Corona-Zahlenvergleiche und kriminologische Dunkelfeldforschung, 2. Auflage

von Prof. Dr. Henning Ernst Müller, veröffentlicht am 19.10.2021
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Zweite Auflage des Blogeintrags vom 29.03.2020 (19.10.2021).  Die frühere Diskussion mit mehr als 6700 Kommentaren ist weiterhin einsehbar.

 

Dieser Beitrag stammt vom 29. März 2020. Der ursprüngliche Text ist also bereits mehr als drei Jahre alt. Er wurde und wird aktualisiert durch Updates, die - bis auf das derzeit neueste Update  - unten angehängt sind. Das aktuelle Update sowie Tabellen und Diagramme finden Sie VOR dem ursprünglichen Beitrag, also ganz oben. Die früheren wöchentlichen Updates finden Sie auch im Kommentarbereich.
 

Neuestes Update (vom 23.05.2023)

Nachdem die Pandemie als überstanden gilt und sämtliche Maßnahmen zurückgefahren bzw. aufgehoben wurden, wird insbesondere unter den schärfsten Kritkern der Maßnahmen ("Querdenker") zum Teil verbreitet, die Pandemie habe möglicherweise gar nicht existiert, die Maßnahmen (sämtliche) seien von vornherein unnötig gewesen. Zusätzlich werden dann Theorien verbreitet, warum das politische Establishment oder "bestimmte Kreise" an der Pandemie Interesse gehabt hätten, sei es, um totalitäre Maßnahmen auszuprobieren, sei es, um mit unnötigen Impfstoffen Geld zu verdienen. Die krassesten Behauptungen haben klar antisemitische Konnotationen.
Es  soll hier ein neuerer Blick auf die Übersterblichkeitsziffern geworfen werden. Wieder habe ich mich auf die Staaten konzentriert, die ich hier seit 2020 beobachtet habe: Die Nachbarstaaten Deutschlands und einige größere westliche Nationalstaaten.

Bis auf Luxemburg (nur 36 "mehr" Tote pro 100.000 Einw.) zeigen alle doch signifikant erhöhte Sterbezahlen, die auch in ihrer zeitlichen Verteilung (zweite Grafik) den Schluss auf die primäre Ursache COVID zulassen. Die Übersterblichkeit wird zwischen 100 (Dänemark) und knapp 500 (Tschechien und Polen) pro 100.000 Einwohner angezeigt. Als Vergleichszahl: In der EU sterben jährlich bei Autounfällen 440 pro 100.000 Einwohner, d.h. die Pandemie hat zusätzliche Sterbefälle etwa in der Größenordnung des Autoverkehrs verursacht.

 

 

Ursprünglicher Beitrag vom 29. März 2020:

Seit Wochen starren wir alle auf die Infektionszahlen und die Zahl der Todesfälle, überlegen uns, wie Deutschland im Vergleich zu Italien, Frankreich, USA, Südkorea etc. dasteht, sprechen über Exponentialfunktion usw. Seit Wochen denke ich, dass diese Infektionszahlen eigentlich überhaupt nichts aussagen können, denn sie sind weitestgehend eine Funktion der Rate und der Selektion der Messung.

Die täglich angegeben Zahl der Infizierten ist in etwa so verlässlich wie die Zahl der Betäubungsmitteldelikte in der Kriminalstatistik: Wenn niemand die BtM-Delikte kontrolliert und aufzeichnet, dann GIBT es sie offiziell einfach nicht. Und wenn die Polizei damit beginnt, BtM-Straftaten zu verfolgen und Personen auf Btm zu kontrollieren, dann sind die Fall- und die  Tatverdächtigenzahlen in der polizeilichen Kriminalstistik komplett davon abhängig, wie viele Polizeibeamte wo und wen kontrollieren, wiederum auch abhängig davon, wie die Polizeibeamten ausgerüstet werden und wie motiviert sie bei den Kontrollen sind.

Übertragen auf COVID19: Die Anzahl (wie viele werden überhaupt getestet?) und die Verteilung (wer wird getestet?) der Tests ist derzeit  national, regional, gesundheitspolitisch und faktisch so unterschiedlich und Maßstäbe wie Selektionskriterien ändern sich im Zeitverlauf so stark, dass die Zahl der positiv Getesteten für die derzeitigen Ländervergleiche objektiv praktisch wertlos ist.

Wenn die Zahlen ansteigen, KANN es theoretisch daran liegen, dass die Infektionen tatsächlich häufiger sind, aber es kann genauso daran liegen, dass man mehr Personen getestet hat oder die Selektionskriterien verändert hat, dass man stärker als vorher in einer betroffenen Region testet oder stärker eine andere Altersgruppe oder dass es leichter geworden ist für Personen, die sich krank fühlen, beim Hausarzt getestet zu werden. Anders als das RKI jetzt angekündigt hat, ändert sich an den Verzerrungen auch nichts dadurch, dass man einfach die Anzahl der Tests erhöht: Neue Kriterien machen Vergleiche zur vorherigen Situation noch schwieriger, wenn nicht unmöglich, und sie können die Realitätsabbildung sogar noch stärker verzerren.

