jurablogs.com gesperrt

von Hans-Otto Burschel, veröffentlicht am 18.01.2011
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Man darf gespannt sein, wie das endet.

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12 Kommentare

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Ganz einfach: Da hat sich jemand beim Webhoster von jurablogs.com gemeldet und Druck gemacht, deren Seiten offline zu nehmen. So einfach ist das.

Wenn die sowieso eine .com TLD haben, hätten sie das Hosting auch in einem liberalen Land machen können. Abmahnwahn, Angreifbarkeit durch Offenlegungspflichten und vorauseilender Gehorsam von Webhostern sind eine ganz miese Mischung - ich kenne viele gute Projekte, die deswegen ihren Server längst in den USA oder Osteuropa gemietet haben. Hinzu kommt alle paar Monate eine neue Schwachsinnsidee a la JMSV.

Dass so etwas möglich ist, ist einer der typischen Gründe für die Abwanderung zu Webhostern in liberale Länder. Danke, liebe Juristen vom Telemediengesetz.

Und wer den genauen Grund lesen will, den Kommentar wieso der gesamten Webseite der Stecker gezogen wurde, kann das momentan noch im google cache tun: 

http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:n1Js8ZfBWDQJ:www.ju...

<b>Die Zensurangst ergreift auch Domainverwalter</b>

Nicht nur Hoster, sondern sogar <b>reine Domainverwalter</b>, wie die InternetX GmbH, beauftragt mit der Verwaltung von über 3 Millionen Domains - darunter alle von 1&1 - sperren komplette Domains. So geschehen Anfang Dezember 2010.

InternetX verwaltet auch die Domains von der Süddeutschen Zeitung und wikileaks.de.

InternetX gehört zu 80% der United Internet AG, dem Mutterkonzenr von 1&1, GMX, web.de ua.

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Wenn InternetX als Domainverwalter eine Domain abschaltet, wird es sicherlich wichtige Gründe geben, so könnte beispielsweise in der Wahl des Domainnamens eine Rechtsverletzung vorliegen. So kann man nicht einfach karstadt.de anmelden, wenn man nicht selbst Karstadt ist. Hier ist es dann ja klar, wenn ein Domainverwalter die Domain sofort abschaltet. Aber wie heißt die fragliche Domain denn genau? Sollte aber eine Domain wegen Inhalten und nicht wegen des Domainnamens abgeschaltet worden sein, dann wäre das schon sehr bedenklich.

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Das mit dem "sparen" kann auch gewalttig nach hinten losgehen. Bei einem Ausfall in Folge höherer Gewalt - technischer Ausfall des Servers - gibt es sicherlich nichts für den Kunden. Aber wie sieht es aus, wenn ein Provider einfach mal eben wegen eines Anwaltsschreibens eine komplette Domain (z.B. die eines Onlineshops) abschaltet? Wer kommt dann für den Geschäftsausfall auf? Der Schreiberling aus der Anwaltskanzlei oder doch eher der Domainprovider? Und wieso kann ein Domainverwalter (siehe Beispiel unter Kommentar 8) überhaupt Störer für Inhalte sein? Bei Wikipedia steht, InternetX wickelt für 1&1 und andere Internetprovider nur die Domainverwaltung ab. Die haben somit mit den eigentlichen Inhalten gar nichts zu tun, da die sich wohl auf den Servern ihrer Kunden (= Internetprovider, die über InternetX die Domains einkaufen) liegen.

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Harald Schneider schrieb:

Und wieso kann ein Domainverwalter (siehe Beispiel unter Kommentar 8) überhaupt Störer für Inhalte sein?

Gemeint war Kommentar Nr. 7

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InterneX GmbH hat nur als Domainverwalter - nicht als Hoster, Hoster war ein anderer - mehrere Domains auf Grund eines Anwaltsschreibens, dem kein rechtskräftiges Urteil beilag, weil es auch kein rechtskräftiges Urteil gab und gibt,  abgeschaltet.  Die Manager von InternetX haben entschieden, dass die Inhalte einiger Seiten den Rechstanwalt  schmähten, beleidigten udn Unwahres über ihn verbreiteten. Es ging weder um Porno, noch Sex mit Kindern oder Tieren, keine Nazipropaganda, keine Kriegshetze, keine Propaganda gegen Menschenrechte oder Hass auf Völker etc .

Es ging auch nicht um Namensrechte der abgeschalteten Domains.

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