Wieder höhere Fehlzeiten - Burnout

von Prof. Dr. Markus Stoffels, veröffentlicht am 19.07.2011
Rechtsgebiete: ArbeitsrechtFehlzeitenBurnout|3889 Aufrufe

 

Nach der Wirtschaftskrise boomen die Umsätze wieder, Industrie und Handel freuen sich über neue Aufträge und gute Geschäfte. Die positive konjunkturelle Entwicklung geht jedoch einher mit einem Anstieg des Krankenstandes. Nach Auswertung der rund zwei Millionen Versichertendaten der viertgrößten bundesweiten Krankenkasse KKH-Allianz betrug die Fehlquote der Beschäftigten im ersten Halbjahr dieses Jahres 4,49 Prozent. Damit stieg der Krankenstand im Vergleich zum vergangenen Jahr um 0,24 Prozentpunkte. Die deutschen Arbeitnehmer blieben im Zeitraum Januar bis Juni 2011 durchschnittlich an 8,1 Tagen krank zu Hause. Immer mehr Fehltage der Deutschen entfallen dabei auf psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen. Der Anteil der Krankheiten wie Depressionen oder Burnout ist in den letzten Jahren von 13 (2009) auf 14,3 Prozent (erstes Halbjahr 2011) angewachsen. Besonders betroffen sind von der Diagnose „Burnout“ die sog. Leistungsträger. Die Krankheit ist nicht nur für die Betroffenen ein Problem. Auch der volkswirtschaftliche Schaden durch psychische Belastungen am Arbeitsplatz ist enorm. Laut einer 2009 veröffentlichten Studie der Betriebskrankenkassen entstehen dadurch Kosten in Höhe von 6,3 Milliarden Euro. Etwa drei Milliarden Euro werden für die Behandlung fällig, den Schaden durch den Produktionsausfall beziffern Experten auf 3,3 Milliarden Euro. Experten schätzen, dass etwa neun Millionen Menschen in Deutschland unter Burnout leiden.

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