Glasfaserausbau in Deutschland - vor allem im ländlichen Bereich - woher kommen die Mittel?

von Dr. Axel Spies, veröffentlicht am 05.01.2015

Beim Breitbandausbau hechelt Deutschland international noch ziemlich hinterher (vgl. WiWo Artikel): Aber woher sollen die hohen Beträge kommen, um vor allem die ländlichen Gebiete im Sinne der Digitalen Agenda zu erschließen?

Hier einige Vorschläge:

  • Aus Steuermitteln (Bund - Land - Gemeinde)?

  • Aus den Erlösen der geplanten Frequenzauktion des Bundes „Digitale Dividende 2“?

  • Aus einem Verkauf der Staatsanteile an der DTAG?

  • Aus Erschließungsumlagen der Nutzer und Privatinitiative (u.a. mittels der Fräsmaschine des „Pioniers“ Peter Kamphuis - wie in dem genannten WiWo-Artikel beschrieben)?

Nach der „Digitalen Agenda“ sollen flächendeckend alle Einwohner bis 2018 mit einer Geschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde vernetzt sein. Die DTAG rechnet Ausbaukosten in Höhe von bis zu 5000 Euro pro Glasfaseranschluss in dünn besiedelten Regionen vor, sonst rentiere sich die Investition nicht.

Wie man es wohl nicht machen sollte, zeigt sich hier in den USA: Dort wird ein Teil der Erschließungskosten über des Universaldienstfonds (USF) bestritten, den es in Deutschland nicht gibt. Der Prozentsatz der Beiträge ist für das laufende Quartal wieder einmal gestiegen und liegt bei 16.8% der relevanten Umsätze der Carrier: Die Universaldienstbeiträge weisen die Carrier in den Telefonrechnungen getrennt aus und reichen sie in vollem Umfang an die Kunden weiter.  Kritische Anmerkungen zu dem USF-System von mir finden Sie dazu hier.

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3 Kommentare

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Auch wenn die Öffentliche Hand den ÖPNV subventioniert, so zahlt doch der, der von seiner billigen Wohnung auf dem Land ins Stadtzentrum zum Arbeiten oder Einkaufen fährt, mehr für seine Fahrt als jemand, der innerhalb der Stadt in einer teuren Wohnung lebt. Warum sollte das beim schnellen Internet anders sein? Die Stadtbewohner erkaufen sich mit ihrer höheren Miete eben auch Vorteile in der Infrastruktur und es ist nicht einzusehen, dass eine Firma oder Familie, die aufs Land zieht, um Kosten zu sparen, die Nachteile dieser Entscheidung auf Kosten aller finanziert bekommt. Ein Stadtbewohner bekommt auch keine Mietsubvention dafür, dass er die Luft weniger mit Individualverkehr verpestet.

Die Frästechnik klingt vielversprechend und wird zum Lackmustest dafür, ob sich kluge Ideen in Deutschland auch dann durchsetzen dürfen, wenn sie jemand anders hatte oder ob der alte Filz Innovationen verhindern kann.

Ich vermute, dass – gleich in welcher konkreten Umsetzung – letzendlich der Internetnutzer den Preis für einen flächendeckenden Breitbandausbau zahlen wird. 

Eine wirklich interessante und innovative Lösung ist die beschirebene Frästechnik. 

In der Tat ist die Frage, ob es tatsächlich notwendig ist, einen flächendeckenden Breitbandausbau voranzutreiben, andererseits werden, falls ein solcher nicht erfolgt, dünn besiedelte Regionen endgültig vom allgemeinen Fortschritt abgehängt, eine noch stärkere Flucht der Bevölkerung in die Städte und dicht besiedelten Regionen wäre die Folge. 

Ich vermute, dass – gleich in welcher konkreten Umsetzung – letzendlich der Internetnutzer den Preis für einen flächendeckenden Breitbandausbau zahlen wird. 

Eine wirklich interessante und innovative Lösung ist die beschirebene Frästechnik. 

In der Tat ist die Frage, ob es tatsächlich notwendig ist, einen flächendeckenden Breitbandausbau voranzutreiben, andererseits werden, falls ein solcher nicht erfolgt, dünn besiedelte Regionen endgültig vom allgemeinen Fortschritt abgehängt, eine noch stärkere Flucht der Bevölkerung in die Städte und dicht besiedelten Regionen wäre die Folge. 

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