Gesetzessprache verbessern

von Dr. Thomas Lapp, veröffentlicht am 29.03.2009

Ein neu gebildetes Team von Redakteuren und Germanisten soll dem Bundesjustizministerium bei der besseren und verständlicheren Formulierung von Gesetzestexten helfen. "Sechs Experten der Gesellschaft für deutsche Sprache und zwei beim Justizministerium angestellte Germanisten werden künftig Sätze verschlanken und auf Verständlichkeit achten." berichtet der Spiegel.

Schon bisher gab es Ansätze, Gesetzestexte durch entsprechende Beratung sprachlich zu verbessern. Allerdings erfolgte die Beratung erst zu einem relativ späten Zeitpunkt, in dem kaum noch Änderungen an den abgestimmten Formulierungen möglich waren. Der Spiegel erklärt die Probleme bei der Formulierung von Gesetzen mit dem Vorurteil, Juristen hätten ein Problem mit gutem Deutsch.

Tatsächlich sind Gesetze meist Ergebnis von Kompromissen zwischen politischen Vorgaben, Ressortauffassungen, europäischen Richtlinien und bestehender Rechtsprechung, insbesondere des BVerfG. Frühzeitig einsetzende Unterstützung durch Sprachwissenschaftler dann sicherlich zur besseren Formulierungen beitragen. Beim Gesetz über den Versorgungsausgleich sind nach dem Bericht des Spiegel auch erste Erfolge dieser Arbeit zu verzeichnen.

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2 Kommentare

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Meines Wissens hat die Gesellschaft für Deutsche Sprache an der Entstehung des FamFG und des Versorgungsausgleichsgesetzes bereits mitgewirkt.

Vergleicht man die §§ 1587 ff BGB mit dem neuen Versorgungsausgleichsgesetz kann sich das Ergebnis - zumindest sprachlich - durchaus sehen lasen.

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