Nach Mollath und Peggy ein weiteres Fehlurteil? - Der Doppelmord in Babenhausen

von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg, veröffentlicht am 12.04.2014
Rechtsgebiete: StrafrechtStrafverfahrensrecht3741|366243 Aufrufe

Die Strafjustiz ist in jüngster Zeit nicht nur, aber vorallem durch den Fall Mollath und durch das in dieser Woche begonnene Wiederaufnahmeverfahren im Fall Peggy stark ins Gerede gekommen. Und schon gerät ein weiterer Fall wegen eines möglicherweise falschen Indizienurteils in den Fokus der Öffentlichkeit .

Für einen eiskalten Doppelmord an seinen auch nachts herumschreienden Nachbarn wurde Andreas D. vom Landgericht Darmstadt im Juli 2011 zu lebenslanger Haft verurteilt.

Der Verurteilte leugnet die Tat, seine Frau kämpft gemeinsam mit ihm Aufopferung voll um die Wiederaufnahme.

Zwischenzeitlich greifen die Medien auch diesen Fall auf. Es zeigen sich erhebliche Ungereimtheiten, die hoffentlich bald aufgeklärt werden können.

Das ZDF berichtete in der Serie 37 Grad:

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2119408/Mein-Mann-ist-kein-Moerder?bc=sts;stt&flash=off

Zur Homepage der Ehefrau mit dem Urteil zum Download: 

http://www.doppelmord-babenhausen.de/Urteil.htm

Medienberichte:

www.google.com/search?q=Doppelmord+in+Babenhausen

Diesen Beitrag per E-Mail weiterempfehlenDruckversion

Hinweise zur bestehenden Moderationspraxis
Kommentar schreiben

3741 Kommentare

Kommentare als Feed abonnieren

Da brannte wohl zeitlich schon die Hütte wg. Pressetermin und  Hotelbuchung dafür.

0

Der doch ganze 10 Seiten umfassende Antrag zum Hüttenbrand der heimtückisch verbrannten „Tante Schmadtke“ trägt das Datum 22.05.2018, auf der HP als „Wiederaufnahmegesuch für Marijan Sabolic vom 21. Mai 2018“ deklariert. Gut, dass bei einer Zuständigkeit in Hamburg für Hamburg nicht schon wieder eine weite Reise in das schöne Hessen anstand.

0

Da brennt bei Ihnen aber auch inzwischen schon die Hütte, um eine eigentlich bekannte Metapher zu verwenden.

0

Das wäre menschlich ein echt feiner Zug. Auch Statler und Waldorf würden dabei ihrer einzigen Dauerbeschäftigung nicht beraubt. Aber dann hat es mit dem Humanismus auch sein Bewenden, und die Seifenblase „Ab nach Kassel“ wird endgültig zerplatzen.

0

Rudolphi kommentiert am Di, 2018-10-09 06:31 Permanenter Link

Logiker, verstehe nicht, warum man solche Energien aufwendet, Darsow eine neue HV zu versagen?

Auch wenn diese Frage, jedenfalls formal, nicht von mir stammt, schließe ich mich dieser an. Ich mutmaße im Übrigen, dass sich auch andere (sozialisierte) User, ohne „Verschwörungstheoretiker“ zu sein, exakt die gleiche Frage stellen könnten. 

Viele Menschen werden sich diese Frage stellen, aber die StPO mit ihrem §359  mit allen seinen Absätzen und weiteren Rechtsprechungen dazu muß halt auch noch beachtet werden.

Das dürfte Ihnen doch inzwischen bekannt sein.

0

Rudolphi kommentiert am Di, 2018-09-25 16:09 Permanenter Link

Das ist aber nicht mehr das aktuelle Thema heute für eine Wiederaufnahme. Und Herr Pfoser könnte heute seine eigenen - oder neuen Versuche - auch bestimmt vor Zeugen wiederholen, aber er hat keinen Auftrag mehr dafür.