Wir starren also auf Kurven, deren Datengrundlage anhand der Messkriterien einfach viel zu unterschiedlich ist und sich noch dazu auch innerhalb eines Staates nahezu täglich ändert, zB hinsichtlich der Verfügbarkeit und Distribution von Tests und Laboratorien. Noch dazu hinken die Ergebnisse einige Tage der Testung hinterher - in den einzelnen Ländern und Regionen unterschiedlich lange verzögert.

Diese täglichen Vergleiche sind deshalb m.E. komplett sinnlos.

Sinnvolle Vergleiche wären möglich, wenn in jedem Land bzw. in jeder betr. Region eine repräsentative Stichprobe von allen Einwohnern  gezogen und getestet würde (ich schätze 1000 Personen würden in einer Region ausreichen, deren Betroffenheitsgrad vorher bestimmt wurde, für die ganze Bundesrepublik müsste ein weit größere Stichprobe gezogen werden, siehe Diskussion unten), und zwar in regelmäßigen ca. 48-stündigen Abständen: Denn allein daraus, aus einer repräsentativen Stichprobe, die Region, Geschlecht, Alter der Gesamtbevölkerung abbildet, könnten Schlüsse darauf gezogen werden, wie hoch die Infektionsrate tatsächlich ist, wie stark sie steigt und wie viele Infizierte voraussichtlich schwer erkranken, also hospitalisiert oder beatmet werden müssen oder sterben. Schließlich lässt sich nur so ermitteln, ob diese Kurve der Neu-Infizierten aufgrund der getroffenen Maßnahmen abflacht. Denn auch dies lässt sich mit den derzeitigen Messungen gar nicht ermitteln: Solange nicht jeder getestet wird/werden kann oder zumindest eine repräsentative Stichprobe von allen, werden selbst bei Absinken der tatsächlichen Neuinfektionsrate die gemessenen Infektionszahlen noch ansteigen, denn man schöpft dann nur das (bisher nicht getestete) Dunkelfeld aus.

Warum die WHO eine solche repräsentative Stichprobe nicht anregt oder verlangt (nicht einmal von den großen Industriestaaten), ist ein Rätsel. Denn nur so ließe sich der Status und die Entwicklung der Pandemie einigermaßen zuverlässig ermitteln.

Solange es solche repräsentativen Studien nicht gibt, könnte ein anderer Vergleich der zugänglichen Daten nützlich sein, so wie es auch in der Kriminologie etwa bei internationalen Vergleichen erfolgt. So wird für den Vergleich der Gewaltprävalenz die Tötungsrate international verglichen, also die vorsätzlichen Tötungen im Verhältnis zur  Bevölkerung, also (relativ besser) messbare „hard facts“, die nicht praktisch zu 80 bis 90 % von der Selektion bei der Messung abhängen.

Ein einigermaßen hartes Faktum ist die SterbeRATE in der Bevölkerung. Wir können in den westlichen Gesundheitssystemen jedenfalls davon ausgehen, dass die Todesfälle durch COVID19 zwar nicht perfekt, aber wesentlich besser und objektiver erfasst werden als die tatsächlichen Infektionszahlen. Noch besser wäre es, die Zahl der schwer Erkrankten zu vergleichen, denn die Sterbefälle hängen wegen der unterschiedlichen Gesundheitssysteme ja auch davon ab, wie gut oder schlecht die medizinische Versorgung in einer Gesellschaft mit der Pandemie umgehen kann (Stichwort: Intensivbetten, Beatmungsgeräte).

Im Netz habe ich nur eine Stelle gefunden, die die Todesraten für westliche Industriestaaten regelmäßig auswertet und in Beziehung setzt. Kevin Drum ist ein Blogger aus Kalifornien, der neun Staaten miteinander vergleicht Ein keineswegs perfekter Vergleich, dessen Aussagekraft aber m.E. etwas besser einzuschätzen ist.

Zu beachten sind folgende Setzungen:

1. Die Todeszahlen werden jeweils auf die Gesamtbevölkerungszahl bezogen (und nicht, wie üblich, auf die Zahl der gemessenen Infizierungen).

2. Es wird der Vergleichs-Nullpunkt jeweils bei 1 Todesfall pro 10 Millionen der Bevölkerung gesetzt (und nicht wie üblich, ab dem Zeitpunkt einer aufgrund relativ willkürlicher Testraten angenommenen Anzahl der Infektionen.

3. Die "Italienkurve" wird zum Vergleich herangezogen, weil dort relativ früh ein Sterbefall pro 10 Million Bevölkerung aufgetreten ist und alle anderen westlichen Staaten einige Tage oder Wochen hinterherlaufen.

Was sind nun die Erkenntnisse aus diesem Vergleich (27.03.2019)?

a) anders als alle anderen feststellen: Deutschland steht (bisher) nicht wesentlich besser da als Italien. DE ist vielmehr mit ITA auf derselben Linie wie Frankreich, Schweden und UK. Erst die kommenden Wochen werden zeigen, ob DE tatsächlich die Krise so viel besser bewältigt als ITA.

b) Die Schweiz steht überraschend gut da, Spanien viel schlechter als ITA.

c) USA und Canada stehen in dieser Statistik derzeit– noch – gut da, sogar besser als Deutschland.

