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von Junk, veröffentlicht am 11.07.2011
Rechtsgebiete: Verlag6|4951 Aufrufe

 

 

 

 

 

 

Wie sehen Sie das, liebe Leserinnen - und Leser? Inwieweit ziehen Sie Online den klassischen Print-Produkten vor, gerade im Bereich der Fachmedien? Und weshalb bzw. weshalb nicht?

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6 Kommentare

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Printmedien für die wissenschaftliche Recherche in Bibliotheken als Ergänzung zum Online-Sektor sind vielleicht eine gewisse Zeit noch sinnvoll, aber auch das geht inzwischen auch effizienter online. Künftig werden wohl nur spezielle Festschriften, Dissertationen o.a. noch offline nachgeschlagen werden, wobei es selbst für diese sinnvoller ist, sich komplett und in einzelnen Beiträgen online anzubieten, da so die Nutzerfrequenz höher sein dürfte, denn kaum ein Praktiker wird wohl für einzelne FS in Bibliotheken fahren.

 

Zudem sind spezielle Fachzeitschriften vielleicht noch kostenpflichtig anbietbar, die allgemeinen juristischen Zeitschriften werden jedoch künftig zunehmend kostenfrei angeboten werden und sich neue Finanzierungsquellen suchen, etwa seriöse Online-Werbung und eine günstige Archiv-Vermarktung. Das wird insgesamt auch weiterhin lukrativ für die Verlage sein, da die Druck- und Vertriebskosten wegfallen.

 

Es ist überfällig, dass man sich in D für die Zukunft aufstellt. Das gilt jedoch für die meisten Wirtschafts- und Industriebereiche, nicht nur die Medienbranche.

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Diese Frage ist so einfach nicht zu beantworten :-) 

Entscheident ist doch die Motivation der Mediennutzung also die Frage:"was will ich?" Will ich mich schnell informieren, dann lautet die Antwort in der Regel: Online (medien)! Will ich mir Wissen aneignen, lautet die Antwort derzeit noch meistens: Print (medien). Aber auch hier bestätigen die Ausnahmen die Regel!!! Denn die Mediennutzung ist individuell und hängt im Wesentlichen vom Mediennutzer ab. Bin ich ein "Visueller Typ", der Inhalte besser audiovisuell erfasst oder bin ich ein "Zahlenmensch", der alles am liebsten via Fakten und Text verarbeitet? Fragen über Fragen... 

Darüber hinaus aber verwechseln viele, die kleine aber feine Tatsache, dass Information nicht gleich Wissen ist!!! Information ist fragmentarisch, Wissen dagegen hat eine Sinnstruktur und weist einen komplexen Zusammenhang auf. Um Wissen zu erfassen, bedarf es deshalb mehr als nur fragmentarischer Informationen. In diesem Sinne gilt nach wie vor, dass von Riepel (bereits 1913!!!) verfasste Gesetz, wonach kein Medium ein anderes einfach so ersetzt, dass sich nicht zuvor erfolgreich auf dem Markt und beim Nutzer etabliert hat. Ein gutes Beispiel ist hier die LP (Langspielplatte). Sie wurde nicht von der CD komplett verdrängt! Musikliebhaber und DJ's ziehen sie der CD vor.

In diesem Zusammenhang ist die "entweder oder Frage" also unpassend. Vielmehr gilt es zu Fragen, wann man welches Medium am liebsten, zu welchem Zwecke nutzen will. Und dabei hat jeder heutzutage (Gott sei Dank!) die Freiheit, sich seinen Content medienneutral aussuchen zu dürfen, frei nach dem Motto:  "De gustibus non est disputandum"!

 

 

 

 

 

 

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@Medienpädagige

 

Ihre Ausführungen enthalten einige Fehler. Nur die Wesentlichen: Gerade weil Wissen, auch nur optimalerweise und keinesfalls zwingend, einen komplexen Zusammenhang erfordert, sind Online-Medien vorzugswürdig, da sie solche Zusammenhänge durch Verlinkungen und Hypertext gerade her- und darstellen können, auch und gerade in der Wissenschaft. Auch Ihr LP-Bsp. ist falsch. Musikliebhaber und DJs ziehen sie keinesfalls einer CD vor. Nur einige Exoten kaufen heute noch LPs, die meisten Musikliebhaber, wohl ca. 99,9% erwerben etwa CDs und MP3s. Auch DJs nutzen kaum noch LPs, vielmehr CDs oder ebenfalls mp3s, dies betrifft auch DJs elektronischer Musik, die anders als ehedem kaum noch LPs benutzen.

 

Die digitale Nutzung hat neben der überragenden Vernetzung vor allem einen enormen zeitlichen und auch Kosten-Vorteil, ist damit weit effizienter, den der Printbereich nie mehr annähernd erreichen wird. Das ist die Realität, so gerne ich selbst gedruckte Bücher lese.

 

 

 

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Liebr Brain Brain oder sollte ich doch lieber Business Consultant sagen? Egal...

Ihre Argumentation basiert lediglich auf Maßzahlen der Quantität. Die Masse also, aber bezogen auf Experten, was sagt das schon aus?

