Corona-Zahlenvergleiche und kriminologische Dunkelfeldforschung, 2. Auflage

von Prof. Dr. Henning Ernst Müller, veröffentlicht am 19.10.2021
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Zweite Auflage des Blogeintrags vom 29.03.2020 (19.10.2021).  Die frühere Diskussion mit mehr als 6700 Kommentaren ist weiterhin einsehbar.

 

Dieser Beitrag stammt vom 29. März 2020. Der ursprüngliche Text ist also bereits mehr als drei Jahre alt. Er wurde und wird aktualisiert durch Updates, die - bis auf das derzeit neueste Update  - unten angehängt sind. Das aktuelle Update sowie Tabellen und Diagramme finden Sie VOR dem ursprünglichen Beitrag, also ganz oben. Die früheren wöchentlichen Updates finden Sie auch im Kommentarbereich.
 

Neuestes Update (vom 23.05.2023)

Nachdem die Pandemie als überstanden gilt und sämtliche Maßnahmen zurückgefahren bzw. aufgehoben wurden, wird insbesondere unter den schärfsten Kritkern der Maßnahmen ("Querdenker") zum Teil verbreitet, die Pandemie habe möglicherweise gar nicht existiert, die Maßnahmen (sämtliche) seien von vornherein unnötig gewesen. Zusätzlich werden dann Theorien verbreitet, warum das politische Establishment oder "bestimmte Kreise" an der Pandemie Interesse gehabt hätten, sei es, um totalitäre Maßnahmen auszuprobieren, sei es, um mit unnötigen Impfstoffen Geld zu verdienen. Die krassesten Behauptungen haben klar antisemitische Konnotationen.
Es  soll hier ein neuerer Blick auf die Übersterblichkeitsziffern geworfen werden. Wieder habe ich mich auf die Staaten konzentriert, die ich hier seit 2020 beobachtet habe: Die Nachbarstaaten Deutschlands und einige größere westliche Nationalstaaten.

Bis auf Luxemburg (nur 36 "mehr" Tote pro 100.000 Einw.) zeigen alle doch signifikant erhöhte Sterbezahlen, die auch in ihrer zeitlichen Verteilung (zweite Grafik) den Schluss auf die primäre Ursache COVID zulassen. Die Übersterblichkeit wird zwischen 100 (Dänemark) und knapp 500 (Tschechien und Polen) pro 100.000 Einwohner angezeigt. Als Vergleichszahl: In der EU sterben jährlich bei Autounfällen 440 pro 100.000 Einwohner, d.h. die Pandemie hat zusätzliche Sterbefälle etwa in der Größenordnung des Autoverkehrs verursacht.

 

 

Ursprünglicher Beitrag vom 29. März 2020:

Seit Wochen starren wir alle auf die Infektionszahlen und die Zahl der Todesfälle, überlegen uns, wie Deutschland im Vergleich zu Italien, Frankreich, USA, Südkorea etc. dasteht, sprechen über Exponentialfunktion usw. Seit Wochen denke ich, dass diese Infektionszahlen eigentlich überhaupt nichts aussagen können, denn sie sind weitestgehend eine Funktion der Rate und der Selektion der Messung.

Die täglich angegeben Zahl der Infizierten ist in etwa so verlässlich wie die Zahl der Betäubungsmitteldelikte in der Kriminalstatistik: Wenn niemand die BtM-Delikte kontrolliert und aufzeichnet, dann GIBT es sie offiziell einfach nicht. Und wenn die Polizei damit beginnt, BtM-Straftaten zu verfolgen und Personen auf Btm zu kontrollieren, dann sind die Fall- und die  Tatverdächtigenzahlen in der polizeilichen Kriminalstistik komplett davon abhängig, wie viele Polizeibeamte wo und wen kontrollieren, wiederum auch abhängig davon, wie die Polizeibeamten ausgerüstet werden und wie motiviert sie bei den Kontrollen sind.

Übertragen auf COVID19: Die Anzahl (wie viele werden überhaupt getestet?) und die Verteilung (wer wird getestet?) der Tests ist derzeit  national, regional, gesundheitspolitisch und faktisch so unterschiedlich und Maßstäbe wie Selektionskriterien ändern sich im Zeitverlauf so stark, dass die Zahl der positiv Getesteten für die derzeitigen Ländervergleiche objektiv praktisch wertlos ist.

Wenn die Zahlen ansteigen, KANN es theoretisch daran liegen, dass die Infektionen tatsächlich häufiger sind, aber es kann genauso daran liegen, dass man mehr Personen getestet hat oder die Selektionskriterien verändert hat, dass man stärker als vorher in einer betroffenen Region testet oder stärker eine andere Altersgruppe oder dass es leichter geworden ist für Personen, die sich krank fühlen, beim Hausarzt getestet zu werden. Anders als das RKI jetzt angekündigt hat, ändert sich an den Verzerrungen auch nichts dadurch, dass man einfach die Anzahl der Tests erhöht: Neue Kriterien machen Vergleiche zur vorherigen Situation noch schwieriger, wenn nicht unmöglich, und sie können die Realitätsabbildung sogar noch stärker verzerren.

Wir starren also auf Kurven, deren Datengrundlage anhand der Messkriterien einfach viel zu unterschiedlich ist und sich noch dazu auch innerhalb eines Staates nahezu täglich ändert, zB hinsichtlich der Verfügbarkeit und Distribution von Tests und Laboratorien. Noch dazu hinken die Ergebnisse einige Tage der Testung hinterher - in den einzelnen Ländern und Regionen unterschiedlich lange verzögert.

Diese täglichen Vergleiche sind deshalb m.E. komplett sinnlos.

Sinnvolle Vergleiche wären möglich, wenn in jedem Land bzw. in jeder betr. Region eine repräsentative Stichprobe von allen Einwohnern  gezogen und getestet würde (ich schätze 1000 Personen würden in einer Region ausreichen, deren Betroffenheitsgrad vorher bestimmt wurde, für die ganze Bundesrepublik müsste ein weit größere Stichprobe gezogen werden, siehe Diskussion unten), und zwar in regelmäßigen ca. 48-stündigen Abständen: Denn allein daraus, aus einer repräsentativen Stichprobe, die Region, Geschlecht, Alter der Gesamtbevölkerung abbildet, könnten Schlüsse darauf gezogen werden, wie hoch die Infektionsrate tatsächlich ist, wie stark sie steigt und wie viele Infizierte voraussichtlich schwer erkranken, also hospitalisiert oder beatmet werden müssen oder sterben. Schließlich lässt sich nur so ermitteln, ob diese Kurve der Neu-Infizierten aufgrund der getroffenen Maßnahmen abflacht. Denn auch dies lässt sich mit den derzeitigen Messungen gar nicht ermitteln: Solange nicht jeder getestet wird/werden kann oder zumindest eine repräsentative Stichprobe von allen, werden selbst bei Absinken der tatsächlichen Neuinfektionsrate die gemessenen Infektionszahlen noch ansteigen, denn man schöpft dann nur das (bisher nicht getestete) Dunkelfeld aus.

Warum die WHO eine solche repräsentative Stichprobe nicht anregt oder verlangt (nicht einmal von den großen Industriestaaten), ist ein Rätsel. Denn nur so ließe sich der Status und die Entwicklung der Pandemie einigermaßen zuverlässig ermitteln.

Solange es solche repräsentativen Studien nicht gibt, könnte ein anderer Vergleich der zugänglichen Daten nützlich sein, so wie es auch in der Kriminologie etwa bei internationalen Vergleichen erfolgt. So wird für den Vergleich der Gewaltprävalenz die Tötungsrate international verglichen, also die vorsätzlichen Tötungen im Verhältnis zur  Bevölkerung, also (relativ besser) messbare „hard facts“, die nicht praktisch zu 80 bis 90 % von der Selektion bei der Messung abhängen.

Ein einigermaßen hartes Faktum ist die SterbeRATE in der Bevölkerung. Wir können in den westlichen Gesundheitssystemen jedenfalls davon ausgehen, dass die Todesfälle durch COVID19 zwar nicht perfekt, aber wesentlich besser und objektiver erfasst werden als die tatsächlichen Infektionszahlen. Noch besser wäre es, die Zahl der schwer Erkrankten zu vergleichen, denn die Sterbefälle hängen wegen der unterschiedlichen Gesundheitssysteme ja auch davon ab, wie gut oder schlecht die medizinische Versorgung in einer Gesellschaft mit der Pandemie umgehen kann (Stichwort: Intensivbetten, Beatmungsgeräte).

Im Netz habe ich nur eine Stelle gefunden, die die Todesraten für westliche Industriestaaten regelmäßig auswertet und in Beziehung setzt. Kevin Drum ist ein Blogger aus Kalifornien, der neun Staaten miteinander vergleicht Ein keineswegs perfekter Vergleich, dessen Aussagekraft aber m.E. etwas besser einzuschätzen ist.

Zu beachten sind folgende Setzungen:

1. Die Todeszahlen werden jeweils auf die Gesamtbevölkerungszahl bezogen (und nicht, wie üblich, auf die Zahl der gemessenen Infizierungen).

2. Es wird der Vergleichs-Nullpunkt jeweils bei 1 Todesfall pro 10 Millionen der Bevölkerung gesetzt (und nicht wie üblich, ab dem Zeitpunkt einer aufgrund relativ willkürlicher Testraten angenommenen Anzahl der Infektionen.

3. Die "Italienkurve" wird zum Vergleich herangezogen, weil dort relativ früh ein Sterbefall pro 10 Million Bevölkerung aufgetreten ist und alle anderen westlichen Staaten einige Tage oder Wochen hinterherlaufen.

Was sind nun die Erkenntnisse aus diesem Vergleich (27.03.2019)?

a) anders als alle anderen feststellen: Deutschland steht (bisher) nicht wesentlich besser da als Italien. DE ist vielmehr mit ITA auf derselben Linie wie Frankreich, Schweden und UK. Erst die kommenden Wochen werden zeigen, ob DE tatsächlich die Krise so viel besser bewältigt als ITA.

b) Die Schweiz steht überraschend gut da, Spanien viel schlechter als ITA.

c) USA und Canada stehen in dieser Statistik derzeit– noch – gut da, sogar besser als Deutschland.

Einwände, wie etwa das  Dunkelfeld der ungetestet/unbehandelt am Virus Verstorbenen sind allerdings auch hier in Rechnung zu stellen. Erst nach der Krise wird man an der Steigerung der Sterblichkeit im Jahr 2020 weitere Einschätzungen treffen können, auch was die mittelbaren Sterbefälle (durch allg. Überlastung des jew. Gesundheitssystems) angeht.

Update (31.03.20):

Ich habe als Bild oben die neuere Grafik von Kevin Drum eingefügt (Stand ist jetzt 30.03.):

a) auch in Deutschland steigen die Sterberaten zwar, aber sie bleiben jetzt etwas niedriger als in Italien im verglichenen Zeitpunkt. Frankreich und UK sind in etwa auf demselben Pfad wie ITA

b) Die Schweiz bleibt bei den Sterbezahlen unter der Vergleichskurve Italiens - dies könnte in etwa der Pfad sein, der sich auch in DE zeigen wird (CH ist in diesem Vergleich neun Tage voraus).

c) In USA steigen die Sterbezahlen an, liegen aber noch deutlich unter der Italienkurve.

Was allerdings diese Kurvenvergleiche nicht abbilden (können), ist, wie sich das Virus innerhalb der einzelnen Staaten verbreitet. Besonders gefährlich ist es dort, wo viele Risikogruppenangehörige  infiziert werden - dort steigen auch die Sterberaten erheblich. Sind dies begrenzte Regionen innerhalb eines Staatsgebildes, dann zeigt sich dies kaum in der Sterblichkeitsrate für den Gesamtstaat. Dies zeigt sich etwa in den USA, aber auch in China (das in dieser Grafik nicht enthalten ist). Man müsste für diesen Vergleich dann kleinere Einheiten verwenden, also etwa den Staat New York oder die Provinz Hubei.

 

Es wird nun unter Leitung des Virologen Streeck zumindest in dem ersten deutschen Infektionscluster Heinsberg eine repräsentative Panel-Studie mit 1000 Personen durchgeführt, Es werden damit nicht nur die (bisher) getesteten und positiven Fälle bei Infektionsverdacht erfasst, sondern eine repräsentative Stichprobe aus dem gesamten Landkreis. Dies geht deutlich in die Richtung, die ich oben angedeutet habe, auch wenn sie natürlich keinen Vergleich zwischen verschiedenen Bundesländern und schon gar nicht Staaten ermöglicht. Wünschenswert wäre zumindest eine weitere repräsentative Pilotstudie in einem bisher unauffälligen Landkreis und ähnliche Panel-Studien in zwei Städten. Aber man kann nicht alles haben. Die Kritik daran, dass man nicht schon vorher repräsentative Studien durchgeführt hat, teile ich.

Update (3. 4. 2020):

Es ist nun mind. eine weitere Studie geplant, die das Dunkelfeld aufhellen soll, berichtet der Spiegel heute.

Update (6.4.2020):

Ich habe die Grafik von Kevin Drum aktualisiert.
Fortschreibung der vorher genannten Entwicklungen:
a) die Sterberaten in DE bleiben deutlich unter denen von Italien, sie sind auch besser als die Entwicklung in der Schweiz

b) Frankreich und UK liegen nun etwas über der Kurve von Italien, Schweden etwa gleichauf

c) Die USA bleiben bislang unter der Kurve von Italien, scheinen aber "aufzuholen"

d) Spanien zeigt die schlimmste Entwicklung der neun verglichenen Staaten, Canada die beste.

Update (7.4.2020)

Auszug aus einem Thesenpapier von Schrappe u.a. vom 5. April (Aerztezeitung dazu):

These 1.1. Die Zahl der gemeldeten Infektionen hat nur eine geringe Aussagekraft, da
kein populationsbezogener Ansatz gewählt wurde, die Messung auf einen
zurückliegenden Zeitpunkt verweist und eine hohe Rate nicht getesteter (v.a.
asymptomatischer) Infizierter anzunehmen ist.
1. Die Zahl der täglich beim RKI gemeldeten Fälle wird in hohem Maße durch die
Testverfügbarkeit und Anwendungshäufigkeit beeinflusst.
2. Unter Berücksichtigung dieser anlassbezogenen Teststrategie ist es nicht
sinnvoll, von einer sog. Verdopplungszeit zu sprechen und von dieser Maßzahl
politische Entscheidungen abhängig zu machen.
3. Die Darstellung in exponentiell ansteigenden Kurven der kumulativen Häufigkeit
führt zu einer überzeichneten Wahrnehmung, sie sollte um die Gesamtzahl der
asymptomatischen Träger und Genesenen korrigiert werden.
4. Die Zahl der gemeldeten Fälle an Tag X stellt keine Aussage über die Situation
an diesem Tag dar, sondern bezieht sich auf einen Zeitpunkt in der Vergangenheit.
5. Ungefähr zwei Drittel der Infizierten werden zu diesem Zeitpunkt nicht erfasst.
6. Überlegungen zu populationsbezogenen Stichproben (Nationale Kohorte)
müssen intensiviert werden.

Die These entspricht weitestgehend meiner Kritik oben.

Update (9.4.2020)

Grafik von Kevin Drum aktualisiert.

Aus der Berichterstattung über erste Ergebnisse aus der oben erwähnten Heinsberg-Studie:

Das sind die ersten, aber schon repräsentativen Zwischenergebnisse:

  • Bei 15 Prozent der untersuchten Bewohner Gangelts konnte eine Infektion nachgewiesen werden.
  • Die Wahrscheinlichkeit, an der Krankheit zu sterben, liegt in Gangelt bei 0,37 Prozent.
  • Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Letalität aktuell laut der Johns-Hopkins-Universität bei 1,98 Prozent - also fünf Mal höher.

An der Pilotstudie, bei der es darum ging mehr über die Dunkelziffer des Virus und Übertragungswege herauszufinden, nahmen Streeck zufolge mehr als 1000 Bewohner teil. Die Untersuchung basierte auf Fragebögen, Rachenabstrichen und Blutentnahmen (zum Test von Antikörpern, die auf eine Immunität hinweisen).

Update (11.4.2020)

Inzwischen wird die Heinsberg-Studie stark kritisiert, zum einen wegen der frühen Veröffentlichung mittels einer Art Medienkampagne, zum anderen wegen (angeblicher) methodischer Fehler zum dritten, weil sie nichts wesentliches aussage über Deutschland insgesamt.

Ich habe im Moment eine ganz andere Kritik, die daran anknüpft, was die Studie als Zwischenergebnis aussagt: Unabhängig davon, ob diese oben geäußerten Kritikpunkte zutreffen, denke ich, dass dieses Zwischenergebnis nicht stützt, zu welcher politischen Aussage es jetzt verwendet wird oder werden soll: Es sind aus diesen Zahlen m.E. keine Argumente für oder gegen "Lockerungen" zu entnehmen. Es lassen sich insbesondere zwei Nachrichten/Botschaften entnehmen, die sich in der Richtung widersprechen.

1. Die - eingeschränkt - gute Nachricht:  Das Virus wäre (wenn die Ergebnisse bestätigt werden können) weniger tödlich als bislang von vielen angenommen. Ob das auch auf die Gefährlichkeit zutrifft, dazu müsste auch noch die Hospitalisierungsrate genannt werden, denn wenn die Erkrankten nur aufgrund besonders guter Kliniken gerettet werden können, dann sagt uns diese Sterberate noch nicht viel über die weltweite Gefährlichkeit im Sinne von schwerer Erkrankung.

2. Die schlechte Nachricht: Selbst in Heinsberg sind erst 15 % der Menschen infiziert. Das bedeutet hochgerechnet, dass in Deutschland wohl weit weniger infiziert sind (1 %?) und das bedeutet wiederum, dass wir noch sehr weit entfernt snd von einer Herdenimmunität, da noch 99 % der Menschen infiziert werden können, wenn wir nicht auf Distanz gehen.

Also: Vorsicht ist geboten, sowohl bei  der Interpretation der Daten als auch bei politischen Konsequenzen.

Update (13.04.20):

Ich habe die Diagramme von Kevin Drum nochmal neu eingefügt. Es zeigt sich bei den Sterberaten in DE (bezogen auf die Bevölkerung!) ein hoffnungsvoller "Knick" seitwärts.

Einiges, was ich oben im Beitrag geschrieben habe, sieht auch Prof. Vogt, ein Schweizer Virologe, ähnlich, in einem sehr lesenswerten Beitrag, der insbes. auf die Schweizer, aber auch auf die europäische Reaktion und Situation insgesamt eingeht und die politischen Versäumnisse klar herausstellt, hier:  Quelle: Mittelländische

Update (17.04.20):

Habe die Diagramme von Kevin Drum aktualisiert. Die Todesraten und ihr Wachstum unterscheiden sich nun stark. Deutschland und Kanada liegen recht gut - ein  Abflachen der Kurve in Deutschland ist zu erkennen, Schweden und USA sind aber offenbar noch nicht am "Peak" der Sterbezahlen angekommen, auch Frankreich macht keinen sehr hoffnungsvollen Eindruck.

Beachten Sie (neben der Kurvenentwicklung) auch die Sterbefälle pro Million der Bevölkerung.

Mein Monitum, dass Dunkelfeldstudien erforderlich seien, wird inzwischen von fast allen geteilt, auch - reichlich spät, finde ich - vom RKI: Pressemitteilung vom 9. April 2020.

Auch Kollegen von meiner Universität haben sich  in dem Sinne geäußert, wie ich es oben angedeutet habe (Auszug aus der Pressemitteilung, die Hervorhebung stammt von mir):

Peterhammers Studie legt die Vermutung nahe, dass um den 20. März 2020 herum die tatsächlichen Infektionen in Deutschland über die Kapazitäten für positive Tests hinausgewachsen sind. Ab diesem Zeitpunkt ist in der Verlaufskurve der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 eine deutliche Verlangsamung festzustellen. Der Grund für diese Stagnation liege jedoch nicht darin, dass die politischen Maßnahmen gegriffen hätten - ein positiver Effekt durch die Schließung von Kitas, Schulen und Geschäften sowie durch das Social Distancing hätte sich erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt in den gemeldeten Zahlen niederschlagen können, erläutert Peterhammer. Vielmehr sei es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich gewesen, die tatsächlichen Neuinfektionen mithilfe der Testmethoden zu erfassen. Laut Studie spiegelten die gemeldeten Infektionen derzeit vermutlich nicht länger die tatsächlichen Fälle wider, sondern lediglich die Nachweiskapazitäten.

Felix Peterhammer spricht sich dafür aus, für die Überprüfung der Maßnahmen groß angelegte Zufallstests in der Bevölkerung durchzuführen - ähnlich wie bei Wahlumfragen könnte das Ergebnis anschließend auf die gesamte Bevölkerung hochgerechnet werden. Verdachtsabhängig sollte nur noch dort getestet werden, wo es medizinisch notwendig und sinnvoll ist, zum Beispiel bei schwer Erkrankten oder bei Klinikpersonal.

Update 20.04.2020:

Kevin Drum hat in seinem Blog die Darstellungsweise verändert. Er will nun zeigen, welche Länder anhand der Todesfallzahlen schon am Höhepunkt (peak) der Kurve angekommen sind bzw. diesen überschritten haben. In seinen Grafiken (unteres Bild) wird ein 6-Tages-"rolling average" verwendet, d.h. es wird jeweils der Durchschnitt der letzten 6 Tage angezeigt, um die Ausschläge täglicher Abweichungen etwas auszugleichen. Zu beachten ist, dass die Grafiken in den Zeilen verschiedene Skalen benutzen.

Um die frühere Aussage weiter zu ermöglichen, habe ich die gemeldeten Todesopferzahlen derselben neun Staaten mit der App "shinyapp" in einem Diagramm vereint (oberes Bild). Hier zeigt sich nun deutlich, wie stark die Staaten sich unterscheiden: Spanien leider außer Konkurrenz hoch, Italien, Frankreich und UK in etwa auf demselben Pfad, die USA, Schweiz und Schweden etwa gleichauf, Deutschland und Canada ebenfalls ungefähr gleichauf mit den niedrigsten Werten.

Bei shinyapp können Sie selbst weitere Grafiken erstellen und beliebige Staaten vergleichen.

 

Update 23.04.2020:

1. In einem Artikel auf der Seite von üben Sozialwissenschaftler unter dem Titel:

"Lockdown im Blindflug Was bei den Corona-Studien derzeit alles falsch läuft"

ebenfalls methodische Kritik an der bisherigen Datenbasis zur Coronakrise und es werden repräsentative Studien gefordert, Zitat:

Die Sozialwissenschaftler Menno Smid von Infas und Prof. Rainer Schnell von der Universität Duisburg-Essen beobachten immer noch eine Fixierung auf die Zahl der Infizierten. Diese sind nicht nur irreführend, weil in jedem Land zu anderen Zeitpunkten der Erkrankung und nach anderen Maßstäben getestet wird. Der Unterschied auf den Anteil der Verstorbenen im Verhältnis zu den Infizierten, erklärt sich daraus. Es handelt sich laut Schnell auch um eine „selbstrekrutierte Stichprobe“ – getestet wird nur wer Symptome zeigt –, die wenig aussagekräftig ist.

Auch die bisherigen repräsentativen Studien wiesen erhebliche methodische Mängel auf. Die geplante Studie in München sei zwar grundsätzlich geeignet, jedoch wird an der Erhebung unter Polizeibegleitung Kritik geübt:

Diese Vorgehensweise sei wohl gewählt worden, um die Unbedenklichkeit und Seriosität zu verstärken. Aus sozialwissenschaftlicher Perspektive entstehe so jedoch ein verfälschender Interviewereffekt, so Schnell. Schließlich ist die Teilnahme freiwillig und mancher Bürger könnte sich von dem Polizeischutz abgeschrecken lassen. Dann ist es aber wiederum nicht mehr zufällig, wer mitmacht.

2. Auf der Seite "coronasoziologie.net"  findet sich ein Artikel der beiden vorgenannten Soziologen, in denen die methodischen Problem noch einmal näher erläutert werden.

3. Ich selbst habe meine Überlegungen noch einmal in einem Interview mit der Pressestelle der Uni Regensburg zusammengefasst. Das Interview ist auf der Homepage der Uni verfügbar.

 

Update 24.04.2020:

1. Ich habe die Grafiken/Diagramme oben aktualisiert, auch wenn es zunehmend Kritik auch an der Zuverlässigkeit der täglichen Sterbezahlmeldungen gibt (siehe dazu 2.).

Die Entwicklung der Daten anhand der vorhandenen Sterbezahlen zeigt die Fortführung der bisherigen "Kurven" bei den neun beobachteten Staaten, mit einer Ausnahme: In Schweden zeigt sich ein stärkerer Zuwachs als in USA und Schweiz. Schweden erhält ja ganz besondere Beachtung, weil dort deutlich weniger  Distanzmaßnahmen behördlich angeordnet wurden als in den anderen europäischen Ländern. 

2. Nach meinem Interview, das auf der Homepage der Universität Regensburg veröffentlicht wurde, erreichte mich die Post eines örtlichen Kollegen aus den Humanwissenschaften, der wesentlich detaillierter ganz ähnliche Kritik an den offiziellen Infektionszahlen formuliert hat. In seinem Aufsatz "The Scenario of a Pandemic Spread of the Coronavirus SARS CoV 2 is Based on a Statistical Fallacy" hat Christof Kuhbandner  (hier die Pre-Print-Publikation, hier ein deutschsprachiger Beitrag auf scilogs, der sich auf die deutsche Situation bezieht) sich intensiv mit den Daten auseinandergesetzt und ebenso wie ich konstatiert er, dass die Infektionszahlen im Wesentlichen das Testgeschehen und nicht das Infektionsgeschehen wiedergeben.

Zitat:

since the number of conducted coronavirus tests has rapidly increased over time as well, the apparent increase in infections may actually reflect increased testing, rather than a rapid spread of the coronavirus. To examine this issue, data from Austria, Belgium, France, Germany, Italy, and USA were analyzed. In all countries, the rapid increase in reported new infections was largely attributable to the rapid increase in conducted tests. Statistically controlling for the increased amount of testing revealed that the increases in reported infections dramatically overestimate the true increases in every country.

Seine dazu angestellten Überlegungen sind plausibel und entsprechen meiner Vermutung: Die Steigerung der Infektionszahlen ist mehr oder weniger einer zunehmenden Ausschöpfung des Dunkelfelds geschuldet. Da wir die Größe des jeweiligen  Dunkelfelds aber nicht kennen und die Selektionskriterien (für die Durchführung von Tests) sich zeitlich, regional und  international unterscheiden, halte ich eine korrigierte Berechnung der "wahren Infektionszahl" auf Grundlage der positiv Getesteten für weniger überzeugend.

Aber nicht nur das erörtert er in dem Aufsatz. Kuhbandner formuliert auch Kritik an der Todesfallzahlstatistik, denn auch diese sei von der Erhöhung der Testzahl betroffen. Wenn die meisten Erkrankten etwa erst kurz vor dem Tod positiv getestet wurden, werde die tatsächliche Todesursache möglicherweise verdeckt, da das Coronavirus noch gar nicht hätte so lebensgefährlich wirken können. Argument für diese Schlussfolgerung sieht er darin, dass die Todesfallzahlen in den Statistiken gleichzeitig mit den Infektionszahlen ansteigen, obwohl biologisch eine Zeitverzögerung zu erwarten sei. 

Diese Kritik an der zuverlässigen Todesfallstatistik lässt mich natürlich aufhorchen: Wenn sie zuträfe, wäre meine Annahme unzutreffend, dass das "harte Faktum" des Todesfalls die Ausbreitung der Epidemie tendenziell besser reflektiert als die Infektionszahlen. Und noch eine andere Kritik hat mir der Kollege zukommen lassen (scilogs): Die vom RKI täglich gemeldeten Todesfälle stammten ohnehin aus den letzten 14 Tagen, die Mehrheit der gemeldeten Todesfälle sei schon vor mehr als einer Woche eingetreten. Nach seiner Berechnung sei daher der "Peak" der Sterbefälle schon so früh zu verorten (Anfang April), dass die Mitte März ergriffenen Distanzmaßnahmen und Schulschließungen diesen Rückgang gar nicht erklären könnten.

Hierzu habe ich mir noch keine abschließende Meinung gebildet, auch wenn ich den Einwand der (möglicherweise auch international stark abweichenden) Meldeverzögerung ad hoc nicht zurückweisen kann.

Update 28.04.20:

Die beiden Grafiken habe ich aktualisiert. Inzwischen ist zu erkennen, dass sich Schweden deutlich von den beiden Staaten USA und Schweiz, mit denen es bislang in etwa auf gleicher Höhe lag, nach oben absetzt. In allen Staaten (außer Canada) zeigt sich inzwischen ein Rückgang der Todesfälle bzw. eine Plateaubildung (Schweden). Canada hat Deutschland inzwischen eingeholt bzw. überholt. Von den neun verglichenen Staaten hat Deutschland die Krise (bezgl. der Todesraten) bislang am besten bewältigt. Ob es an den Maßnahmen liegt oder schlicht am bisherigen Glück, lässt sich kaum ermessen. Die meisten anderen Staaten haben ja ähnliche oder sogar schärfere Maßnahmen ergriffen.

In einem Artikel in der Taz wird angesichts der Übersterblichkeitsstatistiken in einigen europäischen Staaten vermutet, dass das Virus schon viel mehr Todesfälle verursacht hat als bislang bekannt. Ich habe die zugrundeliegenden Statistiken aus der New York Times oben eingefügt.

Hinsichtlich der tatsächlichen Infektionszahlen und damit auch der tatsächlichen Sterblichkeit des Virus (IFR) wissen wir bislang mangels repräsentativer Studien immer noch nicht viel.

Update 30.04.20:

Die Grafiken habe ich erneut aktualisiert. Nun ist auch Schweden (endlich!) "über den Berg", was die täglichen Todeszahlen angeht. Es bleibt aber dabei, dass der von manchen als so erfolgreich angesehene "schwedische Weg" (ob durch Pech oder durch unkluges Verhalten oder durch eine Kombination aus beidem) bislang deutlich mehr Opfer gekostet hat als in den Nachbarländern und auch als in Deutschland. Canada hat nun (auf Bevölkerung berechnet) ebenfalls recht eindeutig Deutschland überholt. Falls es nicht zu einer "zweiten Welle" kommt, ist Deutschland dann (durch Glück oder durch kluges Verhalten oder durch eine Kombination aus beidem) in diesem Neun-Nationen-Vergleich am besten davon gekommen. Natürlich gibt es jetzt Viele, die meinen, sie hätten schon immer gewusst, dass ein Lockdown gar nicht nötig sei, weil das Virus ja gar nicht soo gefährlich gewesen sei. Ja, hinterher kann man das immer behaupten. Auch das ist aus der Kriminologie bekannt: Erfolgreiche Prävention lässt sich schwer nachweisen und wird auch selten gelobt.

Hier ein aktuelles Interview, das ich der Bayerischen Staatszeitung gegeben habe: Interview vom 28.04..

Update 6.5.2020:

Ich habe das mit shinyapps erstellte Diagramm sowie das von Kevin Drum aktualisiert. Es ist nun erkennbar, dass die (tägl.) Todeszahlen in Spanien, Frankreich, Italien, UK, Schweiz,  Deutschland und (eingeschränkt) Schweden mittlerweile deutlich rückläufig sind. In  Canada und USA zeigt sich zwar auch eine gewisse "Plateaubildung", aber noch kein so deutlicher Rückgang (Diagramme von Kevin Drum). In den kumulierten Todeszahlen (pro Bevölkerungseinheit) bis heute steht Deutschland unter den neun verglichenen Staaten am besten da, auch Canada hat inzwischen deutlich mehr Tote (auf Bevölkerungsgröße berechnet) zu beklagen (shinyapps-Diagramm)

Da jetzt in allen Staaten gewisse "Lockerungen" der vorher unterschiedlich massiven Einschränkungen vorgesehen sind, wird sich wohl über kurz oder lang der bislang eigenwillige "schwedische Weg" überall durchsetzen. Ob und wie sich das auf die Sterberaten auswirkt, muss dann beobachtet werden. Wegen der immer noch deutlich unterschiedlichen Testkriterien (wer, wann und wo wird getestet) halte ich die Todesraten immer noch für einen besseren Vergleichsmaßstab. Aber auch hier ist weiterhin wegen der unterschiedlichen Zuordnung eines Todesfalls zur Ursache "COVID-19" Vorsicht geboten. Auch wenn inzwischen zeitlich etwas überholt, lasse ich auch die Statistiken zur Übersterblichkeit aus der New York Times noch stehen.

Meine Interpretation, dass es nach wie vor - trotz vorhandener Testkapazitäten für repräsentative Stichprobentests - selektive (und nicht unbedingt überall gleich ausgeführte) Testkriterien sind, die zu einem Test führen, die das wirkliche Infektionsgeschehen nicht wiedergibt, wird vom RKI aktuell bestätigt (Quelle: Tagesschau):

Das Robert Koch-Institut teilte vergangene Woche auf Anfrage mit, nicht unmittelbar in die Testungen involviert zu sein. Es lege lediglich die Kriterien fest, bei denen Ärzte einen Corona-Test vornehmen sollen. Bisher war die Linie, dass nur Personen getestet werden sollen, die grippeähnliche Symptome haben und gleichzeitig Kontakt zu einem Infizierten hatten. Von dieser Linie ist das RKI inzwischen abgewichen. Jetzt sollen auch Patienten "bei kleinsten Symptomen" getestet werden, wie Wieler auf einer Pressekonferenz mitteilte.

Gleichzeitig hält das RKI aber an einem "strategischen Testen" fest, da ein wahlloses Testen wenig bringe. Zu einem strategischen Testen gehöre es aber auch, gezielt in Alten- und Pflegeheimen und in Krankenhäusern zu testen, so Wieler.

Anmerkung: Was viele empirisch forschende Wissenschaftler fordern, ist natürlich kein "wahlloses" Testen, sondern Studien an Stichproben, die insgesamt ein repräsentatives Bild des Infektionsgeschehens in Deutschland ergeben, also nicht nur Gangelt oder München abbilden. 

Hier noch ein Zitat des Bloggers Kevin Drum, der auf einen Vergleich der Infektionszahlen der US-Bundesstaaten diese Antwort findet:

 I continue to think this is probably highly misleading since different states have vastly different testing regimes. If, say, New York is testing 1 percent of its population and Florida is testing 0.1 percent, then New York will overwhelm the total regardless of who’s going up and who’s going down. Likewise, as testing becomes more widespread, looking at cases over time becomes unreliable even within a single state. The case rate can look like it’s skyrocketing just because we’re testing far more people.

Update 8.5.2020

Ich habe die Diagramme aktualisiert (Datenstand 6.5./7.5.).

Zu erkennen ist nun, dass die Todeszahlen in UK trotz Verlangsamung des Zuwachses über die von Italien hinaus gehen, und die Zuwächse in Schweden, Kanada und USA nur zögerlich bzw. nicht stabil nach unten gehen. Deutschland steht weiterhin unter den neun verglichenen Staaten ziemlich gut da, die täglichen Todesfälle durch corona sind auf ein recht niedriges Niveau gesunken, tödliche Infektionen sind also in Deutschland vergleichsweise selten geworden. Man kann das m.E. durchaus den Maßnahmen zuschreiben, wobei unklar ist, welche Maßnahmen genau den Effekt ausgelöst haben, welche Bedeutung der Zeitpunkt der Maßnahmen hat und wie hoch daneben der Anteil von "Glück" bzw. "Pech" ist, also welche Rolle auch der Zufall spielt (etwa ob wegen ihrer Alters- und Gesundheitsstruktur besonders vulnerable Gegenden oder Institutionen betroffen sind oder nicht).

Erfreulicherweise ist jetzt von örtlichen Kolleg-inn-en eine weitere repräsentative Studie geplant, die im Landkreis Tirschenreuth stattfinden wird. In Bayern würden dann immerhin zwei solche Studien durchgeführt werden, neben der Metropolenstudie in München auch eine in der dünner besiedelten Oberpfalz.

Update 09.05.2020

1. Gingen die Infektionszahlen schon zurück, bevor die Maßnahmen greifen konnten?

Schon oben (Update vom 24.04.) habe ich auch die Thesen meines Regensburger Kollegen Kuhbandner diskutiert. Ich stimme ihm zu (bzw. er mir), dass die Infektionszahlen selbst nicht zur Einschätzung der wahren Lage taugen: Je mehr man testet, desto mehr findet man, soweit unser übereinstimmednes Fazit. Er hat dazu in seinem Artikel auf Telepolis (25.04.) ein anderes Beispiel gebracht, das aber auch sehr anschaulich ist: Bei einer bestimmten Anzahl  im Garten versteckter Ostereier, werden umso mehr gefunden, je mehr Zeit man den Suchenden einräumt. Es wäre unsinnig, aus der gefundenen Anzahl auf die tatsächliche Anzahl der versteckten Eier zu schließen. Wenn man jeden Tag mehr Zeit einräumt und mehr Eier findet, folgt daraus nicht, dass jeden Tag mehr Eier versteckt gewesen seien.

Kuhbandner versucht dann in einem weiteren Schritt aus der Testanzahl auf die wahre Steigerung der Infektionszahlen (im Dunkelfeld) zu schließen, und kommt zum Ergebnis, die tatsächlichen Infektionszahlen seien schon rückläufig gewesen, bevor die Maßnahmen überhaupt greifen konnten. Und da folge ich ihm nicht mehr: Das Dunkelfeld hat seinen Namen nicht umsonst. Es ist eben dunkel. Und aus meiner kriminologischen Erfahrung weiß ich, dass Schlussfolgerungen aus dem Hell- auf das Dunkelfeld methodisch höchst problematisch sind, auch wenn man versucht, die Verzerrungen des Hellfelds irgendwie in den Griff zu bekommen. Man ist dann nämlich darauf angewiesen, dass diese Verzerrungen (hier: Testkriterien und deren Anwendung) gleichförmig bleiben, so dass man sie statistisch auch über einen längeren Zeitraum hinweg herausrechnen kann.  Das weiß auch Kuhbandner und er versucht diese Gleichförmigkeit der Testkriterien zu reklamieren, doch hat er meines Erachtens dabei dreierlei verkannt:

a) Zwar mag das RKI die immer gleichen Selektionskriterien anwenden WOLLEN, wann wer getestet wird, aber ob dies (insbesondere bei Ausweitung der Testkapazitäten) tatsächlich in derselben Strenge eingehalten wird, erscheint mir sehr fraglich. Die Kapazitäten sind regional unterschiedlich und selbstverständlich wird das Signal ("wir sind knapp" oder "wir haben ausreichend Kapazitäten") von den Ärzten, die einen Test vor Ort vornehmen, so verstanden, dass sie ihr Ermessen, wann hinreichend Symptome vorliegen, entsprechend steuern sollen und dies auch können. Vergleich zur Kriminologie: Auch unter den bundesweit gleichen Kriterien für einen Anfangsverdacht finden wir deutlich unterschiedliche Praxen des polizeilichen Vorgehens zwischen versch. Bundesländern und erhebliche Stadt/Land-Unterschiede, ganz zu schweigen von örtlichen Unterschieden, sogar im selben Landkreis.

b) Anders als Kuhbandner annimmt, haben sich die Kriterien, wann wer wo getestet wird, auch aus Sicht des RKI gewandelt. Insbesondere werden inzw. auch sehr viele Menschen getestet, die beruflich ein höheres Infektionsrisiko tragen, ganz ohne Symptome.

c) Symptome werden nicht von Überwachungsgeräten, Robotern, Drohnen oder ähnlichem festgestellt, sondern von den betroffenen Menschen selbst. D.h. es hängt sowohl das Meldedatum als auch die Meldung überhaupt davon ab, ob jemand die Symptome bei sich selbst als Corona-verdächtig einschätzt, ob er einen schnellen Draht zu seinem Hausarzt hat, ob er seine Familie und Kollegen damit behelligen möchte etc., insgesamt von vielen Faktoren, die wir aus der Kriminologie als "Anzeigebereitschaft" kennen und die individuell sehr verschieden sein können (und damit meine ich wörtlich SEHR). Ich würde vermuten, dass zumindest zu Beginn die Angst Viele dazu getrieben hat, schon bei leichtem Husten ihren Hausarzt zu nerven mit Testforderung. Mit Symptomen, die früher niemanden überhaupt zum Arztbesuch gebracht hätten. Inzwischen aber mag diese Sorge bei Vielen einer anderen gewichen sein (ich müsste dann in Quarantäne, kann ich mir das leisten, meiner Familie zumuten?).

d) Es werden nicht nur anzeigebereite  Menschen mit Symptomen getestet, sondern auch - in unterschiedlichem Maße - Kontaktpersonen derselben. Und das bedeutet, auch hier hängt es stark davon ab, wie viele solcher Kontaktpersonen jemand hat und an wie viele er sich erinnert. Auch das ist nicht irgendwie vergleichbar mit einer Zufallsstichprobe. Die Rate zwischen symptomatisch Infizierten und ihren Kontaktpersonen kann sogar erheblich von Woche zu Woche verschieden ausfallen.

Soweit meine Einwände. Aus den methodisch unrichtig ermittelten Infektionsdaten kann man mE nicht korrektere Daten errechnen. Es KANN so sein wie Kuhbandner schließt, es kann aber auch ganz ANDERS sein.

2. Noch ein paar Bemerkungen  zur Kritik an den Maßnahmen und  an der politischen Bewältigung der Krisensituation überhaupt:

Dass es keine  Tests an repräsentativen Stichproben gibt, habe ich im obigen Beitrag seit dem 29. März angemahnt. Inzwischen gibt es einige wenige solcher Studien, die nun auch von immer mehr Wissenschaftlern gefordert werden.

Und ich habe hier einige andere wissenschaftliche Kritik zitiert und besprochen, soweit ich meinte, dass diese etwas beitragen können mit ihren Erkenntnissen. Aber ich weiß, ich bin weder Virologe noch Epidemiologe, noch bin ich politischer Entscheidungsträger. 

Zur BILD-Schlagzeile:  Deutschlands "klügste Corona-Experten": Was ich überhaupt nicht ernstnehmen kann, ist die klugscheißerische Art, mit der selbsternannte Experten, die selbst nicht im geringsten in der Position sind, für Tote verantwortlich gemacht zu werden, NACH den Maßnahmen deren Überflüssigkeit konstatieren oder so tun, als hätten sie es immer schon besser gewusst und sich dafür von der BILD-Zeitung oder von Reichsbürger-YouTube-Sendern feiern lassen. Das ist für einen Wissenschaftler (gleich welchen Fachgebiets) unverantwortlich und peinlich.

Update 11.05.2020

Die Regionalisierung der Gegenmaßnahmen und deren Orientierung an 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner ist theoretisch eine gute Idee, doch hinkt die praktische Umsetzung an mehreren Stellen:

a) die gemessenen Infektionszahlen (also "positiv Getestete"), an denen sich die Gegenmaßnahmen orientieren sollen, sind - wie schon oben ausgeführt - keine empirisch zuverlässigen Daten. Zudem ergibt sich insbesondere bei Menschen, die in einem Landkreis wohnen, in einem anderen (oder in einer Stadt) arbeiten, ein Zuordnungsproblem. Eigentlich müsste solch eine positiv getestete Person zweimal gezählt werden.

b) da die Landkreise sicherlich nicht interessiert sind daran, dass gerade ihr Landkreis und die darin befindlichen Firmen/Restaurants/Hotels betroffen sind von erneuten Schließungen, wird niemand dort auf eine häufigere Verdachtstestung achten, eher im Gegenteil: die Leute werden eher nicht ermuntert sich testen zu lassen, quasi ein "nudge" in die falsche Richtung, weil zu viele positiv Getestete im Landkreis "bestraft" werden.
Auch das kennen wir in der Kriminologie: Man braucht es den Bürgern nur ein bisschen schwerer zu machen, ihre Strafanzeige bei der Polizei zu erstatten, schon werden weniger Delikte angezeigt.

c) Der Hauptunterschied (Bevölkerungsdichte) zwischen Stadt und Land bleibt unberücksichtigt. Für Städte mit ihrem sehr beweglichen Bevölkerungen (man denke nur an den öffentl. Nahverkehr) ist daher das Maß 50 pro 100.000 möglicherweise zu hoch angesetzt, um durch Gegenmaßnahmen einen größeren Ausbruch noch zu verhindern.

Allerdings ist auch die Reproduktionszahl (für ganz Deutschland) kein besserer Maßstab, denn damit werden regional sehr hohe Verbreitungszahlen ausgeglichen durch niedrigere anderswo. Und die Reproduktionszahl beruht ebenfalls auf den positiv Getesteten und eben nicht auf den tatsächlichen Infektionszahlen. Immer wieder muss darauf hingewiesen werden: Die Erhebung dieser Daten entspricht NICHT den anerkannten Methoden empirischer Forschung.

Zu den Schlachthöfen: Wie oben schon zitiert: In den USA sind bereits 115 Fleischfabriken von Ausbrüchen betroffen (Quelle). Es ist nicht anzunehmen, dass dort Rumänen und Bulgaren beschäftigt sind. Es spricht mehr dafür, dass es nicht die "Reservearmee" ist, sondern die Arbeitsbedingungen, unter denen die Arbeiter tätig sind, die eine Infektion begünstigen. Man muss hier vorsichtig sein, nicht fremdenfeindlichen Klischees Vorschub zu leisten.

Eine andere Form spezifischer Schutzmaßnahmen anhand des individuellen Risikos schlagen Schrappe et al. vor, hier (researchgate-Link). Ich möchte dies hier verbreiten, weil Schrappe et. al. (u.a. auch der Rechtsmediziner Püschel) vom selben argumentativen Ausgangspunkt wie ich aus einen anderen Weg einschlagen.

Update 19.05.2020

Ich habe die Diagramme zum Vergleich von neun Staaten hinsichtl. ihrer Todesrate wieder aktualisiert.

Mittlerweile ist deutlich, dass Schweden sich bezüglich der Häufigkeit der Todesfolge den französischen Ergebnissen  annähert und UK denen von Spanien. Schweden hat, auf die Bevölkerung berechnet, mittlerweile etwa viermal so viele Sterbefälle zu beklagen wie Deutschland und die Schere geht weiter auseinander. Ob sich dies bis zum Ende der Pandemie in einigen Jahren wieder ausgleicht, wie manche annehmen, halte ich für fragwürdig. Trotz aller Unsicherheit würde ich feststellen, dass sich Schweden im Moment NICHT eignet als Modell, wie mit dem Virus umgegangen werden sollte. Allerdings nähern sich die europäischen Staaten (einschl. Deutschland) ja nun derzeit dem schwedischen Modell an. 

Auch in der Übersicht von Kevin Drum zeigt sich, dass sich Schweden, neben USA und Canada, auch bei der Reduzierung der tägl. Todesfälle bislang deutlich schwerer tut als die anderen sechs Staaten im Vergleich.

Die Frage, ob die verschieden starken Maßnahmen (Schulschließung, Versammlungsverbote, Restaurantschließung, private Quarantäne) Erfolge bringen, steht nun im Mittelpunkt erster Forschungsprojekte. Eine erste Veröffentlichung in den USA besagt, dass vor allem die Restaurantschließungen und die Privatquarantäne ("shelter-in-place") effektiv gewesen seien, Schulschließungen aber nicht! Das sind erste Zahlen, die sicherlich noch mit etlichen Fragezeichen verbunden sind. Aber wenn sich dies bestätigt, könnte das ein gutes Signal geben für Schulöffnungen auch in Europa.

Jetzt erst entdeckt, aber seine Kritik geht in eine ganz ähnliche Richtung wie ich sie oben formuliert habe: David Spiegelhalter (Statistiker, UK) im Interview.

Update 25.05.

Die Kurven von Kevin Drum habe ich neu hochgeladen, die Daten bei shinyapps werden leider seit dem 14. Mai nicht mehr aktualisiert, so dass sie auf diesem Stand verblieben sind.

Alle neun betrachteten Staaten sind bei den täglichen Todesziffern nunmehr weit unter ihrem jeweiligen Höchststand, allerdings mit erheblichen Unterschieden. Von den Gesamtzahlen liegt die Rate in diesem neun-Staaten-Vergleich in DE bei 100 pro Million der Bevölkerungszahl. Aufsteigend von hier aus sind es in CA mittlerweile 170/Million, in CH 224/Million, in den USA 295/Million, in SWE 399/Million, in FRA 421/Million, in Italien 546/Million, in UK 557/Million und in ESP  610 pro Million der Bevölkerung. Während sich in Deutschland wahrscheinlich keine Übersterblichkeit im Vergleich zu vergangenen Jahren ergibt, wird sich COVID-19 ab der dreifachen Todeszahl auch in der Jahresstatistik der Sterbefälle deutlich zeigen.

Der relative bisherige "Erfolg" in Deutschland beim Umgang mit dem Virus kann zu einem guten Teil auf glücklichem Zufall beruhen, aber sehr wahrscheinlich haben auch die Maßnahmen zur Kurvenverflachung gewirkt. Die Gegenargumente, die ich dazu bisher gelesen habe, sind wenig plausibel. Welche von diesen Distanz-Maßnahmen geeigneter waren und welche eher überflüssig oder übertrieben, wird man allerdings - wenn überhaupt - erst später genau ermitteln können. Dass diese Maßnahmen auch Kollateralschäden haben, v.a. wirtschaftliche, aber auch gesundheitliche, kann nicht bestritten werden. Dass diese "tödlicher" seien als das Virus selbst, erscheint mir aber derzeit wenig glaubhaft.

Eine von Epidemiologen/Virologen anfangs als sehr wichtig eingestufte Maßnahme, die Komplettschließung von Schulen und Kindergärten, gerät allerdings zunehmend in die Kritik. Die Infektion selbst ist für Kinder und Jugendliche wenig gefährlich und die Auswirkungen der befürchteten Verbreitung auf andere Familienmitglieder, insbesondere Großeltern, lässt sich möglicherweise mit anderen Maßnahmen verhindern. So jedenfalls die mittlerweile mehrfach publizierte Auffassung, wie - ebenfalls - Kevin Drum zusammenstellt. Leider wurde ausgerechnet in Schweden(!) die Chance versäumt, das Realexperiment (geöffnete Schulen) zu studieren. Wenn man dort geforscht hätte, wüssten wir jetzt alle mehr.

Update 29.05.20

Die neuen Diagramme bei Kevin Drum zeigen, dass hinsichtlich der Todeszahlen die (mglw. nur erste, hoffentlich zugleich letzte) Welle der Pandemie in mehreren der neun Staaten vorüber ist, nämlich in Deutschland, Frankreich und Italien. Spanien und die Schweiz werden von Drum nicht mehr aufgeführt, gehören aber ebenfalls dazu.

Auch wenn die Zahlen zurückgehen, ist die Welle noch nicht "vorbei"  in Schweden, UK, USA und Kanada. Schweden hat nun berechnet auf die Bevölkerungszahl ebenso viele Tote wie Frankreich und wird womöglich noch die italienischen Zahlen erreichen, das ist besonders bitter für den "schwedischen Weg", der von manchen auch für Deutschland vorgeschlagen wurde. Wie schon mehrfach gesagt: Es war sicherlich auch Glück bzw. Pech dabei, aber die in Deutschland (noch gerade rechtzeitig) ergriffenen Maßnahmen haben mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Anteil daran, dass es hierzulande bisher glimpflich ausgegangen ist.

In den beiden neu hinzugenommenen Staaten Brasilien und Kolumbien steht die Welle (bei den Todesfällen) offenbar noch bevor.

Update 05.06.20

1. Dunkelfeldtestung in New York City

Eine Dunkelfeldstudie in New York (Zufallsstichproben von 15.000 Personen an Supermärkten) mit COVID19-Antikörpertests zeigt, dass die Infektionsrate in New York State bei ca. 12% der Bevölkerung liegt, in New York City bei 20 %, d.h.  etwa 10mal so hoch wie die Zahl der positiv Getesteten. Anhand der ebenfalls verfügbaren Exzess-Todesfälle in New York City (23.000) haben die Forscher daraus eine IFR (Infection Fatality Rate) von 1,4 % ermittelt, also ca. 1,4 % der Infizierten erkrankten mit tödlichem Ausgang. Da hinsichtlich der Zahlen eine gewisse Unsicherheit anzunehmen ist (z.B., dass die Exzess-Todesfälle nicht nur COVID19 Infizierte betreffen), wird man für NYC aber wohl von einer tatsächlichen IFR zwischen 1 und 2 % ausgehen können. Berücksichtigt man nur die "offizielle" Todesziffer in NYC (13.000) läge die IFR bei 0,75 %.

2. Stand der "Welle" der Sterbezahlen in den verglichenen Staaten

Anhand der wiederum aktualisierten Grafiken von Kevin Drum lässt sich sagen: Der Eindruck von letzter Woche setzt sich fort:

Die Staaten Italien, Frankreich und Deutschland  haben im Hinblick auf die täglichen Sterbezahlen die Welle der Pandemie "überstanden" (tägl. nur noch 2 oder weniger pro Million der Bevölkerung), bei den absoluten Zahlen steht DE mit 100 pro Million in diesem Vergleich ziemlich gut da, Italien und Frankreich hat es aufgrund der viel höheren Sterbezahlen im März und April mit  560 und 433 pro Million viel härter getroffen, aber auch dort sind die täglichen Sterbezahlen inzwischen auf ziemlich niedrigem Niveau.

Offenkundig noch nicht vorbei ist die Welle in Staaten, die auch aktuell noch relativ hohe tägliche Sterbeziffern aufweisen:

Schweden (ca. 4 pro Million tägl. hat bei den abs. Zahlen mit 450 pro Million inzwischen auch Frankreich überholt)

Kanada (ca. 3 pro Million tägl, liegt absolut inzwischen bei 200 pro Million),

UK (ca. 5 pro Million tägl., inzwischen absolut mit 600 pro Million deutlich mehr als Italien!) und

USA (ca. 3 pro Million tägl., liegt absolut bei 325 pro Million)

Trotz der schwierigeren Ausgangsbedingungen sieht es momentan so aus, als ob es auch in Brasilien und Kolumbien gelingen könnte, die Sterbezahlen gering zu halten.

