Tarifentgelte steigen 2020 krisenbedingt nur moderat

von Martin Biebl, veröffentlicht am 02.03.2021
Rechtsgebiete: ArbeitsrechtCorona|1595 Aufrufe

Die Tarifverdienste sind deutschlandweit im Jahr 2020 im Durchschnitt nur um 2,1 % gegenüber 2019 gestiegen. Die Corona-Pandemie hat sich damit auch negativ auf die Gehaltsrunden der Tarifbeschäftigten ausgewirkt. Verbände und Arbeitgeber waren mit großer Vorsicht in die Verhandlungsrunden mit den Gewerkschaften gestartet. Zu groß war und ist die Sorge vor den Auswirkungen der Krise. Dies geht aus dem Index der tariflichen Monatsverdienste hervor. Es handelt sich dabei um den geringsten Anstieg der Tarifverdienste seit dem Jahr 2016 (ebenfalls 2,1 % gegenüber 2015). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sind die Tarifverdienste ohne Sonderzahlungen im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 % gestiegen. Im gleichen Zeitraum erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,5 %.

Zur Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts hier.

Aus andauernder Sorge vor einer dritten Welle und den auftretenden Virus-Mutationen werden Arbeitgeber auch in den anstehenden Tarifrunden des Jahres 2021 vorsichtig agieren. Die IG Metall hat daher bereits unmittelbar nach Ablauf der Friedenspflicht zu Warnstreiks aufgerufen, um die geforderten 4 % mehr Lohn für die rund 3,8 Millionen Beschäftigten durchzusetzen.

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