Bundesregierung will Namen aller aktiven Agenten erfahren

von Dr. Axel Spies, veröffentlicht am 08.08.2014

Laut Spiegel Online hat das AA mittels Verbalnote alle ausländischen Botschaften in Deutschland offiziell aufgefordert, das gesamte Geheimdienstpersonal an den einzelnen Vertretungen offenzulegen. Ziel des Vorstoßes sei es, zwischen der Bundesregierung und den Botschaften "einen gemeinsamen Sachstand" herzustellen.

Was meinen Sie - soll man darüber lachen?  Muss nicht dann auch Deutschland seine Agenten den anderen gegenüber offenlegen?

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2 Kommentare

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Gehen Sie denn davon aus, dass Deutschland ein auch nur annähernd so umfassendes Netz von Residenturen hat wie die ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates, insbesondere bei seinen diplomatischen Vertretungen in diesen Ländern?

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Im Vergleich zu den USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich, hat Deutschland vermutlich viel weniger nachrichtendienstliches Personal, und insbesondere sehr viel weniger verdeckt (versteckt, geheim) arbeitendes nachrichtendienstliches Personal, und zwar ganz besonders unter seinem Botschaftspersonal.

Außerdem haben die 5 großen Weltsicherheitsrat-Staaten sowie die sogenannten "Five-Eyes-Staaten", vermutlich sowie schon sehr guten Einblick in die Arbeit der deutschen Nachrichtendienste (schließlich haben die ehemaligen Besatzungsmächte USA, Russland, Frankreich und Großbritannien die Entstehung der Geheimdienste in Nachkriegs-Deutschland und deren Ausbildung sehr weitgehend mitgetsaltet, und jahrzehntelanng sehr eng zusammengearbeitet, wobei davon aauszugehen sein dürfte, daß manche deutschen Geheimdienstmitarbeiter auch heute noch nicht nur Informationen an ihre unmittelbaren deutschen Vorgesetzten geben, sondern womöglich auch noch an Geheimdienste der ehemaligen Besatzungsmächte, bei denen sie vielleicht einmal Lehrgänge absolviert haben oder von denen sie vielleicht mal irgendwie geföreet worden sind), so daß selbst solche deutschen nachrichtendienstlichen Mitarbeiter, welche gerne verdeckt und versteckt und geheim arbeiten würden, vermutlich sowieso den Supermächten bzw. Weltmächten und Großmächten zumindest überwiegend längst bekannt sein dürften.

Ich finde, daß unsere deutsche Bunderregierung sich hier recht vernünftig und ziemlich realitätsnah und kompetent und pragmatisch und im deutschen Interesse richtig verhält.

Zweifel habe ich eher an der Kompetenz unserer Bundesregierung, wenn es um das Aushandeln eines transatlantischen Freihandelsabkommes geht.

Da scheinen die Christdemokraten und Sozialdemokraten sowie die Spitzenbeamten unserer Bundesministerien vielleicht etwas allzu naiv und allzu sorglos fremden Interessen (man denke nur z.B. an die Interessen internationaler Mineralöl- und Gaskonzerne am Fracking in Deutschland, oder an einer Privatisierung und Monopolisierung der Wasserversorgung, oder an der Verbreitung von Gentechnik) entgegenkommen zu wollen.

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