Loveparade 2010 - fünf Monate danach: Staatsanwaltschaftliche Ermittlungen werden konkretisiert

von Prof. Dr. Henning Ernst Müller, veröffentlicht am 22.12.2010

Achtung: Dieser Beitrag stammt aus dem Dezember 2010. Der aktuelle Beitrag von Juli 2015 befindet sich hier: 

http://blog.beck.de/2015/07/24/f-nf-jahre-und-kein-ende-die-strafverfolg...

Mittlerweile ist es fünf Monate her, dass bei der in Duisburg veranstalteten Loveparade 21 Besucher ums Leben kamen, da sie auf dem Weg auf das (bzw. von dem) Veranstaltungsgelände in ein tödliches Gedränge gerieten. Diese 21 Besucher erlitten Quetschungen und erstickten in der unkontrollierbaren Massenturbulenz, viele andere erlitten zum Teil schwere Verletzungen.
Nach fünf Monaten intensiver Ermittlungen werden nach Presseberichten die staatsanwaltlichen Ermittlungen nun nicht mehr gegen unbekannt, sondern gegen bestimmte Beschuldigte geführt, wobei aus der Stadtverwaltung Duisburg und aus der Firma des Veranstalters mehrere Personen verdächtigt werden sollen, zudem stehe auch ein leitender Polizeibeamter unter Tatverdacht (Quelle).
Dies würde weitgehend die hier vor einigen Monaten angestellten Überlegungen bestätigen, nämlich dass bei Planung und Genehmigung gravierende Fahrlässigkeiten begangen wurden, die im zurechenbaren Zusammenhang mit den Todesfällen stehen. Zudem können auch der Polizei Fahrlässigkeiten zur Last gelegt werden, da sie durch Sperren die Situation vor Ort noch verschärft hat.
Die einzelnen Vorwürfe sind in meinem Beitrag vom 23.09. und in dem vom 28.07. und in den dazu gehörigen Kommentaren wesentlich ausführlicher dargelegt, hier nur ganz knapp zusammengefasst:

Die Planung der Veranstaltung sah eine Menge von Besuchern vor, die in der zur Verfügung stehenden Zeit nicht auf das Gelände gelangen konnten. Es musste daher zum Stau kommen, dessen Bewältigung nur unzureichend geplant war.
Bei der Genehmigung der Veranstaltung wurden zudem Besucherströme nur in einer Richtung beachtet und nicht berücksichtigt, dass nach der Planung Hunderttausende gleichzeitig auf das Gelände kommen und es verlassen sollten - über mehrere Stunden und durch nur einen Ein-/Ausgang - eine Unmöglichkeit. Diese Unmöglichkeit wurde trotz Erkennbarkeit ignoriert, auch von den Strömungsphysikern, die die Stadt mit der Analyse der Entfluchtung des Geländes beauftragt hatte.
An entscheidenden Stellen - nämlich auf hunderten von Metern (Tunnel/Rampe) zwischen dem Einlass und dem eigentlichen Festgelände, gab es außerdem keine Fluchtwege.
Diese Wegführungen (die selbst als Fluchtweg galten)  waren überdies verengt von Bauzäunen, Polizeiwagen und Brezel-Ständen. Sie wichen insofern ab von der Genehmigung. Die Besucher wurden auch nicht durch Lautsprecherdurchsagen gesteuert, obwohl dies bei der Größe der Veranstaltung und der Eingangssituation unbedingt erforderlich war.
An der späteren Stelle der Katastrophe befand sich ein offen stehender Gulli, der mit einem dazu ungeeigneten Bauzaun abgedeckt worden war. Hier starben im Gedränge die meisten Menschen - sie konnten dieser Gefahrenstelle nicht ausweichen.

Wenn man diese Punkte noch einmal zusammenfasst, bedrückt es noch heute, selbst wenn man nicht unmittelbar betroffen ist: Hier sind Menschen gestorben, weil einfachste und gesetzlich klar geregelte Sicherheitsvorschriften nicht beachtet wurden, weil man offenbar unbedingt diese Veranstaltung durchführen wollte. Zu Recht wird nach wie vor auch die politische Verantwortung des Duisburger Oberbürgermeisters eingeklagt. Er hätte sich auch in der Anerkennung gesonnt, die eine gut verlaufene Loveparade 2010 ihm gebracht hätte, entsprechend muss er politisch dafür haften, dass es katastrophal misslungen ist - ganz unabhängig von unmittelbarer strafrechtlicher Verantwortung, die nach den Presseberichten der Staatsanwaltschaft wohl nicht angenommen wird (Quelle). Dass die Stadt Duisburg nach den Ereignissen sich mit Hilfe eines für mehrere Hunderttausend Euro bei einer Anwaltskanzlei bestellten "Rechtsgutachtens" reinwaschen wollte, gehört auch zu den vom OB verantworteten politischen Missgriffen.

Die strafrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit diesem Ereignis sind hier im Blog mit einer Nachhaltigkeit diskutiert worden, die bisher bei keinem der hier verhandelten Themen erreicht wurde. Die drei (update 08.02.2011: vier) von mir eingestellten Beiträge sind  insgesamt bislang 25000 mal (update 08.02.2011: 42500mal) aufgerufen und über 1100 mal (update 08.02.2011: über 1350 mal) kommentiert worden. Damit wurde die Leistungsfähigkeit der Kommentarfunktion in diesem Blog mehrfach auf eine ernsthafte Probe gestellt.  Dabei wird - wie nicht anders zu erwarten bei so einem komplexen Geschehen, die Diskussion nunmehr weitgehend von wenigen "Experten" geführt, die sich in den vergangenen Monaten in alle Einzelheiten des Geschehens und der im Netz verfügbaren Planungsunterlagen eingearbeitet haben. Viele der Kommenatre sind hilfreich und alle zusammen vermitteln ein realistisches Bild von den Abläufen vor und bei dieser Veranstaltung. Als Fazit lässt sich wohl festhalten: Die Katstrophe war kein unglücklicher Zufall oder einfach Pech, sondern sie war bei der mangelhaften Planung, der widerrechtlichen Genehmigung und der mangelhaften Beachtung von Sicherheitsvorkehrungen geradezu erwartbar. Die Loveparade hätte in dieser Größenordnung an diesem Ort und mit diesen Vorkehrungen nicht stattfinden dürfen.
 
Es ist schwierig,  derart  komplexe Fälle strafrechtlich zu ermitteln - es gibt hunderte Zeugen, die befragt werden können/müssen, es gibt hunderte von Video- und Fotodokumenten, die analysiert werden müssen und natürlich hat jeder (potentiell) Beschuldigte  auch das gute Recht, sich zu verteidigen, insbesondere auch das Recht zu schweigen. Daher kann der - soweit berichtet wird - umfangreich ermittelnden Staatsanwaltschaft kein Vorwurf gemacht werden, dass es zu langsam gehe. Wenn und soweit die Ermittlungen am Ende erfolgreich  sind und ein Rechtsfrieden schaffendes Ergebnis haben, sollten diese Ermittlungen auch gründlich sein und dies braucht eben Zeit.

Ich habe hier mehrfach die große Wichtigkeit einer strafrechtlichen Aufarbeitung betont, wenn auch das Strafrecht (bei Weitem) nicht die einzige bedeutsame Perspektive ist, unter der die Loveparade 2010 analysiert werden kann. Das Strafrecht ist, auch wenn dadurch direkt keine emotionalen und finanziellen Schäden behoben werden, das stärkste Signal der Gesellschaft, dass ein solches Ereignis nicht hingenommen wird, und dass man die Sicherheit der Besucher nicht hinter dem "Ruhm", eine solche Veranstaltung durchgeführt zu haben, zurückstehen lassen darf.

Die Diskussion geht sicherlich noch weiter.

 

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537 Kommentare

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Die Leserin schrieb:

Lothar Evers schrieb:

Die Leserin schrieb:

  • Das Dezernat des Oberbürgermeisters (und zwar „OB 7“ = konzerninterne und konzernexterne Kommunikation) saß in der Arbeitsgruppe „Öffentlichkeitsarbeit/Betreuung“ 

OB 7 ist kein Dezernat und auch kein Amt, vielmehr das "Referat für Kommunikation" im Dezernat des OB, geleitet von Frank Kopatschek.
Nicht zu verwechseln mit OB-02 der Stabsstelle "Referent für Pressearbeit" (Josip Sosic).

Danke für die Korrektur, Lothar.

Ich finde, wir haben uns die Aufgaben hier prima geteilt: Ich mache mir die Arbeit, Informationen herauszusuchen, Zitate abzuschreiben, Dokumente durchzusehen und aufzuführen, und Du stelltst dann das eine oder andere richtig.

Ab morgen machen wir das mal umgekehrt, okay?

 

 

:D :D :D

 

 

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Die Leserin

vielen Dank, Leserin. Den einzigen, der möglicher Weise kooperativ wäre, Lothar, nicht nur weil er im April ausscheidet ist Dressler, sondern weil der auch den dicksten Hals, die meisten Feinde und nichts zu verlieren hat.

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Die Leserin

vielen Dank, Leserin. Den einzigen, der möglicher Weise kooperativ wäre, Lothar, ist Dressler, , nicht nur weil er im April ausscheidet, sondern weil der auch den dicksten Hals, die meisten Feinde und nichts mehr zu verlieren hat.

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Leserin schrieb:
Hier ist eine Liste derjenigen Dokumente, aus denen die Kritik des Bauaufsichtsamts an den Veranstalterplänen hervorgeht, ggf. auch jeweils versehen mit der Ankündigung einer Nicht-Genehmigung.

Ich bitte um Verständnis, dass ich jetzt nicht die Zeit habe, aus diesen Dokumenten alle relevanten Zitate abzuschreiben. Die Anhänge befinden sich zum eigenen Nachschauen hier:

Danke, Danke, 'Leserin' für die schnelle Auflistung (und so ganz ohne freien Samstag :-) ) das genügt so!