Update 08.06.2020

1. Dunkelfeld-Panel-Studie in Lübeck

Die Elisa Studie in Lübeck hat nun erste Ergebnisse publik gemacht: 

Von den 3000 Probanden, die sich seit Beginn der Lockerungen immer wieder testen ließen, ist niemand positiv getestet worden, berichtet der NDR. Schlussfolgerung: Lockerungen einschl. Öffnung von Schulen und KiTas seien in Schleswig Holstein nun angezeigt.

2. Ein detaillierter Bericht von Robert Werner im Blog regensburg digital betrachtet die Lage in Alten- und Pflegeheimen. Immerhin die Hälfte (europaweit wohl noch mehr) der Corona-Sterbefälle seien in diesen vorgekommen. Die genauere Untersuchung und der Schutz der Menschen seien hier sträflich vernachlässigt worden.

 

Update 11.06.2020

1. Maskenpflicht sinnvoll oder überflüssig bis schädlich?

Während hierzulande insbesondere der Virologe Streeck die Maskenpflicht kritisiert, weil die Menschen oft falsch und unhygienisch mit der Maske umgingen

Die Leute knüllen die Masken in die Hosentasche, fassen sie ständig an und schnallen sie sich zwei Wochen lang immer wieder vor den Mund, wahrscheinlich ungewaschen. Das ist ein wunderbarer Nährboden für Bakterien und Pilze.

, wird die Maskenpflicht von einer in Jena durchgeführten Studie  und einer anderen auf dem Schiff USS Theodore Roosevelt , als sinnvoll ausgewiesen:

Mask use is the most effective countermeasure by far, followed by social distancing and avoiding common areas.

M.E. ist auch der psychologische Effekt der Maske nicht zu unterschätzen. Sie signalisiert anderen, das Virus ist noch da!

2. Vergleichszahlen von neun Staaten: Immer noch Sorgen in vier Staaten

Die Daten vom 9.6. in den Diagrammen von Kevin Drum. Brasilien hat er durch Argentinien ersetzt, wo aber - angesichts der Todesraten - das Virus offenbar noch ganz am Anfang ist oder durch Distanzmaßnahmen bereits in seiner Gefährlichkeit eingehegt werden konnte. Mexiko hingegen hat bei noch stark steigenden Todeszahlen  Deutschland in den absoluten Zahlen bereits überholt. Immer noch sorgenvoll kann man nach UK, Kanada, Schweden und USA blicken, denn nach wie vor werden von dort höhere Sterbeziffern gemeldet. 

Update 15.06.2020

1. Die Diagramme von Kevin Drum (Datenstand 13.06.) zeigen wenig Neuigkeiten. Nach wie vor registrieren die vier schon oben genannten Staaten (USA, UK, SWE und CAN) täglich einige Tote. Inzwischen ist auch der Datenstand von shinyapps wieder aktualisiert und zeigt die Todesfälle pro 100.000 Bevölkerung der (usprünglichen) neun Staaten im direkten Vergleich. Auch hieran lässt sich an den weiter steigenden Todeszahlen der Unterschied zwischen den fünf Staaten, bei denen kaum noch Todesfälle registriert werden und den o.g., bei denen dies weiterhin der Fall ist, gut erkennen.

2. Die Diskussion darum, ob die Maßnahmen ("Lockdown") übertrieben waren bzw. sind, reißt indessen nicht ab. Ich empfehle dazu folgende (kostenfreie) Lektüren:

a)  Coronavirus: Should We Aim for Herd Immunity Like Sweden?

And What Can Countries like the US or Netherlands Learn from It? von Tomas Pueyo (9. Juni)

b) The Effect of Stay-at-Home Orders on COVID-19 Cases and Fatalities in the United
States von Fowler/Hill/Levin/Obradovich (13. April)

 

Update 19.06.2020

Die Neuinfektionen v.a. in einem Schlachtbetrieb zeigen, dass das Virus auch in Deutschland längst nicht verschwunden ist und soziale Distanz weiterhin sinnvoll ist. Für die Verbreitung gerade dort sind wohl in erster Linie die geringen Temperaturen, die nicht ausreichende Lüftung, die Enge und die wegen der Maschinen notwendig  laute Kommunikation verantwortlich, in zweiter Linie die beengte Wohnsituation der dort arbeitenden Menschen. Da das Virus keine Grenzen oder Nationalitäten kennt, ist die Aussage, dass es deren Herkunft sei, schlicht vorurteilsbehaftete Fremdenfeindlichkeit, die im Falle von Politikern von eigenen Fehlern ablenken soll.

Hinsichtlich der täglichen Todesziffern ist es mit Blick auf die Diagramme insbesondere in Schweden nach wie vor nicht gelungen, diese auf ein Mindestmaß zu verringern; inzwischen sind die Zahlen bezogen auf die Bevölkerung dort etwa fünf Mal so hoch wie in Deutschland und nähern sich den Todesziffern in Italien.

Während sie in USA ebenfalls noch nicht beruhigend niedrig sind, erscheinen die Aussichten jetzt in Kanada und UK etwas besser als vor ein paar Tagen.

Bislang hat sich die Strategie "Hammer and Dance", also mehrwöchige Schließungen ("Lockdown") mit erzwungener Distanz zur Ausbremsung der Infektion mit anschließender Nachverfolgung und Kontrolle konkreter Ausbrüche in den meisten Weltregionen als einigermaßen erfolgreich gezeigt.

Update (22.06.2020):

1. Schweden weiterhin hintendran

Die Diagramme oben habe ich aktualisiert. Inzwischen liegen von den sieben Staaten, die von Anfang an von Kevin Drum beobachtet wurden, beim Tagesdurchschnitt der Sterbezahlen alle unter dem Wert von zwei pro Million, mit einer Ausnahme: Schweden. Das ist eine traurige Nachricht für die nach wie vor betroffene Bevölkerung Schwedens und auch eine bittere Nachricht für diejenigen, die meinten, Schweden könne eine Art Vorbildrolle einnehmen für einen weniger beeinträchtigenden Umgang mit der Pandemie.

2. Warum schneidet Deutschland so gut ab?

Kevin Drum hat vor einigen Tagen in seinem Blog auch diese Frage gestellt:

Does anyone know of a really good article that explains the German miracle? Did they adopt different countermeasures than, say, France and Belgium? Did they adopt them earlier? Did everyone in Germany take them more seriously? Or what? It’s not just that they’ve had the best response to the pandemic; they’ve had the best response by light years among large countries. There are other countries that have also done well (Denmark, Norway, Austria, Greece, Switzerland), but they’re all a fraction of the size of Germany.

In der Kommentarspalte dort finden sich einige interessante Bemerkungen (aus der Außenperspektive auf Deutschland) und auch einige Links auf spannende Einschätzungen, z.B. diese hier. Manche machen die "ruhige Hand" der Bundeskanzlerin verantwortlich, andere das den Deutschen eigentümliche Vertrauen in Autoritäten und allg. Gehorsam (etwa bei der Maskenpflicht). Ich denke, es war  neben der Rechtzeitigkeit der Distanzmaßnahmen das  relativ effektive Tracing von Kontaktpersonen und Glück. Ja, Glück war auch dabei.

 

Update (30.06.2020)

Bei den aktualisierten Diagrammen von Kevin Drum zeigt sich jetzt, dass  Kanada auch nur noch ein Minimum an neuen Todesfällen (pro Million der Bevölkerung) registriert. Weiterhin stagnieren aber die USA, UK und SWE bei ca. zwei Toten pro Tag pro Million der Bevölkerung.

Bayerns Ministerpräsident hat jetzt angekündigt, dass sich demnächst jede/r freiwillig testen lassen kann, also unabhängig von Symptomen. Dass nach wie vor - trotz der vorhandenen Kapazitäten - kein repräsentatives Panel in regelmäßigen Abständen getestet wird, halte ich für sehr fragwürdig.

Von der Münchener Dunkelfeldstudie, die Mitte Juni Ergebnisse vorlegen sollte, ist immer noch nichts zu hören.

Update 2.7.2020

Eine Diskussion in den Kommentaren aufgreifend:

Ich habe oben in meinem Ausgangsbeitrag angeführt, warum sich die Infektionszahlen für Vergleiche nicht eignen. Daran halte ich nach wie vor fest. Bei dem Problem mit diesen Zahlen geht es zwar AUCH um die Anzahl der Tests, aber das ist keineswegs der einzige Grund, warum diese Vergleiche nicht sinnvoll sind, noch weniger natürlich, wenn man sich daran macht, bei diesen Werten auch noch Wachstumsraten auf vier Stellen hinter dem Komma zu berechnen.

Auch wenn man die unterschiedliche Anzahl der Tests kontrolliert, kann das keine sinnvollen Vergleiche ergeben, denn es kommt ebenso sehr darauf an, WER und WO getestet wird, also welche Verdachtsmomente/Symptome im jeweiligen Land einen Test auslösen. Hier gibt es starke Unterschiede sogar innerhalb einer Region oder eines Staates, die zu Verzerrungen der Ergebnisse im Zeitverlauf führen, erst Recht beim Vergleich zwischen Staaten. Dabei ist insbesondere auch die Dynamik zu berücksichtigen, mit der die Testkapazitäten ausgebaut und gesteuert wurden und werden.

Ich habe im obigen Beitrag dann begründet, warum die Anzahl der Todesfälle (pro Bevölkerungseinheit in einem Land) ein besseres Maß für die relative Betroffenheit durch das Virus ist. Auch hier gibt es natürlich einen Einfluss der Tests, aber bei den schwereren Fällen von COVID19 ist die Verzerrung geringer als im Feld insgesamt.

Natürlich kann man jetzt daran gehen und auch die Todeszahlen mit der Anzahl der Tests im jeweiligen Land in Beziehung setzen, die unterschiedliche Anzahl der Tests also "kontrollieren". Das ist zwar insofern nicht zwingend, weil die Anzahl der (positiv getesteten und dann) Verstorbenen weitgehend unabhängig davon ist, wie viele aus der gesunden Bevölkerung man außerdem  gestestet hat, aber sei es drum, hier die Reihe. 

Verglichen werden Deutschland, seine neun Nachbarländer  und sechs weitere westl. Staaten mit vergleichbarer Infrastruktur
geordnet nach Todesfälle pro Million (TpM), die folgende Zahl ist gebildet aus den TpM unter Kontrolle der Testanzahl pro Million, die Zahl in Klammern zeigt die "Rangordnung" nach Berücksichtigung der Testhäufigkeit. Die Rohdaten stammen vom Worldometer heute:

  1. Tschechien 33 TpM, 0,63 (3.)
  2. Polen 39 TpM, 0,95 (4.)
  3. Österreich 78 TpM, 1,11 (5.)
  4. Dänemark 105 TpM, 0,56 (1.)
  5. Deutschland 108 TpM, 1,54 (6.)
  6. Luxemburg 176 TpM, 0,57 (2.)
  7. Schweiz 227 TpM, 3,28 (8.)
  8. Kanada 228 TpM, 3,12 (7.)
  9. Niederlande 357 TpM, 9,91 (14.)
  10. USA 395 TpM, 3,76 (9.)
  11. Frankreich 457 TpM, 21,76 (16.)
  12. Schweden 532 TpM, 10,43 (15.)
  13. Italien 575 TpM, 6,38 (12.)
  14. Spanien 607 TpM, 5,18 (11.)
  15. Großbritannien 647 TpM, 4,55 (10.)
  16. Belgien 842 TpM, 7,79 (13.)

 

Update 6.7.2020

1. Entwicklung der Todeszahlen: Weiterhin Sorge um Schweden und die USA

Ich habe erneut die beiden Diagramme oben aktualisiert. Wie sich aus dem Überblick über die neun von Anfang an beobachteten Staaten ergibt, steigen derzeit  nur noch die Todeszahlen in Schweden und in den USA erheblich an. Schweden schließt dabei zur Gruppe  der europäischen Staaten mit den schwersten Pandemiefolgen auf. Alle anderen beobachteten sieben Staaten haben bei Betrachtung der Todesziffern die Pandemie, zumindest deren erste Welle,  inzwischen hinter sich gelassen.

2. Sind die Kosten der Distanzmaßnahmen in Deutschland höher als die der Pandemie selbst ?

In Deutschland, wo die Pandemie bislang, im Vergleich zu allen andern großen Industriestaaten, relativ glimpflich bewältigt wurde, gibt es inzwischen eine  Diskussion darüber, ob nicht die  Folgen der Anti-Corona-Maßnahmen (wirtschaftlich, aber auch gesundheitlich) ebenso schlimm bzw. sogar noch schlimmer gewesen seien als wenn man keine solche Maßnahmen ergriffen hätte. Ein Kommentator zitiert dazu eine Äußerung von Brinkschulte, der meint, die Folgen der Distanzmaßnahmen würden sogar das mehrfache an Sterbeziffern der Coronapandemie selbst erreichen. Dazu meine Antwort:Selbstverständlich haben auch die Anti-Corona-Maßnahmen "Kosten", auch solche im Gesundheitsbereich. Aber dass diese die drei- bis vierfache Anzahl an Toten mit sich bringen, ist eine höchst unseriöse Spekulation, die keinerlei wissenschaftliche Grundlage hat. Wenn man statistisch Kosten (nicht nur Sterbefälle) vergleichen will, dann muss man zudem auch einbeziehen, welche unbeabsichtigten günstigen Folgen (Kollateralnutzen) die Maßnahmen hatten. Die möglicherweise für die Zeit des Lockdown zu erwartende  Zunahme häuslicher Gewalt hat auf der Gegenseite natürlich eine Abnahme öffentlicher Gewalt zur Folge. Und wenn die Wirtshäuser geschlossen sind, fallen auch Wirtshausschlägereien und Alkoholfahrten aus. Im März und im April 2020 gab es offenbar als Folge von HomeOffice und Kurzarbeit deutlich weniger Verkehrsunfälle als in den Vorjahren, im März auch deutlich weniger Verkehrsunfalltote (destatis). Zur möglicherweise gefährlichen Verschiebung notwendiger Operationen muss man auch benennen, dass viele Operationen, wie immer wieder beklagt wird, unnötigerweise durchgeführt werden und der Zeitplan bzw. -punkt für viele Operationen nicht lebenswichtig ist, etc. pp. 

Hätte Brinkschulte recht, dann müsste sich ja die durch die Distanzmaßnahmen verursachte Todesziffer in der Anzahl der Sterbefälle im Vergleich zu den Vorjahren zeigen. Zwar liegt, soweit mir bekannt, für 2020 noch keine Todesursachen-Statistik  (z.B. zu Suizid) vor, aber die Gesamttodesstatistik zeigt für Deutschland im relevanten Zeitraum keinerlei besondere Ausschläge. Die Distanzmaßnahmen haben also (im Vergleich zu anderen Ländern) in Deutschland im März und April höhere Todeszahlen durch COVID-19 erfolgreich verhindert (diese lassen sich nur in den enstpr. bes. gefährdeten Altersgruppen nachweisen), aber ganz offensichtlich haben die Maßnahmen selbst nicht relevant  höhere Todeszahlen verursacht. Nachzulesen hier: Sterbefallstatistik 2016 bis 2020, wochengenau.

3. Masketragen sinnvoll?

Hier noch ein Hinweis auf eine aktuelle Publikation von Prather et al. in der Zeitschrift Science. zum Sinn des Tragens einer Maske. Die Verpflichtung zum Maskentragen in Läden und im öffentlichen Nahverkehr wird ja derzeit in Deutschland  stark diskutiert. Die Autoren Prather et al. bestätigen, dass Masken sinnvoll sind:

Overall, the probability of becoming infected indoors will depend on the total amount of SARS-CoV-2 inhaled. Ultimately, the amount of ventilation, number of people, how long one visits an indoor facility, and activities that affect airflow will all modulate viral transmission pathways and exposure (10). For these reasons, it is important to wear properly fitted masks indoors even when 6 feet apart. Airborne transmission could account, in part, for the high secondary transmission rates to medical staff, as well as major outbreaks in nursing facilities. The minimum dose of SARS-CoV-2 that leads to infection is unknown, but airborne transmission through aerosols has been documented for other respiratory viruses, including measles, SARS, and chickenpox (4).

4. Internationale Vergleiche sind schwierig bis unmöglich

Unmittelbar zum Thema dieses Beitrags passt ein Artikel von Morris und Reuben (BBC) :Coronavirus: Why are international comparisons difficult? Sie kommen zu einem ernüchternden Fazit hinsichtlich der Vergleiche: Nichts genaues weiß man nicht....

 

Update 9.7.2020

Heute nur ein Hinweis auf einen Blog, der sich v.a. mit den juristischen, insbesondere den verfassungsrechtlichen Auswirkungen und Fragen der Corona-Krise befasst.

Hier: mitdenken! Corona-Diskurs

Und  eine pasende Veranstaltung als Webinar der Friedrich-Ebert-Stiftung am 16. Juli 2020, also heute in einer Woche. Anmeldung hier:

Webkonferenz am 16. Juli 2020: Das Grundgesetz in der Corona-Krise

 

 

Update vom 10.07.2020

1. Sterbezahlen in den USA steigen wieder

Anhand  der aktualisierten Grafik von Kevin Drum zeigt sich: Während alle der ursprünglich beobachteten europäischen und nordamerikanischen Staaten (einschließlich Schweden!) in der Todeszahlentwicklung auf einem beruhigenden Pfad sind, scheint sich in den USA die sehr hohe Infektionszahl nun auch in den Todesraten zu zeigen. Inzwischen ist die Kurve wieder auf den Stand von über 2 pro Tag pro Million gestiegen. Das ist alles andere als beruhigend.

2. Warum steigen die Todeszahlen nicht bzw. wesentlich weniger stark als die Infektionszahlen?

Sie haben sich schon einmal gefragt, warum in diversen Staaten die Infektionszahlen so stark steigen wie Anfang März oder erneut stark steigen, aber die Todeszahlen (bisher) nicht oder nicht in gleichem Maße ansteigen? Dieser Artikel von Derek Thompson erklärt einige Zusammenhänge ziemlich gut. Das meiste bezieht sich auf die Situation in den USA, ist aber übertragbar auf Europa. In Kurzfassung:

1. Der Tod wird wesentlich später registriert als die (immer früheren) positiven Tests, in den USA sind inzw. 3 - 4 Wochen normal.

2. Ausgeweitetes Testen findet mehr Fälle, findet mildere Fälle und  findet die Fälle  in einem früheren Erkrankungsstadium als noch vor einigen Monaten.

3. Der typische COVID19-Patient ist nun jünger als vor einigen Monaten - die Ältere sind weiterhin vorsichtiger, die Jüngeren haben jetzt ihr früheres distanzloses Freizeitverhalten oftmals wieder aufgenommen.

4. Die hospitalisierten Patienten sterben seltener - durch die gewonnene medizinische Erfahrung bei der Behandlung ist die Überlebenschance inzwischen höher.

5. Ein bisschen hilft der Sommer

Der Artikel ist lesenswert, wenn man die Entwicklung der Todesziffern in den westlichen Staaten verstehen will.

Update 20.07.2020

1. Todesraten im Weltvergleich, insbes. USA

Der Vergleich der neun Staaten zeigt, dass es hinsichtlich der Todeszahlen pro Bevölkerungsanzahl derzeit nur noch in drei Staaten besorgniserregende Entwicklungen gibt. In Schweden ist es bislang immer noch nicht gelungen, die Sterberate auf ein verträgliches Maß zu reduzieren, während U.K. immerhin bei etwa 1 pro Tag pro Million stabilisiert liegt. Besonders schwerwiegend sind die Verhältnisse in den USA, wo die Zahlen schon einmal wesentlich niedriger lagen und nun wieder nach oben tendieren. Das ist wohl eindeutig ein Versagen der dortigen Politik.

In einem Intervuew mit Chris Wallace, FOX, hat Trump trotzdem versucht, die USA als Staat darzustellen, der eine der besten ("one of the best")  oder sogar die beste ("the best") Todesrate habe. Der ganze Austausch beruhte auf einer Verwechslung der Todesrate berechnet auf Bevölkerungsanzahl (um die ging es eigentlich) und der Case-Fatality-Rate, die stark abhängig ist von der Anzahl der positiven Tests und deshalb für den Staatenvergleich keine Bedeutung hat. Aber: Bei keinem von beiden Zahlen liegt die USA auch nur nahe der "besten" Werte weltweit. Bei den Todesraten (um die es eigentlich ging) liegt die USA im Weltvergleich sogar mit an der Spitze. 

Klargestellt wird das Ganze hier (Link zum intercept-Artikel), Ausschnitt:

As the U.S. exceeded 140,000 dead on Sunday, Germany, which has about one quarter the population of the U.S. has suffered 9,091 deaths. What this means is that more than 100,000 Americans who have died of Covid-19 this year would still be alive today had the federal government in Washington been as successful as the one in Berlin.

2. Das Wettrennen um Medikamente und Impfstoffe

Hier eine heuet erst entdeckte Internet-Seite mit einem regelmäßig aktualisierten Tracker, welche Medikamente und welche Impfstoffe in der Entwicklung sind.

Update (29.07.2020)

Todesraten im Vergleich

Während sich die nun höheren Neuinfektionszahlen in Europa bislang nicht bei den Sterbezahlen bemerkbar machen und nun auch Schweden (endlich!) relativ niedrige Zahlen aufweist, zeigt sich in den USA deutlich eine neuer dramatischer Anstieg. Da die Kurven von Kevin Drum unterschiedliche Skalen aufweisen, sieht man nicht auf den ersten Blick, dass die täglichen Sterbezahlen (berechnet auf Bevölkerungsgröße) nun in den USA schon wieder den Wert erreicht haben, der in Deutschland als Höchststand Mitte April gemessen wurde, nämlich drei pro Tag pro Million der Bevölkerung.

Die USA weisen nun bei den kumulierten Todeszahlen pro Million der Bevölkerung im Vergleich zu Deutschland ziemlich genau den vierfachen Wert auf, Schweden bleibt mit dem fünffachen Wert (vergl. mit DE) noch knapp unter den italienischen Todesfallzahlen.

Update (30.07.2020)

Anfang des Monats habe ich hier die bis dahin kumulierten Todesfälle in Deutschland, Deutschlands Nachbarländern und den weiteren westl. Staaten, die hier seit März beobachtet werden, zusammengestellt. Das war zu einem Zeitpunkt, indem in den verglichenen Staaten die akuten Sterbefälle überall stark rückläufig waren, man also bei allen (hinsichtlich der Todesfälle) davon ausgehen konnte, dass die schlimmste Pandemie-Welle erst einmal überstanden ist. Da nun auch alle diese Staaten - unabhängig davon, wie sie im März/April mit der Pandemie zurechtgekommen sind - nunmehr in ihren Erkenntnissen, was zu tun ist, gleich viel wissen, ist der Vergleich interessant, welche Staaten denn im Juli wie abgeschntten haben in der Vermeidung von Todesfällen.

Und da ergibt sich folgendes Bild, wenn man die seit Anfang Juli hinzugekommenen Todesfälle pro Million (TpM) vergleicht:

1. Staaten, in denen (im Juli 2020) bis zu 10 TpM hinzugekommen sind:
Tschechien von 33 auf 35 TpM, also plus 2
Polen von 39 auf 45 TpM, also plus 6
Österreich von 78 auf 80 TpM, also plus 2
Dänemark von 105 auf 106 TpM, also plus 1
Deutschland von 108 auf 110 TpM, also plus 2
Luxemburg von 176 auf 186 TpM, also plus 8
Schweiz von 227 auf 229 TpM, also plus 2
'Kanada von 228 auf 236 TpM, also plus 8
Niederlande von 357 auf 359 TpM, also plus 2
Frankreich von 457 auf 463 TpM, also plus 6
Italien von 575 auf 581 TpM, also plus 6
Spanien von 607 auf 608 TpM, also plus 1
Belgien von 842 auf 848 TpM, also plus 6

Auch wenn jede/r Gestorbene eine/r zuviel ist, kann man schon sagen, dass diese Länder die COVID19-Pandemie hinsichtlich der tödlichen Folgen aktuell im Griff haben.

2. Staaten mit (im Juli 2020) deutlich mehr Todesfällen

#Es sind drei Staaten in diesem Vergleich, bei denen das im Juli nicht der Fall ist. Wer regelmäßig auf die obigen Diagramme schaut, weiß schon, welche das sind. Aber wie krass sich dies noch im Juli auswirkt auf die konkreten Sterbezahlen, hat mich selbst überrascht:

USA von 395 auf 465 TpM, also plus 70
Schweden von 532 auf 567 TpM, also plus 35
(Ver. Königreich) UK von 647 auf 677 TpM, also plus 30

Update (03.08.2020)

Die Diagramme sind aktualisiert mit Stand 1. August.

Nur in  den USA macht sich eine zweite Welle bei den Sterbezahlen deutlich bemerkbar, bislang.

In Schweden ist die tägliche Sterberate Ende Juli (endlich) auf das niedrige Niveau der anderen beobachteten europäischen Staaten gesunken.

 

Update (04.08.2020)

Zwei Berichte erregen heute meine Aufmerksamkeit:

1. Dunkelfeldstudie in Italien

In Italien wurde von Mai bis Juli eine für Italien repräsentative Dunkelfeldstudie durchgeführt, darüber berichtet heute die deutsche Presse. Hier ein Auszug (tagesschau.de):

Das Coronavirus könnte in Italien einer Studie zufolge sechs Mal stärker verbreitet sein als bekannt. Das Gesundheitsministerium und das Statistikamt Istat veröffentlichten eine Auswertung, nach der knapp 1,5 Millionen Menschen im Land Antikörper gegen das Virus entwickelt haben, wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtet. Das entspreche rund 2,5 Prozent der Bevölkerung. In Italien leben rund 60 Millionen Menschen.

Das Ergebnis der Studie basiert auf Tests bei 64.660 repräsentativ ausgewählten Menschen vom 15. Mai bis 15. Juli - die Ergebnisse seien bis 27. Juli eingegangen. Laut den Daten der US-Universität Johns Hopkins haben sich in Italien bislang gut 248.000 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 35.000 Infizierte starben.

Der Studie zufolge gibt es jedoch große regionale Unterschiede, wie ANSA weiter berichtet. In der Lombardei wurde bei 7,5 Prozent der Menschen Antikörper festgestellt, in Süditalien bei weniger als einem Prozent.

2. Langzeitfolgen von COVID19

Während die Todesfälle als wichtiger Anhaltspunkt für internationale Vergleiche herausgestellt werden, darf man nicht vergessen, dass COVID19 sich auch dadurch von einer "einfachen Grippe" unterscheidet, dass über relativ gravierende Langzeitfolgen berichtet wird. Hier ein Artikel von Reuters (3.8.20), der sich mit den Kosten der langfristigen Behandlung der Erkrankten befasst. Klingt leider nicht so optimistisch.

Update (08.08.2020)

Ich habe die Diagramme von Kevin Drum und von Shinyapps aktualisiert. In den USA scheint die Todesfallentwicklung in der zweiten Welle glücklicherweise gebremst zu sein, ca. zwei Wochen nachdem auch die Neuinfektionen dort nicht mehr steigen.

Update (18.08.2020)

1. Aus der Aktualisierung der Diagramme ergibt sich, dass die USA sich bei den Todesfällen auf dem vergleichsweise hohen Niveau von 3 pro Tag pro Million der Bevölkerung stabilisiert haben. Bei allen anderen beobachteten Staaten haben die seit zwei bis drei Wochen steigenden Neuinfektionszahlen (bisher) noch keine steigenden Todesfallzahlen nach sich gezogen. Am Ende der Kurve von Italien zeigt sich allerdings ein kleiner Zacken nach oben.

2. Dunkelfeldstudien. Die Seite des RKI, auf der Antikörper-Studien in der Allgemeinbevölkerung dargestellt werden, lohnt gelegentlich einen Blick, um die von mir seit Ende März angemahnten Forschungsergebnisse zur Ausbreitung des Virus zu evaluieren. Bislang allerdings sind dort zwar etliche Studein angekündigt bzw. werden durchgeführt, aber nur wenige haben bereits Ergebnisse publiziert. Wenn hierzu etwas Neues zu berichten ist, werde ich das tun.

3. Zu den vor vier Tagen publizierten Ergebnissen  einer repräsentativen Antikörperstudie in Kupferzell (6000 Einwohner-Gemeinde in Ba-Wü):

  • 7,7 Prozent der Kupferzellerinnen und Kupferzeller hatten positive Antikörper-Nachweise gegen SARS-CoV-2 und haben demnach die Infektion durchgemacht.
  • Im Verlauf der Studie wurden in Kupferzell keine akuten Infektionen festgestellt.
  • Bei Frauen (8,7 Prozent) wurden etwas häufiger als bei Männern (6,7 Prozent) Antikörper nachgewiesen.
  • Asymptomatische Fälle: 16,8 Prozent der Seropositiven (Personen mit positivem Antikörper-Nachweis) waren ohne typische Krankheitssymptome, 83,2 Prozent hatten mindestens eins der Symptome (Fieber über 38°C, Atemnot / Kurzatmigkeit,Lungenentzündung, Schnupfen, Husten, Schmerzen beim Atmen, Halsschmerzen, Geruchs-/ Geschmacksstörung).
  • Dunkelziffer: Durch die Studie wurden 3,9-mal mehr Infektionen nachgewiesen als bislang in Kupferzell bekannt.

Die Tagesschau bezeichnet die zuletzt genannte Dunkelziffer in der Überschrift als "hoch". Dies ist aber nicht der Fall, weil bislang von vielen auch ein Wert von bis zu 10 (also zehnmal so viele Infizierte im Dunkelfeld wie im Hellfeld) für möglich bzw. sogar wahrscheinlich gehalten wurde.

Zum Vergleich: In Gangelt (Streeck-Studie) wurde eine etwa 5fach erhöhte Zahl Infizierter im Dunkelfeld gefunden. Dazu passt auch die Quote von asymptomatischen Fällen - in Kupferzell  unter 17 % (in Gangelt 22 %), teilweise wurden ja bis zu 80% asymptomatische Fälle vermutet, dies ist deshalb so bedeutsam, weil die asymptomatisch Infizierten das Virus möglicherweise stärker verbreiten (sie fühlen sich ja nicht krank und gehen deshalb "normal" zur Arbeit, zur Schule oder ins Restaurant)

Update 20.08.2020

Belegt die geringe Sterblichkeit oder fehlende Übersterblichkeit in Deutschland (bzw. an vielen einzelnen Orten in der Welt) die Harmlosigkeit des Virus und damit die Nutzlosigkeit der Anti-Corona-Maßnahmen?

Ich habe ja schon einmal geschrieben, dass wegen der clustermäßigen Verbreitung des Virus die (fehlende) Sterblichkeit / erhöhte Todesziffer / Übersterblichkeit an einzelnen Orten nicht angeführt kann, um die Harmlosigkeit des Virus darzustellen.

Aber auch insgesamt ist in Deutschland für die erste Jahreshälfte keine Übersterblichkeit messbar, auch das habe ich bereits vor einigen Wochen festgestellt .

Eine Übersterblichkeit zeigt sich aber offenkundig in etlichen anderen Staaten Europas und weltweit (unter anderem auch in Schweden).

Nun kann man sich darüber Gedanken machen, woran es liegt, dass Deutschland von Januar bis Juni 2020 relativ glimpflich (also ohne Übersterblichkeit) davon gekommen ist (siehe schon Update vom 22.06.).

Dass es an der allg. Harmlosigkeit des Virus liegt, dürfte ausgeschlossen sein, denn an einigen Orten auf der Welt hat das Virus zu extrem hoher Sterblichkeit geführt (z.B. New York City, Region Bergamo,etc. etc.). 

Für Deutschland lässt sich anführen:

- die vergleichsweise gute medizinische Intensivversorgung in Deutschland

- die vergleichsweise rechtzeitige Reaktion durch Distanzmaßnahmen bis hin zum (allerdings begrenzten) Lockdown

- die vergleichsweise höhere Befolgungsbereitschaft der Bevölkerung jedenfalls in den ersten Wochen (soziale Distanzmaßnahmen betreffend), gegründet auf relativ hohem Vertrauen in die politische Führung

- ohnehin größere Distanz zwischen alten und jungen Menschen im Wohnbereich/Alltag, auch unabhängig von der Pandemie

- Zufall/Glück, dass es Deutschland am Anfang nicht so "erwischt" hat wie z.B. Italien, und Deutschland dann u.a. von den dortigen Erfahrungen Nutzen ziehen konnte

- hinsichtlich der Sterbeziffern über alle Ursachen hinweg, die hier für Bochum angeführt werden, haben die Anti-Corona-Maßnahmen auch anderweitigen Kollateralnutzen mit sich gebracht: weniger Verbreitung von Grippeviren, weniger Verkehrsunfälle, weniger Arbeitsunfälle

Es erscheint mir als ein (ziemlich durchsichtiges) Manöver von "Coronakritikern", die sich zudem nicht schämen, sich allfällig mit dem Begriff "Widerstand" zu schmücken, die geringe Sterblichkeit in Deutschland (oder gar in einzelnen Städten in Deutschland) als Argument dafür anzuführen, das Virus sei gar nicht gefährlich, die Maßnahmen seien völlig übertrieben gewesen etc. Sie verschweigen, dass das wahre Ausmaß der Gefahr in solchen Fällen erst nachträglich evaluiert werden kann, politische Schutzmaßnahmen vor dem Tod Vieler aber bei einer Pandemie schon frühzeitig in Gang gesetzt werden müssen, damit sie eine Chance haben zu wirken.

Eine bittere Lehre, die Boris Johnson (zunächst Verharmloser, heute hat UK immer noch mit die schärfsten Maßnahmen in Kraft)  und Donald Trump (trotz an die 200.000 Toten immer noch Verharmloser) erst spät feststellen mussten. Wobei es aus dem Januar und Februar auch viele Zitate deutscher (Gesundheits-)Politiker gibt, die das Virus damals als noch relativ harmlos und beherrschbar einschätzten.

Die fehlende Einsicht, dass auf eine potentielle Gefahr eben schon reagiert werden muss, bevor ihr Ausmaß wissenschaftlich korrekt evaluiert werden kann, ist m. E. das bestimmende Merkmal der "Widerständler".  Bei manchen ist dies offenkundig ein Problem des Intellekts, bei anderen möglicherweise politisches Kalkül. 

Zugleich verschweigen diese "Kritiker" bzw. "Widerständler", die auch von "Besorgnisindustrie" faseln, dass die geringere Sterblichkeit (in Deutschland) wahrscheinlich zu einem nicht geringen Anteil ein Erfolg gerade der Maßnahmen ist, die sie bekämpfen.

Update 16.09.2020

Zurückgekehrt aus dem Urlaub mit nur eingeschränktem Internetzugang habe ich soeben die Diagramme aktualisiert.

Die europäische Lage hinsichtlich der Todesfälle ist weiterhin entspannt trotz der teilweise massiv steigenden Infektionszahlen.  Letztere sind zumindest teilweise durch die wesentlich stärkere Testaktivität erklärbar. Weiterhin sind sie aufgrund verschiedener Teststrategien international wenig vergleichbar.

Das Vereinigte Königreich hat in den vergangenen Wochen seine Statistik umgestellt (böse Stimmen würden sagen: frisiert), so dass die Zahlen auch rückwirkend geändert wurden und daher nicht mehr ganz so erschreckend erscheinen.

Eine Ausnahme in Europa bildet Spanien, hier sind wieder etwas steigende Todeszahlen zu verzeichnen. Weiterhin erscheint die Lage in den USA sehr beunruhigend. Von allen Staaten, in denen ich die Todesfallentwicklung seit Ende März genauer verfolgt habe, sticht die USA - wie sich am shiny-apps-Diagramm zeigt - durch das am wenigsten erfolgreiche Krisenmanagment hervor.  Inzwischen wurde ja bekannt, dass US-Präsident Trump die Lage in den vergangenen Monaten bewusst lügend falsch dargestellt hat. Die Konsequenzen kann er nun kaum mehr weglügen.

Update 21.09.2020

Die Kommentarspalte wird demnächst vorläufig geschlossen.  Hier ist nicht die Plattform für historischen Steckenpferdthemen. Nutzen Sie dafür Ihre eigenen Internetplattformen. Schon gar nicht wird hier Ewiggestrigen eine Plattform geboten, die meinen, ständig unpassende Beispiele und Vergleiche aus den Jahren 1933-45 unter den hiesigen Beitrag posten zu müssen.

Update 23.09.2020

Zur aktuellen Entwicklung und dem derzeitigen Streit (insbes. in Deutschland) werde ich demnächst einen längeren Beitrag erstellen. Nur soviel zu den jetzt steigenden Infektionszahlen: Es gilt immer noch, sogar erst recht!, mein Kommentar von Ende März (einfach nach oben scrollen): Diese Zahlen sind wegen der unterschiedlichen Teststrategien nicht geeignet für Vergleiche. Das bedeutet, dass wir weder im Vergleich zwischen Bundesländern noch zwischen Stadt und Land, noch zwischen verschiedenen Staaten (Westeuropa, Nordamerika, Asien, Welt) noch im Hinblick auf historische Verhältnisse (Vergleich zwischen März/April und August/September) aus den jetzt wieder steigenden Infektionszahlen relevante Schlüsse ziehen können. Andererseits lässt sich aus den insofern unzuverlässigen Zahlen auch nicht etwa das Gegenteil herauslesen. Nur weil die Anzahl der Personen, die tatsächlich infiziert sind, sich nicht zuverlässig  aus den Messungen herauslesen lässt, bedeutet das selbstverständlich  NICHT, dass es gar keine Infizierten mehr gibt.

Nach wie vor halte ich die Todeszahlen (für Vergleiche!) für relevanter. Aber nur weil jetzt in einigen Weltregionen keine oder nur sehr wenige Tote registriert werden, bedeutet das nicht, dass die Gefahr völlig vorbei ist.

Zu den oben aktualisierten Grafiken:

Deutlich NICHT vorbei ist die Gefahr in den USA. Dort werden nach wie vor täglich mehr als 800, d.h. 2 bis 3 Tote pro Million der Bevölkerung gezählt. In Spanien ist die tägliche Sterberate ebenfalls wieder gestiegen (ca. 200 Tote täglich), ansonsten haben sich - glücklicherweise - die seit 1-2 Monaten gemessenen höheren Infektionszahlen bislang noch nicht in den Sterberaten bemerkbar gemacht. Ich hoffe, dass dies so bleibt. 

Update 29.09.2020

1. Wie kamen die Staaten über den Sommer?

Alle der beobachteten Staaten haben am Ende des Sommers mit (je nach Teststrategie anders ausfallenden/zu bewertenden) wieder steigenden Infektionszahlen/Anzahl positiver Tests zu tun. Aber wie kamen diese Staaten hinsichtlich der Sterbezahlen über den Sommer?

Ich habe die Beobachtung von Ende Juli mit den aktuellen worldometer-Daten weitergeführt (Achtung:Teilweise führen unterschiedl. Bevölkerungszahlen oder nachträgliche Korrekturen zu Abweichungen zw. den Zahlen bei Drum und im worldometer).

a) Staaten, in denen im August und September 2020 bis zu 20 TpM hinzugekommen sind:
Deutschland von 110 auf 114 TpM, also plus 4
Belgien von 842 auf 848 TpM, also plus 6
Dänemark von 106 auf 112 TpM, also plus 6
Österreich von 80 auf 88 TpM, also plus 8
Kanada von 236 auf 245 TpM, also plus 9
Schweiz von 229 auf 239 TpM, also plus 10
Luxemburg von 186 auf 197 TpM, also plus 11
UK (ekl. abw. Datenbasis) von 605 auf 618 TpM, also plus 13
Niederlande von 359 auf 372 TpM, also plus 13
Schweden von 567 auf 581 TpM, also plus 14
Italien von 581 auf 597 TpM, also plus 16
Auch wenn jede/r Gestorbene eine/r zuviel ist, kann man schon sagen, dass diese Länder die COVID19-Pandemie hinsichtlich der tödlichen Folgen im August und September im Griff hatten.

b) Staaten mit (im August und September 2020) deutlich mehr Todesfällen (mehr als 20 TpM zusätzlich)

Polen von 45 auf 66 TpM, also plus 21
Tschechien von 35 auf 58 TpM, also plus 23
Frankreich von 463 auf 487 TpM, also plus 24

Spanien von 608 auf 672 TpM, also plus 64
USA von 465 auf 633 TpM, also plus 168

Drei Nachbarstaaten Deutschlands haben im August und September deutlich mehr COVID19-Tote registriert.
Spanien und (eklatant) die USA haben diese gravierendste Folge der Pandemie auch im Sommer nicht im Griff gehabt.

2. Aktualisierte Diagramme

Während trotz steigender Zahlen positiv Getesteter in dne meisten beobachteten Staaten die Sterbezahlen nicht auffälig erhöht  sind, kann man bei Spanien und Frankreich erneut ansteigende und in den USA stagnierend hohe Sterbezahlen ablesen.

Update 7.10.2020

Aktualisierung der Diagramme und ein neues Diagramm. Während in Deutschland, Schweden und Italien die Sterbezahlstatistik weiterhin beruhigend niedrig erscheint, steigt die Anzahl der tödlichen Verläufe wieder in UK, Frankreich und Kanada (sowie in Südamerika) und bleibt nach wie vor auf (zu) hohem Niveau in den USA.

Ich bin weiterhin der Ansicht, dass die Infektionszahlen nicht viel taugen für überregionale, nationale, internationale und historische Vergleiche und habe deshalb auch wenig Verständnis für die Konkurrenz der Bundesländer um (niedrige) Infektionszahlen.

Um den Effekt der Testhäufigkeit aus der Statistik herauszuhalten, hat Kevin Drum nun einen Blick auf die Prozentsätze der positiven Tests (Anteil an allen Tests) geworfen. Das Ergebnis sehen Sie in dem neuen Diagramm. Kevin Drum kommentiert :

How are the rich countries of Europe and North American doing on the coronavirus? This is surprisingly hard to answer. You can look at cases, but they depend a lot on how much testing you’ve done. What’s more, cases don’t seem to correlate very well with deaths anymore.

So how about deaths? That’s better, but still far from perfect since there’s an increasingly open dispute about what counts as a “COVID-19 death.” Plus, deaths are a lagging indicator, as they’ve always been.

So how about share of positive tests? This is the percentage of all COVID-19 tests that come back positive, and epidemiologists say that it needs to be below 5 percent before you can tentatively say you have things under control. During the initial April outbreak, the positive test rate was as high as 20-25 percent in some countries (it peaked at about 18 percent in the US).

Needless to say, this is not a perfect metric either. If you test only people who are already showing symptoms, you’ll have a high rate. If you test everyone in a city, you’ll probably have a low rate. However, most countries are testing at a rate of 1-2 per thousand people, with a few outliers above and below that, which makes the positive test rate a decent look at how things are shaping up.

The chart shows that a few countries are in terrible shape and should probably be locking down everything in sight. Another group of countries is in OK shape but obviously on the rise. And then there’s good old Germany, with a low positivity rate and a fairly flat curve.

The United States doesn’t look good on this metric. We’ve been on the rise for the past two weeks and we broke the 5 percent barrier a few days ago. Winter is coming.

Ich halte diese Angaben für nur mit großen Vorbehalten für interpretierbar, da bei der jeweiligen Teststrategie in unterschiedlicher Weise auf Anhaltspunkte für eine Infektion Rücksicht genommen wird. Wenn man  beim Testen anstrebt, möglichst die "Richtigen" zu testen, und dabei auf Kontakte, Gefährdete und symptomatische Personengruppen Rücksicht nimmt, dann könnte man auch sagen, eine höhere Prozentzahl spreche nicht unbedingt für eine größere Gefährdung, sondern für eine bessere Teststrategie.  Man kommt nicht drum herum: Nur das Testen von repräsentativen Zufallsstichproben kann über die wirkliche Anzahl der Infektionen Auskunft geben, alle anderen Versuche, die Daten zu deuten, haben erhebliche Einwände gegen sich. Unabhängig davon sind die dargestellten Unterschiede in der positiven Testrate beeindruckend.

Update 12.10.2020

Die mit der steigenden Anzahl positiver Testergebnisse nach einem relativ ruhigen Sommer auch wieder durchgesetzten, geplanten oder diskutierten Maßnahmenpakete stoßen inzwischen in Deutschland auf immer mehr (teilweise gut verständlichen) Überdruss und Skepsis. In der aktuellen Diskussion sagen auch manche Verfassungsrechtsexperten, die Maßnahmen, insbesondere die Art von Geschäfts-Lockdown und Ausgangsbeschränkungen im März/April, seien mit dem Grundgesetz nicht vereinbar (gewesen). Hierbei kommt es m.E. stark auf die Perspektive an: Mit dem heutigen Wissen können wir einige Maßnahmen und ihre Wirksamkeit sowie die Gefährlichkeit des Virus wesentlich besser einschätzen als Mitte März. Das Vorsorgeprinzip hat damals aber geboten, schnell Maßnahmen einzuführen, die sich in der Rückschau möglicherweise als unverhältnismäßig herausstellen. Aber das ist einfach die notwendige Folge einer Politik, die Gefährdungen möglichst effektiv eindämmen will und muss. Sich jetzt hinzustellen und die Regierung(en) allgemein für ihre Entscheidungen Mitte März zu kritisieren, sorgt in Talkshows für billig erworbenen Applaus, ist aber eigentlich unwürdig (ich beziehe mich auf einen im Netz kursierenden Auftritt meines Kollegen Lepsius). Auch mit dem Argument, die Maßnahmen würden allgemein nichts bringen, da dennoch fast alle irgendwann infiziert seien, bevor ein Impfstoff weite Verbreitung finden könne, liegt man m.E. völlig schief.

Die Wahrnehmung, dass "die Maßnahmen nichts bringen", wird doch eindrücklich - gerade in Deutschland! - durch die Diagramme oben und diverse Vergleichsuntersuchungen widerlegt.

Dass gerade in Deutschland so viele Menschen nun auf die Idee kommen, die Maßnahmen seien sinnlos und deshalb sollten sie ganz unterlassen werden, ist angesichts der Beobachtungen etwa in den USA, aber auch in anderen Staaten, in denen zu spät, nicht konsequent genug oder gar keine Maßnahmen ergriffen wurden, völlig unverständlich. Niemand hat behauptet, durch die Maßnahmen werde das Virus aus der Welt geschafft. Es ging immer nur (und auch heute noch) darum, die Infektionszahlen/Weiterverbreitung so gering zu halten,

dass man

1. Zeit gewinnt, um Wissen zu generieren und Medikamente/Impfstoffe/Behandlungserfahrungen zu entwickeln,

2. die "Kurve flach hält", so dass nicht sehr viele Menschen gleichzeitig (schwer) erkranken,

3. im Ergebnis also Menschenleben schützen kann.

Die ersten beiden Ziele wurden (bislang) in Deutschland erreicht und damit auch zu einem Teil das dritte Ziel. Sicherlich mögen einige Maßnahmen übertrieben erscheinen oder bringen weniger als andere, manche sind nach wie vor auch wissenschaftlich umstritten. Aber eine aufkommende Tendenz, die Maßnahmen seien insgesamt nutzlos und daher verzichtbar, ist geradezu wahnwitzig und erinnert stark an das Verhalten von Trump.

Update 15.10.2020

Die Zahl der positiv Getesteten  steigt in Deutschland wie anderswo stark an. Dieser Anstieg ist zwar nicht vergleichbar mit den Zahlen vom Frühjahr, weil diese neuen Zahlen das Ergebnis wesentlich verbreiteter Testung ist, doch lässt sich ein Anstieg der Infektionen - bei in den letzten Wochen gleichbleibend hoher Testanzahl - nicht mehr ignorieren. Das war vorhersehbar, weil das Virus offenkundig v.a. in Innenräumen verbreitet wird, in denen sich in dieser Jahreszeit wieder mehr Menschen aufhalten. Den Blick auf die Diagramme von Kevin Drum habe ich ergänzt um eine "Lupe" auf die vergangenen Wochen/Monate. Es zeigt sich, dass die Sterbezahlen in den USA nahezu gleichbleibend auf erhöhtem Niveau liegen, in UK, Frankreich und  Italien wieder (leicht) nach oben zeigen und in Schweden und Deutschland noch auf beruhigend geringem Niveau geblieben sind. Offenbar hat aber die Infektionswelle noch nicht die besonders gefährdeten Altersgruppen erreicht. Die letzten Tage zeigen jedoch, dass auch in Deutschland die Sterbezahlen wieder leicht steigen (von Zahlen im einstelligen Bereich/Tag auf ca. 30/Tag heute und gestern).

Ein kleiner Seitenblick auf die Nachbarländer: Polen und Tschechien, die bisher (bezgl. der Sterberaten) sehr gut durch die Pandemie gekommen sind, zeigen seit Herbstbeginn ein erhebliches tödliches Risiko: In Tschechien sind in den vergangenen zwei Wochen 51 TpM hinzugekommen, in Polen 21 TpM.

Insbesondere die Entwicklung in Tschechien sollte näher betrachtet werden, damit dort gemachte Fehler nicht hierzulande widerholt werden. Hierzu die Schilderung der tagesschau.

Falls, wie nun berichtet wird, die Zahl der positiv Getesteten auch in DE weiter steigt, wird aber bald eine Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter nicht mehr flächendeckend möglich sein und dann, so die Befürchtung, werden auch Menschen der gefährdeten Altersgruppen wieder vermehrt infiziert werden. Insofern kann ich die Sorge der Politik nachvollziehen, die sich in der derzeitigen erneuten Verschärfung von Maßnahmen niederschlägt.

Update 18.10.2020

Ich habe die Diagramme von Kevin Drum aktualisiert. Eine Steigerung der Sterbefallzahlen ist auch in Schweden (0,6 TpM pro Tag) und Deutschland (0,4 TpM pro Tag) messbar, zeigt sich aber im Diagramm noch nicht so deutlich wie in Italien (knapp 1 TpM pro Tag), Frankreich (1,5 TpM pro Tag) und UK (knapp 2 TpM pro Tag). Geringe Sterberaten (weniger als 1 TpM pro Tag) sind auch in unseren Nachbarländern Österreich, Dänemark, Luxemburg, Schweiz und Niederlande zu beobachten. Wesentlich höhere Sterbezahlen werden aus unseren östlichen Nachbarländern gemeldet: Tschechien (knapp 7 TpM pro Tag), Polen (knapp 4 TpM pro Tag). Beide Staaten waren im Frühjahr von Corona-Toten weitgehend verschont geblieben.

In der jüngsten Zeit wird wieder stark über den erneuten exponentiellen Anstieg der Neu-Infektionszahlen in Deutschland gesprochen und geschrieben. Teilweise werden dabei unangemessene Vergleiche mit den Zahlen aus dem Frühjahr angestellt. Teilweise wird aber auch richtigerweise erwähnt, dass der Anstieg mit der Erhöhung der Testanzahl zusammenhängt. Einige meinen, dass möglicherweise gar kein realer Anstieg zu verzeichnen sei. Das Phänomen ist aus der Kriminologie bekannt: Wird etwa ein existierendes Verbrechensphänomen zunächst jahrelang tabuisiert (wie etwa der sexuelle Kindesmissbrauch) und deshalb kaum angezeigt, bricht aber später das soziale Tabu und es kommen viele Fälle zur Anzeige, kann das in der Hellfeldstatistik den Eindruck erzeugen, als seien plötzlich viel mehr Taten hinzugekommen und es gebe eine enorme Steigerung, obwohl in Wahrheit nur das bisherige Dunkelfeld aufgehellt wird. Vorsicht: Der Vergleich mit der Inzidenz einer Infektion ist nicht ganz treffend, aber er zeigt das Problem auf.

Ein interessanter Versuch, dieses Problem zu umschiffen, ist die Berechnung/Schätzung von Infektionszahlen aufgrund der Todeszahlen, wenn man eine konstante IFR (infection fatality rate) zugrunde legt. Das ist allerdings eine bloße Modellierung, die eben als Konstante die IFR setzt, die vermeintlich sicherer ist, weil man sie aus verschiedenen empirischen Untersuchungen herleiten kann. Das oben wiedergegebene Modell (Dank für die Genehmigung an Otmar Scherer-Gennermann, auf Twitter bekannt unter „Otmar S“,) geht von einer IFR von 0,48 % aus und zeigt, dass die Infektionszahlen im Frühjahr zu einem größeren Teil im Dunkelfeld verblieben sind und die heutigen Infektionszahlen (modelliert an der gleichbleibenden IFR) noch wesentlich geringer sind. Dennoch lässt sich derzeit eine Steigerung der Kurve durchaus ablesen. Es ist kein reiner Dunkelfeldeffekt, sondern eine reale (noch geringe) Steigerung der Infektionen. Die Einwände hat Otmar S. gleich mitgeliefert: Die Kurve ist nicht altersbereinigt und sie sähe anders aus – wesentlich höhere Zahlenwerte –, wenn die IFR geringer wäre. In der Tat besteht über die IFR keine wissenschaftliche Einigkeit und sie wird je nach Altersstruktur der betr. Gruppe, unterschiedlich ausfallen. Die derzeitigen seriöseren Schätzungen liegen zwischen 0,13 % und 1%. Ich betrachte das Modell also mit einer gewissen Skepsis. Ob diese berechtigt ist, wird sich möglicherweise in den nächsten Wochen noch herausstellen.

Update 22.10.2020

Ich habe die Diagramme von Kevin Drum aktualisiert. Nun zeigt sich deutlich der Vorteil des Blicks auf die Sterbezahlen im Unterschied zu den teilweise weit auseinanderlaufenden Zahlen der positiv Getesteten in den einzelnen Staaten. Da die positiv Getesteten vermutlich eine ganz andere Altersstruktur aufweisen als im Frühjahr, ist der Vergleich der Infektionszahlen in zeitlicher Hinsicht zur Beurteilung der Gefährlichkeit weiterhin nicht sinnvoll. Die Fixierung der Medien auf die Infektionszahlen führt aber nun regelmäßig zu genau diesem Vergleich ("mehr als im April", "höchste Zahl von Neuinfektionen überhaupt" etc.).

Dass das Virus aber nicht etwa ungefährlich geworden ist, zeigt sich daran, dass - innerhalb der beobachteten Staaten bislang v.a. in UK, Frankreich und Italien -  auch die Sterbezahlen wieder ansteigen. In den USA sind sie weiter auf relativ hohem Niveau.

Im Nachbarland Tschechien (ich habe einmal das Diagramm von Worldometer hinzugefügt) ist das besonders krass zu sehen. Mittlerweile sterben dort 11 Menschen pro Million der Bevölkerung täglich (!). Ich habe im Länderüberblick auf worldometer kein Land entdeckt, bei dem die Anzahl der Toten stärker steigt als in Tschechien.