Einwände, wie etwa das  Dunkelfeld der ungetestet/unbehandelt am Virus Verstorbenen sind allerdings auch hier in Rechnung zu stellen. Erst nach der Krise wird man an der Steigerung der Sterblichkeit im Jahr 2020 weitere Einschätzungen treffen können, auch was die mittelbaren Sterbefälle (durch allg. Überlastung des jew. Gesundheitssystems) angeht.

Update (31.03.20):

Ich habe als Bild oben die neuere Grafik von Kevin Drum eingefügt (Stand ist jetzt 30.03.):

a) auch in Deutschland steigen die Sterberaten zwar, aber sie bleiben jetzt etwas niedriger als in Italien im verglichenen Zeitpunkt. Frankreich und UK sind in etwa auf demselben Pfad wie ITA

b) Die Schweiz bleibt bei den Sterbezahlen unter der Vergleichskurve Italiens - dies könnte in etwa der Pfad sein, der sich auch in DE zeigen wird (CH ist in diesem Vergleich neun Tage voraus).

c) In USA steigen die Sterbezahlen an, liegen aber noch deutlich unter der Italienkurve.

Was allerdings diese Kurvenvergleiche nicht abbilden (können), ist, wie sich das Virus innerhalb der einzelnen Staaten verbreitet. Besonders gefährlich ist es dort, wo viele Risikogruppenangehörige  infiziert werden - dort steigen auch die Sterberaten erheblich. Sind dies begrenzte Regionen innerhalb eines Staatsgebildes, dann zeigt sich dies kaum in der Sterblichkeitsrate für den Gesamtstaat. Dies zeigt sich etwa in den USA, aber auch in China (das in dieser Grafik nicht enthalten ist). Man müsste für diesen Vergleich dann kleinere Einheiten verwenden, also etwa den Staat New York oder die Provinz Hubei.

 

Es wird nun unter Leitung des Virologen Streeck zumindest in dem ersten deutschen Infektionscluster Heinsberg eine repräsentative Panel-Studie mit 1000 Personen durchgeführt, Es werden damit nicht nur die (bisher) getesteten und positiven Fälle bei Infektionsverdacht erfasst, sondern eine repräsentative Stichprobe aus dem gesamten Landkreis. Dies geht deutlich in die Richtung, die ich oben angedeutet habe, auch wenn sie natürlich keinen Vergleich zwischen verschiedenen Bundesländern und schon gar nicht Staaten ermöglicht. Wünschenswert wäre zumindest eine weitere repräsentative Pilotstudie in einem bisher unauffälligen Landkreis und ähnliche Panel-Studien in zwei Städten. Aber man kann nicht alles haben. Die Kritik daran, dass man nicht schon vorher repräsentative Studien durchgeführt hat, teile ich.

Update (3. 4. 2020):

Es ist nun mind. eine weitere Studie geplant, die das Dunkelfeld aufhellen soll, berichtet der Spiegel heute.

Update (6.4.2020):

Ich habe die Grafik von Kevin Drum aktualisiert.
Fortschreibung der vorher genannten Entwicklungen:
a) die Sterberaten in DE bleiben deutlich unter denen von Italien, sie sind auch besser als die Entwicklung in der Schweiz

b) Frankreich und UK liegen nun etwas über der Kurve von Italien, Schweden etwa gleichauf

c) Die USA bleiben bislang unter der Kurve von Italien, scheinen aber "aufzuholen"

d) Spanien zeigt die schlimmste Entwicklung der neun verglichenen Staaten, Canada die beste.

Update (7.4.2020)

Auszug aus einem Thesenpapier von Schrappe u.a. vom 5. April (Aerztezeitung dazu):

These 1.1. Die Zahl der gemeldeten Infektionen hat nur eine geringe Aussagekraft, da
kein populationsbezogener Ansatz gewählt wurde, die Messung auf einen
zurückliegenden Zeitpunkt verweist und eine hohe Rate nicht getesteter (v.a.
asymptomatischer) Infizierter anzunehmen ist.
1. Die Zahl der täglich beim RKI gemeldeten Fälle wird in hohem Maße durch die
Testverfügbarkeit und Anwendungshäufigkeit beeinflusst.
2. Unter Berücksichtigung dieser anlassbezogenen Teststrategie ist es nicht
sinnvoll, von einer sog. Verdopplungszeit zu sprechen und von dieser Maßzahl
politische Entscheidungen abhängig zu machen.
3. Die Darstellung in exponentiell ansteigenden Kurven der kumulativen Häufigkeit
führt zu einer überzeichneten Wahrnehmung, sie sollte um die Gesamtzahl der
asymptomatischen Träger und Genesenen korrigiert werden.
4. Die Zahl der gemeldeten Fälle an Tag X stellt keine Aussage über die Situation
an diesem Tag dar, sondern bezieht sich auf einen Zeitpunkt in der Vergangenheit.
5. Ungefähr zwei Drittel der Infizierten werden zu diesem Zeitpunkt nicht erfasst.
6. Überlegungen zu populationsbezogenen Stichproben (Nationale Kohorte)
müssen intensiviert werden.