Blue

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Blue schrieb:
Aber ich frag mich ehrlich gesagt immer mehr, ob da nicht ganz andere  Kräfte als etwa nur harmloser individueller Eigennutz innerhalb der zuständigen Planer und Berater gegeneinander standen und das bekannte Ergebnis hervor brachten......  

 

PS: ich meinte "gegeneinander standen und dieses Gegeneinander (wie gesagt: Krieg)  zwangsläufig dieses Ergebnis zeitigen musste."

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Ich habe mich einmal etwas mit dem Excel Sheet Auslastungsmeldung beschäftigt. Offenbar wurden die Meldungen von Polizei, Stadt und Lopavent zusammengeführt und zur Vermeidung von Schätzfehlern, das arithmetische Mittel gebildet. Das führt an einigen Stellen zu abstrusen Ergebnissen.

 

So meldet die Polizei für den Sektor V1 um 13:00 Uhr eine Auslastung von 100%, Lopavent meldet ebenfalls um 13:00 Uhr lediglich eine Auslastung für V1 von 23,83 %. Der Mittelwert von 61,92 % erscheint also noch unkritisch, obwohl die Polizei bereits "Voll" gemeldet hat. Eine Telefonkonferenz war ja ab einer Auslastung von 80% vorgesehen.

Um 14:00 Uhr ein ähnliches Bild (Polizei: 100%, Lopavent: 48% = Mittelwert 74%). Telefonkonferenz also nicht erforderlich?

Um 15:00 Uhr meldet nur Lopavent 81,6 %. Hier ist also jetzt eine Telko erforderlich.

 

Interessant auch das Formelergebnis um 16:00 für V1: DIV/0! Anscheinend war das Sheet mit 0% Einträgen vorbelegt. Daher erscheint an allen Stellen, an denen kein Eintrag existiert 0,00%. Hier allerdings "Division durch 0". Dort existierte also wahrscheinlich einmal ein Eintrag, der dann wieder herausgenommen wurde und bei der Rechenoperation zur Bildung des Mittelwertes dann eben DIV/0 ergibt.

 

Irgendwo habe ich gelesen, dass die Mittelwertbildung zur Vermeidung von Schätzfehlern angewendet wurde. In wie weit die Einzelmeldungen ebenfalls bei dem Prozedere eine Rolle spielten, wäre interessant. Sich nur auf den Mittelwert zu stützen, obwohl die Polizei bereits "Voll" meldet wäre m.E. methodisch vollkommen ungeeignet.

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Jürgen Hagemann schrieb:

Ich habe mich einmal etwas mit dem Excel Sheet Auslastungsmeldung beschäftigt. Offenbar wurden die Meldungen von Polizei, Stadt und Lopavent zusammengeführt und zur Vermeidung von Schätzfehlern, das arithmetische Mittel gebildet. Das führt an einigen Stellen zu abstrusen Ergebnissen.

So meldet die Polizei für den Sektor V1 um 13:00 Uhr eine Auslastung von 100%, Lopavent meldet ebenfalls um 13:00 Uhr lediglich eine Auslastung für V1 von 23,83 %. Der Mittelwert von 61,92 % erscheint also noch unkritisch, obwohl die Polizei bereits "Voll" gemeldet hat. Eine Telefonkonferenz war ja ab einer Auslastung von 80% vorgesehen.

Um 14:00 Uhr ein ähnliches Bild (Polizei: 100%, Lopavent: 48% = Mittelwert 74%). Telefonkonferenz also nicht erforderlich? Um 15:00 Uhr meldet nur Lopavent 81,6 %. Hier ist also jetzt eine Telko erforderlich.

Interessant auch das Formelergebnis um 16:00 für V1: DIV/0! Anscheinend war das Sheet mit 0% Einträgen vorbelegt. Daher erscheint an allen Stellen, an denen kein Eintrag existiert 0,00%. Hier allerdings "Division durch 0". Dort existierte also wahrscheinlich einmal ein Eintrag, der dann wieder herausgenommen wurde und bei der Rechenoperation zur Bildung des Mittelwertes dann eben DIV/0 ergibt.

Irgendwo habe ich gelesen, dass die Mittelwertbildung zur Vermeidung von Schätzfehlern angewendet wurde. In wie weit die Einzelmeldungen ebenfalls bei dem Prozedere eine Rolle spielten, wäre interessant. Sich nur auf den Mittelwert zu stützen, obwohl die Polizei bereits "Voll" meldet wäre m.E. methodisch vollkommen ungeeignet. 

Das Excel Sheet gehört ja zu den Vereinbarungen auf Szenarienworkshop der Polizei am 8. Juli 2020. Zwar wird gemittelt. Es wird aber nicht ausdrücklich erwähnt, dass erst bei gemittelten 80% eine Telefonkonferenz stattfinden soll.

Interessant auch dass von diesem Excel Sheet zwei Fassungen existieren. Frau Dr. Jasper scheint uns nicht die Fassung "letzter Hand" zur Verfügung stellen zu wollen. Auf der Lopavent Doku gibt es eine mit mehr ausgefüllten Zellen (Stunden):
http://live.loveparade.com/fkxt76kdrf887t/pdf/themen/06/Auslastungserhebung%20Stadt%201700-1.pdf

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Lothar Eves

"Wahrscheinlich hätte ein erfahrener Stadionsprecher eher gesagt:
"Bleiben Sie bitte nicht an der Floatstrecke stehen. Gehen Sie bitte links (rechts) am Bahnhofsgebäude vorbei. Da sehen Sie besser und machen den Eingang für die Besucher hinter Ihnen frei..."

Man war ganz einfach der Ansicht ELAs wuerden nicht benötigt, schon gar nicht um Menschen zu retten. Das Anhalten der floats war zwar geplant (WDR), nicht aber die so dort sich stauenende Masse einkalkuliert.

Darueber hinaus stellt sich aber die Frage, ob man gewollt hatte, dass die Wartenden auf das Gelände gelangen, denn wir wissen auch, dass die Schleusen offen waren!

Dass nicht mehr drauf durften belegt m.M.n. die größtenteils geschlossene Westrampe, die ie ja noch nicht einmal zu Rettungszwecken (Entstauung) geöffnet wurde. So sehr war man mit der Frage Schadenersatzansprueche beschäftigt, m.M.n. der einzige Grund ueberhaupt, auch fuer fehlende Durchsagen  ueber die Floatlautsprecher, was doch wohl alles aussagt!

Ich denke mal, es hatte sich bereits sehr frueh gezeigt, dass deutlich weniger abgingen als geplant. Warum nicht? Weil es zu frueh schon sehr voll war auf Rampe/im Tunnel. Wir wissen von fruehen Bedenken der Partygäste sich das anzutun, also wird die Mehrheit (erst einmal) oben geblieben sein. Die, die vor 17 Uhr, vor dem Höhepunkt (!) dann doch gingen, werden die gewesen sein, die schosn total fix und fertig, völlig verdreckt und ausgehungert waren. Es muss ja extrem beschissen gewesen sein, vor allem die sanitären Verhältnisse und die "Verpflegung", worin ja mit Sicherheit auch Konsens bestand, denn schließlich sollte jeder Besucher auch Umsatz in der Stadt machen!

 

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@Jürgen Hagemann:

Die Zahlen auf dem Excel-Sheet sind in der Tat höchst interessant. Wenn Lopavent einen Wert von 23,83 % meldet, kann dies ja kaum die Schätzung einer einzelnen Person sein (wer schätzt auf zwei Stellen hinter dem Komma genau?), sondern ist wahrscheinlich seinerseits ein Mittelwert. Ein bisschen spekulativ: Wahrscheinlich haben hier mehrere Lopavent-Mitarbeiter bzw. Ordner nicht den selben Punkt des Sektors beurteilt, sondern verschiedene Stellen: Einer meldet also: bei mir ist alles dicht: 100 %, ein anderer (im selben Sektor) : bei mir ist noch viel Platz: 10 %, ein Dritter noch dies, ein Vierter jenes.  Heraus kommt insgesamt ein Mw von 23,83 % Auslastung, der dann wiederum mit der Polizeischätzung gemittelt wird.

Dieses Prinzip übersieht Entscheidendes: Eine Massenturbulenz kann örtlich begrenzt sein, so wie auf der Rampe zwischen 16.30 bis 17.00 Uhr. Schaut man auf verschiedene Punkte auf der gesamten Rampe, wird man feststellen, dass hier in einigen Teilen der Rampe durchaus noch Platz war. Werden also Messpunkte über die Rampe verteilt gemittelt, ergibt sich selbst bei einem tödlichen Gedränge im unteren Drittel der Rampe mit mehr als zehn Personen pro qm (!), dass die Rampe insgesamt noch gar nicht zu 100 % voll ist.

Zudem: Was bedeutet eigentlich 100 %? Wenn 100 % bei 2 Pers./qm  angenommen werden soll, dann ist dies noch eine recht bequeme  Dichte. Wenn wirklich Gedränge herrscht - also noch ohne unmittelbare Gesundheitsgefahr - , wie es bei fast jedem Konzert der Fall ist, dann sind 5 Pers. / qm gängig, das wären dann also schon 250% Auslastung. Nach dem Excel-Sheet scheint es aber so zu sein, dass eine höhere als 100% Auslastung gar nicht gemeldet werden konnte. Das bedeutet, dass der Mittelwert nach oben hin begrenzt ist. Es braucht nur einer an irgendeinder Stelle eines Sektors weniger als 100% zu melden, schon liegt die Auslastung im Mittel niedriger als 100 %.

Der ganze Ansatz mit der Mittelwertbildung ist m.E. deshalb methodisch fragwürdig.

Henning Ernst Müller schrieb:

Die Zahlen auf dem Excel-Sheet sind in der Tat höchst interessant. Wenn Lopavent einen Wert von 23,83 % meldet, kann dies ja kaum die Schätzung einer einzelnen Person sein (wer schätzt auf zwei Stellen hinter dem Komma genau?), sondern ist wahrscheinlich seinerseits ein Mittelwert. 