Bei exponentieller Verbreitung des Virus wird (vermutlich und hoffentlich in geringerem Umfang) auch die Sterberate  in Deutschland wieder ansteigen. Im Moment liegt diese Zahl noch bei 0,8 TpM täglich.

Bleiben Sie gesund!

 

Update 24.10.2020

Ich habe das aktuelle Diagramm von Kevin Drum übernommen. Das andere Diagramm zeigt die am stärksten betroffenen Staaten (Bevölkerung > 1 Million) nach Toten pro Million mit Peru und Belgien an der Spitze. Aktuell (Mitte/Ende Oktober 2020) am stärksten betroffen ist allerdings Tschechien mit 10-12 TpM am Tag (!).

Update 27.10.2020

1. Wie hoch/niedrig ist die Sterblichkeit?

Sehr viel mediale Relevanz hat die Studie von Ioannidis bekommen, die unter Berücksichtigung vieler Studien zu COVID19 eine geringere IFR ermittelte als bisher angenommen. Hier der Artikel von n-tv dazu.

Ein sehr hilfreicher Artikel zum Verständnis der Sterblichkeits-Zahlen ist m.E. dieser hier (von einem Biologie-Blog)

CFR, IFR, and You: What is the true COVID-19 death rate?

Er wurde schon Ende Juni veröffentlicht, hat aber auch Gewicht zur Beurteilung der neuesten Veröffentlichung von Ioannidis.

Im Grunde  geht es um dieselben Zusammenhänge, die ich schon in meinem ersten Beitrag (ganz oben, also am 29. März) angesprochen habe: Bewegen wir uns in einem bislang unbekannt großem Dunkelfeld, hängen alle Zahlen und Werte, die mit der Anzahl der Fälle zu tun haben, davon ab, wie viele Fälle im Hellfeld erkannt/registriert werden. Sofern aber die Registrierung mit der Schwere der Fälle zu tun hat, werden im Dunkefeld immer viel mehr leichtere Fälle vorhanden sein als im Hellfeld.

Eine Analogie aus der Kriminologie:

Will man herausfinden, wie viele Gewaltdelikte tödliche Folgen haben (nennen wir es "Tödlichkeit der Gewaltdelinquenz"), und wertet dementsprechend die Kriminalstatistik aus und zählt dort alle Gewaltdelikte zusammen, die in einem Jahr registriert wurden (also von Körperverletzung über Sexualdelikte bis hin zu Mord, einschließlich aller registrierten Versuche), dann wird man einen Bruch erhalten (auch als Prozentzahl darstellbar), den man künftig als "Tödlichkeit der Gewaltdelinquenz in Deutschland" verbreiten könnte. Warum tut das niemand in der Kriminologie? Weil wir wissen, dass diese Rate völlig unsinnig ist, solange man von einer viel höheren  Anzahl von Körperverletzungsdelikten ausgehen muss, die gar nicht bekannt werden (Dunkelfeld). Und im Dunkelfeld verbleiben mit viel größerer Wahrscheinlichkeit die leichteren Delikte, die also mehrheitlich von vornherein nicht annähernd lebensgefährlich sind. Da die Gesamtzahl der Delikte im Nenner des Bruchs (unten) steht, hängt der Wert der tatsächlichen Tödlichkeit aber entscheidend davon ab, wie viele Gewaltdelikte überhaupt gezählt werden.

Zurück zur Pandemie: Auch hier wissen wir nicht die tatsächliche Anzahl der Infektionen, und zu Beginn werden wir die eher schlimmeren symptomatischen Fälle registrieren. Je mehr wir aber über das Virus wissen und auch die symptomfreien Infektionen und solche mit leichteren Symptomen erfassen, desto geringer wird die Zahl "Sterblichkeit" (IFR), die ebenfalls ein Bruch ist, bei dem die Anzahl der ermittelten Fälle im Nenner stehen. Daher ist es überhaupt kein Wunder oder nichts besonderes, dass die Sterblichkeit des Virus sich mit Anzahl und Verbreitung der Tests stark verkleinert: Immer mehr und immer auch leichtere Fälle erhöhen jetzt den Nenner. Es kommen im Vergleich zum kriminologischen Beispiel noch einige weitere Punkte hinzu, die die Sache nicht vereinfachen: Bei der Pandemie  liegt auch der Zähler des Bruchs (also die Anzahl der Todesfälle) teilweise im Dunkelfeld, nämlich soweit Todesfälle existieren, die gar nicht als COVID19-Fälle erfasst wurden. Bei der Pandemie ist zudem die Zuverlässigkeit der Tests unterschiedlich, je nachdem, ob ein gerade positiv Infizierter getestet wird oder (nachträglich) getestet wird, ob eine Person früher einmal infiziert war - letztere Tests (auf Antikörper) haben eine höhere falsch-positiv-Rate, sie überschätzen also die Infektionsrate. Letzteres Problem gibt es - analog - übrigens auch in der Kriminologie, da ein gewisser Anteil der polizeilich erfassten Fälle sich später als nicht real herausstellt (Falschanzeigen, falsche Verdächtigungen, polizeiliche Ermittlungsfehler).

Ein Vergleich von COVID19 mit der Influenza ist insofern bislang wenig aussagekräftig als die Influenza-Zahlen nicht auf Tests beruhen, sondern auf nachträglichen Schätzungen.  Nach bisherigem - auch dem reduzierten Stand nach der Ioannidis-Publikation, ist aber nach wie vor eine höhere Gefährlichkeit des COVID19-Virus anzunehmen.

2. Aktualisierungen der Diagramme

Deutschland verzeichnet in der zweiten Welle bisher(!) eine nur gering erhöhte Anzahl an Toten pro Tag, anders v.a. Frankreich und UK. Auch die Zahlen in den USA (bislang stagnierend auf hohem Niveau) steigen wieder. Dass, wie Trump sagte, man in den USA jetzt "die Kurve kriegt" ("rounding the corner") , ist leider eine glatte Lüge. Die letzte Woche schon schlimme Lage in Tschechien hat sich noch einmal verschärft, zuletzt wurden 16 TpM an einem Tag (!) gemessen. Diejenigen, die man im Frühjahr durch harte Maßnahmen retten konnte, sterben jetzt.

Update 29.10.2020

Kurz vor dem sogenannten "Lockdown light", der ab Montag gelten soll und wieder viele kleinere und mittlere Unternehmer (zB Künstler, Gastronomen, Hoteliers) sowie uns allen, die wir diese Angebote gerne nutzen treffen wird, erreichen uns auch wieder etliche widersprüchliche Stellungnahmen.

Zum einen wird von ernstzunehmenden Wissenschaftlern immer noch bzw. nach wie vor beklagt, die steigenden Infektionszahlen seien keineswegs als Indikator für die aktuelle Gefährlichkeit anzusehen. Auch die (bisherige) Intensivbettenbelegung zeige keineswegs, dass ein nationaler Gesundheitsnotstand bevorstehe. Dementsprechend hat sich mein Regensburger Kollege Kuhbandner, mit dessen kritischen bis skeptischen Ausführungen ich mich schon mal im Frühjahr auseinandergesetzt habe (siehe oben) jüngst geäußert (LINK). Seine Darstellung läuft darauf hinaus, dass trotz der hohen Infektionszahlen (die er zu einem großen Teil auf Falsch-Positive Messungen zurückführt) eben in Deutschland derzeit auch keine besonders erhöhte Gefahr für das Gesundheitssystem bestehe, überrollt zu werden. Ein zweiter Lockdown, so wohl sein Resultat, sei unnötig. 

Seine ausschließliche Bezugnahme auf Deutschland ist mein stärkster Einwand gegen diese Darstellung: Kuhbandner schildert die Lage so, als sei Deutschland nicht mitten in Mitteleuropa gelegen, sondern auf einem Inselkontinent. Aber immerhin lässt sich sein Artikel auch positiv lesen (obwohl er dies wohl nicht so beabsichtigt): Es ist noch nicht zu spät für Maßnahmen, wir können sie ergreifen, bevor es auf den Intensivstationen "akut" wird und wir könnten in Deutschland erneut - wie schon im Frühjahr - relativ gut mit der Krise umgehen, so dass sie hierzulande glimpflich verläuft. Ob die angekündigten Maßnahmen die richtigen sind, da bin ich selbst ratlos und froh, nicht entscheiden zu müssen.

Leider gibt es auch bei ausschließlicher Betrachtung der Sterbeziffern eine negative Nachricht:

Erstmals nach vielen Monaten sind in Deutschland gestern wieder mehr als 1 TpM (Tote pro Million) TpM coronabedingte Todesfälle gezählt worden, nämlich 96 an einem Tag. Wegen des 7-Tages-Durchschnitts oben auf dem Diagramm ist das dort noch nicht erkennbar. Aber es ist eine deutliche Steigerung gegenüber der vorherigen Woche, in der nur ca. 0,5 TpM registriert wurden. Nach wie vor am meisten Todesfälle werden derzeit ("akut") in Tschechien gemeldet, nämlich mit 128 Todesfällen weiterhin mehr als 12 TpM (weltweiter Spitzenwert).

Update 1.11.2020

1. Aktualisierungen der Diagramme

Kurz vor der Wahl hat Präsident Trump mehrfach geäußert, man sei nun dabei das Virus in den Griff zu bekommen ("rounding the corner"). Dies stimmt anhand der Zahlen nicht. In den USA ist es insgesamt nicht gelungen, im Sommer die Sterbezahlen auf Null zu reduzieren wie in den meisten westlichen Staaten. Und auch jetzt steigen die Zahlen wieder an. Nun behauptet Trump ohne Beleg, die Ärzte würden fälschlich COVID-Todesfälle registrieren. Nun ja.

2. Wie gut gelang es den beobachteten Staaten im Oktober, Todesfälle zu vermeiden?

Ich habe mich hier einmal auf den "Ausbruch der zweiten Welle"  und - wie zuvor - dafür auf die Sterbezahlen in 16 Staaten im Oktober 2020 konzentriert. Dabei geht es um die Vergleichszahl Tote pro Million der Bevölkerung (TpM), die ich dem Datensatz des worldometers entnommen habe (leicht abweichend von den bei Kevin Drum angegebenen Daten).

Allgemein ist im Oktober neben den eklatant steigenden Zahlen positiv Getesteter auch ein stärkerer Anstieg der registrierten COVID19-bezogenen Sterbezahlen festzustellen, aber letztere Zahlen fallen sehr unterschiedlich aus.

a) Staaten, in denen im Oktober 2020 bis zu 20 TpM hinzugekommen sind:

Schweden von 581 auf 587 TpM, also plus 6
Deutschland von 114 auf 126 TpM, also plus 12
Dänemark von 112 auf 124 TpM, also plus 12

b) Staaten, in denen im Oktober 2020 zw. 21 und 50 TpM hinzugekommen sind:

Kanada von 245 auf 268 TpM, also plus 23
Schweiz von 239 auf 265 TpM, also plus 26
Österreich von 88 auf 123 TpM, also plus 35
Italien von  597 auf 639 TpM, also plus 42

c) Staaten, in denen im Oktober 2020 zw. 51 und 100 TpM hinzugekommen sind:

Luxemburg von 197 auf 249 TpM, also plus 53
Niederlande von 372 auf 431 TpM, also plus 59
UK von 618 auf 685 TpM, also plus 67
Frankreich von 487 auf 563 TpM, also plus 76
USA von 633 auf 712 TpM, also plus 79
Polen von 66 auf 149 TpM, also plus 83
Spanien von 672 auf 767 TpM, also plus 95

d) Staaten, in denen im Oktober mehr als 100 TpM hinzugekommen sind:

Belgien von 848 auf 987 TpM, also plus 139
Tschechien von 58 auf 303 TpM, also plus 242

Feststellungen:

Überraschend gut ist bislang Schweden mit der Herbstwelle zurechtgekommen. Trotz auch hier stark steigenden Infektionszahlen ist es in Schweden diesmal bislang wesentlich besser gelungen, seine Risikogruppen zu schützen.
Deutschland, Dänemark und Österreich schneiden bislang insgesamt am besten ab. Sie hatten relativ niedrige Todesraten sowohl im Frühjahr und nun auch zum Herbstbeginn. Dass sich dies leider sehr schnell ändern kann, zeigt sich an drei anderen Nachbarn Deutschlands.
Krass ist die Entwicklung in Belgien und v.a. Tschechien. Unser östliches Nachbarland hat (eingeschränkt gilt dies auch für Polen) nach einem sehr günstigen Verlauf im Frühjahr nun die weltweit höchsten Sterbezahlen, allein im Oktober sind in Tschechien rund doppelt so viel Tote pro Million zu verzeichnen wie in Deutschland seit Beginn der Pandemie.

 

Update 5.11.2020:

1. Dunkelfeldstudie München, Ergebnisse:

Die Süddeutsche Zeitung berichtet heute über die Ergebnisse der Münchener Dunkelfeldstudie, die die erste Welle im Frühjahr erfasst.

In den Monaten, in denen die Untersuchungsteams in München unterwegs waren, registrierte das Gesundheitsamt der Stadt 6584 Infektionen - ein Anteil von 0,4 Prozent der Stadtbevölkerung. Schon damals wurde vermutet, dass es eine hohe Dunkelziffer geben könnte, denn nicht jeder Infizierte entwickelt auch Symptome. Die LMU-Studie versuchte, Licht in dieses Dunkel zu bringen, indem sie ihre Probanden auf Antikörper untersuchte. Diese zeigen an, ob der Körper versucht hat, sich gegen einen Eindringling zu wehren. Antikörper sind auch nach Abklingen der Infektion noch vorhanden. Durch die Tests und verschiedene statistische Methoden fanden die LMU-Forscher heraus, dass die Zahl der tatsächlich Infizierten wohl bei etwa 1,8 Prozent liegt - das würde also bedeuten, dass rund 25 000 Münchner die Infektion durchgemacht haben, auch wenn viele vielleicht nichts davon bemerkten. (...)

Um die Sterblichkeitsrate zu überprüfen - sie wird immer wieder herangezogen, um die Gefährlichkeit des Virus zu relativieren oder zu leugnen -, haben die Forscher die sogenannte Übersterblichkeit in den Monaten März bis Juni betrachtet, also das Mehr an Toten im Vergleich zu den gleichen Zeiträumen der Vorjahre, und sie mit der Zahl der offiziellen Corona-Toten verglichen. Die beiden Kurven liegen fast deckungsgleich übereinander, beide mit einem Höhepunkt gegen Ende April, Anfang Mai. "Es gibt für diese Übersterblichkeit keine andere vernünftige Erklärung als das Virus", sagt Michael Hölscher, und: "Das zeigt auch, dass die Ärzte in den Kliniken supergut zugeordnet, registriert und gemeldet haben."

(...)

Die Sterblichkeitsrate einigermaßen sinnvoll zu berechnen, war bislang auch schwierig, weil eine grundlegende Zahl, eben die der tatsächlich Infizierten, mehr oder weniger unbekannt war - wenn die Zahl der Todesfälle gleich bleibt, aber die der Infizierten höher ist als angenommen, dann ist die Sterblichkeitsrate niedriger als vermutet. Ausgehend von den Antikörper-Befunden in der Testgruppe und den gemeldeten Todesfällen errechnet die Studie eine Sterblichkeitsrate von 0,76 Prozent - das heißt, dass von 10 000 Infizierten 76 sterben. "Das ist um ein Vielfaches höher als die Rate bei saisonalen Grippe-Infektionen", sagt Michael Hölscher. "Dort bewegt sie sich im Promillebereich."

 

2. Aktualisierte Diagramme

Auf dem Diagramm von Kevin Drum ist inzwischen der Anstieg der Todesfälle in Deutschland deutlich erkennbar,  deutlich über 1 TpM täglich. Im Nationenvergleich ist dies immer noch recht wenig, wie etwa am Nachbarland Österreich zu erkennen ist, das DE inzwischen "überholt" hat. Auch in Schweden steigt mittlerweile die Zahl der Todesfälle. Wenn nun darüber spekuliert wird, wie lange die gemessenen Infektionszahlen noch steigen, nachdem die Beschleunigung des Wachstums offenbar nachlässt: Im Frühjahr dauerte es in fast allen Staaten etwa 12 bis 15 Tage, bis auch die täglichen Sterbezahlen den Höhepunkt erreicht hatten;
in Deutschland gab es am 27. März: 6933 neue Infektionen, am 8. April: 333 Tote, das waren die jeweiligen Höchstzahlen. Derzeit bewegen sich (infolge der wesentlich verbreiteteren Tests) die Zahlen so: 3x so hohe Neuinfektionen, knapp halb so viele Tote täglich.  

Ein Blick noch auf unser Nachbarland Tschechien: Nach wie vor werden hier die höchsten Sterbezahlen weltweit gemessen: Gestern waren es 25 TpM! Tschechien ist auf dem obigen Diagramm der kumulierten Todesfälle in einem Monat von weit unterhalb der Rangfolge auf  mittlerweile Platz 27 der am meisten betroffenen Staaten vorgerückt.

Update 13.11.2020

Ich habe die Diagramme aktualisiert. In Deutschland zeigen nun auch die Todesfälle eine steigende Tendenz auf mittlerweile über 2 TpM täglich. Damit rückt der Höchstwert aus dem Frühjahr auch bei den Todesfällen in bedenklliche Nähe. Im Vergleich mit Italien und Frankreich, wo sich bei den Todesfällen ein ähnlich starker Anstieg wie im Frühjahr zeigt, mag das Geschehen in Deutschland immer noch "beruhigend" erscheinen. Auch in Schweden nimmt die Sterblichkeit zu, wenn auch noch geringer als in Deutschland. Aber die schwedische Hoffnung, durch weniger einschneidende Maßnahmen im Frühjahr das Geschehen im Herbst besser zu gestalten, scheint auch dort nicht unbedingt bestätigt zu werden. In Tschechien ist die Sterberate immer noch sehr hoch, allerdings  niedriger als in der vergangenen Woche. 

Update 18.11.2020

Nach langer Zeit gibt es wieder aktuelle Daten auf shinyapps, so dass ich die Grafik mit der Entwicklung der Corona-Todesfälle, die ich schon im Frühjahr/Sommer regelmäßig eingestellt habe, noch einmal produzieren konnte. Ich habe neben den neun Staaten, die ich seit Ende März beobachte, nun noch drei Nachbarstaaten (Dänemark, Österreich und Polen) ergänzt. Werte von Tschechien (gehört jetzt zu den Staaten, die mehr als 600 TpM aufweisen) sind in shinyapps leider nicht verfügbar.
Von den schon im Frühjahr stark betroffenen Staaten im oberen Drittel der Grafik sind wiederum alle von der zweiten Welle betroffen mit der Ausnahme von Schweden, wo zwar die Todeszahlen auch steigen, aber (bislang) nicht stark. Sorge macht vor allem Italien. Von den Staaten im Mittelfeld sind alle außer Canada ebenfalls von stark steigenden Sterbeziffern betroffen, insbesondere die Schweiz. Von denjenigen Staaten, bei denen es im Frühjahr glimpflich ausging, sind Polen und Österreich nun wesentlich stärker betroffen, während Deutschland und Dänemark (bislang) von stark steigenden Todeszahlen verschont geblieben sind.

Bei der anderen Darstellungsweise (tägliche Sterbezahlen, 7-Tages-Mittelwerte) von Kevin Drum lässt sich dies hinsichtlich sechs der Staaten genauer betrachten: Die Kurve steigen überall an, in Italien und Frankreich sogar mit einer ähnlich starken Steigung wie im Frühjahr, in den anderen Staaten etwas abgemildert im Vergleich zum Frühjahr. Keine distinkten Wellen sind nach wie vor in den USA zu erkennen, hier liegt die tägliche Sterberate (TpM) seit dem Sommer kontinuierlich etwa auf dem Niveau des  Höchststands (April) in Deutschland. Gestern lag lt. Worldometer-Daten in Deutschland die tägliche Todeszahl mit 357 erstmals höher als im April, es steht also zu befürchten, dass Deutschland eine ähnliche Entwicklung durchmacht wie zuvor Österreich.

Update 20.11.2020

Aus den aktualisierten Diagrammen von Kevin Drum lässt sich erkennen:

Italien (bei 10 TpM), Frankreich (bei 9 TpM), UK (bei 6 TpM) zeigen Anzeichen einer Plateaubildung der täglichen Sterbefälle auf hohem Niveau. Schweden und Deutschland liegen derzeit bei 4 TpM, aber eine Abschwächung ist in beiden Ländern noch nicht erkennbar, in den USA zeigt sich jetzt erst ein stärkerer Anstieg. Inzwischen wird aus Schweden berichtet, dass man dort härtere Maßnahmen ergreift, die den in Deutschland derzeit geltenden recht ähnlich sind. An der Grafik mit den kumulierten Todesfällen seit Beginn der Pandemie erkennbar (ebenso beim Diagarmm mit den am stärksten betroffenen größeren Staaten): Österreich hat nun Deutschland bei den kumulierten Todesfällen weit hinter sich gelassen. Das einzige (allerdings kleine) Nachbarland, das bezüglich der Todesfälle besser dasteht als DE, ist Dänemark. 

Update 26.11.2020

Ich habe zwei der Diagramme aktualisiert. Erkennbar ist, dass in Frankreich und UK der "Peak" der Todesfälle offenbar erreicht ist, in den anderen vier Staaten steigen die Todesfälle weiterhin an.
Von Deutschlands Nachbarstaaten ist nach wie vor nur Dänemark weniger von der Herbstwelle betroffen, insbesondere Polen und Tschechien liegen nun in der Todesfallstatistik weit vor Deutschland. Innerhalb der EU macht aktuell Bulgarien eine sehr heftige Entwicklung durch (um 20 TpM pro Tag).

Ich habe noch ein weiteres Diagramm zur Verfügung gestellt. Es stammt von John Burn-Murdoch, dem Datenjournalisten der Financial Times. Hier werden die Wellen von Infektionen/Hospitalisierungen und Todesfällen einander gegenübergestellt. Ein Haken wird angebracht, wenn der Peak der jeweiligen Welle erreicht ist.

Update 29.11.2020

Wie tödlich ist die Herbstwelle?

Wochenendbedingt habe ich schon heute die Zahlen zusammengestellt mit den (bislang) im November aufgetretenen Sterbefällen (Tote pro Million der Bevölkerung, TpM), die Daten stammen vom worldometer. Die nachfolgende Aufstellung beinhaltet wie zuvor die Nachbarstaaten Deutschlands und einige westliche Industriestaaten mit vergleichbarer Infrastruktur. Wie im Frühjahr zeigt sich, dass die Staaten sehr unterschiedlich von der Pandemie betroffen sind, bzw. mit ihr zurecht gekommen sind, wenn man die Todesziffern betrachtet.

a) Staaten, in denen im November 2020 zusätzlich bis zu 90 TpM  registriert wurden, also bis zu 3 TpM täglich

Dänemark von 124 auf 143 TpM, also plus 19 TpM
Kanada von 268 auf 316 TpM, also plus 48 TpM
Deutschland von 126 auf 196 TpM, also plus 70 TpM
Schweden von 587 auf 660 TpM, also plus 73 TpM

b) Staaten, in denen im November 2020 bis zu 180 TpM registriert wurden, also bis zu 6 TpM täglich

USA von 712 auf 821 TpM, also plus 109 TpM
Niederlande von 431 auf 545 TpM, also plus 114 TpM
UK von 685 auf 853 TpM, also plus 168 TpM

c) Staaten, in denen im November 2020 bis zu 270 TpM registriert wurden, also bis zu 9 TpM täglich

Spanien von 767 auf 955 TpM, also plus 188 TpM
Österreich von 123 auf 344 TpM, also plus 221 TpM
Frankreich von 563 auf 798 TpM, also plus 235 TpM
Luxemburg von 249 auf 486 TpM, also plus 237 TpM
Italien von 639 auf 900 TpM, also plus 261 TpM
Schweiz von 265 auf 535 TpM, also plus 270 TpM

d) Staaten, in denen im November 2020 täglich mehr als 9 TpM registriert wurden

Polen von 149 auf 450 TpM, also plus 301 TpM
Belgien von 987 auf 1418 TpM, also plus 431 TpM
Tschechien von 303 auf 752 TpM, also plus 448 TpM

Feststellungen:

Im Ranking steht Dänemark ganz vorn; als einziger der hier einbezogenen Staaten hat Dänemark die zweite Welle bislang mit nur wenigen Todesfällen bewältigt. Dänemark hat allerdinsg gegenüber DEutschland den Vorteil, praktisch ein (Halb-)inselstaat zu sein mit nur einer direkten Landgrenze.
Noch relativ gut stehen Kanada, Deutschland und Schweden da, auch wenn in Deutschland die Anzahl der täglich Verstorbenen jetzt höher ist als im Frühjahr.

Während Belgien in der zweiten Welle wiederum besonders hohe Todeszahlen zu verkraften hat (dem liegt wohl auch eine eigene Zählweise zugrunde!), fallen Polen und Tschechien völlig aus dem Rahmen, denn diese beiden europäischen Staaten hatten als einzige Nachbarländer Deutschlands im Frühjahr sehr niedrige Sterbefallzahlen aufzuweisen, während sie jetzt zur (weltweiten) Spitze gehören.

Update 3.12.2020

Die Diagramme habe ich aktualisiert:

Die Sterbezahlen in Deutschland und Schweden steigen weiter an.  In Frankreich zeigt sich tatsächlich eine "Trendwende" mit allerdings noch immer wesentlich höheren Sterbezahlen als in DE. Auch der Anstieg  in Italien und U.K.  scheint gestoppt. Aus dem  Diagramm mit der (kumulierten) Todesfallentwicklung lässt sich entnehmen, dass unsere Nachbarn Schweiz und Österreich weiterhin eine sehr beunruhigende Todesfallstatistik zeigen.

Update 9.12.2020

Aus den soeben aktualisierten Diagrammen lässt sich entnehmen: Hinsichtlich der Todesfallentwicklung zeigt Deutschland einen stetigen linearen Anstieg, von dessen Verlangsamung oder gar von einem Erreichen des Peak nichts zu erkennen ist. Ich deute dies als Hinweis darauf, dass - anders als im Frühjahr - Deutschland diesmal zu wenig getan hat, um die Pandemie zu beherrschen. Die täglichen Todesfalldaten liegen jetzt erheblich über den Werten im Frühjahr. Die Todesfall-Entwicklung in Deutschland ist  in ihrem Umfang momentan vergleichbar mit Schweden. Wesentlich schlimmer betroffen von der zweiten Welle waren zwar Frankreich, Italien und UK - in diesen Ländern zeigt sich bei den Todesfällen allerdings tatsächlich eine "Trendwende", wenn auch die täglichen Todeszahlen immer noch hoch liegen. Erwartungsgemäß stark steigend sind die Sterbezahlen in den USA nach dem Thanksgivingwochenende. 

Update 13.12.2020

Anders als in Frankreich, Italien und UK lässt sich in Deutschland noch keinerlei Verringerung der Todesfallentwicklung feststellen, inzwischen nähert sich DE 6 TpM täglich an. Im Vergleich vieler der am meisten betroffenen Staaten mit vergleichbaren Bedingungen steht DE damit zwar nach wie vor relativ gut da. Kommt es aber, wie jetzt befürchtet, tatsächlich zu der im Frühjahr vermiedenen Überlastung des Gesundheitssystems, werden die Todesfälle noch stark zunehmen. Zu befürchten ist, dass der jetzt angekündigte härtere Lockdown ab Mittwoch zu spät kommt, um so erfolgreich zu sein wie im Frühjahr. Unser Nachbar Dänemark und auch Kanada bewältigen die zweite Welle bislang wesentlich besser.

Update 19.12.2020

Ich habe drei Diagramme aktualisiert. In Deutschland ist die Todesfallentwicklung in eine exponentielle Steigerung übergegangen. Zusammen mit Schweden und den USA sieht es jetzt hierzulande am dramatischsten aus. Italien hat in der zweiten Welle wiederum mit einer hohen Sterblichkeit zu tun, die jedoch derzeit auf hohem Niveau abgebremst erscheint. In Frankreich und UK sieht es etwas besser aus. Nach wie vor vergleichsweise gut sehen die Kurven von Dänemark und Kanada aus. Nach meiner Beurteilung haben wir in Deutschland in der zweiten Welle zu spät reagiert und sind dabei, die relativ gute Entwicklung aus dem Frühjahr herzuschenken und uns hinsichtlich der Sterberaten einzugliedern in die anderen Industriestaaten der westlichen  Welt, wie dies zuvor auch mit Österreich geschehen ist. Ich habe natürlich nach wie vor die Hoffnung, dass der jetzige Lockdown auch die Zahlen wieder herunterbringt. Meinen örtlichen Kollegen Kuhbandner, der noch vor zwei Wochen die höheren Sterbezahlen bestritten hat und im Oktober die Pandemie praktisch schon für beendet erklärt hat, argumentiert auch angesichts der von ihm offensichtlich nicht erklärbaren stark steigenden Todeszahlen noch damit, die Wirkung eines solchen Lockdowns sei nicht erwiesen, weshalb dieser nicht angeordnet werden dürfe. Nun gut, mein Kollege steht auch nicht in politischer Verantwortung, später für tausende Tote verantwortlich gemacht zu werden.

Inzwischen wurde recherchiert (Link Netzpolitik), dass die Spitze der Querdenker-Bewegung die Verschwörungskasperei möglicherweise zur eigenen Bereicherung nutzt (Einwerbung von "Schenkungen" aufs Privatkonto des Gründers). Ich möchte nicht öffentlich die Contenance verlieren, aber das hielte ich für eine abgrundtief verachtenswerte skrupellose Masche.

Update 27.12.2020

Ich habe die Diagramme aktualisiert. Hoffnung macht, dass die gemeldeten Todesfälle in Deutschland nun - wie zuvor schon in den anderen verglichenen Staaten rückläufig sind. Ob das nur ein Feiertagseffekt ist, bleibt abzuwarten. Insgesamt hat Deutschland nun Kanada bald eingeholt in den TpM-Werten. Neben Dänemark ist Kanada derjenige der beobachteten Staaten, der die zweite Welle bislang am besten bewältigt hat.

Update 30.12.2020

Wie tödlich ist die Welle im Dezember?

Ich habe - wei zuvor im Oktober und November (siehe Updates oben)  zum Ende des Monats die Zahlen zusammengestellt mit den (bislang) im Dezember gemeldeten Sterbefällen (Tote pro Million der Bevölkerung, TpM), die Daten stammen vom worldometer. Zu berücksichtigen ist, dass infolge der Feiertage eine Meldeverzögerung dazu führen kann, dass die Zahlen etwas zu gering sind. Außerdem gibt es ohenhin oft eine Verzögerung der Meldung zwischen Sterbedatum und Registreirung von mehreren Tagen. Da die Registrierungsbedingungen und diese Verzögerungen in den einzelnen Staaten unterschiedlich sind, gibt der Vergleich auch nur ein ungefähres Bild ab. Die nachfolgende Aufstellung beinhaltet wie zuvor die Nachbarstaaten Deutschlands und einige westliche Industriestaaten mit vergleichbarer Infrastruktur. Wie im Frühjahr zeigt sich, dass die Staaten sehr unterschiedlich von der Pandemie betroffen sind, bzw. mit ihr zurecht gekommen sind, wenn man die Todesziffern betrachtet.

a) Staaten, in denen im Dezember 2020  bis zu 90 TpM  registriert wurden, also bis zu 3 TpM täglich

Dänemark von 143 auf 211 TpM, also plus 68 TpM
Kanada von 316 auf 406 TpM, also plus 90 TpM

b) Staaten, in denen im Dezember 2020  bis zu 180 TpM registriert wurden, also 3 bis 6 TpM täglich

Niederlande von 545 auf 654 TpM, also plus 109 TpM
Spanien von 955 auf 1079 TpM, also plus 124 TpM
Schweden von 660  auf 837 TpM, also plus 177 TpM

c) Staaten, in denen im Dezember 2020 bis zu 270 TpM registriert wurden, also 6 bis 9 TpM täglich

Frankreich von 798 auf 981 TpM, also plus 183 TpM
Deutschland von 196 auf 386 TpM, also plus 190 TpM
UK von  853 auf 1051 TpM, also plus 198 TpM
Polen von 450 auf 771 TpM, also plus 221 TpM
USA von 821 auf 1044 TpM, also plus 223 TpM
Belgien von 1418 auf 1667 TpM, also plus 249 TpM

d) Staaten, in denen im Dezember 2020 insgesamt mehr als 270 TpM, also täglich mehr als 9 TpM registriert wurden

Luxemburg von 486 auf 775 TpM, also plus 289 TpM
Italien von  900 auf 1209 TpM, also plus 309 TpM
Tschechien von 752 auf 1066 TpM, also plus 314 TpM
Österreich von 344 auf 671 TpM, also plus 326 TpM
Schweiz von  535 auf 863 TpM, also plus 328 TpM

Feststellungen: Von den 16 Staaten in dieser Übersicht sind nur noch zwei, die unter der Herbst/Winterwelle vergleichsweise glimpflich davon gekommen sind. Alle anderen wurden im Dezember, was Todesfälle angeht, stark bis sehr stark getroffen. Die Lage in Deutschland hat sich im Vergleich zum Frühjahr stark verschlechtert, so dass sich DE derzeit, was die Bewältigung der Pandemie angeht, nur noch im Mittelfeld der Staaten befindet, zusammen etwa mit Frankreich, UK, USA, Polen. Während Schweden, Spanien und die Niederlande die Welle diesmal bislang noch relativ gut abgewehrt bzw. überstanden haben, sieht es für etliche Nachbarstaaten Deutschlands im Dezember dramatisch aus (vgl. Schweiz, Österreich, Tschechien).  

Update 8.01.2021

Durch die Feiertage sind alle Meldungen mehr oder weniger durcheinandergeraten, so dass selbst der 7-Tage-Mittelwert nicht mehr zuverlässig Auskunft geben konnte. In den Diagrammen von Kevin Drum ist das an den deutlichen "Haken" erkennbar, die die Kurven ausweisen. Ich denke, dass sich die Daten nun "normalisieren" und spätestens Mitte nächster Woche wieder zuverlässiger sein werden. Was  jetzt schon erkennbar ist: In Deutschland, anders als in Frankreich und Italien, zeigt sich bei den Todesfällen noch keine Kurve nach unten und erst recht keine Beruhigung der Lage. Wie in UK und USA steigen die täglichen Sterbezahlen in Deutschland an bzw. verharren auf hohem Niveau. Inzwischen hat Deutschland bei den kumulierten Zahlen Kanada überholt. Auch wenn in Dänemark (bisheriges "Muster"-Nachbarland Deutschlands und bis Herbst auf gleichem Niveau) ebenfalls ansteigende Serbezahlen zu verzeichnen sind, ist Deutschland mittelrweile sehr weit nach vorn gerückt in der Aufstellung der 70 meist betroffenen Staaten.

Update 14.01.2021

Erschreckende Entwicklung In Deutschland, wie auch in UK und den USA: In diesen Ländern werden derzeit neue Rekorde in der (täglichen) Todesfallentwicklung erreicht. Wegen der weiterhin hohen Infektionszahlen ist auch nicht damit zu rechnen, dass diese Sterberate in naher Zukunft entscheidend sinkt. Auch Schweden zeigt weiterhin hohe Werte, während die Lage in Frankreich und Italien derzeit nicht mehr so krass erscheint wie zuvor. In der kumulierten Todesfallzählung holt Deutschland - im Frühjahr noch weitgehend verschont - nun kräftig auf. Mittlerweile sind es bei uns weit über 500 TpM.

Nun kann man sich über die Erklärung dieser Entwicklung streiten:

I. Es kann einerseits sein, dass wir im Frühjahr v.a. vom Glück profitiert haben, das uns dann im Herbst/Winter leider nicht treu geblieben ist. Meine Bewertung, dass die im Frühjahr angeordneten Maßnahmen zumindest zu einem guten Teil erklärt haben, weshalb hier in DE vergleichsweise wenige Menschen sterben mussten, könnte zu optimistisch gewesen sein. Diejenigen, die (auch jetzt noch) behaupten, die Maßnahmen seien ohnehin wirkungslos ("es kommt, wie es kommt"), hätten dann recht behalten.

II. Eine andere Interpretation wäre, dass die Maßnahmen im Frühjahr durchaus wesentlich beigetragen  haben, aber damals besser gewirkt haben. Für die jetzige Situation könnte dann eines oder mehrere der folgednen Argumente gelten
a) Die Maßnahmen kamen im Frühjahr rechtzeitig, im Herbst/Winter aber zu spät.
b) Sie wurden im Frühjahr überobligatorisch befolgt, jetzt nur noch widerwillig.
c) Die Maßnahmen sind unverzichtbar in ihrer Wirkung, ohne sie würden im Winter noch viel mehr Menschen dem Virus zum Opfer fallen.

Es ist noch zu früh, um I. oder II. bzw. a) bis c) endgültig zu beurteilen.

Update 22.01.2021

Aktualisierung

Ich habe die Diagramme aktualisiert. Der erschreckende Anstieg der Todesfälle in Deutschland scheint (auf hohem Niveau) gestoppt, doch sind immer noch täglich knapp 10 TpM zu beklagen. Ähnlich scheint die Entwicklung der Sterbefälle in den USA. Die Lage in UK sieht nach wie vor mit mittlerweile 18 TpM gravierend schlimmer aus, während Italien udn Frankreich momentan vergleichsweise weniger betroffen sind. In Schweden zeigt sich - aufgrund der dortigen offenbar problematischeren Datenerhebung - eine derzeit wenig verlässliche Situation.

Sterblichkeitsrate Schweden 2020

Derzeit wird im Netz verstärkt über die (Über-)Sterblichkeit in Schweden 2020 diskutiert. Mein Eindruck: Ja, die Sterblichkeit in Schweden war mit knapp unter einem Prozent etwas höher als in den vergangenen fünf Jahren, aber nein, sie war im Jahr 2020 nicht exorbitant hoch, der Wert reiht sich wenig auffällig ein in die Zahlenwerte der Dekade seit 2010.  Insofern muss man denjenigen, die den "schwedischen Weg" als richtig ansahen, zugeben: Im Hinblick auf die  Sterberate hat COVID19 dort keine Katastrophe herbeigeführt;  Schweden fügt sich hier ein zwischen andere westeuropäische Staaten, die wesentlich härtere Maßnahmen ergriffen haben und trotzdem sehr viele Sterbefälle hatten. Ob das aber ein Argument für die Übernahme dieses Wegs speziell in Deutschland wäre, wage ich dennoch zu bezweifeln, denn hier geht es auch um das Verhalten der Menschen im Allgemeinen, die Bevölkerungsdichte, die Grenzen.  Die Nachbarstaaten Schwedens (Dänemark, Norwegen, Finnland) haben zudem mit Distanzmaßnahmen noch wesentlich geringere Sterberaten erzielt, ebenso Deutschland.

Update 30. Januar 2021

Wie hat sich die Todesrate in den beobachteten Staaten im Januar entwickelt?

Wie schon in den vergangenen Monaten am Monatsende eine Übersicht über die Nachbarländer Deutschlands sowie UK, Italien, Spanien, Schweden, Kanada und die USA. Frühere Übersichten finden Sie, wenn Sie nach oben scrollen.
(TpM = Tote pro Million der Bevölkerung)

a) Staaten, in denen im Januar 2021  bis zu 186 TpM  registriert wurden, also bis zu 6 TpM täglich

Kanada von 406 auf 522 TpM, also plus 116 TpM
Luxemburg von 775 auf 913 TpM, also plus 138 TpM
Belgien von 1667 auf  1809 TpM, also plus 142 TpM
Dänemark von 211 auf 359 TpM, also plus 148 TpM
Niederlande von 654 auf 809 TpM, also plus 155 TpM
Spanien von 1079 auf 1247 TpM, also plus 168 TpM
Frankreich von 981 auf 1157 TpM, also plus 176 TpM
Österreich von 671 auf 852 TpM, also plus 181 TpM
 

b) Staaten, in denen im Januar 2021  zw 180 bis 310 TpM registriert wurden, also ca. 6 bis 10 TpM täglich

Polen von 771 auf 980 TpM, also plus 209 TpM
Schweiz von 863 auf 1078 TpM, also plus 215 TpM
Italien von  1209 auf 1454 TpM, also plus 247 TpM
Deutschland von 386 auf 680 TpM, also plus 294 TpM
USA von 1044 auf 1347 TpM, also plus 303 TpM
Schweden von 837 auf 1144 TpM, also plus 307 TpM

c) Staaten, in denen im Januar 2021 mehr als 310 TpM registriert wurden, also mehr als 10 TpM täglich

Tschechien von 1066 auf 1512 TpM, also plus 446 TpM
UK von  1051 auf 1533 TpM, also plus 482 TpM

Feststellungen: Alle 16 Staaten in dieser Übersicht sind im Januar wesentlich stärker getroffen von der Pandemie als noch im Dezember. Lediglich Kanada und Dänemark können mit knapp 4 bzw. knapp 5 TpM nach wie vor eine deutlich bessere Gesamtbilanz ziehen, weil sie sowohl im Frühjahr als auch im Herbst/Winter bislang vergleichweise gut davongekommen sind.  Alle anderen wurden auch im Januar, was Todesfälle angeht, stark bis sehr stark getroffen. Die Lage in Deutschland hat sich weiterhin stark verschlechtert, so dass sich DE derzeit, was die Bewältigung der Pandemie angeht, nur noch im unteren Mittelfeld der Staaten befindet, während ehemals stärker betroffene Staaten (Frankreich, Österreich, Polen, Schweiz, Italien) im Januar mit u6 bis 8 TpM deutlich besser davon gekommen sind als Deutschland. Erstaunlich ist, dass sich die Situation in Spanien und sogar Belgien (beide um 5 TpM) im Januar vergleichsweise weniger gravierend darstellte.  Deutschland befand sich im Januar mit 10 TpM etwa gleichauf mit den USA und Schweden. Noch viel besorgniserregender sind derzeit die täglichen Todeszahlen in Tschechien und besonders UK (beide um 15 TpM).

Update 7.2.2021

Ich habe die Diagramme aktualisiert. In allen sechs Staaten gehen die Todesfallzahlen zwar zurück bzw. (Frankreich) stagnieren, zugleich sind die täglichen Todesfälle mit der Ausnahme von Kanada überall häufiger als im Frühjahr 2020. Der krasse Anstieg in UK (der deutlcih gestoppt wurde nach Einführung von landesweietn Lockdowns kurz vor Weihnachten) könnte die infektiösere Wirkung des mutierten Virus durchaus belegen, auch wenn das teilweise weiterhin abgestritten wird. Die anderen Diagramme/Grafiken zeigen wenig Änderungen in der europaweiten bzw. weltweiten Entwicklung gegenüber den Grafiken von vergangener Woche.

Update 15.2.2021

Bei den Diagrammen habe ich jetzt eine chart ergänzt, die die Fortschritte in den 16 beobachteten Staaten bei den Impfungen darstellt (vergebene Impfdosen pro 100 der Bevölkerung). Zur Erinnerung, die 16 Staaten sind Deutschland und seine Nachbarstaaten sowie 6 weitere westliche Industrienationen (Italien, Spanien, Schweden, UK, USA und Kanada). USA und UK sind bei den Impfungen allen anderen weit voraus und haben das Impftempo in den letzten Wochen sogar noch beschleunigen können. Die restlichen europäischen Staaten liegen eng beisammen, wobei von den Nachbarländern Deutschlands Dänemark auch bei den Impfungen besser da steht. Beim Vergleich der Entwicklung der Todesfälle hat Deutschland trotz der schlimmen Entwicklung im Herbst/Winter immer noch einen vergleichbar "ordentlichen" dritten Platz hinter Kanada und Dänemark. In allen beobachteten Staaten im 6-Staaten-Vergleich von Kevin Drum sinken die Sterbezahlen, allerdings haben die USA und UK hier immer noch ca. 10 TpM am Tag zu beklagen, in den anderen Staaten sind es deutlich weniger, wenn auch immer noch zwischen 4 und 6 TpM. Ich will wirklich nicht unken, aber in allen Staaten liegt die tägliche Todesfallanzahl noch DEUTLICH über den Werten, bei denen im Frühjahr das Ende der Lockdownmaßnahmen diskutiert wurde.

Update 17.02.2021

Versuchsweise möchte ich den regelmäßigen Überblicken über die 16 Staaten anhand der bloßen Sterbefallstatistiken einen Index beiseite stellen, der auch den Impfstatus miterfasst, so dass eine Indexzahl beide Werte abbildet und so ein Ranking der 16 Staaten ermöglicht. Zur Erinnerung, die 16 Staaten sind Deutschland und seine Nachbarstaaten sowie sechs weitere westliche Industrienationen (Italien, Spanien, Schweden, UK, USA und Kanada).

Die Frage ist natürlich, wie man die (negativ zu wertenden) Todeszahlen mit den (positiv zu wertenden) Impfquoten in Zusammenhang bringen kann und dabei die Größenordnungen weder völlig unplausibel werden noch einer der beiden Zahlenwerte marginalisiert wird. Ich bin einmal so vorgegangen: Die kumulierten TpM habe ich einfach gezählt. Die Impfquote (gezählt nach Impfdosen pro 100 Einw.) habe ich umgekehrt (von 100 substrahiert) und dann mit 30 multipliziert, d.h. ein Wert von 5 Impfdosen pro hundert (derzeitiger EU-Durchschnitt), ergibt dann 95 x 30 = 2850. Beide Zahlenwerte (kumulierte TpM und 30facher, umgekehrter Impfdosenwert)  werden dann addiert.
Dabei war meine Überlegung, dass jede Impfung potentiell 0,3 % eines Todesfalls verhindert. Die Multiplikation der umgekehrten Impfquote mit 30 ergibt damit einen Wert, der in der Größenordnung der Todesfallzählung pro Million der Bevölkerung entspricht.

Mögliche Einwände: Voller Infektionsschutz besteht meist erst nach zwei Impfdosen und die Durchschnitts-CFR von 0,3 % wird anfangs weit überschritten, da die Älteren/Vorerkrankten zuerst geimpft werden. Da es am Ende ein Ranking sein soll, geht es aber hauptsächlich darum, die Impfquote als Faktor dafür zu berücksichtigen, wie gut der Umgang des jeweiligen Staates mit der Pandemie im Vergleich zu anderen ist. So kann eine gute Impfstrategie zum Teil vorherige Nachlässigkeiten im Umgang mit der Pandemie etwas kompensieren.

Wenig überraschend ist, dass UK und USA mit ihrer weit effektiveren Impfstrategie nun mit diesem Index besser abschneiden als wenn man nur auf die Sterbeziffern schaut. Aber wieviel besser? Hier also mein erster Versuch (Datenstand 14./15. Februar):

Dänemark 3168
Kanada 3460

Deutschland 3636
Niederlande 3757
Österreich 3788
Luxemburg 3855
Polen 3914
Schweiz 3958

UK 4022
USA 4050
Schweden 4088
Frankreich 4123
Spanien 4234
Italien 4400

Tschechien 4590
Belgien 4720

Ich bitte um Ihre Einwände und Anregungen.

Update 23.02.2021

Ich habe die Diagramme oben wieder auf den aktuellen Stand gebracht. Bei Kevin Drum ist erkennbar, dass sich wieder überall in den 6 Staaten eine Stagnation der Todesfälle auf dem bestehenden Niveau bemerkbar macht (kleiner Haken in den Diagrammen). Das wäre der erste Hinweis, dass sich eine überall befürchtete dritte Welle (wohl ausgelöst durch die britische Mutation) auch bei den Todesfällen bemerkbar macht. Aber im Moment könnte es sich auch noch um einen statistischen Artefakt handeln. Bei den Impfraten zeigt sich keine größere Änderung: UK, USA und Dänemark haben ihren Vorsprung beibehalten, auch wenn aus den USA zuletzt gemeldet wurde, dass der weitere Ausbau der Impfkapazitäten wegen der Schlechtwetterperiode ins Stocken geraten sei. Deutschland liegt hier immer noch im Durchschnitt der EU-Staaten.

Ich habe meine INDEX-Aufzeichnung fortgesetzt und komme nun zu folgenden Werten (die Rangfolge bleibt unverändert). In vielen Staaten hat sich die Impfrate inzw. auf den Index positiv ausgewirkt. Gegenüber den Daten vor einer Woche hat sich in 12 von 16 Staaten der Indexwert verringert, in einem (Frankreich) ist er gleich geblieben, in drei Staaten ist der Indexwert gestiegen: Spanien, Italien, Tschechien).

Index Todesrate/Impfrate (Datenstand 21./22.02.2021)

Dänemark 3149
Kanada 3449

Deutschland 3633
Niederlande 3748
Österreich 3762
Luxemburg 3846
Polen 3906
Schweiz 3931
UK 3963
USA 3971

Schweden 4085
Frankreich 4123
Spanien 4248
Italien 4412

Tschechien 4672
Belgien 4712

Update 28.02.2021

Wie hat sich die Todesrate in den beobachteten Staaten im Februar entwickelt?

Wie schon in den vergangenen Monaten am Monatsende eine Übersicht über die Nachbarländer Deutschlands sowie UK, Italien, Spanien, Schweden, Kanada und die USA. Frühere Übersichten finden Sie, wenn Sie nach oben scrollen.
(TpM = Tote pro Million der Bevölkerung)

a) Staaten, in denen im Februar 2021  bis zu 84 TpM  registriert wurden, also bis zu 3 TpM täglich

Dänemark von 359  auf 406 TpM, also plus 47 TpM
Kanada von 522 auf 580 TpM, also plus 58 TpM
Schweiz von 1078 auf 1150 TpM, also plus 72 TpM

b) Staaten, in denen im Februar 2021  bis zu 168 TpM  registriert wurden, also bis zu 6 TpM täglich
Belgien von 1809 auf 1901 TpM, also plus 92 TpM
Österreich von 852 auf 945 TpM, also plus 93 TpM
Niederlande von 809 auf 911 TpM, also plus 102 TpM
Luxemburg von 913 auf 1017 TpM, also plus 104 TpM
Schweden von 1144 auf 1269 TpM, also plus 125 TpM
Deutschland von 680 auf 834 TpM, also plus 154 TpM
Italien von  1454 auf 1608 TpM, also plus 154 TpM
Frankreich von 1157 auf 1313 TpM, also plus 156 TpM
Polen von 980 auf 1145 TpM, also plus 165 TpM

c) Staaten, in denen im Februar 2021  zw 168 und 280 TpM registriert wurden, also ca. 6 bis 10 TpM täglich

USA von 1347 auf 1542 TpM, also plus 195 TpM
Spanien von 1247 auf 1478 TpM, also plus 231 TpM
UK von  1533 auf 1806 TpM, also plus 273 TpM

d) Staaten, in denen im Februar 2021 mehr als 280 TpM registriert wurden, also mehr als 10 TpM täglich

Tschechien von 1512 auf 1867 TpM, also plus 355 TpM
 

Feststellungen: Allgemein sind die Zahlen im Februar etwas niedriger als im Januar. Wie schon an den Diagrammen/Grafiken erkennbar, sind die Sterbezahlen inzwischen weltweit auf dem Rückzug, liegen aber immer noch höher als im April 2020. Es gibt aber erhebliche Unterschiede, gerade bei den Nachbarländern Deutschlands: An den extremen Enden vergleiche man Dänemark und Tschechien. Dänemark hat neben Kanada auch im Februar die günstigsten Werte erreicht, Deutschland blieb mit Italien, Frankreich und Polen im Mittelfeld der Betroffenheit. Relativ die höchsten Todeszahlen wiesen im Februar nach wie vor die USA auf und (in Europa) Spanien, UK und vor allem Tschechien.

Um die Entwicklung in der zweiten großen Pandemiewelle insgesamt vergleichbar zu machen habe ich oben bei den Diagrammen den Stand (kumulierte TpM) vom 1. Oktober und den Stand von heute vergleichbar gemacht. Insbesondere weil Tschechien und Polen so viel stärker betroffen waren, bleibt Deutschland trotz der vielen Todesfälle im Herbst/Winter auf dem schmeichelhaften Rangplatz drei. Belgien ist zwar insgesamt am bitteren oberen Ende der Rangliste geblieben, wird aber inzwischen fast von Tschechien und UK eingeholt, der Abstand hat sich deutlich verkleinert.

Update 8.3.2021

Die Diagramme habe ich aktualisiert und die Indexwerte (Erläuterung im Update zum 17.02. oben) neu berechnet.

Die Entwicklung der vergangenen zwei Wochen setzt sich fort. Die hervorragende Impfstrategie in den USA und UK sorgt im Index dafür, dass diese Staaten aufrücken und einen Gutteil ihrer bislang schlechten COVID19-Bilanz schon kompensieren konnten. Am Indexwert für Deutschland ist hingegen erkennbar, dass der Vorsprung aus der relativ guten Frühjahrsbilanz 2020 fast aufgebraucht ist - andere Staaten im Ranking (Dänemark, Kanada, Niederlande, Österreich) erhöhen den Abstand zu Deutschland bzw. holen auf. Tschechien fällt durch seine eklatante Sterbebilanz immer weiter zurück, jetzt sogar deutlich hinter Belgien.

Anders als bei den Infektionszahlen scheinen die Sterbezahlen immer noch allg. (Ausnahme Tschechien) leicht zu sinken. Hier wird sich demnächst zeigen, ob die Mutation B. 1.1.7., die sich immer mehr verbreitet, sich auch bei den TpM-Werten  bemerkbar macht oder ob bessere Behandlungsmöglichkeiten und die höhere Impfquote bei den am stärksten Betroffenen Personengruppen sich positiv auswirkt und die Tödlichkeit des Virus dadurch insgesamt verringert wird. 

Update 15.03.21

Eine interessante Frage wirft Kevin Drum heute auf. Warum sind die asiatischen Staaten (und Australien/Neuseeland) soviel weniger betroffen von der Pandemie, was sich insbesondere in einer sehr viel (zT um den Faktor 1000!) geringeren Todesrate zeigt? Auch ein Artikel in der New York Times stellte zuletzt diese Frage und gab ein paar Vermutungen als Antworten.

