Alle Achtung: A 2 in Bielefeld - Radarfalle mit eigener Internetseite!

von Carsten Krumm, veröffentlicht am 15.12.2009

Der sachkundige Leser wird feststellen, dass schon die Überschrift falsch ist. Deutschlands (zumindest seit seit letzter Woche) bekannteste Messstelle für Geschwindigkeitsverstöße liegt in Bielefeld an der A2. Eingesetzt wird dort das Messgerät »Traffistar S 330« der Firma Robot - ein zuverlässiges Teil, aber natürlich keine Radaranlage. Die Messanlage ist offenbar gut aufgestellt, stellt sie doch wöchentlich 5000 (!) Geschwindigkeitsverstöße fest. Sogar die Stadt Bielefeld war von der Ertragskraft der Anlage (10 Millionen Euro in einem Jahr) überrascht, wie sich aus diesem Beitrag der sz ergibt. Und so wundert es auch nicht, dass auch die Anwaltschaft vor Ort reagiert hat: Die Kanzlei Schulz-Henze & Stölting hat eigens die Seite http://www.radarbielefelda2.com/ konzipiert. Kennen Sie sonst eine Messanlage mit eigener Homepage?!

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6 Kommentare

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Mal etwas zu dem Thema:

Die S-330 werden alle von der Fa. Robot ausschließlich gewartet, im Rahmen von Wartungsverträgen. Die Verwaltung kümmert sich so gar nicht mehr tatsächlich um das Gerät. Im Rahmen der Wartung (fast monatlich) wird von Robot das Gerät aus- und wieder angeschaltet (bzw. hochgefahren). Inwieweit betreibt hier tatsächlich die Verwaltung die Geschwindigkeitsmessung, oder ist es bereits die Privatfirma, die die tatsächliche Bedienung des Meßgerätes ausübt?

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Wenn 5000 Verstöße proTag anfallen ist das kein Ausrufezeichen wert. Eine Messung in einer Autobahnbaustelle bringt 3000 Verstöße in 5 Stunden. Ich weiß nur nicht recht, ob das nun ein gut aufgestelltes Gerät ist oder ob es nicht eher erschreckend ist, wie fahrlässig, wenn nicht vorsätzlich mit der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer umgegangen wird. Und niemand soll sagen, dass nach viermaligem Hinweis auf Baustelle (6, 4, 2 km und 800m) Ankündigung einer Verschwenkung und Geschwindigkeitstrichter 100, 80, 60 km/h, er plötzich aus heiterem Himmel vom Blitz getroffen wurde. Was nützt da eine Internetseite über den Blitzer?

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Hallo,

 

wenn man sich mit der Bauweise des Gerätes näher beschäftigt wird man schnell feststellen, daß in dem Meßgerät Bauteile Verwendung finden, die keine PTB-Zulassung haben und deshalb auch kein Betrieb gem. Bauartzulassung erfolgt. So ein Massenblitzer ohne standardisiertes Meßverfahren ist für die Richter aber auch bestimmt eine wahre Freude.

 

 

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Nö die kenne ich tatsächlich nicht. Aber trotzdem steckt auch bei dieser Anlage der Fehler im Detail. (OLG Thüringen geht deshalb im Moment  auch nicht von einem standardisierten Meßverfahren aus.

 

 

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