Quelle könnte auch die in mindestens eine Kamera (Kamera 4) eingebaute Automatik zur Ermittlung der Personendichte sein....

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Danke für den Link,

da muss es aber irgendeine Festlegung gegeben haben. Kommt in meinen Fragenkatalog...

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Nur Lopavent meldet Zahlen aufs Komma genau. Da scheint die Theorie mit der Rasterkamera plausibel. Das würde auch zu der Vorgehensweise passen, wie im Szenarienworkshop beschrieben.

Die Frage ist, auf welche Kriterien man sich für die Telko geeinigt hat. Der Mittelwert wäre nun wirklich die schlechteste aller Varianten.

Auch den Hinweis, dass mehr als 100% scheinbar vom System nicht abgebildet werden konnten halte ich für wichtig in dem Zusammenhang.

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Hier steht es auch im Protokoll "Szenarienworkshop" (Seite 3):

  • Der Veranstalter übermittelt die anhand von Rasterkameras gewonnenen Erkenntnisse zur Auslastung des Veranstaltungsgeländes.

 

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"100% = Personengruppe in der Masse ist noch in Bewegung + BOS können noch arbeiten"

so die Definition von 100% auf dem Sheet. Ein zwar ernster Zustand, der aber durchaus noch Steigerungen zulässt. Wenn aber 100% systembedingt das Maximum einzelner Meldungen darstellt, können Situationen, die über o.g. Definition hinausgehen nicht mehr dargestellt bzw. dokumentiert werden. Zumindest nicht mit diesem System.

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xtranews fragte: Ein Krisenstab steht ja zunächst nur in Bereitschaft. Haben Sie den Krisenstab dann in (Handlungs-)funktion gesetzt, wenn ja um wie viel Uhr und aufgrund welcher Hinweise?

Karl Janssen antwortete: Der Krisenstab hat mit Beginn des Tages seine Arbeit aufgenommen und in regelmäßigen Abständen Lagebesprechungen durchgeführt.

 

Hat jemand Informationen darüber, von wem der Krisenstab Informationen erhielt und ob über die Lagebesprechungen Notizen oder Protokolle existieren?

 

 

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Die Leserin schrieb:
(...) Karl Janssen antwortete: Der Krisenstab hat mit Beginn des Tages seine Arbeit aufgenommen und in regelmäßigen Abständen Lagebesprechungen durchgeführt.

Danke Leserin, konnte den Artikel auf Anhieb nicht finden. Ja der und ja genau das hat er gesagt.

Juergen Hagemann schrieb:
 Beschreibt sich, wie der die Leitung übergebende Rabe selbst, bei der Übergabe gegen 16:00 als ahnungslos.
....das hat er allerdings auch gesagt.

 

Quote:
Die Telefonkonferenzen davor beschreibt der Kollege von Frau Dr Jasper Herr Berstermann: eine kurz vor 15:00 auf Veranlassung der Polizei. Eine gegen 16:40 auf Veranlassung von Lopavent.
die sind dann eben wegen Bedarf zusätzlich einberufen worden.... aber es müsste doch von allen Protokolle geben.

 

....nun denn, .....wir werden so schnell wohl nicht erfahren, was die da oben in luftiger Höhe, fern der Realität wirklich wussten. Ich schrieb ja schon mal irgendwo: in der akuten Situation eine Telko, das ist ein Witz. Da kann man es doch gleich der Schnecke gleich tun.

Und überhaupt welche Illusion, oder muss man sagen Verfrorenheit, zu glauben fern der Realität aus luftiger Höhe mit Panoramablick im Hoist Hochhaus in akuter Situation für Entspannung sorgen zu können und handlungsfähig zu sein. Rabe, der doch wohl das Kommando hatte, flüchtete offenbar und war demnach ja zusammen mit Jäger sogar unten..... aber auch weit weg...auf der Pressebühne und nicht am Ort des Geschehens..... 

 

Wenn sich am Ende gar herausstellt, dass  alle  Entschiedungsträger das stille Kommando hatten, auf jeden Fall das Gelände und die Presseschau frei zu halten, nicht zu stören etc. ...tja dann,... wer hat sich diese durchgreifende Kommandobefugnis ausgedungen oder einfach herausgenommen.

 

Man hätte locker da, wo z.B. unten an der Rampe der Kontainer war,  oben auf dem Gelände, wo das Gerüst mit Kameras aufgebaut war, solch ein Lagezentrum installieren können mit schnellem Zugang zum Nadelöhr, oder zumindest das von Walter besser in praktische Handlungsfähigkeit versetzen können, wenn man die Wegeführung schon so irrsinnig riskant plante oder planen musste.

 

Das ist doch der Punkt, es macht alles keinen Reim:

wenn man wusste wie riskant es war, warum hat man die größte Gefahrenstelle, das Nadelöhr, dann so vernachlässigt? Um sich selber so ins Kontor zu schießen?  Ich glaube, dass  man sogar trotz des riskanten Wegekonzepts, mit ein bisschen mehr Achtsamkeit bezüglich der Raver den Hexenkessel besser hätte sichern und von Stolperfallen befreien können. Ohne die Stolperfallen hätte das jedenfalls glimpflich ausgehen können.

 

Ich schrieb schon in meiner Präsentation zum Gully, dass ich für möglich halte, dass man von oben aus wohl auch  das Fuchteln mit den Armen völlig falsch gedeutet hat und die Raver für so verückt hielt... Erst recht aus luftiger ferner Hochhaushöhe.

Ja,... und sogar Walter war im Gedränge rund um den Kontainer ja auch viel zu weit weg, um sehen zu können, was da ablief. Wenn der seinen Kontainer oben beim Kameragerüst gehabt hätte, hätte ein Fernglas ihm live sehr gut vermitteln können, was sich da anbahnte und abspielte.  Umhängen hatte er jedenfalls keines.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Außerdem möchte ich noch einmal auf die schon vom Meister für Veranstaltungstechnik erwähnte Projektgruppe "Sicherheit von Großveranstaltungen" eingehen, die NRW-Innenminister Jäger aktuell einberufen hat.

 

Zunächst die Pressemitteilung der Landesregierung vom 9.2.2010 hierzu:

 

Das Ministerium für Inneres und Kommunales teilt mit:

Innenminister Ralf Jäger hat heute die Projektgruppe "Sicherheit von Großveranstaltungen" vorgestellt. Die Projektgruppe soll überprüfen, ob die für die Genehmigung von Großveranstaltungen erlassenen Vorschriften ausreichend Sicherheit gewährleisten. "Die Menschen sollen bei Rosenmontagszügen, Schützenfesten und anderen Großveranstaltungen sicher und unbeschwert feiern können", sagte Innenminister Ralf Jäger.

Die Projektgruppe wird die bisherigen Verfahren zur Genehmigung von Großveranstaltungen analysieren und auswerten. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Zusammenarbeit der daran beteiligten Stellen. Eine Grundlage der Arbeit sind Erfahrungsberichte von Städten und Gemeinden, die bereits große Veranstaltungen im Freien, wie zum Beispiel den Weltjugendtag 2005 durchgeführt haben. "Wir wollen alle Erfahrungen und Erkenntnisse im Sinne eines optimalen Genehmigungsverfahrens nutzen", betonte Jäger.

Deshalb sind in der Projektgruppe Fachleute aus Feuerwehr, Polizei, Bauaufsicht, Ordnungsamt und Nahverkehrsunternehmen vertreten, die über langjährige Erfahrung mit der Planung, Genehmigung und Durchführung von Großveranstaltungen verfügen. Die Gruppe wird unter anderem durch Veranstalter, Planungsbüros und Brandschutzsachverständige und die Bergische Universität Wuppertal verstärkt.

Am Ende der Projektarbeit könnte ein Katalog verbindlichen Sicherheitsstandards für die Genehmigung und Überwachung von Großveranstaltungen stehen. "Die Menschen in NRW, die Großveranstaltungen besuchen, müssen darauf vertrauen können, dass ihre Sicherheit auch in Zukunft Vorrang vor kommerziellen Interessen behält. Großveranstaltungen sicherer zu machen, bedeutet nicht sie zu verhindern, sondern alles zu tun, damit Menschen unbeschwert und fröhlich feiern können", erklärte der Minister.

Bereits im August 2010 hatte das Innenministerium als Reaktion auf die Tragödie bei der Loveparade in Duisburg Regelungen getroffen, die sicherstellen sollen, dass sich ein solches Unglück in NRW nicht wiederholt. So ist das Genehmigungsverfahren  von Großveranstaltungen unter freiem Himmel bis auf weiteres mit dem Kreis oder der Bezirksregierung abzustimmen. Für die Genehmigung ist in jedem Fall ein Sicherheitskonzept des Veranstalters notwendig.
 

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Zur Zusammenstellung der Projektgruppe heißt es, Zitat:

...sind in der Projektgruppe Fachleute aus Feuerwehr, Polizei, Bauaufsicht, Ordnungsamt und Nahverkehrsunternehmen vertreten, die über langjährige Erfahrung mit der Planung, Genehmigung und Durchführung von Großveranstaltungen verfügen. Die Gruppe wird unter anderem durch Veranstalter, Planungsbüros und Brandschutzsachverständige und die Bergische Universität Wuppertal verstärkt. 

 

Weiß jemand über die Zusammenstellung der Gruppe Genaueres?

Ökotec und TraffGo sind doch hoffentlich nicht dabei?

