Zahl der Scheidungen in 2013 rückläufig

von Hans-Otto Burschel, veröffentlicht am 22.07.2014
Rechtsgebiete: Familienrecht4|2947 Aufrufe

 Im Jahr 2013 wurden in Deutschland rund 169 800 Ehen geschieden, das waren 5,2 % weniger als 2012. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, werden nach den derzeitigen Scheidungsverhältnissen etwa 36 % aller in einem Jahr geschlossenen Ehen im Laufe der nächsten 25 Jahre geschieden.

Die durchschnittliche Dauer der im Jahr 2013 geschiedenen Ehen betrug 14 Jahre und 8 Monate. Somit setzte sich der Trend der vergangenen Jahre zu einer längeren Ehedauer bis zur Scheidung weiter fort. Vor 20 Jahren – also im Jahr 1993 – hatte die durchschnittliche Dauer der geschiedenen Ehen noch bei 11 Jahren und 7 Monaten gelegen.

Bei den im Jahr 2013 geschiedenen Ehen wurde der Scheidungsantrag meist von der Frau gestellt, und zwar in 52 % der Fälle. Der Mann reichte nur in 40 % der Fälle den Antrag ein. In den übrigen Fällen beantragten beide Ehegatten gemeinsam die Scheidung (8 %).

Bei der Mehrzahl aller Scheidungen waren die Ehepartner bereits seit einem Jahr getrennt: 141 200 Ehen wurden 2013 nach einjähriger Trennung geschieden. Bei 1 900 Scheidungen waren die Partner noch kein Jahr zusammen. Die Zahl der Scheidungen nach dreijähriger Trennung lag bei 26 100. In den verbleibenden gut 600 Fällen erfolgte die Scheidung aufgrund anderer Regelungen, beispielsweise nach ausländischem Recht.

Fast die Hälfte der im Jahr 2013 geschiedenen Ehepaare hatte gemeinsame Kinder unter 18 Jahren. Insgesamt waren 2013 rund 136 000 minderjährige Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen, knapp 5 % weniger als im Vorjahr.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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4 Kommentare

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Interessant wäre noch, wieviele Scheidungen ohne größere Probleme geschieden wurden, wieviele Sorge und Umgangsregelungen friedlich geregelt wurden...
Aber ich glaube das wäre zuviel verlangt.

Liebe Frau Krug,

das wird statistisch nicht erfasst.

Allenfalls aus der Anzahl der stattgefundenen Termine (wird erfasst) lassen sich vorsichtige Rückschlüsse auf die Frage der Steritigkeit ziehen

Lieber Herr Burschel,

Wie hoch oder tief läge der Prozentsatz ca?
Wird auch die Verfahrensdauer der Streitigkeiten erfasst?

Hier laufen die Beratungsstellen mit Kindergruppenangeboten über, gibt es da auch irgendwelche Zahlen wieviele Kinder durch strittige sorge und umgangsverfahren Probleme haben?

Oder wieviele Verfahren in Umgangsregelungen immer wieder beantragt werden, also pro Familie gesehen?

Ich habe mal vor Jahren in der F. A. Z. gelesen, dass - wenn ich das recht verstanden habe - es statistisch (mathematisch?) unmöglich sei zu sagen, jede wievielte Ehe geschieden wird, weshalb diese gerne in der Öffentlichkeit genannte Zahl (à la "Jede dritte Ehe wird geschieden") in der Statistik nicht vorkomme. Stimmt das denn, Herr Burschel? 

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