Das Drama in Deutschland wird dadurch auch sichtbar(er), denn vor einigen Monaten hat Drum diese Frage auch bezüglich Deutschland aufgestellt. Viele meinten damals dahinter stecke das besondere Organsiationstalent der Deutschen, aber auch das große Vertrauen in Wissenschaft, Behörden und Politik. Das ist offenbar alles vorbei. Nach dem Versagen in der Impforganisation bewundert niemand mehr "unser" Talent.

Ich habe die Diagramme aktualisiert. Bei meinem 16-Staaten-Vergleich hält Deutschland immer noch den schmeichelhaften dritten Platz, obwohl die anderen aufholen bzw. schneller voranschreiten. Immerhin hat Dänemark jetzt die 3000er Marke unterschritten. Tschechien ist das einzige Land, in dem die Indexzahl noch immer stark ansteigt.

Beim 6-Staaten-Vergleich zeigt sich jetzt eine dritte Welle erstmals in den Todeszahlen Italiens. In allen anderen Staaten geht die tägliche Todesziffer auch bei mittlerweile seit mehreren Wochen steigenden Infektionszahlen nach unten oder stagniert.

Update 19.3.2021

Lauterbachs düstere Prognosen - eher unter- als übertrieben

Manche nennen es "Panikpropaganda", aber es ist einmal interessant wie die als Panikpropagandisten gescholtenen Politiker und Epidemiologen in der Vergangenheit mit ihren Prognosen abgeschnitten haben.

Ein sicherlich besonders Panikmache-Verdächtiger ist Herr Lauterbach. Lauterbach hat viel mehr Expertise als ich, aber natürlich kann auch er sich irren und möglicherweise (was ihm andere vorgeworfen haben) zu "emotional" sein. Schaun wir mal:

Was sagte er am 8. Oktober 2020 lt Frankfurter Rundschau voraus?

Nachdem Merkels düstere Corona-Prognose sogar schon übertroffen wurde, legt nun auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nach. In der ARD-Talkshow „maischberger. die woche“ gibt auch er eine düstere Befürchtung ab. Die Zahl der mit Corona Infizierten verschiebe sich so langsam aber sicher wieder in die höheren Altersklassen, wodurch es in der vergangenen Woche zu einer Verdopplung der Zahl an Corona-Infizierten in der Intensivstation kam. „Geht man nun also von 20.000 Neuinfizierten täglich aus, würden etwa 200 Menschen am Tag sterben“, so der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach.

Faktenlage: Von 10. Dezember bis 13. Januar hatten wir (im 7-Tages-Vergleichswert) täglich mehr als 20.000 Neuinfektionen und vom 18. November bis zum 17. März (also bis vorgestern!) jeweils mehr als 200 Tote täglich (7-Tages-Vergleichswert). Ergebnis der Betrachtung: Herr Lauterbach lag daneben. Aber er hat nicht etwa übertrieben, wie ihm vorgeworfen wurde, sondern untertrieben! Es war aus heutiger Sicht keine Panikmache, sondern der Versuch mit einer realistischen, besorgten Einschätzung die Politik und uns alle schon Anfang Oktober zu warnen und damit die Bundeskanzlerin, die Ende September vor einer solchen Entwicklung bis Weihnachten gewarnt hatte, zu bestätigen. Er wurde damals von Vielen verlacht. Insbesondere Herr Streeck fand damals in einem Interview zu einer anderen Einschätzung:

Statement des Virologen Hendrik Streek, der in einem Interview davon spricht, dass 20.000 tägliche Corona-Neuinfektionen nicht so angsteinflößend wären, wie sie zunächst klingen, da die meisten Erkrankten bislang einen milden Verlauf ohne Symptome hätten.

Ja, die meisten. Auch nach Herrn Lauterbachs Rechnung, nämlich 99%, überleben. Aber bei hohen Zahlen sind auch 1% ziemlich viele Menschen.

Schauen wir auf jüngere Prognosen von Lauterbach. Am 19. Februar (vor einem Monat) hat er Folgendes gesagt:

Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, stehen wir mit Lockerungen ab Anfang März wieder vor steigenden Zahlen. Besonders die britische Variante ist bereits so stark verbreitet, dass es spätestens Anfang März bestenfalls zu einer Stagnation kommt, ehe die Fallzahlen dann wieder steigen würden. Der Lockerungsspielraum liegt eigentlich bei null – auch für Friseure. Was ich mir einzig vorstellen könnte, wäre, bei wirklich guter Vorbereitung, Grundschulen und Kitas zu öffnen – wegen der schlimmen Folgeschäden für Kinder. Grundschullehrer und Erzieher sollten daher vorrangig geimpft werden, die Schüler müssten medizinische Masken tragen und mindestens einmal pro Woche einen Antigen-Schnelltest* machen. Dazu kann dann Wechselunterricht stattfinden. Aber das ist das absolute Maximum an momentanen Lockerungen. Die Mutationen bauen sich ansonsten systematisch und schonungslos zu einer dritten Welle auf. Die höheren Klassen müssen ausschließlich im Homeschooling bleiben, sonst verlieren wir schnell die Kontrolle über die Pandemie. Der aktuelle Lockdown ist erfolgreich, aber nicht erfolgreich genug.

Wir können nun leider feststellen, dass Herr Lauetrbach schon wieder ziemlich richtig lag mit seiner Prognose, schon wieder hat er eher unter- als übertrieben, denn die täglichen Neuinfektionen stiegen schon seit Mitte Februar wieder an.

Ich hoffe trotzdem inständig, dass seine Befürchtung hinsichtlich der Todeszahlen, die bisher auf ca. 1 % der Infizierten bzw. positiv Getesteten beruht, inzwischen wegen der Impfungen der Risikogruppen deutlich gemildert werden kann. Aber auch wenn es 0,5 % oder noch weniger sind: Sollten die Infiziertenzahlen auf 50000 oder gar 100000 steigen, wie Lauterbach es im Januar für den Sommer prognostiziert hat würden wir mit 250 bis 500 Toten täglich rechnen müssen. Was beängistigend ist: Wir  haben uns beinahe an 200 Tote täglich gewöhnt, so dass wir, was früher einmal als Panikmache galt, nun als wenig bedeutsam hinnehmen.

Das gilt natürlich relativ unabhängig davon, welche Entscheidungen zu Lockerungen letztlich getroffen werden. Auch diese haben ja ihre Berechtigung. Aber man sollte nicht den Fehler machen, die Warnungen nicht ernst zu nehmen. Wer jetzt unklug lockert, muss evtl. die Verantwortung für die prognostizierten Ergebnisse übernehmen. Ich bin froh, nicht entscheiden zu müssen.

Update 21.03.2021

Bei den neuen Diagrammen zeigt sich weiterhin eine rückläufige bzw. stagnierende Todesrate in den meisten Ländern, von den 16 Staaten, die hier regelmäßig beobachtet werden, zeigen aber Italien, Luxemburg, Tschechien und Polen immer noch bzw. schon wieder eine besorgniserregende Entwicklung (dritte Welle bei den Sterbezahlen?).   Betrachtet man das Ranking anhand des Indexes, der aus Todesrate (kumulativen TpM) und Impffortschritt (fehlende Impfdosen pro 100 Einw. x 30) gebildet wird, haben USA und UK derzeit stark aufgeholt und werden wohl schon nächste Woche mit Deutschland gleichziehen, d.h. Deutschland wird demnächst vom Rangplatz 3 auf 5 zurückfallen. Dänemark zeigt nach wie vor von den 16 beobachteten Staaten die beste Bilanz.

Update28.03.2021

Ich habe meinen Index aus Impfrate und Todesrate aktualisiert (siehe oben über dem Beitrag). Wie schon letzte Woche zu erwarten war, hat die beschleunigte Impfkampagne in den USA und in UK dazu geführt, dass diese beiden Staaten im Index an Deutschland vorbeigezogen sind. Deutschland ist damit auf den 5. Rang zurückgefallen. Gegenüber UK liegt das auch an der weiterhin stagnierenden täglichen Todesrate von knapp 2 TpM, gegenüber den USA nur an der weit langsameren Impfung der Bevölkerung in Deutschland.

Die Impfgeschwindigkeit in Deutschland stieg zwar im März (bis auf die Woche der AZ-Unterbrechung) stetig an, aber viel zu langsam, um selbst den EU-Nachbarn gegenüber Boden wettzumachen.

In den Nachbarländern Polen und Tschechien, eingeschränkt auch für Italien gilt allerdings: Hier hat die neue Infektionswelle auch schon erhöhte Todeszahlen mit sich gebracht, die durch verstärktes Impfen im Gesamt-Index nicht bzw. kaum mehr ausgeglichen werden können. Tschechien fällt weiter zurück, Polen wird von Schweden "überholt".

Update 5.04.2021

Winterbilanz der Todesraten COVID 19

Wie schon in den vergangenen Monaten am Monatsende eine Übersicht über die Nachbarländer Deutschlands sowie UK, Italien, Spanien, Schweden, Kanada und die USA, diesmal das ganze Winterhalbjahr (1. Oktober bis 31. März) betreffend. Frühere Übersichten finden Sie, wenn Sie nach oben scrollen.

(TpM = Tote pro Million der Bevölkerung)

a) Staaten, in denen im Winterhalbjahr 20/21  bis zu 549 TpM  registriert wurden, also bis zu 3 TpM täglich

Dänemark von 112 auf 418 TpM, also plus 306 TpM
Kanada von 245 auf 608 TpM, also plus 363 TpM

b) Staaten, in denen im Winterhalbjahr 20/21 zwischen 549 und 1098 TpM  registriert wurden,
also zw. 3 und 6 TpM täglich

Niederlande von 372 auf 969 TpM, also plus 597 TpM
Schweden von 581 auf 1330 TpM, also plus 749 TpM
Deutschland von 114 auf 924 TpM, also plus 810 TpM
Spanien von 672 auf 1619 TpM, also plus 947 TpM
Schweiz von 239 auf 1190 TpM, also plus 951 TpM
Österreich von 88 auf 1045 TpM, also plus 957 TpM
Luxemburg von 197 auf 1191 TpM, also plus 994 TpM
Frankreich von 487 auf 1482 TpM, also plus 995 TpM
USA von 633 auf 1711 TpM, also plus 1078 TpM

c) Staaten, in denen im Winterhalbjahr 20/21 zwischen 1098 und 1647 TpM 
registriert wurden, also zw. 6 und 9 TpM täglich

Belgien von 848 auf 1993 TpM, also plus 1145 TpM
UK von  618 auf 1861 TpM, also plus 1243 TpM
Italien von  597 auf 1843 TpM, also plus 1246 TpM
Polen von 66 auf 1455 TpM, also plus 1389 TpM

c) Staaten, in denen im Winterhalbjahr 20/21  mehr als 1647 TpM registriert wurden, also mehr als 9 TpM täglich

Tschechien von 58 auf 2523 TpM, also plus 2465 TpM

Die Bilanz von Tschechien ist im Winterhalbjahr grausam: Von einem der Staaten, die im letzten Frühjar am wenigsten betroffen waren, zur europaweiten Corona-Todeszone. In der Übersicht auch sichtbar: Deutschland ist im Winterhalbjahr in der Bilanz nur noch Mittelmaß, lediglich Dänemark und Kanada können mit der Bilanz einigermaßen zufrieden sein.

Update 15.04.2021
Die Todesraten steigen in der Folge der erhöhten Neuinfektionszahlen insb. in Deutschland wieder an. Das belegt, dass auch die dritte Welle tatsächlich "gefährlich" ist, auch wenn der größte Teil der Risikogruppen bereits geimpft ist. Inzwischen liegt Deutschland wieder bei Werten über 3 TpM. 

Positiv ist immerhin, dass nun die Impfkampagne auch in der EU Fahrt aufnimmt. Das zeigt der Index aus Todesraten/Impfdaten, bei dem sich auch die Zahlen von Tschehcien jetzt stabilisieren. Einzig steigend sind die Werte in Polen.

Update 27.04.2021

Inzidenzzahl für die gesetzliche Notbremse?

Natürlich störe ich mich - ebenso wie viele andere ernstzunehmende Wissenschaftler - an der Nutzung der Inzidenzzahlen  für die direkte gesetzliche "Notbremse", die m.E. darüber hinaus zu spät und zu zögerlich kommt, aber auch nach meiner Einschätzung ungeeignetes enthält wie die nächtliche Ausgangssperre - politische Kompromisse halt. Regelmäßig wird mir geantwortet, man habe nun einmal keinen besseren Indikator für (künftige) Pandemie-Gefahren als eben diese Inzidenzzahl und den R-Wert. Das ist womöglich richtig, ignoriert aber, dass wiederum viele Wissenschaftler seit über einem Jahr repräsentative Stichproben-Tests fordern, um ein realistischeres Bild der Infektionsverbreitung zu gewinnen.

Neuer Index

Ein besseres, allerdings überwiegend rückblickendes, Bild des politischen Erfolgs der Pandemie-Eindämmung soll mein Index geben, in dem die Todesrate (kumulierte COVID-Tote pro Million) und die Impfrate als Vergleichsmaßstab für Deutschland und alle seine Nachbarstaaten sowie USA, UK, Kanada, Italien, Schweden und Spanien erfasst sind. Ich habe die Messung der Impfrate nun verändert. Es werden nun nicht mehr "Impfdosen pro 100 Einwohner" verglichen, sondern "voll geimpfte Personen" einbezogen. Grund war der Hinweis, dass das Ziel einer Immunisierung von mind. 80% der Bevölkerung so besser erfasst werden kann. Die Impfrate wird demnach so berechnet: Prozentanteil der voll geimpften Personen, subtrahiert von 80%. Dieser Wert wird mit 30 multipliziert. Dieser Faktor soll indirekt die (verminderte) Sterblichkeit erfassen, d.h. ich gehe davon  aus, dass mit 0,33 % vollständig Geimpften ein Todesfall pro Million (potentiell) verhindert wird.

Betrachtet man den Index nach dieser Methode, liegt DE wieder auf dem dritten Platz, stagniert aber in der vergangenen Woche - die Todesrate ist derzeit hoch und die Anzahl der vollen Impfungen zu klein, um dies wettzumachen. UK und USA, die im Vergleich zu ihrer hohen Anzahl an Impfungen wenige vollständig geimpfte Personen aufweisen, sind nun wieder im Mittelfeld des Indexes zu finden, haben aber seit der letzten Woche schon wieder viel gut gemacht, werden also bald Deutschland wieder einholen.

Aus den Diagrammen von Kevin Drum geht hervor, dass DE wie auch Italein und Frankreich weiterhin (zu) hohe Sterberaten haben, in den anderen Vergleichsstaaten sieht es derzeit besser (Schweden, USA) oder sogar entscheidend besser aus (UK, Kanada).

 

Update 04.05.2021

Nachdem ich den Index auf "Voll Geimpfte" umgestellt habe, zeigt sich, dass in einigen Ländern die zuvor festgestellten Trends korrigiert werden mussten. Für sieben Staaten zeigt der Tend weiterhin abwärts, d.h. sie impfen schneller (vollständig) als die Zahl der kumulierten Todesfälle steigt: DK, USA, CH, UK, F, ESP, ITA. In ebenfalls sieben Staaten stagniert der Trend: KAN, DE, NL, Ö, LUX, SWE, BEL. Und für zwei Staaten zeigt der Tend weiterhin nach oben (PL, CZ).

Die Gründe für eine Stagnation sind verschieden: Entweder wird zu wenig zweitgeimpft, weil diese Zweitimpfungen aufgeschoben wurden, oder die täglichen Todeszahlen sind immer noch so hoch, dass auch eine schnellere Impfkampagne nicht mithalten kann. Dies ist etwa bei DE der Fall.

Deutschland erreicht soeben die 1000er Grenze: 1000 pro Million der dt. Bevölkerung sind mit/an COVID19 verstorben.

Update vom 12.05.2021

1. Aktualisierung des Indexes und der Diagramme

Ich habe alle Diagramme aktualisiert. In meinem Todeszahlen und Impfraten vereinigenden Index zeigt sich, dass DE nun nicht mehr stagniert, sondern aufgrund der gesteigerten Impfrate nun die leider immer noch erhöhten Todeszahlen (über)kompensiert. Allerdings ist das Impftempo in den USA immer noch wesentlich schneller, insbesondere bei den Zweitimpfungen, so dass DE im Ranking einen Platz hinter die USA zurückfällt. Insgesmat sieht die Lage in den 16 Vergleichsstaaten etwas besser aus als noch letzte Woche: Nur noch in Tschechien steigen die Indexwerte, in den meisten Staaten fallen sie (z.T. erheblich).

2. Der "finale" Schweden-Vergleich

Kevin Drum hat - vielleicht etwas  voreilig - eine "finale" Betrachtung der Werte (Todesrate und Wirtschaftseinbußen)  in Schweden vorgenommen, vgl. die Langform auf seinem Blog und hier die Kurzform: Schweden schneidet hinsichtlich der vergleichbaren Länder des Nordens ziemlich schlecht ab, in Europa liegt Schweden aber im Mittelfeld. Interessant ist, dass - anders als Viele glaubten, die härteren Lockdown-Maßnahmen in den Nachbarländern Schwedens der dortigen Wirtschaft gar nicht so stark geschadet haben: Hier schneidet Schweden schlechter ab als die Nachbarn. Im Vergleich zu Deutschland wissen wir es schon: Die Todeszahlen in Schweden sind wesentlich höher, die Wirtschaftsdaten besser. Interessant ist auch die Diskussion unter dem Beitrag von Kevin Drum: Die Meinung ist verbreitet, dass man sich in Schweden ohnehin strenger an die Empfehlungen halte, während etwa in den Mittelmeerstaaten (Italien, Spanien) die Bevölkerung trotz offiziell harter Maßnahmen weniger daran halte.

Update 20.05.21

Ich habe die Diagramme aktualisiert. Immer noch stagniert in Deutschland die  Todesratenentwicklung auf (zu) hohem Niveau, auch wenn die meisten Anzeichen darauf deuten, dass die Zahlen zum Ende des Monats zurückgehen werden. Der Index ergibt Erfreuliches: In keinem der beobachteten Staaten steigt der Indexwert weiter an. Allerdings wird wohl (demnächst)  unser Nachbar Niederlande Deutschland den Rang vier streitig machen.

Zur Schwedenfrage gibt es jetzt einen ausführlichen Beitrag in der britischen Zeitschrift "Spectator", den ich gern verlinke. Hatte am Ende Schweden doch die bessere Strategie?, das ist die Frage, die jedenfalls im Vergleich zu UK im Beitrag positiv beantwortet wird.

Update 25.05.21

Die Diagramme wurden aktualisiert. Insgesamt zeigt sich ein positives Bild: Nirgends mehr steigende Index-Werte. Auch in Deutschland zeigen nun die Todesraten (endlich!) nach unten - siehe das Diagramm von Kevin Drum. Da in DE in der vergangenen Woche zugleich die Zweitimpfungen wesentlich beschleunigt wurden, zeigt DE im Index nun einen wesentlich besseren Wert. Möglicherweise wird auch demnächst wieder der an die USA verlorene Rangplatz drei wieder "zurückgewonnen".

Update 1.6.2021

Im Index hat die Zweitimpf-Kampagne in Deutschland dazu geführt, dass Deutschland die USA wieder überholt hat. Weil Kanada beim Zweitimpfen weit zurückliegt, könnte auch Kanada demnächst eingeholt werden.

Nach wie vor weist DE den täglichen Wert von ca. 2 TpM (7-Tage-Wert) auf, mittlerweile gegenüber unseren Nachbarländern ein Spitzenwert. Seit Wochen gibt es daran kaum Veränderung, zuletzt stieg der Wert sogar wieder. Die Hauptantwort derjenigen, die darauf antworten, war bislang: Die Todeszahlen gehen eben erst mit 4-wöchiger Verzögerung zurück. Das ist aber jedenfalls international nicht so: Die Sterbezahlen in UK und Polen gingen jeweils mit einer Verzögerung von 14 Tagen zurück, in Tschechien waren es nur 7 Tage. Abgesehen davon ist der Abstand zwischen Absinken der Fallzahlen und der Todeszahlen nicht der einzige Grund zur Besorgnis: Bei den genannten Staaten sind nämlich die Sterbezahlen nicht nur schneller, sondern auch weitaus stärker zurückgegangen, zum Teil weit unter die Rate von 1 TpM. Und ehrlich: Warum wird DARÜBER so wenig berichtet? Was ist bloß die Ursache dafür?

Update 7.6.2021

Deutschland ist im aktualisierten Index durch die starke Zweitimpfungskampagne wieder auf den zweiten Rangplatz hinter Dänemark gerückt, auch wenn Niederlande und Kanada derzeit praktisch gleichauf liegen. Im Mittelfeld macht UK weiter Boden gut. Tschechien nach wie vor abgeschlagen auf em letzten Rang. Allerdings sind in allen 16 Staaten die Todeszahlen inzwischen auf erträglichem Niveau, wnn auch in Deutschland weiterhin höher als in den meisten Nachbarstaaten (derzeit 1,4 hinter Polen mit 1,6 TpM). Insgesamt scheinen aber die Signale in allen 16 Staaten auf Entspannung zu zeigen.

Update 13.6.2021

Endlich sind auch die täglichen Todeszahlen in Deutschland auf unter 1 TpM gesunken. Die starke Zweitimpfungskampagne führt dazu, dass DE im Ranking den zweiten Rangplatz sogar stabilisieren konnte. Die USA sind - nach starkem Beginn zu Jahresanfang bis Mai - im Impftempo jüngst stark zurückgefallen, so dass sie aktuell nur noch den siebten Rang belegen. Die Ränge zwei bis neun liegen eng beieinander. Insgesamt sind die europäischen Staaten zusammengerückt und, wie schon in der vergangenen Woche, stehen die Zeichen hier allg. auf Entspannung.

Update 20.6.2021

Kevin Drum hat den Maßstab seiner Diagramme verändert. Nun erkennt man, dass in UK die Todesfälle momentan wieder (leicht) ansteigen. In Deutschland und in den USA (wie auch in Frankreich und Italien) stagnieren sie bei  etwa 1 TpM, in Schweden sind die Todesfälle stärker rückläufig.

In meinem Index (Todesfälle und Impfrate von 16 Staaten kombiniert) hat Deutschalnd den zweiten Rangplatz wieder an Kanada abgegeben, weil auch dort jetzt die Zweitimpfungsrate stark ansteigt. Im Übrigen sieht die Lage in ganz Europa weit besser aus - überall werden jetzt hohe Impfraten erzielt bei geringen Todesfällen.

Update 27.6.2021

Nach Aktualisierung der Diagramme (oben über dem Beitrag): Überall zeigt der Trend weiterhin nach unten, d.h. es werden Woche für Woche weniger COVID19-Todesfälle registriert und in allen 16 Staaten steigt die Rate der vollständig geimpften Personen, teilweise in erstaunlichem Tempo (gilt auch für DE!).

In UK und den USA zeigen sich jedoch leider Anzeichen einer Impfmüdigkeit bei gleichzeitigem (leichten) Anstieg der Todesfälle. Was diese beiden Staaten im Frühjahr wegen ihrer starken Impfkampagne an Rangplätzen in meinem Index gut gemacht haben, drohen sie deshalb jetzt wieder zu verlieren.

Update 4.7.2021

Erfreulich ist, dass in den meisten Staaten die Impfgeschwindigkeit noch gesteigert wurde bei rückläufigen Todesraten. In den USA zeigen sich jetzt jedoch deutliche Ermüdungserscheinungen, auch in Deutschland sind sie bereits erkennbar. Die Folge ist, dass im Index die USA von UK überholt wurde, während Dänemark und Kanada den Abstand auf Deutschland vergrößert haben. Die Niederlande wird wohl demnächst Deutschland von Indexrang drei verdrängen.

Update 13.7.2021

1. Inzidenzwerte werden infrage gestellt

Wegen des Anstiegs der Inzidenz der Deltavariante, die (wohl wegen der erreichten Impfrate) sich weniger stark bei den Todesfällen bemerkbar macht, wird nun diskutiert, ob man diese Zahl überhaupt noch verwerten sollte. Damit sind wir auch wieder an den Anfang meines Beitrags zurückgeworfen, und meine Einwände (aus dem Frühjahr/Sommer 2020) gegen die Positiv-Testzahlen und die Inzidenzzahlen als einzige bzw. maßgebliche Anhaltspunkte gewinnen in der wissenschaftlichen Diskussion jetzt wieder an Bedeutung. Die Gefährlichkeit der Infektionswelle lässt sich eben nicht primär an der Häufigkeit positiver Tests bestimmen, noch weniger, wenn die Gefahr schwerer Erkrankungen oder Todesfälle durch die Impfungen begrenzt wurde.

Andererseits ist der Eindruck falsch, die Deltavariante sei überhaupt nicht mehr gefährlich. Das zeigen die nun wieder steigenden Todeszahlen in UK. Nach monatelangen Wert von "Null" liegen sie derzeit wieder bei 0,7 TpM und steigen offenbar weiter an.

2. Die Entwicklung der letzten Woche

Aus den Diagrammen und dem kombinierten Index lässt sich darüber hinaus ablesen:

Die USA werden mittlerweile quasi "nach unten durchgereicht". Dort ist die Impfkampagne viel zu früh ins Stocken geraten und auch die Todeszahlen steigen wieder (leicht) an. Kanada legte jedoch einen "Zweitimpfungsspurt" ein und hat  Europa jetzt in der Impfkmapagne eingeholt und teilweise überholt. Kontinental-Westeuropa (einschließlich DE) zeigt weiter allg. sinkende Werte im Index. Daran haben auch die aktuell stark steigenden Infektionszahlen in NL und LUX bislang nichts geändert, da sich diese Zahlen (noch?) nicht bei den Todeszahlen bemerkbar machen.

3. Rangfolge seit April 2021

Schaut man einmal nur darauf, welche Staaten seit Beginn meiner Indexaufzeichnung (April 2021) die Krise am besten bewältigt haben (gemessen an den seitherigen Todesfällen UND der Impfrate, also ohne Berücksichtigung der früheren Todesfälle), dann stehen dort
Kanada, UK und ESP (!) auf den ersten drei Rangplätzen,
NL, DE, DK, Ö, Ch und BEL belegen das vordere,
LUX, SWE, ITA und F das hintere Mittelfeld,
abgeschlagen auf den hinteren Plätzen liegen PL, CZ und -
überraschend auf dem letzten Platz die USA (!).

Update 23.07.2021

Aus den aktualisierten Diagrammen ergibt sich heute Folgendes:
UK zeigt - auf geringem Niveau, nämlich unter 1 TpM - jetzt auch bei den Todeszahlen eine rasante Entwicklung und weist jetzt in meinem 16-Staaten-Vergleich mit 0,85 TpM die aktuell höchste Todesrate auf. Wenn man die Augen fest schließt, ist eine exponentielle Entwicklung natürlich "nicht in Sicht", aber im (6-Staaten-)Vergleich trotzdem schon recht beunruhigend bei der relativ hohen Impfquote. Leider ist die Impfkampagne in UK auch ins Stocken geraten. Im Index, der Impfungen und Todeszahlen kombiniert, wurde nun UK von Spanien überholt.  Ebenfalls beunruhigend - jedenfalls was die Impfungen betrifft, erscheint die Lage in den USA. Nach fulminantem Beginn der Impfkampgane ist diese nahezu zum Halt gekommen. Leider hat sich auch die Impfgeschwindigkeit in DE deutlich verlangsamt. Offenbar ist es auch hierzulande kaum ohne zusätzliche Maßnahmen (Belohnungen?) mögich, die Impfquote deutlich über 55/60 % zu bringen. Das genügt aber nicht, um die Delta-Variante auszubremsen.

Update 30.07.2021

Aus den aktualisierten Diagrammen und der Tabelle ergibt sich, dass die Impfgeschwindigkeit nahezu in allen beobachteten Staaten nachgelassen hat. Obwohl in UK die Sterbezahlen wieder nahe 1 TpM täglich liegen, haben die Impfungen dort nicht wieder an Fahrt aufgenommen, hier liegt es aber möglciherweise (auch) an der stockenden Impfstoffversorgung. In den USA besteht eine verbreitete Anti-Stimmung gegen die Impfung. In der 16-Staaten-Rangfolge sind UK und die USA deshalb abgerutscht. Aber auch Deutschland wurde jetzt in der Rangfolge von den Niederlanden einge- bzw. überholt. Das Impftempo in Spanien und Belgien ist weiterhin gut, so dass diese beiden Staaten trotz hoher Todeszahlen aus 2020  in der Rangfolge jetzt besser dastehen. Unsere östlichen Nachbarn Polen und (weiterhin) Tschechien stehen am Ende der Rangliste.

Update 3.08.2021

Eine israelisch-deutsche Forschungskooperation hat eine Übersterblichkeitssübersicht 2020 über 103 Staaten erstellt. (Karlinsky/Kobak in eLife 2021, 10) Daraus ergibt sich, dass COVID19 tatsächlich pandemisch ist, dass es in vielen Staaten der Welt im Jahr 2020 eine ergebliche Übersterblichkeit gab und dass es in einigen Staaten nur geringe oder sogar eine Untersterblichkeit gab. Über die jeweiliegn Ursachen lässt sich natürlich trefflich streiten.

Die 16 hier beobachteten Staaten in der Rangfolge (niedrig bis hohe Übersterblichkeit, jeweils in Prozent):

1. Dänemark (- 1 %)
2. Deutschland, Luxemburg (jew. 4 %)
4. Kanada (5 %)
5. Schweden (5 %)
6. Frankreich, Niederlande, Österreich (jew. 12 %)
9. Schweiz (13 %)
10. Belgien (14 %)
11. Vereinigtes Königreich / UK (18 %)
12. Italien (19 %)
13. Spanien (20 %)
14. USA (22 %)
15. Polen (28 %)
16. Tschechien (30 %)
Tschechien gehört mit seiner Übersterblichkeit an diesem Maßstab gemessen zu den 10 meist betroffenen Ländern weltweit, am schwersten hat es Peru getroffen (153 %).

Update 6.8.2021

Trotz hoher, teilweise exponentiell steigender Inzidenzwerte: Die Tödlichkeit des Virus hat stark nachgelassen, denn die Sterberate ist auch in den stark von Delta betroffenen Regionen immer noch niedrig. Grund dafür ist, nach allem, was wir wissen, die Impfung. Sorgen macht daher vor allem die in den meisten der 16 beobachteten Staaten stagnierende Impfrate. In USA und UK führt das im Index-Ranking aus Impf- und Sterberate dazu, dass diese beiden Staaten quasi nach hinten "durchgereicht" werden, während Belgien und Spanien mit weiterhin relativ impfbereiter Bevölkerung aufsteigen. Schweden liegt bei den Impfungen weit zurück, Deutschland liegt hier (leider nur) im europäischen Mittelfeld, das genügt im Index-Ranking gerade für den 4. Platz hinter Niederlande und vor Österreich. Dänemark und Kanada stabilisieren sich auf den ersten beiden Plätzen.

Kevin Drum hat seine Diagrammdarstellung aufgegeben, sie kann hier deshalb nicht mehr reproduziert werden.

Update 12.08.2021

Mit den neueren Daten habe ich die Diagramme und Tabellen aktualisiert. Dänemark setzt sich weiter nach oben ab und ist im Moment der einzige Staat, in dem sich noch kaum Impfmüdigkeit zeigt und auch fast niemand mehr an/mit COVID19 stirbt. In Polen und in den USA stagnieren die Indexwerte mittlerweile, da  zur Impfmüdigkeit auch wieder leicht höhere Sterbezahlen hinzutreten. Die Entwicklung der 7-Tages-Werte (Tote pro Million) im letzten Monat habe ich jetzt zusätzlich als Diagramm eingefügt.

Jüngst wurden die Impfzahlen des RKI angezweifelt. Hintergrund: Eine Umfrage einer repräsentativen Stichprobe aus 1000 Personen habe höhere Impf-Werte ergeben (Tagesspiegel-Link).

So fiel in einer RKI-Umfrage namens Covimo von Ende Juni bis Mitte Juli unter rund 1000 Erwachsenen die Quote der mindestens einmal Geimpften „um einiges höher“ aus als im amtlichen digitalen Meldesystem für Impfzentren, Praxen und Betriebsärzte - besonders bei 18- bis 59-Jährigen: Während in der Umfrage 79 Prozent angaben, geimpft zu sein, waren es laut Meldesystem 59 Prozent.

Ich würde trotzdem in der Tendenz eher den RKI-Zahlen trauen als solchen Umfrage-Werten, denn bei Fragen zur Moral wird oft geantwortet wie es "sozial erwünscht " ist. Und die Frage, ob jemand sich hat impfen lassen, ist inzwischen zu einer solchen moralischen Frage geworden.

Update 23.08.2021

Nach Aktualisierung der Diagramme oben über dem Beitrag:

Die Rangfolge im Index hat sich nicht verändert, allerdings haben sich Dänemark und Kanada weiter nach oben abgesetzt, Tschechien bleibt noch weiter zurück. In den USA zeigt sich mittlerweile auch eine wiederum besorgniserregende Entwicklung: Die Impfquote bleibt weit hinter den europäischen Werten zurück, dort ist auch die Todesrate  wieder stark gestiegen, inzwischen auf 3 TpM täglich. Der Indexwert in den USA stagniert seit einigen Wochen um 2780.

In Europa steigt die Todesrate in Spanien, UK und Frankreich wieder auf Werte über 1 TpM täglich.

Update 31.08.2021

In Dänemark, Spanien und Belgien sind jetzt knapp 70% der Bevölkerung (voll) geimpft, d.h. man nähert sich dort tatsächlich dem Zustand der Immunität gegen schwer oder tödlich verlaufende COVID19-Infektionen, den ich nach den Experten-Schätzungen (Anfang April 2021) mit 80% angesetzt habe. Im 16-Staaten-Vergleichs-Index zeigt sich, dass diese drei Länder Boden gut machen konnten, allerdings hat Spanien trotz der höheren Impfrate eine Todesrate von derzeit knapp 2,5 TpM. Dänemark bleibt unangefochten auf Rangplatz eins und hat seinen Vorsprung weiter vergrößern können. Ich hatte einmal vor vielen Monaten  hier geschrieben: Einfach Dänemark zu kopieren bei den Maßnahmen, die wir gegen die Pandemie ergreifen, wäre wahrscheinlich der beste Ratschlag an unsere Politiker.
Aber ganz so schlecht wie die deutsche Pandemie-Politik teilweise dargestellt wird, ist sie nun auch nicht: In Deutschland sind jetzt auch knapp 60 % der Bevölkerung vollständig geimpft. Ein Negativbeispiel sind die USA, und dieser Eindruck hat sich seit letzter Woche noch einmal verfestigt: Die Impfquote stagniert bei 52%, die Todesrate steigt (auf 4 TpM täglich). Um die Impfung und andere Maßnahmen gibt es in den USA inzwischen eine Art Klein-Bürgerkrieg, der das, was "Querdenker" und Impfgegner in Deutschland mit ihrer Propaganda anrichten, in den Schatten stellt.

 

Update 7.9.2021

Wir stehen am Ende des Sommers im Jahr zwei der Pandemie. Anders als erhofft stehen wir noch nicht viel besser da als vergangenes Jahr. Unsere große, zunächst auch erfüllte, Hoffnung auf die Impfung ist durch die infektiösere und auch gefährlichere Delta-Variante etwas ernüchtert worden. Das liegt nicht, wie manche Impfgegner jetzt behaupten mögen, an deren Unwirksamkeit, sondern daran, dass die Impfung bei der Delta-Variante nicht so wirksam ist, wie bei der Variante, für die sie entwickelt wurde. Ich denke, der lesenswerte Artikel von Tomas Pueyo zur Delta-Variante (er stammt aus dem Juli), hat Plausibilität für sich.

Deutschland ist im Index  in der letzten Woche etwas vorangekommen: Bei bislang relativ niedriger Todesrate konnte der Abstand zu NL verkleinert und derjenige zu Österreich vergrößert werden.

In den USA verschlechtert sich der Index-Wert seit drei Wochen, die Todesrate ist dort derzeit mit über 4 TpM täglich mehrfach so hoch wie in Europa, mehr als 10x so hoch wie in DE(!). In einem Beitrag von gestern hat Kevin Drum die Frage aufgeworfen, warum die Sterblichkeit in den USA offenbar so viel höher ausfällt. Neben einigen naheliegenden Faktoren (niedrigere Impfrate, schlechteres Gesundheitssystem, schlechterer Gesundheitszustand der allg. Bevölkerung, weniger Maskenpflicht bzw. Masken-Compliance) ist es – nach einem Kommentar von „rational thought“ - vor allem die ungünstigere Verteilung der Impfung im Vergleich zu Europa, wo man die Älteren gezielt und bevorzugt geimpft hat, Auszug aus dessen Kommentar:

 “But what things might cause the us to have a higher fatality rate per actual infection?

1) as mentioned, the US might be less healthy- more obesity, diabetes, etc. But not much of a difference with UK.
2) vaccination total %. Yes a factor but not a huge one. The differences are not that big.
3) how vaccinations are distributed. This is HUGE and the biggest thing. Young unvaccinated rarely die of covid and same for vaccinated elderly. The bulk of deaths comes from unvaccinated elderly.
And this is where there is a bigger difference in the US as compared to the other countries. And the key is really not total % vaccinated, it is percent unvaccinated. If one place vaccinated 80% of elderly and another 90%, sounds like not a big difference. But it leaves twice the number unvaccinated.
Other countries focused more on elderly than we did (if you count those between 50 and 65 as somewhat old) and we have more vaccine resistance in the old”.

Ich habe ganz oben eine Grafik ergänzt, die den Impfstatus in versch. europäischen Ländern wiedergibt. Vorsicht: Hier sind die Prozentwerte für Geimpfte angegeben (nicht notwendig schon vollständig geimpft), anders als im Index und in den anderen Übersichten/Diagrammen, in denen ich immer die Rate der vollständig Geimpften herangezogen habe.

Update 26.09./30.09.2021

Drei neuere Diagramme habe ich eingefügt, den Index aus Impfraten und Sterberaten in den 16 beobachteten Staaten werde ich im Lauf der Woche ergänzen. Schon jetzt lässt sich aber erkennen, dass sich die Situation in den USA weiter deutlich verschlechtert hat, mittlerweile sind es 6 TpM im 7-Tagesschnitt. Innerhalb Europas ist die Lage deutlich entspannter, nur UK und Spanien zeigen Sterberaten von mehr als 1 TpM, in Spanien sind diese Zahlen rückläufig. Bei den Impfungen hat sich Spanien mit 77% sogar vor Dänemark an die Spitze gesetzt. Deutschland liegt hier im Mittelfeld wurde aber gerade von Schweden eingeholt.

Im Index ist die USA nun der einzige Staat, dessen Werte wieder steigen. Auch UK fällt zurück, da die erhöhte Sterberate nur noch ganz marginal von der Impfrate aufgefangen wird.

Update 5.10.2021

Sommerbilanz der Todesraten in den verglichenen 16 Staaten

Wie schon vor enem halben Jahr (siehe Update vom 5.04.2021) hier eine Übersicht über  Deutschland und seine Nachbarn sowie UK, Italien, Spanien, Schweden, Kanada und die USA, diesmal das ganze Sommerhalbjahr (1. April bis 30. September) betreffend. Frühere Übersichten finden Sie, wenn Sie nach oben scrollen.

(TpM = Tote pro Million der Bevölkerung)

a) Staaten, in denen im Sommerhalbjahr 2021 bis zu 92 TpM  registriert wurden, also bis zu 0,5 TpM täglich

Dänemark von 418 auf 458 TpM, also plus 40 TpM
Schweiz von 1190 auf 1274 TpM, also plus 84 TpM

b) Staaten, in denen im Sommerhalbjahr 2021  zwischen 93 und 183 TpM registriert wurden, also zwischen 0,5 und 1 TpM täglich

Niederlande von 969 auf 1083 TpM, also plus 114 TpM
Luxemburg von 1191 auf 1315 TpM, also plus 124 TpM
Kanada von 608 auf 735 TpM, also plus 127 TpM
Schweden von 1330 auf 1463 TpM, also plus 133 TpM
UK von  1861 auf 2014 TpM, also plus 153 TpM
Österreich von 1045 auf 1220 TpM, also plus 175 TpM

c) Staaten, in denen im Sommerhalbjahr 2021 zwischen 183 und 366 TpM registriert wurden,
also zw. 1 und 2 TpM täglich

Deutschland von 924 auf 1119 TpM, also plus 195 TpM
Belgien von 1993 auf 2204 TpM, also plus 211 TpM
Spanien von  1619 auf 1851 TpM, also plus 232 TpM
Frankreich von 1482 auf 1741 TpM, also plus 259 TpM
Tschechien von 2523 auf 2842 TpM, also plus 319 TpM
Italien von  1843 auf 2171 TpM, also plus 328 TpM

d) Staaten, in denen im Sommerhalbjahr 2021 mehr als 366 TpM 
registriert wurden, also mehr als 2 TpM täglich

USA von 1711 auf 2112 TpM, also plus 401 TpM
Polen von 1455 auf 2003 TpM, also plus 548 TpM

In der Bilanz schneidet Deutschland im vergangenen Halbjahr keineswegs so gut ab, wie dies nach wie vor für die gesamte Krise kumulierten Zahlen es nahelegen. Insgesamt kann man wohl sagen, dass Deutschland sowohl was die Todeszahlen angeht als auch was die Impfkampagne angeht, im Jahr 2021 die Krise eher mittelmäßig bestanden hat. Erschreckend ist die (Todes-)Bilanz in den USA sowie im Nachbarland Polen. weiterhin positiv in der Bilanz sticht Dänemark hervor. Auch die Schweiz steht hinsichtlich der Todeszahlen besser da als es die etwas langsame Impfkampagne befürchten ließ.

 

Update 10.10.21

Nach den aktualisierten Diagrammen zu schließen haben sich die Impfkampagnen in fast allen 16 beobachteten Staaten nun stark verlangsamt. Dem 80%-Ziel am nächsten kommen Spanien, Dänemark, Belgien und Kanada, alle anderen verbleiben unter 70%. Dass, wie jüngst berichtet wurde, in DE schon eine annähernd 80%-Impfquote gegeben sei, die RKI_Meldedaten also unzuverlässig seien, bezweifle ich. Stichprobeneffekte und soziale Erwünschtheit beim Antworten sind bei der Interpretation der Umfrage-Daten zu wenig berücksichtigt worden. Es handelt sich möglicherweise bei den Meldedaten um etwas zu geringe Zahlen, aber eine 5 %ige oder noch stärkere Abweichung scheint mir wenig plausibel.

In den USA geht die Zahl der Todesfälle (7-Tages-Werte) nun zwar zurück, sie liegt aber immer noch gut 3mal so hoch wie in Europa. Und aufgrund der relativ geringen Impfquote ist zu befürchten, dass der Winter in den USA auch wieder höhere Todesziffern mit sich bringt. In keinem anderen der beobachteten Staaten gehen die Indexwerte wieder nach oben, in UK bleiben sie allerdings in etwa auf dem Niveau vom August.

Deutschland hat sich im Index von Österreich deutlich abgesetzt, bleibt aber hinter den Niederlanden (und natürlich Kanada und Dänemerk) zurück.

Update 20.10.2021

I. Trotz hoher Impfrate gibt es wieder viele Neuinfektionen, was heißt das?

Dank an einen Leser für den Link zu einer Studie von Subramanian/Kuman, deren Kernaussagen (Impfraten wirken sich nur eingeschränkt, mglw. gar nicht auf Infektionszahlen aus) das bestätigen, was ich auch schon geschrieben habe. Die Impfung bedeutet (insbesondere bei der Delta-Variante) keinen besonders sicheren Schutz vor Infektion und Weitergabe derselben. Die Schlüsse daraus - am Ende der Studie - werden vielen Querdenkern allerdings auch nicht gefallen: Die (vollständige) Aufhebung der Distanzmaßnahmen für Geimpfte, der "Freedom Day", wenn eine bestimmte Impfquote erreicht ist, wird wieder hohe Neuinfektionsraten auch unter den Geimpften nach sich ziehen. Das ist ganz gut zu beobachten, wenn man den rapiden Anstieg der Fallzahlen nach Öffnung der Diskotheken/Nachtclubs hier in Regensburg betrachtet. Wenn man die erhöhte Impfrate mit weiteren Öffnungen für Geimpfte kombiniert, ist nichts anderes zu erwarten. Insofern irritiert auch, dass die zitierte Studie gar nicht die Variablen "allg. Öffnung" bzw. "Lockerung von Maßnahmen", "Schulöffnung", "Maskenpflicht" etc. einbezogen hat, um diesen Zusammenhang sichtbar zu machen.

Was ich allerdings ärgerlich finde, ist die Annahme im Artikel von Zeyer , die Erkenntnisse der zitierten Havard-Studie seien neu oder würden der herrschenden Expertenmeinung widersprechen, die Forscher müssten sogar damit rechnen, zu den Verschwörungstheoretikern gezählt zu werden etc. Oder, wie aus der Überschrift des Zeyer-Artikels zu erkennen ist, diese Studie sei ein Argument gegen die Impfung.

Das ist alles eben nicht der Fall, wie man etwa in diesem Bericht des SWR - (aus dem August) sieht, in dem auch das RKI zitiert wird:

Mit R0 = 2,8 bis 3,8 ergeben sich so rund 70 Prozent. Für die später dominierende Alpha-Variante B1.1.7 liegt R0 aber etwa 1,5-fach höher. Demnach lag die benötigte Immunitätsquote mit der Alpha-Variante bei über 80 Prozent. Hinzu kommt, dass die Rechnung davon ausgeht, dass die Impfstoffe eine Infektion zu 100 Prozent verhindern könnnen. Weil das aber nicht der Fall ist, müssten noch einmal deutlich mehr Menschen immun sein, damit es zu einer Herdenimmunität kommen kann. 

Das Robert-Koch-Institut geht von einer Zielimpfquote von 85 Prozent für 12- bis 59-Jährige und von 90 Prozent für Personen ab dem Alter von 60 Jahren aus (Stand 28. Juli 2021). Damit könne man die 7-Tage-Inzidenzen unter 100 beziehungsweise 50 Fälle pro 100.000 Personen halten. Inzwischen haben wir es in Deutschland größtenteils aber mit der Delta-Variante zu tun. Sie scheint nochmals ansteckender zu sein als Alpha. Die Zielimpfquote dürfte inzwischen also noch höher als 85 Prozent liegen.Vor diesem Hintergrund rechnet das RKI mit einem erneutem Anstieg der Fallzahlen im Herbst und Winter. Als Grund für diese Einschätzung führt das RKI neben der höheren Übertragbarkeit von Delta auch die etwas verringerte Impfstoff-Wirksamkeit gegen die Variante an. Im schlimmsten Fall käme es mit neuen Mutanten zu einer sogenannten "Immun-Escape". Das würde bedeuten, dass eine neue Variante den Immunschutz, der zum Beispiel durch eine Impfung entsteht, umgehen kann. Die Impfungen wären dann nicht mehr wirksam.

(...)

Das RKI erhebt inzwischen Daten zu solchen Impfdurchbrüchen: Insgesamt rund 14.000 Infektionen bei vollständig Geimpften hat es in Deutschland seit Anfang Februar gegeben. Davon ist zwar nur ein Teil der Menschen wirklich erkrankt, es besteht aber auch die Gefahr, dass die Infizierten das Virus an andere weitergeben.

Zu neuen Infektionsketten könnte die zunehmende Lockerung von Maßnahmen (vor allem in Innenräumen), vermehrte Kontakte, weniger Testungen und das Einschleppen von Covid-19 aus dem Ausland führen. Auch "Immunitätsungleichheiten", also Zellen geringer Immunität in der Bevölkerung (bezogen auf das Alter, den Wohnort oder den sozialen Status), könnten zu Ausbrüchen und damit einem höheren Infektionsgeschehen führen. Und möglicherweise könnten sich auch aus Tieren erneute Infektionen unter Menschen speisen.

Aus all diesen Gründen und nicht zuletzt aufgrund der Saisonalität der Erkrankung geht das RKI von einem erneuten Anstieg der Corona-Fallzahlen im Herbst und Winter aus.

 

Zwei Monate später wollen viele (auch Politiker!) nicht mehr daran glauben, sondern folgen lieber dem Wunsch, dass man sich aus der Pandemie herausimpfen könne oder dies schon (nahezu) der Fall sei.
Leider ist COVID19 kein Gegenüber, mit dem man verhandeln könnte.

II. Zu den aktualisierten Diagramme und Tabellen

Erfreulicherweise hat DE (neben CH) in der vergangenen Woche im Index erheblich an Boden gut gemacht, die Impfkampagne hat wieder - ein bisschen - Fahrt aufgenommen, die Sterberaten sind weiterhin niedrig. Mäßig rückläufig sind die Indexwerte in KAN, NL, SWE und iTA. Bei anderen Staaten geht es nur noch langsam voran im Index (DK, Ö, ESP, F, PL, CZ), es stagniert oder steigt sogar an in BEL, UK und USA. Der Indexwert der USA ist jetzt wieder auf den Wert von Mitte Juni gestiegen, infolge der schleppenden Impfkampagne und der gegenüber Europa vielfach erhöhten Todesrate (derzeit 5 TpM täglich).

III. Neuer Lockdown in Lettland

Noch härter hat es Lettland erwischt, ein Land, das in meinem Index nicht vertreten ist. Zwar liegt die Totenzahl (über die ganze Pandemie hinweg kumuliert) im europäischen Mittelfeld, doch wird Lettland derzeit von einer hohen Neuinfektionswelle erfasst, mit - im weltweiten Vergleich sehr hohen - Sterbeziffern von über 10 TpM täglich. Lettland hat eine Impfquote (vollständig geimpft) von lediglich 50 %. Die Tagesschau berichtet, dass in Lettland deshalb ein harter Lockdown von einem Monat Dauer angeordnet wurde.

Update 2.11.2021

Die aktualisierten Diagramme und Tabellen zeigen einen weitgehenden Stillstand bei den Kerndaten "Impfung" und "Todesfälle". Bei einigen Ländern geht der Index auch wieder nach oben, infolge der erheblich steigenden Sterbezahlen.

Beunruhigend ist, dass auch in Deutschland inzwischen die Todesrate (7-Tages-Wert) wieder deutlich über 1 TpM täglich liegt, was ungefähr dem Wert von Anfang November 2020 (also vor einem Jahr) entspricht. Zwar werden damit längst noch nicht die Werte von UK, Polen, CZ und den USA erreicht, aber dennoch droht auch DE angesichts der um 70% stagnierenden Impfrate wieder eine "harter" Winter. Ob es da so vernünftig ist, alle Maßnahmen aufzuheben, wie es derzeit im Alltag (fast) schon erfolgt, erscheint mir fraglich.

Ein direkter Zusammenhang zwischen geringer Impfquote und hoher Sterberate lässt sich derzeit in Rumänien und Bulgarien beobachten:

Beide Staaten weisen derzeit (weltweite) Spitzenwerte bei den TpM-Werten auf (Bulgarien: 21 TpM täglich; Rumänien: 23 TpM täglich). Bei den  Impfungen (vollst. geimpft) sind beide Länder die Schlusslichter (Bulgarien: 22%, Rumänien: 33%). Es scheint fast so, als würden die Bulgaren und Rumänen jetzt für die dort verbreitete Impfgegnerschaft "bestraft".  Die niedrige Impfquote  liegt wohl an der dort verbreiteten Impfskepsis (Bulgarien, Rumänien), insbesondere den dort besonders aggressiv auftretenden Impfskeptikern und Coronaleugnern, von denen wir in DE glücklicherweise nicht so viele haben.

Update 9.11.2021

Ich habe meinen Index etwas verändert, um die jetzt ebenfalls bei OWD erfassten Booster-Impfungen zu berücksichtigen. Der Index bildet im übrigen NICHT die Neuinfektionsentwicklung ab, die maßgeblich von der Testhäufigkeit abhängig ist, sondern allein die Todesfälle und die durch Impfung zukünftig potentiell verhinderten Todesfälle. Da bislang die Wirkung der Impfung hinsichtlich der Verhinderung von Todesfällen empirisch nicht in Frage gestellt wird, bleibt die Grundlage des Indexes unverändert. Spanien hat als erster Staat in meiner Liste die Impfquote von 80% erreicht, so dass jetzt der Indexwert dem Wert der (kumulierten) TpM-Sterbezahlen entspricht. Wenn die Quote darüber steigt, werden die weiteren Prozentwerte natürlich weiterhin - mit umgekehrtem Vorzeichen - berücksichtigt. In der Index-Tabelle habe ich jetzt nach längerer Zeit in der letzten Spalte wieder den letztwöchigen Trend angegeben. Bei drei (USA, CZ und PL) der 16 beobachteten Staaten zeigt der Trend jetzt wieder nach oben. Bei fünf (KAN, CH, SWE, FRA, ITA) zeigt er noch immer nach unten. In den anderen acht Staaten einschließlich DE stagniert die Lage.
Schaut man auf die letzten sieben Tage zeigt sich, dass DE mittlerweile wieder 1,6 TpM (täglicher 7T-Durchschnittswert) zu beklagen hat, neun Staaten liegen (z.T. weit) unter diesem Wert (derzeit liegen ESP und  SWE mit 0,41 bzw 0,35 TpM am besten), sechs Staaten liegen darüber (am schlechtesten schneiden CZ und USA mit 4,9  bzw 3,6 TpM ab).

Update 15.11.2021

Die Zahlen in Deutschland - und ich schreibe nicht über Neuinfektionen, sondern über die Sterbezahlen,  -  sind alles andere als beruhigend. Vergleicht am sie mit dem letzten Jahr, dann ist es fast ein Deja vu:

14. November 2020: 2,05 TpM (täglicher Wert/7-Tage-Durchschnitt)
14. November 2021: 1,97 TPM (täglicher Wert/7-Tage-Durchschnitt)

2 TpM, das sind 170 Tote am TAG!

Sollte sich der Winter aus dem letzten Jahr wiederholen, dann werden die Sterbezahlen erst Ende März 2022 wieder unter diese Marke von 2 TpM rutschen. Sollten sich die Zahlen wiederholen, werden sie zwischenzeitlich (im Januar) in Deutschland auf über 10 TpM steigen, also auf 840 am TAG.

