Internetnutzer geraten in Geldwäsche-Verdacht

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 27.08.2008

Betrogene Internetbenutzer geraten nach einem Bericht des Bundeskriminalamts (BKA) zunehmend selbst in den Verdacht der Geldwäsche.

Fast ein Drittel aller Geldwäsche-Anzeigen des vergangenen Jahres habe Hinweise auf Internetbetrug, enthalten, teilte die Zentralstelle für Geldwäsche am Montag mit. Unter anderem gehe es um Fälle, in denen Konten gegen Provision für illegale Finanzgeschäfte zur Verfügung gestellt wurden. Das BKA betonte, auch wer sein Konto zur Verfügung stelle, mache sich nach dem Geldwäschegesetz strafbar. Insgesamt sind bei der Zentralstelle im vergangenen Jahr 9.080 mögliche Fälle von Geldwäsche angezeigt worden, etwa 10% weniger als 2006.

Als unzureichend kritisierte die Zentralstelle in ihrem Jahresbericht die Bereitschaft von Anwälten, Wirtschaftsprüfern und Beratern, Geldwäsche anzuzeigen. Sie hätten nur 24 Verdachtsfälle gemeldet.

Internetbenutzer warnt die Zentralstelle vor einem unbemerkten Abgreifen ihrer Kontodaten. Dazu würden Nutzer durchzunehmend professionell gestaltete Werbemails verleitet. In diesen präsentierten sich Betrüger als scheinbar seriöse Firmen, die sog. Finanzagenden als Partner für den Zahlungsverkehr suchten.

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1 Kommentar

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Man sollte bei Western Union o.ä. ansetzen. Dass die Daten von Leuten gespeichert wird, die Geld abholen. Dass die Ausweise geprüft werden. Oder dass WU verpflichtet wird, den Absendern ein Merkblatt über "Geldwäsche durch Finanzagenten" auszuhändigen (viele wissen ja gar nicht was für eine "Arbeit" sie da tun). (Oder wird das bereits getan?)

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