Die zunächst „verschwundene“ DVD zeigt 10 zusammen geschnittene Schüsse mit unterschiedlichen Kappen - bei Einhaltung der Silencer-Anleitung gäbe es überhaupt keine Kappen, sondern einen Adapter. In der Sequenz 2 fliegt die PET-Flasche an der "Befestigungsstelle" zur Waffe ab. Unter Berücksichtigung des vom Gericht vorausgehend attestierten geheimen Beschusstests mit mindestens zwei Testschüssen unter Verwendung des (selben) gemäß Silencer-Bauanleitungsseite hergestellten PET-Schalldämpfers hätte Pfosers nachgebildeter „Laienbau“ also mindestens 12 Schüssen standhalten müssen. Präsentiert wurde ein „Nachweis“ von neun ("funktionierenden") zusammen geschnittener Schüsse. Der „Rest“ beruht auf mündlichen Bekundungen des Gutachters: 1) Ein „Gutachter“, der so etwas abliefert, ist ein Schlechtachter. 2) Richter, welche dies nicht erkennen, haben in einem Rechtsstaat nichts verloren.

3 Antworten in einem einzigen Kommentar zusammengefaßt.

Sehr geehrte @ Peppermint Patty,

auch ich habe bereits früher Vorgänge bemängelt, wie sie oben ja von Ihnen geschildert werden, beim Tatgericht, beim Gutachter, bei der Revision. Auch bei relativ großen Pannen und später nicht mehr vorhandener / präsentierter Unterlagen sind ja viele Dinge immer denkbar für mich, frei nach dem Motto: "Shit happens".

Sehr geehrte @ Gerichtsgeher und @ Westossi,

ich verweise auf die Seiten in zwei Sprachen eines schwedischen Herstellers:

TYPE 4231 Sound Calibrator Calibration of sound level meters and other sound measurement equipment

 

TYP 4231 Schallkalibrator Kalibrierung von Schallpegelmessern und anderen Schallmessgeräten

Den englischen Begriff kenne ich aus vielen "manuals", siehe aber auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kalibrierung

sowie die PTB-Zulassung dieses Geräts: 

 

Meine alte Rechtschreibung hat aber nichts mit der NVA zu tun, nur brauche ich kein modern betreutes Denken und Handeln, bin auch da mehr für Freiheit und ohne Mord.

Beste Grüße

GR

 

Peppermint Patty schrieb:

Die zunächst „verschwundene“ DVD zeigt 10 zusammen geschnittene Schüsse mit unterschiedlichen Kappen - bei Einhaltung der Silencer-Anleitung gäbe es überhaupt keine Kappen, sondern einen Adapter.

In der inzwischen ja allen Interessierten bekannten  Schweizer Anleitung genannte Adapter war ein Typ der Firma B & T.

Im Gutachten Cachée vom 17.07.2017 wurde ein 3-teiliger PET-Flaschen-Adapter gezeigt auf Seite 7 und 8 zur Befestigung auf der Waffe  Seite 6. Dieser Adapter hat ein Einzel-Teil mit einem PET-Flaschen-Innengewinde auf Seite 8.  Darauf wird dann die PET-Flasche aufgeschraubt mit ihrem PET-Flaschen-Außengewinde.

Darunter steht sogar etwas von einer "Geschoß-Geschwindigkeitsmessanlage", wofür die aber im Gutachten eingesetzt wurde, blieb mir noch ein Rätsel.

Wenn Winkelsdorf aber in seinem Gutachten auf der Seite 37 zwingend ein aufgeschnittenes Gewinde auf einem gekürzten Lauf schlußfolgert, dann kann jeder Maschinenbauer, Bastler, Techniker oder Schlosser usw. doch nur darüber lächeln. Auch ein verkürzter, schwach konischer Lauf ohne Korn und ohne Gewinde kann von einem Bastler einfachst modifiziert werden. Wie das zu machen wäre, das führe ich im Moment mal nicht aus. Wer sich die Videoclips des BKA genau anschaut, der kann zwischen dem Korn am Lauf und dem Rahmen der Pistole noch ein Teil erkennen, das aber nicht zur eigentlichen Waffe gehört.

