Weltfrauentag - Aktivitäten deutscher Unternehmen

von Prof. Dr. Markus Stoffels, veröffentlicht am 08.03.2021
Rechtsgebiete: Arbeitsrecht|1961 Aufrufe

Immer noch sind Frauen weltweit überproportional stark von Armut, Diskriminierung, Gewalt und Ausbeutung durch soziale oder patriarchale Gesellschaftsstrukturen betroffen. Zum heutigen Weltfrauentag (8.3.) soll an dieser Stelle einmal über eine positive Entwicklung berichtet werden, die zumindest zeigt, dass eine gewisse Sensibilität gegenüber diesem Thema auch in den großen deutschen Unternehmen erkennbar wird. Ich zitierte aus einer Pressemeldung der REWE-Group, vermag aber nicht einzuschätzen, wie ernst es dem Unternehmen wirklich ist und ob nicht auch ein gewisser Werbeeffekt erzielt werden soll. Es liest sich jedenfalls gut: Es geht um die Leitlinie „Frauen in der Lieferkette“. Ausweislich der Pressemitteilung „definiert der Konzern (darin) konkrete Maßnahmen und Ziele zum Schutz und zur Förderung von Frauen entlang globaler Wertschöpfungsketten. Im Fokus stehen prekäre Arbeitsbedingungen und niedrige Löhne, fehlende Arbeitssicherheit sowie mangelnde Teilhabe am wirtschaftlichen Leben. Die REWE Group ist 2020 der UN-Initiative `Women's Empowerment Principles´ beigetreten und bekennt sich zur gezielten Stärkung von Frauen im Unternehmen und in der Gesellschaft. Die `Women's Empowerment Principles´ sind eine gemeinsame Initiative von UN Women und UN Global Compact. Sie orientieren sich an internationalen Arbeits- und Menschenrechtsstandards, der Gleichstellungsdimensionen der Agenda 2030 und der Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung. Dazu gehören gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, geschlechtsspezifische Maßnahmen zur Förderung von Frauen und Null-Toleranz gegenüber sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Seit Jahren setzt sich die REWE Group zudem mit konkreten Projekten und Maßnahmen dafür ein, die Lebens- und Arbeitssituationen von Frauen, insbesondere in den eigenen Wertschöpfungsketten, zu verbessern und fairen Handel zu fördern. Dazu gehört die Fairtrade-Kaffeekooperative Valle de Incahuasi in Peru und das `Forum Nachhaltiger Kakao´. Hier unterstützt die REWE Group zusammen mit anderen Unternehmen das Projekt PRO-PLANTEURS, das zusammen mit der Bundesregierung und der ivorischen Regierung umgesetzt wird. Innerhalb der nächsten Jahre sollen 30.000 Kakaobäuerinnen und -bauern sowie ihre Produzentenorganisationen professionalisiert werden, um so eine Einkommenssteigerung zu erreichen und die Lebenssituation der Familien zu verbessern. Dieses Projekt ist in den östlichen und südöstlichen Regionen der Elfenbeinküste angesiedelt. Ein weiteres „Bündnis für nachhaltige Textilien“ soll geschlechtsspezifischer Gewalt in Textillieferketten begegnen.

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