EU: Verhaltenskodex gegen Online-Piraterie

von Hauke Fuss, veröffentlicht am 14.01.2008

Die Major-Labels Sony BMG, Warner Music Group, Universal Music Group und EMI werden künftig ihre Musiktitel, wenn auch teilweise in begrenztem Umfang, als DRM-freie MP3 zum Kauf anbieten. Dies stellt eine Zäsur in der Strategie der Musikkonzerne dar, ihre Werkstücke möglichst umfassend technisch vor Online-Piraterie zu schützen.

Am 4.1.2008 hat die Europäische Kommission ein Strategiepapier zur Förderung kreativer Online-Inhalte im Binnenmarkt angenommen. Darin finden sich Vorschläge zur Ausgestaltung der Verfügbarkeit kreativer Inhalte, zu gebietsübergreifenden Urheberrechtslizenzen, zur Interoperabilität und Transparenz der Systeme der Verwaltung digitaler Rechte (DRM-Systeme) und letztlich Überlegungen über legale Angebote und Online-Piraterie. Im Rahmen der Online-Piraterie stellt das nicht authorisierte Bereitstellen und Herunterladen urheberrechtlich geschützter Inhalte immer noch das zentrale Problem dar. Abhilfe soll hier ein von der Kommission erarbeiteter Verhaltenskodex schaffen.

Darüberhinaus hat die britische Regierung einige Lockerungen des britischen Urheberrechts vorgeschlagen. Den Copyright-Gesetzen sollen einige Ausnahmevorschriften beigefügt werden. Eine dieser Ausnahmen des Copyright-Schutzes stellt die Möglichkeit zur Anfertigung einer Kopie einer rechtmäßig erworbenen CD in einem anderen Format dar.

Ist die Initiative der Major-Labels nur eine neue Marketingmaßnahme? Was bringt ein Verhaltenskodex wirklich? Frage, zu denen ich gerne Ihre Meinung hören würde.

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