Was vermuten die Waffenexperten im Blog, was das sein kann, oder was das ist? Darauf bin ich aber mal gespannt.

Außerdem bitte diese roten und weißen Kappen genau vergleichen in den jeweiligen Abmessungen und in den jeweiligen Lagen zu den diversen PET-Flaschen.

Im übrigen ist diese DVD m.E. auch nicht schon zwingend alles das, was dem Gericht vorgelegen hatte, oder sogar überhaupt einmal angefertigt wurde bei den Tests / Versuchen im BKA.

GR

 

Die Firma Joniskeit bietet ja auch diverse PET-Flaschen-Adapter, die ebenfalls einfach noch modifiziert werden könnten für eine P. 38, hier z.B. an:

http://www.joniskeit-1.de/Luftpistolen/Angebote-a/PET_Adapter/pet_adapte...

Der "PET Adapter PREMIUM" ganz unten auf der Seite scheint von den Abmessungen her doch dafür prinzipiell geeignet zu sein.

GR

Bei den Schußversuchen der Polizei vor Ort in Babenhausen scheint eine PET-Flasche über das Korn am Lauf geschoben worden zu sein und nur mit Klebeband ist dann eine Fixierung versucht worden, das hatte nicht gehalten.

Schauen Sie sich aber bitte mal diese Video an mit einer AK 47 und einer Cola-Flasche:

https://www.youtube.com/watch?v=ii2qlRx_bRc

GR

My Dear Mr. Rudolphi, 

obviously the next rounds he used didn't have enough powder to push
the piston back to cycle, and had to do it manually.
He switched to subsonic ammunition. 

Robert Mackintoshvor 3 Jahren

MfG
Dipl.-Ing.
Ralf Steffler

0

Hatte ich alles vorher doch längst gelesen.

1.) Subsonic aber war auch in Babenhausen möglich und sogar sehr wahrscheinlich.

2.) Der Auswurf des Dämmmaterials aus der Cola-Flasche wurde immer weniger im Video mit der AK 47.

3.) Zu den Fehlern bei Winkelsdorf und Cachée fehlt bisher jede Stellungnahme.

4.) Dazu aber auch:

Wer sich die Videoclips des BKA genau anschaut, der kann zwischen dem Korn am Lauf und dem Rahmen der Pistole noch ein Teil erkennen, das aber nicht zur eigentlichen Waffe gehört. [...]

Außerdem bitte diese roten und weißen Kappen genau vergleichen in den jeweiligen Abmessungen und in den jeweiligen Lagen zu den diversen PET-Flaschen.

GR

5.) Die AK 47 ist außerdem ein Gasdrucklader, darum wurde einzeln geladen bei Subsonic im Video, die P. 38 hat aber damit kein Problem i.d.R.

Fazit: Wie meistens, keine Expertise beim Oberexperten aus OF.

GR

6.) Außerdem waren in vielleicht relevanter Weise für Babenhausen nach ersten Schüssen keine Plastiksplitter erkennbar auf dem Video mit der AK 47.

Das heißt, wenn die Öffnung in der PET-Flasche  ausreichend groß ist, werden keine Plastikteile mehr beim Schießen ausgeworfen, Dämmmaterial immer weniger dann in entsprechender Konstellation Waffe - Munition - PET-SD.

Darum macht ein vernünftiger Mensch ja auch vorher Versuche!

GR

Wer vor ersten Schuß-Versuchen schon, oder erst nach den ersten Schuß-Versuchen, also weiß worauf es ankommt, der kann mit einer P. 38 und PMC-Munition und einem PET-SD mit sehr großer Wahrscheinlichkeit das Spurenbild von Babenhausen generieren.

Wann veröffentlicht RA Strate auch noch mal alle ihm vorliegenden schriftlichen Gutachten aus den damaligen Akten?

