Was haben Sie gelesen? Ihr E-Book-Anbieter könnte mehr über Sie wissen als Sie vermuten.

von Dr. Axel Spies, veröffentlicht am 04.12.2012

Das E-Book spaltet die Leser: Während der traditionelle Buchliebhaber nur kritische Seitenblicke auf diese Innovation übrig hat, lieben es andere. Klein, leicht, handlich und bequem zu bedienen. Doch wie sieht es mit dem Datenschutz aus? Was mit den Daten passiert ist vielen Lesern wohl nicht sehr bewusst.

Mit diesem Thema hat sich nun in einer Studie die US-Non-Profit-Organisation Electronic Frontier Foundation (EFF)beschäftigt. Die EFF hat dabei die Datenschutzvorschriften von insgesamt neun Anbietern untereinander auf u.a. folgende Fragen untersucht: Können die E-Book-Anbieter Buchkäufe ihrer Kunden nachvollziehen? Werden  sie dokumentieren? Können die Anbieter nachverfolgen, welches Buch und wie lange man es gelesen hat? Gibt es Mechanismen, die dem Nutzer Zugang, Berichtigung oder Löschung von Daten ermöglichen?

Das Ergebnis ist einfach zusammenzufassen. Es existiert ein Defizit.  Laut heise.de wird z.B. die Änderung der Daten durch die Nutzer  teilweise an Bedingungen geknüpft; die  früheren Datenversionen können weiter gespeichert werden.  Die Suchhistorie kann zumeist nicht gelöscht werden.  Evtl. werden die Daten auch weitergegeben, heißt es. Zusammengefasst: Es scheint nicht klar zu sein, was mit diesen z.B. für Werbemaßnahmen wertvollen Datensätzen geschieht.

Auch wenn die Studie US-Recht betrifft,  sind diese Datenschutzfragen auch für Deutschland hochrelevant. In der EU arbeitet die Artikel-29-Datenschutzgruppe, die die EU-Kommission in Datenschutzfragen berät, gerade an einer Stellungnahme zu mobilen Anwendungen.

Wie stehen Sie zum Datenschutz bei E-Books?  

Diesen Beitrag per E-Mail weiterempfehlenDruckversion

Hinweise zur bestehenden Moderationspraxis
Kommentar schreiben

Kommentare als Feed abonnieren

Kommentar hinzufügen