Immerhin wird in der Pressemitteilung ausdrücklich der Weltjugendtag 2005 erwähnt. Daran hat TraffGo ebenso wie an der Loveparade mitgestrickt. Dazu hatte der Meister für Veranstaltungstechnik bereits im letzten Thread diesen aufschlussreichen Link eingestellt:

http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,370755,00.html 

 

 

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Forscher der Bergischen Universität Wuppertal  beschäftigen sich schon eine Weile mit der Loveparade, siehe hier:

http://www.evakuierungsforschung.de/presse.html 

 

Sowohl die Bergische Universität Wuppertal als auch das Forschungszentrum Jülich gehören zu den Partnern von TraffGo, siehe hier:

http://www.traffgo-ht.com/de/company/partner/index.html 

 

Können wir jetzt daraus schließen, dass TraffGo, vielleicht auch Ökotec, nunmehr die Gelegenheit erhalten, sich im Rahmen eines Projekts des Innenministeriums zu profilieren?

 

Es wäre einfach unglaublich, wenn diejenigen, welche durch ihre Analysen (aus denen quasi hervorging, dass die Loveparade in eine Katastrophe münden musste - ohne dass die "Experten" dies zur Kenntnis genommen hätten) ausschlaggebend dazu beitrugen, dass die Loveparade genehmigt wurde, nunmehr auch noch von ministerieller Stelle in eine Projektgruppe einberufen werden, welche für zukünftige Veranstaltungssicherheit sorgen soll.

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Unter anderem gemeinsam mit Prof. Dr. Michael Schreckenberg haben TraffGo-Leute den Verein RIMEA e.V. gegründet. Moderatoren der Initiative sind Dr. Hubert Klüpfel (TraffGo HT GmbH), Tobias Rupprecht (Bergische Universität Wuppertal), Andreas Winkens (Bergische Universität Wuppertal). Erster Vorsitzender des Vereins ist Klüpfel. Die Homepage gehört TraffGo:

http://www.rimea.de/initiators.html 

 

RIMEA beschäftigt sich mit der Sicherheit von Großveranstaltungen und bedeutet Richtlinie für Mikroskopische Entfluchtungs-Analysen. Hier ist diese Richtlinie:

http://www.rimea.de/downloads/r2.2.1.pdf 

 

In der Präambel heißt es, Zitat (Fettsetzung von mir):

Nach der Musterbauordnung (MBO) in der Fassung vom November 2002 sind bauliche Anlagen so anzuordnen, zu errichten, zu ändern und instand zu halten, dass die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere Leben, Gesundheit und die natürlichen Lebensgrundlagen, nicht gefährdet werden. Des Weiteren müssen bauliche Anlagen so beschaffen sein, dass im Brandfall die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.

Entsprechende Vorschriften für Versammlungsstätten enthält die Muster-Versammlungsstättenverordnung (MVStättV, in der Fassung vom Juni 2005). Teil 2, Abschnitt 2 der MVStättV behandelt die Führung und Bemessung von Flucht- und Rettungswegen.

Der § 51 Absatz 7 der MBO erlaubt im Einzelfall für Sonderbauten die Abweichung von den allgemeinen Vorschriften hinsichtlich Brandschutzanlagen, -einrichtungen und -vorkehrungen.

Zusätzlich zur Einhaltung bauordnungsrechtlicher Anforderungen zu zulässigen Rettungsweglängen und notwendigen Ausgangsbreiten sind, insbesondere für Gebäude die planmäßig von einer großen Anzahl an Personen genutzt werden, Entfluchtungsberechnungen als Teil eines ganzheitlichen Brandschutzkonzeptes zu empfehlen. Das gleiche gilt für den Fall der Sonderbauten, insbesondere im Falle der o.g. Abweichungen.

Der Einsatz rechnergestützter Verfahren bei solchen Nachweisen, stellt die Bauaufsichtsbehörden vor neue Herausforderungen. Insbesondere für die bei einer Fluchtwegeberechnung angenommenen Szenarien und Parameter sind standardisierte Kriterien notwendig.

Das gleiche gilt für die Beurteilung der Verlässlichkeit und Richtigkeit von Softwareprogrammen. Die hier vorgelegte Muster-Richtlinie stellt eine Handreichung für die Genehmigungsbehörden dar, die für diese beiden Anforderungen standardisierte Verfahren festlegt. 

_________________________________________________

 

Ziele von RIMEA sind, Zitat (Fettsetzung von mir):

Ziel dieser Richtlinie ist es die Methodik (u.a. themenbezogene Begriffe, allgemeine Eigenschaften von Simulationsmodellen sowie die Bestandteile und notwendigen Arbeitsschritte,...) für die Erstellung einer simulationsgestützten Entfluchtungsanalyse festzulegen und:

1. die Gesamtentfluchtungsdauer bzw. die Entfluchtungsdauer von Teilbereichen baulicher Anlagen statistisch zu erfassen und unter Berücksichtigung von sicherheitstechnischen Aspekten zu bewerten;

2. im Einzelfall den Nachweis zu führen, dass die geplanten oder bestehenden Flucht- und Rettungswege abweichend von den Dimensionierungsvorgaben des Bauordnungsrechts für die angenommenen Personenzahlen ausreichen;

3. zu zeigen, dass die Fluchtvorkehrungen ausreichend flexibel sind für den Fall, dass bestimmte Flucht- und Rettungswege oder gesicherte Bereiche aufgrund eines Zwischenfalls nicht verfügbar sind;

4. soweit möglich, signifikante Stauungen die während der Entfluchtung aufgrund der normalen Bewegung von Personen entlang der Flucht- und Rettungswege auftreten zu erkennen.

Diese Richtlinie definiert einen Mindeststandard in Bezug auf die Eingangsgrößen, die Modellbildung, die rechnerische Simulation und die Auswertung und Dokumentation einer Entfluchtungsanalyse. Mit Hilfe der in dieser Richtlinie dargestellten Methodik einer simulationsgestützten Entfluchtungsanalyse soll die Leistungsfähigkeit eines Flucht- und Rettungskonzeptes als Bestandteil einer baulichen Anlage bewertet werden. 

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Mit anderen Worten: Zu den Zielen von RIMEA gehört, den Genehmigungsbehörden Papiere an die Hand zu geben, auf deren Basis sie Veranstaltungen genehmigen können, die laut Versammlungsstätten-/Sonderbauverordnung nicht genehmigungfähig wären - genau wie das bei der Loveparade geschehen ist.
 

Spielt RIMEA denn auch in der Arbeitsgruppe des Ministers eine Rolle?

Oder sitzen da nur Initiatoren, Moderatoren, Mitglieder von RIMEA drin oder auch das nicht?

 

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Wie kam es überhaupt dazu, dass die Loveparade genehmigt werden konnte?

Wir erinnern uns:

 

25. Juni 2010  

Lopavent stellte einen Lageplan mit doppelgenutzten Ausgängen vor. Das Bauaufsichtsamt entgegnete, dieser Lösungsansatz basiere weder auf der Versammlungsstätten-/Sonderbauverordnung, noch sei er ein wissenschaftlicher Nachweis, um eine Abweichung vom geltenden Recht zu rechtfertigen.

Der Brandschutzsachverständige von Ökotec "erläuterte aufgrund seiner Erfahrung vom Papstbesuch in Köln und vom Kirchentag in Kleve", dass diese Großveranstaltungen durch das Aufstellen einer Fluchtanalyse abgesichert worden seien.

Er habe eine telefonische Rücksprache mit dem Ministerium für Bauen und Verkehr in NRW gehabt, fuhr er fort. Dort habe man ihm bestätigt, dass eine Fluchtanalyse die Möglichkeit bietet, Verdichtungen von mehr als zwei Personen je Quadratmeter im Bereich vor den Szeneflächen etc. und die daraus resultierenden Entfluchtungsströme mit den dazugehörigen Ausgangsbreiten und Rettungswegflächen konkret darzustellen. Daraus könne dann evtl. eine erforderliche Abweichung zur SBauVO Teil 1 formuliert werden.

Er habe bereits Vorgespräche mit der Firma Traffgo geführt, die über das notwendige Fachwissen und die Qualifikation verfüge, solche Simulationen zu berechnen und zu werten.

Als Lösung wurde vorgeschlagen, ein Brandschutzkonzept inklusive der Entfluchtungsanalyse zu erstellen, welches vom Bauaufsichtsamt und 37 (wer war das jetzt gleich?) sowie von Schreckenberg (für den Teilbereich der Entfluchtungsanalyse) gegengeprüft werden sollte. 

 

Fazit: Abweichungen von der Versammlungsstätten-/Sonderderbauverordnung sind auf der Ebene der Landesministerien in Nordrhein-Westfalen - glaubt man dem entsprechenden Gesprächsprotokoll bzw. den dort aufgeführten Äußerungen des Ökotec-Sachverständigen - also durchaus darstellbar. (Quelle: Anlage 46 des Abschlussberichts)

 

Möchte Herr Jäger den Betreffenden, die bislang zu einer solchen Vorgehensweise rieten, denn nun im Rahmen seines Projekts ins Gewissen reden?

Wir nehmen ja doch nicht an, dass solcherlei Vorgehensweisen jetzt zum Standard werden sollen, nicht wahr?

 

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Die Leserin schrieb:

Fazit: Abweichungen von der Versammlungsstätten-/Sonderderbauverordnung sind auf der Ebene der Landesministerien in Nordrhein-Westfalen - glaubt man dem entsprechenden Gesprächsprotokoll bzw. den dort aufgeführten Äußerungen des Ökotec-Sachverständigen - also durchaus darstellbar. (Quelle: Anlage 46 des Abschlussberichts)

Möchte Herr Jäger den Betreffenden, die bislang zu einer solchen Vorgehensweise rieten, denn nun im Rahmen seines Projekts ins Gewissen reden?

Wir nehmen ja doch nicht an, dass solcherlei Vorgehensweisen jetzt zum Standard werden sollen, nicht wahr?

Man muss glaube ich schon die Zuständigkeiten des Bauministeriums und des Innenministeriums auseinanderhalten. Jäger wird nicht weitere Aushölungen der Sonderbauverordnung fördern. Er wird die Zusammenarbeit z.B. bei den Sicherheitskonzepten mit "seiner" Polizei klarer regeln, und, wie bereits geschehen, die Vorlage bei den Bezirksregierungen verpflichtend machen. Damit ist auf jeden Fall schon mal die Beantragung "auf den letzten Drücker" schwieriger geworden.

