Love Parade - wie wurde die Katastrophe verursacht? Ein Zwischenfazit (mit updates)

von Prof. Dr. Henning Ernst Müller, veröffentlicht am 28.07.2010

Viele der derzeit bekannt gewordenen Fakten zum Love Parade-Unglück sind für die Todesfälle nicht bedeutsam, da sie zwar möglicherweise pflichtwidrige Handlungen belegen, nicht aber einen unmittelbaren Zusammenhang mit den Todesfällen - so hat die Festellung, das Gelände sei zum Zeitpunkt der Katastrophe nicht überfüllt gewesen, gar keine Bedeutung, denn es ging um ein lokales Gedränge (eine so gen. Massenturbulenz) auf der Zugangsrampe, nicht um ein Gedränge auf dem Gelände. Auch ist es unerheblich, ob, wann und  in welcher Breite Fluchtwege vom Gelände genehmigt wurden bzw. ein ausreichendes Brandschutzkonzept für das Gelände vorlag, denn diese haben bei der Katastrophe überhaupt keine Rolle gespielt. Auch der Zeitpunkt der Genehmigung ist unerheblich.

Klarstellender Hinweis (am 14.09.2010 eingefügt): es geht hier um eine strafrechtliche Sichtweise, d.h. es geht nicht darum, welche Institution haftet bzw. zum Schadenersatz verpflichtet ist. Die strafrechtliche Sichtweise ist nicht die einzige, sie muss zur Bewertung der Love Parade  nicht einmal die entscheidende sein. Andere rechtliche Aspekte (Verwaltungsrecht, Polizeirecht, Zivilrecht) werden hier nur am Rande verhandelt, wenn sie einen strafrechtlichen Bezug haben. Leider bin ich nicht in allem Experte. Meine hier geäußerten Statements sind vorläufiger Natur. Ich habe mit keinem der Akteure irgendetwas zu tun, stehe auch nicht mit einem von ihnen in Kontakt.

Wir wissen nun, dass es weder zu einer "Massenpanik im Tunnel" oder eienr "stampede"gekommen ist noch tödliche Verletzungen direkt bei Stürzen von Treppe, Mast oder Mauer  entstanden (update: allerdings gab es Menschen, die rücksichtslos über andere am Boden liegende kletterten, um schneller zur Treppe zu kommen (vgl. hier) und es gab Stürze in die Menge, wie auf Videos belegt ist, siehe ODEM blog). Möglicherweise wurde an dieser Stelle auch ein zuvor umgekippter Bauzaun zur Stolperfalle und einige stürzten darüber, andere wieder über die zuvor gestürzten. Die meisten Opfer wurden in dem Gedränge zerdrückt und erstickten. Unmittelbare Ursache waren wohl v.a. die auf einigen Videos beobachtbaren vorherigen Schockwellen. In einer Massenturbulenz (Crowd Turbulence) treten solche Wellen auf, die es schwer machen, sich auf den Beinen zu halten. Wenn dann Menschen stürzen, wälzt sich unvermeidbar die Menge über sie. Keiner in dem Gedränge kann mehr seine Bewegungen steuern, er wird geschoben und hin- und hergeworfen (Quelle).
Daher sind vor allem diejenigen Umstände strafrechtlich (für § 222 und § 229 StGB) bedeutsam, die - vorhersehbar - dieses Gedränge verursachten. Im Folgenden geht es nicht um eine Zuweisung persönlicher Verantwortlichkeiten, auch nicht um eine Vorverurteilung Einzelner. Die persönlichen Verantwortlichkeiten und subjektiven Sorgfaltspflichtverletzungen sind von der Staatsanwaltschaft zu klären. Es sollen hier aber diejenigen Umstände herausgehoben werden, die als Kausalfaktoren für das Unglück in Betracht zu ziehen sind. Meine vorläufige Einschätzung beruht dabei auf den im Internet veröffentlichten Augenzeugenberichten, Fotos und Videos, aber auch auf den Stellungnahmen der Polizei, der Veranstalter und der Stadt Duisburg.
Versucht man eine nüchterne Analyse, dann zeigt sich, welche Sorgfaltspflichtverletzungen überhaupt nur in Betracht kommen, die das Unglück mit verursacht haben können.

1. Einige Fakten

Die Todesfälle ereigneten sich alle am unteren Ende der Rampe zwischen ca. 16.45 und 17.05 Uhr (nach den recherchen auf loveparade2010doku präziser zwischen 16.55 und 17.01 Uhr), nachdem sich an dieser Stelle aus beiden Tunnels Ströme von Menschen trafen, die dann von dort auf die Rampe zum Geländeeingang abbiegen sollten. Zudem trafen sie auf viele Besucher, die die Love Parde wieder verlassen wollten und ebenfalls diesen Weg nehmen mussten. Es kam hier  schon ab ca. 16.15 Uhr zu Stockungen, die lokal zu so dichtem Gedränge führten, dass die Menschen nach Auswegen suchten bzw. suchen mussten. Sie sahen drei Möglichkeiten, nämlich einen Mast, einen Container und die Treppe. Als sie sehen konnten, dass es offenbar dort einigen Personen (ab ca. 16.25 über Mast und Treppe, über den Container erst später) gelang, dort auf das Gelände zu kommen, versuchten viele, zu einem dieser drei Punkte zu gelangen und so verstärkte sich das Gedränge noch, insbesondere in Richtung der Treppe, vor der sich später das tödliche Menschenknäuel ereignete. Dass aber der eigentliche Weg auf das Gelände, nämlich über die Rampe selbst offenbar von viel weniger Menschen wahrgenommen und benutzt wurde bzw. werden konnte, hatte m.E. folgende Gründe:,

a) dort installierte durch Gitter geschaffene, oder schon zuvor existierende, siehe hier - Engstellen (update: inzwischen ist klar, dass ab 16.00 Uhr eine  Sperre existierte, die nach Angaben der Polizei um 16.40, nach Augenzeugen gegen 16.30 Uhr aufgehoben wurde, vgl. hier - mit Polizeifotos). So gab es für mind. 30 Minuten keinen Weg nach oben, bzw. dieser hatte zu geringen Durchfluss, so dass nicht viele (schon gar nicht mehrere tausend Personen pro Stunde)  passieren konnten. Diese Engstelle wurde  zu spät entfernt, um den schon entstandenen Stau sofort aufzulösen, vielmehr trafen nun zunächst die von unten und die von oben kommenden direkt aufeinander. Es ergab sich also kein Strom nach oben, dem sich die Menschen am unteren Ende der Rampe hätten anschließen können. Es gab auch keinerlei Hinweisschilder oder Durchsagen, die den aus dem Tunnel kommenden weitergeholfen hätten. So dachten sie wohl, es bestünde (weiterhin) gar keine Möglichkeit dort auf das Gelände zu kommen bzw. dem Gedränge zu entkommen und wendeten sich weiter nur den für sie sichtbaren Auswegen (Treppe, Container, Mast) zu. 

b) Menschen, die das Gelände verlassen wollten, gingen in Gegenrichtung über die Rampe nach unten, weitere verstopften bis gegen 17 Uhr am oberen Ende der Rampe etwa die Hälfte der Rampenbreite auf der von unten gesehen linken Seite (siehe hier, Foto von 16.43, nur rechts gehen einige nach oben, die Personen links/Mitte  gehen nach unten bzw. warten dort darauf, nach unten gehen zu können.

c) Einige Breitenmeter der Rampe wurden durch (hinter Absperrgittern) geparkte Polizeifahrzeuge blockiert (von unten gesehen auf der rechten Seite - hier zu erkennen). Zudem war mitten auf der Rampe eine Brezlbude (rotes Dach, dahinter querstehender Bauzaun) aufgebaut!

d) Das Gedränge wurde von hinten dadurch verstärkt, dass offenbar an den Eingängen der Tunnels wesentlich  mehr Menschen hineingelassen wurden (ab ca. 16.15 wurden die dortigen Sperren aufgehoben), als auf der Rampe in Richtung des Geländes durchkommen konnten.

e) Schon theoretisch war der Zugang durch die zwei Tunnels und die eine Rampe auf eine Durchgangsmenge ausgelegt, die es einer großen Zahl der nach Duisburg kommenden Besucher unmöglich machte, das Gelände zu erreichen. Schon theoretisch (und bei optimalen Einlassbedingungen) hätte es viele Stunden gedauert, bis das Gelände gefüllt worden wäre. Zudem rechnete man mit weit mehr Menschen als auf dem Gelände Platz hatten. Stauungen auf den Zugangswegen auch über Stunden hinweg wurden also in Kauf genommen.

2. Mögliche Pflichtverletzungen und Verantwortlichkeiten:

Die folgende Darstellung geht davon aus, dass für die Sicherheit auf dem Gelände samt der Zugangsrampe und den Tunnels der Veranstalter zuständig war, die Polizei für die Sperren auf den Zugangsstraßen, die Stadt Duisburg für die Genehmigung der Gesamtveranstaltung auf dem Gelände mit dem vorgesehenen Ein- und Ausgang.

zu a) Für die Verteilung der Besucher auf dem Gelände war der Veranstalter verantwortlich und es war vorhersehbar, dass sich ein Rückstau bis in die Tunnels bilden würde, wenn man hier keine ausreichende Durchlasskapazität erreichen konnte. Ebenso fahrlässig und kausal für die Todesfälle war aber die dann von der Polizei durchgeführte Sperrung auf der Rampe zwischen ca. 16.00 und 16.30/16.40 Uhr; gut eine halbe Stunde ließ man die Leute im Gedränge stehen - ohne Informationen. Hätte man ab 16.40 Uhr die Treppe gesperrt und die Besucher per Durchsagen informiert, dass sie jetzt über die Rampe auf das Gelände gehen können, wäre die Katstrophe vielleicht noch vermieden worden (update: es wären dazu möglicherweise noch wenige Minuten Zeit gewesen, die exakten Zeitangaben für das Entstehen des tödlichen "Knäuels" bzw. dafür, ab wann es zu den Todesfällen kam, sind aber noch ungesichert). Da hier Ordner des Veranstalters und der Polizei zusammen agierten, wird man beiden Seiten auch einen Teil der Verantwortung geben können. Hier kommt es nicht, wie das Innenministerium meint, darauf an, dass der Veranstalter auf der Rampe eigentlich "zuständig" war. Wenn Polizeibeamte selbst Aktionen durchführen sind sie dafür auch strafrechtlich verantwortlich, selbst wenn sie zuvor um Hilfe ersucht wurden.

zu b) Dafür, dass es keinen getrennten Ausgang gab, sind Veranstalter und Genehmigungsbehörde verantwortlich, die eine so unzureichende Zu- und Abgangssituation nicht hätten organisieren bzw.  genehmigen dürfen. Es war war im Konzept des Veranstalters vorgesehen, dass ein Teil derjenigen, die bereits am späten Vormittag  auf dem Gelände waren, nachmittags wieder das Gelände verlassen sollten. Der Veranstalter rechnete man mit knapp 500.000 Menschen, die eben über den Tag verteilt auf dem für knapp 250.000 Menschen bestimmten Gelände sein würden (nicht gleichzeitig). Das hätte aber zwingend erfordert, dass gleichzeitig ein größerer Strom von Menschen das Gelände verlassen und betreten konnte, was durch den einzigen Zu- und Ausgang gar nicht möglich war. Diese Unmöglichkeit trat zwischen 16 und 17 Uhr ein, denn viele Menschen wollten das Gelände zu dieser Zeit verlassen, trafen aber auf die Ankommenden, die nach mehrstündigem Warten an diversen Sperren zwischen Hbf und Tunnel endlich auf das Gelände wollten. Die beiden Ströme blockierten sich. Für diese Gegenströmung war offenbar keinerlei ausreichende Vorsorge getroffen worden - das immer wieder erwähnte "Sicherheitskonzept" war diesbezüglich völlig unzureichend oder schwieg dazu. Es gab zwar Versuche, durch Sperren der Situation irgendwie Herr zu werden, aber diese Versuche führten nur zur Verschärfung der Blockade, s.o..

zu c) Dass in dem einzigen Zu- und Abgang auch noch wesentliche Breitenmeter von Polizeifahrzeugen hinter Absperrgittern blockiert wurden, dafür kann wohl nur der Polizei die Verantwortung gegeben werden. Jeder verkehrsbehindernde Falschparker würde abgeschleppt werden von eben den Polizeikräften, die hier ihre Fahrzeuge mitten in den Zugangsstrom abstellten, der aus den beiden Tunnels kommen sollte. Die Genehmigung, die der Lopavent für die Love Paade erteilt wurde, enthielt die Auflage, dass  "die Fluchtwege an keiner Stelle durch Einbauten oder sonstige Hindernisse beschränkt werden".Zwar ist  der Veranstalter zuständig für die Einhaltung der Auflage, aber es ist wohl kaum zumutbar, dass der Veranstalter die Polizei auffordert, die Fahrzeuge dort wegzufahren. Derjenige, der den Beamten erlaubte bzw. gebot, die Fahrzeuge gerade dort abzustellen, hat sorgfaltspflichtwidrig gehandelt und hat möglicherweise mit zum tödlichen Verlauf beigetragen. Zur Zeit der Todesfälle (ca. 16.50 bis 17.00 Uhr) fuhr außerdem ein einzelner Polizeitransporter aus dem Tunnel kommend mitten durch das Gedränge am Fuß der Rampe. Dieser Transporter hat das Gedränge verschärft, allerdings bei seiner späteren Fahrt nach oben dann einen "Sog" geschaffen, in dem sich ein Strom nach oben bewegen konnte.
Für die Brezelbude und die ungesicherten Bauzäune mitten auf der Rampe, für die nur noch das Wort "hirnrissig" angemessen ist, wird man den Veranstalter verantwortlich machen können.

