USA: Freiwillig mehr Datenschutz für App-Anwendungen?

von Dr. Axel Spies, veröffentlicht am 27.02.2012

Industrie und Justiz kommen sich beim Datenschutz im Internet näher: so kürzlich in Kalifornien:  die sechs größten App-Store-Betreiber Apple, Google, Microsoft, Research in Motion (RIM), Hewlett-Packard und Amazon haben sich in Kalifornien zu einem besseren Schutz der Privatsphäre von Smartphone- und Tablet-PC-Nutzern verpflichtet und müssen nun strengere Datenschutzstandards erfüllen. Die mit der kalifornischen Justiz erzielten Einigung betrifft insbesondere den Download von Apps. Bevor sich Nutzer diese Apps herunterladen, muss der Nutzer darüber informiert werden, welche Information über ihn gesammelt wird. Das Ziel:  mehr Transparenz und  Kontrolle darüber, wer Zugang zu seinen Daten hat und was damit gemacht wird. Dass jede Anwendung (auch Apps), die persönliche Daten des Nutzers sammelt, über Datenschutzregeln (Policies) verfügen muss, verlangt schon der California Online Privacy Protection Act von 2003. Bei Verstoß gegen diesen Beschluss drohen saftige Strafen.

Außerdem veröffentlichte der internationale Mobilfunkverband  GSM Association heute nicht bindende Leitlinien für mehr Transparenz der Verbraucher in der Anwendung von Apps und zur Kontrolle über die Verwendung ihrer Daten. Mobilfunkbetreiber wie Orange, Vodafone und die Deutsche Telekom kündigten bereits an, diese Richtlinien umzusetzen..

Und auch die internationale  Mobile Marketing Association (MMA) hat neue Leitlinien herausgegeben -  ein Dokument „Mobile Application Privacy Policy Framework“, die von App-Entwicklern bei der Programmierung neuer Sicherheitsvorschriften beachtet werden sollen. Verbraucher sollen vor jeder Anmeldung im Internet über die Art der gesammelten Daten informiert werden. Ebenfalls soll darüber aufgeklärt werden, ob die Daten an Dritte weitergegeben werden. Diese Information soll mit einer Opt-Out-Funktion des Verbrauchers verbunden sein, die es ihm ermöglicht, über die Art der Datenerhebung zu entscheiden oder diese zu unterbinden.

Bei so vielen Richtlinien kann ja beim Online-Datenschutz eigentlich nichts mehr schief gehen - oder etwa doch ? Was meinen Sie 

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