Von der Aushöhlung der Sonderbauverordnung lebt eine Branche. Das war glaube ich auch vor der Loveparade so. Um diese Aushölung rückgängig zu machen, bedarf es einer Debatte unter den Bauministerien. Aus eine Korrespondenz die ich mit Dr Klüpfel führe stammen das folgende Zitat aus der Fachliteratur.

"Abweichungen von den Bestimmungen über Rettungswege können nach § 67

MBO 2002 zugelassen werden, wenn nachgewiesen wird, dass die dem
Abschnitt 2 "Rettungswege zu Grunde liegenden Schutzziele auf andere
Weise erreicht wurden."
(Löhr/Gröger: Bau und Betrieb von Versammlungsstätten, 3. Auflage,
Frankfurt, 2010. Seite 217)
Und weiter auf S. 217 unten:
"Bei der durch die Bauaufsicht zu treffenden Abweichungsentscheidung auf
Grundlage der Ergebnisse von Simulationsprogrammen ist unter Einhaltung
der Schutzziele der MVStättV auf die konkrete Gefährdungssituation für
die Besucher abzustellen."

Die Frage ist einfach:
kann eine durchschnittlich aufgestellte Verwaltung einer teuer bezahlten Computersimulation über haupt gegen halten, auch wenn sie mit Schadenersatzklagen der Veranstalter bedroht wird.

Der von Dr Jaspers erwähnte MR Jost Rübel leitet im Bauministerium das Referat X1 (Baulicher Brandschutz, Sonderbauten, bauaufsichtliche Regelungen für die technische Gebäudeausrüstung).  Er verhandelt für NRW mit den anderen Bundesländern z.B. die Fortschreibungen der Versammlungsstättenverordnung und dürfte auch federführend für deren Umsetzung in Landesrecht sein.

Er hat sich auch nach der Loveparade noch einmal zum Geschehen geäussert. In der Sitzung des Innenausschusses vom 4.8. 2010 als Experte für die Sonderbauverordnung zum Sicherheitskonzept: 
"Dieses Sicherheitskonzept wird nicht von der Baugenehmigungsbehörde

im Baugenehmigungsverfahren geprüft oder kontrolliert, sondern die Baugenehmigungsbehörde muss nur zum Zeitpunkt der Genehmigung kontrollieren, ob ein solches Sicherheitskonzept aufgestellt wurde und ob es im Einvernehmen mit den entsprechenden Behörden aufgestellt wurde. Mehr muss die Bauaufsichtsbehörde bei ihrer Genehmigung im Umgang mit dem Sicherheitskonzept nicht machen." und zu den abweichungen / Aushölungen:
"Beim zweiten Thema „Erteilung von Abweichungen“ ist angesprochen worden, dass Rettungswegbreiten unterschritten wurden. Auch hierzu eine kleine Ausführung. Es gab vor der Sonderbauverordnung die Versammlungsstättenverordnung, die in 2002 umfangreich geändert wurde. Damals wurde eine Verordnung, die aus fast 120 Paragrafen bestand, auf eine Vorschrift mit 46 Paragrafen reduziert, weil es damals Auffassung der Landesregierung war, die Vorschriften etwas zu entschlacken und etwas schlanker zu machen. Das bedeutet, 46 Paragrafen können ein großes Potpourri von Gebäuden, angefangen von einer kleinen Gaststätte mit 200 Besuchern bis hin zu einem Fußballstadion mit 80.000 Besuchern, nicht so abbilden, dass jeder Gebäudetyp 1:1 in der Verordnung aufgeht. Insofern ist es aus meiner Sicht fast selbstverständlich, dass bei besonderen Gebäudetypen oder bei besonderen Nutzungsarten von den Antragstellern auch Abweichungen mit entsprechenden Begründungen beantragt werden und dass Bauaufsichtsbehörden solche Abweichungen bei großen Sonderbauten häufig erteilen, wie es hier geschehen ist. Das ist kein Einzelfall, sondern kommt bei großen Sonderbauten nach meiner Kenntnis regelmäßig vor.
(...)
Ich möchte aber einen Hinweis zum Verfahren der Genehmigung dieser Abweichung geben. Die Sonderbauverordnung enthält eine pauschale Bemessung für die Rettungswegbreiten. Es ist zunehmend der Fall – nicht nur beim Brandschutz, sondern auch bei anderen bauaufsichtlichen Nachweisen –, dass solche pauschalen Nachweise durch Einzelnachweise, insbesondere entsprechende Ingenieurmethoden, ersetzt werden. Aus Europa kommen in Bezug auf die Standsicherheit etwa Eurocodes. Darin werden abweichend von den technischen Regeln für die Standsicherheit Einzelbemessungen berechnet, die europaweit eingeführt sind. So etwas gibt es auch zunehmend im Brandschutz: Es werden Einzelnachweise mit Ingenieurverfahren erstellt und auch genehmigt. Das ist hier auch geschehen. Von der Firma TraffGo HT ist eine Simulationsberechnung für die Entfluchtung dieses Geländes durchgeführt worden, die Gegenstand des Brandschutzkonzeptes gewesen ist. Das kann ich zumindest der Presse und dem Bescheid entnehmen, der allen vorliegt. Denn diese Simulationsberechnung war Gegenstand der Baugenehmigung. Nach meinen Informationen, die ich ebenfalls aus der Presse habe, ist diese Simulationsberechnung durch einen vom Bauaufsichtsamt der Stadt Duisburg beauftragten Gutachter gegengeprüft worden, nämlich Prof. Schreckenberg. Ich gehe davon aus, dass die Stadt Duisburg aufgrund der Vorlage des Gutachtens und der Gegenprüfung durch Prof. Schreckenberg zu der Meinung gekommen ist, dass man eine Abweichung von den sonst nach Sonderbauverordnung üblichen Rettungswegbreiten genehmigen könne."

(Seite 39 & 63)

Interessant auch seine Ausführungen zu "Eingängen:
"Es ist richtig, dass die Sonderbauverordnung

keine Regelungen über die Art und Weise enthält, wie man auf ein Veranstaltungsgelände kommt, sondern die Sonderbauverordnung enthält tatsächlich nur eine Vorgabe, wie in Gefahrenfällen, bei Bränden oder ähnlichen Gefahrenfällen, Personen aus einem Gebäude oder von einer Veranstaltungsfläche in geeigneter Weise vom Gelände herunterkommen und sich in Sicherheit bringen können. Die Sonderbauverordnung verlässt sich, was den Zugang angeht, auf das Sicherheitskonzept. Es muss nach den Vorgaben der Sonderbauverordnung zum Zeitpunkt der Genehmigung vorliegen. Das ist eigentlich die Schnittstelle zwischen der Sonderbauverordnung und dem Sicherheitskonzept, was dann auch den Zugangsbereich regeln müsste."
(Seite 69)

Gerade seine Ausführungen zum Sicherheitskonzept waren eine Steilvorlage für die im Auftrag der Stadt Duisburg gutachternde und in der Folgesitzung im September vortragende Frau Dr. Jasper.

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Die Leserin schrieb:
Der Brandschutzsachverständige von Ökotec "erläuterte aufgrund seiner Erfahrung vom Papstbesuch in Köln und vom Kirchentag in Kleve", dass diese Großveranstaltungen durch das Aufstellen einer Fluchtanalyse abgesichert worden seien.

...is ja ne dolle Formulierung! mit diesen Fluchtanalysen abgesichert???

Quote:
Die Leserin: Fazit: Abweichungen von der Versammlungsstätten-/Sonderderbauverordnung sind auf der Ebene der Landesministerien in Nordrhein-Westfalen - glaubt man dem entsprechenden Gesprächsprotokoll bzw. den dort aufgeführten Äußerungen des Ökotec-Sachverständigen - also durchaus darstellbar. (Quelle: Anlage 46 des Abschlussberichts)

@ Lothar

Hast du nicht mal von jemandem im Ministerium geschrieben, der nach deiner Meinung eine unrühmliche Rolle spiele und den Duisburgern beigebracht habe, wie man die noch vorhandenen Hindernisse beseitigen könne? Eine Formulierung, die auch OB Sauerland in dem MyPott Video benutzte, das Julius mal gepostet hat:

http://www.mypott.de/video/Loveparade-2010—The-Art-of-Love—Pressekonferenz/da029c0b3868390340793ba38b9c2d71

War der das dann vielleicht auch, den Ökotec hier meint?

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Studio2010Loveparade-Blue schrieb:

@ Lothar

Hast du nicht mal von jemandem im Ministerium geschrieben, der nach deiner Meinung eine unrühmliche Rolle spiele und den Duisburgern beigebracht habe, wie man die noch vorhandenen Hindernisse beseitigen könne? Eine Formulierung, die auch OB Sauerland in dem MyPott Video benutzte, das Julius mal gepostet hat:

http://www.mypott.de/video/Loveparade-2010—The-Art-of-Love—Pressekonferenz/da029c0b3868390340793ba38b9c2d71

War der das dann vielleicht auch, den Ökotec hier meint?

Ja Rübel, s.o.
und hier:

http://blog.beck.de/2010/09/23/love-parade-unglueck-zwei-monate-nach-den-tragischen-ereignissen-im-internet-weitgehend-aufgeklaert#comment-26946

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Hat denn jemand eine Information darüber, wer in dieser Arbeitsgruppe sitzt? 

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Die Leserin schrieb:

Hat denn jemand eine Information darüber, wer in dieser Arbeitsgruppe sitzt?

Mehr als in der Pressemitteilung des Ministeriums scheint da nicht raus zu sein:
http://www.im.nrw.de/pm/090211_1914.html

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RIMEA

Kluepfel machte im xtranews-Interview bereits darauf aufmerksam. Möglich, dass er und Jäger sich kennen, da Jäger Duisburger ist.

