Positive Mitgliederentwicklung bei der IG Metall

von Prof. Dr. Markus Stoffels, veröffentlicht am 24.01.2009

Die Gestaltung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen durch Tarifverträge basiert auf dem Prinzip der mitgliedschaftlichen Legitimation. Gewerkschaften, denen es an Mitgliedern fehlt, können ihre Normsetzungskompetenz nicht mehr überzeugend wahrnehmen. Von daher ist die bald nach der Wiedervereinigung einsetzende und bis heute kontinuierlich rückläufige Mitgliederentwicklung nicht nur ein internes Gewerkschaftsproblem. Vor diesem Hintergrund lässt eine Meldung der IG Metall aufhorchen. Hiernach hat sich die Zahl der Gewerkschaftsbeitritte signifikant erhöht. Im Jahre 2008 habe es nur noch ein geringfügiges Minus von 0,2 Prozent gegeben. Der erste Vorsitzende, Berthold Huber, kommentiere dies wie folgt: "Die IG Metall wird stärker in den Betrieben, wie gewinnen Angestellte. Und: Die IG Metall wird jünger!". Besonders wichtig ist der IG Metall, dass sie in der Lage ist, auch jenseits der Stammbeschäftigten Menschen für eine Mitgliedschaft zu gewinnen. Das zielt vor allem auf Leiharbeitnehmer. Ob das alles nur eine singuläre Entwicklung darstellt oder sich hier ein neuer Trend abzeichnet, kann derzeit noch nicht beantwortet werden. Vor allem könnte  die andauernde Wirtschaftskrise in diesem Jahr Einfluss auf die Mitgliederentwicklung bei den Gewerkschaften haben.

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