Als eine unmittelbare Ursache, die in dieses Bild einer ungeheuren und skandalösen Schlamperei passt, kann seit September (durch Internetrecherchen ermittelt) der nur mit einem darauf liegenden Bauzaun völlig ungeeignet "gesicherte" offene Gulli und ein großes Schlagloch angesehen werden. Genau dort sind Menschen im Gedränge gestolpert und konnten sich wegen der Enge nicht mehr selbst befreien und würden dann von der Masse erdrückt. Möglicherweise hätten sie überlebt, wenn diese Stolperfallen nicht existiert hätten. Verantwortlich ist hierfür ganz maßgeblich  der Veranstalter, der sicherzustellen hatte, dass die Zugangswege frei von Hindernissen sind.

zu d) Der Zugang zu den Tunnels wurde durch Sperren auf den Zugangsstraßen reguliert, für die nach Angaben der Veranstalter die Polizei verantwortlich war (update 21.00 Uhr: nach Angaben der Polizei war dafür ebenfalls der Veranstalter verantwortlich, der dies aber mangels ausreichender Anzahl der Ordner nicht bewältigt habe; hier steht derzeit Aussage gegen Aussage weiteres update - Information aus dem Spiegel vom 2.8. - Für die Regulierung des Zu- und Abstroms war ein crowd-Manager zuständig, der die Lage mit Videokameras überwachte, er saß in eben dem Container an der Stirnseite der Rampe, der von den Besuchern später ebenfalls als Zugang benutzt wurde - offenbar war er aber überfordert damit, die "crowd" zu managen; der an seiner Seite sitzende Polizist soll kein Funkgerät gehabt haben, was die Polizei bestreitet, ab 16.00 Uhr, so der Spiegel, habe dieser crowd Manager seine Aufgabe an die Polizei abgegeben). Außerdem wurden in den Tunnels Sperren eingerichtet, die den Nachschub auf die Rampe verhindern sollten, eigentlich eine gute Idee. Diese Sperren wurden aber ca 16.15 Uhr wieder aufgehoben bzw. waren nicht mehr effektiv. Möglicherweise haben hier Polizeibeamte oder Ordner einen Fehler gemacht, aber dies ist keineswegs zwingend anzunehmen. Denn möglicherweise ist schon an dieser Sperre (bzw. mehreren Sperren) ein unerträglicher Druck und Gedränge entstanden, so dass man sie aufheben musste, um an dieser Stelle Druck herauszunehmen und Verletzungen der Besucher zu vermeiden. Möglicherweise - so einzelne Berichte - wurden Sperren auf dem Weg zum Tunnel sogar buchstäblich "überrannt". War es aber keine bewusste und gewollte Entscheidung, die Sperren aufzuheben, dann ergibt sich wiederum eine Verantwortung derjenigen, die Tunnel und Rampe als einzigen Zu- und Abgang genehmigten und denen zudem bewusst war, dass gar nicht alle, die nach Duisburg kommen würden, überhaupt Platz auf dem Gelände hätten finden können. Wenn man in Kauf nahm, dass einige 100.000 Menschen nicht zum Gelände durchkommen können, diesen aber auch keine Ausweichalternative geboten wurde, dann hätte man vorhersehen können, dass diese sich an den Sperren stauen und dass schon dort Situationen entstehen, die es gebieten würde, sie durchzulassen zum Tunnel bzw. eine solche Menge einfach nicht aufzuhalten ist. Hierfür wäre die Stadt Duisburg selbst maßgeblich verantwortlich - spätestens als man nur 250.000 Menschen für das Gelände genehmigte, aber damit rechnete, dass wesentlich mehr Menschen nach Duisburg kommen würden, war der Konflikt absehbar. Eine so große Anzahl von Menschen lässt sich nicht über Stunden hinter Gittern oder in einem tunnelartigen Zugang einsperren.  Gerade für den Bereich, in dem es zum Unglück kam, hat das Sicherheistkonzept eien Lücke (vgl. hier): Niemand ist zuständig, niemand weiß, was er zu tun hat, wenn es im Tunnel oder auf der Rampe zum Gedränge kommt.

zu e) Für die Berechnung des Tunneldurchflusses bei Zu- und Abgang war der Veranstalter verantwortlich. Er hat zwar offenbar eine Entfluchtung berechnet, die (möglicherweise) sogar ausreichend gewesen wäre, aber man  hat offenbar nicht bedacht, dass der Zugang ein größeres Problem darstellt, obwohl auch dies vorhersehbar ist. Will man 250.000 Personen auf das Gelände bringen bei einem maximalen Zugangsfluss von 30.000 Personen pro Stunde, dann dauert dies gut 8 Stunden, was für eine eintägige Veranstaltung unrealistisch ist. Ein optimaler Zugangsfluss mag aber nur am Anfang erreicht worden sein In dem Moment, in dem eine größere Zahl von Zuschauern das Gelände wieder verlassen wollte, wurde der Zufluss erheblich vermindert. Da nun gleichzeitig gerade besonders viele Zuschauer in den westlichen Tunnel einströmten, war die Katastrophe vorprogrammiert.

Die Rolle von Herrn Prof. Schreckenberg ist bislang nicht endgültig geklärt. In verschiedenen Berichten heißt es, er habe das Konzept (Ein- und Ausgang durch Tunnel) mitgetragen bzw. befürwortet. Er selber sagt jetzt, er habe sogar vor dem Tunnel gewarnt, aber wohl nicht genügend. Jedenfalls seine Angabe, 20.000 Personen pro Stunde würden durch den Tunnel (meint er 40.000 durch beide?)  passen, lässt, wenn man bedenkt, dass 250-300.000 Leute auf das Gelände sollten, aufhorchen: Denn dann hätte es unzumutbar lange gedauert, bis diese Menschen auf dem Gelände wären, s.o. und das ohne Berücksichtigung gleichzeitig hinaus gehender Besucher, die den Zufluss vermindern. Auch unter optimalen Bedingungen erscheint daher dieser einzige Ein- UND Ausgang völlig ungeeignet.

3. Kurze Zusammenfassung:

Bei allen drei "Akteuren" (Stadt/Polizei/Veranstalter) lassen sich fahrlässige Handlungen feststellen, die die Katastrophe mitverusracht haben - die Planung und Genehmigung eines einzigen viel zu schmalen und ungetrennten  Ein- und  Ausgangs (Veranstalter/Stadt), die Hindernisse auf der Rampe (Veranstalter/Polizei), das Versäumnis einer Information der Besucher bei die Lage verschärfender Sperrung auf der Rampe bei gleichzeitiger öffnung der Sperren auf den Zugangswegen, zudem mangelnde Kommunikationsmittel untereinander (Polizei/Veranstalter). Wie gesagt, dies sind nur meine vorläufigen Einschätzungen nach den derzeit verfügbaren Informationen.

Eine aktualisierte Zusammenfassung (vom 02.09.) ist hier aufgeführt.
Die Frage der persönlichen Schuld einzelner Beteiligter ist eine, die ich mir nicht anmaßen will zu beantworten.

 

4. Quellen und Links:

Sehr gut  dieser Augenzeugenbericht  in der FAZ (mit exzellenter grafischer Darstellung)

 

Gute Videosammlung und Diskussionsblog (loveparade2010doku), es wurde eine genaue  zeitliche Abfolge der Ereignisse durch Videodokumenattion erstellt

Die Kommentare zur gerade genannten Seite sind hilfreich zur genauen Analyse, was passiert ist (z.B. ab hier)

 

Für eigene Recherchen: Ein user namens Pilsbierchen hat eine Synchronisation der auf you tube eingestellten Videos mit dem einer Überwachungskamera vorgenommen, eine enorm leobenswerte Leistung, ebenso wie der zeitsynchrone Zusammenschnitt von Videos von lopachron (hier zum download).

Der ODEM-Blog hat eine detailliertere Aufzeichnung des Zeitablaufs und bringt viele gute Quellen auch hier

Für Menschen mit guten Nerven, dieser (ausführliche)  Beitrag  aus dem Gedränge

Diese  Presseinformation des NRW-Innenministers  enthält einige wichtige Daten zum Ablauf polizeilichen Handelns, insbes. zur Sperrung der Rampe und der Tunnels in der entscheidenden Phase. Allerdings wird die Verantwortung der Polizei eher abgewiegelt, die des Verantalters herausgestellt - kein neutrales Dokument. Weitere Informationen und Statemnest auf der Seite des NRW-Innenministeriums.

Umfangreiche Dokumentationsseite der lopavent GmbH, einschließlich eines Films mit der Sicht des Veranstalters und Filmen der Überwachungskameras bis 16.40 Uhr. Es soll die Verantwortung der Polizei belegt werden, keine neutrale Dokumentation.

Nach diesem Bericht der Rheinischen Post hat die Polizei vorab wesentlich mehr Verantwortung übernommen als Innenminister Jäger und Polizeiinspektor Wehe nachträglich angeben.

Interview mit dem crowd-Manager auf Spiegel-Online

Laut  diesem Artikel (wdr)  hat die Feuerwehr die Polizei davor gewarnt, die Rampe zu sperren.

Zu den Besucherzahlen (angeblichen und erwarteten) dieser aufklärende Bericht.

Laut BILD-Zeitung (also Vorsicht!) gab es   diese Planung  des Veranstalters für  Zu- und Abgänge vom Gelände, danach sollten zwischen 16 und 17 Uhr 100.000 Menschen von beiden Richtungen über Rampe und Tunnel gehen.

Gut geschriebener  Augenzeugenbericht von einem, der am oberen Ende der Rampe wartete um heimzugehen.

Gutachten (Zwischenbericht) der RAe Dr. Jasper und Berstermann (Kanzlei Heuking u.a.) / Auftraggeber Stadt Duisburg / es wird v.a. die Stadt entlastet, kein neutrales Dokument, die Lücken darin deckt Cannabbaia hier in seinem blog schonungslos auf. Hier der Endbericht der Stadt Duisburg mit zahlreichen Anlagen.

Chronologie der Love-Parade-Genehmigung bei wdr.de.

Lesenswerte Analyse der Planungs- und Genehmigungspraxis der LoPa von Dr. Richard Wittsiepe: Fazit: Gravierende Planungslücke im Bereich Tunnel/Rampe

Youtube-Erläuterungsvideo von olli81koblenz mit vielen Grafiken, v.a. die Zu- und Abstromsituation wird gut erfasst.