Eine Frechheit, dass Jäger sagt,man wolle verhindern dass kommerzielle Aspekt ueber die Sicherheitsaspekte gestellt werden, dabei waren es in allererster Linie politische der Landesregierung! Darueber soll das nun hinwegtäuschen und Traffgo und Ökotec erhalten zudem u.U. wirklich die Möglichkeitm des Schönfärbens, weil man kennt das ja, Expertisen werden nicht in Zweifel gezogen, stammen ja von Doktoren. Hinweggetäuscht werden soll natuerlich von dem Deixeln seitens NRW Bauen und Verkehr + Staatssekretär, Kultusminsiter, Ministerpräsident (alle ex) bzgl. Finanzierung und Beschiss des Rates und der Buerger.

Traffgo hatte uebrigens von sich aus bereits 2009 Kontakt mit der Stadt aufgenommen, es handelte sich konkret um die DMG. Die waren also vielleicht so oder so schon "im Sack" und Ökotec/Jaspers wurde nur damit beauftragt fuer die die Werbetrommel zu ruehren, sozusagen als Herr Doktor.

 

Telko

Die wurde ja nicht nur in "luftiger Höhe" gefuehrt, Blue. Der Krisenstab befand sich nicht vor Ort, auch nicht in dem Hochhaus, sondern in der Hauptfeuerwache im Nachbarbezirk Duissern. Daran beteiligt muessen zudem gewesen sein Ordnungsamt und Lagezentrum, die auch nicht in einem Raum saßen, ja und + Polizei (und Feuerwehr, Sanitätsdienst?).

 

Rabe

Noch ist nicht klar, ob er stattdessen das Lagezentrum leitete, oder? Wir wissen nur, dass er bei dem Interview mit Sauerland um 17:30 Uhr dabei war; Janssen hatte das irrtuemlicher Weise PK genannt. Wo er zwischen 16 und 20 Uhr aber wirklich war, wissen wir m.W. nicht.

 

Hochhaus

Von dort aus hatte man keinen Einblick auf die Rampe, Blue. Die Frage ist auch, ob die die Kamerabilder ueberhaupt hatten. Es gibt diesen Kameramnn auf dem Geruest ueber dem Container. Warum filmt der da, wer ist es, fuer wen?

 

Fluchtanalysen

Scheinen in der Tat eine reine Alibufunktion zu machen. Etwas "abzusichern" ist genauso wie etwas "darzustellen". Ein Schiss in den Wind.

 

 

 

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Felix Licht schrieb:

Hochhaus

Von dort aus hatte man keinen Einblick auf die Rampe, Blue. Die Frage ist auch, ob die die Kamerabilder ueberhaupt hatten. Es gibt diesen Kameramnn auf dem Geruest ueber dem Container. Warum filmt der da, wer ist es, fuer wen?

 

Die Bilder der Überwachungskameras wurden in das HOIST-Haus übertragen.

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Die Leserin,

ja, richtig, weiß ich, aber auch die Bilder aller Rampenbereiche?

 

zu RIMEA

Einer der Initiatoren, es ueberrascht nicht wirklich, ist Schreckenberg! Aber ich habe noch was gefunden, "Futter" fuer Dich Blue (abe auch fuer mich ;-): TraffGo unterhält "beste Kontakte" zum BMBF.

s. http://www.logistikruhr.de/index.php?id=80

s. http://www.bmbf.de/de/suche.php?q=traffgo&x=0&y=0 (pdfs)

aus einer Pressemitteilung (auf der Homepage) von TraffGo:

 

26. Januar 2010 - Effizienzcluster Logistik Ruhr gewinnt Spitzenclusterwettbewerb des BMBF

Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat die fünf Sieger der zweiten Runde des Spitzencluster-Wettbewerbs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bekannt gegeben.
Die TraffGo HT GmbH ist mit über 100 Partnern aus der Region einer der Gewinner. Insgesamt wurden fünf Cluster aus Deutschland ausgezeichnet. Neben der TraffGo HT GmbH sind aus Duisburg u.a. das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme, das Rhein-Ruhr Institut für Sozialforschung und Politikberatung, die Universität Duisburg-Essen, Standort Duisburg und das Zentrum für Logistik und Verkehr (ZLV) beteiligt.
 
Sie finden die Pressemitteilung des Bundesforschungsministeriums vom 26.01.2010 unter www.bmbf.de. Der Link zur Homepage des Projekts lautet: www.effizienzcluster.de. Uns finden Sie in der Kategorie Clusterpartner | Unternehmen (KMU).

 

P.S. Entschuldigung, ich bekam die Größe nicht verändert.

 

Kann es sein, dass aktuelles Forschungsprojekt der Unim Wuppertal vom Bund in Auftrag gegeben wurde. Wollen die die "Fehler" des NRW Amtes fuer Bauen und Verkehr vertuschen und ueber ihre eigenen Versäumnisse (fehlende Gesetze/Auflagen) hinwegtäuschen?

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Noch etwas zu Traffgo und BMBF

Auffällig ist auch, dass im Jahr 2009 plötzlich ueber Traffgo berichtete und Kluepfel bereits im März 09 die "Machbarkeit" der LoPa bescheinigte.

An den Pdfs besonders interessant ist, auf dem ersten vom 25.6.2009, Seite 3 (aber eigentlich alle) - zu beachten: Forschungszentrum Juelich!

Auf dem zweiten (zu Hermes) S. 26 + 27

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zu #233

ich hatte die Pressemitteilungen vergessen:

http://www.traffgo-ht.com/de/company/news/index2009.html

http://www.bmbf.de/de/13091.php

(s. dort auch oben rechts "Dokumente: Risiko Großveranstaltungen-Planung, Bewertung, EVAkuierung und Rettungskonzepte (EVA)"

Was man dort unter "0otivation" lesen kann, werden die eingeplanten "Kollateralschäden" gewesen sein. Abschnitt "Szenario" lässt vermuten, dass die Vereinzelungsschleusen einzig und allein der Glaskontrolle dienten. Da steht wortwörtlich: "Planungsgrenzwerte – wie zum Beispiel die maximale Anzahl von Personen, die an einem Veranstaltungsort verkraftet werden können – sind nicht bekannt oder sie werden durch
einen wissenschaftlich nicht begründeten Erfahrungsschatz entwickelt. Sicherlich sind 200 000 Besucher in einer mittelgroßen Stadt wie Münster
anders zu bewerten als 1 000 000 Besucher in Essen.
Was also ist eine kritische Großveranstaltung?"

Weiter heißt es (unter dem Bild der LP Dortmund, auf dessen Bildunterschrift bitte achten): "Dazu werden Erfahrungsberichte und zusätzliche Dokumentation (Video, Foto) über das Verhalten von Personen genutzt, um die Simulationsmodelle den realen Verhaltensweisen anzupassen. Ziel ist es schließlich, einen Katalog von Einflussfaktoren für
kritische Großveranstaltungen zu erarbeiten, anhand dessen bestimmt werden kann, ob eine Veranstaltung der Größe X unter sicherheitstechnischen Gesichtspunkten nachweisbar in einer bestimmten
Stadt durchgeführt werden kann."

Forschungszeitraum: 1.3.2009-28.2.2012 (Auffällig ist, dass seit März Traffgo in Duisburg im Gespräch war und die ihre Dienste anboten)

Ergebnis wird erstmalig in der D'dorfer Esprit-Arena zum Einsatz kommen. Projektleitung: Vereinigung zur Förderung des Deutschen
Brandschutzes (vfdb) - Ökotec gehört dazu! Inhaltlich verantwortlich ist der Katastrophenforscher Oberhagemann.

Nun kann man auch die Rolle der Feuerwehr Dortmund besser verstehen, denn das Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Stadt Dortmund ist einer der Projektpartner! Wir fragen uns doch, warum die Dortmunder Feuerwehr (es hatte eine Beinah-Katastrophe inkl. Toten am Dortmunder Bhf gegeben, zu der zeit war die LP dortmund Forschungsfeld!) die Duisburger Feuerwehr nicht nachhaltiger warnten, oder? Die durften nicht, bzw. waren eingebunden und befangen.

Fazit, Du hast Recht, Blue: Die LP Duisburg war ein Forschungsfeld des Bundes, Fördergelder erhielten Oberhagemann, Schreckenberg, Kluepfel, evtl. auch Jaspers. Da Sozialwissenschaftler anwesend waren, kann man auch davon ausgehen, dass Psychologen mit dabei waren (Wagner?).

Interessant hier, wer der Verbundkoordinator ist, nämlich der, der an der Rampe filmen wollte und nicht durfte, sondern stattdessen im Hochhaus, Oberhagemann.

hier sehr interessant die Meldung des BMBF vom 10.05.2010 unter "EVA" = Evakuierung, "LAGE" (spricht von einer vernetzten Einsatzfuehrung, die es dann nicht gab!, angeblich am Szenario LP Dortmund, auf der es aber keine Maassenverletzten gab!) Die spielen in der Tat "Szenarien" durch!!!

Wenn man sich "REPKA" durchliest muss man sich allerdings fragen, warum Kluepfel immer und immer wieder betonte, dass er nur die Entfluchtungsanalyse f.d. Gelände gemacht hatte!

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Strafrechtlich relevant ist sicherlich, dass Oberhagemann, als er erfuhr, dass er an der Rampe nicht filmen/forschen darf und somit wusste, dass es dort keine ELAs gibt und Schäden vorhanden sind (ich bin mir sicher, dass er das Gelände vorab inspizierte) ebenfalls nichts gegen die Veranstaltung unternommen hatte. Da hätte er doch wissen muessen, dass es sich um Niemandsland handelt und, im Austausch mit Jaspers, Schreckenberg und Kluepfel war auch klar, dass es fuer diesen Bereich keine Entfluchtungsanalyse gibt und er war ueber die Ein-/Ausgangsituation informiert sowie ueber die grob fehlerhafte Personenstromanalse! Reichen diese Gruende nicht? Stellt das nicht zudem eine Veruntreuung von Forschungsgeldern dar?