Die These entspricht weitestgehend meiner Kritik oben.

Update (9.4.2020)

Grafik von Kevin Drum aktualisiert.

Aus der Berichterstattung über erste Ergebnisse aus der oben erwähnten Heinsberg-Studie:

Das sind die ersten, aber schon repräsentativen Zwischenergebnisse:

  • Bei 15 Prozent der untersuchten Bewohner Gangelts konnte eine Infektion nachgewiesen werden.
  • Die Wahrscheinlichkeit, an der Krankheit zu sterben, liegt in Gangelt bei 0,37 Prozent.
  • Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Letalität aktuell laut der Johns-Hopkins-Universität bei 1,98 Prozent - also fünf Mal höher.

An der Pilotstudie, bei der es darum ging mehr über die Dunkelziffer des Virus und Übertragungswege herauszufinden, nahmen Streeck zufolge mehr als 1000 Bewohner teil. Die Untersuchung basierte auf Fragebögen, Rachenabstrichen und Blutentnahmen (zum Test von Antikörpern, die auf eine Immunität hinweisen).

Update (11.4.2020)

Inzwischen wird die Heinsberg-Studie stark kritisiert, zum einen wegen der frühen Veröffentlichung mittels einer Art Medienkampagne, zum anderen wegen (angeblicher) methodischer Fehler zum dritten, weil sie nichts wesentliches aussage über Deutschland insgesamt.

Ich habe im Moment eine ganz andere Kritik, die daran anknüpft, was die Studie als Zwischenergebnis aussagt: Unabhängig davon, ob diese oben geäußerten Kritikpunkte zutreffen, denke ich, dass dieses Zwischenergebnis nicht stützt, zu welcher politischen Aussage es jetzt verwendet wird oder werden soll: Es sind aus diesen Zahlen m.E. keine Argumente für oder gegen "Lockerungen" zu entnehmen. Es lassen sich insbesondere zwei Nachrichten/Botschaften entnehmen, die sich in der Richtung widersprechen.

1. Die - eingeschränkt - gute Nachricht:  Das Virus wäre (wenn die Ergebnisse bestätigt werden können) weniger tödlich als bislang von vielen angenommen. Ob das auch auf die Gefährlichkeit zutrifft, dazu müsste auch noch die Hospitalisierungsrate genannt werden, denn wenn die Erkrankten nur aufgrund besonders guter Kliniken gerettet werden können, dann sagt uns diese Sterberate noch nicht viel über die weltweite Gefährlichkeit im Sinne von schwerer Erkrankung.

2. Die schlechte Nachricht: Selbst in Heinsberg sind erst 15 % der Menschen infiziert. Das bedeutet hochgerechnet, dass in Deutschland wohl weit weniger infiziert sind (1 %?) und das bedeutet wiederum, dass wir noch sehr weit entfernt snd von einer Herdenimmunität, da noch 99 % der Menschen infiziert werden können, wenn wir nicht auf Distanz gehen.

Also: Vorsicht ist geboten, sowohl bei  der Interpretation der Daten als auch bei politischen Konsequenzen.

Update (13.04.20):

Ich habe die Diagramme von Kevin Drum nochmal neu eingefügt. Es zeigt sich bei den Sterberaten in DE (bezogen auf die Bevölkerung!) ein hoffnungsvoller "Knick" seitwärts.

Einiges, was ich oben im Beitrag geschrieben habe, sieht auch Prof. Vogt, ein Schweizer Virologe, ähnlich, in einem sehr lesenswerten Beitrag, der insbes. auf die Schweizer, aber auch auf die europäische Reaktion und Situation insgesamt eingeht und die politischen Versäumnisse klar herausstellt, hier:  Quelle: Mittelländische

Update (17.04.20):

Habe die Diagramme von Kevin Drum aktualisiert. Die Todesraten und ihr Wachstum unterscheiden sich nun stark. Deutschland und Kanada liegen recht gut - ein  Abflachen der Kurve in Deutschland ist zu erkennen, Schweden und USA sind aber offenbar noch nicht am "Peak" der Sterbezahlen angekommen, auch Frankreich macht keinen sehr hoffnungsvollen Eindruck.

Beachten Sie (neben der Kurvenentwicklung) auch die Sterbefälle pro Million der Bevölkerung.

Mein Monitum, dass Dunkelfeldstudien erforderlich seien, wird inzwischen von fast allen geteilt, auch - reichlich spät, finde ich - vom RKI: Pressemitteilung vom 9. April 2020.