Geleaktes  Dokument der lopavent GmbH vom 16.07.2010 Veranstaltungsbeschreibung mit Sicherheitskonzept, gibt Auskunft darüber, wie sich der Veranstalter die Zu- und Abgangssituation vorgestellt hat.

Docunews.org mit wertvollen Recherchen und Analysen von Lothar Evers - einem auch hier im Blog aktiven Kommentator

Dokumentation von bluemoonsun, die belegen soll, dass Bauzaun, Baumwurzel udn halboffener Gulli die Hauptursachen des tödlichen Menschenknäuels waren.

Gulli und Bauzaun als Stolperfalle (wdr-Audio)

Klarstellender Hinweis (am 14.09.2010 eingefügt): es geht hier um eine strafrechtliche Sichtweise, d.h. es geht nicht darum, welche Institution zivilrechtlich haftet bzw. zum Schadenersatz verpflichtet ist. Die strafrechtliche Sichtweise ist nicht die einzige, sie muss zur Bewertung der Love Parade  nicht einmal die  entscheidende sein - es ist eben mein Blickwinkel. Andere rechtliche Aspekte (Verwaltungsrecht, Polizeirecht, Zivilrecht) werden hier nur am Rande verhandelt, wenn sie einen strafrechtlichen Bezug haben. Leider bin ich nicht auf allen Rechtsgebieten Experte. Meine hier geäußerten Statements sind vorläufiger Natur. Ich habe mit keinem der Akteure irgendetwas zu tun, stehe auch mit keinem von ihnen in Kontakt.

 

Beachten Sie bitte auch meine neue Zusammenfassung vom 02.09. 

 

Update am 13. Juli 2011:

Die Diskussion geht weiter, hier die Links

 zu den weiteren Diskussionen hier im Beck-Blog:

September 2010 (788 Kommentare, ca. 16000 Abrufe)

Dezember 2010 (537 Kommentare, ca. 8000 Abrufe)

Mai 2011 (über 1000 Kommentare, über 7000 Abrufe)

AKTUELL: Juli 2011

 

 

 

 

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465 Kommentare

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Sehr geehrter Herr Klaus M.,

momentan kann ich nicht auf alle Ihre Einwände antworten.

Zu ein paar Dingen: Ich habe schon relativ zu Beginn in den Kommentaren gesagt, dass es hier ausschließlich um Strafrecht gehen soll und auch, dass ich weiß. dass nicht das Strafrecht die einzige sinnvolle Betrachtungsweise ist. Ich werde dies jetzt auf Ihren Hinweis auch noch oben deutlich einfügen. Leider kann ich nicht auf Missverständnisse irgendwo in den Weiten des Internet reagieren. Wenn ich das als meine "politische Verantwortung" sehen müsste, müsste ich sofort aufhören mit dem Bloggen.

Mehrfach habe ich hier auch auf die insofern eingeschränkte Sichtweise des Strafrechts hingewiesen: Das Strafrecht kann nur individuelle Schuld verhandeln und reagiert mit Strafe. Durch das Strafrecht wird kein Schadenersatz verteilt. Die verletzten Opfer und die Angehörigen der Getöteten haben außer Genugtuung nicht viel davon, wenn eine Person bestraft wird. Sie haben regelmäßig viel mehr davon, wenn eine Institution zivilrechtlich "haftet". Es ist eher die allgemeine Öffentlichkeit, die an einer Bestrafung interessiert ist.

Mehrfach habe ich auch Ihnen schon geantwortet, dass es bei aktivem Handeln nicht auf "Zuständigkeiten" ankommt. Konkret: Hat ein Polizeibeamter durch die Anordnung einer Sperre den Erfolg fahrlässig mitverursacht, ist es unerheblich, ob er "zuständig" war oder nicht, ob er in eigener Zuständigkeit handelte oder als Amts- und Vollzugsgehilfe. Es ist sogar egal, ob er als Privatmann oder als Polizist gehandelt hat. Natürlich könnte es für sein Verhalten eine Rechtfertigung geben; dazu habe ich bisher wenig vernommen.

Keineswegs sehe ich die Polizei in der ersten Linie der strafrechtlichen Verantwortung, sondern - wie in allen meinen Stellungnahmen geäußert - Personen auf Veranstalterseite und auf Seite der Stadt (möglicherweise auch noch auf Seiten des Eigentümers als Betreiber). Aber es gibt (ebenfalls schon mehrfach geschrieben) im Strafrecht keine "Verteilung" der Schuld (wie zivilrechtlich nach einem Unfall).

Zu meiner "Neutralität": Ich habe keinerlei Bezug zur Stadt Duisburg, zum Veranstalter oder zur Polizei - nada. Ich versuche mir - auch mit Hilfe der fleißigen Kommentatoren - ein Bild zu machen und daraus strafrechtliche Schlüsse zu ziehen. Ich bin aber auch nicht irrtumsfrei und werde meine Schlüsse (die alle vorläufig sind) gern bei neuen Erkenntnissen korrigieren.

Besten Gruß

Henning Ernst Müller

 

Sehr geehrte Frau Suzon (#100),

Entschädigungsfragen kann ich und möchte ich hier nicht verhandeln (siehe mein vorheriger Kommentar). Die Angehörigen und Verletzten werden die Angelegenheit ihren Rechtsanwälten übergeben haben. Eine öffentliche Debatte ist im Zivilrecht vielleicht auch gar nicht nützlich. Ich sehe das im Strafrecht anders: es ist  ja gerade eine Funktion des Strafrechts, in der Öffentlichkeit zu "wirken", allerdings sollen und werden hier meinerseits keine persönlichen Angriffe auf einzelne Personen erfolgen.

Das praktische Problem mit den zwei Seiten von Kommentaren habe ich auch. Erstmals gibt es hier im Blog so viele Kommentare, das ist ja zunächst positiv! Ich habe der Technik des Beck-Blog das Problem geschildert.

Besten Gruß

Henning Ernst Müller

Wie wichtig es ist, die Aufklärung, wenn es auch nur "Schnippsel " sind, weiterzuführen,- erkennt man an dem Beitrag

http://www.morgenpost.de/politik/article1395034/Loveparade-bleibt-in-Duisburg-allgegenwaertig.html

Der Vater eines Verletztenopfers spricht darüber wie ohnmächtig die, die auf Fragen eine Antwort wollen, sind.

Ob Sauerland schweigt und drückt keine persönliche Anteilnahme aus.Dass er allem und jedem aus dem Weg geht,stört wohl am meisten.Würde er mit den Trauernden weinen, wäre vieles einfacher für die Betroffenen.

Gerade deshalb ist es wichtig, dass aufgedeckt wird wie es zu dem Unglück kommen konnte.

In dem Beitrag wird auch Bezug auf den Gullideckel genommen.Jede Kleinigkeit ist wichtig um endlich Licht ins Dunkle zu bringen.Dank an all die jenigen,die sich unendliche Mühe machen und zeitaufwendig daran arbeiten.

Man kann nur hoffen,dass die Staatsanwaltschaft dies alles aufnimmt, weiterverfolgt und berücksichtigt.

 

 

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Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Henning Ernst Müller,

vielen Dank für Ihre Korrekturen. Die juristische Abschätzung nach einer Katastrophe gehört nicht zum Kernbereich der Weiterbildung eines Meisters fürs Veranstaltungtechnik, man lernt die Verantwortlichkeiten eher im Hinblick auf korrekte und sichere Planung und Durchführung einer Veranstaltung. Für viele Kollegen wie für mich auch ist der "Erfolg" dieser offensichtlich illegalen Planung wie auch der Durchführung vorhersehbar.

Zum Vergleich mit der stattgefundenen Veranstaltung würde ich empfehlen (insbesondere den Nebenklägern) die Veranstaltung nochmals und dann korrekt planen zu lassen. Ein Vergleich zwischen legaler und illegaler Planung würde dann auch die Mängel und Fehler der Planung aufzeigen. Ein weiteres Planspiel sollte an verschiedenen Zeitpunkten des realen Geschehens ansetzen, um mit dann korrekten Entscheidungen und Anweisungen die Katastrophe zu verhindern. Wichtige Zeitpunkte wären unter anderem: Besprechung des Konzeptes mit Bauamt, Feuerwehr und Polizei/ Bauabnahme/ Einsatzbesprechung am Tag der Veranstaltung / beginnende Überfüllung (über 2 Personen pro m²) / erste Hilfeersuche des Publikums an Ordner bzw. Polizei / Hilfeersuchen des "Crowd Managers" an die Polizei. Es lassen sich zu den betreffenden Zeitpunkten deutlich die individuellen Verantwortlichkeiten und Pflichten nachweisen. Zum Beispiel: beim Zusammenbruch der Kommunikation und fehlender ELA-Anlage wäre noch am Tag der Veranstaltung ein Nachordern möglich gewesen; am Tag der Veranstaltung hätten noch Absprachen zur besseren Zusammenarbeit getroffen werden können und müssen... gerade das Organisationsverschulden der Planer und der Veranstaltungsleitung kann so aufgezeigt werden.

Die tatsächlich erteilte Genehmigung in Zusammenhang mit einem exakten Grundriß wäre interessant. Die 2 Personen pro m² gelten für die Publikumsflächen. Wege, Gänge, Szenenflächen, technische Bereiche, Arbeitsbereiche, gesperrte Flächen, sowie Rettungswege werden von der Gesamtfläche abgezogen - das reduziert die anrechenbare Fläche und damit die zulässige Publikumsmenge im Regelfall schneller als die meisten Veranstalter wahrhaben wollen.

Nicht ursächlich für die Katastrophe war die Sicherheitsbeleuchtung. Gab es eine? Das könnte insgesamt aber trotzdem für die Beurteilung der Qualität der Planung interessant sein. Im Regelfall werden Sicherheitsbeleuchtung, Beschilderung sowie ELA in einem Arbeitsgang geplant, hierbei werden immer der vorbeugende Brandschutz sowie das Bauamt einbezogen.

Zivilrechtlich müssen der Veranstalter und der Betreiber der Versammlungstätte haften; dies sind bekanntermaßen die Fa. Lopavent sowie die Fa. Aventis. Als Mitveranstalter kommt eventuell die Kultur Ruhr in Frage, die Loveparade war Teil der Veranstaltungen im Kulturhauptstadtjahr und wurde entsprechend beworben. Herr Schaller könnte als Geschäftsführer persönlich haften; eine Geschäftsführerhaftpflicht ist eventuell ja vorhanden. Im Fall der Amtshaftung für rechtswidriges Handeln der Baubehörde bzw. des Ordnungsamtes kommt die Stadt Duisburg in Haftung; je nach Art der Einflussnahme das Innenministerium und damit das Land NRW; das Land NRW auch für ursächliche Fehler durch Polizeibeamte vor Ort.  Auf jeden Fall verantwortlich wäre der Veranstaltungsleiter, wenn es einen gegeben hat - dessen Berufshaftpflicht könnte eine höhere Deckung aufweisen als die von Lopavent. Hilfreich wäre eine Feststellung, dass die Veranstalter gesamtschuldnerisch haften und man sich eine einzige liquide Beklagte sucht und den Schadensersatz dort durchsetzt. Je nach Schuldfrage können die Verantwortlichen dann hinterher im Innenverhältnis untereinander klären, wer den Schaden letztendlich trägt - ich erinnere mich vage, dass es dazu mal ein BGH-Urteil gab.


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Meister für Veranstaltungstechnik schrieb:

Zivilrechtlich müssen der Veranstalter und der Betreiber der Versammlungstätte haften; dies sind bekanntermaßen die Fa. Lopavent sowie die Fa. Aventis.

 

Ich gehe davon aus, dass es statt "Aventis" "aurelis" heißen soll. (Sanofi-) Aventis ist ein Pharmakonzern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Aventis

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Prof. Dr. Henning Ernst Müller schrieb:

Die verletzten Opfer und die Angehörigen der Getöteten haben außer Genugtuung nicht viel davon, wenn eine Person bestraft wird.