Bezogen auf mein LP-Bsp. kann ich nur erwidern: leider sind Sie anscheindend noch nicht in den Genuß einer hochwertigen Musikanlage eines echten Musikliebhabers gekommen, der Ihnen den klanglichen Unterschied hätte zeigen können. Dann würden Sie ganz anders Argumentieren! Ich hätte es selbst auch nicht geglaubt und wurde eines Besseren belehrt... Mir geht es auch nicht um die Masse, die kann sich eh keine ausgeklügelte Spitzenanlage mit Goldkabeln leisten. Aber ist deshalb die LP überholt? Nein! Und das gilt für alle Produkte, Medien und Dienstleistungen in der Welt. So lange es Liebhaber für bestimmte Dinge gibt, so lange werden bestimmte Preise auch dafür gezahlt werden. Die Nachfrage bestimmt auch das Angebot! Es kommt auf die Bedürfnisse und Kaufkraft der Zielgruppe an. Quantität ist nicht gleich Qualität!

Aber fragen Sie doch einfach mal Professoren eines juristischen Lehrstuhls über die Qualität des studentischen Wissen an unseren Hochschulen. Die meisten Profs beklagen ein Absinken des intellektuellen Niveaus bei den Studenten (im Vergleich zu früheren Generationen). Damit sind sie aber nicht allein, denn auch hochkarätige Wirtschaftskanzleien beklagen die geringe Anzahl an guten Absolventen und dass im kostenlosen Informationszeitalter Web 3.0, wo doch alles mobil, z. T. kostenlos und jederzeit verfügbar zu erfassen ist...Wenn man Wissen ja viel leichter Online erfasst, dann müssten wir in Dutschland unzählich viele VB-Juristen haben, oder?

Aber ich will Sie als hochqualifizierten Onlinefachmann im Bereich des Wissensmanagement selbstverständlich nicht mit solchen Banalitäten langweilen. Schließlich lässt diese "akademische" Diskussion" wieder mit neuen Pros und Contras weiterführen....Für mich entscheident sind Erkenntnisse aus der Lern- und Gehirnforschung, die bis heute noch nicht bewießen haben, dass Online das bessere Medium zum Wissenserwerb ist (sorry). Sonst hätten wir ja alles Einsteins in Deutschland, bei dem guten Medienkonsum....

 

 

 

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Interessant ist doch, dass die Mediennutzung maßgeblich von der Sozialisation abhängt, denn "Digital Natives" kommen ja nicht als solche auf die Welt, sondern werden dazu gemacht. Eltern lesen kaum noch vor, statt dessen spielen die Kids lieber mit Nintendo und Co. Im Studium wird die digitale Mediennutzung noch weiter verstärkt , indem aus kostengründen die studienrelevante Literatur ausschließlich in digitaler Form vorliegt.

Dennoch äußern sich 90% der Befragten einer Studie 2011 (Susanne Kraus Uni Erlangen) gegen die Nutzung von digitalen Medien, weil:

1. das Lesen am Bildschirm länger dauert und anstrengender fürs Auge ist (Grund: schlechte Auflösung der LC und LED Displays). Kleiner Einschub an dieser Stelle...deshalb nutze ich gerne Beck-Online um schnell die Fundstelle zu erhalten, die ich anschließend in den entsprechendden Printwerken vertiefend nachlese.

2. Papiermedien eine schnellere Übersicht/Orientierung ermöglichen: die Seitenzahl nimmt wahrnehmbar (Volumen der Seiten) beim Blättern ab, während dies bei digitalen Medien nicht der Fall ist. Sekundäre Medien haben zudem noch den Vorteil, dass Sie langlebig, anspruchslos und einfach zu nutzen sind. Der Inhalt ist fixiert und geht nicht so schnell verloren (z. B. wenn das Lesegerät defekt ist oder ein solches vom Anbieter her wechselt). Ferner kann man den Inhalt ausleihen, weitergeben, verkaufen usw.

Die neuesten Ergebnisse aus der Gehirnforschung (bewießen durch Kernspinaufnahmen) schreiben der digitalen Mediennutzung zudem noch ein negatives Zeugnis aus und attestiert eine Abnahme der Konzentrationsfähigkeit. Ursache: Während des Lesens muss der User ständig Entscheidungen treffen (Link folgen oder nicht, Pop-Up Fenster schließen, Googeln oder bei Wiki nachschlagen und ggf. neben bei Mails checken/beantworten. Da Multitasking das Gehirn dauerhaft überfordert, führt dies dazu, dass immer nur in kürzeren Etappen gelesen werden kann. Die Konzentrationsfähigkeit für längere komplexe Texte schwindet. Was dies für intellektuelle Konsequenzen hat, kann sich ja jeder hier selbst ausmahlen.

Mir ist aufgefallen, dass die Bildsprache der digitalen Medien sich zusehens auch in die physischen Medien übernommen werden (z. B. App-Symbole). Besonders gut, wird dies bei Bedienungsanleitungen zu amerikanischen Druckern sichtbar. Diese gleichen Mittlerweile einem Comic...aber dank Google und Co. findet man sich auch hier schnell zurecht.

 

 

 

 

 

 

 

 

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