Über Begriffe wie "vernünftiger Mensch"  oder über "Überschallmunition" bei dieser Mordtat in Babenhausen zu streiten, das führt nur noch zu weiterer Zeitverschwendung.

Wer aber die ganze Ballistik auch überhaupt noch nicht kennt und das Zielen dabei, für den noch ein Zitat:

  • Geschossgewicht: 23,8 kg
  • Mündungsgeschwindigkeit V0 = 212 m/s
  • Maximale Reichweite: 3900

( aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Typ_97_150-mm-Infanterie-M%C3%B6rser )

Falls weiter eine alte Platte mit längst ausgeleierten Rillen wieder und wieder abgespielt werden wird.

GR

Die wahren Flaschen/Kappen sind weder rot noch weiß.

Rote Schraubkappen gibt es, wie in vielen anderen Farben, für die Originalabfüllungen von PET-Flaschen. Aber die haben m.W. alle keine Form wie die weiße Kappe auf dem BAK-Video. Das ist der m.E. hier das entscheidende Merkmal.

Peppermint Patty schrieb:

Die zunächst „verschwundene“ DVD zeigt 10 zusammen geschnittene Schüsse mit unterschiedlichen Kappen - bei Einhaltung der Silencer-Anleitung gäbe es überhaupt keine Kappen, sondern einen Adapter. In der Sequenz 2 fliegt die PET-Flasche an der "Befestigungsstelle" zur Waffe ab.

Immer mit der Ruhe, man / frau muß schon schon sehr genau mit den Sachverhalten und allen Gutachten beschäftigen. Dazu befasse ich mich hier mit dem Hauptgutachten von Herrn Cachée vom 17.07.2017. Die Munition ist dort angegeben als S&B mit 117 grs, das ist aber nicht die Ladung, sondern die Geschoßmasse, eine kleine Ungenauigkeit, wahrscheinlich auch nur ein Schreibfehler.

Die V-Null- Angabe dort mit 390 m/s läßt aber keinen Rückschluß auf eine eigene Meßreihe von Cachée zu,  dabei ist das eindeutig Überschallgeschwindigkeit bei üblichen Testbedingungen. Herr Winkelsdorf dagegen schlußfolgert Unterschallgeschwindigkeit im Haus bei den Schüssen in den höheren Etagen, höchstens außerhalb Überschall durch geringe Außentemperaturen und leitet daher eine Laufverkürzung ab. Mit diesem Durcheinander anzutreten zur Wiederaufnahme ist m.E. schon recht mutig von RA Strate.

Weiter sind darin  5 Flaschentypen gezeigt, alles labile Einwegflaschen. Auch sind alle ziemlich voll dann mit dem ausgehärteten Bauschaum gefüllt, in der Anleitung werden zwar 2/3 genannt, aber zuerst sollte die Flasche ja mit Kunstharz behandelt werden für eine gute Dämpfungsleistung, ansonsten werden diverse Varianten beschrieben, auch mit Wasserbenetzung bzw. -füllungen  und die Kombination dieser Varianten dann empfohlen in der Anleitung. Die Bohrungen bei Cachée haben wieder 10 mm Durchmesser, ebenso das sog. "Zwischenstück" aus der Schweizer Anleitung, in der aber nur eine Länge von "etwa 20 cm" angeben war ohne eine Quantifizierung der Durchmesser. Je mehr Bauschaum in der Flasche aber ist, desto größer wird der Druck in der Flasche beim Schuß bei konstanter und kleiner Bohrung im Flaschenboden. Das heißt, bei ungenügender Befestigung fliegt die Flasche beim ersten Schuß gleich fort, bei ausreichender Befestigung dagegen platzt die labile Flasche auf.

Auf dem Video im TV mir Schüssen vor Ort war das Erste auch so zu sehen. Bei Probeschüssen des Täters müßten ja ähnliche Erfahrungen gemacht worden sein mit  solchen Konstellationen. Da müßte dann nachgedacht und modifiziert werden bei Waffe + Munition + SD.

