Die Macht der Ratingagenturen

von Dr. Ulrike Unger, veröffentlicht am 29.04.2010

Die Verantwortung und Macht der Ratingagenturen ist groß. Am Beispiel Griechenland wird es wieder einmal deutlich. Ratingagenturen haben die Kreditwürdigkeit von Griechenland herabgestuft und sofort sind die Zinsen für griechische Staatsanleihen in die Höhe geschnellt. Nicht erst im Zusammenhang mit der aktuellen Finanzkrise stehen die Ratingagenturen in Kritik. Vorwurf ist zum Beispiel, dass sie ihre Auftraggeber bewerten, von denen sie bezahlt werden. Wichtig erscheint deshalb, Interessenkonflikten vorzubeugen. Mit der Verordnung (EG) Nr. 1060/2009 über Ratingagenturen vom 16.9.2009 ist der europäische Gesetzgeber dem Drängen nach staatlicher Regulierung und Überwachung von Ratingagenturen gefolgt. Der Entwurf eines deutschen Ausführungsgesetzes liegt vor. Die Regelungen sollen die Qualität von Ratings verbessern, die Prozesse transparenter gestalten und Interessenkonflikte vermeiden. Informativ zu diesem Themenkreis ist der Aufsatz von Prof. Becker in DB 2010, 941 ff.

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2 Kommentare

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Die ganz große Nummer ist ja, wenn diese Agenturen dann selbst auf steigende Basispunkte der Kreditderivate auf griechische Staatsanleihen setzen...

Die Politiker sind doch vor allem verärgert, weil die Staatsbanken zu den größten und erfolglosesten Zockern gehören.

Ob sich dieser Umstand durch "Ausführungsgesetze" ändern, halte ich für sehr fraglich.

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