Für mich als nicht direkt Betroffenen geht es nicht nur um Genugtuung, sondern darum ob mein Restvertrauen in den Rechtsstaat jetzt endgültig den Bach runtergeht.

 

mfg

Reformdruide

 

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Meister für Veranstaltungstechnik schrieb:

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Henning Ernst Müller,

vielen Dank für Ihre Korrekturen. Die juristische Abschätzung nach einer Katastrophe gehört nicht zum Kernbereich der Weiterbildung eines Meisters fürs Veranstaltungtechnik, man lernt die Verantwortlichkeiten eher im Hinblick auf korrekte und sichere Planung und Durchführung einer Veranstaltung. Für viele Kollegen wie für mich auch ist der "Erfolg" dieser offensichtlich illegalen Planung wie auch der Durchführung vorhersehbar.

Zum Vergleich mit der stattgefundenen Veranstaltung würde ich empfehlen (insbesondere den Nebenklägern) die Veranstaltung nochmals und dann korrekt planen zu lassen. Ein Vergleich zwischen legaler und illegaler Planung würde dann auch die Mängel und Fehler der Planung aufzeigen. Ein weiteres Planspiel sollte an verschiedenen Zeitpunkten des realen Geschehens ansetzen, um mit dann korrekten Entscheidungen und Anweisungen die Katastrophe zu verhindern. Wichtige Zeitpunkte wären unter anderem: Besprechung des Konzeptes mit Bauamt, Feuerwehr und Polizei/ Bauabnahme/ Einsatzbesprechung am Tag der Veranstaltung / beginnende Überfüllung (über 2 Personen pro m²) / erste Hilfeersuche des Publikums an Ordner bzw. Polizei / Hilfeersuchen des "Crowd Managers" an die Polizei. Es lassen sich zu den betreffenden Zeitpunkten deutlich die individuellen Verantwortlichkeiten und Pflichten nachweisen. Zum Beispiel: beim Zusammenbruch der Kommunikation und fehlender ELA-Anlage wäre noch am Tag der Veranstaltung ein Nachordern möglich gewesen; am Tag der Veranstaltung hätten noch Absprachen zur besseren Zusammenarbeit getroffen werden können und müssen... gerade das Organisationsverschulden der Planer und der Veranstaltungsleitung kann so aufgezeigt werden.

Die tatsächlich erteilte Genehmigung in Zusammenhang mit einem exakten Grundriß wäre interessant. Die 2 Personen pro m² gelten für die Publikumsflächen. Wege, Gänge, Szenenflächen, technische Bereiche, Arbeitsbereiche, gesperrte Flächen, sowie Rettungswege werden von der Gesamtfläche abgezogen - das reduziert die anrechenbare Fläche und damit die zulässige Publikumsmenge im Regelfall schneller als die meisten Veranstalter wahrhaben wollen.

Nicht ursächlich für die Katastrophe war die Sicherheitsbeleuchtung. Gab es eine? Das könnte insgesamt aber trotzdem für die Beurteilung der Qualität der Planung interessant sein. Im Regelfall werden Sicherheitsbeleuchtung, Beschilderung sowie ELA in einem Arbeitsgang geplant, hierbei werden immer der vorbeugende Brandschutz sowie das Bauamt einbezogen.

Korrekt Planen / Planspiel
Ihre Idee die Loveparade Duisburg noch einmal, diesmal korrekt und mit Fachleuten planen finde ich hervorragend.
Warum nicht als ein Planspiel in Duisburg, mit der Möglichkeit, dass die Duisburger Verwaltung sich beteiligt?
Hätten Sie Lust? Dann sollten wir das angehen. Kontakt: lothar[at]lotharevers.com.

Grundriss / Fläche / Veranstaltungen
Bisher ist es mir nicht gelungen, die Berechnung der Fläche und damit der genehmigten Besucherzahl nachzuvollziehen.
Es gibt dazu auch keine Unterlage in den Anlagen zum Schlussbericht der Stadt Duisburg.
Gehört eine genaue Berechnung der Fläche zu den Obliegenheiten des Antragstellers der Nutzungsänderung?
Oder wird diese in der Regel, z.B. aufgrund der Pläne, vom Bauamt berechnet. Die tatsächlich erteilte Genehmigung ist ja bekannt (Stadt Duisburg: Anlage 57) und knapp. Eine nachvollziehbare Berechnung bzw. ein Bezug zu den Antragsunterlagen finde ich darin nicht.
Evtl wäre auch noch zu berücksichtigen, dass (mindestens) drei verschiedenen Veranstaltungen unter dem Obertitel "Loveparade" stattfinden:
die Floatparade ( bei der zumindestens am Ende der Rampe vor der Floatstrecke schnell gössere Personendichten al 2 / qm erreicht werden...
die Veranstaltungen acuf der Hauptbühne, für die die Zuschauer durch den gleichen engen Zugang zwischen Rampenende und Floatstrecke müssen.
Die zweite Bühne hinter der Rampe auf der Südseite des Geländes, die kaum besucht wird.
Eine vierte Fläche dient bis heute (z.B. dem Dusiburger Rechtsdezernenten Rabe) als Alibi, das veranstaltungsgelände sei nie gefüllt gewesen:
das ist die riesige Fläche im Nordosten wo man Floatparade und Hauptbühnenprogramm eher per Video verfolgt...

Sicherheitsbeleuchtung
Diese scheint mir vorhanden gewesen zu sein. Jedenfalls war die Stromversorgung redundant ausgelegt und in den Bauplan ist der Ausstrahlungswinkel jedes Scheinwerfers eingetragen. Der Scan als Anlage 1 des Duisburger Schlussberichtes ist in dieser Beziehung so gut wie unbrauchbar. Habe mir deshalb ein erheblich besser aufgelöstes *.pdf des Bauplanes besorgt. (Bei Bedarf: bitte kurze email (s.o.).

Veranstaltungsleiter:
Welche Qualifikationen muss der geanu haben? Wie diese Nachweisen? Wo in der Veranstaltungsbeschreibung bzw Antrag auf Nutzungsänderung wäre sieser zu benennen?

 

 

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@ Meister Veranstaltungstechnik:

Bitte hier schauen

http://www.duisburg.de/ratsinformationssystem/bi/vo0050.php?__kvonr=20056110&voselect=20049862

unter "Abschlussbericht / Sachverhalt". Ab Seite 45 gibt's eine Chronologie der Bearbeitung der durch die Stadt erteilten Genehmigungen. Da findet sich rechts am Rand jeweils der Hinweis auf die jeweilige Anlage mit dem entsprechenden Dokument, z.B. Brandschutzkonzept in Anlage 53, Baugenehmigung in Anlage 57. Und ganz am Ende des Berichts ist eine Übersicht über die Anlagen bzw. deren Inhalte.

Karten gibt's z.B. hier:

http://www.mik.nrw.de/hom/73.htm#

Bezüglich weiterer Karten kann Ihnen mit Sicherheit z.B, Herr Evers weiterhelfen.

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@ Suson:

"Strg" + "Pos 1"-Taste bringt sie stets oben an den Anfang der Seite,

"Strg" + "Ende"-Taste bringt sie stets unten an den Schluss der Seite, wo Sie einen neuen Kommentar einschreiben können.

Einzelne Beiträge suchen können Sie - je nach Browser etc. - z.B. durch Anklicken von "Bearbeiten" und dann "Auf dieser Seite suchen" und Eingabe eines Namens oder Stichworts.

 

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@Leserin

Danke vielmals. Manchmal sind die Lösungen so einfach. Sie retten mich und meine Zeit. Habe wieder etwas gelernt .

Suzon

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Sorry, meinte natürlich Suzon.

Wenn Sie in das Suchkästchen z.B. Müller eingeben, dann werden derzeit 24 Übereinstimmungen angezeigt. Durch Klicken auf "Weiter" können Sie dann direkt von einem Müller zum nächsten hüpfen. :))

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@ Meister f. Veranstaltungstechnik

Veranstalter war auch DMG = Duisburg Marketing GmbH (GF: Uwe Janssen, Karl Janssen)

(mit allem drum und dran, gehypte Besucherzahl etc)

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@suzon

zu Ihrer Frage, weshalb sich so wenige Opfer melden:

ich kenne Betroffene, die sagen

Ach, das bringt doch nichts / ich habe damit abgeschlossen, fuer mich ist die Sache durch / (ich gehe davon aus, dass so was vor allem von den eltern kommt)

der Opfer-Kanzlei Baum & Reiter in Ddorf empfahl ich bei Twitter, Facebook, Schueler VZ und in Blogas zu posten, da es bislang nur Pressemeldungen gibt. bekannter Weise lesen die meisten jugendlichen keine tageszeitungen (auch nicht die bild)

ich kenne eine Zeugin, die mit dem haupthelfer auf der treppe befreundet ist. dieser wurde von einem polizisten mit der faust ins gesicht geschlagen! er hatte sich danach selber schwer traumatisiert in die psychatirie begeben, wurde dort ein paar tage lang "behandelt" oder "ruhig gestellt". macht keine anzeige, weil er noch zu fertig ist nehme ich an. das mädchen wurde unerlaubt von der bild fuer die titelseite fotografiert inkl. name + alter, wovon sie nichts wusste. sie war selber in der masse. im prinzip könnten ja alle, die dort eingesperrt waren und das waren alleine auf der ranpe vielleicht 15-20.000 anzeige erstatten und klagen. das wird aber nicht bekannt gegeben. ist klar warum. niemand hat diese veranstaltung durchgefuedhrt. niemand hat die absicht zäune aufzustellen. fuer diese fragen/appelle empfehle ich den blog(1. alte, noch gueltige seite, 2. neue seite seit 7.9.)

http://loveparade2010doku.wordpress.com/2010/08/30/lopavent-veroffentlic...

http://loveparade2010forum.wordpress.com/2010/09/07/neueroeffnung-des-lo...

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@ Die Leserin:

Vielen Dank für den Link. Ich habe mir einige der PDF´s schon durchgelesen; ein detaillierter Kommentar wird länger brauchen. Wissen Sie irgendeinen Link zu einem Abnahmeprotokoll/ Begehungsprotokoll durch Bauamt/ vorbeugenden Brandschutz der Feuerwehr? Bei vielen Punkten hat es dann später keine oder eine ungenügende Umsetzung gegeben - das musste bei einer Bauabnahme auf jeden Fall auffallen. Und dann hätte die Veranstaltung garnicht mehr stattfinden dürfen.

 

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Meister für Veranstaltungstechnik schrieb:

@ Die Leserin:

Vielen Dank für den Link. Ich habe mir einige der PDF´s schon durchgelesen; ein detaillierter Kommentar wird länger brauchen. Wissen Sie irgendeinen Link zu einem Abnahmeprotokoll/ Begehungsprotokoll durch Bauamt/ vorbeugenden Brandschutz der Feuerwehr? Bei vielen Punkten hat es dann später keine oder eine ungenügende Umsetzung gegeben - das musste bei einer Bauabnahme auf jeden Fall auffallen. Und dann hätte die Veranstaltung garnicht mehr stattfinden dürfen.


Das eine Abnahmeprotokoll ist nicht veröffentlicht.
Ich bezweifle auch das es das gibt. Eher scheint man einzelne Besichtigungen und Detailprüfungen gemacht zu haben. (z.B. Anlage 59)
Hätte die Feuerwehr das Brandschutzkonzept gegen zu prüfen oder das Bauamt?
Beim Brandschutzkonzept wie der Entfluchtungsanalyse scheint mir niemand ernsthaft geprüft zu haben, wie das Konzept umzusetzen ist. Sonst hätte recht schnell auffallen müssen, dass grosse Teile ohne ELA- Anlage nicht funktionieren.
Eher scheint mir das Motto:
Das steht im Konzept und da bleibt das auch"
geherrscht zu haben.

