Chinesische „fleißige Honigbienen“ spähen Smartphones von Touristen etc. aus

von Dr. Axel Spies, veröffentlicht am 03.07.2019

Die Tagesthemen berichten, dass chinesische Grenzbeamte eine App „fleißige Honigbienen“ auf Smartphones bei der Einreise aufspielen.  Journalisten hätten mit mehreren Reisenden gesprochen, denen das Programm beim Grenzübertritt aufgezwungen worden sei. Sie seien aufgefordert worden, das Mobiltelefon zu entsperren und am Grenzposten abzugeben. Der Grenzbeamte hätte dann das Telefon in einen Nebenraum getragen. Dort sei die App auf dem Smartphone installiert worden.

Offensichtlich dient die App Spionagezwecken. Per Berührung des Bildschirms kopiere die App „alle Kurznachrichten, das komplette Adressbuch und die Nutzerkennungen für eine Reihe chinesischer Social-Media-Seiten“ -  offenbar über ein eigenes WLAN-Netz, das an der Grenze aktiviert ist. Die App überprüfe auch, ob eine von vorher festgelegten derzeit 73.000 Dateien auf dem Smartphone vorhanden seien. Es handelt sich um zahlreiche Dateien, für die sich die chinesische Regierung offenbar interessiert.

Es ist derzeit unklar, ob es sich „nur“ um Einzelfälle in bestimmten chinesischen Provinzen (Xinjiang) handelt. Derzeit funktioniere das Programm auch nur bei Mobiltelefonen, die das Betriebssystem Android von Google nutzen. Natürlich gibt es „keinen Kommentar“ von der chinesischen Regierung zu der App.

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