Zahl der Sorgerechtsentziehungen steigt weiter

von Hans-Otto Burschel, veröffentlicht am 16.06.2009
Rechtsgebiete: Sorgerechtsentzug§ 1666 BGBFamilienrecht2|2925 Aufrufe

Die SZ meldet in ihrer heutigen Ausgabe, dass die Zahl der Sorgerechtsentziehungen durch die Familiengerichte im Jahr 2008 erneut gestiegen ist, in einzelnen Bundesländern um mehr als10 %, in Hesen sogar um mehr als ein Drittel.

Seit 2005 sei die Anzahl dieser Verfahren um mehr als 50% angewachsen.

Die Anzahl der tatsächlich verwahrlosten oder misshandelten Kinder dürfte nicht gestiegen sein. Geändert hat sich wohl "nur" die Sensibilität der Jugendämter und Familiengerichte.

 

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2 Kommentare

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Leider zeigen die bisherigen Verurteilungen der BRD vor dem EGMR (insbesondere die Fälle Kutzner und Görgülü), dass die Sensibilität der deutschen Jugendämter und Familiengerichte auch auf Gebiete abgleitet, die nichts mit dem Kindeswohl zu tun haben.

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Da kann ich meinem Vorkommentator nur zustimmen. Auch grobe Fälle von Nötigung im Amt durch heranziehen von augenscheinlichen Gefälligkeitsgutachten sollten überprüft werden. Aber wer erstmal mit schwersten Vorwürfen von Kindeswohlgefährdung überrollt wird, hat kaum die Chance auf ein faires Verfahren, nach dem Motto Quantität statt Qualität - irgendwas bleibt immer hängen. Der Weg einer Überprüfung von gerichtlichen Anordnungen, ob deren Annahme auch vor der Realität stand hält, ist reine Augenwischerei. Wenn sich Richter und deren Helfer nicht mehr an Gesetze halten, die Wahrheit ins Gegenteil verkehren und dann eine unbescholtene Mutter zur Abgabe des Sorgerechtes nötigen, sehe ich für Deutschland schwarz und rot, aber nicht gold.

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