Nordrhein-Westfalen: Mehr Telefonüberwachungen im Jahr 2007

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 12.08.2008

In strafrechtlichen Ermittlungsverfahren ist es in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2007 öfter zu Telefonüberwachungen gekommen als noch 2006. Der Anstieg beträgt 17,4%, 1501 Personen seien betroffen gewesen, 13,28% mehr als im Jahr 2006. Der Grund für die Zunahme der Telefonüberwachungen sei auch eine gegenüber 2006 zu verzeichnende Zunahme des Schmuggels und illegalen Handels von Drogen.

Laut Ministerium wurden 2007 insgesamt in 627 Verfahren Telekommunikationsüberwachungen angeordnet. In 429 Fällen sei dies bei der Verfolgung schwerer Betäubungsmitteldelikte geschehen, gefolgt von Straftaten aus dem Bereich der Organisierten Kriminalität (74 Fälle), Mord und Totschlag (44 Fälle) sowie Raub und räuberische Erpressung (44 Fälle). In 89% der Fälle hätten die Überwachungsmaßnahmen beweiskräftige Erkenntnisse erbracht und damit zur Aufklärung der verfolgten Straftaten beigetragen.

Zugenommen hat insbesondere die Zahl der abgehörten Handys. Das verwundert nicht: Gerade im Bereich der Drogenkriminalität werden Geschäfte telefonisch abgewickelt und Anschlüsse sowie Mobiltelefone häufig gewechselt.

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