Der große, noch beunruhigendere Unterschied sind die Zahlen der Nachbarländer: Mitte November 2020 lag Deutschland im vergangenen Jahr noch ziemlich gut, die meisten Industriestaaten lagen weit darüber, weil bei ihnen die Winterwelle schon früher zugeschlagen hatte. Derzeit liegt Deutschland mit 2 TpM aber weit vor Schweden, Frankreich, Spanien etc. 
Was sind die Gründe dafür, dass trotz der Impfung von ca. 70% noch immer so viele sterben?

1. Es sterben weiterhin hauptsächlich diejenigen, die sich trotz aller Warnungen nicht haben impfen lassen. Aber es sterben auch Geimpfte, bei denen die Impfung offenbar Erkrankung und Tod nicht verhindern konnte. Die Todeszahlen der Geimpften entsprechen aber durchaus den Angaben zur begrenzten Impfwirkung. Einen 100%igen Schutz vor Erkrankung/Tod hat niemand versprochen oder versprechen können.  Zudem lässt der Impfschutz nach, und dies betrifft jetzt v.a. diejenigen, die wg ihrer bes. Gefährudng als erstes geimpft wurden (im Februar/März 2021).

2. In der Euphorie des Sommers und wahrscheinlich in der Fehlvorstellung, man könne Impfgegner auf diese Weise zur Impfung treiben, hat man (zu) frühzeitig alles für Geimpfte geöffnet, sogar Großveranstaltungen ohne Abstand und Maske (Stadien, Straßenkarneval, Popkonzerte, Diskotheken, Clubs)

3. Man hat dabei zu wenig bedacht, dass auch Geimpfte sich infizieren können und die Infektion weitertragen können, bis sie dann wieder bei einer gefährdeten Person ankommt, die nicht hinreichend geschützt ist.

Das ist übrigens alles nichts Neues! Es entspricht vielmehr der Erwartung des RKI aus dem Sommer,(siehe diesen Bericht des SWR) dass es bei zu geringer Impfquote (unter 85%) im Herbst/Winter wieder hochgeht mit den Zahlen.

Bleiben Sie gesund!

Update 16.11.21

Die aktualisierten Diagramme bestätigen die gestrigen Feststellungen: Deutschland rutscht in eine düstere Saison. Inzwischen ist die tägliche Todesrate deutlich über 2 TpM gestiegen. Noch stärker gestiegen ist die Sterberate in Tschechien (6,5 TpM täglich) Polen (4,2 TpM) und Österreich (3,65 TpM). Auch in den USA liegt diese Rate mit 3,5 TpM derzeit noch deutlich über dem deutschen Wert, zeigt allerdings fallende Tendenz.

Bei der Indexdarstellung zeigt sich, dass nunmehr in allen (!)  16 Staaten der Index stagniert oder wieder ansteigt, d.h. die Beschleunigung der Sterberate hat die Impfkampagne eingeholt oder übertroffen.

Update 21.11.21

Bei dem Vergleich mit der im Oktober/November 2020 beginnenden "Zweiten Welle" mit der jetzt als "Vierte Welle" bezeichneten Entwicklung fällt auf, dass die täglichen Todeszahlen (7 Tages-Schnitt)  in DE heute (20.11.21: 2,37 TpM) mit denen im vergangenen Jahr am 20.11.20: 2,58 TpM) recht eng beieinanderliegen.

Aber das Bild in den anderen 15 von mir regelmäßig beobachteten Staaten sieht ganz anders aus: Die Summe der täglichen Todeszahlen (7 Tages-Schnitt) in allen 16 Staaten lag am 20.11.2020 bei 120 TpM und damit mehr als dreimal so hoch wie derzeit. Am 20.11.2021 liegt dieser Wert bei 39,6 TpM.

Ich kann nicht anders als diesen doch erheblichen Unterschied auf die Impfwirkung zurückführen.

Update 23.11.2021

Heute macht eine Studie von Steyer/Kappler die Runde, die (angeblich) belegen soll, dass die in den Bundesländern gemessene Übersterblichkeit negativ korreliert mit der Impfquote. Bei näherem Hinsehen ist diese Studie allerdings wenig überzeugend. Hier mal meine ersten Einwände:

- Übersterblichkeit betrifft alle Todesarten aller Krankheiten/Unfälle/Suizide und weil das so ist, wurde es bisher von wissenschaftlicher Seite  als unseriös angesehen, zum Zweck der Gefährlichkeitseinschätzung von COVID19 einzelne Monate (hier: fünf Wochen) einer Übersterblichkeit mit anderen Zeiten zu vergleichen, da es eine Menge an Störvariablen gibt (allein das Wetter). Deshalb wurden bisher solche Studien regelmäßig  auf ganze Jahreszyklen bezogen, um evtl. kurzfristige Störvariablen auszuschließen.

- die Auswahl von lediglich 5 Wochen im Sommer/Anfang Herbst 2021 ist mir nicht klar und auch wenig plausibel: Dass eine Übersterblichkeit vom 6.September bis 10.Oktober 2021 überhaupt mit COVID zusammenhängen soll, ist nämlich sehr spekulativ. Die Todesraten der positiv auf COVID19 getesteten Personen war im September und Oktober in Deutschland recht gering (unter 1 TpM), diese Werte stiegen erst gegen Ende Oktober wieder deutlich an (auf derzeit 2,5 TpM). Selbst dieser Wert von 2,5 TpM, etwa in derselben Höhe wie im April 2020, hat übers Jahr 2020 betrachtet nur eine recht geringe Übersterblichkeit in ganz Deutschland bewirkt. Um den Zusammenhang mit der Impfquote herzustellen, müssten die Wissenschaftler erst einmal erläutern, welche alternativen Todesursachen innerhalb der gemessenen Kalenderwochen in den einzelnen Bundesländern überhaupt für die höhere Sterblichkeit verantwortlich gemacht werden können. Es könnte zB sein, dass in Thüringen und Sachsen außergewöhnlich gutes Wetter dafür sorgte, dass weniger Menschen an anderen wetterbedingten Umständen gestorben sind und dies völlig unabhängig von der Impfquote ist. Um im Bild zu bleiben: Um einen Zusammenhang der Neugeborenen mit den Störchen zu behaupten, müssten erst einmal näherliegende Ursachen für die Geburtenrate - etwa häufigerer Geschlechtsverkehr - "kontrolliert" werden.

- der Bezug zwischen Impfquote und (Über-)Sterblichkeit ist wenig plausibel, wenn nicht erläutert oder geklärt werden kann, wer denn nun (Alter, Impfstatus) gestorben ist an derjenigen Todesursache, die ggf die Übersterblichkeit mitbestimmt.

- Welche Impfquoten wurden eigentlich herangezogen? Da die Todesfälle bei COVID19 der Infektion mehrere Wochen nachhinken und die Impfung erst nach 2 Wochen wirksam ist, müsste man die Impfquote von Anfang August 2021 heranziehen, um überhaupt den Zusammenhang plausibel zu machen.

 - es ist "verdächtig", dass die Forscher nicht etwa die Zahlen der (offiziell) an COVID19 gestorbenen Menschen heranziehen, sondern den (viel indirekteren) Weg über die Übersterblichkeit genommen haben. Hat sich etwa die gemessene Korrelation bei den direkteren Werten nicht gezeigt?

 

Update 24.11.2021

Die aktualisierten Diagramme zeigen: Die Todesrate in Deutschland steigt weiter an, die ebenfalls ansteigende Impfrate (plus Booster) kann dies in Deutschland nicht ausgleichen. Der Indexwert stagniert deshalb.
In anderen Staaten im 16-Staaten-Vergleich sieht es etwas besser aus als in der vergangenen Woche. In Luxemburg, Spanien und UK verbessern sich die Indexwerte, überraschend auch in Österreich (wegen der relativ hohen Booster-Quote von 14%). Nur noch in Polen und Tschechien verschlechtern sie sich, in allen anderen Staaten stagnieren sie.

Tageswerte-Vergleich der Todesrate am 23.11.
I. Deutschland
2020: 2,77 TpM
,
2021: 2,55 TpM.

II.Alle 16 Staaten addiert
2020: 116 TpM,
2021: 41 TpM

 

Update 1.12.2021

Etwas überraschend zeigt der Index in einigen der beobachteten Staaten wieder eine positive Entwicklung (DK, KAN, LUX, Ö, ESP, F, ITA, UK). Dies ist primär zurückzuführen auf die inzwischen dort in Gang gekommene Booster-Impfung. In anderen Staaten zeigt sich jedoch wieder ein beunruhigender Anstieg des Indexwerts (NL, USA, PL, CZ). In DE, wie auch in CH, SWE und BEL stagniert der Index auf dem Stand der Vorwoche.
Die Todesrate in DE ist weiter angestiegen und liegt jetzt bei nahezu 3,5 TpM täglich, nur etwas unter dem Wert von vor einem Jahr und weit höher als die meisten Vergleichsstaaten.
Erfreulich gering ist die tägl. Todesrate in SWE; der TpM-Wert beträgt mit 0,35 derzeit nur ein Zehntel vom deutschen Wert!

Tageswerte-Vergleich der Todesrate am 30.11.
I. Deutschland
2020: 3,8 TpM,
2021: 3,4 TpM.

II. Alle 16 Staaten addiert
2020: 120 TpM,
2021: 51 TpM

Aus aktuellem Grund habe ich auch Südafrika als 17. Vergleichsstaat in den Index aufgenommen. Aktuell hat Südafrika (wegen der geringen Impfquote von nur 25%  bei 1498 kumulierten TpM einen Indexwert von 3823.

 

Update 4.12.2021:

Wie stark waren  die 17 Staaten im Herbst (Oktober/November) 2021 von der Pandemie betroffen, auch im Vergleich zu 2020?

Hier wieder eine Übersicht über die Sterberate in den beobachteten 17-Staaten (Deutschland und seine Nachbarn sowie UK, Italien, Spanien, Schweden, Kanada, Südafrika und die USA), diesmal den Herbst und damit den Beginn der sog. "vierten Welle" betreffend. Frühere Übersichten finden Sie, wenn Sie nach oben scrollen. Als Vergleichs-Anhaltspunkte habe ich
1. die Impfquote (vollständig geimpft) am 31.10., also in der Mitte des Beobachtungszeitraums in runde Klammern dahinter dargestellt

2. die TpM-Zahlen aus dem Vorjahreszeitraum, also ohne Impfung, in eckigen Klammern dahinter

Die Daten stammen von OWD.

(TpM = Tote pro Million der Bevölkerung)

a) Staaten, in denen im Oktober und November 2021 bis zu 61 TpM  registriert wurden, also bis zu 1 TpM täglich

Schweden von 1463  auf 1492 TpM, also plus 29 TpM (68,1 % vollst geimpft am 31.10.) [Vorjahr: 79 TpM]
Südafrika von 1461 auf 1496 TpM, also plus 35 TpM (21,1 %) [Vorjahr: 80 TpM]
Spanien von  1851 auf 1884 TpM, also plus 33 TpM (79,8 %) [Vorjahr: 283 TpM]
Frankreich von 1741 auf 1779 TpM, also plus 38 TpM (68,0 %) [Vorjahr: 311 TpM]
Dänemark von 458 auf 503 TpM, also plus 45 TpM (75,9 %) [Vorjahr: 27 TpM]
Kanada von 735 auf 782 TpM, also plus 47 TpM (74,3 %) [Vorjahr: 71 TpM]
Italien von  2171 auf 2219 TpM, also plus 48 TpM (71,4 %) [Vorjahr: 303 TpM]
Schweiz von 1274 auf 1325 TpM, also plus 51 TpM (63,6 %) [Vorjahr: 296 TpM]

b) Staaten, in denen im Okt/Nov 2021  zwischen 62 und 122 TpM registriert wurden, also zwischen 1 und 2 TpM täglich

Luxemburg von 1315 auf 1385 TpM, also plus 70 TpM (67,7 %) [Vorjahr 290 TpM]
Niederlande von 1083 auf 1163 TpM, also plus 80 TpM (72,9 %) [Vorjahr: 173 TpM]
Deutschland von 1119 auf 1218 TpM, also plus 99 TpM (66,1 %) [Vorjahr: 82 TpM]
UK von  2014 auf 2134 TpM, also plus 120 TpM (67,0 %) [Vorjahr: 235 TpM]

c) Staaten, in denen im Okt/Nov 2021 zwischen 123 und 183 TpM registriert wurden,
also zw. 2 und 3 TpM täglich

Belgien von 2204 auf 2327 TpM, also plus 123 TpM (73,9 %) [Vorjahr: 570 TpM]
Österreich von 1220 auf 1388 TpM, also plus 168 TpM (62,4 %) [Vorjahr: 256 TpM]

d) Staaten, in denen im Okt/Nov 2021 mehr als 183 TpM 
registriert wurden, also mehr als 3 TpM täglich

Polen von 2003 auf 2226 TpM, also plus 223 TpM (52,9 %) [Vorjahr: 384 TpM]
USA von 2112 auf 2349 TpM, also plus 237 TpM (57,8 %) [Vorjahr: 185 TpM]
Tschechien von 2842 auf 3094 TpM, also plus 252 TpM (56,9 %) [Vorjahr: 690 TpM]

Feststellungen:
Die beginnende vierte Welle haben Polen, die USA und Tschechien im Herbst am wenigsten gut abgewehrt. Diese drei haben im 16-Staaten-Vergleich auch die geringsten Quoten an vollständig Geimpften, so dass man hier durchaus einen Zusammenhang erkennen kann.

Am besten schneiden die sieben unter a) genannten Staaten ab, wobei sich darunter mit Spanien, Dänemark und Kanada auch die drei Staaten mit der höchsten Impfquote befinden.

Mit Luxemburg, Deutschland und UK sind Staaten mit mittelhoher Impfquote auch mittelschwer betroffen von Todesfällen.

Überraschend gut (im Vergleich zu ihrer vergleichsweise  geringeren Impfquote) schneiden Schweden und die Schweiz ab, überraschend schlecht (trotz höherer Impfquote) schneidet Belgien ab.

Interessant ist der Vergleich mit den Herbstmonaten im Vorjahr, in denen sich damals die „zweite Welle“ bemerkbar machte:

Fast alle Staaten (13 von 16) haben 2021 eine wesentlich geringere Sterberate als im letzten Jahr, im Schnitt lag die Todesrate im letzten Herbst dreimal so hoch. Es gibt folgende Ausnahmen:
Auch wenn Dänemark jetzt zu den Staaten mit niedriger Sterberate gehört und eine der höchsten Impfraten aufweist waren dort 2020 noch weniger Tote zu beklagen als jetzt.
Damals hatte Deutschland eine etwas geringere Sterberate als heute und lag damit in der Spitzengruppe der verglichenen Staaten, im Okt/Nov 2021 weist Deutschland – trotz Impfung – eine etwas höhere Sterberate auf und liegt nur im Mittelfeld.
Schließlich ist die Sterberate in den USA tatsächlich noch höher als im letzten Jahr, was wohl nicht nur an der geringen Impfquote liegt, sondern auch daran, dass dort etliche Bundesstaaten gar keine Anti-Corona-Maßnahmen mehr treffen.

Update 7.12.2021

Aus den wiederum aktualisierten Diagrammen und Tabellen ergibt sich, dass die Lage sich leicht beruhigt hat.

Im Index macht sich die Booster-Impfkampagne bemerkbar, mit der (fast) alle Staaten jetzt begonnen haben. Da die Todesrate momentan (leider in den meisten Staaten auf zu hohem Niveau) stagniert, steigen die Indexwerte außer in Polen und Tschechien nicht mehr an.

Der Vergleich mit dem letzten Jahr zeigt, dass in DE die Todesrate 2021 jetzt deutlich niedriger ist als 2020, insgesamt war die Todesrate (TpM-Werte) Anfang Dezember 2020 mehr als doppelt so hoch wie derzeit.

Deutschland
6.12.2020 (7-Tages-Wert): 4,57 TpM
6.12.2021 (7-Tages-Wert): 3,22 TpM

Alle 16 beobachteten Staaten
6.12.2020 (addierter 7-Tages-Wert): 115 TpM
6.12.2021 (addierter 7-Tages-Wert): 54 TpM

Update 16.12.2021

Die Infektionslage hat sich etwas abgeschwächt, aber die Todeszahlen steigen - in Deutschland - weiter an. Deutschland rückt mit mehr als 5 TpM an die vierte Stelle der 16 beobachteten Staaten. Bemerkenswert ist, dass Schweden weiterhin nur einen äußerst geringen Anstieg bei der Sterberate zeigt. Im Index hat sich deshalb Schweden hinter Deutschland, Niederlande, Kanada und Dänemark an die fünfte Position vorgearbeitet. Möglicherweise muss die sehr kritische Sicht auf das eher lockere Pandemiemanagement in Schweden im Jahr 2020 jetzt korrigiert werden (?).

DE stagniert im Index trotz stark erhöhter Todesrate, da sich die Booster-Impfkampagne positiv auf den Indexwert auswirkt. Viele andere Staaten im Index haben derzeit wieder rückläufige Gesamtwerte, nur die Niederlande, Tschechien und Polen fallen zurück.

Der Vergleich mit dem letzten Jahr:

Deutschland
15.12.2020 (7-Tages-Wert): 6,03 TpM
15.12.2021 (7-Tages-Wert): 5,12 TpM

Alle 16 beobachteten Staaten
15.12.2020 (addierter 7-Tages-Wert): 117 TpM
15.12.2021 (addierter 7-Tages-Wert): 59 TpM

Blick auf Südafrika

Um einschätzen zu können, wie gefährlich die neue Omikron-Variante ist, lohnt sich ein Blick auf Südafrika. Da dort wegen der Altersstruktur (wesentlich geringerer Bev.-Anteil über 75 Jahre) ein Vergleich mit Europa kaum möglich ist, kann nur ein Vergleich mit der Tödlichkeit früherer Wellen Aufschluss geben. Aus worldometer-Daten lässt sich erkennen, das der Abstand zwischen "Peak" der Neuinfektionen und Peak der täglichen Sterbefälle auch in Südafrika ca. 16 Tage beträgt.

Am 17.11.2020 (2. Welle in SA) wurden ca. 2000 Neuinfektionen gemessen, am 3.12.2020 74 Todesfälle.
Am 12.5.2021 (3. Welle in SA) wurden ca. 2000 Neuinfektionen angegeben, am 28.5 wurden 82 Todesfälle registriert.
Am 28.11.2021 (zu Beginn der Omikron-Welle) wurden ebenfalls ca. 2000 Neuinfektionen angegeben, am 14.12. waren es hingegen (nur) 24 Todesfälle. Das ist ein erster Hinweis darauf, dass die Omikron-Infektion wesentlich weniger tödlich ist und gibt ein wenig Hoffnung.

Update 23.12.2021

Kurz vor Weihnachten - also vor einer erwarteten gewissen "Datenpause" - habe ich den Index und die Diagramme nochmal aktualisiert.
Dabei zeigte sich nachträglich ein Problem mit den älteren Daten aus NL. Entweder verspätete Meldung oder (meine) Fehler bei der Berechnung haben die Indexwerte seit dem Herbst falsch angegeben.  DE hat weiterhin relativ hohe Todeszahlen (dritthöchste tägliche Werte hinter CZ und PL), kann dies aber im Index durch eine starke Booster-Kampagne (derzeit 33 %) ausgleichen.

In keinem der beobachteten Länder zeigt sich bislang eine (tödliche) Auswirkung der befürchteten neuen Omikron-Welle. Aus den Südafrika-Daten (siehe vorheriges Update) lässt sich folgern, dass Omikron möglicherweise weit weniger tödlich wirkt als die bisherigen Varianten des Virus. Da sich Sterbedaten aber erst nach 2-3 Wochen zeigen, kann dies für Europa noch nicht bestätigt werden. Der Index zeigt nur die Todesentwicklung und den Fortschritt der Impfentwicklung VOR Omikron: Hier stagnieren neben DE: NL, LUX, CH, BEL und USA (entweder hohe Todesrate oder schwache Impfquote), während DK, KAN, SWE, Ö, ESP, F, UK, ITA einen positiven Verlauf nehmen (geringe Todesraten bei guter Impfkampagne), und PL und CZ weiter im Indexwert steigen (hohe Todesrate bei geringen Impfquoten).

Der Vergleich mit dem Dezember 2020 (tägl. Tote pro Million/TpM im 7-Tageswert):

Deutschland:
22.12.2020: 7,75 TpM
22.12.2021: 4,33 TpM

Alle 16-Staaten:
22.12.2020: 119 TpM
22.12.2021: 51 TpM

Update 1.1.2022

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein gutes neues Jahr und äußere hier die Hoffnung, dass die neueste "Welle" der COVID19-Pandemie die letzte ist und wir im Laufe des Jahres 2022 wieder zur "Normalität" zurückkehren.
Der aktualisierte Index zeigt für DE, dass hier die Todeszahlen zurückgehen und die Impfungen inkl. Booster-Auffrischungen weiter eine positive Tendenz zeigen, so dass der Index für DE wieder besser aussieht. Weiterhin einer erschreckende Tendenz zeigen Tschechien und Polen - zwei Staaten mit relativ geringer Impfquote und aktuell sehr hohen Sterberaten.

Gute Tendenz zeigen die meisten der beobachteten Staaten. Allerdings lässt sich zum Effekt der Omikron-Variante noch nichts eindeutiges sagen. In UK sind die Infektionszahlen stark angestiegen, es wird nun gemeldet, dass dort die Testkapazitäten demnächst erschöpft seien. Ebenso wie in DE wird also dort von einem hohen Dunkelfeld bei den Infektionszahlen auszugehen sein. Ich hoffe, dass dennoch die Todeszahlen vom Dunkelfeld weniger betroffen sind, so dass der Index noch relativ gute Vergleiche ermöglicht. Bisher hat sich noch nicht gezeigt, dass die Omikron-Variante beihöherer Infektiösität gesundheitsbedrohlicher ist, so dass ich weiter prognostiziere, dass die Todeszahlen nicht entsprechend ansteigen werden. Allerdings wird man dies für  UK erst nächste Woche mit Bestimmtheit sagen können und für DE erst in ca. zwei bis drei Wochen. Dass - leider auch auf dieser Plattform - Propaganda gegen die Impfung und überhaupt gegen die Warnungen vor der nächsten Welle gemacht wird, bedauere ich sehr. Gegen Falschbehauptungen werde ich jeweils ggf. auch deutlich Stellung nehmen.

Vergleich (Tote pro Million/7 Tages-Schnitt) mit dem letzten Jahr
Deutschland:

30.12.2020: 7,44 TpM
30.12.2021: 3,12 TpM

Alle 16-Staaten:
30.12.2020: 105 TpM
30.12.2021: 50 TpM

 

Update 9.1.2022

Mittlerweile sollten die Feiertags-Datenverzögerungen hinter uns liegen. Im aktualisierten Index zeigt sich, dass die meisten beobachteten Staaten trotz wieder leicht steigender Todesraten durch Impfungen, speziell Booster-Impfungen, erfreulicherweise eine stagnierende oder fallende Tendenz aufweisen. Die drei Staaten, in denen die Indexwerte steigen, sind die, in denen weder die Impfkampagne noch die Booster-Impfungen bisher deutliche Fortschritte zeigen (USA, CZ, PL) und zugleich höhere Todesraten auffallen. Kevin Drum hat in einem gestrigen Blogpost aus US-Sicht dargestellt, dass die einzige Erklärung für die relativ hohen Hospitalisierungs- und Todesraten in den USA derzeit die geringe Impfrate zu sein scheint. Insgesamt zeigt sich an den wesentlich geringeren Todesraten sowohl in DE als auch in der Summe der 16 Staaten im Vergleich zum letzten Jahr, dass die Impfung global gesehen trotz stark steigender Infektionszahlen einen signifikanten Effekt hat:

Vergleich (Tote pro Million/7 Tages-Schnitt) mit dem letzten Jahr
Deutschland:

8.1.2021: 10 TpM
8.1.2022: 3,11 TpM

Alle 16-Staaten:
8.1.2021: 120 TpM
30.12.2022: 49 TpM

Update 15.01.2022

Alle Diagramme und Tabellen habe ich aktualisiert. Im Index ergibt sich eine Zweiteilung: Eine Mehrheit der Staaten (einschl. Frankreich) zeigt aufgrund hoher Impfwerte und relativ geringer Sterberaten fallende oder zumindest stagnierende Werte. Die sechs im Index hinten liegenden Staaten rutschen derzeit weiter ab, momentan zeigen  Polen, USA und UK wieder beunruhigende Daten - alle drei Staaten haben geringe Impfquoten und hohe Sterberaten.

Vergleich zum letzten Winter:
(Tote pro Million am jeweiligen Tag, 7-Tages-Durchschnittswert)

Deutschland
am 14.01.2021: 10,59 TpM
am 14.01.2022: 2,85 TpM

Alle beobachteten 16 Staaten (Summe der TpM-Werte)
am 14.01.2021: 111 TpM
am 14.01.2022: 52 TpM

Update 27.01.2022

Die Diagramme und Tabellen habe ich aktualisiert. Die Indexwerte sind in den meisten beobachteten Staaten stabil, Sorgen (wegen relativ hoher Todeszahlen bei teilw. relativ geringer Impf- und Boosterraten) machen derzeit jedoch: Italien, UK, USA und Polen. Erfreulicherweise haben sich die Zahlen von Tschechien stabilisiert - allerdings auf sehr hohem Niveau.
Erfreulich ist auch, dass die Todeszahlen in DE weiter rückläufig sind, d.h. offenbar machen sich die hohen gemessenen Infektionszahlen nicht in höherer Tödlichkeit bemerkbar. So wie von den Experten und Behörden vermittelt ist Omikron jedenfalls bei hoher Impfrate/Boosterrate vergleichsweise "harmlos". Der Vergleich zu "Delta" zeigt das deutlich: Obwohl die gemessenen Infektionszahlen derzeit sehr viel höher liegen, sind die Todeszahlen im Vergleich zum selben Tag im Januar 2021 viel geringer. Eine Ausnahme bilden die USA: Mit 6,91 Toten pro Million (7-Tageswert) liegen dort die Todeszahlen fast auf dem Niveau vom Vorjahr. Das ist erklärbar: Die USA haben mit nur 63% vollständig Geimpften und nur 25 % Booster-Geimpften den niedrigsten Schutz vor dem Virus.

Deutschland
am 26.01.2021: 7,87 TpM
am 26.01.2022: 1,70 TpM

Alle beobachteten 16 Staaten (Summe der TpM-Werte)
am 26.01.2021: 120 TpM (steigend)
am 26.01.2022: 48 TpM (fallend)

Heute ist aber die TOP-Nachricht für mich:

Dänemark hebt alle Corona-Maßnahmen auf, und zwar schon nächste Woche!

Ich will meiner Linie treu bleiben und auch jetzt sage ich:
Das ist eine gute Nachricht und gibt eine Vorlage auch für Deutschland. Denn die dänische Strategie hat im Umgang mit COVID bisher überzeugt und taugte wirklich als Vorbild in Europa:

sehr hohe Testraten, schnelle und hohe Impfquote, schnelle und hohe Boosterrate, sehr geringe Todesrate (weniger als die Hälfte der deutschen Rate, siehe Diagramm oben)

Dass ich für Deutschland etwas zögerlicher bin, hängt mit folgenden Überlegungen zusammen:

1. Die Omikron-Welle ist in Deutschland deutlich später gekommen (Beginn in DE: Anfang Januar, in DK: Mitte Dezember)
2. Deutschland hat eine deutlich geringere Impfquote (DE: 73% DK: 81 %)
3. Deutschland hat eine deutlich geringere Boosterquote (DE: 51 %, DK: 61 %)

Aber die weitere gute Nachricht ist die Zulassung des ersten COVID-Medikaments Paxlovid durch die EMA.

Update 8.2.2022

Im Index (siehe Tabelle und Diagramm oben) ergibt sich eine relativ starke Veränderung zu den Vorwochen. Nur Luxemburg und Deutschland (!) zeigen weiter einen guten Trend, d.h. die Todesrate fällt, die Impfquote steigt.  Das bisherige Musterland Dänemark zeigt (erstmals überhaupt) einen negativen Trend mit - leicht - steigenden Indexwerten; das gleiche gilt für Kanada. Dass dies - schon - an der vollständigen Öffnung liegt, halte ich indes für ausgeschlossen. Am stärksten steigt (weiterhin) der Indexwert für die USA. Betrachtet man die Todesraten allein, dann müssen sich aktuell die Niederlande, die Schweiz und Deutschland am wenigsten Sorgen machen (7-Tageswert unter 2 TpM), während die USA, Italien, Polen und Schweden (!) derzeit die höchsten Werte aufweisen. Allgemein sind die Todesraten aber wesentlich geringer als vor einem Jahr.

Vergleich zum letzten Winter:
(Tote pro Million am jeweiligen Tag, 7-Tages-Durchschnittswert)

Deutschland
am 6.2.2021: 7,57 TpM
am 6.2.2022: 1,67 TpM

Alle beobachteten 16 Staaten (Summe der TpM-Werte)
am 6.2.2021: 103 TpM
am 6.2.2022: 58 TpM

Update 12.2.2022
Entgegen der Hoffnung, wir könnten auch nach der Todesstatitik mit der COVID-Pandemie in dieser Wintersaison weitgehend abschließen (sinkende Zahlen seit dem "Peak" am 16.12.2021 mit 388 Toten/7Tagesmittel), steigen die Zahlen jetzt seit dem 9. Februar wieder. Wie schon (neben anderen)  in Schweden und Dänemark zeigt  Omikron auch in Deutschland, dass es - wenn auch im Vergleich zu den Infektionszahlen statistisch seltener - durchaus tödlich sein kann. Wenn man die (allerdings wegen der geänderten Teststrategie unsichereren) Neuinfektionszahlen betrachtet, können wir annehmen, dass Omikron-Infektionsverbreitung demnächst am "Peak" ist, so dass die Totenzahlen noch ca. 3 bis 4 Wochen steigen können. Hoffentlich nicht auf die Werte, die Herr Lauterbach jüngst wieder für möglich hält (bis zu 500 Tote am Tag), sondern möglichst weit darunter. Auf den "Freedom"-Day muss man vernünftigerweise noch mindestens diese 4 Wochen warten.

Update 15.2.22

Nach dem aktualisierten Index zeigt nun keiner der beobachteten Staaten mehr sorgenfreie Werte. In Deutschland, Kanada und Niederlande stagnieren die Indexwerte, d.h. die (ins Stocken gekommenen, aber immer noch laufenden) Impfkampagnen einschl. Booster fangen noch die (vergleichsweise geringen) aktuellen Todesraten auf. In ALLEN ANDEREN 13 Staaten steigen die Indexwerte an, was meist an der dort steigenden Todesrate liegt. Noch immer ist - im Vergleich mit den gemeldeten Neuinfektionen und mit dem letzten Jahr - diese Todesrate relativ gering, aber trotz hoher Impfrate sterben (zu) viele Menschen auch in Skandinavien.

Ein Wermutstropfen: Im Vergleich zum vergangenen Jahr (2021) sind die Todesraten (Tote pro Million tägl. im 7-Tages-Schnitt) im Allgemeinen trotz Impfung und trotz milderer Virusvariante nicht mehr viel geringer.
Derzeit (14.2.) sind/waren es in Deutschland

14.2.2021: 5,79 TpM
14.2.2022: 2,44 TpM

in allen 16 Staaten (Summe)

14.2.2021: 87 TpM
14.2.2022: 61 TpM

Nach wie vor hielte ich es deshalb für verfrüht, jetzt sofort Schutzmaßnahmen aufzugeben. Aber in vier bis sechs Wochen sieht es voraussichtlich besser aus.

Update 22.2.22

Der aktualisierte Index (s.o.) zeigt DE und F als Länder mit noch weiter sinkender Tendenz; auch im Übrigen hat sich die Lage in einigen der 16 beobachteten Staaten stabilisiert. Durch bes. hohe Todeszahlen (bei stockender Impfkampagne) zeichnen sich weiterhin aus, in Reihenfolge der Stärke des Anstiegs:  CZ, DK, USA, PL, SWE, Ö, ESP. Man kommt kaum umhin, Dänemark doch einen möglicherweise verfrühten Ausstieg aus den Maßnahmen vorzuhalten.  Die Tendenzen von LUX und F beruhen z.T. auf neuen bzw. nachträglich korrigierten Daten.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr (2021) liegen die Todesraten (Tote pro Million tägl. im 7-Tages-Schnitt)  trotz Impfung und trotz milderer Virusvariante inzwischen nicht mehr weit auseinander.

Derzeit (21.2.) waren/sind es in Deutschland

21.2.2021: 4,83 TpM
21.2.2022: 2,35 TpM

in allen 16 Staaten (Summe)

21.2.2021: 74 TpM
21.2.2022: 56 TpM

Zwischenbilanz nach einem Jahr INDEX:

Die Veränderung der Indexwerte, die seit Beginn der Impfkampagne vor einem Jahr aufgezeichnet werden, zeigen die politischen "Erfolge" in der Abwehr des Virus, indem die Zahl der Verstorbenen (belastend) und der Fortschritt der Impfkampagne (erleichternd) verknüpft werden, um einen internationalen Vergleich zu ermöglichen. Die Endziffer des Index (in der Tabelle genannt) enthält auch die kumulierte Todeszahl VOR Februar 2021. Um die Eindämmungspolitik nur währned des vergangenen Jahres zu beurteilen, wird unten nur die Differenz der Indexwerte seit dem 15.2.2021 angegeben. Die einzelnen Staaten können dabei nicht von ihrer evtl. guten Bilanz aus dem ersten Corona-Jahr profitieren. Wie erfolgreich war die Anti-COVID-Politik in den verglichenen 16 Staaten seit Februar 2021 gemessen an den gutgemachten Indexwerten?

DK: 2283
KAN: 2170
ESP: 1940
SWE: 1937
NL: 1928
CH: 1816
BEL: 1797
DE: 1753
F: 1728

UK: 1668
LUX: 1627
Ö: 1626
ITA: 1554
USA: 654
CZ: 149
PL: 19

Hieran lässt sich erkennen, dass die bereits am 15.2.2021 vorn stehenden Staaten DK und KAN mit erheblichem Abstand auch in der Jahresbilanz vorn stehen. DE steht im Mittelfeld mit relativ wenig Abstand zu CH, BEL, F und UK. USA, CZ und PL sind weit abgeschlagen. Die dortigen Impfkampagnen liegen weit zurück hinter anderen Staaten und sie haben es auch nicht gescchafft, die Todeszaheln auf andere Weise in den Griff zu bekommen. Stark verbessert im Vergleich zum ersten Jahr haben sich Spanien und Schweden. Mit dem viertletzten Platz kann Italien nicht zufrieden sein.

 

Update (2.3.2022)

I. Die aktuelle Situation und der Index

Wegen des Kriegs in der Ukraine hat der Blick auf die Corona-Zahlen an Interesse verloren. Insbesondere in Deutschland gehen jetzt auch die Messwerte zurück, das gilt für die Neuinfektionen, aber auch für die wichtigeren Zahlen zur Hospitalisierung und  - glücklicherweise - jetzt auch endlich für die Todeszahlen. In den meisten anderen der 16 beobachteten Staaten gehen die Todeszahlen jedoch noch nicht zurück, was bei gleichzeitig stagnierenden Impfkampagnen bedeutet, dass die Indexwerte fast überall steigen. Allerdings muss berücksichtigt  werden, dass bei der Omikron-Variante die Todeszahlen nicht wie bei früheren Varianten meist (zu 80 bis 90%) die aktuelle Gefährlichkeit des Virus relativ genau anzeigen, sondern dass, wie sich insbesondere aus Studien in Dänemark ergibt, ein weit geringerer Anteil der positiv gestesteten Verstorbenen auch (maßgeblich) AN den Folgen der COVID-Infektion verstorben sind (ca. 40 %).

Aus allen diesen Gründen werde ich heute meinen Index nach gut einem Jahr Beobachtungszeit abschließen.
In den nächsten Tagen werde ich jedoch noch einmal den zweiten Pandemie-Winter in den 16 Staaten bilanzieren, was die Sterbezahlen angeht und dies hier veröffentlichen.

II. Die Diskussion zu diesem Beitrag

In den vergangenen zwei Wochen wird (auch) die Diskussion zu diesem Blogbeitrag von einem Internet-Troll (einem Rechtsanwalt?) massiv belästigt, der immer wieder teilweise sinnlose gleichlautende Kommentare abgibt.

Wirklich neue Kommentare und Diskussionen gehen hingegen kaum noch ein, auch die "treuen" Kommentarschreiber und Mitdiskutanten  sind in jüngerer Zeit deutlich weniger aktiv.

Deshalb werde ich die Diskussion zu diesem Beitrag heute schließen, d.h. neue Kommentare werden nicht mehr angenommen.
Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen, die über zwei Jahre hinweg mitgelesen und mitdiskutiert haben -auch wenn ich durchaus nicht immer einer Meinung mit allen war und es ja auch teilweise "hoch her ging".

Natürlich wird dieser Beitrag mit sämtlichen Updates und der bisherigen Diskussion weiterhin verfügbar bleiben, in der ersten und zweiten Auflage mit insgesamt über 550.000 Aufrufen und über 7000 (!) Kommentaren.

 

Update 8.3.2022

I. Dieser Blogbeitrag
Aus der Leserschaft bin ich gebeten worden, den Index doch noch eine Weile weiter zu aktualisieren. Anlass ist wohl die gerade noch anhaltende Debatte um eine Beendigung aller Anti-Corona-Maßnahmen in DE, gleichzeitig mit einem - zuletzt unerwarteten Anstieg der Inzidenz- und Todeszahlen. Letztere haben nach kurzer Stagnation wieder zugelegt und liegen jetzt über 2,5 Tote pro Million (TpM, täglicher 7-Tagesschnitt).
Ich habe mich deshalb entschlossen, trotz der viel wichtigeren Nachrichten über den Krieg in der Ukraine, zumindest noch bis Ende diesen Monats weiterzumachen mit meinen Aktualisierungen.

Ich werde aus diesem Grund, in der Hoffnung auf eine sachliche Debnatte (zum Thema!), auch die Kommentarspalte wieder geöffnet.
Ich danke den Lesern für das anhaltende Interesse und den Zuspruch!

II. Die Lage
Weiterhin werden relativ hohe Todeszahlen gemeldet, weil die Omikron-Variante doch durch ihre enorme Verbreitungsgeschwindigkeit (insbes. bei älteren, nicht geimpften Personen) auch tödliche Folgen hat. Die Verzerrung dadurch, dass nun nicht mehr 86% der Todesfälle auf COVID direkt zurückzuführen sind, sondern wohl ein weit geringerer Anteil (dänische Studien besagen 40 bis 50%), ist bei der Interpretation der Daten zu berücksichtigen. Obwohl die angegebene Todesrate derjenigen im März 2021 nahe kommt, ist deshalb dennoch Omikron weniger tödlich einzuschätzen.
Dänemark hat derzeit die höchste TpM-Rate, der Indexwert steigt weiter. Schweden fällt wegen seiner hohen Todesrate im Ranking zurück. In den meisten anderen der 16 Staaten stagniert der Indexwert, während er für PL, CZ und die USA weiter stark steigt; ein Zusammenhang mit der geringen Impfquote in diesen drei Staaten kann vermutet werden.

 

Update 10.3.20220

Hier eine neue Darstellungsform für die aktuellen Todesfallzahlen und deren Entwicklung. Zu berücksichtigen ist, dass bei der Omikron-Variante der Anteil derjenigen, bei denen COVID nicht unmittelbar zum Tod geführt hat, sondern nur Begleiterscheinung ist, wohl wesentlich öher liegt als die zuletzt angegebenen 14 %. Ein Vergleich mit den Todesfallzahlen bei anderen Varianten ist deshalb problematisch, aber untereinander im internationalen Vergleich halte ich die aktuellen Todesfall-Zahlen doch für ein gutes Indiz für die derzeitige Pandemie-Situation.

Zwischenstand zur Todesfallzahl (tägl. 7-Tages-Wert, Tote pro Million).
Hinweis: Ab 5 TpM wird die Rate als sehr hoch bezeichnet, ab 2,5 TpM als hoch , unter 1,5 als niedrig, dazwischen als mittel. Trendangabe bezieht sich  jeweils auf die letzten 14 Tage.

Denmark 7.89 (sehr hoch und steigend)
Sweden 4.75 (hoch / stagnierend)
Poland 4.3 (hoch / fallend)
Czechia 3.88 (hoch / fallend)
United States 3.83 (hoch / fallend)
Austria 3.55 (hoch / stagnierend)
Germany 2.92 (hoch / steigend)
Spain 2.92 (hoch / fallend)
Italy 2.71 (hoch / fallend)
France 2.14 (mittel / fallend)
United Kingdom 1.63 (mittel / stagnierend)
Canada 1.62 (mittel / stagnierend)
Luxembourg 1.57 (mittel / stagnierende)
Belgium 1.4 (niedrig / fallend)
Netherlands 0.44 (niedrig / stagnierend)

Die Benelux-Staaten zeigen derzeit die besten Werte. Beunruhigend sind die deutschen Werte (sie liegen im Mittelfeld) v.a. deshalb, weil sie noch immer ansteigen. Dänemark und Schweden zeigen derzeit die höchsten Werte.

Update 11.3.2022

In einem Artikel, der heute von der BBC-Website veröffentlicht wurde wird eine Studie zur Übersterblichkeit weltweit wiedergegeben. Danach soll die tatsächliche Anzahl der Todesfälle aufgrund der COVID-Pandemie bei etwa 18 Millionen liegen, nicht, wie aus offizeillen Registern herbvorgeht, bei 5,9 Millionen.

Auszug aus der Studie:

By Dec 31, 2021, global reported deaths due to COVID-19 reached 5·94 million, but the estimated number of excess deaths was nearly 3·07-times (95% UI 2·88–3·30) greater, reaching 18·2 million (17·1–19·6). The global all-age rate of excess mortality due to the COVID-19 pandemic was 120·3 deaths (113·1–129·3) per 100 000 of the population.

 

Update 21.03.2022

Wie im letzten Update der Tabellen und Grafiken vorletzte Woche zeigt sich in den Grunddaten leider kaum Besserung: In keinem der beobachteten Staaten sinkt der Indexwert, in eingen steigt er sogar stark an - wegen der Totenzahlen. Das Impfen scheint überall zum Erliegen gekommen zu sein. Dänemark hat es besonders stark erwischt, die druchschnittlichen täglichen Todes-Zahlen sinken dort zwar, aber nur langsam. Das gilt auch bei Berücksichtigung, dass wohl nicht mehr 86% der corona-positivenToten aufgrund der COVID-Erkrankung sterben, sondern nur noch ein wesentlich geringerer Anteil, meine Schätzung: etwa die Hälfte. Aber auch das wäre bei Dänemark immer noch ein höherer Wert als er in den letzten zwei Jahren dort aufgetreten ist.

Auch in DE liegt der tägliche Wert aktuell immer noch bei deutlcih über 2 TpM und damit genauso hoch wie Ende März 2021 und Anfang April 2020. Auch hier kann die bittere Enttäuschung bei immerhin fast 76% Impfquote nur damit besänftigt werden, dass Experten davon ausgehen, dass die Todesrate eine Menge von lediglich positiv getesteten Krankenhausaufnahmen, nicht aber tatsächlich tödlich an COVID Erkrankten anzeigt.

Meine Prognose/Empfehlung seit längerer Zeit ist, dass die meisten Maßnahmen Ende März verzichtbar werden. Momentan sieht es so aus, als würden die Zahlen in den nächsten 10 Tagen noch immer zu hoch dafür sein.

Überblick: Wie sind die 16 Staaten über den Winter gekommen (Dez, Jan, Februar)?

Hier wieder eine Übersicht über die Sterberate in den beobachteten 16 Staaten (Deutschland und seine Nachbarn sowie UK, Italien, Spanien, Schweden, Kanada und die USA), diesmal den Winter und damit den Beginn der Omikron-Welle betreffend. Die Besonderheit ist, dass diesmal die weniger tödliche Omikron-Variante in den meisten Staaten aber in unterschiedlich hohem Anteil verbreitet war. Frühere Übersichten finden Sie, wenn Sie nach oben scrollen. Als Vergleichs-Anhaltspunkte habe ich die TpM-Zahlen aus dem Vorjahreszeitraum in eckigen Klammern dahinter gesetzt und den Faktor, um den dieser Wert abweicht vom vergangenen Jahr.

Die Daten stammen von OWD.

(TpM = Tote pro Million der Bevölkerung)

a) Staaten, in denen im Dez bis Feb  bis zu 180 TpM registriert wurden, also bis zu 2 TpM täglich

Niederlande von 1163 auf 1261 TpM, also plus 98 TpM [Vorjahr: 366 TpM, 3,7]
UK von  2014 auf 2134 TpM, also plus 120 TpM [Vorjahr: 953 TpM, 7,9]
Luxemburg von 1385 auf 1561 TpM, also plus 176 TpM  [Vorjahr 531 TpM, 3,0]
Schweiz von 1325 auf 1503 TpM, also plus 178 TpM  [Vorjahr: 615 TpM, 3,5]

b) Staaten, in denen im Dez bis Feb zwischen 181 und 270 TpM registriert wurden,
also zw. 2 und 3 TpM täglich

Kanada von 782 auf 964 TpM, also plus 182 TpM  [Vorjahr: 264 TpM, 1,5]
Schweden von 1492 auf 1687 TpM, also plus 195 TpM  [Vorjahr: 609 TpM, 3,1]
Spanien von 1884 auf 2127 TpM, also plus 243 TpM [Vorjahr: 523 TpM, 2,2]
Deutschland von 1218 auf 1465 TpM, also plus 247 TpM [Vorjahr: 638 TpM, 2,6]
Österreich von 1388 auf 1638 TpM, also plus 250  TpM [Vorjahr: 600 TpM, 2,4]
Belgien von 2327 auf 2594 TpM, also plus 267 TpM [Vorjahr: 483 TpM, 1,8]
 

c) Staaten, in denen im Dez bis Feb zwischen  271 und 360 TpM  
registriert wurden, also zwischen 3 und 4 TpM täglich
Frankreich von 1779 auf 2053 TpM, also plus 274 TpM [Vorjahr: 515 TpM, 1,9]
Dänemark von 503 auf 793 TpM, also plus 290 TpM  [Vorjahr: 281 TpM, 1,0]
Italien von  2219 auf 2564 TpM, also plus 345 TpM [Vorjahr: 710 TpM, 2,1]

d) Staaten, in denen im Dez bis Feb mehr als 360 TpM  
registriert wurden, also mehr als 4 TpM täglich

Tschechien von 3094 auf 3598 TpM, also plus 504 TpM  [Vorjahr: 1115 TpM, 2,2]
USA von 2349 auf 2858 TpM, also plus 509 TpM  [Vorjahr: 721 TpM, 1,4]
Polen von 2226 auf 2945 TpM, also plus 719 TpM  [Vorjahr: 595 TpM, 0,8]

Die meisten Staaten hatten im Winter 20/21 mehrfach so viele Tote, d.h. diese Staaten sind 21/22 wesentlich besser mit der Pandemie zurecht gekommen als im Winter zuvor. Zwei gängige Erklärungen liegen auf der Hand: Die Omikron-Variante ist weniger tödlich und es gibt die Impfung.
Es gibt zwei Ausnahmen von diesem Bild:
Dänemark hatte im vorigen Winter etwa gleich viele Tote
Polen hatte im vorigen Winter sogar 21% weniger Tote

 

Update 30.03.2022

I. Dieser Beitrag

Vor zwei Jahren habe ich diesen Blogbeitrag erstellt, eigentlich nur mit der Absicht, auf ein entscheidendes Manko hinzuweisen, welches eine bloße Orientierung an den positiven Testzahlen in der Anti-Corona-Politik mit sich bringt. Ich wollte zunächst nur erreichen, dass man (auch) Dunkelfeldstudien unternimmt, um die tatsächliche Verbreitung des Virus besser einschätzen zu können. Dies ist nicht (bzw. kaum) gelungen. Trotzdem ergaben sich dann immer wieder neue Fragen zur empirischen Einschätzung und insbesondere zum internationalen Vergleich von Infektionszahlen, Maßnahmen und (später) zu den Impfkampagnen, die hier viel Diskussionsstoff geboten haben. Im Großen und Ganzen verlief diese Diskussion, wenn auch manchmal hart, aber doch noch relativ vernünftig. Ich habe viel gelernt, auch wenn mir in der Hitze der Auseinandersetzung zT vorgeworfen wurde, ich verstünde nicht einmal die "basics".

Ich habe gestern noch einmal den Index erstellt und poste auch die aktuellen COVID-Statistiken von OWD. Die regelmäßige Aktualisierung dieses Beitrages wird hier beendet. Die Kommentare beliben so lange offen, wie es trotz des wahnhaften Trolls (der Münchener Rechtsanwalt, der den gesamten Beck-Blog belästigt) noch möglich erscheint.

Falls im Sommer/Herbst erforderlich, werde ich einen neuen Beitrag erstellen.

II. Zur aktuellen Lage

Nicht mehr Dänemark, sondern Österreich ist jetzt aktuell an die Spitze der Todesfälle (täglicher 7-Tages-Schnitt) gerückt. In DK ist also der Peak offenbar überschritten. In DE ist diese Zahl zuletzt wieder angestiegen, in den meisten Staaten in meinem Index, stagnieren diese Zahlen auf noch (zu) hohem Niveau. Meine Einschätzung ist, dass die Aufhebung (angeblich) ALLER Maßnahmen ein paar Wochen zu früh kommt. Abgesehen davon halte ich es für widersprüchlich, die Maskenpflicht aufzuheben, die viel einschneidendere Isolations- und Quarantänepflicht aber beizubehalten. Das wird jetzt (auch für das Gesundheitssystem) zur Belastung, wenn sich auch das dringend benötigte Krankenhauspersonal auf dem Weg zur Arbeit ansteckt und dann - unabhängig von Symptomen -  in Quarantäne muss.

Update 13.05.2022:
Übersterblichkeitsdaten aus 2020 und 2021 verglichen

Ich wurde durch einen Kommentar von Herrn Schatta auf die jüngst aktualisiert publizierten Übersterblichkeitsdaten der WHO hingewiesen. Hier werden "estimates" der Übersterblichkeit durch COVID 19 für jedes Land (und jeden einzelnen Monat) für jedes Jahr sowie kumuliert für beide Corona-Jahre angegeben. Dies ist eine grds andere Zählung als diejenige, die die verstorbenen Corona-Poisitiven Menschen direkt erfasst. Die Übersterblichkeit kann sogar ein besseres Maß sein, weil sie die Gesamttoten durch die Pandemie berücksichtigt. Darin enthalten sind aber nicht nur Corona-Tote sondern auch solche Todesfälle, die nur indirekt auf die Pandemie zurückzuführen sind (etwa Überlastung des Gesundheitssystems, zusätzl. Suizidtote etc.). Deshalb ist dies auch keine "genauere" Sterblichkeitszählung, sondern stellt eben eine Erweiterung der Perspektive dar.  Ich habe dies für die 16 Länder, die ich seit Mitte 2020 beobachte, oben in einer Tabelle erfasst.

Während sich bei den meisten Ländern eine ähnliche Rangplatzierung zeigt wie bei den direkten Sterbezahlen/Stand kumuliert Ende 2022: DK, KAN, CH, SWE, Ö, ESP, UK, ITA, USA, CZ, PL
weichen andere Länder  zT deutlich davon ab:
DE: Rang 12 statt 4,
NL: Rang 9 statt 3
LUX: Rang 1 statt 6
F: Rang 6 statt 9
BEL: Rang 8 statt 13
Mich hat das verwundert, weil die bisherigen Daten dies hinsichtlich Deutschland nicht zeigten.

Nach den OWD-Daten ist die Rangordnung weniger abweichend, v.a. hinsichtlich den deutschen Daten. Woher die Abweichung stammt, weiß ich nicht.  Ich habe die entsprechenden Grafiken der OWD-Daten oben eingestellt. Hier erscheint DE (wie bei den Sterblichkeitsdaten) auf Rang 4. Die Daten, WHO einerseits, OWD andererseits, weichen so stark voneinander ab, dass ich einen Fehler vermute - entweder bei einem der Datensätze oder sogar bei beiden.

 

Update 08.03.2023

Nach längerer Pause möchte ich hier, anschließend an das vorherige Update, neuere Übersterblichkeitsdaten präsentieren. Zwei Grafiken, die auf verschiedenen Berechnungen beruhen, habe ich dazu  oben eingefügt.

Danach zeigt sich in der Rangfolge ein Bild, das die Beobachtungen zur COVID-Todesrate teilweise bestätigt, teilweise aber auch davon abweicht. Betrachtet man die Länder, die an den extremen Enden der Skala auftauchen, findet sich eigentlich nur eine relative "Überraschung", nämlich das Abschneiden von Schweden als eines der Länder mit geringster Übersterblichkeit. Insofern muss ich auch meine zunächst skeptische Haltung hier im Rückblick korrigieren. Es war in Schweden offenbar möglich mit deutlich weniger eingreifenden Maßnahmen eine COVID-mitverursachte Übersterblichkeit weitgehend zu vermeiden. Dies ist  im Einklang mit anderen skandinavischen Ländern, die wesentlich härter reagierten, etwa das in diesem Ranking bestplatzierte Dänemark. Ob dies bedeutet, dass man auch in DE mit dem schwedischen Modell besser gefahren wäre, bleibt dennoch eine offene Frage. Es ist jedenfalls zu konstatieren, das DE als großes, dichtbesiedeltes Industrieland mit relativ alter Bevölkerrung mit einer Platzierung im unteren Mittelfeld am Ende ganz gut dasteht.

[Update 10.3.2023: Mittlerweile werden die obenverwendeten schwedischen Zahlen als zu gering angezweifelt, weil sie auf wöchentlichen Daten beruhen, bei denen tausende Todesfälle nicht berücksichtigt worden sein sollen.]

Das entbindet nicht von der nachträglichen Betrachtung, welche Maßnahmen besser gewirkt haben und welche man lieber hätte sein lassen. Ein "Lockdown" unter Einschluss von Ausgangssperren wird heute - neben der rechtlichen Problematik - auch tatsächlich überwiegend als unnötig streng angesehen. Bessere und gut platzierte Masken sowie die Vermeidung von größeren Veranstaltungen in Innenräumen bei Viren, deren Verbreitung "airborne" geschieht, wird hingegen auch im Rückblick nach wie vor überwiegend als effektiv angesehen. Heftiger gestritten wird über Schul- und Kindergartenschließungen, insbesondere weil diese besonders eingreifende gegenläufige Effekte hatten.

