Anstieg der Teilzeit in Europa

von Prof. Dr. Markus Stoffels, veröffentlicht am 11.08.2008

Ein wichtiges Anliegen der Europäischen Gemeinschaft ist die Förderung der Beschäftigung, insbesondere durch eine flexiblere Organisation der Arbeit. Auf dieser Erwägung beruht u.a. die Richtlinie 97/81/EG des Rates vom 15. Dezember 1997 zur Teilzeitarbeit. Vor diesem Hintergrund ist eine jüngst veröffentlichte Übersicht des EU-Statistikamts Eurostat von Interesse, die mit aktuellen Zahlen zu den Erwerbstätigenquoten in der Europäischen Union aufwartet. Hiernach liegt die Beschäftigungsquote in der Gemeinschaft im Jahre 2007 bei 65,4 %. Das bedeutet einen Anstieg um 0,9 % gegenüber dem Vorjahr. Der Europäische Rat von Lissabon hatte hier im Jahre 2000 eine langfristige Zielvorgabe für das Jahre 2010 von 70 % vorgegeben. Auf Teilzeitjobs entfällt ein Anteil von 18,2 %, was ebenfalls einen Anstieg bedeutet. Spitzenreiter sind hier mit großem Abstand die Niederlande, wo zuletzt fast jeder zweite Arbeitnehmer eine Teilzeitbeschäftigung ausübte (46,8 %), gefolgt von Deutschland mit einer Quote von 26 %. Erfreulich ist, dass auch die Erwerbstätigenquote älterer Menschen (55 bis 64 Jahre) von 36,8 % im Jahre 2000 auf 43,5 im Jahre 2006 gestiegen ist. Ob sich diese positiven Entwicklungen in einer Phase konjunktureller Abschwächung fortsetzen, bleibt abzuwarten.

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