Auch Kollegen von meiner Universität haben sich  in dem Sinne geäußert, wie ich es oben angedeutet habe (Auszug aus der Pressemitteilung, die Hervorhebung stammt von mir):

Peterhammers Studie legt die Vermutung nahe, dass um den 20. März 2020 herum die tatsächlichen Infektionen in Deutschland über die Kapazitäten für positive Tests hinausgewachsen sind. Ab diesem Zeitpunkt ist in der Verlaufskurve der Neuinfektionen mit SARS-CoV-2 eine deutliche Verlangsamung festzustellen. Der Grund für diese Stagnation liege jedoch nicht darin, dass die politischen Maßnahmen gegriffen hätten - ein positiver Effekt durch die Schließung von Kitas, Schulen und Geschäften sowie durch das Social Distancing hätte sich erst zu einem deutlich späteren Zeitpunkt in den gemeldeten Zahlen niederschlagen können, erläutert Peterhammer. Vielmehr sei es ab diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich gewesen, die tatsächlichen Neuinfektionen mithilfe der Testmethoden zu erfassen. Laut Studie spiegelten die gemeldeten Infektionen derzeit vermutlich nicht länger die tatsächlichen Fälle wider, sondern lediglich die Nachweiskapazitäten.

Felix Peterhammer spricht sich dafür aus, für die Überprüfung der Maßnahmen groß angelegte Zufallstests in der Bevölkerung durchzuführen - ähnlich wie bei Wahlumfragen könnte das Ergebnis anschließend auf die gesamte Bevölkerung hochgerechnet werden. Verdachtsabhängig sollte nur noch dort getestet werden, wo es medizinisch notwendig und sinnvoll ist, zum Beispiel bei schwer Erkrankten oder bei Klinikpersonal.

Update 20.04.2020:

Kevin Drum hat in seinem Blog die Darstellungsweise verändert. Er will nun zeigen, welche Länder anhand der Todesfallzahlen schon am Höhepunkt (peak) der Kurve angekommen sind bzw. diesen überschritten haben. In seinen Grafiken (unteres Bild) wird ein 6-Tages-"rolling average" verwendet, d.h. es wird jeweils der Durchschnitt der letzten 6 Tage angezeigt, um die Ausschläge täglicher Abweichungen etwas auszugleichen. Zu beachten ist, dass die Grafiken in den Zeilen verschiedene Skalen benutzen.

Um die frühere Aussage weiter zu ermöglichen, habe ich die gemeldeten Todesopferzahlen derselben neun Staaten mit der App "shinyapp" in einem Diagramm vereint (oberes Bild). Hier zeigt sich nun deutlich, wie stark die Staaten sich unterscheiden: Spanien leider außer Konkurrenz hoch, Italien, Frankreich und UK in etwa auf demselben Pfad, die USA, Schweiz und Schweden etwa gleichauf, Deutschland und Canada ebenfalls ungefähr gleichauf mit den niedrigsten Werten.

Bei shinyapp können Sie selbst weitere Grafiken erstellen und beliebige Staaten vergleichen.

 

Update 23.04.2020:

1. In einem Artikel auf der Seite von üben Sozialwissenschaftler unter dem Titel:

"Lockdown im Blindflug Was bei den Corona-Studien derzeit alles falsch läuft"

ebenfalls methodische Kritik an der bisherigen Datenbasis zur Coronakrise und es werden repräsentative Studien gefordert, Zitat:

Die Sozialwissenschaftler Menno Smid von Infas und Prof. Rainer Schnell von der Universität Duisburg-Essen beobachten immer noch eine Fixierung auf die Zahl der Infizierten. Diese sind nicht nur irreführend, weil in jedem Land zu anderen Zeitpunkten der Erkrankung und nach anderen Maßstäben getestet wird. Der Unterschied auf den Anteil der Verstorbenen im Verhältnis zu den Infizierten, erklärt sich daraus. Es handelt sich laut Schnell auch um eine „selbstrekrutierte Stichprobe“ – getestet wird nur wer Symptome zeigt –, die wenig aussagekräftig ist.

Auch die bisherigen repräsentativen Studien wiesen erhebliche methodische Mängel auf. Die geplante Studie in München sei zwar grundsätzlich geeignet, jedoch wird an der Erhebung unter Polizeibegleitung Kritik geübt:

Diese Vorgehensweise sei wohl gewählt worden, um die Unbedenklichkeit und Seriosität zu verstärken. Aus sozialwissenschaftlicher Perspektive entstehe so jedoch ein verfälschender Interviewereffekt, so Schnell. Schließlich ist die Teilnahme freiwillig und mancher Bürger könnte sich von dem Polizeischutz abgeschrecken lassen. Dann ist es aber wiederum nicht mehr zufällig, wer mitmacht.

2. Auf der Seite "coronasoziologie.net"  findet sich ein Artikel der beiden vorgenannten Soziologen, in denen die methodischen Problem noch einmal näher erläutert werden.

3. Ich selbst habe meine Überlegungen noch einmal in einem Interview mit der Pressestelle der Uni Regensburg zusammengefasst. Das Interview ist auf der Homepage der Uni verfügbar.

 

Update 24.04.2020:

1. Ich habe die Grafiken/Diagramme oben aktualisiert, auch wenn es zunehmend Kritik auch an der Zuverlässigkeit der täglichen Sterbezahlmeldungen gibt (siehe dazu 2.).