 

 

   

 

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1456 Kommentare

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Herr Schatta,

vielen Dank für Ihren Quellenhinweis.

Ich habe aber ein paar Probleme mit Ihrer Zusammenstellung:

1. Es werden hier Excess Deaths kumuliert aus 2020 und 2021 miteinander verglichen und dann mit der derzeit (5/2022) erreichten Impfquote in Beziehung gesetzt. Da die Impfkampagnen aber erst 2021 starteten und unterschiedlich schnellen Fortschritt machten, werden von Ihnen Daten miteinander in Beziehung gesetzt, die nicht zueinander passen. Vielmehr müsste man die Monatsdaten der Übersterblichkeit (in ihrem WHO-Link verfügbar) mit der jeweiligen im (grob) Vormonat erreichten Impfquote (bei OWD verfügbar) in Beziehung setzen, um sinnvolle Ergebnisse in der Beziehung zw. Impfung und Übersterblichkeit zu erhalten.

2. Sie behaupten, Ihre Gegenüberstellung sage auch etwas über die Wirksamkeit der Maßnahmen(strenge) bzw. deren frühzeitige Aufhebung aus. Dass ein Zusammnehang mit (Strenge bzw. Einhaltung) der Maßnahmen besteht oder nicht, lässt sich aber so kaum belegen oder widerlegen, da die Maßnahmen in jedem Land unterschiedlich stark und unterschiedlich lange galten. Da zB Dänemark bzw. Deutschland erst am Ende von 2021 bzw. im Frühjahr 2022 die Maßnahmen deutlich zurückgefahren haben, kann selbstverständlich eine Übersterblichkeitszählung, die mit 2021 endet, keinen sinnvollen Vergleich ermöglichen.

3. Da das Lebensalter für die Sterblichkeit infolge einer COVID-Infektion ausschlaggebend ist, sollte man nicht den Fehler machen, die altersungewichtete Übersterblichkeit als (allein) ausschlaggebend anzusehen.

4. Eine Darstellung mit 16 (!) Stellen hinter dem Komma spiegelt eine Präzision wider, die diese relativ willkürliche Zusammenstellung (kumulierte Übersterblichkeit über 24 Monate, Endpunkt Impfquote nach 16 Monaten, davon max. 12 im Überschneidungsbereich) nicht haben kann.

 

Übersterblichkeitsdaten aus 2020 und 2021 verglichen

Ich wurde durch einen Kommentar von Herrn Schatta auf die jüngst aktualisiert publizierten Übersterblichkeitsdaten der WHO hingewiesen. Hier werden "estimates" der Übersterblichkeit durch COVID 19 für jedes Land (und jeden einzelnen Monat) für jedes Jahr sowie kumuliert für beide Corona-Jahre angegeben. Dies ist eine grds andere Zählung als diejenige, die die verstorbenen Corona-Poisitiven Menschen direkt erfasst. Die Übersterblichkeit kann sogar ein besseres Maß sein, weil sie die Gesamttoten durch die Pandemie berücksichtigt. Darin enthalten sind aber nicht nur Corona-Tote sondern auch solche Todesfälle, die nur indirekt auf die Pandemie zurückzuführen sind (etwa Überlastung des Gesundheitssystems, zusätzl. Suizidtote etc.). Deshalb ist dies auch keine "genauere" Sterblichkeitszählung, sondern stellt eben eine Erweiterung der Perspektive dar.  Ich habe dies für die 16 Länder, die ich seit Mitte 2020 beobachte, oben in einer Tabelle erfasst.

Während sich bei den meisten Ländern eine ähnliche Rangplatzierung zeigt wie bei den direkten Sterbezahlen/Stand kumuliert Ende 2022: DK, KAN, CH, SWE, Ö, ESP, UK, ITA, USA, CZ, PL
weichen andere Länder  zT deutlich davon ab:
DE: Rang 12 statt 4,
NL: Rang 9 statt 3
LUX: Rang 1 statt 6
F: Rang 6 statt 9
BEL: Rang 8 statt 13
Mich hat das verwundert, weil die bisherigen Daten dies hinsichtlich Deutschland nicht zeigten.

Nach den OWD-Daten ist die Rangordnung weniger abweichend, v.a. hinsichtlich den deutschen Daten. Woher die Abweichung stammt, weiß ich nicht.  Ich habe die entsprechenden Grafiken der OWD-Daten oben eingestellt. Hier erscheint DE (wie bei den Sterblichkeitsdaten) auf Rang 4. Die Daten, WHO einerseits, OWD andererseits, weichen so stark voneinander ab, dass ich einen Fehler vermute - entweder bei einem der Datensätze oder sogar bei beiden.

KF220512: Die Corona-Auswertung wird auf Kalenderwochen  umgestellt: Bei hochgradigem Zahlenchaos und extrem fehlerhafter Datenverarbeitung. Deutschland grottenschlechte Ränge 198 von 199 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 184 von 199 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 38/199 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 189/199. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kurppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Corona Zahlen im öffentlich rechtlichen Fernsehen: Die relevanten Nachrichten zu den Hospitalisierungsraten, seit 7.9.21 Richtlinie, werden zu sehr unterdrückt, stattdessen werden die falschen Katastrophenzahlen im Sinne der Apokalyptiker Lauterbach und Wieler propagiert, obwohl sie gar nichts besagen.
Trendwenden (k>=7) noch 16/17:  Bad-Württ (5.4) Bayern (31.3), Berlin (4.4), Brandenburg (7.4.), Deutschland (4.4), Hamburg (17.4.); Hessen (8.4), Mecklenburg-Vorpommern (31.3), NiedS (18.4.), NRW (5.4), Rhein-Pf (5.4.), Saarland (7.4), Sachsen (30.3), Sa-Anh (4.4), Schleswig (6.4.), Thüringen (29.3.).
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  7.47 nach  6.24, 7.0, 6.12, 7.59 erneut,  7.59, 7.12, 6.29, 5.82, 4.65,  4.0, 4.18, 3.94, 3.5, 2.41, 1.41, 0.29 wieder im mittleren positiven Bereich nach 6 Folgen im negativen Bereich, aber wegen des üblichen Zahlenchaoses von RKI und Ländern zu Feiertagen und Wochenenden praktisch nie zuverlässig.
Hospitalisierungsrate  4.46 nach 4.5, 4.62, 4.49, 4.0, 4.28, 4.82, 4.17, 4.85, 4.93, 5.18, 4.62, 5.01, 5.71, 6.01, 6.41, 7.07; absolut 3709 nach 3742, 3842, 3734,  3326, 3559, 4008, 3468, 4033, 4100, 4307, 3842, 4166, 4748, 4998, 5330, 5879.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 45 Mal nach 17x steigen: 7TM=1054.9 nach 1079.64, TW=990 nach 1022
Geimpft (13.05.): 2Geim=75.8%  AlleAuff=59.5% Auff>60=79.9% Genesene (8.5.22)=28.7%, SchutzQuote=104.5%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Todeszahlen immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=145.0 nach 152.1, 150.1, 150.7, 153.9, erneut 153.1, 153.1, 149.6, 149.6, 173.1, 182.3, 183.1, 185.1, 195.9, 206.6, 217.1. Tageswerte: 164 nach 197,  237, 218, 5 (Sonntagswert), 10 (Samstagswert), 184, 214, 183, 241, 240,  0 (sicher falsche Sonntagszahl), 10 (Sa-Tahl), 159, 214, 246, 343, 304, 6, 24, 234, 289, 324, 348, 7, 11, 13, 29.
Exponentielle Entwicklung seit langem gebrochen.
Die  Mutantenanalyse vom 05.05.2022  des RKI enthält wie schon die Woche davor keine Länderdaten mehr, so dass die Fehler nicht mehr aufgezeigt werden können. Das RKI gibt hierzu im Wochenbericht eine Erklärung ab, die aber die früheren Fehler nicht erklärt.
Zahlenchaos und Datenfehler bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar. Die Tageswertzahlen fast immer falsch. Zur Fehlerminimierung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenz im Saarland liegt erneut und wie meist wieder über dem rechnerischen Höchstwert, inzwischen auch öfter Meck-Vor; Hamburg hingegen 29.1% darunter. Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

KF220513: Die Corona-Auswertung wird auf Kalenderwochen  umgestellt: Bei hochgradigem Zahlenchaos und extrem fehlerhafter Datenverarbeitung. Deutschland grottenschlechte Ränge 196 von 197 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 182 von 197 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 38/197, USA 51/197 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 184/197. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kurppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Corona Zahlen im öffentlich rechtlichen Fernsehen: Die relevanten Nachrichten zu den Hospitalisierungsraten, seit 7.9.21 Richtlinie, werden zu sehr unterdrückt, stattdessen werden die falschen Katastrophenzahlen im Sinne der Apokalyptiker Lauterbach und Wieler propagiert, obwohl sie gar nichts besagen.
Trendwenden (k>=7) noch 16/17:  Bad-Württ (5.4) Bayern (31.3), Berlin (4.4), Brandenburg (7.4.), Deutschland (4.4), Hamburg (17.4.); Hessen (8.4), Mecklenburg-Vorpommern (31.3), NiedS (18.4.), NRW (5.4), Rhein-Pf (5.4.), Saarland (7.4), Sachsen (30.3), Sa-Anh (4.4), Schleswig (6.4.), Thüringen (29.3.).
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  8.18 nach  7.47, 6.24, 7.0, 6.12, 7.59 erneut,  7.59, 7.12, 6.29, 5.82, 4.65,  4.0, 4.18, 3.94, 3.5, 2.41, 1.41, 0.29 wieder im mittleren positiven Bereich nach 6 Folgen im negativen Bereich, aber wegen des üblichen Zahlenchaoses von RKI und Ländern zu Feiertagen und Wochenenden praktisch nie zuverlässig.
Hospitalisierungsrate 4.4 nach 4.46, 4.5, 4.62, 4.49, 4.0, 4.28, 4.82, 4.17, 4.85, 4.93, 5.18, 4.62, 5.01, 5.71, 6.01, 6.41, 7.07; absolut 3659 nach 3709, 3742, 3842, 3734,  3326, 3559, 4008, 3468, 4033, 4100, 4307, 3842, 4166, 4748, 4998, 5330, 5879.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 46 Mal nach 17x steigen: 7TM=1035.3 nach 1054.9, TW=964 nach 990
Geimpft (13.05.): 2Geim=75.8%  AlleAuff=59.5% Auff>60=79.9% Genesene (13.5.22)=28.8%, SchutzQuote=104.6%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Todeszahlen immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=139.3 nach 145.0, 152.1, 150.1, 150.7, 153.9, erneut 153.1, 153.1, 149.6, 149.6, 173.1, 182.3, 183.1, 185.1, 195.9, 206.6, 217.1. Tageswerte: 144 nach 164, 197,  237, 218, 5 (Sonntagswert), 10 (Samstagswert), 184, 214, 183, 241, 240,  0 (sicher falsche Sonntagszahl), 10 (Sa-Tahl), 159, 214, 246, 343, 304, 6, 24, 234, 289, 324, 348, 7, 11, 13, 29.
Exponentielle Entwicklung seit langem gebrochen.
Die  Mutantenanalyse vom 12.05.2022  des RKI enthält wie schon die Woche davor keine Länderdaten mehr, so dass die Fehler nicht mehr aufgezeigt werden können. Das RKI gibt hierzu im Wochenbericht eine Erklärung ab, die aber die früheren Fehler nicht erklärt.
Zahlenchaos und Datenfehler bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar. Die Tageswertzahlen fast immer falsch. Zur Fehlerminimierung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenz im Saarland liegt erneut und wie meist wieder über dem rechnerischen Höchstwert; Hamburg hingegen 25.7% darunter. Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

Hier ist kürzlich im Hinblick auf die einrichtungsbezogene Impfpflicht auf einen Widerspruch zwischen der in der Gesetzesbegründung postulierten Freiwilligkeit der Impfung der Betroffenen und der Bußgeldandrohung für den Fall der Nichtvorlage einer Impfbescheinigung hingewiesen worden. Daher erscheint der Versuch einer Erörterung der Rechtslage als möglicherweise nützlich:

In § 20a Abs. 5 S. 1 und 3 IfSG ist folgendes bestimmt:

„Die in Absatz 1 Satz 1 genannten Personen haben dem Gesundheitsamt, in dessen Bezirk sich die jeweilige Einrichtung oder das jeweilige Unternehmen befindet, auf Anforderung einen Nachweis nach Absatz 2 Satz 1 vorzulegen. ...

Das Gesundheitsamt kann einer Person, die trotz der Anforderung nach Satz 1 keinen Nachweis innerhalb einer angemessenen Frist vorlegt oder der Anordnung einer ärztlichen Untersuchung nach Satz 2 nicht Folge leistet, untersagen, dass sie die dem Betrieb einer in Absatz 1 Satz 1 genannten Einrichtung oder eines in Absatz 1 Satz 1 genannten Unternehmens dienenden Räume betritt oder in einer solchen Einrichtung oder einem solchen Unternehmen tätig wird.“

§ 73 Abs. 1a Nr. bestimmt darüber hinaus, dass ordnungswidrig handelt, wer entgegen § 20a Absatz 5 Satz 1 einen Nachweis nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig vorlegt. Regelungen hinsichtlich der insoweit zuständigen Ordnungsbehörde enthält das Gesetz nicht, sondern überlässt deren Festlegung den Ländern.

§ 47 Abs. 1 OwiG besagt:

„Die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten liegt im pflichtgemäßen Ermessen der Verfolgungsbehörde. Solange das Verfahren bei ihr anhängig ist, kann sie es einstellen.“

Dies ist Ausdruck des allgemein im Ordnungswidrigkeitenrecht geltenden Opportunitätsprinzips. Dieses Prinzip, auch als Entschließungsprinzip bezeichnet, bestimmt die juristische Handlungsfreiheit innerhalb eines gesteckten rechtlichen Rahmens.

Es handelt sich um einen Unterfall der Ermessensentscheidung und gilt grundsätzlich, solange nicht eine gesetzliche Regelung etwas anderes besagt. Die Ordnungsbehörde kann, muss aber nicht eingreifen. Bei der Betätigung dieses Ermessens gilt der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit. Daraus folgt zunächst einmal grundsätzlich, dass allein die Tatsache, dass ein ordnungswidriges Verhalten vorliegt, die zuständige Behörde, also etwa eine Bußgeldstelle, nicht automatisch zum Tätigwerden verpflichtet.

Das Entschließungsermessen ist das Kernstück des Opportunitätsprinzips. Selbst wenn die Tatbestandsvoraussetzungen einer polizei- bzw. ordnungsrechtlichen Ermächtigungsgrundlage vorliegen, besteht grundsätzlich keine Handlungsverpflichtung. Sachgerechte Gründe (z.B. schon fehlende personelle Kapazitäten bei der zuständigen Behörde) können zu einem Absehen von Maßnahmen führen. Nimmt die Polizei bzw. die Ordnungsverwaltung aber z.B. irrtümlich an, bei Vorliegen der Tatbestandsvoraussetzungen einer polizei- bzw. ordnungsrechtlichen Ermächtigungsgrundlage zwingend einschreiten zu müssen, übt sie das ihr eingeräumte Ermessen nicht aus mit der Folge, dass die betreffende Maßnahme wegen sog. Ermessensnichtgebrauchs rechtswidrig ist.

Für die hier in Rede stehenden Fallkonstellation bedeutet das, dass eine Behörde ein Bußgeld wegen Nichtvorlage z.B eines Impfnachweises nicht schon deshalb verhängen darf, weil diese Unterlassung tatbestandlich ordnungswidrig ist. Sie muss zuvor eine Ermessensentscheidung treffen, also ihr Ermessen in nachvollziehbarer Weise ausgeübt haben. Das setzt eine Abwägung der für und gegen ein Tätigwerden sprechenden Aspekte voraus.

Für die Verhängung eines Betretungsverbots ist schon durch die Fassung des Gesetzestextes („kann … untersagen“) eine Ermessensentscheidung vorgegeben. Hinsichtlich der Verhängung eines Bußgeldes bedurfte es einer solchen Formulierung nicht, da – wie dargelegt – im gesamten Ordnungswidrigkeitenrecht aufgrund des hier geltenden Opportunitätsgrundsatzes eine Ermessensentscheidung ohnehin generell erforderlich ist. Somit kommt den Behörden für beide Maßnahmen ein Ermessensspielraum zu, von dem sie zwingend Gebrauch machen müssen. Tun sie dies nicht, liegt ein sog. Ermessensfehlgebrauch vor, der zwingend zur Rechtswidrigkeit der Maßnahme führt.

An dieser Stelle kommt dann die Gesetzesbegründung zu § 20a zum tragen:

„Zu Absatz 6 (im Gesetz dann Abs. 8):

Die Pflicht, einen ausreichenden Impfschutz gegen SARS-CoV-2 aufweisen zu müssen, berührt das Grundrecht der körperlichen Unversehrtheit (Artikel 2 Absatz 2 Satz 1 GG), auch wenn die Freiwilligkeit der Impfentscheidung selbst unberührt bleibt.“

https://dserver.bundestag.de/btd/20/001/2000188.pdf (S.42)

Diese Einschätzung ist im Rahmen der Ermessensentscheidung zwingend zu berücksichtigen. Wenn die Gesetzesbegründung von einer Freiwilligkeit der Impfentscheidung ausgeht, obwohl er diese Entscheidung für den Fall einer Unterlassung mit Sanktionen bewehrt, ist der darin zu Tage tretende Widerspruch offensichtlich. Wenn auch im Bundestag nur die Gesetzesänderung, nicht aber die Begründung, formell beschlossen wird, stellt die Begründung ein gerade in Zweifelsfragen relevantes Auslegungskriterium dar.

Dies gilt um so mehr, als auch das BVerfG im Verfahren - 1 BvR 2649/21 – zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht die Freiwilligkeit der Impfentscheidungen zu Grunde legt:

Allerdings verlangt das Gesetz den Betroffenen nicht unausweichlich ab, sich impfen

zu lassen. Für jene, die eine Impfung vermeiden wollen, kann dies zwar vorübergehend

mit einem Wechsel der bislang ausgeübten Tätigkeit oder des Arbeitsplatzes

oder sogar mit der Aufgabe des Berufs verbunden sein. Dass die in der begrenzten

Zeit bis zur Entscheidung in der Hauptsache möglicherweise eintretenden beruflichen

Nachteile irreversibel oder auch nur sehr erschwert revidierbar sind oder sonst

sehr schwer wiegen, haben die Beschwerdeführenden jedoch nicht dargelegt; dies

ist auch sonst – jedenfalls für den genannten Zeitraum – nicht ersichtlich. Wirtschaftliche

Nachteile, die Einzelnen durch den Vollzug eines Gesetzes entstehen, sind daneben

grundsätzlich nicht geeignet, die Aussetzung der Anwendung von Normen zu

begründen.“ (RdNr. 17)

Selbst wenn man die hier bereits geäußerten Bedenken gegen diese Entscheidung außer Betracht lässt, geht auch das BVerfG von einer grundsätzlichen Freiwilligkeit aus und räumt erhebliche Nachteile bis hin zu einem Verlust des Arbeitsplatzes bei denjenigen ein, die eine Impfung vermeiden. Auch wenn dies nach Ansicht des Gerichts nicht ausreicht, um eine Aussetzung der Norm zu begründen, müssen diese Aspekte jedenfalls bei jeder Ermessensentscheidung im Einzelfall berücksichtigt werden. Bei dieser Entscheidung ist der Tatsache Rechnung zu tragen, dass es einen wesentlichen Unterschied ausmacht, ob die auch vom BVerfG festgestellten wesentlichen Nachteile der Betroffenen eine im Ergebnis sehr weitreichende Aussetzung einer Gesetzesnorm rechtfertigen, oder ob gegenüber Einzelnen ganz konkret ein Berufsverbot und/oder ein Bußgeld verhängt wird.

Nach all dem kann eine sachgerechte Ermessensentscheidung bei Abwägung aller Umstände und insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sich die Zweifel an einem Drittschutz der Impfung seither noch verstärkt haben, ohne weiteres dahin gehen, dass von Maßnahmen der hier in Rede stehenden Art Abstand genommen wird. Anderslautende Entscheidungen wären jedenfalls von den zuständigen Gerichten in vollem Umfang überprüfbar.

Dass dies jedenfalls dem Anschein nach jedenfalls z.T. von einigen Behörden so oder ähnlich gesehen wird, verdeutlichen die folgenden Meldungen:

MDR vom 13.05.2022

„Etwas mehr als die Hälfte der 23.625 gemeldeten Ungeimpften wurden bisher durch die Gesundheitsämter zum Vorlegen der Nachweise aufgefordert. Doch laut Sozialministerium hatten Verstöße gegen die einrichtungsbezogene Impflicht für Betroffene bislang keine Konsequenzen. Keines der Gesundheitsämter in Sachsen habe bisher ein Betretungs- oder ein Tätigkeitsverbot ausgesprochen. Auch ein Bußgeld gegen eine Person, Einrichtung oder ein Unternehmen wurde bisher nicht verhängt, teilte das Sozialministerium mit.“

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/corona-impfpflicht-ungeimpft-pflege-gesundheitsamt-bussgeld-100~amp.html

t-online vom 12.05.2022

„Verstöße gegen die Corona-Impfpflicht in der Pflege sollen in Bayern nur mit einem Bruchteil des möglichen Bußgeldes von 2.500 Euro geahndet werden. Der rein theoretische Bußgeldrahmen werde in Bayern nicht vollständig ausgeschöpft, "im Regelfall wird ein Bußgeld maximal 300 Euro betragen", sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums dem "Coburger Tageblatt". …

Bußgelder sollen nur verhängt werden, wenn auch nach Aufklärungsgesprächen und einer formalen Aufforderung mit Fristsetzung von vier Wochen kein Nachweis vorgelegt wird. Erst in allerletzter Konsequenz sei die Prüfung der Anordnung eines Tätigkeits- oder Betretungsverbots angedacht.“

https://www.t-online.de/region/muenchen/news/id_92167032/bayern-bloss-noch-300-euro-bussgeld-fuer-impfpflicht-verstoesse.html

Andere Bundesländer fahren – soweit ersichtlich – einen durchaus anderen Kurs.

Während man sich in Sachsen demnach der dargestellten Problematik völlig bewusst zu sein scheint, ist man in Bayern grundsätzlich noch auf Linie; das schlechte Gewissen, das man dabei hat, ist allerdings unverkennbar. Vielleicht hofft man sich ja über die Zeit bis zum Auslaufen der Regelung (31.12.2022) zu retten. Ein weiterer Grund hierfür könnte in § 5 Abs. 9 IfSG liegen, der eine Evaluation auch der Vorschrift des § 20a vorschreibt und dessen Ergebnis der Bundesregierung bis zum 30.06.2022 und dem Bundestag bis zum 30.06.2022 vorliegen muss. Sollte diese Frist nicht eingehalten werden, worauf – wie hier schon zuvor dargelegt – einiges hindeutet, müsste dies bei der Frage der Anwendung dieser Vorschrift im Rahmen einer Ermessensentscheidung berücksichtigt werden. Denn es kann spätestens bei der Prüfung der Verhältnismäßigkeit im engeren Sinne schwerlich außer Betracht bleiben, dass es um Maßnahmen geht, die nach den Willen des Gesetzgebers einer Evaluation bedürfen. Findet eine solche nicht in der vorgegebenen Zeit statt, kann ein Vollzug kaum noch als verhältnismäßig bzw. angemessen gelten.

Da es darüber hinaus möglich ist, dass eine Einrichtung sich von jemandem trennt, der einem Betretungsverbot unterliegt, wäre ein solches Verbot in solchen Fällen ursächlich für die Vernichtung der beruflichen Existenz. Daher gewinnt insbesondere die weitere Frage, ob es verhältnismäßig wäre, jemandes berufliche Existenz zu vernichten, nur weil er eine u.U. nicht geahndete Ordnungswidrigkeit begeht, von zentraler Bedeutung. Dies würde im Zusammenhang damit zusätzlich an Gewicht gewinnen, dass es sich um eine evaluierungsbedürftige Maßnahme handelt, diese Evaluierung aber auf offenbar erhebliche Schwierigkeiten stößt.

Demnach wäre es spätestens bei einer gerichtlichen Prüfung der Berechtigung dieser Maßnahmen nicht abwegig, von der Möglichkeit des Erfolgs eines eingelegten Rechtsmittels auszugehen.

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Demnach wäre es spätestens bei einer gerichtlichen Prüfung der Berechtigung dieser Maßnahmen nicht abwegig, von der Möglichkeit des Erfolgs eines eingelegten Rechtsmittels auszugehen.

Herr Schatta, es werden dann auch noch Obergerichte und Landesverfassungsgerichte und das BVerfG sich weiter damit beschäftigen, erst dann wird evtl. mehr Klarheit herrschen (oder auch nicht), deswegen hatte ich Ihnen auch geschrieben, was ich erneut wiederhole, wenn Sie Widerspruchsfreiheit suchen, hätten Sie  Mathematik als Studienfach wählen müssen, nicht Jura.

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Noch eine Anmerkung, Herr Schatta, da Sie selber ja auch schon Wikipedia-Artikel als Orientierung angaben, zur Übersterblichkeit verweise ich auch mal auf:

https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbersterblichkeit

Da wird also ebenfalls noch auf Modelle zurückgegriffen, die angreifbar sind und diverse Vergleiche kommen nicht immer zu den gleichen Ergebnissen.

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Wenn jemand in diesen Zeiten Widerspruchsfreiheit sucht, müsste derjenige mit dem Mainstream schwimmen und jede abweichende Äußerung verurteilen oder ignorieren.

Gerade im Bereich Jura geht es i.W. darum, Widersprüche zu erkennen und daraufhin zu bewerten, ob sie hinnehmbar sind oder eben nicht. Daher sucht der Jurist (normalerweise) gerade keine Widerspruchsfreiheit. Und eben darin besteht das Problem bei vielen Gerichten im Zusammenhang mit dem Corona-Komplex. Vielmehr sucht gerade derjenige, der sich Widersprüchen, die bei einem vergleichsweise geringen Rechercheaufwand erkennbar sind, konsequent verschließt, eine Widerspruchsfreiheit, die gar nicht vorhanden ist. In Abwandlung einer bekannten Metapher: Jura ist, wenn man in einem dunklen Raum mit verbundenen Augen (vgl. Abbildungen der Justitia) eine schwarze Katze sucht. Deutsche Rechtsprechung ist derzeit (überwiegend), wenn man in einem dunklen Raum mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht, die gar nicht da ist. Modellierung ist, wenn wenn man in einem dunklen Raum mit verbundenen Augen eine schwarze Katze sucht, die gar nicht da ist, und dann ruft: „Ich habe sie!“

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"Widerspruchsfreiheit" in der Mathematik ist innere Widerspruchsfreiheit bei allen Lehrsätzen und Thesen, die bei rein logischer Deduktion zu keiner Widersprüchlichkeit gebracht werden können.

Sie hätten doch nur nach dem Begriff mal eine Suchmaschine füttern müssen, um zu erkennen, was hier gemeint war.

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Es ging in erster Linie um eine Auseinandersetzung mit der penetrant aufrecht erhaltenen Behauptung, dass Deutschland nur dank der strengen Regeln „so gut“, also deutlich besser als fast alle anderen, durch die Pandemie gekommen sei. Daher war auch der gesamte Pandemiezeitraum zu betrachten, soweit die WHO jetzt dazu Daten geliefert hat, also die Jahre 2020 und 2021. Dies gilt um so mehr, weil die Lockerungen – worauf Sie ja auch hinweisen - i.W. erst 2022 erfolgten, so dass Deutschland seither auch seinen Spitzenplatz beim stringency index verloren hat. Gerade die Zeit, in der die strengsten Regeln galten, ist daher relevant, wenn in der Öffentlichkeit mit deren Wirksamkeit geprahlt wird.

Nachdem die Zahlen der WHO diese Behauptung alles andere als bestätigten, wurde der Bezug zu den Impfquoten hergestellt, um dem denkbaren Argument zuvorzukommen, dieses schlechte Abschneiden sei auf die beharrlich immer noch als zu niedrig angesehene Impfquote zurückzuführen. Mit der Darlegung, dass ein kausaler Zusammenhang gerade nicht erkennbar ist, war eine darüber hinausgehende Bewertung z.B. der Wirksamkeit der Impfung gerade nicht beabsichtigt.

Die Stellen hinter dem Komma sollten – anders als manche Modellrechnungen - keine Genauigkeit vorspiegeln; es handelte sich vielmehr um die Ergebnisse der von meinem Rechner durchgeführten Division, die ich der Bequemlichkeit halber kopiert habe. Eine Rundung hätte an dem Bild nichts geändert.

Soweit Sie die summarische Berücksichtigung von 2020 und 2021 monieren, lässt sich dies ändern, indem man die Betrachtung auf 2021, das erste Jahr der Impfungen, konzentriert. Dann ergibt sich folgendes Bild:

2021                  Übersterblichkeit (Ü)                  Impfquote (I)                    Verhältnis (Ü) zu (I) = (Ü) : (I)

Dänemark:             56                                              79,01                                  0,7087710416402987

Schweiz:                 8                                               66,9                                    0,1195814648729447

Frankreich:            50                                              73,57                                   0,6796248470844094

Schweden:            27                                              72,3                                     0,3734439834024896

Belgien:                  8                                               75,86                                   0,1054574215660427

Niederlande:         86                                               71,34                                  1,205494813568825

Portugal:              104                                              89,53                                  1,161621802747682

Großbritannien:    93                                               69,54                                   1,337359792924935

Spanien:               67                                               81,33                                   0,8238042542727161

Deutschland:       153                                              71,9                                      2,127955493741307

Die Werte basieren auf den Angaben der WHO zur Übersterblichkeit für 2021 und zu den Impfquoten zur Jahreswende 2021/2022 lt. our world in data)

https://ourworldindata.org/explorers/coronavirus-data-explorer?zoomToSelection=true&time=2021-12-31&facet=none&pickerSort=desc&pickerMetric=total_vaccinations_per_hundred&hideControls=true&Metric=People+fully+vaccinated&Interval=Cumulative&Relative+to+Population=true&Color+by+test+positivity=false&country=AUT~BEL~BGR~CYP~CZE~DEU~DNK~ESP~EST~FIN~FRA~GRC~HRV~HUN~IRL~ITA~LTU~LUX~LVA~MLT~NLD~POL~PRT~ROU~SVK~SVN~SWE~EuropeanUnion~CHE~GBR

Auch hier zeigt sich, dass sich daraus auch bei aller Anstrengung keine Korrelation und erst recht kein ursächlicher Zusammenhang herstellen lässt. So steht die Schweiz trotz der im Vergleich geringsten Impfquote zusammen mit Belgien, das hingegen insoweit eine überdurchschnittliche Quote aufweist, mit Abstand am besten da. Portugal liegt trotz seiner auch schon damals höchsten Quote auch in dieser Betrachtung weit zurück.

Besonders auffallend ist allerdings, dass Deutschland bei der Konzentration auf das Impfjahr 2021 in Relation noch deutlicher abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt, und zwar sowohl hinsichtlich der Übersterblichkeit als auch in Bezug zu der Impfquote. So weist der Vergleich mit den Niederlanden, die eine nahezu identische Impfquote hatten, für Deutschland eine fast doppelt so hohe (+ 77,9 %) Übersterblichkeit aus. Auch ist nicht ernstlich zu erwarten, dass eine altersgewichtete Auswertung, sollte die WHO sie jemals liefern, hieran Wesentliches ändern wird.

Es liegt also die Frage nahe, wie gut Deutschland wirklich durch die Pandemie gekommen ist. Großes Interesse an der Beantwortung dieser Frage scheint amtlicherseits jedenfalls nicht zu bestehen.

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Zunächst belegen die weltweiten Übersterblichkeitszahlen, dass die Pandemie tatsächlich nicht so harmlos war, wie es manche Querdenker (Eigenbezeichnung) einschließlich ihrer wissenschaftlichen Epigonen (Bakhdi, Ioannidis) behauptet haben. Darüber gehen Sie, Herr Schatta, wie leider auch viele andere in der Debatte, gern hinweg.

Sodann kann man daran gehen, anhand eines Ländervergleichs der Übersterblichkeitszahlen auch etwas zur (Un-)Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen und der Impfung zu sagen. Mit Ihrer Berechnung wollen Sie die These stützen, die Maßnahmen seien unwirksam gewesen und auch die Impfung habe daran (kaum) etwas geändert, bzw. umgekehrt.

Ihr erster Anlauf dazu war m.E. methodisch unterirdisch schwach. Ihr zweiter Versuch berücksichtigt nun auch einige meiner methodischen Einwände.

Zunächst ist für beide Jahre zu berücksichtigen, dass die Maßnahmen keineswegs im ganzen Jahr über anhielten. Das gilt für alle europäischen und außereuropäischen Länder. Teilweise waren die Maßnahmen strenger und länger andauernd als in DE, teilweise waren sie weniger streng und weniger andauernd, teilweise waren sie inzidenzgesteuert und kamen zu früh oder zu spät. Hier hätten regelmäßige Dunkelfelderhebungen geholfen, wie ich es in meinem Ausgangsbeitrag angemahnt habe.

Gestritten wurde ja nicht nur in DE, sondern überall über die Maskenpflicht, Lockdowns, Restaurantschließungen, Veranstaltungsverbote, Schul- und Hochschul- Präsenzunterricht. Was dann herauskam, waren überall Kompromisse zwischen harten und weichen, zwischen längeren und kürzeren Maßnahmen. Manche Kritik an den Maßnahmen teilte und teile ich. Hinterher Maßnahmen pauschal abzuqualifizieren, weil sie (angeblich) nichts gebracht haben, ist immer möglich, aber sich dafür Schulterklopfer abzuholen, ist ggü. Entscheidungsträgern, die versucht haben, verantwortlich zu reagieren, etwas schäbig.

Ein echter Wirksamkeitsvergleich müsste darüber hinaus natürlich auch noch viele andere Faktoren einbeziehen (Altersstruktur, regional unterschiedliche Maßnahmenpakete, versch. Gesundheitssysteme). Das kann man nicht so einfach leisten, das stimmt. Aber stattdesen einfach mal pauschal ein paar Jahreszahlen in den Raum zu werfen (und nicht mal bereit und in der Lage zu sein, Rechenergebnisse vernünftig zu runden), das ist relativ schwach..

Hinsichtlich der Impfquoten vertrauen Sie auf die OWD-Daten  und auf den Endpunkt der Impfquoten von 2021, nicht die Monatswerte oder den Mittelwert im Jahr 2021. Hinsichtlich der Übersterblichkeit hingegen ziehen Sie die WHO-Daten heran. Das wäre weniger problematisch, wenn nicht die WHO-Daten gerade bei Deutschland gravierend höhere Übersterblichkeit ergäben als nach den OWD-Daten, worauf ich ja oben schon hingewiesen habe (siehe auch Tabellen/Grafiken über dem Beitrag). Die Ursache für dieses Abweichungen ist mir nicht bekannt, aber die Unterschiede  zu ignorieren, weil einem die WHO-Daten besser zur These passen, geht eben auch nicht.

Zudem berücksichtigen Sie nicht, dass die Impfungen erst zu Jahresbeginn 2021 starteten. Der Monat (in DE) mit der höchsten Übersterblichkeit im Jahr 2021 war aber der Januar 2021, als noch so gut wie niemand geimpft war. Vollständig geimpft war die Mehrheit (in DE) erst ab Sommer 2021. Auch hinsichtlich des Fortschritts der Impfkampagne gab es erhebliche zwischenstaatliche Unterschiede, was ich ja u.a. in meinem wöchentlich aktualisierten Index dokumentiert habe.

Wie gesagt, methodisch sind solche Aussagen schwierig, aber insgesamt würde ich behaupten, dass auch die Übersterblichkeitszahlen zeigen, dass DE im Jahr 2021 die Pandemie vergleichsweise gut bewältigt hat, es dann aber im Winter 2021/22 einen gravierenden Einbruch gab, so dass DE seither nur noch im hinteren Mittelfeld liegt. DE hat sich in der Herbstwelle 2021 nicht gerade mit Ruhm bekleckert, indem - ua aufgrund polit. Streits und der Querdenker-Propaganda - im Herbst die Maßnahmen viel zu spät reinstalliert wurden. Das Ergebnis sollte man aber m.E. nicht dazu benutzen, die Maßnahmen als unwirksam zu qualifizieren. Gerade die Querdenker und deren politische Freunde haben ja die Warnungen vor vielen Toten im Winter 21/22 als übertriebene Panikmache bezeichnet. Dabei hatte zB Lauterbach - wie ich hier im Blog aufgezeigt habe - mit seinen Befürchtungen im Herbst 2021 eher unter- als übertrieben. Wenn man zu dem Kreis der "Skeptiker" gehört hat, sollte man aber einen möglichen  "Erfolg"  der eigenen Haltung (nämlich höhere Übersterblichkeit) jetzt nicht dem polit. Gegner in die Schuhe schieben.

Gleichzeitig bestätigen die Übersterblichkeitszahlen bei den Ländern, die hier ganz oben stehen (DK, Kanada) und bei denen, die unten stehen (USA, CZ, PL) die zuvor aus den direkt gemeldeten Sterbezahlen ermittelten Eindrücke: DK und Kanada haben wirksame Maßnahmen und Impfkampagnen durchgeführt, USA, CZ, PL waren sowohl hinsichtlich der Maßnahmen, aber insbesondere auch hinsichtlich der Impfkampagnen deutlich weniger erfolgreich und dies zeigt sich m.E. auch in der höheren Übersterblichkeit.

Das Mittelfeld der Staaten gibt jedoch kein eindeutiges Bild ab. Je nach Datengrundlage liegt DE hier im oberen oder im unteren Mittelfeld, auch die anderen Staaten schneiden hier besser oder schlechter ab, ohne dass man auf den ersten Blick, also ohne auf wichtige Faktoren einzugehen, einen Zusammenhang mit Maßnahmen oder Impfungen erkennen könnte. Weder die These noch das Gegenteil lässt sich hier wohl bestätigen, wenn man nicht einen monatlichen/dynamischen Vergleich anstellt. Dass der Stringency-Index insbesondere für föderalistisch oder gar regional organisierte Staaten ungeeignet ist, wurde ja schon in der Vergangenheit gezeigt.

Wenn die „weltweiten“(!?) Übersterblichkeitszahlen belegen sollen, dass die Pandemie tatsächlich nicht so harmlos war, ist ein Blick nach Afrika hilfreich.

Zunächst – auch zum Stichwort Panikmache - eine Einschätzung von Drosten lt. „Stern“ am 28.03.2020:

„Der deutsche Virologe Drosten schaut mit Sorge nach Afrika: „In den afrikanischen Ländern wird in diesem Somme der Peak der Infektionen auftreten. Ich mag mir gar nicht ausmalen, welche Bilder man sehen wird. Wir werden noch erleben, dass die Leute daran auf den Straßen sterben in Afrika. Die Situation wird schlimm sein, sehr schlimm“, sagte er im Stern-Interview.“

Nicht nur deshalb stellt sich die Frage nach dem tatsächlichen Verlauf in Afrika, für das die folgenden – nicht eben überentwickelten - Länder als beispielhaft gelten können.

                          Einwohner                  Impfquote           Übersterblichkeit nach WHO

                             in Mio.                                                                  (2020/21)  

Burundi:                11                              0.1%                                34

Kongo (DR):         89                              1,2%                                87

Tschad:                16                               12,7%                             58

Jemen:                 29                               1.4%                               56

Äthiopien:             115                            18,5%                              44

Südsudan:            11 2,                          5,5%                                41

Kamerun:              26                             4,6%                                 66

Papua-

Neuguinea:             9                             2,9%                                  4

Nigeria:                 206                           7,7%                                 45

Madagaskar:         26                             4,2%                                  46

Mali:                     20                              5,3%                                 66

Burkina Faso:       20                             7,4%                                 52

Malawi:                 19                             4.8%                                 44

Niger:                    24                             6.4%                                 70

Sudan:                  43                             8,3%                                 43

Uganda:               45                              23,1%                               22

Senegal:               16                              6.3%                                 49

Algerien:               43                              14,8%                               79

Kenia:                   53                              15,5%                               11

Sambia:                18                              13,7%                               63

Diese Länder haben zusammen eine Bevölkerung von ca. 900 Millionen Menschen, von denen über 90 % nicht geimpft sind. Sie brauchen hinsichtlich der Übersterblichkeit den Vergleich mit Europa nicht zu scheuen, obwohl es in den meisten dieser Länder keine Lockdowns, soziale Distanzierung oder eine Maskenpflicht gab. Ebenso dürfte das Gesundheitssystem europäischen Maßstäben nur selten genügen. Man kann schon – möglicherweise eingeschränkt wegen der im Vergleich zu Europa unterschiedlichen Altersstruktur - von einer weitgehend ungeimpften und maßnahmefreien Kontrollgruppe sprechen. Als Zeugen für eine Wirksamkeit von Maßnahmen und eine relevante Rolle von Impfungen stehen diese Länder jedenfalls nicht zur Verfügung.

Schließlich sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Rubrik, in der die WHO die Übersterblichkeit zusammenfasst, den Titel trägt: „Übermäßige Todesfälle im Zusammenhang(!) mit der COVID-19-Pandemie aus allen Gründen pro 100.000 (Mittelwert)“. Auch hier zeigt sich erneut das Problem der fehlenden Evidenz von COVID-19 als Todesursache.

Damit korrespondiert, dass man die von Ihnen zu Recht erwähnten Imponderabilien auch dahingehend zusammenfassen kann, dass man eigentlich keine Ahnung hat; was allerdings zu dem Ergebnis führen müsste, dass sich auf dieser Basis keinerlei Maßnahmen rechtfertigen lassen.

Soweit schon in der Vergangenheit gezeigt worden sein soll, dass der Stringency-Index insbesondere für föderalistisch oder gar regional organisierte Staaten ungeeignet ist, sei nochmals auf Ihren Beitrag vom Do, 2021-12-09 13:15 verwiesen:

„Der Eindruck, in Deutschland sei man derzeit noch zu wenig strikt, könnte aber täuschen. Auf der Plattform "Our World in data", die ich für die internationalen Vergleiche regelmäßig konsultiere, wird auch ein "Stringency Index" der Maßnahmen gegen die Pandemie erstellt. Unter den 16 Staaten, die ich vergleiche (inkl. alle Nachbarstaaten Deutschlands sowie Schweden, Italien, Spanien, UK, USA und Kanada) hält Deutschland derzeit - mit gewissem Abstand zu Österreich - den Spitzenplatz, d.h. hierzulande gelten díe striktesten Maßnahmen.“

Abschließend sei noch die Frage gestellt, ob den Entscheidungsträgern nicht inzwischen ein durchaus saisonales „Verhalten“ des Virus aufgefallen sein sollte, das es mit anderen Atemwegserkrankungen teilt. Dass dies sehr wohl der Fall sein könnte, zeigen die jetzt schon fast als regelmäßig anzusehenden Prognosen eines Anstiegs der Fallzahlen im Herbst/Winter. Wenn deren Anstieg und Abfall jahreszeitlich bedingt ist, erscheint es schon sehr gewagt, den - teilweise auch als verspätet bezeichneten - Maßnahmen, die – wie hier nicht nochmals im Detail dargestellt werden soll - zu wesentlichen Teilen der saisonalen Entwicklung zeitlich folgten, eine ausschlaggebende Wirkung zuzusprechen.

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Wie gesagt, sich selbst Schulterklopfer abzuholen, weil sich manche Vorab-Einschätzungen zu Beginn der Pandemie nur teilweise bestätigt haben, erscheint mir wenig hilfreich.
Pandemie: In vielen Ländern Übersterblichkeit.
Querdenker: Aber in Afrika eben nicht.

dass man die von Ihnen zu Recht erwähnten Imponderabilien auch dahingehend zusammenfassen kann, dass man eigentlich keine Ahnung hat; was allerdings zu dem Ergebnis führen müsste, dass sich auf dieser Basis keinerlei Maßnahmen rechtfertigen lassen.

Titanic: Bin auf Eisberg gefahren, möglicherweise großes Leck, möglicherweise Untergang, alles in die Rettungsboote!!

Quer-Passagiere: Wieso, das Schiff schwimmt doch noch, Maßnahme Rettungsboot (kalt und gefährlich) ist erst gerechtfertigt, wenn wir das genaue Maß des Lecks kennen und daraus die präzise Untergangszeit berechnen können, und zwar einhellig von allen Fachkräften bestätigt, einschließlich unserer Quer-Wissenschaftler Bukdi und Josefidis.

Querjuristen/RA Füllmeinkonto: Auf dieser Basis ließen sich keinerlei Maßnahmen rechtfertigen. Wer gezwungen wurde, die Titanic im kalten und gefährlichen Rettungsboot zu verlassen, bevor die Größe des Lecks ausgemessen war, kann in USA klagen, ich sammele schon mal die Gebühren ein.

 "weil sich manche Vorab-Einschätzungen zu Beginn der Pandemie nur teilweise(??) bestätigt haben"

Wenn beim Fußball der Ball aus dem Stadion fliegt, stöhnt das Publikum: "Das war aber knapp!"

In (eigentlich) jeder Rechtsordnung, die diesen Namen verdient, ist grundsätzlich derjenige beweispflichtig, der etwas behauptet. Bloße Vermutungen reichen jedenfalls nicht. Um im nautischen Bereich zu bleiben: Wir fahren durch das Nordmeer. Hier gibt es Eisberge. Also lasst uns schon mal in die Boote gehen.

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In (eigentlich) jeder Rechtsordnung, die diesen Namen verdient, ist grundsätzlich derjenige beweispflichtig, der etwas behauptet.

Maßnahmen gegen die Verbreitung eines neuen Virus, das potentiell tödliche Folgen hat, wurden im Frühjahr 2020 in fast allen Rechtsstaaten der westlichen Welt von den politisch Verantwortlichen, die ordnungsgemäß gewählt worden waren, angeordnet. Dies geschah auf Rat der jeweils damit befassten Wissenschaftler. Nur in einigen wenigen Rechtsstaaten, z.B. in Schweden, hat man einige Maßnahmen bewusst nicht angeordnet, weil man sie für wenig wirksam oder schädlich hielt. Es war eine Wette ("wird schon gut gehen"), die glücklicherweise nicht so viele Menschenleben gekostet hat wie befürchtet.

Ihre Behauptung, man hätte solche Maßnahmen nicht anordnen dürfen und dies habe, vergleichbar mit der Situation im Straf- oder Zivilprozess mit "Beweispflicht" zu tun, zeugt nicht gerade von juristischer Expertise. Es geht um Gefahrenvorsorge und die muss immer mit Wahrscheinlichkeiten operieren.

Und wollen Sie jetzt tatsächlich (in Ihrem Arktis-Beispiel) sogar die Existenz der Gefahr durch das Virus überhaupt  leugnen?

Es wurde keinesfalls behauptet, dass nur in Deutschland rechtsstaatliche Grundsätze panisch über Bord geworfen wurden. Das mag für die Anfangsphase (ca. 2 Monate) noch hinzunehmen sein. Danach aber hätte man sich zwingend besinnen müssen. Wie Sie schon in Ihrem Eingangsstatement vom 29.03.2020 feststellten:

Denn allein daraus, aus einer repräsentativen Stichprobe, die Region, Geschlecht, Alter der Gesamtbevölkerung abbildet, könnten Schlüsse darauf gezogen werden, wie hoch die Infektionsrate tatsächlich ist, wie stark sie steigt und wie viele Infizierte voraussichtlich schwer erkranken, also hospitalisiert oder beatmet werden müssen oder sterben. Schließlich lässt sich nur so ermitteln, ob diese Kurve der Neu-Infizierten aufgrund der getroffenen Maßnahmen abflacht.“

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Warum die WHO eine solche repräsentative Stichprobe nicht anregt oder verlangt (nicht einmal von den großen Industriestaaten), ist ein Rätsel. Denn nur so ließe sich der Status und die Entwicklung der Pandemie einigermaßen zuverlässig ermitteln. 

    Die Hysterie war also nahezu weltweit ausgebrochen, was es allerdings nicht besser macht.  Wenn aber ohne brauchbare Datenlage weiterhin munter drauflos entschieden wurde, fällt auch eine Argumentation mit den Zielen des Gefahrenabwehrrechts aus. Das IfSG war in der Tat einmal ein typisches Gesetz zur Gefahrenabwehr. Richtigerweise setzte es das Vorliegen einer konkreten Gefahr voraus; nämlich das Auftreten von Kranken, Krankheitsverdächtigen, Ansteckungsverdächtigen oder Ausscheidern. Nur diesen gegenüber und in eng begrenzten Fällen auch darüber hinaus waren bestimmte Maßnahmen zulässig (§§ 28, 29,30).Dann aber wurde das Gesetz seit 2020 dazu genutzt, die gesamte Bevölkerung unter Generalverdacht zu stellen. Der Menschals solcher wurde nicht mehr als Individuum angesehen und respektiert, sondern unterschiedslos und ohne konkreten Anlass nur noch als eine Gefahrenquelle für seine Mitmenschen klassifiziert und letztlich darauf reduziert. Das aber hat mit irgendeinem einem rationalen Verständnis von Gefahrenabwehr nichts mehr zu tun. Mit diesem Gesetz wurde seither vielmehr ein totaleAusnahmezustand exekutiert, dessen Rechtfertigung mit den Begriffen des Gefahrenabwehrrechts keinesfalls zu leisten ist. Ohne einen unanfechtbaren Beweis für das Vorliegen eines katastrophalen Notstandes und für die Notwendigkeit der Maßnahmen sind diese nicht zu rechtfertigen. Wie absurd die Annahme eines solchen Notstandes ist und war, zeigt ein beispielhafter Blick auf den RKI-Wochenbericht vom 07.04.2022, als noch Positivenquoten mitgeteilt wurden. In der 11. KW, als die Positivenquote am höchsten war, wurden 1.374.740 Personen positiv getestet. Das sind 1,72% einer Bevölkerung von gerundet 80 Mio. Also konnten gut 98 % der Bevölkerung als frei von Corona angesehen werden. Da während der Hochphase der Krise die Zahl der positiven Testungen noch deutlich geringer war, ist die Annahme einer gesundheitlichen Notlage und damit einer entsprechenden Gefahr schlicht abwegig. Um die Begrifflichkeiten des hier nicht einschlägigen Gefahrenabwehrrechts zu nutzen: Es wurden mehr als 98 % der Bevölkerung als „Nichtstörer“ in Anspruch genommen. Darauf muss man erst einmal kommen. Angesichts dessen ist zwingend ein Beweis und nicht nur eine aus der Luft gegriffene Wahrscheinlichkeit (anderes Wort für Modellierungen, in der Tat könnte man auch von Wetten sprechen) zu verlangen.  Es besteht wohl Einigkeit, dass die Havarie der Titanic, die nur knapp die Hälfte (712 von 1.495) der Menschen überlebten, nicht ernsthaft mit dem Corona-Komplex zu vergleichen ist. Nähme man diesen Vergleich ernst, müsste Corona die halbe Bevölkerung ausgerottet haben. Im Verhältnis dazu erscheint der Vergleich mit einer überstürzten Notwasserung doch eher moderat, spielt er doch auf die Möglichkeit an, dass die Maßnahmen noch gar nicht absehbare und vor allem größere Schäden angerichtet haben könnten als die Krankheit selbst.

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Gestern abend war eine sehr interessante Dokumentation im ZDF zu sehen:

"Der Ausbruch – War die Pandemie vermeidbar?"

https://www.zdf.de/dokumentation/dokumentation-sonstige/der-ausbruch-war-die-pandemie-vermeidbar-100.html

Schnelles Handeln ist bei einer Pandemie unabdingbar.

Was Impfungen dabei leisten, wird sich auch in Nordkorea noch zeigen, denn dort ist die Bevölkerung noch ungeimpft.

Das ist nun ein Praxis-Test.

Siehe:

"Kim kritisiert nach massivem Corona-Ausbruch in Nordkorea Behörden"

Binnen 24 Stunden wurden in Nordkorea mehr als 232.000 neue Fälle gemeldet. Machthaber Kim Jong-un wirft seinen Behörden Trägheit vor

[...]

Verheerende Folgen für Bevölkerung

Laut KCNA fordert die Staatsführung von den Behörden, den Transport und die Untersuchung von Proben von Fieberpatienten zu verbessern und zusätzliche Quarantäne-Einrichtungen zu schaffen. Zudem würden die Bemühungen verstärkt, Medikamente zu entwickeln und zu produzieren, "die bei der Behandlung der bösartigen Virusinfektion wirksam sind" und auch Diagnose- und Behandlungsmethoden zu verbessern.

Kim hat bereits das Militär mobilisiert, um die Medikamentenversorgung zu stabilisieren und die Behörden bei Testung und Behandlung von Patienten zu unterstützen. Das Menschenrechtsbüro der Vereinten Nationen warnte zuletzt, dass die staatlichen Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung verheerende Folgen für die Bevölkerung in dem verarmten Land haben könnten: Die Einschränkungen könnten es den Menschen schwermachen, sich mit dem Nötigsten zu versorgen. (APA, 18.5.2022)

 

18. Mai 2022, 09:02

https://www.derstandard.de/story/2000135827804/kim-kritisiert-nach-massivem-corona-ausbruch-in-nordkorea-behoerden

Vor dieser Lage ohne Impfungen standen auch schon andere Staaten!

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Wenn Sie die Niederlande mit Deutschland vergleichen, Herr Schatta, dann vergleichen Sie Äpfel mit Birnen wegen z.B. der Geographie mit den wenigen Grenzen der Niederlande, auch zu Hochrisikoländern wie Tschechien bei Deutschland, und wegen eines anderen Gesundheitssystems mit einer anderen Pflegepersonal-Patientenquote in den Niederlanden u.a..

