Die als "Hammermörderin" bekannt gewordene deutsche Studentin ist in Schweden wegen Mordes an zwei Kleinkindern zu lebenslanger Haft verurteilt worden

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 14.10.2008

Über diesen aufwändigen Indizienprozess haben die deutschen Medien immer wieder berichtet: Die deutsche Studentin Christine S. hatte im Jahr 2006 auf Kreta den Schweden Torgny H. kennen gelernt. Nach einer Affäre folgte sie dem Freund nach Schweden. H. machte jedoch Schluss und zog mit Emma J. zusammen, der Mutter der beiden getöteten Kinder. Laut Anklage drehte die psychisch labile Christine S. daraufhin aus enttäuschter Liebe und rasender Eifersucht durch. In der Kleinstadt Arboga wurden am 17. März der dreijährige Max und die einjährige Saga mit einem hammerartigen Gegenstand erschlagen. Ihre Mutter wurde schwer verletzt und lag tagelang im Koma.

Kurz nach der Tat wurde S. in Hannover verhaftet und im April nach Schweden ausgeliefert.

Als Indizien lagen vor: Die in der Nähe des Tatorts gefundenen Schuhabdrücke, die von S. stammen sollen. Aus dem Werkzeugkasten ihrer Vermieterin verschwand ein Hammer, möglicherweise die Tatwaffe. Einen deutschen Freund erzählte S. nach dessen Aussage, sie habe einen Hammer auf dem Weg nach Deutschland am Flughafen abgeben müssen. Während sie vor Gericht erklärte, die Geschichte erfunden zu haben. Die Mutter der ermordeten Kinder erkannte nach eigenen Worten in S. die Frau wieder, die am Mordtag vor Ihre Tür stand.

Nach Angaben der Verteidigung will Christine S. in Berufung gehen. Nach Behördenangaben soll sie nach Deutschland abgeschoben werden, um hier ihre Strafe zu verbüßen.

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