So jedenfalls läßt sich m.E. die "Ausgangshypothese der Ermittler" nicht wirklich widerlegen und "die das Urteil des Tatgerichts tragende Säule" auch wenig erschüttern. Aber entscheiden werden das doch die Richter in Kassel. Alle versuchten Vorwegnahmen im Beck-Blog sind m.E. sogar kontraproduktiv in beiden Richtungen des pro und contra einer Wiederaufnahme.

Die Nebenklage aber könnte vermutlich auch noch eine Stellungnahme nach Kassel  zum Wiederaufnahmeantrag schicken. Wer von den Strafrechtsexperten hier traut es sich zu, eine Auskunft darüber zu geben, ob auch neben den Staatsanwaltschaften in Darmstadt und Kassel  Vertreter der Nebenklage im damaligen Schwurgerichtsverfahren ihre Stellungnahme zum Wiederaufnahmeantrag noch in Kassel einreichen können? Auch evtl. unter dem Stichwort zu buchen: Herstellung eines fairen Verfahrens auch in der Wiederaufnahme, und ebenso Waffengleichheit. Damals konnte die Verteidigung ja ihrer Meinung nach entlastende Beweisanträge stellen. Sind solche denn überhaupt bekannt und auch inzwischen veröffentlicht worden? Auch alle Gutachten im Prozeß  sind nicht veröffentlicht worden von RA Strate. Urheberrechte daran sollten dem eigentlich nicht entgegenstehen in so einer Mordsache wie der in Babenhausen.

Einen Nachtrag für die peniblen Leserinnen und Leser:

Immer mit der Ruhe, man / frau muß sich schon schon sehr genau mit den Sachverhalten und allen Gutachten beschäftigen.

 

Eine "faire Behandlung" steht übrigens auch auf der Website eines Vereins e.V. in dieser Sache des "Doppelmords in Babenhausen", aber auch "Unterstützende Öffentlichkeitsarbeit" und "Einflußnahme auf die Gesetzgebung und sonstige Meinungsführer" und außerdem will man mit "Justizgeschädigten und deren Angehörigen" einen "Erfahrungsaustausch" anstreben.

Das erklärt ja fast alles:

a) auch noch dieses Zitat von Peppermint Patty:

Wer meint, der Silencer-Komplex stelle nicht die das Urteil des Tatgerichts tragende Säule dar, manifestiert eine tiefgreifende kognitive Wahrnehmungsstörung.

b) und vermutlich auch noch die Aktionen und Aktivitäten hier eines Herrn aus Offenbach

c) und eines Plagiators.

Nette Versuche zwar, aber doch insgesamt eine durchsichtige Kampagne.

 

 

Logiker, verstehe nicht, warum man solche Energien aufwendet, Darsow eine neue HV zu versagen?

GR

Sehr geehrter Herr Rudolphi,

die extreme Schalldämpfung nach dem zweiten Schuß 
erfolgte alleine durch das Schließen
der außen liegenden Kellertür !

Alles andere ist technisch
völlig unmöglich.

MfG
Dipl.-Ing.
Ralf Steffler
Out~of~The Box Solutions 
63069 Offenbach am Main

0

Gast kommentiert am Mi, 2018-10-10 22:05 Permanenter Link

 Peppermint Patty kommentiert am Sa, 2018-09-22 01:21 Permanenter Link

Zitat:

Im Fall Darsow hat sich die Ausgangshypothese der Ermittler, bei der Tat sei ein PET-SD Marke-Eigenbau verwendet worden, den der Verurteilte nach der Silencer-„Bauanleitungsseite“ hergestellt habe, als falsch erwiesen. Damit wird dem das Urteil tragenden Silencer-Belastungskomplex der Boden entzogen.

Das ist doch Wunschdenken, wird durch Wiederholungen auch nicht mehr besser.