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Ich habe mir eben die umfangreiche Entfluchtungsanalye angetan Anlage 49

Dort wird auf Seite 55 deutlich wie die Situation verkannt und nicht beachtet wurde,dass der Tunnel,gerne auch als Ast 1 und 2 beschrieben, sogar fälschlich angegeben auf Seite 8, ( durch die getrennten Zu-und Abwege,kommen keine kreuzenden Personenströme vor ) bezeichnet,angenommen und bewertet wurde. Auf Seite 58, wird von sogar beschrieben,dass bei der Analyse, nicht berücksichtigt wurde, dass sich ein möglich kreuzender Strom in Tunnel 15 und 16 ( Ost + West ) ausbilden würde.Das könne durch Eingreifen von Ordnern vermindert werden.

Die Analyse hätte nie in Betracht gezogen werden dürfen,da sie falsche Tatsachen vorspiegelt.Hat man sich blenden lassen von dem seitenlangen Dokument und es einfach zu den genehmigungspflichtigen Akten gelegt?

In Anlage 59 wird die Ortsbesichtigung beschrieben die, die Mängel noch zum 24.7. 10:00 Uhr beschreibt mit der "Bitte" die Erledigung am Samstagmorgen zu prüfen.Der schriftliche Untersuchungbericht ging am 25.7. bei 62 ein.Wer auch immer 62 ist, durfte die Veranstaltung so oder gar im nachhinein genehmigt werden?

 

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62 ist das Bauamt (Bauaufsichtsbehörde, als zuständig erklärt für die Genehmigung des Festivalgeländes - oben bis Rampe).

Ich habe immer wieder den Eindruck gewonnen, dass man aufgrund der Papierberge und des an den Tag gelegten Aktivismus (Arbeitsgruppen, Sitzungen, Begehungen, Protokolle, auch Bedenken wurden geäußert, irgendwie wurde verwaltungsmäßig darauf reagiert und und und) den Eindruck hatte bzw. sich selbst vorgespiegelt hat, die Veranstaltung sei sehr gut vorbereitet worden. Aktenberge und Aktivismus sind dafür aber leider nicht entscheidend.

Der Punkt ist, dass an entscheidender Stelle keine Veranstaltungs-Expertise vorhanden war. Und es gab in Duisburg keinen übergeordneten Projektleiter oder Veranstaltungsleiter, der die Dinge mal im Ganzen betrachtet hat. So teilte man Zuständigkeiten auf und jeder richtete sein Augenmerk auf seine eigene "Zuständigkeit" und darauf, dass er da glaubte, verwaltungsmäßig seine Pflichten zu erfüllen.

Viele wundern sich, dass es im Veranstaltungsbereich eine ganze Reihe von Ausbildungsberufen gibt. Veranstaltungen organisieren kann doch eigentlich jeder, oder? Tatsächlich gibt es etliches zu wissen (auch noch mehr als hier fatal zum Vorschein kommt), was der Laie eben üblicherweise nicht weiß.

Diese Veranstaltungs-Expertise kann ich auch bei Lopavent leider gar nicht sehen. Dort wunderte man sich offenbar z.B., dass die Versammlungsstättenverordnung und damit das Bauamt für das eingezäunte Gelände zuständig war. Das hätte ein alarmierendes Zeichen sein müssen.

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Die Leserin schrieb:

Der Punkt ist, dass an entscheidender Stelle keine Veranstaltungs-Expertise vorhanden war. Und es gab in Duisburg keinen übergeordneten Projektleiter oder Veranstaltungsleiter, der die Dinge mal im Ganzen betrachtet hat. So teilte man Zuständigkeiten auf und jeder richtete sein Augenmerk auf seine eigene "Zuständigkeit" und darauf, dass er da glaubte, verwaltungsmäßig seine Pflichten zu erfüllen.

Viele wundern sich, dass es im Veranstaltungsbereich eine ganze Reihe von Ausbildungsberufen gibt. Veranstaltungen organisieren kann doch eigentlich jeder, oder? Tatsächlich gibt es etliches zu wissen (auch noch mehr als hier fatal zum Vorschein kommt), was der Laie eben üblicherweise nicht weiß.

Diese Veranstaltungs-Expertise kann ich auch bei Lopavent leider gar nicht sehen. Dort wunderte man sich offenbar z.B., dass die Versammlungsstättenverordnung und damit das Bauamt für das eingezäunte Gelände zuständig war. Das hätte ein alarmierendes Zeichen sein müssen.

Für die Stadt Duisburg stimme ich Ihnen zu: keine Gesamtverantwortung, auf Ämter aufgeteilt und Szenarien unter denen die "absegnen konnten entwickelt.

Für Lopavent wäre ich da nicht so sicher. Da sitzen echte Profis. Die natürlich genau wussten, dass man erstmalig die SBauVo zu beachten hatte. Die stellten sich einfach blöd, weil sie angesichts der eingentümlichen Rolle von Rechtsdezernent Rabe als "Durchwinker" dachten, noch mehr Auflagen nicht beachten zu müssen. So ein event stemmt man nur mit echten Profis, denen hat man es aber von Seiten der Stadt zu leicht gemacht.

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Mutter schrieb:

Der schriftliche Untersuchungbericht ging am 25.7. bei 62 ein.Wer auch immer 62 ist, durfte die Veranstaltung so oder gar im nachhinein genehmigt werden?

62 ist das bauamt der Stadt Duisburg:
Hilfreich für den Durchblick:
die Geschäftsverteilungspläne auf der Webseite der Stadt Duisburg.

Dezernatsverteilungsplan:
http://www.duisburg.de/medien/bilder_aktuell/rathaus_politik_buergerserv...

Verwaltungsgliederungsplan:
http://www.duisburg.de/medien/bilder_aktuell/rathaus_politik_buergerserv...

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Nur Vermutungen, wie aber finde eine, ueberpruefenswert:

Jurist Rabe empfahl Sauerland nichts zu unterschreiben (es muss einen Grund dafuer geben, weshalb er dies deligierte), um  später nicht haft- und strafbar gemacht zu werden. Ich bin mir sicher, dass ein Risiko mit eingerechnet wurde. Schließlich war klar, dass sich Menschen ueber Stunden dicht gedrängt in Tunnel und auf Rampe aufhalten werden muessen. Nicht vergessen: Das Partygelände galt mit circa 180.000 Personen galt als ueberfuellt! Der Rest (bis 250.000) verteilte sich in Tunnel und auf Rampe. Aus Haftungs-/Versicherungsgruende wurden die, die dort standen nicht hoch gelassen. Daher die Polizeiketten, daher die Zäune mit vorbereiteten Haken in den Betonwänden auf der Rampe.

Weiteres Indiz fuer das aus der Affäre ziehen Sauerlands: In der absolut kritischsten Phase, die Woche vor der LoPa weilte er bis zum 23.7. in Österreich, sodass er erst am Vormittag/Mittag des 24.7. wieder in DU war. Der hat sich aus dem Staub gemacht.

Es muss ein Plan dahinter stehen, dass ein "kleiner Mitarbeiter" des Ordnugnsamtes zu unterschreiben hatte.

 

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15. September 2010 

 

An diesem Mittwoch will sich auch das Plenum des nordrhein-westfälischen Landtags erstmals mit der Loveparade-Katastrophe vom 24. Juli beschäftigen. Mehr: http://www.faz.net/-01hunk

 

 

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@Mutter #116,

danke, dass sie meinen Blick auf die "Entfluchtungsanalyse" von TraffGo (hier, Anlage 49 anklicken) gelenkt haben. Wie ich schon mehrfach angedeutet habe, wäre eine Fehlerhaftigkeit dieser Analyse nicht unmittelbar relevant für die Todesfälle, da es nicht zu einer Entfluchtung kam. Aber es ergeben sich doch einige erstaunliche Erkenntnisse daraus: 

Es finden sich hier die erstmals von der Bildzeitung publizierten Zu- und Abstromangaben von Lopavent (entweder schon von Lopavent an TraffGo geleitet und dort übernommen, oder von TraffGo hier ursprünglich  "berechnet" und von Lopavent übernommen) wieder, und zwar auf S.66, dort im oberen Bereich der Seite. Es wird ein Maximum von 235.000 Personen auf dem Gelände angenommen und von 15 bis 20 Uhr wird für jede Stunde eine Zahl von (mehr als) 100.000 Personen angenommen, die insgesamt zu- und abströmen sollen.

(Auf S.8 wird zudem tatsachenwidrig davon ausgegangen, dass es keine sich kreuzenden Ströme von Personen geben könne)

Der "planmäßige Entleerungsfall" am Ende der Veranstaltung wird mit fast vier Stunden berechnet, um 250.000 Personen durch die Tunnel strömen zu lassen (S.45/46). D.h. man berechnete einen Durchfluss von etwas mehr als 60.000 Personen/Stunde an der schmalsten Stelle. Wie lässt sich damit vereinbaren, dass während des Nachmittags jede Stunde mehr als 100.000 Personen in gegenläufigen Richtungen dieselbe Stelle passieren können sollen?

In "screenshots" wird dann dargestellt, wie sich das Gelände laut Computersimulation leeren wird. Interessant ist, an welchen Stellen es sich staut. Ich hatte vermutet, dies müsste die Engstelle am unteren Ende der Rampe sein. Auf den screenshots (S.48-52) zeigt sich aber, dass es Engstellen auf dem Gelände sind, die nach der Berechnung von TraffGo zu Staus führen, vor allem die Stellen rechts und links am oberen Ende der Rampe! Und dies am Ende der Veranstaltung, also ohne die Floats!

"Liest" man die Entfluchtungsanalyse also ein bisschen quer, entdeckt man Folgendes:

1. Selbst unter den Bedingungen der "planmäßigen Entleerung" - nur eine Richtung, keine Floats - können die Engstellen von nicht mehr als maximal 60.000 Personen/Stunde passiert werden. Ein Zu- und Abstrom von (weit) über 100.000 Personen/Stunde den ganzen Nachmittag über ist dann aber schlicht unmöglich!

2. Die Staus am oberen Ende der Rampe snd vorhersehbar gewesen. Sie sind sogar praktisch "planmäßig" absehbar, und dies nicht nur für die Entleerung, sondern noch viel deutlicher im Verlauf der Veranstaltung, wenn dort lt. Plan Zu- und Abströmende aufeinandertreffen sollten. Selbst unter optimalen Bedingungen hätten die Personen sich dort gestaut. Auch Pusher hätten das nicht verhindern können.

Insgesamt ein (weiterer) Beleg dafür, dass bei der Planung und Genehmigung der Veranstaltung fahrlässig gehandelt wurde.

Dieser "Entwurf" (siehe S.2)  trägt den Eingangsstempel der "62" vom 19.Juli. Ich wage zu bezweifeln, dass sich in den 5 Tagen bis zur LoPa sich das jemand bei der Stadt noch genau angeschaut hat, was TraffGo da zusammengetragen hat. Wahrscheinlich war es so wie Sie vermuten: Abheften, z.d.A., Augen zu und durch.

Henning Ernst Müller

 

http://www.duisburg.de/ratsinformationssystem/bi/vo0050.php?__kvonr=20056110&voselect=20049862

@ Herr Prof. Müller:

Man hat sich mit diversen Papieren und Planungen beholfen, die den Eindruck vorspiegelten, man habe alles bedacht.

Interessant m.E. hierzu Anlage 35. Der kritische Bereich wird dort als V1 bezeichnet.

Anlage 20 zeigt das Entfluchtungsschema, auf dem deutlich wird, dass für Tunnel und Rampe keine Entfluchtung vorgesehen war.

Siehe hierzu auch Punkt 1.04 von Anlage 22 (Endversion Sicherheitskonzept vom 28.6.). Dort auch Hinweise zur Besucherführung unter Punkt 1.03 (in denen die Problematik der Engstellen, die Sie gerade beschrieben haben, quasi in das glatte Gegenteil verkehrt wird).

 

Zu den Löchern im Boden, offener Gullideckel und andere Stolperfallen an den Tunnelausgängen vor der Rampe (Todesbereich):

Anlage 23, Seite 10, zu 2.2 d) Zu- und Ablaufstrecken: "Für die Flächenplanung und Ausgestaltung der Zu- und Ablaufwege ist die Stadt Duisburg verantwortlich (Amt 32 / DMG).