Die Entwicklung der Daten anhand der vorhandenen Sterbezahlen zeigt die Fortführung der bisherigen "Kurven" bei den neun beobachteten Staaten, mit einer Ausnahme: In Schweden zeigt sich ein stärkerer Zuwachs als in USA und Schweiz. Schweden erhält ja ganz besondere Beachtung, weil dort deutlich weniger  Distanzmaßnahmen behördlich angeordnet wurden als in den anderen europäischen Ländern. 

2. Nach meinem Interview, das auf der Homepage der Universität Regensburg veröffentlicht wurde, erreichte mich die Post eines örtlichen Kollegen aus den Humanwissenschaften, der wesentlich detaillierter ganz ähnliche Kritik an den offiziellen Infektionszahlen formuliert hat. In seinem Aufsatz "The Scenario of a Pandemic Spread of the Coronavirus SARS CoV 2 is Based on a Statistical Fallacy" hat Christof Kuhbandner  (hier die Pre-Print-Publikation, hier ein deutschsprachiger Beitrag auf scilogs, der sich auf die deutsche Situation bezieht) sich intensiv mit den Daten auseinandergesetzt und ebenso wie ich konstatiert er, dass die Infektionszahlen im Wesentlichen das Testgeschehen und nicht das Infektionsgeschehen wiedergeben.

Zitat:

since the number of conducted coronavirus tests has rapidly increased over time as well, the apparent increase in infections may actually reflect increased testing, rather than a rapid spread of the coronavirus. To examine this issue, data from Austria, Belgium, France, Germany, Italy, and USA were analyzed. In all countries, the rapid increase in reported new infections was largely attributable to the rapid increase in conducted tests. Statistically controlling for the increased amount of testing revealed that the increases in reported infections dramatically overestimate the true increases in every country.

Seine dazu angestellten Überlegungen sind plausibel und entsprechen meiner Vermutung: Die Steigerung der Infektionszahlen ist mehr oder weniger einer zunehmenden Ausschöpfung des Dunkelfelds geschuldet. Da wir die Größe des jeweiligen  Dunkelfelds aber nicht kennen und die Selektionskriterien (für die Durchführung von Tests) sich zeitlich, regional und  international unterscheiden, halte ich eine korrigierte Berechnung der "wahren Infektionszahl" auf Grundlage der positiv Getesteten für weniger überzeugend.

Aber nicht nur das erörtert er in dem Aufsatz. Kuhbandner formuliert auch Kritik an der Todesfallzahlstatistik, denn auch diese sei von der Erhöhung der Testzahl betroffen. Wenn die meisten Erkrankten etwa erst kurz vor dem Tod positiv getestet wurden, werde die tatsächliche Todesursache möglicherweise verdeckt, da das Coronavirus noch gar nicht hätte so lebensgefährlich wirken können. Argument für diese Schlussfolgerung sieht er darin, dass die Todesfallzahlen in den Statistiken gleichzeitig mit den Infektionszahlen ansteigen, obwohl biologisch eine Zeitverzögerung zu erwarten sei. 

Diese Kritik an der zuverlässigen Todesfallstatistik lässt mich natürlich aufhorchen: Wenn sie zuträfe, wäre meine Annahme unzutreffend, dass das "harte Faktum" des Todesfalls die Ausbreitung der Epidemie tendenziell besser reflektiert als die Infektionszahlen. Und noch eine andere Kritik hat mir der Kollege zukommen lassen (scilogs): Die vom RKI täglich gemeldeten Todesfälle stammten ohnehin aus den letzten 14 Tagen, die Mehrheit der gemeldeten Todesfälle sei schon vor mehr als einer Woche eingetreten. Nach seiner Berechnung sei daher der "Peak" der Sterbefälle schon so früh zu verorten (Anfang April), dass die Mitte März ergriffenen Distanzmaßnahmen und Schulschließungen diesen Rückgang gar nicht erklären könnten.

Hierzu habe ich mir noch keine abschließende Meinung gebildet, auch wenn ich den Einwand der (möglicherweise auch international stark abweichenden) Meldeverzögerung ad hoc nicht zurückweisen kann.

Update 28.04.20:

Die beiden Grafiken habe ich aktualisiert. Inzwischen ist zu erkennen, dass sich Schweden deutlich von den beiden Staaten USA und Schweiz, mit denen es bislang in etwa auf gleicher Höhe lag, nach oben absetzt. In allen Staaten (außer Canada) zeigt sich inzwischen ein Rückgang der Todesfälle bzw. eine Plateaubildung (Schweden). Canada hat Deutschland inzwischen eingeholt bzw. überholt. Von den neun verglichenen Staaten hat Deutschland die Krise (bezgl. der Todesraten) bislang am besten bewältigt. Ob es an den Maßnahmen liegt oder schlicht am bisherigen Glück, lässt sich kaum ermessen. Die meisten anderen Staaten haben ja ähnliche oder sogar schärfere Maßnahmen ergriffen.

In einem Artikel in der Taz wird angesichts der Übersterblichkeitsstatistiken in einigen europäischen Staaten vermutet, dass das Virus schon viel mehr Todesfälle verursacht hat als bislang bekannt. Ich habe die zugrundeliegenden Statistiken aus der New York Times oben eingefügt.

