Drogensituation 2011/2012

von Dr. Jörn Patzak, veröffentlicht am 02.12.2012

Mitte November hat die deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) ihren Jahresbericht, den sog. REITOX-Bericht, vorgestellt.

Danach ist Cannabis nach wie vor die am häufigsten in Deutschland konsumierte Droge, wobei das Konsumverhalten bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Vergleich zu den Vorjahren konstant geblieben ist. Etwa 5 % der 12-bis 17 -jährigen konsumierten im vergangenen Jahr Cannabis.

Im Jahr 2011 wurden insgesamt rund 236.000 Delikte erfasst, davon ca. 170.000 allgemeine Verstöße gegen das BtMG und knapp 50.000 Handelsdelikte. Dies bedeutet eine Steigerung von 2,4 % im Vergleich zum Jahr 2010. Die Zahl der Verurteilungen wegen Verstößen gegen das BtMG ist von 2009 auf 2010 um 6,8 % gesunken.

Von den Personen, die im Jahr 2011 wegen Drogenproblemen eine Suchtberatungsstelle aufsuchten, wies etwa ein Drittel einen problematischen Cannabiskonsum auf. Auch im Bereich der ambulanten Behandlungen sind etwa ein Drittel der Betroffenen Cannabiskonsumenten (2011: 34,7 %), bei den stationären Behandlungen liegt deren Anteil immerhin noch bei 26,3%.  Bei denjenigen, die das erste Mal in einer ambulanten Suchtbehandlung waren (sog. ambulante Erstbehandelte), liegt der Anteil der Cannabisfälle bei 56,6%. Der Anteil der Erstbehandelten, die primär Stimulantien in Form von Amphetamin und Amphetaminderivaten konsumiert haben, ist von 10% im Jahr 2009 auf 15% im Jahr 2011 gestiegen.

Nach dem Jahresbericht  der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) ist der Gesamtkonsum illegaler Drogen in Europa weiterhin relativ stabil. Wie in Deutschland werden große Probleme vor allem beim Auftauchen neuer psychoaktiver Substanzen (sog. Legal Highs) gesehen.

Hier die entsprechenden Links zum Nachlesen:

Zur gemeinsamen Pressemitteilung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung und des DBDD vom 15.11.2012

Zum REITOX-Bericht

Zum EBDD-Jahresbericht

 

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