Ein Plan dazu lässt sich Anlage 4 entnehmen. Dort wiederum ist die Rampe nicht eingezeichnet.

Mit anderen Worten: Die Stolperfallen wurden vom Bauamt nicht beanstandet, weil der Bereich vor der Rampe nicht zum Veranstaltungsgelände gezählt wurde. Für diesen Bereich war demnach die Stadt verantwortlich. Diese lies bei ihren Begehungen jedoch den Bereich vor der Rampe außenvor und ging davon aus, dass das Veranstaltungsgelände an den Eingangsschleusen begann. Siehe hierzu auch Plausibilitätsanalyse von Dr. Wittsiepe: http://www.us-gaap.de/text_db/owa/docs/F11276/Analyse_LP_Doku_03092010.pdf

 

@ Meister für Veranstaltungstechnik:

In diesem Dokument hier sind die Verantwortlichen für technische Leitung, Leitung Sicherheit und Gesamtleitung angegeben:

http://file.wikileaks.org/file/loveparade2010/loveparade-2010-anlage-10-veranstaltungsbeschreibung-lopavent-28-05-10.pdf

Im Abschlussbericht befindet sich das Dokument als Anlage 17, allerdings mit geschwärzten Namen.

 

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Mögliche Ursache fuer das Fehlen der Bilder von Kamera 17:

Rechts vom Osttunnel-Eingang existieren seit dem 24.7. fuenf 'Trampelpfade, die an einer Wiese neben der Kommandantenstr. endet. Dies war eine riesengroße Abkuerzung, gut zu sehen auf allen Internetkarten fuer die Besucher, auch ortsfremde. Nahm man diesen Weg brauchte man nicht die Neudorfer- und Grabenstr. zu laufen, vor allem umging man so sämtliche Sperren und Schleusen. Es ist der direkte Weg vom Hbf. Gewonnen hatte man somit Stunden Wartezeit. Ich habe diese Wege fotografiert.

Der Osttunnel war ja wohl bis 16.40 oder auch noch danach so gut wie leer und erst etwa nach 16.50 voll. Wurden die Schleusen und Sperren geöffnet, ueberrannt. Sollte das und die '"illegal" laufenden Besucher nicht gezeigt werden, da es sich um ein deutliches Verschulden Lopavents handelt?

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P.S. Es gibt einen Zeugen, der die Zäune am ausgang der Pfade auf dem Boden hat liegen sehen.

 

 

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Gesucht !!!

Mir wurde erzähllt, dass bevor an der Treppe die Katastrophe geschah ein oder zwei Männer gesessen haben sollen, die irgendwann laut „Antipa(r/a)“ riefen. Dieses Wort wurde angeblich mehrmals, auch von anderen Stellen, wie er meinte, gerufen. Hat das irgendjemand auf einem Video gesehen/gehört oder als Augenzeuge bemerkt?

Ich suche dringend Aufnahmen, die die Gesichte derer zeigen, die sich von den Plakaten haben fallen lassen, vor allem von der Person, die sich das gruene t-Shirt dort oben ausgezogen hatte bevor sie sprang und die Gesichter der Männer, die ueber die Anderen geklettert sind.

Dann gab es Männer, die den Verkehr auf der Treppe aufgehalten hatten (auch deren Gesichter).

Hat irgendjemand was von einer „Anti Love Parade“-Demo in der Nähe des Westtunnels, u.U. irgendwo davor gehört/gesehen?

Weiß jemand etwas ueber die „Anti Love Parade Demo 2004″ in Berlin?

Auch die Kletterer an den Kabeln am Container und der Plakatkletterer von der Ostseite, der sich dort hat fallen lassen!

Des Weiteren wird gesucht ein Typ, der sich bestimmt 30-45 Minuten am Container aufgehalten hatte: mit nacktem Oberkörper und mit einem rätselhaften Zeichen (kein Tattoo) irgendwo, evtl auf dem Rucksack. Dieses Zeichen lässt sich schwer beschreiben: in der Mitte rechts und links ein Strich, dazwischen etwas Platz, rechts und links daran etwas, dass wie Fluegel ausschaut, ganz oben eine Spitze oder ein Dreieck, das nach rechts zeigt. Was könnte das sein?

Weitere Zeugenberichte gesucht, denen im Tunnel besonders unsoziale Drängler aufgefallen sind.

Gab es das erste Knäuel am Umwelt- und am Vorfahrt-Achtungsschild? Könnten dies konkrete Todesorte gewesen sein?

Hat jemand „komisches“ beobachtet, z.B. wurden Personen umgerannt, niedergedrueckt, geschubst?
Die Demonstranten sollen lt. einem BL- oder EL-Ordner (evtl. von der Kölner Securityfirma) circa 150 Leute gewesen sein. Dies erzählte er vor Ort diesem Zeugen am 26.7.

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@Felix Licht #124

ich weiß nicht was das jetzt  zu bedeuten hat?

Ich beschäftige mich mit der Planung und Genehmigung der LP und was die Veranstaltungsleitung betrifft.

Es gibt zahlreiche Videos und Fotos im Netz,falls Sie etwas suchen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten.Ich möchte mich der Zeit nicht an Ihrem " gesucht " beteiligen.Es erinnert eher an 9/11.

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Nocheinmal warum die Veranstaltung nicht genehmigt werden durfte.

Hätte man die Entfluchtungsanalsye und das Sicherheitskonzept genauer geprüft z.B. http://www.im.nrw.de/hom/doks/100901gutachten_sfe.pdf

 u.a. Seite 21, wäre ersichtlich gewesen dass, das eingezäumte Gelände keine Lösung für den Besucheransturm einer Loveparade sein konnte.

Das Sicherheitskonzept, mit den Floads mitlaufende Raver, konnte aufgrund der Platzverhältnisse,in der Zeit von 14:00 - 18:00 Uhr( angenommener stärkstes Bezucheraufkommen ), nicht gegeben sein. Gut zu sehen auf diesem Video : http://www.youtube.com/watch?v=qzNrGBBw-nA hie sieht man sogar ein Megaphon bei Min. 1:11.Bei Min. 1:40 kommt eine Gitterabsperrung ins Bild + mehrere mit weissen T-Shirts bekleideter Männer.( ordnungsgemäß? )Die Menschenmenge auf der Rampe steht bis zur unteren Rampe.So weit das Auge reicht Menschenmassen.Wo da Orner patrolieren können und die Besucher zum weitergehen,vorallem wohin, motivieren sollen,ist die große Frage.Bei 2:06 etwa wird weder der Container,noch die Treppe bestiegen.Allerdings werden die oberen Böschungen begangen.Ich gehe davon aus,dass es vor dem Unglück am Treppenbereich aufgenommen wurde.

Ein ganz schlimmes Video,das deutlich macht, wie die Menschen an der unteren Rampe um ihr Leben kämpfen mußten,-weil das Sicherheitskonzept nicht greifen konnte,die Entfluchtungsanalsy falsch erstellt wurde und jeder der Verantwortlichen und Beteiligten an der Loveparade sich die Schuld zuschiebt,-möchte ich dieses Video verlinken :

http://www.youtube.com/watch?v=y_agoPlP_dA&feature=related weil es hier vielleicht auch Beachtung findet und klar macht, in welche Situation die Besucher gebracht wurden.Man spricht von über 500 Verletzten,dabei sind es weit mehr die aufgezählt werden müßten.21 Besucher haben es nicht überlebt.Wenn ich lese,dass es um rückhaltlose Aufklärung geht,dann werde ich sauer.Ein Punkt ist sonnenklar.Die Loveparade hätte es wie in Bochum,auch für Diusburg nicht geben dürfen.Das hätte dem Rat der Stadt,bei all den vorliegenden Unterlage,  Abänderungen und dem Veranstaltungskonzept mit samt den noch fehlenden Unterlagen, einleuchten müssen.Spätestens nach dem Desaster ist Demut angesagt, eine Niederlegung vom Amt wäre eine moralische Verantwortung gewesen.

Sorry das Video macht mich krank.Ich träume hoffentlich nicht wieder so wirr.

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@ Mutter:

Schauen Sie sich die schlimmsten Videos nicht an. Das hilft absolut niemandem weiter.

Sowohl den von der Loveparade Betroffenen als auch der Fragestellung dieses Blogs hier, aber last but not least auch für zukünftige Veranstaltungen hilft es wirklich sehr viel mehr weiter, wenn sie mit Ihrer persönlichen Art der Sichtweise (die eine ganz eigene und andere ist als z.B. die von Herrn Prof. Müller, Herrn Evers, dem Meister für Veranstaltungstechnik, meine und die von den anderen, hier im Blog Aktiven) noch etwas mehr in den Veranstaltungsunterlagen stöbern.

 

@ Meister für Veranstaltungstechnik:

Zitat: "Ich habe mir einige der PDF´s schon durchgelesen; ein detaillierter Kommentar wird länger brauchen."

Bitte nicht! Weil das so nicht funktionieren wird.

Sie stellen vermutlich hohe Ansprüche an Ihre eigene Arbeit. Entsprechend werden Sie uns hier keinen Schluri-Kommentar (auch noch detailliert !!! ) einstellen. Ergo werden wir auf Ihre Kommentare verzichten müssen.

Es gibt jedoch auch noch etwas, das dazwischen liegt und ausgesprochen wertvoll ist: Kommentare bzw. Antworten auf einzelne Fragen, die Sie mit Ihrem Fachwissen sehr gut beantworten können.

Bitte recherchieren Sie auf Basis einzelner Fragestellungen zur Loveparade. Dazu werden Sie eine überschaubare Informationsmenge finden (oder fragen Sie hier, wie Sie sie finden können), so dass Sie inhaltlich ihrem Know-how entsprechend darauf eingehen können.

 

@ Felix Licht:

Zitat: "...die irgendwann laut 'Antipa(r/a)' riefen."

Auf jeder Loveparade wurde - wie auch bei jedem Fußballspiel und jeder sonstigen Massenveranstaltung - sehr viel gerufen.

Zitat: "...die sich von den Plakaten haben fallen lassen."

Sich fallen lassen ist eine aktive, vom Willen geprägte Handlung. Ich habe etliche Aufnahmen der von den Plakaten fallenden Personen gesehen, nie aber hatte ich den Eindruck, dass sie sich absichtlich in die Menge gestürzt hätten oder gar zu diesem Zwecke an den Plakatwänden hochgeklettert wären.

Zitat: "...vor allem von der Person, die sich das gruene t-Shirt dort oben ausgezogen hatte bevor sie sprang"

Habe Aufnahmen der Person gesehen. Von einem "Springen" kann nicht die Rede sein. Definitiv nicht.

Zitat: "...und die Gesichter der Männer, die ueber die Anderen geklettert sind."

Über andere Menschen sind Männer und Frauen geklettert. Das war sehr rücksichtslos. Allerdings schaltet das Hirn in Todesangst womöglich auf reinen Selbsterhaltungstrieb um. Dann schneidet jemand einem anderen die Hände ab, der sich an einem Rettungsboot festklammert. Kann man das denen zum Vorwurf machen, die versuchen, sich in Todesangst mit zu wenigen Rettungsbooten in Sicherheit zu bringen oder denen, die verantwortlich dafür sind, dass es zu wenige Rettungsboote gibt?

Zitat: "Hat irgendjemand was von einer 'Anti Love Parade'-Demo in der Nähe des Westtunnels, u.U. irgendwo davor gehört/gesehen?"

Sind Sie auf der Suche nach Störern, die das Super-Sicherheitskonzept geplanter und fieser Weise konterkariert hätten? Dann haben Sie schlechte Karten. Ein paar Chaoten gibt es bei Massenveranstaltungen schlichtweg immer - sogar dann, wenn es sich um eine ganz andere und gemeinhin als viel braver beurteilte Art von Veranstaltung als eine Raver-Party handelt. So etwas muss eingeplant werden und letztlich auch möglich sein, ohne dass dies aufgrund von Sicherheitsmängeln zu Katastrophen führt.