Falschunterstellung. Das ist u. a. Gegenstand des WA-Vorbringens und wird doch (schon) – ohne dass es in diesem Kontext noch auf die Unterscheidung zwischen Aditions- und Probationsverfahren ankommt - durch die Gutachten bewiesen. Wer meint, der Silencer-Komplex stelle nicht die das Urteil des Tatgerichts tragende Säule dar, manifestiert eine tiefgreifende kognitive Wahrnehmungsstörung. Ohne die voreilige, inspirative Falschannahme des POK Roggenkamp, bei der Tat sei ein PET-SD Marke Eigenbau verwendet worden und dem sich hieran anschließenden Bestätigungsfehler („Bingo-Erlebnis“) im Ermittlungsverfahren, hätte gegen Herrn Darsow nicht einmal das Hauptverfahren eröffnet werden können, wobei, wenn man sich etwas näher mit dem Standpunktproblem des WA-Gerichts beschäftigt, die (Wahrscheinlichkeits-) Anforderungen für die Eröffnung des „normalen“ Hauptverfahrens im (vermeintlichen) Filter-Zwischenverfahren insoweit sogar graduell höher einzustufen sein dürften. Und immerhin: Während dem Angeklagten, anders als der StA, gegen die Zulassung der Anklage keine Beschwerdemöglichkeit zusteht, bleibt im WAV ja - für den Fall der Fälle - noch, zumindest formal, (u. a.) der Hoffnungslauf der sofortigen Beschwerde. Kann mir vor oben genannten Hintergrund aber kaum vorstellen, dass hier noch weitere OLG-Post anfällt.

Eine falsche Interpretation auch noch. Denn Ihr Wunschdenken besteht ja darin, eine Widerlegung der von Ihnen so genannten "Ausgangshypothese der Ermittler" sei bereits vollständig gelungen durch das WA-Vorbringen mit seinen Gutachten.

Das "manifestiert eine tiefgreifende kognitive Wahrnehmungsstörung."

(Übrigens, heißt es nicht Additionsverferfahren mit Doppel "d" in der Literatur?)
 

0

Wie gewohnt heiße Luft.

Letzte Zeile (Klammer) vertretbar: Aditionsverfahren wird tatsächlich - vereinzelt - auch mit "dd" publiziert. Können Sie halten wie den Ausgang des Hornbeger Schiessens. Jedoch nicht zu verwechseln mit den legendären Beschusstestes in Babenhausen im Juni 2009: Slapstick/Rauchende Colts in Babenhausen. 

Und weswegen sind Sie nicht in der Lage, auf die Kassler Gerichtsentscheidung in aller Ruhe und Gelassenheit zu warten?

Sie machen doch einen großen Wirbel hier, das demonstriert jedenfalls keine Ruhe und Gelassenheit.

0

(Erneute) Falschunterstellungen: Welche Kraft treibt Sie & Friends an, eine vehemente (Primitiv-) Kampagne gegen den Verurteilten Darsow zu führen?

Erneute Fehlinterpretation und eine Unterstellung!

Mir geht es nur um die Wahrheitsfindung ganz allein in dieser Mordsache. Was andere Menschen antreibt, das fragen Sie bitte diese Menschen selbst!

0

"Jedoch nicht zu verwechseln mit den legendären Beschusstestes in Babenhausen im Juni 2009" schreiben Sie.

In der UA jedenfalls wird doch erklärt, warum diese "Beschusstetes" nicht relevant für das Gericht und die Verurteilung waren.

0

.... warum diese "Beschusstestes" nicht relevant für das Gericht und die Verurteilung waren.

Bitte das "s" nachzutragen.

0

Dass das ganze Gedönz für die Katz war, wird nicht betritten.

Peppermint Patty schrieb:

Dass das ganze Gedönz für die Katz war, wird nicht betritten.

Das allerdings würde ich inzwischen auch auf andere Beschußtests im Wiederaufnahme-Verfahren ausdehnen.