Siehe:

Personalschlüssel in der Pflege: Andere Länder machen es vor

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/73008/Personalschluessel-in-der-Pflege-Andere-Laender-machen-es-vor

Weitere Links dazu:

https://pflegia.de/artikel/mehrgenerationen-wg:-miteinander-statt-allein

https://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenversicherung/individuelle-pflege-ambulante-angebote-mehr-sparsamkeit-belgien-niederlande-machen-es-vor-so-muss-ein-sinnvolles-pflegesystem-aussehen_id_8534437.html

Zitat aus dem focus-Artikel:

Gleichzeitig werden die Patienten in den Niederlanden fest an die Hand genommen: Wer zum Facharzt will, kommt an seinem Hausarzt nicht vorbei. Dieser entscheidet, ob die Überweisung zu einem Facharzt oder eine stationäre Behandlung nötig sind. In den Niederlanden gibt es keine niedergelassenen Fachärzte, sie alle praktizieren im Krankenhaus. Das spart nicht nur Kosten, sondern vermeidet auch Doppeluntersuchungen und Ärzte-Hopping.

Gleichzeitig werden die Patienten in den Niederlanden fest an die Hand genommen: Wer zum Facharzt will, kommt an seinem Hausarzt nicht vorbei. Dieser entscheidet, ob die Überweisung zu einem Facharzt oder eine stationäre Behandlung nötig sind. In den Niederlanden gibt es keine niedergelassenen Fachärzte, sie alle praktizieren im Krankenhaus. Das spart nicht nur Kosten, sondern vermeidet auch Doppeluntersuchungen und Ärzte-Hopping.

Dann noch eine Studie als PDF von 112 Seiten:

"Faktencheck Pflegepersonal im Krankenhaus"

https://faktencheck-gesundheit.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/VV_FC_Pflegepersonal_final.pdf

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KF220514: Die Corona-Auswertung wird auf Kalenderwochen  umgestellt: Bei hochgradigem Zahlenchaos und extrem fehlerhafter Datenverarbeitung. Deutschland grottenschlechte Ränge 195 von 196 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 180 von 196 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 34/196, USA 143/196 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 182/196. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kurppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Corona Zahlen im öffentlich rechtlichen Fernsehen: Die relevanten Nachrichten zu den Hospitalisierungsraten, seit 7.9.21 Richtlinie, werden zu sehr unterdrückt, stattdessen werden die falschen Katastrophenzahlen im Sinne der Apokalyptiker Lauterbach und Wieler propagiert, obwohl sie gar nichts besagen.
Trendwenden (k>=7) noch 16/17:  Bad-Württ (5.4) Bayern (31.3), Berlin (4.4), Brandenburg (7.4.), Deutschland (4.4), Hamburg (17.4.); Hessen (8.4), Mecklenburg-Vorpommern (31.3), NiedS (18.4.), NRW (5.4), Rhein-Pf (5.4.), Saarland (7.4), Sachsen (30.3), Sa-Anh (4.4), Schleswig (6.4.), Thüringen (29.3.).
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  8.29 nach 8.18, 7.47, 6.24, 7.0, 6.12, 7.59 erneut,  7.59, 7.12, 6.29, 5.82, 4.65,  4.0, 4.18, 3.94, 3.5, 2.41, 1.41, 0.29 wieder im mittleren positiven Bereich nach 6 Folgen im negativen Bereich, aber wegen des üblichen Zahlenchaoses von RKI und Ländern zu Feiertagen und Wochenenden praktisch nie zuverlässig.
Hospitalisierungsrate 3.94 nach 4.4, 4.46, 4.5, 4.62, 4.49, 4.0, 4.28, 4.82, 4.17, 4.85, 4.93, 5.18, 4.62, 5.01, 5.71, 6.01, 6.41, 7.07; absolut 3276 nach  3659, 3709, 3742, 3842, 3734,  3326, 3559, 4008, 3468, 4033, 4100, 4307, 3842, 4166, 4748, 4998, 5330, 5879.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 47 Mal nach 17x steigen: 7TM=1016.1 nach 1035.3, TW=927 nach 964
Geimpft (13.05.): 2Geim=75.8%  AlleAuff=59.5% Auff>60=79.9% Genesene (14.5.22)=28.8%, SchutzQuote=104.6%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Todeszahlen immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=138.9 nach 139.3, 145.0, 152.1, 150.1, 150.7, 153.9, erneut 153.1, 153.1, 149.6, 149.6, 173.1, 182.3, 183.1, 185.1, 195.9, 206.6, 217.1. Tageswerte: 7 (Sa-Wert) nach 144, 164, 197,  237, 218, 5 (Sonntagswert), 10 (Samstagswert), 184, 214, 183, 241, 240,  0 (sicher falsche Sonntagszahl), 10 (Sa-Tahl), 159, 214, 246, 343, 304, 6, 24, 234, 289, 324, 348, 7, 11, 13, 29.
Exponentielle Entwicklung seit langem gebrochen.
Die  Mutantenanalyse vom 12.05.2022  des RKI enthält wie schon die Woche davor keine Länderdaten mehr, so dass die Fehler nicht mehr aufgezeigt werden können. Das RKI gibt hierzu im Wochenbericht eine Erklärung ab, die aber die früheren Fehler nicht erklärt.
Zahlenchaos und Datenfehler bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar. Die Tageswertzahlen fast immer falsch und an Wochenendtagen völlig daneben. Zur Fehlerminimierung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenz im Saarland liegt erneut und wie meist wieder über dem rechnerischen Höchstwert; Hamburg hingegen 17.6%, Rh-Pf  22.6%, Sachsen und Thüringen je 20.4% darunter. Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

 

KF220515: Die Corona-Auswertung wird auf Kalenderwochen  umgestellt: Bei hochgradigem Zahlenchaos und extrem fehlerhafter Datenverarbeitung. Deutschland grottenschlechte Ränge 193 von 194 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 178 von 194 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 34/194, USA 142/194 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 179/194. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kurppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Corona Zahlen im öffentlich rechtlichen Fernsehen: Die relevanten Nachrichten zu den Hospitalisierungsraten, seit 7.9.21 Richtlinie, werden zu sehr unterdrückt, stattdessen werden die falschen Katastrophenzahlen im Sinne der Apokalyptiker Lauterbach und Wieler propagiert, obwohl sie gar nichts besagen.
Trendwenden (k>=7) noch 16/17:  Bad-Württ (5.4) Bayern (31.3), Berlin (4.4), Brandenburg (7.4.), Deutschland (4.4), Hamburg (17.4.); Hessen (8.4), Mecklenburg-Vorpommern (31.3), NiedS (18.4.), NRW (5.4), Rhein-Pf (5.4.), Saarland (7.4), Sachsen (30.3), Sa-Anh (4.4), Schleswig (6.4.), Thüringen (29.3.).
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  9.0 nach 8.29, 8.18, 7.47, 6.24, 7.0, 6.12, 7.59 erneut,  7.59, 7.12, 6.29, 5.82, 4.65,  4.0, 4.18, 3.94, 3.5, 2.41, 1.41, 0.29 wieder im mittleren positiven Bereich nach 6 Folgen im negativen Bereich, aber wegen des üblichen Zahlenchaoses von RKI und Ländern zu Feiertagen und Wochenenden praktisch nie zuverlässig.
Hospitalisierungsrate 3.7 nach 3.94, 4.4, 4.46, 4.5, 4.62, 4.49, 4.0, 4.28, 4.82, 4.17, 4.85, 4.93, 5.18, 4.62, 5.01, 5.71, 6.01, 6.41, 7.07; absolut 3077 nach 3276, 3659, 3709, 3742, 3842, 3734,  3326, 3559, 4008, 3468, 4033, 4100, 4307, 3842, 4166, 4748, 4998, 5330, 5879.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 48 Mal nach 17x steigen: 7TM=991.6 nach 1016.1, TW=904 nach 927
Geimpft (13.05.): 2Geim=75.8%  AlleAuff=59.5% Auff>60=79.9% Genesene (14.5.22)=28.9%, SchutzQuote=104.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Todeszahlen immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=138.1 nach 138.9, 139.3, 145.0, 152.1, 150.1, 150.7, 153.9, erneut 153.1, 153.1, 149.6, 149.6, 173.1, 182.3, 183.1, 185.1, 195.9, 206.6, 217.1. Tageswerte: 0 (So-Wert) nach 7 (Sa-Wert), 144, 164, 197,  237, 218, 5 (Sonntagswert), 10 (Samstagswert), 184, 214, 183, 241, 240,  0 (sicher falsche Sonntagszahl), 10 (Sa-Tahl), 159, 214, 246, 343, 304, 6, 24, 234, 289, 324, 348, 7, 11, 13, 29.
Exponentielle Entwicklung seit langem gebrochen.
Die  Mutantenanalyse vom 12.05.2022  des RKI enthält wie schon die Woche davor keine Länderdaten mehr, so dass die Fehler nicht mehr aufgezeigt werden können. Das RKI gibt hierzu im Wochenbericht eine Erklärung ab, die aber die früheren Fehler nicht erklärt.
Zahlenchaos und Datenfehler bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar. Die Tageswertzahlen fast immer falsch und an Wochenendtagen völlig daneben. Zur Fehlerminimierung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenz im Saarland liegt am So ausnahmeweise nicht über dem rechnerischen Höchstwert; Hamburg 15.4%, Rh-Pf  23.5%, Sachsen 23.3% und Thüringen  21.7% darunter. Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

KF220519: Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Deutschland grottenschlechte Ränge 191 von 195 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 172 von 195 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 27/195, USA 156/195 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 175/195. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kurppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Zahlenchaos und Datenfehler bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar. Die Tageswertzahlen fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben. Zur Fehlerminimierung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Hospitalisierungsrate 3.65 nach 3.74; absolut 3035 nach 311.
Intensivbettenbelegungen fallen zum 51 Mal nach 17x steigen: 7TM=912.3 nach 932.0, TW=852 nach 886.
Todeszahlen werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt. Aber die 7-Tage-Mittelwerte sind immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=122.3 nach 124.1. Tageswerte: 151 nach 165.
Geimpft (13.05.): 2Geim=75.8%  AlleAuff=59.5% Auff>60=79.9% Genesene (18.5.22)=29.4%, SchutzQuote=104.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenzen in Brandenburg und im Saarland liegen am Do erneut über dem rechnerischen Höchstwert; hingegen Hamburg 26.2% und Thüringen sogar 37% darunter. Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

Die Bundesregierungen haben inzwischen mehr als 2 Jahre Zeit gehabt, Dunkelfeldforschung zu betreiben, aber es wurden von Seiten der Bundesregierung (und auch seitens der EU und der WHO) keine ernstzunehmenden Arbeiten dazu eingeleitet.

Ein Wissenzuwachs durch Forschung ist auf dem Gebiet also vielleicht politisch gar nicht gewünscht.

Es scheint politisch nicht gewollt ezu sein, daß zusätzliche Erkenntnisse erlangt werden und dann womöglich öffentlich werden.

Statt umfangreicher Tatsachen-Erforschung und umfangreicher Tatsachen-Berichterstattung und statt harter Fakten, welche die Bevölkerung bzw. der mündige Bürger dann selbst beurteilen könnte, gibt es Mischungen aus staatsnahen Behauptungen und Kommentaren sowie obbrigkeitliche Empfehlungen.

Wer der Obrigkeit widerspricht, dem wird gleich das Verbreiten von Desinformation vorgeworfen, oder das Verbreiten von Verschwörungstheorien, oder gar Schlimmeres, und es wird mit Strafen und Zensur oder Löschung reagiert.

Wenn das offizielle Corona-Narrativ aber keinen Widerspruch aushält, dann scheint es wohl schwach und nicht besonders glaubwürdig zu sein.

Viele Bürger haben in ihrem persönlichen Umfeld zahlreiche schädliche Nebenwirkungen von Booster-Impfungen miterlebt, die in einer Diskrepanz zu den veröffentlichten Statistiken stehen.

Kritischen Skeptikern drängt sich der Eindruck auf, es sei "etwas faul im Staate Dänemark" (und nicht nur dort).

Zumal tabuisiert wird, daß es bei der politischen Handhabung der Corona-Krise natürlich auch um Geld und Macht geht.

Lesenswert dazu unter anderem:

https://fassadenkratzer.wordpress.com/2022/05/16/weiterhin-drohen-impfpflicht-und-uberwachung-in-einem-impfregister/#more-9224

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KF220521: Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 188 von 192 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 165 von 192 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 26/192, USA 150/192 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 175/192. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Lauterbach, RKI, Behörden: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe.
Hospitalisierungsrate  3.1 nach 3.53, 3.65, 3.74; absolut 2578 nach 2935, 3035,  3110.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 54 Mal nach 17x steigen: 7TM=867.3 nach 883.3, TW=780 nach 796
Todeszahlen werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=118.0 nach 118.9, 122.3, 124.1. Tageswerte: 1 (Sa) nach 120, 151, 165.
Geimpft (19.05.): 2Geim=75.9%  AlleAuff=59.6% Auff>60=80% Genesene (21.5.22)=29.6%, SchutzQuote=105.5%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenzen in Brandenburg und Saarland liegen am Sa erneut über dem rechnerischen Höchstwert; hingegen Hamburg (24%) und Thüringen (31%) deutlich darunter. Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

KF220522: Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 188 von 192 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 168 von 192 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 24/192, USA 148/192 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 171/192. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Lauterbach, RKI, Behörden: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe.
Hospitalisierungsrate  2.91 nach 3.1, 3.53, 3.65, 3.74; absolut 2420 nach 2578, 2935, 3035,  3110.
Intensivbettenbelegungen fallen zum 55 Mal nach 17x steigen: 7TM=852.3 nach 867.3, TW=799 nach 780
Todeszahlen werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=118.1 nach 118.0, 118.9, 122.3, 124.1. Tageswerte: 1 (So) nach 1 (Sa), 120, 151, 165.
Geimpft (23.05.): 2Geim=75.9%  AlleAuff=59.6% Auff>60=80% Genesene (22.5.22)=29.7%, SchutzQuote=105.6%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenzen in Brandenburg und Saarland liegen am So erneut über dem rechnerischen Höchstwert; hingegen Hamburg (20.3%), NiedS (25.9%),  NRW (23.7%), Schleswig (23.6%)  und Thüringen (33.7%) deutlich darunter. Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

KF220523: Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 190 von 194 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 167 von 194 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 23/194, USA 148/194 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 171/194.  Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe.
Hospitalisierungsrate  3.33 nach 2.91, 3.1, 3.53, 3.65, 3.74; absolut 2769 nach 2420, 2578, 2935, 3035,  3110.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 56 Mal nach 17x steigen: 7TM=830.6 nach 852.3, TW=774 nach 799
Todeszahlen werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=110.1 nach 118.1, 118.0, 118.9, 122.3, 124.1. Tageswerte: 159 nach 1 (So), 1 (Sa), 120, 151, 165.
Geimpft (24.05.): 2Geim=75.9%  AlleAuff=59.6% Auff>60=80% Genesene (23.5.22)=29.9%, SchutzQuote=105.8%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenzen in Brandenburg,  Bremen (nei) und Saarland liegen am Mo abermals über dem rechnerischen Höchstwert; hingegen Hamburg (18.7%), NRW (22.8%), Sachs (22.5%), Schleswig (22.9%)  und Thüringen (31.1%) deutlich darunter. Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

KF220525: Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 190 von 194 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 166 von 194 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 20/194, USA 156/194 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 173/194. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Trendwende/Trend: 16/17 Trendwende (nur Bremen fehlt noch, aktuell k=3). Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf 16.2 nach 15.2, zum 30. Mal in Folge im positiven Bereich. 7TM De fallen das 30. Mal in Folge.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe.
Hospitalisierungsrate  2.93 nach 2.56, 3.33, 2.91, 3.1, 3.53, 3.65, 3.74; absolut 2436 nach 2129, 2769, 2420, 2578, 2935, 3035,  3110.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 58 Mal nach 17x steigen: 7TM=773.9 nach 801.0, TW=696 nach 720
Todeszahlen werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=103.7 nach 107.9, 110.1, 118.1, 118.0, 118.9, 122.3, 124.1. Tageswerte: 136 nach 158, 159,  1 (So), 1 (Sa), 120, 151, 165.
Geimpft (25.05.): 2Geim=75.9%  AlleAuff=59.7% Auff>60=80.1% Genesene (25.5.22)=30.1%, SchutzQuote=106%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenzen in Brandenburg,  Berlin (16% !), Bremen  und Saarland liegen am Di abermals über dem rechnerischen Höchstwert; hingegen Hamburg (39%), NRW (24.3%), Rh-Pf (32.1%)  und Thüringen (38.3 !) deutlich darunter. Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

Tageswerte bei Infektionszahlen oder Todeszahlen sind keine vernünftige Basis für RANGFOLGEN, ebenso sind auch 7-Tagesmittel ohne Normierung auf die Populationszahlen mathematisch-statistisch wertlos, also nur dilettantische Spielereien und ergeben keine sinnvollen RANGFOLGEN.

Bei Worldometer sind jedoch nur Gesamtzahlen an Infektionen, Todesfällen und Testungen seit Beginn der Pandemie normiert auf die Population in der Tabelle aufgeführt, so daß hieraus aktuelle Entwicklungen und Ränge nicht direkt ablesbar sind!

Wer das aber immer noch nicht versteht und auch berücksichtigt für Ränge, der verbreibet auch weiter nur seine dilettantischen und daher wertlosen Fakes.

Beste Grüße

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Komplexe Zusammenhänge bei dieser Pandemie und auch noch mathematisch-statistische elementare Zusammenhänge jedoch völlig unterkomplex und auch ignorant täglich hier zu präsentieren *, das ist ein Anlaß für Fremdschämen!

* Korrektur: der verbreitet ....

 

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Für Austria Werte aus den Worldometer-Tabellen von heute:

Deaths in the last seven days: 304

Deaths in the proceeding seven days: 37

Deaths in the last seven days / 1M pop: 33

Weekly death % Change: +722%

Für Germany Werte aus den Worldometer-Tabellen von heute:

Deaths in the last seven days: 627

Deaths in the proceeding seven days: 860

Deaths in the last seven days / 1M pop: 7

Weekly death % Change: -27%

Fazit: Tägliche und selbst wöchentliche Zahlen haben noch eine zu große Schwankungsbreite, seriöse Bewertungen brauchen also keine täglichen Kommentare.

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Covid-19 ist spätestens seit dem 31.12.2019 weltweit bekannt.

Die Bundesrepublik Deutschland begann Mitte März 2020 damit, unter Hinweis auf Covid-19 in Grundrechte einzugreifen.

Die Corona-Gesetze gelten nach heutigem Stand bis Ende September 2022 (bundesweit) bzw. teilweise bis Ende Juni (für NRW).

Bereits jetzt will Bundesgesundheitsminister Lauterbach die Gesetze für die Zeit ab Ende September 2022 verlängern und verschärfen, und er behauptet sonst würden im Herbst viele Bürger an Covid-19 erkranken und sterben.

Obwohl inzwischen mehr als 2 Jahre vergangen sind, haben die Bundesregierung und das Robert-Koch-Institut noch nicht viel unternommen um Corona und das Dunkelfeld sowie die Effizienz der Grundrechtseingriffe zu überprüfen.

Bundestagsvizepräsident Kubicki hat heute von Gesundheitsminister Lauterbach gefordert, zunächst einmal belastbare Zahlen vorzulegen, bevor eine Verlängerung und Verschärfung der Grundrechtseingriffe beschlossen wird.

Der Bundesgesundheitsminister (Lauterbach, wie auch bereits sein Amts-Vorgänger Spahn) legt aber keine Beweise für seine Behauptungen vor, und er veranlasst anscheinend weder bislang noch jetzt noch zukünftig repräsentativen Stichproben und Feldforschungen und wissenschaftlichen Untersuchungen, sondern der Minister verlangt offenbar, daß man ihm schlicht und einfach glaubt, und daß man auf der Basis eines solchen Glaubens erhebliche Grundrechtseingriffe hinnehmen und mitmachen und sogar sogar befürworten soll.

Solche Haltungen, wo die Obrigkeit keine rechtfertigenden Beweise vorlegt oder erhebt oder ermittelt (und das jahrelang!), sondern schlicht und einfach verlangt daß man ihr glaubt, erinnern wohl eher ans Mittelalter als an einen modernen aufgeklärten Rechtsstaat und Verfassungsstaat.

Die Krone wird dem Ganzen aufgesetzt, wenn die Obrigkeit diejenigen Bürger, die nicht bereits sind Behauptungen von Regierungs-Politikern einfach zu glauben, als vermeintlichen Verfassungsfeinden etikettiert, und dann auch nnoch öffentlich entsprechende Stimmung gegen die Skeptiker macht.

Denjenigen Bürgern, die eine Art "Gessler-Hut" annehmen, kann man ihre Haltung wohl nicht verübeln, jedenfalls solange nicht endlich eine gründliche Feldforschung zu Covid-19 und zur Effizienz der mit Covid-19 begründeten Grundrechtseingriffe stattfindet.

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Das IfSG kann doch auch ohne konkret auf Covid-19 Bezug zu nehmen, jetzt bereits vom Gesetzgeber so abgeändert / angepaßt werden, daß es für die nächsten Pandemien Vorsorge trifft, denn das ist doch der Sinn und Zweck einer jeder Prävention, die hier erst einmal vom Bundestag geleistet wird.

Und darüber kann jetzt und in aller Ruhe auch im Bundestag debattiert werden.

Eine Evaluierung der früheren Maßnahmen für die Covid-19-Pandemie ist für die nächste Pandemie aber nur bedingt oder nur wenig aussagekräftig.

So jedenfalls war auch das Interview vom RKI-Chef Wieler im BR 24 zu verstehen, er hatte den größeren Blickwinkel gehabt und das auch genau und wissenschaftlich korrekt begründet.

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Bereits jetzt will Bundesgesundheitsminister Lauterbach die Gesetze für die Zeit ab Ende September 2022 verlängern und verschärfen, und er behauptet sonst würden im Herbst viele Bürger an Covid-19 erkranken und sterben.

Das behauptet er so nicht, er spricht lediglich von einer Gefahr im Herbst, da dann voraussichtlich die Zahlen wieder steigen werden, was auch die Mehrzahl der Experten so sieht.

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und er veranlasst anscheinend weder bislang noch jetzt noch zukünftig repräsentativen Stichproben und Feldforschungen und wissenschaftlichen Untersuchungen,

Bei allem Repekt, auch Lauterbach kann nicht auf einen Knopf drücken, und danach wäre alles wissenschaftlich geklärt.

Wer heute auch die PK von Holger Münch (Präsident des Bundeskriminalamts) und Kerstin Claus (Unabhängige Beauftragte zu Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs) zur neuesten PKS und der sexualisierten Gewalt gegen Kinder gesehen hatte, der kann ermessen, daß es auch da erhebliche systematische Probleme bei der Aufhellung des Dunkelfeldes gibt.

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KF220527: Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 191 von 194 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 164 von 194 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 15/194, USA 158/194 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 170/194.  Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Trendwende/Trend: 16/17 Trendwende (nur Bremen fehlt noch, aktuell k= -1).
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf 10.0 nach 17.2, 16.2, 15.2, zum 31. Mal in Folge im positiven Bereich. 7TM De fallen das 32. Mal in Folge.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe.
Hospitalisierungsrate  2.21 nach 2.44, 2.93, 2.56, 3.33, 2.91, 3.1; absolut 1838 nach 2029, 2436, 2129, 2769, 2420, 2578.
Intensivbettenbelegungen   fallen zum 60 Mal nach 17x steigen: 7TM=733.6 nach 749.9, TW=682 nach 684.
Todeszahlen werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=75.7 nach 82.4, 103.7, 107.9, 110.1, 118.1, Tageswerte: 73 nach 2 (Himmelfahrt), 136, 158, 159,  1 (So), 1 (Sa), 120, 151, 165.
Geimpft (25.05.): 2Geim=75.9%  AlleAuff=59.7% Auff>60=80.1% Genesene (25.5.22)=30.2%, SchutzQuote=106.1%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenzen in Berlin (18.1% !) und Saarland liegen am Fr abermals über dem rechnerischen Höchstwert; hingegen Bremen (27%), Hamburg (33%), NRW (22.8%), Rh-Pf (28%)  und Thüringen (39.7) deutlich darunter. Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

KF220528: Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 187 von 192 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 162 von 192 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 13/192, USA 152/192 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 167/192.  Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Trendwende/Trend: 16/17 Trendwende (nur Bremen fehlt noch, aktuell k= -1).
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  8.82 nach 10.0, 17.2, 16.2, 15.2, zum 33. Mal in Folge im positiven Bereich. 7TM De fallen das 32. Mal in Folge.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe.
Hospitalisierungsrate  2.0 nach 2.21, 2.44, 2.93, 2.56, 3.33, 2.91, 3.1; absolut 1663 nach 1838, 2029, 2436, 2129, 2769, 2420, 2578.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 61 Mal nach 17x steigen: 7TM=715 nach 733.6, TW=650 nach 682
Todeszahlen werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=76.7 nach 75.7, 82.4, 103.7, 107.9, 110.1, 118.1, Tageswerte: 8 (Sa) nach 73, 2 (Himmelfahrt), 136, 158, 159,  1 (So), 1 (Sa), 120, 151, 165.
Geimpft (25.05.): 2Geim=75.9%  AlleAuff=59.7% Auff>60=80.1% Genesene (28.5.22)=30.2%, SchutzQuote=106.1%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenzen in Berlin (15.9% !) und Saarland liegen am Sa abermals über dem rechnerischen Höchstwert; hingegen Hamburg (49%), NiedS (26%), NRW (25%), Rh-Pf (33%), Sachsen (26%) und Thüringen (47%) stark bis extrem darunter. Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

Neuer Coronavirus-Subtyp BA.5 Portugal diskutiert erneute Maskenpflicht

In Portugal steigt die Zahl der Corona-Infektionen wieder stark an. Die Inzidenz könnte in den kommenden Tagen auf 4000 steigen, warnen Virologen.

Von Ralph Schulze

Stand: 30.05.2022 um 08:49 Uhr            https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/panorama/neuer-coronavirus-subtyp-ba-5-portugal-diskutiert-erneute-maskenpflicht/28382216.html 

Und das geschieht bereits im Frühsommer! Also kann Lauterbach nichts wirklich vorgeworfen werden, wenn er vor dem Herbst in Deutschland warnt.

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Mit Beschluss vom 27. April 2022 (1 BvR 2649/21) - veröffentlicht am 15.05.2022 - hat das Bundesverfassungsgericht die gesetzliche Regelung zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht gebilligt.

1. Eine vernichtende Einordnung dieser Entscheidung hat Jessica Hamed im Cicero bereits am 21.05.2022 vorgenommen.

https://www.cicero.de/innenpolitik/urteil-zur-einrichtungsbezogenen-impfpflicht-bundesverfassungsgericht

Zugespitzt würde ein Zitat des seit Wochen viel gefragten ehemaligen Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Immunologie Andreas Radbruch vom 3. April 2022 genügen, um die ins Auge springende Unrichtigkeit des Karlsruher Beschlusses aufzuzeigen: „Wichtig vielleicht noch einmal zu betonen: Auf die Wissenschaft kann sich eine Entscheidung zu irgendeiner Impfpflicht nicht berufen!“

Die Covid-Impfungen vermittelten keinen relevanten Fremdschutz, weshalb eine partielle Impfpflicht zum Schutze vulnerabler Menschen bereits Zweifel an der Geeignetheit und an der Erforderlichkeit hervorrufe. Jedenfalls aber werde hierdurch die Angemessenheit des tiefgreifendsten Grundrechtseingriffs in der Coronapolitik offensichtlich in Frage gestellt.

Hierzu wird eine Äußerung des  Virologen Hendrik Streeck zitiert:

Jeder erlebt doch, dass sich Geimpfte und Geboosterte infizieren können und dass es keinen Fremdschutz durch die Impfung gibt. Hier fehlt mir die kluge Kommunikation. Auch zuletzt im Bundestag haben Abgeordnete immer noch von einem Fremdschutz als Argument für die Impfpflicht gesprochen – und zwar nicht von einem indirekten Fremdschutz, dass die Intensivstationen freibleiben, sondern einem direkten Fremdschutz, dass jemand, der geimpft ist, den anderen nicht infizieren kann. Aber das ist schlichtweg falsch.“ 

Den vom Bundesverfassungsgericht „wortreich und substanzlos“ unterstellten Fremdschutz, der durch die Ausbreitung der Omikron-Variante „nicht erschüttert“ worden sei (Rn. 184), sei nicht nur als verdrehte Schlussfolgerung aus den – zum Teil sehr unterkomplexen – Stellungnahmen der sachverständigen Dritten (keiner behauptete dort, es gebe einen relevanten Fremdschutz) anzusehen. Sondern der Beschluss stelle im Ergebnis auch einen Paradigmenwechsel dar, der es dem Staat auch in künftigen Krisen ermöglicht, via Einschätzungsspielraum jede Maßnahme, deren Eignung nicht zweifelsfrei widerlegt ist, zu ergreifen – etwa im Umgang mit dem Klimawandel.

Damit würden sukzessive die Grundrechte, die primär als Abwehrrechte der Bürger gegen den Staat konzipiert waren, zu angeblichen Schutzpflichten umgebaut. Denn der erste Senat, der sich seit Monaten „lauterbachesk im pandemischen Panikmodus“ eingerichtet habe, hätte sich sogar andeutungsweise dazu verstiegen, die einrichtungsbezogene Impfpflicht als Handlungspflicht des Staates anzusehen (Rn. 217). Übertrüge man die Linie des Senats auf andere Gefahrenlagen, wären auch eine Grippeimpfpflicht, lebenslanges Maskentragen gegen sämtliche respiratorischen Erreger usw. „begründbar“. 

Rote Linien kenne der Senat bei Corona so gut wie keine. Er habe sich vollständig dem seuchenpolitischen Imperativ unterworfen, wie die Richter spätestens erkennen ließen, als sie im Dezember 2021 die strengsten Corona-Maßnahmen Deutschlands für das Abhalten einer mündlichen Verhandlung erlassen haben.

Die (von der Autorin selbst erlebte) Verhandlung fand unter „2Gplusplus“ statt und sei deshalb  scharf kritisiert worden. Auch heute noch gelte auf den Fluren des Bundesverfassungsgerichts – auf Anordnung des wegen seiner hochpolitischen Vergangenheit umstrittenen Präsidenten Stephan Harbarth – noch 3G und Maskenpflicht. Damit werde der Irrglaube des Präsidenten an die angeblich gerechtfertigte Privilegierung gegen Covid-19 geimpfter Menschen nach außen eindrücklich dokumentiert.

Mit gutem Willen könne man eine rote Linie bei einem – aktuell nicht bestehendem – Impfzwang erkennen (Rn. 209, 221). Erneut betonte das Gericht, dass die Betroffenen sich nicht impfen lassen müssten, sondern auch (vorübergehend) ihre Tätigkeit wechseln könnten. Dass damit die wirtschaftliche und soziale Existenz in Gefahr sei, thematisiere das Gericht nicht, obgleich es grundsätzlich anerkenne, dass es sich hierbei um eine gravierende Folge handelt.

Dass die Richter mit zweierlei Maß messen und zugespitzt das Ergebnis stets lautet: „Im Zweifel für den Staat“, sei ein weiterer Makel der Entscheidung. Das zeige sich auch an anderer Stelle: So gingen Unsicherheiten in Bezug auf den Genesenenstatus zu Lasten der Betroffenen (Rn. 201), obwohl auch hier wissenschaftlich allgemein anerkannt sei, dass Genesene und Geimpfte gleichgesetzt werden müssten, wie etwa in der wenig beachteten Anhörung des Gesundheitsausschusses des Bundestags am 6. April 2022 deutlich zum Ausdruck gekommen sei. 

Besonders haarsträubend falle die Bewertung des Senats im Hinblick auf die Gefahr schwerwiegender Nebenwirkungen durch die Covid-Impfungen aus. Obwohl gesellschaftlich und fachlich schon längst kontrovers über das Ausmaß der – naturgemäßen – Untererfassung von schwerwiegenden Nebenwirkungen diskutiert wird, komme das Gericht ganz ungeniert zu einer angeblichen Überschätzung des Risikos, basierend auf den Daten des Paul-Ehrlich-Instituts, da „bei weitem nicht bei jeder Verdachtsmeldung ein Kausalzusammenhang mit der Impfung gesichert ist“, weshalb „davon ausgegangen werden [kann], dass entsprechende Nebenwirkungen oder gravierende Folgen ganz überwiegend nicht eintreten“ (Rn. 227).  

Am schockierendsten erscheine jedoch das nonchalante Überspringen der sich aufdrängenden Frage, ob der Staat zum Schutze anderer das Leben und die Gesundheit von in der Regel gesunden Menschen riskieren dürfe, wohl wissend, dass, statistisch betrachtet – unabhängig davon, wie man die Quote der schwerwiegenden bzw. tödlichen Nebenwirkungen einschätzt – durch die Impfpflicht unzweifelhaft Menschen zu Schaden kommen, und zwar primär solche, die zum Zeitpunkt der Impfung gesund waren und bei denen in aller Regel nicht von einem schweren Verlauf einer (vielleicht oder auch nicht eintretenden) Infektion auszugehen ist.

Statt die Frage zu beantworten, ob der Staat aktiv töten darf oder ob hierin eine Verletzung der Menschenwürde zu erblicken ist, erginge sich der Senat in einer knappen utilitaristischen Folgenabwägung und stellte lapidar fest: „Der sehr geringen Wahrscheinlichkeit von gravierenden Folgen einer Impfung steht im Ergebnis die deutlich höhere Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung von Leib und Leben vulnerabler Menschen gegenüber“ (Rn. 230).

Der Senat hätte dabei zwingend die vorgenannten Fragen aufwerfen und seine Antwort insbesondere an seinen Ausführungen zum Luftsicherheitsgesetz messen müssen. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht werde rein fremdnützig begründet, so dass sich der Gedanke, dass die Betroffenen damit zum bloßen Objekt der staatlichen Rettungsaktion zum Schutze anderer gemacht werden könnten, derart aufdränge, dass man sich fragen müsse, wie es zu dieser frappierenden Erörterungslücke kommen konnte.

Anders als beim Luftsicherheitsgesetz, mit dem der Staat den Abschuss eines entführten Flugzeugs anordnen und damit das Leben der Insassen opfern hätte können, ohne ihnen eine Wahl zu lassen, gebe es bei der Impfpflicht allerdings keinen unmittelbaren Zwang. Die damalige Entscheidung sei somit zwar nicht ohne weiteres übertragbar, aber aufgrund des existenziellen Drucks durch das drohende Tätigkeitsverbot reicht die Maßnahme auch hier recht nah zumindest an einen mittelbaren Zwang heran.

Neben der grotesken inhaltlichen Begründung der Entscheidung bleibe noch auf den Umstand hinzuweisen, dass das Gericht erneut auf eine mündliche Verhandlung verzichtet hatte; wie auch schon bei den – den Anfang allen Übels markierenden – harsch kritisierten Bundesnotbremsentscheidungen, obwohl sich bereits aus Gründen der Transparenz und der Bedeutung des Verfahrens das Abhalten einer Verhandlung aufgedrängt habe.

Seit den Bundesnotbremse-Entscheidungen, die deutlich machten, dass das Gericht nicht beabsichtigt, eine enge verfassungsrechtliche Kontrolle durchzuführen und es stattdessen bei einer „Vertretbarkeitskontrolle“ belasse, sei klar, dass von dem höchsten Gericht Deutschlands in Sachen Corona nichts zu erwarten sei. Daher sollten Betroffene erwägen, das Bundesverfassungsgericht nicht mehr in Sachen Corona anzurufen. Es verdiene das Vertrauen der schutzsuchenden Bürger nicht mehr und sollte daher auch keine Gelegenheit mehr zur Äußerung erhalten.

2. Die Fassungslosigkeit spricht hier aus jeder Zeile und vieles von dem, was uns das oberste deutsche Gericht hier auftischt, ist in der Tat schwer zu verdauen. Nun könnte man der Annahme zuneigen, damit sei eigentlich alles gesagt. Dem ist allerdings, wie im Folgenden ohne Anspruch auf Vollständigkeit darzulegen, leider nicht so.

Der seitens des Gerichts immerhin eingeräumte Umstand, „dass eine Impfung im ganz extremen Ausnahmefall auch tödlich sein kann“ (Rn. 208), hat offenbar weder unter dem Aspekt der Zumutbarkeit noch dem der Menschenwürde für den Senat eine wesentliche Bedeutung. Dass der ganz extreme Ausnahmefall nach probabilistischen Grundsätzen, also rein statistisch betrachtet, regelmäßig extrem selten eintritt, sagt allerdings nichts über den Eintritt im Einzelfall aus. Das individuelle Todesrisiko wird in eine statistische Unwahrscheinlichkeit umdefiniert (Rn. 223 ff.), und jedem, der ein Unbehagen bis hin zur Todesangst empfindet, wird damit im Ergebnis signalisiert, er solle sich mal nicht so anstellen.

Wenig überraschend lässt das Bundesverfassungsgericht das Argument einer Verletzung der Menschenwürde links liegen. Das Wort Menschenwürde taucht in den Gründen des Beschlusses genau einmal auf. Unter Randnummer 91 heißt es:

Eine mögliche Verletzung der durch Art. 1 Abs. 1 Satz 1 GG geschützten Menschenwürde ist nicht aufgezeigt. Die Beschwerdeführenden legen nicht nachvollziehbar dar, weshalb die Nachweispflicht sie zum bloßen Objekt des Schutzes vulnerabler Personen machen sollte, obwohl keine mit Zwangsmitteln durchsetzbare Impfpflicht besteht und es darum geht, ein gerade von ihnen ausgehendes Risiko der Übertragung von Infektionen auf vulnerable Personen zu vermeiden.“

Indem das Gericht erklärt, dass von den Beschwerdeführern noch nicht einmal die Möglichkeit einer Verletzung der Menschenwürde nachvollziehbar aufgezeigt worden wäre, wird die Frage der Verletzung der Menschenwürde bereits auf der Ebene der Zulässigkeit der Verfassungsbeschwerde abgeräumt. Eine nähere Auseinandersetzung mit dieser Frage, die in der Prüfung der Begründetheit erfolgen müsste, findet nicht mehr statt.

Jedoch muss der Frage nach der Verhältnismäßigkeit eines Grundrechtseingriffs die Frage nach einer Verletzung der Menschenwürde aus Art. 1 Abs. 1 Satz 1 GG. logisch vorausgehen. Ist eine Verletzung der Menschenwürde zu bejahen, erübrigt sich die Frage nach der Verhältnismäßigkeit eines Grundrechtseingriffs: Der Eingriff ist bereits aufgrund der Würdeverletzung verfassungswidrig und kann daher nicht mehr verhältnismäßig sein.

Auf diese auch in diesem Zusammenhang nicht abwegige Problematik wurde hier bereits hingewiesen. Sie sei daher nur noch einmal kurz zusammengefasst:

Durch eine gesetzliche Impfpflicht mit drohenden Todesfolgen werden die Betroffenen zum bloßen Objekt staatlichen Handelns. In ihnen wird ausschließlich eine Gefahr für andere gesehen, die es auszuschalten oder zu reduzieren gilt. Eine Impfpflicht mit den gegenwärtig nach wie vor nur bedingt zugelassenen COVID-19- Impfstoffen ist daher mit dem Recht auf Leben nach Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG i.V.m. der Menschenwürdegarantie des Art. 1 Abs. 1 GG unvereinbar. Die drohenden Todesfälle und der noch immer experimentelle Charakter der neuen Impfstoffe führen auch zur Verletzung von Art. 2, 3, 8 der EMRK und Art. 6, 7, 17 des UN-Zivilpaktes. Dies muss auch für die sog. einrichtungsbezogene Impfpflicht gelten, die zwar keine unmittelbaren Zwangsmaßnahmen vorsieht, jedoch wird durch die Drohung mit der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz (auch der mit betroffenen Familienmitglieder) ein Druck aufgebaut, der den Tatbestand der Nötigung erfüllt (Drohung mit einem empfindlichen Übel).

Stellt man sich dennoch hypothetisch auf den Standpunkt, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht nicht an  Art. 1 Abs. 1 S. 1 GG scheitert und nimmt die vom Gericht durchgeführte Verhältnismäßigkeitsprüfung in den Blick, zeigt sich im Wesentlichen dasselbe Bild wie bei den Bundesnotbremsebeschlüssen. Im Bereich der Prüfintensität, die von einer Prüfung der Evidenz über die einer bloßen Vertretbarkeit bis hin zur intensivierten inhaltlichen Kontrolle reichen kann, entscheidet das Gericht zugunsten der schwächsten Form, nämlich der Vertretbarkeitsprüfung. Zwar würden die – auch vom Gericht als solche anerkannten – sehr schwerwiegenden Grundrechtseingriffe für eine intensivierte inhaltliche Kontrolle sprechen, „dient der Eingriff (aber) dem Schutz gewichtiger verfassungsrechtlicher Güter und ist es dem Gesetzgeber angesichts der tatsächlichen Unsicherheiten nur begrenzt möglich, sich ein hinreichend sicheres Bild zu machen,“ soll „die verfassungsgerichtliche Prüfung auf die Vertretbarkeit der gesetzgeberischen Eignungsprognose beschränkt“ sein (Rn. 187). Ob der Gesetzgeber sich tatsächlich an einer sachgerechten und vertretbaren Beurteilung der ihm verfügbaren Informationen und Erkenntnismöglichkeiten orientiert hat (Rn. 152), wird vom Gericht dann aber im Folgenden kaum ernsthaft geprüft. Im Grunde lässt es das Gericht ausreichen, dass es Experten aus der Wissenschaft gibt, auf die sich der Gesetzgeber bei seinen Entscheidungen berufen konnte und zumindest der Eindruck entstehen kann, dass diese Experten eine Mehrheitsmeinung in der Wissenschaft repräsentieren. Eine eigene, durch Auseinandersetzung mit den Tatsachen und unterschiedlichen wissenschaftlichen Positionen gebildete Überzeugung wird vom Gesetzgeber nicht verlangt und auch das Gericht verzichtet – insoweit konsequent – ebenfalls darauf. Stattdessen wird versichert, dass der Gesetzgeber auf die Belastbarkeit des vom Robert Koch-Institut und der Ständigen Impfkommission erhobenen und bewerteten Datenmaterials vertrauen durfte (Rn. 160).

Eine differenzierte Bestimmung des Einschätzungsspielraums des Gesetzgebers durch das Gericht kann auf dieser Grundlage zwangsläufig nicht mehr stattfinden. Vielmehr reicht hier schon allein die festgestellte Ungewissheit gewissermaßen automatisch aus, um einen verfassungsgerichtlicher Kontrolle entzogenen Prognosespielraum des Gesetzgebers zu begründen, solange es nur um den „Schutz gewichtiger verfassungsrechtlicher Güter“ geht, was in der Corona-Politik – natürlich - immer der Fall ist. Es findet nur noch eine Vertretbarkeitskontrolle statt, ungeachtet der Schwere des Eingriffs. Wiederholt verweist das Gericht auf den Einschätzungsspielraum des Gesetzgebers (Rn. 152, 166, 168, 186, 187, 188, 203, 204, 232, 239), einmal ist sogar von einem „weiten Beurteilungsspielraum“ (Rn. 188) die Rede.

Dabei übersieht diese Logik folgendes: Fest steht, dass die Impfung in einzelnen Fällen zu schwerwiegenden Nebenwirkungen und sogar zum Tode führt (unsicher ist lediglich die genaue Zahl). Fest steht auch, dass die Entscheidung gegen die Impfung mit der Konsequenz eines Betretungsverbotes schwerwiegende Folgen für die Betroffenen hat, die bis zum Verlust der wirtschaftlichen Existenz reichen können. Unsicher sind dagegen auch aus Sicht des Gerichts Umfang und Dauer des von der Impfung vermittelten Fremdschutzes (das „ob“ ist für das Gericht offenbar – wenn auch ohne Begründung - entschieden) und damit auch der zu erwartende Nutzen einer Impfpflicht. Die Ungewissheit besteht somit auf der Seite des Nutzens des Eingriffs, nicht bei der Beurteilung des durch ihn bewirkten Schadens. Besteht dieser Schaden in einer gravierenden Einschränkung von Grundrechten und soll eine mit erheblichen Unsicherheiten behaftete Annahme schwerer wiegen als Tatsachen, ist dieser Ansatz im Kern grundrechtsfeindlich. Bei dieser Konstellation dem Gesetzgeber einen weiten Beurteilungsspielraum zuzugestehen heißt im Ergebnis, dass jede unklare Lage jede Grundrechtseinschränkung rechtfertigen kann.

Auch für weitere Grundfragen, die das Ergebnis in Frage stellen könnten, ist in dem Beschluss kein Raum. Dazu gehört die Problematik des „Gesundheitspräventionsstaats“, die das stillschweigend mitlaufende Großthema der Pandemie ist; die Bedeutung des Körpers, der nicht beliebig manipulierbare res extensa ist, sondern Ausdrucksfeld der eigenen Persönlichkeit, deren Selbstverständnis vom vorgeblich „kleinen Piks“ der Impfspritze durchaus betroffen sein kann; die Marginalisierung der von gezielten Negativanreizen möglichst freien Einwilligung (Rn. 114, Rn. 207), die zum menschenrechtlichen Kern des modernen Gesundheitsrechts gehört. Um vor diesem Hintergrund Maßlosigkeiten zu vermeiden, ist es, wie schon erwähnt, wichtig zu wissen, wie lange und wie sehr sich der Gesetzgeber bemühen muss, die relevanten Fakten wissenschaftlich fundiert aufzuklären (Rn. 170, Rn. 235). Ansonsten bleibt die der Verhältnismäßigkeit dienende nachträgliche Korrektur eines Gesetzes nur eine abstrakte Option, mit der der Gesetzgeber gut leben kann. (vgl. insoweit  Rixen, Stephan: Abschied von der Verhältnismäßigkeit?, VerfBlog, 2022/5/25, https://verfassungsblog.de/abschied-von-der-verhaltnismasigkeit/, DOI: 10.17176/20220526-062120-0.)

3. Vor diesem Hintergrund ist insbesondere die folgende in der Begründung vorgebrachte Erklärung beachtlich (Rn. 164): „Diese der gesetzgeberischen Zwecksetzung zugrundeliegenden Annahmen insbesondere zur Gefährdung vulnerabler Personen tragen nach wie vor. (…) Auch weiterhin häufige Ausbrüche in medizinischen Behandlungseinrichtungen sowie Alten- und Pflegeheimen mit hohen COVID-19-Fallzahlen und zahlreichen Todesfällen belegen ein nach wie vor bestehendes sehr hohes Infektionsrisiko für die Vulnerablen. So gab es etwa in der 15. Kalenderwoche im Jahr 2022 insgesamt 94 Ausbrüche in medizinischen Behandlungseinrichtungen und 314 in Alten- und Pflegeheimen mit 693 und 3.904 COVID-19-Fällen sowie einem Anstieg der Todesfälle gegenüber der Vorwoche um 14 und um 94 (…).“

Was dem Gericht dabei offenbar entgeht: Selbst nach dem 15. März – als die einrichtungsbezogene Impfpflicht wirksam wurde – stellt das Gericht eine für die Vulnerablen gefährliche Lage fest und sieht dies als Begründung für die Notwendigkeit der Impfpflicht. Die Verfassungsrichter belegen damit jedoch gleichzeitig (aus Versehen?), dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht offensichtlich nicht ihren Zweck erfüllt, weil alle Beteiligten zu diesem Zeitpunkt (eigentlich) bereits geimpft sein müssten, dies aber nicht sind. Hierin liegt ein ganz erheblicher Widerspruch und macht diese Begründung obsolet. Würde diesem Schluss entgegen gehalten, dass die Gefährdung gerade darauf basiert, dass – entgegen der Pflicht – eben noch nicht alle Betroffenen geimpft sind, ist auch dies ein Argument gegen diese Impfpflicht. Denn dann wäre diese Pflicht entweder faktisch nicht durchzusetzen oder schlicht nicht umsetzbar. Dann aber stellt sie schon deshalb kein geeignetes Mittel zur Erreichung des verfolgten Zwecks dar, nämlich der Vermeidung des Kontakts von Vulnerablen mit ungeimpftem Personal in den betroffenen Einrichtungen. Eine Regelung, die derart ins Leere läuft, kann schon begrifflich nicht zur Erreichung (irgend)eines Ziels geeignet sein.

Auch die in Rnr. 177 getroffene Feststellung: „Der Gesetzgeber hat insoweit Vorsorge dafür getroffen, dass fortlaufend gewährleistet ist, dass die im Gesundheits- und Pflegebereich tätigen Personen einen ausreichenden Immunschutz aufweisen.“, ist damit nicht haltbar.
 

4. Der Beschluss enthält allerdings – beabsichtigt oder nicht - in den Rnrn. 167 und 184 eine Art „Ausstiegsklausel“:

"Allerdings kann eine zunächst verfassungskonforme Regelung später mit Wirkung für die Zukunft verfassungswidrig werden, wenn ursprüngliche Annahmen des Gesetzgebers nicht mehr tragen. … Verändern sich die maßgeblichen Umstände nach Inkrafttreten des Gesetzes, kann sich zwar auch die auf die Eignung bezogene Einschätzungsprärogative mit der Zeit verengen und die Regelung möglicherweise irgendwann nicht mehr tragen.“

Wenn in Rnr. 184 allerdings weiter ausgeführt wird, dass die den angegriffenen Regelungen insoweit zugrundeliegenden Annahmen des Gesetzgebers auch weiterhin tragen, wird dies damit begründet, dass die verfügbaren Impfstoffe auch gegenüber der Omikronvariante des Virus eine noch relevante Schutzwirkung entfalten. Die Annahme, dass die seinerzeitigen Erwägungen des Gesetzgebers zum Zeitpunkt der Entscheidung nach wie vor tragen, ist somit das entscheidende Argument. Denn wäre dies nicht der Fall, wäre die Entscheidung des Gesetzgebers offenkundig obsolet, es sei denn, es wären neue Aspekte aufgetreten, auf die sich das Gesetz stattdessen stützen könnte. Das ist allerdings offenkundig nicht der Fall.

Auf dieser Grundlage wird ausgeführt, dass die Annahme der nach wie vor aktuellen Tragfähigkeit insbesondere durch die Stellungnahmen des Robert Koch-Instituts und des Paul-Ehrlich-Instituts gestützt würden, die den besonderen Nutzen der Auffrischimpfung zur Reduzierung des Transmissionsrisikos hervorheben, aber auch fachwissenschaftlich zur Wirksamkeit der Grundimmunisierung Stellung nehmen. Das Gericht nimmt Bezug auf die Empfehlung einer zweiten Auffrischimpfung für in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen tätige Personen, insbesondere solchen mit direktem Kontakt zu Patientinnen und Patienten sowie Bewohnerinnen und Bewohnern und zitiert hier das RKI, Epidemiologisches Bulletin 7/2022, S. 4.

Insoweit abschließend beruft sich das BVerfG darauf, dass die Infektionsgefährdung für Ungeimpfte deutlich höher sei als für Geimpfte und begründet dies in Rnr. 185 mit folgenden Angaben des RKI:

„Zusammenfassend schätzt das Robert Koch-Institut die Infektionsgefährdung für die Gruppe der Ungeimpften letztlich nach wie vor als sehr hoch, für die Gruppen der Genesenen und Geimpften mit Grundimmunisierung als hoch und für die Gruppe der Geimpften mit Auffrischimpfung als moderat ein (vgl. RKI, Wöchentlicher Lagebericht vom 21. April 2022, S. 4)."

Die Begründung bezieht sich somit auf den RKI-Sachstand vom 21.04.2022.

Seit dem 05.05.2022 allerdings ersetzt das RKI den vom BVerfG zitierten obigen Satz durch folgende Einschätzung:

"Das Robert Koch-Institut schätzt die Gefährdung durch COVID-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt als hoch ein." (Wöchentlicher Lagebericht vom 5.5.2022, Seite 4)

https://rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Inzidenz_Impfstatus.html ,18-59 Jahre

Damit differenziert das RKI die Gefährdungslage nicht mehr hinsichtlich des Impfstatus. Die Infektionsgefahr ist demnach seit mehreren Wochen für alle Gruppen gleich. Besteht aber kein Unterschied mehr zwischen Geimpften und Ungeimpften, lässt sich das Argument des Fremdschutzes schwerlich aufrecht erhalten.

Der Beschluss datiert vom 27.04.2022, die darauf basierende Begründung des BVerfG ist demnach jedenfalls insoweit schon jetzt veraltet. Sie beruft sich auf Daten und Einschätzung des RKI, die inzwischen vom RKI nicht mehr vertreten werden.

Der Fremdschutz ist allerdings laut BVerfG das tragende (vgl. nur Rnrn. 95, 99, 132, 144, 149, 153, 155, 169, 172f, 185, 214, 256f, 263) und auch das – ungeachtet seiner Angreifbarkeit - einzig denkbare Argument für eine Impfpflicht .

Ohne Fremdschutz ist keinerlei Impfpflicht zu rechtfertigen. Schon jetzt allerdings ist eine einrichtungsbezogene (und erst recht eine allgemeine) Impfpflicht mit der Begründung des BVerfG nicht mehr haltbar. Anders ausgedrückt: Die Entscheidung war bereits am Tag ihrer Veröffentlichung veraltet.

Dies wird bestätigt durch den RKI-Wochenbericht v. 19.05.2022. Dort wird zur Lage auf den Intensivstationen festgestellt:

„Für den Zeitraum vom 18.04.2022 bis 15.05.2022 (KW 16 - KW 19/2022) wurde der Impfstatus von 2.648 COVID-19-Aufnahmen gemeldet, das entspricht etwa 68,8 % der für diesen Zeitraum übermittelten Fälle (3.849). 17,9 % (474 Fälle) aller COVID-19-Neuaufnahmen mit bekanntem Impfstatus waren ungeimpft. Rund 6 % (159 Fälle) wiesen einen unvollständigen Immunschutz auf (Genesen ohne Impfung oder Teil-Immunisierung). 76,1 % (2.015 Fälle) hatten einen vollständigen Impfschutz (Grundimmunisierung oder Booster), der Anteil mit Boosterimpfung lag dabei bei ca. 51,1 % (1.354 Fälle). Für den betrachteten Zeitraum waren 82,8 % (1.288) der vollständig geimpften ITS-Erstaufnahmen mindesten 60 Jahre oder älter. Für insgesamt 1.556 der vollständig geimpften ITS-Erstaufnahmen lagen Informationen zum Alter vor.“ (S. 19)

Vorangeschickt wurde (wohl vorsorglich und in Fettdruck) folgende Anmerkung:

„Es ist zu beachten, dass die Intensivregister-Daten in dieser Form nicht geeignet sind, um die Wirksamkeit der Impfung einzuschätzen. Es muss die generelle Altersverteilung von Intensivpatientinnen und -patienten sowie die Entwicklung der allgemeinen Impfquote der Bevölkerung berücksichtigt werden (siehe dazu Kapitel Impfen).“ Hierzu ein kurzer Einwurf: Warum macht man das dann nicht?