Zitat: "Weitere Zeugenberichte gesucht, denen im Tunnel besonders unsoziale Drängler aufgefallen sind."

Jetzt wird's immer seltsamer. Hat wer geschubst? Das gibt mindestens fünf Jahre Haft! Damit haben nämlich weder Professor Schreckenberg, noch die Stadt Duisburg, noch Lopavent gerechnet !! Frechheit das - und Knast mindestens für fünf Jahre!

Damit belasse ich das jetzt mal.

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@ Die Leserin #128

nichts anderes habe ich getan,als in den Unterlagen gestöbert siehe Anfangsteil von #126.Dies sollte bei der Schuldfrage m.E. große Bedeutung haben.Die Auswahl welches Gelände für Großveranstaltungen in der Größenordnung einer Loveparade genutzt werden kann,muß sorgsam geprüft werden und darf nicht nach Veranstalterwillen oder weil der OB die Veranstaltung wünscht, hingerechnet und anschließend mit Augenzudrücken " es wird schon gut gehen "genehmigt werden.Nicht anderes wurde in Duisburg gehandelt.Mit der Fachkompetenz aller Beteiligten,wurden augenscheinlich alle verwaltungsrechtlichen Wege erarbeitet, gefordert und überdacht,doch die Umsetzung konnte nach Erkenntnisstand nicht funktionieren.Gerade weil es den künftigen Veranstaltungen dient, muß der Austragungsort allen Anforderungen entsprechen können.Man hatte die Möglichkeit,die nördliche Fläche anders zu nutzen,mit kürzeren Wegen und einem getrennten Ein und Ausgang.Die Überlegung wurde verworfen.Man positionierte die Besucher um das Fabrikgebäude herum,in der mittig der einzige Zu und Ausgang aus einer Rampe mit Tunnelanlage bestand.Da das Gelände zudem noch eingezäumt wurde,wegen naher Lage im Westen die Autobahn und im Osten das Bahngelände,gestaltete sich deshalb schon eine Entfluchtung schwierig.Zumal die Rampe durch Mauern begrenzt und der Osttunnel keine Entfluchtung bieten konnte,der Westtunnel nur bedingt durch seine Brückenführung.Es gab keine Einteilung bis zu den Einlassschleusen, von Hin und Rückwegen.Wie die Schuldfrage geklärt werden kann,warum es zu sovielen Opfern kam, liegt für mich eben darin begründet.Dieses Video http://www.youtube.com/watch?v=qzNrGBBw-nA  spricht für sich.Angenommen,jemand hätte auch nur einen Knallfrosch ( von Rauchbome o.ä. ganz zu scheigen ) von der Böschung in die Menge geworfen,was wäre wohl dann passiert?Hätte auf der Rampe auch nur irgend jemand ärztlicher Hilfe bedurft, wie wäre das möglich gewesen?Seit die umfangreichen Unterlagen einzusehen sind,ist es ersichtlich, dass sehr viele Fehler gemacht worden sind.Dies war einer und m.E. der Ausgangspunkt für weitere.

Damit belasse ich es vorest damit mich zu äussern.

Gruß

Mutter

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Hallo

 

also ich denke die Geschichte wird immer klarer.

Der Besitzer zum Zeitpunkt der Veranstaltung war die Fa.Krüger

an diese Würde ich erstmal alle zivielrechtlichen Forderungen auf Schadenersatz von direkt davon Betroffenen also jehne die in diesem Bereich zu Schaden gekommen sind.

Die Treppe war auch für Ordner  nur Bedingt begehbar .

Schmutz und Gras

die Ordner hatten auch keine Absturzsicherung

die Polizisten "natürlich" auch nicht.

keine Rettungsleitern Hilfsstege Waschgelegenheiten

Neben den Polizeiautos sieht es aus wie bei "Hempels unterm Tisch"

grasbüschel Stolpersteine der verschiedensten Größen.

Hatte kein einziger mal mit einem Besen diesen Bereich durchgekehrt.

Kein einziger Lautsprecher auf dem Container des CM

keine vorbereitete "gemeinsame Durchsage"

jeder durfte mal etwas übersehen.

wenn etwas nicht da ist--- sollte man dieses nicht Übersehen.

mfffffgggg

 

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Die erstmals schon vor ein paar Wochen in einem Internetforum als vermutliche Ursache des tödlichen Menschenknäuels  recherchierte (siehe hier) und auch hier schon diskutierte  (siehe hier und hier) Ursache liegender Bauzaun zur "Sicherung" von  Schlaglöchern, einer Wurzel und einer Gulliöffnung (Foto), der zur Stolperfalle wurde, ist jetzt in den Mainstream-Medien angekommen. Der WDR berichtete in der Aktuellen Stunde (hier) und die Nachricht wurde heute auch in anderen Rundfunknachrichten (sogar hier in Bayern) verbreitet. Es hat sich eine Zeugin gemeldet, die dort gestürzt ist.

Aber selbst wenn nun nachgewiesen werden kann, dass dieser Bauzaun unmittelbar mit dem Unglück in Zusammenhang steht, bedeutet dies nicht, dass die bisher genannten anderen Verantwortlichkeiten entlastet werden: Notwendige Bedingung für die Gefahr dieses Bauzauns war das Gedränge. Nicht nur derjenige, der meinte, mit dem Bauzaun sei dieser Weg "sicher", sondern (nach wie vor) auch diejenigen, die meinten, dieser Weg als einziger Zu- und Ausgang bei einer Veranstaltung mit mehreren hundertausend Personen reiche aus, haben fahrlässig gehandelt.

Laut Rheinischer Post soll sich die Zeugin bei der Kölner Polizei melden. Zitat:

> Demnach will eine Augenzeugin wenige Minuten vor der Tragödie mit ihrem halben Bein in die Grube gestürzt sein. Andere Partygäste sollen gestolpert sein. Die ermittelnde Staatsanwaltschaft Duisburg kennt die Frau nicht und hat auch noch keine Ermittlungen in diese Richtung aufgenommen. „Sollte an der Sache etwas dran sein, werden wir aber selbstverständlich der Sache nachgehen“, so Oberstaatsanwalt Rolf Haferkamp im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die Polizei habe nach der Katastrophe den Unglücksort „genauestens untersucht“. Ein schlecht abgedichteter Gullydeckel soll bei den Untersuchungen nicht aufgefallen sein. Die Staatsanwaltschaft bittet die Zeugin, sich mit der zuständigen Polizei Köln in Verbindung zu setzen. <

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Zu den Ermittlungen habe ich Fragen an Herrn Prof. Müller als Experte für Strafrecht und an andere, die über das Folgende evtl. Informationen haben.

 

Zunächst noch einmal ein Zitat aus der RP vom 26.7.:

> Die Duisburger Polizei gibt ihre Ermittlungen im Zusammenhang mit der Loveparade-Katastrophe ab. Sie will damit offenbar vermeiden, mit dem Vorwurf der Befangenheit konfrontiert zu werden.

Die Begründung ist plausibel. So sollen die Duisburger Polizisten gegen Verwaltungsbeamte der eigenen Stadt ermitteln. Daher übernimmt seit Montag die Polizei in Köln die Ermittlungen. Das bestätigte das Präsidium in Duisburg am späten Montagnachmittag.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur ddp soll das Kölner Polizeipräsidium die strafrechtlichen Aspekte des Unglücks ermitteln, das polizeiliche Einsatzkonzept am Veranstaltungstag soll vom Polizeipräsidium Essen ausgewertet und überprüft werden.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft bleiben derweil in Duisburg. <

 

Hierzu folgende Fragen:

1)

Warum wurden die strafrechtliche Ermittlung und die Überprüfung des polizeilichen Einsatzkonzeptes getrennt und in die Polizeipräsidien verschiedener Städte gegeben?

2)

Wie soll das Einsatzkonzept der Polizei überhaupt ohne den Kontext der übrigen Planungen und der tatsächlichen Ereignisse überprüft werden? Wird nur geschaut, ob es für sich alleine betrachtet schlüssig anmutet?

3)

Ist es nicht für beide Polizeipräsidien bzw. die dort Verantwortlichen und deren Karriere besser, zu Ergebnissen zu kommen, die den Äußerungen des Innenministers nicht widersprechen?

Was es bewirken kann, wenn eine bestimmte Linie von oben vorgegeben ist, lässt sich z.B. an der Genehmigung der Loveparade ablesen. Sind da jetzt bei der Aufklärung die Dinge ganz gewiss ganz anders?

 

0

Sehr geehrte Leserin,

erstmal zu dem Gulli:

Hier der Radiobericht des wdr dazu - die Frau/Zeugin spricht darin. Hier der Bericht von user "bluemoon" vom 2. September - klingt glaubwürdig. Kann mir kaum vorstellen, dass dies eine Ente ist, aber ich bin weit weg von Duisburg...

zu Ihren weiteren Fragen:

1)

Warum wurden die strafrechtliche Ermittlung und die Überprüfung des polizeilichen Einsatzkonzeptes getrennt und in die Polizeipräsidien verschiedener Städte gegeben?

Ich weiß das nicht und hielte es aus der Ferne betrachtet nicht für besonders sinnvoll, wenn es sich tatsächlich um inhaltlich getrennte Ermittlungen mit demselben Ziel handeln würde. Ich spekuliere aber Folgendes: Die Polizei Köln ermittelt den Sachverhalt für die Staatsanwaltschaft - das Einsatzkonzept wird sie dabei kaum ignorieren können, es wird wahrscheinlich einbezogen in diese Ermittlungen. Die Essener prüfen möglicherweise polizeiintern, ob und was an dem Konzept falsch war und was man beim nächsten Mal besser machen kann polizeilicherseits. Also polizeitaktische Fragen, die strafrechtlich nicht unbedingt eine Rolle spielen. Eine solche Aufteilung wäre nicht "verdächtig" sondern relativ normal.

2)

Wie soll das Einsatzkonzept der Polizei überhaupt ohne den Kontext der übrigen Planungen und der tatsächlichen Ereignisse überprüft werden? Wird nur geschaut, ob es für sich alleine betrachtet schlüssig anmutet?

Kann ich nicht beurteilen. Da es sich dabei, wie ich vermute, um die Ermittlungen für "eigene" Angelegenheiten der Polizei handelt (s.o.), wird die Polizei auch nicht sagen, was sie da alles prüfen. Bei der strafrechtlichen Ermittlung wird es natürlich um alles gehen, was evtl. zurechenbar zur Katastrophe geführt hat, aber nicht um alle Aspekte des Einsatzkonzepts (z.B. Hbf, Zuwege, A 59 etc. pp.)

3)

Ist es nicht für beide Polizeipräsidien bzw. die dort Verantwortlichen und deren Karriere besser, zu Ergebnissen zu kommen, die den Äußerungen des Innenministers nicht widersprechen?

Das ist in der Tat ein Problem! Insbesondere wenn sich ein Innenminister in der Öffentlichkeit so festgelegt hat ("Wir waren nicht zuständig!"), ist es immer eine Frage, ob dann die ihm untergebenen Polizeibeamten noch unabhängig ermitteln. Das Gleiche gilt natürlich, wenn Polizisten in Verdacht geraten. Deshalb ist eine wache Öffentlichkeit so wichtig.

Aus demselben Grund wird auch von amnesty eine unabhängige Polizeikommission gefordert, eine Forderung, die ich (anlässlich des Falls Tennessee Eisenberg/Tötung durch Polizeibeamte) unterstützt habe (weiterlesen hier)

Besten Gruß

Henning Ernst Müller

Das muss keine Ente sein.

Aber offenbar hat die Staatsanwaltschaft darüber noch keine Infos. Haferkamp leitet die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft in Duisburg und hat der RP auf persönliche Anfrage diese Auskunft gegeben.

Die Zeugin sollte sich tatsächlich mit der Kölner Polizei in Verbindung setzen.

