Die neuen EU Strategien zum Cloud Computing: Ein weiteres Hindernis, an dem amerikanische Unternehmen zu knabbern haben?

von Dr. Axel Spies, veröffentlicht am 01.10.2012

Zu den am Donnerstag letzter Woche von der EU-Kommission bekanntgegebenen Strategien zur (rechtlichen) Ausgestaltung des Marktes für das umstrittene Cloud Computing, gibt es bereits erste Reaktionen aus den USA.

So meint Rob Enderle in der „E Commerce Times“,  dass diese wohl Grund haben würden, die geplanten EU-Standards für „sichere und faire Veträge“ zu beanstanden. Mit dem vom US-Privacy-Konzept völlig verschiedenen EU-Datenschutzverständnis hätten US-Unternehmen immer wieder zu ringen, wenn diese auf dem europäischen Markt Handel treiben wollten. Mittlerweile wüssten die Unternehmen aber, wie das Spiel gespielt werde. Die EU-Standards seien ohnehin nicht notwendigerweise anzuwenden.

In den Strategien heißt es unter anderem, durch die Unterstützung von EU-weiten Zertifizierungsverfahren für Cloud-Anbieter sowie die Ausarbeitung von Service-Level-Agreements bis 2013 solle das Vertrauen der Verbraucher in die Anbieter gestärkt werden. Diese wären aber nicht rechtlich bindend. Für die EU mit sehr strengen Datenschutzregeln mache es natürlich Sinn, ein eigenes Konzept für Cloud Computing zu entwickeln, das mit diesen Datenschutzregeln konform geht, so Enderle.

Anders als die Stellungnahme der Arbeitsgruppe 29 vom Juli 2012 weisen die neuen Strategien der EU-Kommission ohnehin eine für EU-Cloud-Anbieter unternehmensfreundliche Richtung auf. Ebenfalls mit dem Fokus auf Verbraucherschutz hat letzten Donnerstag auch das Information Commissioner’s Office, die Datenschutzbehörde Großbritanniens, Leitlinien im Umgang mit Cloud Computing veröffentlicht.

Was meinen Sie: Sollte die EU trotz der immer wieder auftretenden Probleme mit US-Unternehmen den Datenschutz hochhalten? 

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