Mediation zwischen Christen und Muslimen
von , veröffentlicht am 06.01.2011Nach einem aktuellen Bericht der Frankfurter Rundschau vermitteln ein evangelischer Pater und ein Imam zwischen verfeindeten Christen und Muslimen. Pastor James Wuye und Imam Muhammad Aschafa haben das „Inter-Faith Mediation Centre“, ein interreligiöses Mediations-Zentrum, gegründet. Die beiden Geistlichen waren miteinander verfeindet und führten eine erbitterte Auseinandersetzung, allerdings mit Worten. Nach dem Bericht wäre allerdings bei einer persönlichen Begegnung damals auch mit einer schärferen Auseinandersetzung zu rechnen gewesen.
Nach einem ersten Kontakt im Rahmen einer Polio-Impfkampagne von UN-Hilfswerken hatte jeder für sich einen Anlass auf den anderen zuzugehen und Kontakt zu suchen. Heute sind beide befreundet und verfolgen das gemeinsame Ziel, Frieden zwischen den Religionen zu stiften. Das hindert sie beide allerdings nicht, nach wie vor für ihre eigene Religion einzutreten und zu missionieren.
http://www.fr-online.de/politik/bekehren-ja--toeten-nein/-/1472596/50617...
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2 Kommentare
Kommentare als Feed abonnierenGerfried Braune kommentiert am Permanenter Link
Ich habe mal in der Mediationsausbildung gelernt, dass eine Mediation eigentlich ausgeschlossen ist, wenn es um reine Glaubensfragen geht. Das hat auch durchaus seinen Sinn, weil man um Glauben genauso schlecht streiten kann wie um (guten) Geschmack. Eine Win-Win-Lösung ist daher eigentlich ausgeschlossen, ebenso ein schlechter Kompromiss. Ich würde es daher nicht als Mediation sonern allenfalls als Vermittlung bezeichnen.
Dr. Thomas Lapp kommentiert am Permanenter Link
Zunächst stellt sich doch die Frage, was denn die Glaubensfragen sind, die von der Mediation ausgeschlossen sind.
Soweit es um theologische Fragen oder die Frage nach dem rechten Glauben geht, ist dies nicht Thema dieser Mediationsstelle. Beide Theologen sagen ja ausdrücklich, dass sie die Missionierung der Andersgläubigen nicht aufgeben wollen.
Soweit ich den Bericht verstehe, geht es dem Pastor und dem Imam darum, das Zusammenleben der Glaubensgemeinschaften, also letztlich von deren Mitgliedern, in Frieden und gegenseitiger Anerkennung (als Menschen) zu bewirken. Da sind win-win-Lösungen sehr wohl denkbar.