Update: Säure-Opfer verzichtet auf Rache nach dem Auge-um-Auge-Prinzip

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 01.08.2011

Für Sonntag war die Vergeltung nach dem Auge-um-Auge-Prinzipgeplant: Die seit dem Schwefelsäure-Attentat eines verschmähten Verehrers im September 2004 entstellte Iranerin Ameneh Bahrami hat nun gleichsam in letzter Sekunde darauf verzichtet, dass ein Arzt für sie  Tropfen in die Augen ihres Peinigers träufelt.

Die seit dem Attentat erblindete, fast taube und auch sonst schwer körperbehinderte 32-jährige Frau zitiert die Nachrichtenagentur Isna mit den Worten. "Ich habe dies aus diversen Gründen getan: wegen Gott, für mein Land und für mich selbst." Auch habe ihre Familie diese Rache nicht gewollt.

Das Opfer, das in Spanien lebt, wo sie auch medizinisch behandelt wird, hat nach eigenen Angaben bis heute keinen Schadenersatz erhalten.

Wie der Fall nun weitergeht, ist noch unklar, auch ob der Täter nunmehr aus dem Gefängnis entlassen wird, ist noch unklar (näher zum Ganzen Leo Wieland in faz.net).

Diesen Beitrag per E-Mail weiterempfehlenDruckversion

Hinweise zur bestehenden Moderationspraxis
Kommentar schreiben

1 Kommentar

Kommentare als Feed abonnieren

Laut diesem interessanten Artikel des Spiegel zu den Hintergründen, auch zur Höhe der im Raum stehenden Forderungen, soll der Täter erst freikommen, wenn er die finanzielle Entschädigung das "Blutgeld" gezahlt hat: "Mowahedi, der seit sieben Jahren in Haft ist, kann erst freikommen, wenn Bahrami eine Entschädigung erhalten hat.".

0

Kommentar hinzufügen