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Traffgo

Die machten sich noch nicht einmal die Muehe Ihre PM zu ändern:

"25. Juli 2010, 17:35 - Stellungnahme zu den Unfällen auf der Loveparade 2010

Wir bedauern den tragischen Tod von neunzehn Besuchern der diesjährigen Loveparade und drücken den Angehörigen hiermit unser Mitgefühl aus.
Da unser Unternehmen auf die Analyse von Personenströmen und Evakuierungen spezialisiert ist, wurden wir im Rahmen der Vorbereitungen mit der Evakuierungsanalyse des Veranstaltungsgeländes beauftragt. Untersucht wurde dabei die Entleerung des Geländes in Notfällen und nach der Veranstaltung. Aus vertraglichen Gründen sind die Ergebnisse der Analyse vertraulich und dürfen durch uns nicht veröffentlicht werden."

(Quelle: http://www.traffgo-ht.com/de/company/news/index2010.html)

Auf dieser Seite erfährt man auch, dass Kluepfel Gastredner bei Crowd Management Seminaren ist, ich wette "unser" Crowd Manager war auch zu Forschungszwecken dar.

Hier findet man die Traffgo-Publikationen:

http://www.traffgo-ht.com/de/pedestrians/downloads/publications/index.html

Schaut man sich diese mal an, wird klar wie eng die Arbeit mit Schreckenberg verwoben ist.  In einigen Publikationen wird auf die Mikroskop-Simulationstechnik eingegangen, die bald in D'dort erstmalig zum Einsatz kommen wird.

Man muss sich ernsthaft fragen, ob nun der hoch dotierte Forschungsauftrag wiederholt, verlängert oder die Gelder aufgestockt werden und, brutal gefragt, ob die Forscher aus der Katastrophe von Duisburg einen finanziellen Nutzen ziehen und diese ihrer Karriere sogar dient. Ich frage mich schon länger, ob deren Ruf nun durch ist, aber ich fuerchte das genaue Gegenteil ist der Fall.

Mal eine Publikation als Bsp herausgegriffen:

http://traffgo-ht.com/downloads/pedestrians/downloads/publications/Kesse...

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Sehr geehrte Kommentatoren,

ich habe den Eindruck, dass unter der Perspektive der Katastrophe LOPa 2010 in Duisburg bei einigen von Ihnen jetzt ein ganzer Wissenschaftszweig "in Verdacht" gerät. Ich meine, man muss hier etwas vorsichtiger sein - dass hier möglicherweise entscheidende Fehler gemacht wurden, z.B. weil bei dieser "Entfluchtungsanalyse" wesentliche Aspekte ignoriert wurden, bedeutet noch nicht, dass dieser  Wissenschaftszweig zu verdammen ist.  Dass Wissenschaftler kooperieren, dass sie Aufträge vom Staat oder aus der Privatwirtschaft annehmen und erfüllen, dass sie gemeinsam Aufsätze veröffentlichen - das ist alles völlig normal und keineswegs anrüchig. Dass Herr Klüpfel und Herr Schreckenberg im Jahr 2002 gemeinsam einen Aufsatz veröffentlicht haben, ist m. E. kein Verdachtsmoment. Dieser Wissenschaftszweig soll sicher nicht dazu dienen, Katastrophen herbeizuführen, sondern im Gegenteil, solche zu verhindern, auch wenn dies im Fall LoPa 2010 eben gründlich schiefgegangen ist. Unser Fokus sollte hier m.E. auf die konkreten Fehler gerichtet bleiben.

Meine These: Hier wurden die "Entfluchtungsanalytiker" gebraucht, um eine kaum zu legitimierende Genehmigung durchwinken zu können. Und sie haben sich dazu gebrauchen lassen, weil sie selbst zu unkritisch waren und nicht den ganzen Komplex (gegenläufiger Fußgängerstrom) betrachtet haben, sondern eben nur die "Entfluchtung", also den Strom in einer Richtung. Worauf diese partielle "Blindheit" beruhte, bleibt zu ermitteln. Wir wissen, dass TraffGo durchaus darüber informiert war, dass Rampe und Tunnel als Ein- und Ausgang und zwar gleichzeitig! dienen sollten. Ich verstehe bis heute nicht recht, warum hier kein Warnruf kam, weder von TraffGo noch von Schreckenberg, die die Problematik hätten erkennen MÜSSEN. Psychologisch lässt sich das allenfalls mit demselben - beim Runden Tisch mehrfach betonten - Phänomen erklären, was schon effektive Warnrufe aus anderen Richtungen (Stadt, Polizei, Feuerwehr) weitgehend verhindert hat: Man wollte sich nicht den Schuh anziehen, die LoPa zu verhindern, schon gar nicht 14 Tage vor dem geplanten Termin. Deshalb hat man - fatalerweise - still gehalten, und die Fußgängerströme nur soweit analysiert, wie man sie noch als "sicher" einschätzen konnte, nämlich in einer Richtung.

Besten Gruß

Henning Ernst Müller

 

Henning Ernst Müller schrieb:

Sehr geehrte Kommentatoren,

ich habe den Eindruck, dass unter der Perspektive der Katastrophe LOPa 2010 in Duisburg bei einigen von Ihnen jetzt ein ganzer Wissenschaftszweig "in Verdacht" gerät. Ich meine, man muss hier etwas vorsichtiger sein - dass hier möglicherweise entscheidende Fehler gemacht wurden, z.B. weil bei dieser "Entfluchtungsanalyse" wesentliche Aspekte ignoriert wurden, bedeutet noch nicht, dass dieser  Wissenschaftszweig zu verdammen ist.  Dass Wissenschaftler kooperieren, dass sie Aufträge vom Staat oder aus der Privatwirtschaft annehmen und erfüllen, dass sie gemeinsam Aufsätze veröffentlichen - das ist alles völlig normal und keineswegs anrüchig. Dass Herr Klüpfel und Herr Schreckenberg im Jahr 2002 gemeinsam einen Aufsatz veröffentlicht haben, ist m. E. kein Verdachtsmoment. Dieser Wissenschaftszweig soll sicher nicht dazu dienen, Katastrophen herbeizuführen, sondern im Gegenteil, solche zu verhindern, auch wenn dies im Fall LoPa 2010 eben gründlich schiefgegangen ist. Unser Fokus sollte hier m.E. auf die konkreten Fehler gerichtet bleiben.

Meine These: Hier wurden die "Entfluchtungsanalytiker" gebraucht, um eine kaum zu legitimierende Genehmigung durchwinken zu können. Und sie haben sich dazu gebrauchen lassen, weil sie selbst zu unkritisch waren und nicht den ganzen Komplex (gegenläufiger Fußgängerstrom) betrachtet haben, sondern eben nur die "Entfluchtung", also den Strom in einer Richtung. Worauf diese partielle "Blindheit" beruhte, bleibt zu ermitteln. Wir wissen, dass TraffGo durchaus darüber informiert war, dass Rampe und Tunnel als Ein- und Ausgang und zwar gleichzeitig! dienen sollten. Ich verstehe bis heute nicht recht, warum hier kein Warnruf kam, weder von TraffGo noch von Schreckenberg, die die Problematik hätten erkennen MÜSSEN. Psychologisch lässt sich das allenfalls mit demselben - beim Runden Tisch mehrfach betonten - Phänomen erklären, was schon effektive Warnrufe aus anderen Richtungen (Stadt, Polizei, Feuerwehr) weitgehend verhindert hat: Man wollte sich nicht den Schuh anziehen, die LoPa zu verhindern, schon gar nicht 14 Tage vor dem geplanten Termin. Deshalb hat man - fatalerweise - still gehalten, und die Fußgängerströme nur soweit analysiert, wie man sie noch als "sicher" einschätzen konnte, nämlich in einer Richtung.

Besten Gruß

Henning Ernst Müller


Schlage auch vor, hier zur Loveparde 2010 zurückzukehren. Wie Herr Jäger welche Kommission besetzt, wer mit wem zusammen arbeitet, sollten wir an den Vorschlägen dieser Experten messen und bewerten. Fakt bleibt: ausgewiesene Kapazitäten wie Klüpfel und Schreckenberg haben den Gegenstand ihrer Analyse beschnitten. Nach Gusto und Fragestellung der Auftraggeber, vielleicht auch im Bewustsein von Gefahren, für die man nicht verantwortlich gemacht werden wollte. Weder indem man sie explizit ausschloss, noch indem man vor ihnen warnte und damit die Loveparade gefährdet hätte.
Nichtbefassung und Arbeitsteilung zwei der entscheidenden Voraussetzungen für die Katastrophe.

 

Daher nur impressionistisch (wenn auch nicht völlig o.t.:
als Klüpfel schon im März 2010 ins Gespräch kam bzw. "sich brachte" hatte er einen umfassenderen Auftrag im Sinn:
http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/Loveparade-muesste-in-Duisburg-moeglich-sein-id443772.html

Impressionen aus einer "Jungen Wissenschaft"...
NZZ Folio im Jahr 2002:
http://www.nzzfolio.ch/www/d80bd71b-b264-4db4-afd0-277884b93470/showarticle/30cfa385-1816-49a5-88c3-06a99ef0d8cf.aspx

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Sehr geehrter Herr Prof. Mueller,

selbstverständlich verstehe ich Ihre Position. Vermute ich aber richtig, dass Sie sich inhaltlich nicht drauf eingelassen haben? Zynisch haben die "Analytiker" durchaus an der Katastrophe verdient, s. RIMEA.

Des Weiteren ist es durchaus denkbar, dass gerade wegen dieser katastrophe das BMBF den Forschungsauftrag verlängert und die Gelder u.U. aufstockt, oder nicht?