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Nochmals zum Gulli und zur zur Information der KriPo/Staatsanwaltschaft:

Bluemoon schreibt am 3. September, also vor zwei Wochen auf loveparade2010doku (hier):

"Ich frage deshalb, weil das besagte Schlagloch höchst relevant für die Todesfälle ist und man die Staatsanwaltschaft umgehend darüber informieren sollte. Man hat bislang den Eindruck, dass denen die konkrete Todesursache egal ist. Dabei liesse sich durch diesen objektiven Aufhänger der ganze Fall leichter klären. Das Loch ist jedenfalls nicht polizeilich gesichert. Dafür wäre nur noch Morgen Freitag den 03.09. Zeit, weil dort am Samstag die Gedächtnisglaskugel aufgestellt werden soll. Dafür wird sicher aufgeräumt, sodass es eine willkommene Gelegenheit sein dürfte, das Loch verschwinden zu lassen, ohne dass es berücksichtigt wurde. Verletzungen und Bewusstlosigkeit hätte es sicher auch ohne das gegeben, aber dieses Schlagloch ist eindeutig die Todesfalle gewesen. Natürlich konnte sie nur durch die Masse zum Zuge kommen, sodass man diesen Teil der Schuld nicht außer acht lassen kann. Aber hier liegt doch wohl das Hauptgewicht. Wer hatte die Pflicht den Ort aus Sicherheitsgründen vor der Öffnung noch mal zu begehen?

Außerdem ist das ein Gulli, Abwasserschacht, kommt mir gerade in den Sinn,…. mithin im Grunde auch ein versteckter Zugang. Na ja, möchte man nicht für möglich halten….. Aber die Kripo sollte schießlich allem nachgehen."

Also, entweder hat er sich enorm Zeit gelassen mit seinem Bericht bei der Polizei oder er hat das "vergessen" oder die Staatsanwaltschaft Duisburg ist immer noch nicht drüber informiert...  Schon etwas merkwürdig: Das Internet spricht seit 2 Wochen über den Gulli und die Polizei kennt den noch immer nicht?

Henning Ernst Müller schrieb:

Bluemoon schreibt am 3. September, also vor zwei Wochen auf loveparade2010doku (hier): [...] Das Loch ist jedenfalls nicht polizeilich gesichert. Dafür wäre nur noch Morgen Freitag den 03.09. Zeit, weil dort am Samstag die Gedächtnisglaskugel aufgestellt werden soll. Dafür wird sicher aufgeräumt, sodass es eine willkommene Gelegenheit sein dürfte, das Loch verschwinden zu lassen, ohne dass es berücksichtigt wurde. [...]

Mit anderen Worten: Jetzt ist das Loch verschwunden.

Henning Ernst Müller schrieb:

Also, entweder hat er sich enorm Zeit gelassen mit seinem Bericht bei der Polizei oder er hat das "vergessen" oder die Staatsanwaltscahft Duisburg ist immer nioch nicht drüber informiert... Schon etwas merkwürdig: das Internet spricht seit 2 Wochen über den Gulli und die Polizei kennt den noch immer nicht?

In der Tat etwas merkwürdig, da die Ermittler doch angeblich auch Informationen aus dem Internet auswerten.

 

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Andererseits hat sich bluemoon auf loveparade2010doku mehrfach auch mit seltsamen Verschwörungstheorien hervorgetan (siehe schon Ende des Zitats oben), möglicherweise hat man ihn bei der Polizei auch nicht ernst genommen oder er hat die sache der Polizei entgegen seiner Ankündigung nicht erzählt.

Sehr geehrter Herr Prof. Müller,

vielen Dank für diese Einschätzung:

Henning Ernst Müller schrieb:

Ich spekuliere aber Folgendes: Die Polizei Köln ermittelt den Sachverhalt für die Staatsanwaltschaft - das Einsatzkonzept wird sie dabei kaum ignorieren können, es wird wahrscheinlich einbezogen in diese Ermittlungen. Die Essener prüfen möglicherweise polizeiintern, ob und was an dem Konzept falsch war und was man beim nächsten Mal besser machen kann polizeilicherseits. Also polizeitaktische Fragen, die strafrechtlich nicht unbedingt eine Rolle spielen. Eine solche Aufteilung wäre nicht "verdächtig" sondern relativ normal.

Die Information über die Aufteilung hat mich etwas beunruhigt. Das wäre eine sinnvolle Erklärung und auch eine tatsächlich sinnvolle Trennung der Zuständigkeiten.

 

Henning Ernst Müller schrieb:

3)

Ist es nicht für beide Polizeipräsidien bzw. die dort Verantwortlichen und deren Karriere besser, zu Ergebnissen zu kommen, die den Äußerungen des Innenministers nicht widersprechen?

Das ist in der Tat ein Problem! Insbesondere wenn sich ein Innenminister in der Öffentlichkeit so festgelegt hat ("Wir waren nicht zuständig!"), ist es immer eine Frage, ob dann die ihm untergebenen Polizeibeamten noch unabhängig ermitteln. Das Gleiche gilt natürlich, wenn Polizisten in Verdacht geraten. Deshalb ist eine wache Öffentlichkeit so wichtig.

Aus demselben Grund wird auch von amnesty eine unabhängige Polizeikommission gefordert, eine Forderung, die ich (anlässlich des Falls Tennessee Eisenberg/Tötung durch Polizeibeamte) unterstützt habe (weiterlesen hier)

Habe Ihre Ausführung zu einer unabhängigen Polizeikommission gelesen. Das fände ich wirklich sehr sinnvoll.

Allerdings ist die Einrichtung einer solchen Kommission eine höchstwahrscheinlich kurzfristig kaum realisierbare Angelegenheit, da hierfür ein Gesetz verabschiedet werden müsste, welches die Zuständigkeit der Länder für Polizeifragen in diesem Punkt außer Kraft setzt (es erscheint kaum sinnvoll, für jedes Bundesland eine eigene Kommission einzurichten).

Liegt denn aber nicht auf der Hand, dass die Vorgehensweisen der Polizei im Falle der Loveparade von einer Stelle überprüft werden MÜSSEN, welche unabhängig ist?

Hinsichtlich der Zuständigkeit der Duisburger Polizei für die strafrechtliche Aufklärung wurde der Interessenkonflikt sofort gesehen. Der Chef aber sitzt im Düsseldorfer Landtag und hat sofort und auf der Stelle - noch bevor überhaupt zeitlich auch nur im Ansatz die Chance einer Aufklärung gegeben war - bereits sein persönliches Ergebnis der Ermittlungen festgesetzt und mit vehementer Pressearbeit (das ganze, einer Landesregierung zur Verfügung stehende Programm) öffentlich gemacht. Auch er bemühte den Geldbeutel der Steuerzahler für ein Gutachten, welches die Polizei entlasten soll.

Und jetzt sollen seine Untergebenen in ihren Ermittlungen womöglich zu irgendwie abweichenden Ergebnissen kommen?

Könnte, um dies ggf. zu verhindern, das Engagement einiger Blogger und Kommentatoren ausreichen? Vor allem, wenn die Ergebnisse der Ermittlungen womöglich erst nach Jahren, auf jeden Fall aber erst nach vielen Monaten bekannt gegeben werden?

Sollten wir uns nicht für eine unabhängige Sonderkommission für diesen Fall einsetzen, da hier vollkommen offenbarer Weise die Gefahr eines Interessenkonflikts gegeben ist? 

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Die Leserin]</p> <p>Sehr geehrter Herr Prof. Müller,</p> <p>vielen Dank für diese Einschätzung:</p> <p>[quote=Henning Ernst Müller schrieb:

Ich spekuliere aber Folgendes: Die Polizei Köln ermittelt den Sachverhalt für die Staatsanwaltschaft - das Einsatzkonzept wird sie dabei kaum ignorieren können, es wird wahrscheinlich einbezogen in diese Ermittlungen. Die Essener prüfen möglicherweise polizeiintern, ob und was an dem Konzept falsch war und was man beim nächsten Mal besser machen kann polizeilicherseits. Also polizeitaktische Fragen, die strafrechtlich nicht unbedingt eine Rolle spielen. Eine solche Aufteilung wäre nicht "verdächtig" sondern relativ normal.

Die Information über die Aufteilung hat mich etwas beunruhigt. Das wäre eine sinnvolle Erklärung und auch eine tatsächlich sinnvolle Trennung der Zuständigkeiten.

Ich kann das nchmal bestätigen:
Nach jeder Grosslage wertet die Polizei das geschehen aus, um die Erfahrungen für zukünftige Einsätze zu gewinnen. In der Regel machen das die auch eingesetzten Polizeiführer / Stäbe. Damit hat man jetzt Essen beauftragt. Di strafrechtlichen Ermittlungen sind davon zu trennen und liegen bei der Kripa Köln. So haben das Wehe/Jäger meiner Meinung nach schon auf der ersten PK am Mittwoch nach der Loveparade bekannt gegeben.

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Sehr geehrte Herr Evers,

danke für Ihre Klarstellung (und Bestätigung meiner Vermutung).

Wie bewerten Sie die Gulli-Frage?

Henning Ernst Müller

Henning Ernst Müller schrieb:

Sehr geehrte Herr Evers,

danke für Ihre Klarstellung (und Bestätigung meiner Vermutung).

Wie bewerten Sie die Gulli-Frage?

Henning Ernst Müller

Mir wird das ganze Szenario immer unglaublicher. Hätte soviel Fahrlässigkeit und Schlamperei hier "tief im Westen" nie für möglich gehalten.
Da spendiert Aurelis 100.000 Euro, um das Gelände zu sichern, da gibt es eine Pressebegehung nach der Nächsten. Da tagen vier Arbeitsgruppen monatelang. Da macht das Bauamt eine Begehung nach der nächsten.
Aber:
gleich da wo es rein geht fällt keinem dieser Gullydeckel auf.
Dann die Methode: Bauzaun drauf schmeissen, statt (wenigstens) absichern.

Bin sehr gespannt auf die detailierteren Abnahmeprotokolle zwischen Bauamt und Lopavent. Das kann man doch nicht einfach übersehen! Aber: schon bei der ELA Anlage scheint das ja funktioniert zu haben. Und: fahrlässig scheint mir das allemal, von jedem der dafür persönliche Verantwortung trägt.

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Ist jemandem bekannt, wo es die ersten beiden Todesopfer gab? Stimmt es, dass das erste Opfer an der Tunnelbiegung/Umweltschild vrstarb und das zweite möglicher Weise am Bauzaun auf dem Boden?

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Wie soll man denn feststellen können, wer ganz genau zuerst gestorben ist und wer dann? Die Todeszeitpunkte lassen sich doch nicht auf die Minute genau rekonstruieren, es sei denn jemand hätte das Sterben gefilmt - mit einer Kamera, deren Zeiteinstellung korrekt ist - und dann wüsste man noch nicht, wer kurz davor oder kurz danach an anderer Stelle starb.

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Kann es sein, dass der Gulli hinter den Zäunen war, die man um die Treppe herum aufgestellt hatte?

Das wäre natürlich trotzdem kein Grund, ihn nicht zusätzlich zu sichern, würde aber erklären, warum man es womöglich für unnötig hielt. Damit, dass Leute irgendwo drauf oder irgendwo drüber klettern oder gar Zäune umwerfen könnten, haben die "Sicherheitsexperten" der Loveparade ja nicht gerechnet.

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@Die Leserin: Du hast dir offensichtlich noch nicht unseren Artikels mit den Fotos zu der Unglücksstelle, Gully und Bauzaun angesehen:

<a href="http://loveparade2010doku.wordpress.com/2010/09/15/der-bereich-in-dem-di...">http://loveparade2010doku.wordpress.com/2010/09/15/der-bereich-in-dem-di...

 

Der Gully war nicht hinter Bauzäunen, welche die Treppe absperrten, sondern deutlich vor der Treppe, in einem Bereich, wo viele drüberliefen. Über dem Gully lag halt ein engmaschiger Bauzaun.

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lothar evers

Interessieren Sie sich nicht fuer die Trampelpfade vor dem Osttunnel, die seit dem 24.7. existieren? noch sind sie dort. aber die ersten bauarbeiter bereits an der rampe. (s. meinen kommentar)

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