M&A + Compliance

von Dr. Ulrike Unger, veröffentlicht am 01.10.2009

Auch bei M&A-Transaktionen spielt Compliance eine wichtige Rolle. Ein sog. Target (also ein Unternehmen, welches erworben werden soll), das nicht „compliant“ ist, kann zu einem hohen Risikofaktor für den Erwerber werden. Aus ggf. bestehenden Altlasten kann eine Haftung resultieren (zivil-, straf- und/oder verwaltungsrechtlicher Art). Mögliche Folge ist auch der Ausschluss von öffentlichen Aufträgen. Ganz zu schweigen von einem etwaigen Reputationsverlust. Um Risiken hier zu begrenzen, sollte vor dem Erwerb eines Unternehmens eine sog. Compliance Due Diligence durchgeführt werden. Diese ist Bestandteil der meist ohnehin vor den Vertragsabschlüssen durchgeführten Due Diligence. Die Compliance Due Diligence erstreckt sich beispielsweise auf das Compliance-Programm, das Aufspüren möglicher ungerechtfertigter Zahlungen, Geschäfte und Kontakte mit Behörden und anderen staatlichen Stellen. Das Ergebnis dieser Compliance Due Diligence kann sich auf das gesamte weitere Vorgehen erheblich auswirken. Zu nennen sind beispielhaft, die Unternehmensbewertung, die Deal-Struktur und die Vertragsgestaltung. Nach Unterschrift der Verträge stellt die Compliance-Integration des erworbenen Unternehmens eine nicht zu unterschätzende Aufgabe dar. Festzuhalten bleibt, dass Compliance im gesamten M&A-Prozeß eine entscheidende Rolle spielt, angefangen bei den Vorverhandlungen über den Vertragsabschluss bis hin zu der Post-Merger-Integration.

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