LG Koblenz: Bewährungsstrafe für Willi Weber, Manager von Michael Schumacher, wegen Anstiftung zur Untreue

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 01.10.2008

Ebenfalls in Rekordzeit ist am Montag, den 29. September 2008, der Prozess gegen Willi Weber, dem Manager des früheren Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher, über die Bühne gegangen. Das LG Koblenz hat den 66-Jährigen nach eineinhalb Stunden rechtskräftig wegen Anstiftung zur Untreue zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Als Bewährungsauflage muss der Verurteilte insgesamt 720.000 € zahlen. Überraschend hatte der Manager die Vorwürfe im Zusammenhang mit der früheren Fanartikel-Firma Pole Position Merchandisung GmbH (PPM) eingeräumt.

 Sachverhalt

Der Verurteilte war im Herbst 2001 Alleingesellschafter des Unternehmens Pole Position Marketing GmbH in Stuttgart. Dieses Unternehmen war wiederum Mehrheitsgesellschafter der Firma Pole Position Merchandisung GmbH (PPM) in Dierdorf, die auch Fanartikel der Rennfahrerbrüder Michael und Ralf Schumacher verkaufte. Die Dierdorfer Firma bezog dabei Sportartikel von dem Stuttgarter Unternehmen  - ohne aber die Rechnungen zu begleichen. Im Oktober 2001 beliefen sich die Forderungen des Stuttgarter Unternehmens auf etwa 1,1 Millionen €. Als Willi Weber die prekäre finanzielle Lage des Dierdorfer Unternehmens erkannte, verkaufte er die Geschäftsanteile und holte sich die nicht bezahlten Waren im Wert von 1, 1 Millionen € zurück.

Weiterer Prozess droht

Dem Manager droht noch ein weiterer Prozess. Auch seine Stuttgarter Firma musste Insolvenz anmelden. Im Zusammenhang damit hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anklage wegen Untreue und vorsätzlichen Bankrotts erhoben.

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