Münchner Staatsanwaltschaft bereitet Anklage gegen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone vor

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 22.07.2012

In den vergangenen Tagen hat der wichtigste Belastungszeuge Gerhard Gribkowski bei seinen Vernehmungen durch die Münchner Staatsanwaltschaft seine Vorwürfe gegen den Briten Bernie Ecclestone wiederholt, von ihm mit 44 Millionen US-Dollar geschmiert worden zu sein. Die Staatsanwaltschaft arbeitet nun an der Anklage.

Ob sich der Milliardär überhaupt einen Prozess in Deutschland stellen oder gar an Deutschland ausgeliefert wird, erscheint derzeit sehr fraglich. Heute war er jedenfalls in Hockenheim beim Großen Preis von Deutschland nicht zu sehen (dazu aktuell die Süddeutsche), obwohl er vor kurzem noch getönt hatte, das Verfahren in München betreffe ihn eigentlich gar nicht.

In dieser Sache sind die Strafverfolgungsbehörden offensichtlich weiter als in Sachen FIFA.

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3 Kommentare

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... und sie bereitet und sie bereitet ... man hat ja sooo viel Zeit bei einem 82-jährigen Verdächtigen.

Warum nur?

Ach ja, da war doch was im September - und die bayerische Justiz ist ja für ihre politische Willfährigkeit bekannt:

"Die völlige geschäftliche Unfähigkeit der Vorstände der Bayern LB ist ein Thema, das man nicht gerne in der bayerischen Landtagswahl 2013 haben möchte.

Bayern, das sich rühmt, die geringsten Schulden unter allen Bundesländern zu haben, hat seine Staatsschulden in nur zehn Jahren fast verdoppelt – in erster Linie wegen zahlreicher Fehlspekulationen der Bayerischen Landesbank.
...

Man kann den Eindruck gewinnen: Die bayerische Justizministerin Merk möchte im Falle Ecclestone wie im Falle Mollath wieder beweisen, wie "unabhängig" die in letzter Zeit öfters unfähige bayerische Justiz von der Regierung ist.

Der Anwalt Gribkowskys, Dirk Petri, kritisierte jedenfalls bereits im Juli 2012, dass die Staatsanwaltschaft bei Ecclestone untätig blieb."

Keine Anklage im größten Bestechungsfall der deutschen Geschichte (Telepolis)

Ah, jetzt doch: Anklage gegen Formel-1-Chef Ecclestone erhoben (SZ)

[...] Die Schmiergeldvorwürfe könnten Ecclestone seinen Job als Formel-1-Chef kosten. Einflussreiche Leute in der Rennszene arbeiten darauf hin, dass der Brite sein Amt ruhen lässt.

Die Anklage ist ein Novum. Bei den großen Weltsportgeschäften - Fußball, Olympischen Spiele und Formel 1 - gibt es seit Jahrzehnten viele Hinweise auf und manchmal auch Beweise für Korruption. Erstmals liegt nun eine Anklage gegen einen amtierenden Chef einer dieser drei globalen Sportvereinigungen vor.

Bis die Anklageschrift vom Münchner Landgericht ins Englische übersetzt ist und bei Ecclestone und seinen Anwälten eingeht, dauert es noch einige Zeit. [...]

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