CDU auf Mindestlohn-Kurs?

von Prof. Dr. Christian Rolfs, veröffentlicht am 18.08.2009
Rechtsgebiete: ArbeitsrechtMindestlohnMiArbG2|2773 Aufrufe

Weniger als sechs Wochen vor der Bundestagswahl will das Bundeskabinett unter Führung von Bundeskanzlerin Merkel am 19.8.2009 eine neue "Mindestlohn-Kommission" berufen. Das berichtet das Handelsblatt in seiner Online-Ausgabe. Aufgabe des Gremiums unter Leitung von Klaus von Dohnanyi (SPD) soll es dem Bericht zufolge künftig sein, Niedriglohnbranchen laufend zu beobachten und der Bundesregierung gegebenenfalls die Einführung weiterer staatlicher Lohnuntergrenzen zu empfehlen.

Ihre Rechtsgrundlage findet die Kommission im novellierten Gesetz über die Festsetzung von Mindestarbeitsbedingungen (Mindestarbeitsbedingungengesetz - MiArbG). Für die Bundesregierung sollen ihr der "Wirtschaftsweise" Wolfgang Franz und die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, Jutta Allmendinger, angehören. Für die Arbeitgeber werden Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt und Handwerkspräsident Otto Kentzler in das Gremium rücken, für die Gewerkschaften DGB-Chef Michael Sommer und Professor Otto Ernst Kempen.

Erwartungsgemäß stößt das Vorhaben beim Koalitions-Wunschpartner der Union, der FDP, auf wenig Gegenliebe: "Man fragt sich, wie die Union es denn nun mit dem Mindestlohn hält", sagte FDP-Partei- und Fraktionsvize Rainer Brüderle dem Handelsblatt. Und: "Die Einsetzung des Ausschusses kurz vor der Wahl wirkt wie ein Bekenntnis zur Fortsetzung der schwarz-roten Mindestlohnpolitik".

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Hinweise zur bestehenden Moderationspraxis
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2 Kommentare

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Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie schnelllebig Politik ist. Vor 2 Jahren noch vehement gegen Mindestlohn, nun anscheinend teilweise dafür...

 

Wahlkampf at its best. Da sieht man mal, wie traurig Politik eigentlich läuft...

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Die sollen sich erst einmal die Britischen Daten der letzten 3 Jahre ansehen. Aber dafür müsste man ja etwas mehr tun als auf Stimmenfang zu gehen. Dafür reicht es allemal. Wenn es zur Abwechslung einmal um Sachlichkeit und Fakten gehen würde und nicht um "Glückspolitik" Marke Glühlampen-Verbot und hier gar nur das Ahnung(tm) das es etwas solches geben könne.

Grüße

ALOA

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