Im Kapitel Impfen findet sich dann folgendes:

„Bis zum Impftag 17.05.2022 (Datenstand 18.05.2022) wurden insgesamt 179.522.990 COVID-19-Impfungen in Deutschland verabreicht; 64.526.055 Menschen (77,6 % der Bevölkerung) sind mindestens einmal geimpft und 63.066.812 Menschen (75,8 %) sind grundimmunisiert. Darüber hinaus erhielten bisher 49.522.354 Menschen (59,6 %) eine erste und 4.679.229 (5,6 %) Menschen eine zweite Auffrischimpfung.“ (S. 21)

„Die Anteile der Geimpften variieren nach Alter: in der Altersgruppe 60+ ist der Anteil der mindestens einmal Geimpften, der Grundimmunisierten sowie der Personen mit einer oder zwei Auffrischimpfungen jeweils am höchsten.“ (S. 22)

Damit ist dokumentiert, dass der Anteil der Intensivpatienten die einen „vollständigen Impfschutz“ hatten, also „grundimmunisiert“ waren, mit 76,1 % nunmehr höher war als der entsprechend geimpfte Anteil der Bevölkerung. Da das RKI die von ihm ins Spiel gebrachte „generelle Altersverteilung“ nicht liefert, können nur die vorhandenen Zahlen interpretiert werden. Wenn sich demnach fragt, ob hier noch von einer Schutzwirkung (insbesondere, aber nicht nur gegen einen schweren Verlauf) gesprochen werden kann, kann spätestens seit diesem Zeitpunkt von einem Fremdschutz nicht mehr ausgegangen werden; die vom BVerfG so vehement verteidigten Annahmen des Gesetzgebers müssen daher selbst auf der Grundlage der vom Gericht offenbar als allein relevant angesehenen Behördenangaben als widerlegt und eben nicht mehr vertretbar angesehen werden.
 

5. Auch darüber hinaus enthält die Begründung eine Vielzahl von Abschnitten, die die Wirklichkeit auf geradezu groteske Weise ignorieren. Hier seien nur einige wenige herausgegriffen.

So findet sich im Beschluss beispielsweise der folgende Abschnitt:

Zum Zeitpunkt der Verabschiedung des Gesetzes ging eine deutliche fachwissenschaftliche Mehrheit davon aus, dass sich geimpfte Personen seltener mit SARS2 infizieren und daher das Virus seltener übertragen können. Angenommen wurde auch, dass Geimpfte bei einer Infektion weniger und kürzer als nicht Geimpfte infektiös sind. Die Vertretbarkeit dieser gesetzgeberischen Eignungsprognose wird durch die weitere Entwicklung des Pandemiegeschehens verbunden mit der Ausbreitung der Omikronvariante des Virus ausweislich der Stellungnahmen der im hiesigen Verfahren als sachkundige Dritte angehörten Fachgesellschaften nicht erschüttert. Diese gehen ganz weitgehend übereinstimmend von einer weiterhin bestehenden, wenn auch gegenüber den Vorvarianten reduzierten, relevanten Impfstoffwirksamkeit aus." (Rnr. 173)

Man muss sehr genau auf die Feinheiten dieser Begründung achten: Sie ist verwendet Ausdrücke wie „gehen davon aus“ oder „angenommen wurde“. Mit anderen Worten, es wurden keine harten Zahlen herangezogen, die diese Annahmen begründeten. Das Bundesverfassungsgericht hat sich laut dieser Begründung anscheinend auf gutachterliche bzw. behördliche Annahmen verlassen und nicht nach konkreten Daten und Fakten verlangt. Auch hier gilt: Annahmen wiegen für das Gericht schwerer als Fakten.

Aus verfassungsrechtlicher Sicht unzumutbare Gesundheitsrisiken, die selbst bei einer akuten Gefährdungslage zu Lasten vulnerabler Personen nicht mehr zu rechtfertigen wären, werden den betroffenen Normadressaten nicht auferlegt. Schwerwiegende Nebenwirkungen oder gravierende Folgen, die über die durch die Verabreichung des Impfstoffs induzierte Immunantwort hinausgehen, sind sehr selten.” (Rnr. 222)

Angesichts der immer zahlreicher werdenden Berichte zu schwersten Impfnebenwirkungen, über die mittlerweile sogar regelmäßig im öffentlich-rechtlichen Rundfunk berichtet wird, zeigen diese Sätze eine durchaus zynische Oberflächlichkeit und Kaltschnäuzigkeit der verantwortlichen Richter.

Insbesondere die Tatsache, dass das RKI bereits 2017 darauf hingewiesen hat, dasslaut dem BULLETIN ZUR ARZNEIMITTELSICHERHEIT des PEI (Ausgabe 1 | März 2017) Schätzungen zufolge generell nur etwa sechs Prozent aller Nebenwirkungen und fünf bis zehn Prozent der schweren Nebenwirkungen gemeldet werden, hätte Anlass zu einer eingehenden Auseinandersetzung mit dieser Problematik geben müssen. Dass dem Gericht die Existenz auch anderer Publikationen als die täglichen bzw. wöchentlichen Berichte des RKI durchaus bekannt ist, zeigt u.a. die Zitierung des Epidemiologischen Bulletins 7/2022.

Angesichts dessen ist es nur konsequent, dass das Bundesgesundheitsministerium auf eine Anfrage lapidar geantwortet hat:„Nein, bislang fanden keine Gespräche der Kassenärztlichen Vereinigungen hinsichtlich der Datenübermittelung nach § 13 Infektionsschutzgesetz Absatz 5 mit dem Paul-Ehrlich-Institut statt“ (BT-Drucksache 20/1679, S. 114). Das heißt, das PEI versucht gar nicht erst, die Krankenkassendaten zu nutzen, um eventuellen Nebenwirkungen auf die Spur zu kommen – man könnte ja am Ende fündig werden.

Wenn die staatlichen Stellen sich schlicht weigern, ihrem gesetzlichen Auftrag nach Datenermittlung nachzukommen und das Bundesverfassungsgericht lediglich diese staatlichen Stellen befragt, ohne diese Weigerung auch nur zu rügen, dann kann es natürlich auch – ohne direkt die Unwahrheit zu sagen - behaupten, dass es nach seinen (sic!) Erkenntnissen „keine neuen Entwicklungen oder besseren Erkenntnisse gab, die geeignet wären, die ursprünglichen Annahmen des Gesetzgebers durchgreifend zu erschüttern”.

 

6. Schließlich führt das Gericht ab Rnr. 50 auf, wen es alles angehört hat, Einfluss auf die Entscheidung hatten der Begründung zu Folge allerdings nahezu ausschließlich Äußerungen von RKI und PEI. Interessant ist insbesondere die Begründung hierfür:

Der Gesetzgeber durfte auch auf die Belastbarkeit des vom Robert Koch-Institut und der Ständigen Impfkommission erhobenen und bewerteten Datenmaterials vertrauen. Beide verfügen hierfür über die notwendigen personellen und sachlichen Ressourcen, sind in ihren Beurteilungen unabhängig und international vernetzt (dazu Rn. 138 f.).“ In der zitierten Rn. 138 wird dargestellt, dass die StIKo beim Robert Koch-Institut im Fachgebiet Impfprävention angesiedelt ist.

Nun ist allgemein bekannt, dass es sich bei RKI und PEI um Bundesbehörden im Geschäftsbereich des BMG handelt. Wenn Streitgegenstand hier ein Gesetz ist, das von der Bundesregierung unter Federführung des BMG initiiert wurde, kann man das BMG ebenso wie seine nachgeordneten Behörden im prozessualen Sinn durchaus als Partei bezeichnen (vgl. §§ 94 Abs. 4, 77 BVerfGG), auch wenn dieser Begriff nicht expressis verbis verwendet wird. Wenn angesichts dessen das RKI und eine seiner Teileinheiten als „unabhängig“ bezeichnet wird, erscheint dies als bestenfalls lebensfremd. Wenn die Stellungnahmen von RKI und PEI, die offenkundig weisungsgebundene Behörden, nicht aber unabhängige wissenschaftliche Institutionen sind, wie gutachterliche Äußerungen behandelt werden und ihnen entscheidendes Gewicht beigemessen wird, ist die Frage nicht fernliegend, ob dem Gericht die organisatorische Zuordnung von RKI und PEI nicht bekannt war (das wäre allerdings ein starkes Stück) oder ob es dieser Tatsache keine Bedeutung beigemessen hat (das wäre allerdings ein noch stärkeres Stück).

Der quasi unhinterfragbare Einschätzunsspielraum von Parlament und Regierung, die absolute Höherwertung des Kollektivs über das Individuum und die kaum zu überprüfende Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen zeigen eine Abwendung von einem liberalen Staat nicht nur hin zu einer alles umsorgenden Patria, sondern zu einer Situation, in der sich Grundrechtsträger entgegen der Systematik des GG für die Wahrnehmung ihrer Grundrechte zu rechtfertigen haben.

„Der Beschluss vom 27.04.2022 stellt nach den beiden Beschlüssen zur Bundesnotbremse einen weiteren Tiefpunkt in der Geschichte des höchsten deutschen Gerichts dar. Wenn man das Ergebnis und seine Begründung analysiert, muss man sich fragen, ob damit ein Punkt erreicht ist, an dem es nicht vernünftiger wäre, bis auf weiteres jede Hoffnung, dass Karlsruhe in der Corona-Krise die Grundrechte der Bürger und die liberale Demokratie gegen einen übergriffigen Staat verteidigen könnte, aufzugeben. Vielleicht sollte man eher nach Leipzig schauen, wo das Bundesverwaltungsgericht aktuell über Beschwerden von zwei Luftwaffenoffizieren gegen die COVID-19-Impfpflicht bei der Bundeswehr zu entscheiden hat und – anders als das Bundesverfassungsgericht – mündlich verhandelt und eine echte Beweisaufnahme durchführt. Da nur der Tenor des Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts Bindungswirkung entfaltet, der – positiv formuliert – lautet, dass die §§ 20a, 22a und 73 Abs. 1a Nr. 7e bis 7h IfSG verfassungsgemäß sind, diese Normen im Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht aber keine Rolle spielen, kann der Beschluss aus Karlsruhe dem Bundesverwaltungsgericht keine Fesseln anlegen.“ (so Rixen, a.a.O.)

7. Das Gericht erkennt immerhin an, dass ein faktisches Berufsverbot existenzielle wirtschaftliche Folgen haben kann. Daraus resultiert die Verpflichtung der Behörden und Fachgerichte jeden Einzelfall genau abzuwägen.

Das Verfassungsgericht sieht die absolute Grenze der körperlichen Unversehrtheit dort, wo zwanghaft in einen Körper eingegriffen wird (vgl. Rnr. 209). Es sieht auch den Druck auf Ungeimpfte als mittelbaren Eingriff in die körperliche Unversehrtheit. Das Gericht verpflichtet damit die Entscheidungsträger im Ergebnis dazu, die Lage zu evaluieren und das Gesetz dann nicht mehr anzuwenden, wenn die ursprüngliche Begründung nicht mehr trägt.

Die Entscheidung kann also trotz aller Mängel noch dahingehend verstanden werden, dass es möglich ist, das (formal als verfassungsgemäß qualifizierte) Gesetz zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht in keinem Einzelfall anzuwenden. Für diese Konsequenz spricht schon Folgendes:

Die hier in Rede stehende Regelung verlangt von den zuständigen Behörden eine Ermessensentscheidung, die - wie im Beitrag vom Sa, 2022-05-14 15:16 dargelegt – mit guten Gründen im Ergebnis zu einer Nichtanwendung der gesetzlichen Sanktionsmöglichkeiten führen kann und angesichts des seinerzeit und nunmehr auch oben angeführten Sachstandes führen müsste.

Interessant ist auch der Ansatz in Rnr. 213. Dort wird als ein Argument für die Abmilderung der Eingriffsintensität folgendes ausgeführt:

So sieht § 20a Abs. 1 Satz 2 IfSG bei einer medizinischen Kontraindikation eine Ausnahme von der Verpflichtung vor, sich impfen zu lassen, und begegnet damit von vornherein möglichen Gefahren für das Leben und die körperliche Unversehrtheit.“

Das RKI hat allgemein gültige Feststellungen zur Kontraindikation für Impfungen aufgestellt:

Akute behandlungsbedürftige Erkrankungen (Ausnahme: postexpositionelle Impfung) stellen eine Kontraindikation für Impfungen dar. Unerwünschte Arzneimittelreaktionen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung sind bis zur Klärung der Ursache ebenfalls eine Kontraindikation gegen eine nochmalige Impfung mit dem gleichen Impfstoff. Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffs können ebenso Impfhindernisse darstellen.

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/AllgFr_Kontraindi/faq_impfen_Kontraindi_ges.html

Von besonderem Interesse ist hier die Frage der Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffs. Es handelt sich um neuartige Impfstoffe, deren Bestandteile z.T. ebenfalls neuartig sind. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass den Betroffenen bekannt ist, ob sie gegen diese Bestandteile allergisch sind. Demnach würde eine gewissenhafte und wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Impfung voraussetzen, die Betroffenen vor der Impfung einem entsprechenden Allergietest zu unterziehen. Angesichts der Neuartigkeit der Stoffe kann nur auf diesem Wege das Vorliegen einer Allergie mit möglicherweise gravierenden Folgen bis hin zum Tod ausgeschlossen werden.

Wem diese Argumentation zu hohe Anforderungen stellt oder abwegig erscheint, der sei auf folgende Informationen des PEI verwiesen, die hier schon zuvor thematisiert wurden:

https://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoffe/covid-19/covid-19-node.html

In der letzten Spalte der Übersicht „Weitere Informationen“ kann man zu jedem der „Impfstoffe“ die offiziellen Produktinformationen herunterladen. Darin wird z.B. für den Stoff Comirnaty auf die Website der EMA verwiesen, die u.a. in Abschnitt „B. PACKUNGSBEILAGE“ folgende Informationen enthält:

Gebrauchsinformation: Information für Anwender (S. 82)

2. Was sollten Sie beachten, bevor Sie Comirnaty erhalten?

Comirnaty darf nicht angewendet werden, wenn Sie allergisch gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.“

Identische Informationen finden sich für Janssen, Nu­va­xo­vid, Spike­vax (Mo­der­na) und Va­x­ze­vria (Astra­Zene­ca).

https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/comirnaty-epar-product-information_de.pdf

Wichtig ist hier die Wortwahl „darf nicht“. Hierbei handelt es sich also nicht lediglich um eine Empfehlung, sondern es wird eindeutig ein Verbot ausgesprochen. Um diesem Verbot zu entsprechen, muss also vor Verabreichung des Mittels ausgeschlossen (und nicht nur als unwahrscheinlich angesehen) werden, dass eine Allergie gegen den Wirkstoff oder ein sonstiges Bestandteil vorliegt. Anders als bei schon lange eingeführten Arzneimitteln und Wirkstoffen wie etwa Penicillin, Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen, kann bei einem neu entwickelten Wirkstoff nicht davon ausgegangen werden, dass das Vorliegen einer derartigen Allergie dem Hausarzt oder dem Patienten bekannt ist. Demnach ist auf Grund dieser Herstellerangabe zwingend ein geeigneter Allergietest vorzunehmen. Unterbleibt dies, wird das Auftreten allergischer Reaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock mit Todesfolge billigend in Kauf genommen. Ist dies der Fall, wird bekanntlich von bedingtem Vorsatz ausgegangen.


Ungeachtet der Allergieproblematik verdient noch ein weiterer Aspekt Beachtung, der hier ebenfalls schon erörtert wurde.

Besonders aufschlussreich sind zwei der sonstigen Bestandteile des Biontech-Imofstoffs:

− ((4-Hydroxybutyl)azandiyl)bis(hexan-6,1-diyl)bis(2-hexyldecanoat) (ALC-0315) und

− 2-[(Polyethylenglykol)-2000]-N,N-ditetradecylacetamid (ALC-0159)

Informationen dazu befinden sich auf der Angebots-Website des Herstellers, der Firma Echolon Biosciences Inc. unter:

https://www.echelon-inc.com/product/alc-0315/:

Dort wird zu dem Stoff mit der Bezeichnung ALC-0315 und der Katalog-Nr. N-1020 festgestellt: „Dies ist ein Produkt in Reagensqualität, das nur für Forschungszwecke bestimmt ist.“

Deutlicher ist die Darstellung des Herstellers im Technical Data Sheet, Rev 1, 07-23-21 unter:

https://www.echelon-inc.com/wp-content/uploads/2021/09/N-1020_TDS_rev1a.pdf:

ALC-0315 ist ein ionisierbares Lipid, das zur Bildung von Lipid-Nanopartikeln zur Abgabe von RNA verwendet wurde. ALC-0315 ist eine der Komponenten im BNT162b2-Impfstoff gegen SARS-CoV-2 neben ALC-0159, DSPC und Cholesterin. Dieses Produkt ist nur für Forschungszwecke und nicht für den menschlichen Gebrauch bestimmt.“

Deutlicher als mit den Worten „Dieses Produkt ist …. nicht für den menschlichen Gebrauch bestimmt.“ ist eine medizinische Kontraindikation kaum darstellbar. Also fällt jedenfalls der Stoff von Biontech unter die in § 20a Abs. 1 Satz 2 IfSG normierte Kontraindikation.

Demnach bestehen gute Aussichten, dass die Behörden und spätestens die Fachgerichte eine Impfpflicht im jeweiligen Einzelfall trotz der hier zitierten Entscheidung verneinen, indem sie das Gesetz regelkonform anwenden und von den dort grundsätzlich bestehenden Sanktionsmöglichkeiten keinen Gebrauch machen.


8. Mindestens genau so interessant wie die Ausführungen des Beschlusses ist das, was das Gericht überhaupt nicht thematisiert.

Lediglich in der Darstellung des Sachverhalts wird eher beiläufig erwähnt, dass die verwendeten Impfstoffe (nur) über eine Bedingte Zulassung verfügen (Rnrn. 7f). Über diese nicht ganz unwesentliche Tatsache wird in der Begründung kein Wort verloren. Das soll hier nun in aller Kürze nachgeholt werden.

Die „Verordnung (EG) Nr. 507/2006 der Kommission vom 29. März 2006 über die bedingte Zulassung von Humanarzneimitteln, die unter den Geltungsbereich der Verordnung (EG) Nr. 726/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates fallen“ enthält in der Präambel Nr. (10) den folgenden Text:

Die Patienten und im Gesundheitswesen tätigen Fachkräfte sollten deutlich darauf hingewiesen werden, dass die Zulassung nur bedingt erteilt wurde. Daher ist es erforderlich, dass diese Information klar aus der Zusammenfassung der Merkmale des betreffenden Arzneimittels sowie aus seiner Packungsbeilage hervorgeht.“

In Artikel 8 unter der Überschrift “Produktinformationen“ heißt es:

Wurde ein Arzneimittel nach dieser Verordnung zugelassen, muss dies aus den Informationen in seiner Zusammenfassung der Merkmale und in seiner Packungsbeilage deutlich hervorgehen. In der Zusammenfassung der Merkmale ist ferner anzugeben, wann die Verlängerung der bedingten Zulassung fällig ist.“

Wenn die Packungsbeilage eines Impfstoffs somit derartige Informationen enthält, müssen diese entweder den Patienten zur Kenntnis gebracht oder ihnen im Rahmen der obligatorischen Aufklärung vermittelt werden.

Es liegt die Frage nahe, welche Funktion ein solches Postulat im Fall einer Impfpflicht haben kann. Befindet sich jemand in einer Situation, in der ihn nur die Duldung der Impfung vor existenziellen Nachteilen schützt, ist ein entsprechender Hinweis nicht nur nutzlos, sondern zynisch. Da keine freie Entscheidung möglich ist, können Betroffene denn Hinweis nur zur Kenntnis nehmen und das Beste hoffen. Da eine solche Situation bei objektiver Betrachtung nicht hinnehmbar ist, liegt der Umkehrschluss mehr als nahe: Wenn wegen der besonderen Situation einer bedingten Zulassung eine derartige Aufklärungspflicht besteht und diese nur den Zweck haben kann, die Betroffenen möglichst umfassend über alle relevanten Faktoren zu informieren, setzt eine solche Bestimmung denkgesetzlich voraus, dass man eine Wahl hat. Wird somit auch und insbesondere bei einer bedingten Zulassung eine freie und unbeeinflusste Entscheidung vorausgesetzt, ist eine staatlicherseits festgelegte Verpflichtung zur Duldung einer Impfung zwangsläufig unzulässig.

Diesen Ansatz muss man nicht unbedingt teilen, erwägenswert ist er jedenfalls, wenn auch nicht für das BVerfG.

In Artikel 9 wird bestimmt:

Regelmäßig aktualisierte Berichte über die Sicherheit Die in Artikel 24 Absatz 3 der Verordnung (EG) Nr. 726/2004 vorgeschriebenen regelmäßig aktualisierten Berichte über die Sicherheit müssen der Agentur und den Mitgliedstaaten auf Verlangen unverzüglich oder wenigstens alle sechs Monate nach Erteilung oder Verlängerung einer bedingten Zulassung vorgelegt werden.“

Es fragt sich, woher solche Berichte kommen sollen, wenn die entsprechenden Informationen dazu nicht gesammelt werden. Soweit ersichtlich, wurden solche Berichte bislang nicht erstellt. Zur Thematik oder besser gesagt Problematik zutreffender und verfügbarer Daten hatte sich auch Lauterbach am 25.04.2022 in einem Schreiben an die Bundestagspräsidentin geäußert. Gemäß § 5 Abs. 9 IfSG hat das BMG die gesetzlichen Regelungen zur epidemischen Lage bis zum 30.06.2022 durch eine externe Expertenkommission evaluieren zu lassen. Nun habe diese Kommission, so Lauterbach, wegen einer bestehenden „Datenlücke“ geäußert, dass diese Fragestellung nicht vor dem Sommer 2023 (!) „in ausreichender Qualität und Tiefe“ bearbeitet werden könne, ggf. würden weitere Untersuchungen „vorzusehen sein“.

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus238388799/Lauterbach-schlaegt-neues-Vorgehen-bei-Massnahmen-Evaluierung-vor.html?source=puerto-reco-2_ABC-V5.0.C_new_aggregator

Dazu wurde hier bereits die Frage erörtert, wie es sein kann, dass nach mehr als zwei Jahren „Pandemie“ immer noch keine validen Daten für eine retrospektive Analyse der Maßnahmen vorliegen, diese Daten aber offenbar ausgereicht haben, um ohne irgendwelche Bedenken eben diese Maßnahmen zu verhängen. Angesichts des insoweit zu Tage tretenden Desinteresses an validen Daten stellt sich die Frage, ob und inwieweit dieser Berichtspflicht überhaupt nachgekommen wurde. Diese Frage ist um so dringlicher, als – wie hier auch schon dargelegt, das hierzulande verwendete Meldesystem eine Untererfassung von Nebenwirkungen geradezu erzwingt.

Daher sind zumindest Zweifel dahingehend angebracht, ob die bedingte Zulassung jedenfalls für Deutschland noch Bestand haben kann.

Diese Frage ist um so drängender, da es in den Produktinformationen der EMA zum Biontech-Impfstoff u.a. auf S. 73 heißt:

SPEZIFISCHE VERPFLICHTUNG ZUM ABSCHLUSS VON MASSNAHMEN NACH DER ZULASSUNG UNTER „BESONDEREN BEDINGUNGEN

Da dies eine Zulassung unter „Besonderen Bedingungen“ ist, und gemäß Artikel 14-a der Verordnung (EG) Nr. 726/2004, muss der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen innerhalb des festgelegten Zeitrahmens, folgende Maßnahmen abschließen:

Beschreibung:

Um die Wirksamkeit und Sicherheit von Comirnaty zu bestätigen, sollte der Zulassungsinhaber den endgültigen klinischen Studienbericht für die randomisierte, placebokontrollierte, beobachterblinde Studie C4591001 vorlegen. Fällig am: Dezember 2023

Um die Wirksamkeit und Sicherheit von Comirnaty zu bestätigen, sollte der Zulassungsinhaber den endgültigen klinischen Studienbericht für die randomisierte, placebokontrollierte, beobachterblinde Studie C4591007 vorlegen. Fällig am: Juli 2024“

https://www.pei.de/DE/newsroom/hp-meldungen/2022/220421-covid-19-impfstoff-comirnaty-haltbarkeitsdauer-auf-12-monate-verlaengert.html

Das heißt im Ergebnis, dass eine reguläre Zulassung vor dem Juli 2024 keinesfalls in Betracht kommt. Setzt man eine sorgfältige Prüfung des zu diesem Termin vorzulegenden Berichts voraus, darf realistisch evtl. mit einer Zulassung vor September 2024 nicht gerechnet werden. Das belegt zum einen erneut, dass es sich um einen experimentellen Stoff handelt, dessen „Wirksamkeit(!) und Sicherheit“(!) (s.o.) noch nachzuweisen ist. Das Festschreiben einer Impfpflicht – für wen auch immer – ist schon deshalb nicht zu rechtfertigen. Wenn dann zusätzlich auch noch eigentlich abgelaufene Impfstoffe ohne jede Begründung quasi mit einem Federstrich als doch noch verwendbar deklariert werden, kann man nicht umhin zu fragen, ob den hier verantwortlichen Akteuren nicht mindestens eine erhebliche Leichtfertigkeit zu unterstellen ist.

Denn bereits am  21.04.2022 hatte das PEI weitgehend unbeachtet eine erneute Verlängerung der Haltbarkeitsdauer für den Impfstoff Comirnaty bekannt gegeben:

„Für den Impfstoff Comirnaty von BioNTech/Pfizer wurde am 24.03.2022 beziehungsweise 04.04.2022 in der EU die Verlängerung der Haltbarkeitsdauer für ultratief gefrorene Durchstechflaschen für beide Dosierungen und alle Formulierungen von neun auf zwölf Monate genehmigt. Die Verlängerung um drei Monate gilt für Durchstechflaschen von Impfstoffchargen, die nach Erteilung der jeweiligen Genehmigung hergestellt wurden. Darüber hinaus kann diese Verlängerung auch rückwirkend auf Durchstechflaschen von Chargen angewendet werden, die vor der Erteilung der Genehmigung hergestellt wurden. …

Aufgrund der im September 2021 erfolgten Haltbarkeitsverlängerung von sechs auf neun Monate und der jetzt erfolgten Verlängerung von neun auf zwölf Monate verlängert sich die Haltbarkeit der Impfstoffchargen, die vor der aktuellen Genehmigung der Haltbarkeitsverlängerung abgefüllt wurden, abhängig vom Zeitpunkt der Abfüllung um drei oder sechs Monate.“

Angesichts der Tatsache, dass die Haltbarkeitsdauer ursprünglich 6 Monate betrug, haben wir es hier teilweise mit deren Verdoppelung zu tun. In der Annahme, dass die originäre Festlegung der 6-Monatsfrist auf wissenschaftlichen oder wenigstens medizinischen Gründen beruhte, stellt sich die Frage, warum beide Verlängerungsentscheidungen, also diejenige vom 10.09.2021 und nun vom 21.04.2022 keine Gründe angegeben wurden. Wenn eine Verdoppelung der Haltbarkeitsdauer verfügt wird, wären sowohl die Gründe für die seinerzeitige Festlegung auf 6 Monate als auch die Gründe für die Verlängerung von öffentlichem Interesse, vor allem für diejenigen, denen – und sei es wegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht – eine oder mehrere dieser „verlängerten“ Dosen verabreicht wurde. Das beharrliche Schweigen über die Gründe, oder besser gesagt über eine Rechtfertigung, dieser Maßnahme sollte – nicht zuletzt den Betroffenen, und natürlich auch dem BVerfG – durchaus zu denken geben. Es fragt sich (wohl eher rhetorisch), ob Betroffenen, denen eine solche verlängerte Dosis verabreicht wurde, darüber aufgeklärt wurden bzw. werden.

Auch wenn diese Verlängerung erst kurz vor der Abfassung des Beschlusses erfolgte, hätte seine Berücksichtigung nicht fern gelegen, zumal sich das Gericht bei der Einschätzung der Infektionsgefahr auf einen Bericht des RKI gleichen Datums (21.04.2022) beruft. Jedenfalls die erste Verlängerung im September 2021 hätte bei Anlegung eines Mindestmaßes an Sorgfalt auffallen können.

Wenn dem BVerfG diese Fragen und der schon aus der bedingten Zulassung folgende experimentelle Charakter der Impfstoffe nicht einmal ein Wort der Erörterung wert sind, stellt sich auch insoweit die Frage nach der qualitativen Einordnung der Entscheidung.

9. All dies zeigt, dass sich das Gerichtin nur als kleinlich zu bezeichnender Weise an Zahlen von dem BMG nachgeordneten Behörden abarbeitet, sich mit den hier zwangsläufig nur angerissenen grundsätzlichen Fragen aber nicht auseinandersetzt. Dies gilt im Grundsatz für sämtliche Entscheidungen im Rahmen des Corona-Komplexes. Damit wird zwangsläufig auch den Instanzgerichten gegenüber nicht gerade eine Vorbildfunktion ausgeübt. Gerade angesichts der Tatsache, dass – jedenfalls nach den Bekundungen der Politik – mit diesem Sommer die Problematik noch immer nicht erledigt sein soll (vgl. nur die aktuellen Äußerungen von Lauterbach und Wieler), muss von einem Verfassungsgericht, das diesen Namen verdient, erwartet werden können, dass im Rahmen einer Hauptsacheentscheidung eine umfassende Überprüfung der Lage unter Berücksichtigung aller in Frage kommenden Aspekte stattfindet, die insbesondere auch streitige Fragen erkennt, aufwirft, objektiv bewertet und auf dieser Grundlage richtungweisend ist.

Daher wären auch in diesem Fall auf einer abstrakten Ebene Kriterien zu entwickeln gewesen, wie generell in solchen Situationen zu entscheiden ist. Es hätte also allgemein überprüft werden müssen, wieviel Schaden eine Gruppe in Kauf nehmen muss, um Schäden bei einer anderen Gruppe zu vermeiden. Es hätten Kriterien entwickelt werden müssen, wie eine Regierung nachzuweisen hat, wie stark der jeweilige Schaden in der einen und der Nutzen in der anderen Gruppe ist, und wie hoch er sein muss bzw. darf, um den Schaden in einer bestimmten Gruppe zu rechtfertigen. Nur auf einer solchen Grundlage kann eine Entscheidung auch über den entschiedenen Einzelfall hinaus allgemein gültige Vorgaben entwickeln. Derartige abstrakte und allgemeinen Erwägungen sind etwas, das man (eigentlich) vom BVerfG erwarten muss. Es kann jedenfalls nicht die Aufgabe eines BVerfG sein, auf der Grundlage von ständig wechselnden Zahlenangaben – wie ein Amts- oder Verwaltungsgericht – eine auf den Moment bezogene Entscheidung zu treffen, die bereits am Tag der Bekanntgabe überholt und damit obsolet ist.

Die zu stellende Grundfrage wäre demnach gewesen, wieviele Menschen man „retten“ muss, um einen Menschen „opfern“ zu dürfen. Nun ist hier schon erörtert worden, dass eine Entscheidung zu dieser Frage bereits existiert. Die im Fall des Luftsicherheitsgesetzes entwickelten Grundsätze lassen sich für den Bereich der erzwungenen Verabreichung eines immer noch nicht regulär zugelassenen Impfstoffs – wie hier bereits erörtert - durchaus übertragen. Auch im Bereich einer Impfpflicht – sei sie nun auf bestimmte Personen begrenzt oder nicht – werden durch die mit bedingtem Vorsatz herbeigeführte Tötung einer unbestimmten Zahl von Menschen als Mittel zur bestenfalls vermuteten Rettung anderer die Betroffenen verdinglicht und zugleich entrechtlicht, indem über ihr Leben von Staats wegen einseitig verfügt wird. Ihnen wird als durch die Impfung potentiell mit dem Tod bedrohten Opfern der Wert abgesprochen, der dem Menschen um seiner selbst willen zukommt.

Wie generell im Bereich der Rechtsauslegung kann auch insoweit eine andere Auffassung vertreten werden. Wenn es aber das höchste deutsche Gericht noch nicht einmal für geboten hält, sich mit den seinerzeit von ihm selbst entwickelten Grundätzen – deren Kenntnis man wohl unterstellen kann - und der Frage ihrer Übertragbarkeit auf die aktuelle Lage auseinanderzusetzen, lässt sich dies mit den deutlichen Worten eines sehr empfehlenswerten Beitrags von Prof. Dr. Rieck auf Youtube zusammenfassen, der sich mit dem Beschluss nicht aus juristischer, sondern aus spieltheoretischer Sicht auseinandersetzt (ab Minute 14:20):

Das ist von so unterirdischer intellektueller Qualität, was wir hier gerade erlebt haben, dass das wirklich einer Demontage des Verfassungsgerichts gleichkommt. So etwas darf nicht passieren, auch nicht ein einziges Mal passieren.“

https://www.youtube.com/watch?v=JJ2kPYniubU

Vor dem Hintergrund der nur als katastrophal zu bezeichnenden „Qualität“ dieser Entscheidung ist der Ansatz, das BVerfG wegen offenkundiger Sinnlosigkeit nicht mehr anzurufen, sicherlich erwägenswert. Darüber hinaus könnten laufende Verfahren mit entsprechender Begründung für erledigt erklärt bzw. Anträge zurückgenommen werden, nicht zuletzt, um zu dokumentieren, dass sich dieses Gericht auf absehbare Zeit derart disqualifiziert hat, dass von ihm nichts mehr erwartet wird. Ein weiterer Vorteil dieses Vorgehens läge darin, dass dann Entscheidungen wie die hier vorliegende unterbleiben würden und keinerlei – insbesondere politische - Wirkung entfalten könnten

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Vor dem Hintergrund der nur als katastrophal zu bezeichnenden „Qualität“ dieser Entscheidung ist der Ansatz, das BVerfG wegen offenkundiger Sinnlosigkeit nicht mehr anzurufen, sicherlich erwägenswert. Darüber hinaus könnten laufende Verfahren mit entsprechender Begründung für erledigt erklärt bzw. Anträge zurückgenommen werden, nicht zuletzt, um zu dokumentieren, dass sich dieses Gericht auf absehbare Zeit derart disqualifiziert hat, dass von ihm nichts mehr erwartet wird. Ein weiterer Vorteil dieses Vorgehens läge darin, dass dann Entscheidungen wie die hier vorliegende unterbleiben würden und keinerlei – insbesondere politische - Wirkung entfalten könnten

Herr Schatta, Sie bemühen sich seit langer Zeit, Corona-Impfungen als mehr schädlich für die Bürger als nützlich hinzustellen. Damit betreiben Sie das Geschäft von Impfgegnern und Corona-Leugnern bzw. von selbsternannten "Querdenkern".

Das können Sie zwar machen, aber Sie konnten keine validen Beweise für Ihre Bemühungen und Behauptungen des Schadensüberhangs erbringen.

Daß Sie nun auch noch faktisch zu einem Boykott des BVerfG aufrufen, das zeigt mir Ihr fortgeschrittenes Abgleiten in eine obskure Gruppe von o.g. Leuten auf.

Übrigens gibt es ja inzwischen auch Corona-Impfstoffe, die nicht auf die neue mRNA-Technik aufbauen, siehe hier:

https://www.gelbe-liste.de/nachrichten/unterschiede-corona-impfstoffe

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Das von Ihnen weiter unten gewählte Beispiel Portugal ist in der Tat zum Vergleich und zur Einordnung sehr gut geeignet. Bei „our world in data“ findet sich für den Stand 31.05.2022 folgendes:

                                              Täglich neue Fälle pro Million               Impfquote:

Portugal:                                       2,447.49.                                           95 %

Deutschland:                                343.68                                                77 %

https://ourworldindata.org/coronavirus#coronavirus-country-profiles

https://ourworldindata.org/covid-vaccinations

Portugal weist demnach die weltweit zweithöchste Impfquote nach den Vereinigten Arabischen Emiraten auf, hat aber seit Anfang Mai 2022 mit zunehmender Tendenz und nunmehr mit deutlichstem Abstand die höchste Anzahl neuer Fälle pro Million Einwohner.

Ähnliches ist für

- Neuseeland mit einer Impfquote von 84 % und täglich 1,358.26 neuen Fällen/Mio. sowie

- Taiwan mit einer Impfquote von 86 % und täglich 3,377.33 Fällen/Mio. und zu beobachten.

-Italien mit einer Impfquote von 84 % kommt auf täglich 315.03 Fälle/Mio.

Demgegenüber weist der Spitzenreiter im Bereich der Impfquote, die VAE (99 %), mit 39.13 eine der niedrigsten Fallzahlen auf.

Die Betrachtung der täglichen neuen COVID-19 Todesfälle pro Million Einwohner ergibt das gleiche Bild:

Deutschland 0.76;; Neuseeland 2.76; Taiwan 4.65; VAE 0,03; Italien 1.35 ; Portugal 3.32

Hinsichtlich dieser Zahlen im Verhältnis zur Impfquote lässt sich demnach (allerdings nur wegen der Einbeziehung der VAE) weder eine eindeutig positive noch eine negative Wirkung der Impfung zwingend ableiten. Mindestens Zweifel an der Effektivität dürften allerdings durchaus gerechtfertigt sein, da es wohl niemandem gelingen dürfte, aus diesen Zahlen auch nur eine positive Korrelation abzuleiten, von einer Kausalität ganz zu schweigen.

Ungeachtet dessen ist interssant, dass Sie bei der Äußerung von Zweifeln "Beweise" verlangen, bei der Begründung von Maßnahmen inklusive Impfungen aber keine Probleme damit zu haben scheinen, dass diese auf Annahmen von Wahrscheinlichkeiten beruhen.

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Herr Schatta, wenn Sie den Blick etwas von den Infektionszahlen weg auf die Todeszahlen richten, dann sehen Sie doch den relativ guten Schutz durch die hohe Impfquote in Portugal. Darauf kommt es an.

Bei der JHU die aktuellen Zahlen:

Portugal (Pop. 10,4 Mio.):

28-Day / cases 628.017 / deaths 778

nach Normierung pro 1 Mio. Pop.:

28-Day / cases 60.386 / deaths 74,8

Verhältnis 807 : 1

Germany (Pop. 83,2 Mio.):

28-Day / cases 1.326.983 / deaths 3.149

nach Normierung pro 1 Mio. Pop.:

28-Day / cases 15.949 / deaths 37,8

Verhältnis 422 : 1

Das sind 26,4% / 50,5% der normierten Werte Portugals

In Portugal steigen die Infektionszahlen durch die neue Omikron-Variante derzeit stark an, die Todeszahlen steigen gering an.

Die Fallsterblichkeit CFR mit der Corona-Infektion mit dieser nun überwiegenden Variante ist mit einer hohen Impfquote in Portugal aber doch relativ gering.

Das hat doch die Relevanz, auf die es ankommt.

Um noch ein Mißverständnis auszuräumen, ich hätte besser anders formulieren müssen:

Sie konnten doch auch keine validen Wahrscheinlichkeiten für IHRE Behauptungen aufstellen.

Hieb- und Stichfeste eindeutige Beweise gibt es da sowieso nicht, auch das BVerfG ging ja nicht von solchen aus, die pro Impfung sprechen.

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Das alles ändert doch nichts daran, dass die Impfung z.B. in Portugal und Taiwan offensichtlich ins Leere läuft. Die Todesfälle in den Beispielen sind auf die Bevölkerung gerechnet immer noch mit am höchsten und nicht "relativ gering". Dass sie in Portugal nicht noch höher sind, könnte ja auch daran liegen, dass diese Variante noch harmloser ist als ihre Vorgängerin.

Im Übrigen vedeutet valide lt. Duden "gültig, gesichert". Somit schließen sich die Begriffe "valide" und "Wahrscheinlichkeit" schon mal aus.

Sämtliche Zahlen, die ich hier - schon über einen längeren Zeitraum - aufgezeigt habe, sind allerdings, da aus wohl auch für Sie unverdächtigen Quellen stammend, durchaus valide, es sei denn, sie sind in sich widersprüchlich, was dann auch aufgezeigt wurde. Im letzeren Fall sind dann allerdings auch diese Widersprüche valide. Die daraus abgeleitete Interpretation führt dann zu erheblichen Zweifeln an der Sinnhaftigkeit der Impfung. Das sind dann allerdings keine Behauptungen, sondern vielmehr Schlüsse dahingehend, dass jedenfalls jede Form einer Impfpflicht nicht zu rechtfertigen und die freiwillige Impfung nur nach umfssender Aufklärung und Beratung vertretbar ist.

In der Tat gibt es keine Beweise für die Effektivität der Impfung. Wenn das BVerfG demnach seine Argumentation pro Impfpflicht eben nicht auf Beweise, sondern auf Annahmen stützt, allerdings die Nebenwirkungen bis hin zu Todesfällen demgegenüber als Fakt ansieht, stellt eben dieses eines der wesentlichen Probleme dar. Das Gericht stellt die Tatsache, dass die - im Ergebnis erzwungene - Impfung zun Todesfällen führt, zu Gunsten eines körperlichen Eingriffs hintan, dessen Nutzen es lediglich auf Annahmen stützt. Wenn demnach einer mit erheblichen Unsicherheiten behafteten Annahme mehr Gewicht  beigemessen wird, als Tatsachen, ist dieser Ansatz schlicht grundrechtsfeindlich und mit der Wertentscheidung des GG nicht vereinbar.

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Auch Wahrscheinlichkeiten können valide sein, es sei denn, man will sich nur künstlich über Begriffe streiten.

Wenn in einem Fall 3 voneinander unabhängige DNA-Abgleiche von Spuren eine Übereinstimmung von 99,5%, 99,1% und 99,2% mit einer konkreten Person ergeben, dann nenne ich eine Wahrscheinlichkeit der Übereinstimmung von mindestens 99% als valide. Aber Sie können ja anderer Meinung bleiben, Herr Schatta.

Bei den Impfdaten gibt es natürlich Ungenauigkeiten, ein Impfregister jedoch könnte diese verringern, gänzlich ausschließen aber vermutlich nicht, denn bei jedem Menschenwerk sind Fehler möglich und in der Regel auch vorhanden.

Nun muß aber auch der Begriff der Plausibilität hinzugenommen werden.

Bei Ihrer Intensität der Impfgegnerschaft, Herr Schatta, muß ich doch annehmen, daß Sie selber ungeimpft sind, Ihre Sache.

Der Grundgedanke bei allen Impfungen ist doch, die Immunsysteme von Menschen durch gezielte Stimulationen auf Viren oder Bakterien vorzubereiten, und zwar auf massive Angriffe, die gefährlich werden.

Daß es dadurch auch zu überschießenden Immunreaktionen kommen kann, ist doch auch Allgemeinwissen.

Wo Wirkungen sind, sind auch Nebenwirkungen, eine Binsenweisheit.

Die großen Seuchenzüge der Menschheitsgeschichte machen das doch plausibel, daß Impfungen und Wissen über die Übertragungswege von Infektionen sinnvoll sind.

Einen Marathon oder Triathlon untrainiert zu bestreiten, würde Ihnen, Herr Schatta, vermutlich auch nicht einfallen.

Zur historischen Bildung gehört doch auch noch das Wissen, daß Europäer als Eroberer von Süd-, Mittel- und Nordamerika die vorhandene indigene Bevölkerung durch das Einschleppen von dort noch unbekannten Viren und Bakterien viel stärker dezimierten, als durch ihre Waffen, die den einheimischen Waffen überlegen waren. Auch anfängliche religiöse Mythen von "weißen Göttern" spielten ihnen noch in die Hände.

Ich nehme jetzt wieder mal die Zahlen aus dem Wochenbericht vom 02.06.2022 des RKI als Grundlage für Deutschland für eine kleine Rechnung her, aber erst im noch folgenden Kommentar.

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Ich nehme wie im April () wieder die Zahlen der Hospitalisierungen wegen Corona-Infektionen und den Impfstatus für  kleine Rechnungen her, denn auch die Hospitalisierungen sind ein Gradmesser für die Gefährlichkeit (Schwere) der Infektion, neben den Todeszahlen.

Die Infektionszahlen dagegen sind ein relativ schwacher Gradmesser wegen des wichtigen Einflusses des Testregimes für die Infektiösität (Ausbreitung) der Infektion.

Als valide kann festgestellt werden:

Die Corona-Impfungen erzeugen keine sterile Immunität, auch symptomlose Infektionen tragen jedoch zur Verbreitung der Infektion bei.

Zitat aus dem Wochenbericht vom 28.04.2022, dem letzten Wochenbericht mit diesen Zahlen, wobei ich ausdrücklich auf die Erläuterungen und Begiffsbestimmungen verweise, Herr Schatta, der Wochenbericht vom  02.06.2022 hat keine Hospitalisierungszahlen:

Aus den Impfmeldedaten ergibt sich folgender Stand (wenn nicht anders angegeben, sind zweite Auf-
frischimpfungen in allen folgenden Zahlen nicht enthalten): Bis zum Impftag 26.04.2022 (Datenstand
27.04.2022) wurden insgesamt 172.721.549 COVID-19-Impfungen in Deutschland verabreicht;
63.751.080 Menschen (76,7 % der Bevölkerung) sind mindestens einmal geimpft und 63.305.890
Menschen (76,1 %) sind grundimmunisiert. Darüber hinaus erhielten bisher 49.276.044 Menschen
(59,3 %) eine erste und 3.741.482 Menschen eine zweite Auffrischimpfung (4,5 %).

[...]

Noch ohne Impfung sind rund 78 % (rund 4,1 Mio. Menschen) der 5- bis 11-Jährigen und 34 % (rund 1,6 Mio.
Menschen) der 12- bis 17-Jährigen. In der Altersgruppe 18-59 Jahre sind hochgerechnet 17 % (rund
7,6 Mio. Menschen) und in der Altersgruppe ab 60 Jahre hochgerechnet 9,2% (rund 2,2 Mio. Men-
schen) noch ungeimpft.7

Zuerst eine Überprüfung dieser Daten auf Plausibilität:

Die Population für die %-Zahlen ist die Bevölkerung der BRD von ca. 83,1 Mio.
Ungeimpft sind die hier nicht aufgeführten 0 - 5-Jährigen und weitere gerundete (4,1 + 1,6 + 7,6 + 2,2) = 15,5 Mio.

Die Altersgruppe der 0 - 5-Jährigen umfaßt 4,76 Mio nach statista (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1365/umfrage/bevoelkerung-deutschlands-nach-altersgruppen/), die Tabellensumme ist übrigens 83,16 Mio.

Daher sind ungeimpft ca. 20,3 Mio Menschen in der BRD, oder ca. 24,4 % der gesamten Bevölkerung.

Das paßt doch recht gut zu den 76,7%, wobei sich da rechnerisch als Summe 101,1% ergibt, Herr Schatta kann sich daran wieder hochziehen, wenn er möchte.

Aus diesen Prozentzahlen lassen sich wieder für die Bereinigung der Hospitalisierungszahlen Quotienten bilden, wie gehabt.

Und weiter könnte doch jeder wieder den angenäherten Erfolg der Impfungen aus den bereinigten Hospitalisierungszahlen ablesen, wenn er sich diese Zahlen aus der Seite 28 zieht.

Oder die Leser (m,w,d) sehen sich die Zahlen der geschätzten Impfeffektivität auf der Seite 29 des Wochenberichts vom 28.04.2022 an. 
 

Impfgegner jedoch werden auch das nicht tun, oder Wahrscheinlichkeiten davon ableiten.

Übrigens wissen doch die Strafrechtler, daß für die Zulassung einer Anklage die Verurteilungs-Wahrscheinlichkeit vom Gericht beurteilt wird und auch bei jedem Urteil sich eine finale Überzeugungsbildung aus den Wahrscheinlichkeiten der Indizien ableitet, selbst Geständnisse garantieren ja kein richtiges Urteil. Ein Restrisiko für ein Fehlurteil bleibt daher immer vorhanden.

Beste Grüße

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Korrektur zu den Zahlen zum Wochenbericht vom 28.04.2022 im Kommentar vom Sa, 2022-06-04 um 05:54 Uhr :

Die Zahlen für die 0 - 4-Jährigen sind anzugeben, das sind ca. 5/6 von 4,76 Mio = 4,0 Mio, sonst sind die 5-Jährigen doppelt gezählt !

Dann sind ungeimpft ca. 19,5 Mio oder etwa 23,4 % der gesamten Bevölkerung. Das paßt also hervorragend zu den 76,7 %, wobei sich da rechnerisch als Summe 100,1% ergibt.

Die nach Impfstatus aufgeschlüsselten aktuellen Hospitalisierungszahlen habe ich leider nicht, auch hier nicht zu finden:

https://impfdashboard.de/

Die reinen Hospitalisierungsinzidenzen bieten keine Aufschlüsselung nach Impfstatus, siehe hier:

https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus

Der 7-Tage-Wert pro 100.000 mit Stand vom 03.06.2022 beträgt 2,44, Tendenz ist steigend seit dem 30.05.2022.

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Das Gericht stellt die Tatsache, dass die - im Ergebnis erzwungene - Impfung zun Todesfällen führt, zu Gunsten eines körperlichen Eingriffs hintan, dessen Nutzen es lediglich auf Annahmen stützt. Wenn demnach einer mit erheblichen Unsicherheiten behafteten Annahme mehr Gewicht  beigemessen wird, als Tatsachen, ist dieser Ansatz schlicht grundrechtsfeindlich und mit der Wertentscheidung des GG nicht vereinbar.

Auch der Nutzen wird auf Tatsachen gestützt, wobei Ihre o.g. Todesfälle wegen Impfungen doch auch einem Diagnose-Irrtum unterliegen können, Herr Schatta, daher auch als angenommen gewertet werden können !

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Zu den Corona-Impfstoffen siehe auch:

https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Biontech-Moderna-Novavax-Wie-wirken-die-Corona-Impfstoffe,coronaimpfstoffe100.html

https://www.apotheken-umschau.de/coronavirus/impfstoffe-gegen-die-omikron-variante-870069.html

https://www.deutschlandfunk.de/impfstoff-entwicklung-welchen-technologien-gehoert-die-zukunft-100.html

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KF220529: Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 187 von 192 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 164 von 192 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 16/192, USA 147/192 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 165/192.  Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Trendwende/Trend: 16/17 Trendwende (nur Bremen fehlt noch, aktuell k= -1).
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  9.24 nach 8.82, 10.0, 17.2, 16.2, 15.2, zum 34. Mal in Folge im positiven Bereich. 7TM De fallen das 33. Mal in Folge.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe.
Hospitalisierungsrate  1.84 nach 2.0, 2.21, 2.44, 2.93, 2.56, 3.33; absolut 1534 nach 1663, 1838, 2029, 2436, 2129, 2769.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 62 Mal nach 17x steigen: 7TM=692.7 nach 715, TW=643 nach 650.
Todeszahlen werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=76.9 nach 76.7, 75.7, 82.4, 103.7, 107.9, 110.1, 118.1, Tageswerte: 2 (So) nach 8 (Sa), 73, 2 (Himmelfahrt), 136, 158, 159,  1 (So), 1 (Sa), 120, 151, 165.
Geimpft (25.05.): 2Geim=75.9%  AlleAuff=59.7% Auff>60=80.1% Genesene (28.5.22)=30.3%, SchutzQuote=106.2%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenzen für NeuInf in Berlin (16,8% !)  über dem rechnerischen Maximalwert, Saarland ausnahmsweise mal nicht. Hingegen deutlich bis extrem darunter:  De (26.4%), Hamburg (67.4%), NiedS (31.8%), NRW (28%), Rh-Pf (35.2%), Sachsen (32.9%), Schleswig (24.9%) und Thüringen (51.5%). Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

Hier stellen sich auch Juristen ständig gegen Virologen und Epidemiologen und lamentieren wegen Grundrechtseingriffen und wollen mehr wissenschaftliche Untersuchungen haben, aber z.B. ein Impfregister lehnen Juristen auch ab, ein solches jedoch würde der Wissenschaft in Sachen Corona und auch künftigen neuen Epidemien / Pandemien sehr dienen.

Siehe dazu auch:

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134179/OeGD-Impfregister-moeglichst-bald-waere-wichtig

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/impfregister-105.html

Was soll dieses Geeiere also ?

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KF220530: Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 189 von 193 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 166 von 193 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 18/193, USA 144/193 nach Wochensummeninzidenzen. De Rang 7T-Tote 162/193.  Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Trendwende/Trend: 16/17 Trendwende (nur Bremen fehlt noch, aktuell k= -1).
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  5.47 nach 9.24, 8.82, 10.0, 17.2, 16.2, 15.2, zum 35. Mal in Folge im positiven Bereich. 7TM De fallen das 33. Mal in Folge.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe.
Hospitalisierungsrate  2.19 nach 1.84, 2.0, 2.21, 2.44, 2.93, 2.56, 3.33; absolut 1821 nach 1534, 1663, 1838, 2029, 2436, 2129, 2769.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 62 Mal nach 17x steigen: 7TM=673.3 nach 692.7, TW=659 nach 643.
Todeszahlen werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante:  7TM-NeuTot=73.6 nach 76.9, 76.7, 75.7, 82.4, 103.7, 107.9, 110.1, 118.1, Tageswerte: 136 nach 2 (So), 8 (Sa), 73, 2 (Himmelfahrt), 136, 158, 159,  1 (So), 1 (Sa), 120, 151, 165.
Geimpft (25.05.): 2Geim=75.9%  AlleAuff=59.7% Auff>60=80.1% Genesene (30.5.22)=30.4%, SchutzQuote=106.3%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote.
Inzidenzlotterie (Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Die Inzidenzen für NeuInf in Berlin (16,5% !), Bremen (5.5%) und Saarland wie meist über dem rechnerischen Maximalwert. Hingegen deutlich bis extrem darunter: Hamburg (23.5%), NiedS (31.8%), Rh-Pf (32.4%), Sachsen (21.8%), Schleswig (21.1%). Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

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