Überschneidung.

Der, davon abgesehen, gleichwohl wichtige Punkt ist aber, dass sich Falschannahmen - PET - auch insoweit weiter verfestigt haben. Und ab Anklageerhebung für den Angeschuldigten nur sehr wenig Erfolgsaussicht besteht, heil aus der Lawine, die in der HV nochmals an Dynamik gewinnt, rauszukommen.

Eine Falschannahme ist jedenfalls noch nicht bewiesen worden.

0

Die Wartung soeben hat offenbar nicht alle Fehler schon beseitigt, darum die Wiederholung:

Die rechtlichen Bewertungen von Herrn RA Strate in den Fällen einer von ihm betriebenen Wiederaufnahme (in seinen Vorbringungen) ist noch nicht die allein gültige und mögliche Bewertung in allen diesen Verfahren.

So weit ist er noch nicht. Überhaupt sind überzogene Kampagnen nicht per se schon überzeugend und m.E. auch kein Beweis ihrer Berechtigung, sondern eher peinlich.

Und jetzt machen Sie doch weiter, wenn Sie es doch nicht lassen können.

Was auch schon ausprobiert wurde von Bastlern:

https://www.youtube.com/watch?v=uNp-Rxqcijg

0

Damit auch mal Kritik an den Gutachten von RA Strate noch zur Sprache gebracht wird, sonst wäre das doch eine sehr einseitige Veranstaltung hier im Beitrag mit ca. 1600 Kommentaren, wo nur versucht wurde, den Herrn Pfoser vom BKA bzw. sein Gutachten anzugreifen:

Im Ergänzungs-Gutachten von Herrn Cachée vom 30.04.2018 wird der Bau von PET-SD auf Seite 4 und 5 beschrieben. Für die Schüsse ließ er den Bauschaum offenbar trocken, da fehlten also schon mal Versuche mit angefeuchtetem Bauschaum. Auffällig waren für mich seine augenscheinlich labilen Flaschen, es gibt aber auch wesentlich stabilere Flaschen, z.B. eine 1 Liter Fanta Mehrwegflasche, mit einem sehr stabilen Boden und fast zylindrischem Körper nach der konischen Erweiterung im Flaschenhals. Die macht schon einen wesentlich stabileren Eindruck als die Flaschen bei Cachée. Da in der Schweizer Anleitung sowieso eine Armierung der PET-Flasche empfohlen wurde, halte ich es für abwegig, labile PET-Flaschen zu verwenden. Und dabei lediglich eine nur 10 mm Bohrung im Flaschenboden zu machen und außerdem auch nur mit einem so dünnen Rohr von 10 mm Durchmesser Bauschaum zu entfernen für einen damit rein fiktiven Schußkanal.

Bei der Munition 9 x 19 mm und einem so labilen SD müßte eigentlich einem Praktiker doch klar sein, daß ein Projektil mit 9 mm niemals einen so engen Schußkanal von 10 mm finden kann. Mit so engen Kanälen kann vernünftiger Weise nur bei einem aufgeschraubten Metall-SD geschossen werden, ohne schädlichem Kontakt. In den Video-Sequenzen bei Cachée ist der zu große Druckstau in der labilen Flasche mit einer starken Kompression auch noch der Bauschaum-Füllung ja erkennbar und das sollte natürlich so nicht passieren. Die Flasche selber aber dehnt sich gegenläufig stark dabei aus, der ganze Bauschaum verliert damit jede Haftung an der Flaschenwand und auch seinen inneren Zusammenhalt.

Auf so eine m.E. abwegige  Bau-Ausführung überhaupt zu kommen als Beweis einer Unmöglichkeit für einen PET-SD mit Bauschaum, das ist  kein Ruhmesblatt für einen Waffen-SV. Herr RA Strate ist von allen diesen Gutachten der Herren Cachée und Winkelsdorf für seinen WA offenbar aber sehr angetan, er ist Jurist und hat selber vermutlich auch noch nicht viel mit einer solchen Pistole geschossen, oder Umgang mit Bauschäumen und Befestigungstechniken gehabt, um gleich selber etwas kritischer  diese Gutachten auch  zu sehen, auch ob sich denn damit überhaupt etwas aus dem Urteil widerlegen läßt.