Und versteht man nun nicht auch besser, warum der Jaspers den Kluepfel empfahl und auch der Schreckenberg und dass der Oberhagemann die auch alle kannte? So wurden wir das noch nicht, dass es sich um eine Forschungsfamilie handelte, oder?

Einige Zweifel bleiben, gewinnen aber an Perspektive anhand dieser Infos. Dazu zählen die fehlenden ELAs, die Tatsache, dass nicht alle Rampenbereiche gefilmt wurdem und sogar die Hindernisse am Boden im Hinblick auf menschliches Verhalten (s. meine Verweise)

 

Etwas anderes ist mir noch aufgefallen als ich mir die PK vom 15.6. angeschaut habe. Schaller fragt den Mitarbeiter aus der Abteilung produktion, was man macht, wenn das Gelände voll ist. Der sagt u.a., dass man das ueber die Floatsteuerung mache. Standen deshalb die Floats so lange, also nicht nur wegen des Intervies um 16:47 uhr, sondern auch um keinen weiteren Zugang zu ermöglichen?

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Lothar Evers

"Fakt bleibt: ausgewiesene Kapazitäten wie Klüpfel und Schreckenberg haben den Gegenstand ihrer Analyse beschnitten."

Nein, das wissen wir nicht. Ich halte es fuer durchaus denkbar, dass der Tunnel/die Rampe Forschungsfeld waren und die Partyarea der wirtschaftliche Auftrag, quasi 2 Fliegen mit einer Klappe. Wir wissen wieterhin, dass der Auftraggeber explizit nur von diesem Geländebereich sprach. Die Loveparade nicht "gefährden" wollten unsere Forscher aber aus einem anderen Grunde: Sie wollten dran bleiben an ihrem Forschungsauftrag, genauso wie Jaspers und Oberhagemann. Abgegriffen aber wahr: Forscher sind keine Humanisten.

Nein, Kluepfel kam nicht März 2010, sondern bereits März 2009 oder auch schon vorher ins Gespräch. Machte er aber selber (DMG).

De facto haben weder Die Leserin noch ich die LP verlassen. Ich erachte nur alle Aspekte fuer nicht unwichtig.

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Felix Licht schrieb:

Ich halte es fuer durchaus denkbar, dass der Tunnel/die Rampe Forschungsfeld waren und die Partyarea der wirtschaftliche Auftrag, quasi 2 Fliegen mit einer Klappe. 

Denkbar ist alles, 
aber im Ernst: diese Herren befinden sich in einer Arbeitsgemeinschaft für Computersimulationen. Die wollen keine Szenarien mit Toten und hunderten Toten inszenieren.
Diese Simulationsprogramme hätten auf die Eingangssituation angewandt, wahrscheinlich die Katastrophe simulierend beschrieben. Speziell wenn man die durchfahrenden Floats noch rein programmiert hätte.

Das wäre einer der wenigen Möglichkeiten gewesen, sich, obwohl die Loveparade gefährdend, bundesweit in Szene zu setzen. Nach dem Simulationsfilm hätte sich jedes politische Magazin jedes Online Portal vor der Loveparade gerissen, um die Unverantwortlichkeit der Planer zu skandalisieren.

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aber was meinst Du dann mit:
[quote=Felix Licht] dass der Tunnel/die Rampe Forschungsfeld waren [/quote/]?
Was sollten Klüpfel / Schreckenberg da erforschen?
ausser:
dass ihre Simulationen stimmen, oder eben nicht?

Bei Oberhagemann ist das was anderes. Der ist mit EVA forschend befasst:
"Risiko Großveranstaltungen - Planung, Bewertung, EVAkuierung und Rettungskonzepte
Im Rahmen dieses Projektes sollen für Großveranstaltungen (zum Beispiel Fußballspiele, Loveparade und das zugehörige Eintreffen der Zuschauer am Bahnhof) abgestimmte Konzepte zur Planung, Bewertung, Evakuierung und Rettung interdisziplinär entwickelt und mittels Simulationen validiert werden. Dazu sollen Erfahrungsberichte und zusätzliche Dokumentationen (Video, Photo) der Feuerwehr über das Verhalten der Personen genutzt werden, um die Simulationsmodelle den realen Verhaltensweisen anzupassen. Auf dieser Basis sind technische und organisatorische Maßnahmen zu entwickeln. Hierdurch wird die Informationstechnologie bei Krisen verbessert, der Faktor Mensch in die Modellierung integriert und die Risikoanalyse für Entscheidungsfindungen vereinfacht."
Dass Oberhagemann den Eingang filmen wollte und zwar "näher dran" ist logisch.
Leider ist trotz zahlreicher Interviews auf allen Kanälen mit ihm, bisher völlig unklar welchen "theoretisch / planerischen Input" er vor seinen Dreharbeiten rezipierte.

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Lothar: "Die wollen keine Szenarien mit Toten und hunderten Toten inszenieren."

Nein, schon klar, ich äußere hier keine Verschwörungstheorie hinsichtlich Katastrophen-Gau, sondern nur das, was ich oben bereits beschrieben bzw. zitiert habe.

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Die beiden erforschen das Verhalten von Menschen nicht nur in Katastrophenfällen, sondern auch in allen Situationen, die diesen vorausgehen und zwar im Auftrag. Selbstverständlich auch in normalen, also unkritischen Phasen. So ist auch die Frage von Bedeutung, wie verhalten sich Menschen bei auftretenden Hindernissen? Ein Spezialgebiet ist der Gegenverkehr. Dies alles sind die größten Herausforderungen beim Verbessern von Simuationssoftware, daher die Aufträge. Das Ziel, wie beschrieben: 2012 in der Esprit-Arena.

Die Simulationen wurden doch fuer diesen Bereich, abgesehen von einer Entfluchtung am Ende der Veranstaltung, ueberhaupt nicht vorgenommen!

Der von dir eingestellte NZZ-Artikel ist sehr gut. Da spricht das Schreckenberg bereits 2002 an. Er sagt, dass das 2012 Pflicht werden wuerde. Es handelt sich also um einen lange geplanten Auftrag, auf den man sich jahrelang vorbereitet hatte.

Das stimmt nicht: nicht nur Oberhagemann ist mit EVA beschäftigt, auch alle anderen. Schau Dir meine Links und die pdfs mal in Ruhe an.

Meinst Du mit "welchen "theoretisch / planerischen Input" er vor seinen Dreharbeiten rezipierte", dass es Dirnicht klar ist, was er genau dort beobachten wollte?

 

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Felix Licht schrieb:
Meinst Du mit "welchen "theoretisch / planerischen Input" er vor seinen Dreharbeiten rezipierte", dass es Dirnicht klar ist, was er genau dort beobachten wollte?

Nein:
nach welchen Unterlagen er fragte und welche ihm zur verfügung standen.
Insbesondere: Sicherheitskonzept, Besucherprognose, Feuerwehr- Rettungsplanung...

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P.S. wie wir wissen wurde ja ueber dem Container auf dem Geruest gefilmt. Nach wie vor halte ich meine Theorie ueber die person fuer möglich. Wenn es tatsächlich so war, dann tat er das im Auftrag und Oberhagemann könnte diese Aufnahmen durchaus haben (so eng vernetzt wie die alle sind)!

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Felix Licht schrieb:

... könnte diese Aufnahmen durchaus haben (so eng vernetzt wie die alle sind)...

könnten wir auch haben, wenn wir den/die finden und uns mit ihm/ihr vernetzen, die den Bild / McFit stream aufgezeichnet hat.

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betrifft Sperrung der A59--

Als interessierter Mitleser seit einigen Monaten (und als eingekesselter Anwohner Nähe Kantpark am 24.7.) möchte ich zur A59 Folgendes schreiben: eine Sperrung der A59 war wohl bereits 3 Wochen vor der LoPa beschlossene Sache. Eine entsprechende Anwohner-Info habe ich als Flyer am 4.7.2010 erhalten (und mich unverzüglich per Mail mit CallDuisburg in Verbindung gesetzt w. der hier gesperrten Parkplätze).

Da ich den Mailwechsel noch gespeichert habe, und den Flyer ebenfalls noch besitze, ist dieses Datum gesichert.

 

Mein Respekt für die Mühe gilt allen in diesem Blog Beteiligten !!

 

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ImDellviertel schrieb:

betrifft Sperrung der A59--

Als interessierter Mitleser seit einigen Monaten (und als eingekesselter Anwohner Nähe Kantpark am 24.7.) möchte ich zur A59 Folgendes schreiben: eine Sperrung der A59 war wohl bereits 3 Wochen vor der LoPa beschlossene Sache. Eine entsprechende Anwohner-Info habe ich als Flyer am 4.7.2010 erhalten (und mich unverzüglich per Mail mit CallDuisburg in Verbindung gesetzt w. der hier gesperrten Parkplätze).

Da ich den Mailwechsel noch gespeichert habe, und den Flyer ebenfalls noch besitze, ist dieses Datum gesichert.

 

Mein Respekt für die Mühe gilt allen in diesem Blog Beteiligten !!

 

 

Vielen Dank für Ihren Hinweis!

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Hier eine bereits am Mittag des 25.7. sehr gute Analyse:

http://www.wissenslogs.de/wblogs/blog/fischblog/verhaltensforschung/2010...

Dies aus einer Medlung vom 4.8.2010 bei derwesten.de:

"Als Konsequenz aus der Massenpanik forderte Jäger bundesweit verbindliche Sicherheitsstandards für Großveranstaltungen. Damit müssten insbesondere die Qualitätsstandards und die Zertifizierung von Sicherheitsfirmen verbessert werden. Auch sollten mit den kommunalen Spitzenverbänden Richtlinien für die Städte und Gemeinden für die Sicherheitsplanung von Großveranstaltungen auf den Weg gebracht werden. (ddp)"

Damit ist RiMEA gemeint! Worauf Schreckenberg s.o. bereits 2002 anspricht.

Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/Nichts-als-Schuldzuweisungen-nach-de...

 

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