Hinsichtlich der tatsächlichen Infektionszahlen und damit auch der tatsächlichen Sterblichkeit des Virus (IFR) wissen wir bislang mangels repräsentativer Studien immer noch nicht viel.

Update 30.04.20:

Die Grafiken habe ich erneut aktualisiert. Nun ist auch Schweden (endlich!) "über den Berg", was die täglichen Todeszahlen angeht. Es bleibt aber dabei, dass der von manchen als so erfolgreich angesehene "schwedische Weg" (ob durch Pech oder durch unkluges Verhalten oder durch eine Kombination aus beidem) bislang deutlich mehr Opfer gekostet hat als in den Nachbarländern und auch als in Deutschland. Canada hat nun (auf Bevölkerung berechnet) ebenfalls recht eindeutig Deutschland überholt. Falls es nicht zu einer "zweiten Welle" kommt, ist Deutschland dann (durch Glück oder durch kluges Verhalten oder durch eine Kombination aus beidem) in diesem Neun-Nationen-Vergleich am besten davon gekommen. Natürlich gibt es jetzt Viele, die meinen, sie hätten schon immer gewusst, dass ein Lockdown gar nicht nötig sei, weil das Virus ja gar nicht soo gefährlich gewesen sei. Ja, hinterher kann man das immer behaupten. Auch das ist aus der Kriminologie bekannt: Erfolgreiche Prävention lässt sich schwer nachweisen und wird auch selten gelobt.

Hier ein aktuelles Interview, das ich der Bayerischen Staatszeitung gegeben habe: Interview vom 28.04..

Update 6.5.2020:

Ich habe das mit shinyapps erstellte Diagramm sowie das von Kevin Drum aktualisiert. Es ist nun erkennbar, dass die (tägl.) Todeszahlen in Spanien, Frankreich, Italien, UK, Schweiz,  Deutschland und (eingeschränkt) Schweden mittlerweile deutlich rückläufig sind. In  Canada und USA zeigt sich zwar auch eine gewisse "Plateaubildung", aber noch kein so deutlicher Rückgang (Diagramme von Kevin Drum). In den kumulierten Todeszahlen (pro Bevölkerungseinheit) bis heute steht Deutschland unter den neun verglichenen Staaten am besten da, auch Canada hat inzwischen deutlich mehr Tote (auf Bevölkerungsgröße berechnet) zu beklagen (shinyapps-Diagramm)

Da jetzt in allen Staaten gewisse "Lockerungen" der vorher unterschiedlich massiven Einschränkungen vorgesehen sind, wird sich wohl über kurz oder lang der bislang eigenwillige "schwedische Weg" überall durchsetzen. Ob und wie sich das auf die Sterberaten auswirkt, muss dann beobachtet werden. Wegen der immer noch deutlich unterschiedlichen Testkriterien (wer, wann und wo wird getestet) halte ich die Todesraten immer noch für einen besseren Vergleichsmaßstab. Aber auch hier ist weiterhin wegen der unterschiedlichen Zuordnung eines Todesfalls zur Ursache "COVID-19" Vorsicht geboten. Auch wenn inzwischen zeitlich etwas überholt, lasse ich auch die Statistiken zur Übersterblichkeit aus der New York Times noch stehen.

Meine Interpretation, dass es nach wie vor - trotz vorhandener Testkapazitäten für repräsentative Stichprobentests - selektive (und nicht unbedingt überall gleich ausgeführte) Testkriterien sind, die zu einem Test führen, die das wirkliche Infektionsgeschehen nicht wiedergibt, wird vom RKI aktuell bestätigt (Quelle: Tagesschau):

Das Robert Koch-Institut teilte vergangene Woche auf Anfrage mit, nicht unmittelbar in die Testungen involviert zu sein. Es lege lediglich die Kriterien fest, bei denen Ärzte einen Corona-Test vornehmen sollen. Bisher war die Linie, dass nur Personen getestet werden sollen, die grippeähnliche Symptome haben und gleichzeitig Kontakt zu einem Infizierten hatten. Von dieser Linie ist das RKI inzwischen abgewichen. Jetzt sollen auch Patienten "bei kleinsten Symptomen" getestet werden, wie Wieler auf einer Pressekonferenz mitteilte.

Gleichzeitig hält das RKI aber an einem "strategischen Testen" fest, da ein wahlloses Testen wenig bringe. Zu einem strategischen Testen gehöre es aber auch, gezielt in Alten- und Pflegeheimen und in Krankenhäusern zu testen, so Wieler.

Anmerkung: Was viele empirisch forschende Wissenschaftler fordern, ist natürlich kein "wahlloses" Testen, sondern Studien an Stichproben, die insgesamt ein repräsentatives Bild des Infektionsgeschehens in Deutschland ergeben, also nicht nur Gangelt oder München abbilden. 

Hier noch ein Zitat des Bloggers Kevin Drum, der auf einen Vergleich der Infektionszahlen der US-Bundesstaaten diese Antwort findet:

 I continue to think this is probably highly misleading since different states have vastly different testing regimes. If, say, New York is testing 1 percent of its population and Florida is testing 0.1 percent, then New York will overwhelm the total regardless of who’s going up and who’s going down. Likewise, as testing becomes more widespread, looking at cases over time becomes unreliable even within a single state. The case rate can look like it’s skyrocketing just because we’re testing far more people.