Große Zuverscht ist m. E. da nicht mehr angebracht.

0

Für Abiturienten unter den Lesern:

WAA (Wiederaufnahmeantrag) im vorletzten und Zuversicht im letzten Satz sollte es heißen.

0

Eine andere Frage zu den Gutachten von Herrn Cachée oder auch Winkelsdorf:

Die Munition, die beide verwendeten, war außerdem nicht die PMC-Munition der Tat, außerdem vermutlich auch nicht bei den wechselnden Tat-Temperaturen von draußen nach drinnen bzgl. des Tathauses. Das sind dann weitere methodische Fehler.

0

Sehr geehrter Herr Rudoplhi,

Sie behaupten, daß, obwohl Klaus Tolls Mörder Unterschallmunition 
und einen angeblich wunderbar funktionierenden PET~
Schalldämpfer nutzte, 4 Hör~Zeugen 
zwei laute Schüsse hörten.

Ihr PET~Schalldämpfer hat also die unglaublche Eigenschaft,
daß dieser erst nach dem zweiten Schuß 
funktioniert. 

Erkären Sie mal, wie das
physikalisch möglich
war ?

MfG
Dipl.-Ing.
Ralf Steffler
Out~of~The Box Solutions 
63069 Offenbach am Main

0

Beim Herrn Steffler folgt aus falschen Annahmen Beliebiges.

"Ex falso quodlibet"

Sehr geehrter Herr Steffler,

Sie behaupten also ernsthaft, dass Andreas Darsow den Zweifachmord und den versuchten Mord tatsächlich begangen hat, weil sich anders der Bauschaum am Tatort nicht erklären lässt.

Weiter wollen Sie also weiter behaupten, dass es erwiesen ist, dass A.D. die Bauanleitung für einen PET-Schalldämpfer heruntergeladen hat.

Ist das also Ihre Meinung?

0

 „Ebenso wie im Aditionsverfahren sind einer vorweggenommenen Beweiswürdigung auch im Probationsverfahren enge Grenzen gesetzt.“ „Die abschließende Entscheidung darüber, ob die rechtskräftige Verurteilung zu Recht oder zu Unrecht erfolgte, ist nach umfassender Würdigung der Ergebnisse in der neuen Hauptverhandlung zu treffen.“

https://judicialis.de/Oberlandesgericht-Koblenz_1-Ws-23105_Beschluss_25.04.2005.html

Und weswegen sind Sie nicht in der Lage, auf die Kasselaner Gerichtsentscheidung in aller Ruhe und Gelassenheit zu warten? Sie machen doch einen großen (Kampagne-) Wirbel hier, das demonstriert jedenfalls keine Ruhe und Gelassenheit. Ganz im Gegenteil.

@ Lotto-Hessen

Die reactio folgte lediglich auf die actio. Nachdem das Forum von Frau Darsow geschlossen wurde wegen der vielen Trollereien dort, schlagen offenbar hier nun auch noch Protagonisten auf, denen dort die Spielwiese abhanden gekommen ist.

Wie aber Kampagnen gemacht werden, das ist ja sehr gut bei diesem Fall studierbar. Übrigens hatten Sie  auf "Zu Gast" geantwortet, nicht auf mich.

Und noch eine Anmerkung von mir: Zum Hellfeld der ganzen öffentlich kommunizierten Justiz-Irrtums-Kampagne, was noch einfach zu studieren ist, gehört auch noch ein großes Dunkelfeld dazu.

Und das Ganze zeigt interessante Strukturen und Parallelen zu anderen Kampagnen.

Seiten

Die Kommentare sind für diesen Beitrag geschlossen.