Update 8.5.2020

Ich habe die Diagramme aktualisiert (Datenstand 6.5./7.5.).

Zu erkennen ist nun, dass die Todeszahlen in UK trotz Verlangsamung des Zuwachses über die von Italien hinaus gehen, und die Zuwächse in Schweden, Kanada und USA nur zögerlich bzw. nicht stabil nach unten gehen. Deutschland steht weiterhin unter den neun verglichenen Staaten ziemlich gut da, die täglichen Todesfälle durch corona sind auf ein recht niedriges Niveau gesunken, tödliche Infektionen sind also in Deutschland vergleichsweise selten geworden. Man kann das m.E. durchaus den Maßnahmen zuschreiben, wobei unklar ist, welche Maßnahmen genau den Effekt ausgelöst haben, welche Bedeutung der Zeitpunkt der Maßnahmen hat und wie hoch daneben der Anteil von "Glück" bzw. "Pech" ist, also welche Rolle auch der Zufall spielt (etwa ob wegen ihrer Alters- und Gesundheitsstruktur besonders vulnerable Gegenden oder Institutionen betroffen sind oder nicht).

Erfreulicherweise ist jetzt von örtlichen Kolleg-inn-en eine weitere repräsentative Studie geplant, die im Landkreis Tirschenreuth stattfinden wird. In Bayern würden dann immerhin zwei solche Studien durchgeführt werden, neben der Metropolenstudie in München auch eine in der dünner besiedelten Oberpfalz.

Update 09.05.2020

1. Gingen die Infektionszahlen schon zurück, bevor die Maßnahmen greifen konnten?

Schon oben (Update vom 24.04.) habe ich auch die Thesen meines Regensburger Kollegen Kuhbandner diskutiert. Ich stimme ihm zu (bzw. er mir), dass die Infektionszahlen selbst nicht zur Einschätzung der wahren Lage taugen: Je mehr man testet, desto mehr findet man, soweit unser übereinstimmednes Fazit. Er hat dazu in seinem Artikel auf Telepolis (25.04.) ein anderes Beispiel gebracht, das aber auch sehr anschaulich ist: Bei einer bestimmten Anzahl  im Garten versteckter Ostereier, werden umso mehr gefunden, je mehr Zeit man den Suchenden einräumt. Es wäre unsinnig, aus der gefundenen Anzahl auf die tatsächliche Anzahl der versteckten Eier zu schließen. Wenn man jeden Tag mehr Zeit einräumt und mehr Eier findet, folgt daraus nicht, dass jeden Tag mehr Eier versteckt gewesen seien.

Kuhbandner versucht dann in einem weiteren Schritt aus der Testanzahl auf die wahre Steigerung der Infektionszahlen (im Dunkelfeld) zu schließen, und kommt zum Ergebnis, die tatsächlichen Infektionszahlen seien schon rückläufig gewesen, bevor die Maßnahmen überhaupt greifen konnten. Und da folge ich ihm nicht mehr: Das Dunkelfeld hat seinen Namen nicht umsonst. Es ist eben dunkel. Und aus meiner kriminologischen Erfahrung weiß ich, dass Schlussfolgerungen aus dem Hell- auf das Dunkelfeld methodisch höchst problematisch sind, auch wenn man versucht, die Verzerrungen des Hellfelds irgendwie in den Griff zu bekommen. Man ist dann nämlich darauf angewiesen, dass diese Verzerrungen (hier: Testkriterien und deren Anwendung) gleichförmig bleiben, so dass man sie statistisch auch über einen längeren Zeitraum hinweg herausrechnen kann.  Das weiß auch Kuhbandner und er versucht diese Gleichförmigkeit der Testkriterien zu reklamieren, doch hat er meines Erachtens dabei dreierlei verkannt:

a) Zwar mag das RKI die immer gleichen Selektionskriterien anwenden WOLLEN, wann wer getestet wird, aber ob dies (insbesondere bei Ausweitung der Testkapazitäten) tatsächlich in derselben Strenge eingehalten wird, erscheint mir sehr fraglich. Die Kapazitäten sind regional unterschiedlich und selbstverständlich wird das Signal ("wir sind knapp" oder "wir haben ausreichend Kapazitäten") von den Ärzten, die einen Test vor Ort vornehmen, so verstanden, dass sie ihr Ermessen, wann hinreichend Symptome vorliegen, entsprechend steuern sollen und dies auch können. Vergleich zur Kriminologie: Auch unter den bundesweit gleichen Kriterien für einen Anfangsverdacht finden wir deutlich unterschiedliche Praxen des polizeilichen Vorgehens zwischen versch. Bundesländern und erhebliche Stadt/Land-Unterschiede, ganz zu schweigen von örtlichen Unterschieden, sogar im selben Landkreis.

b) Anders als Kuhbandner annimmt, haben sich die Kriterien, wann wer wo getestet wird, auch aus Sicht des RKI gewandelt. Insbesondere werden inzw. auch sehr viele Menschen getestet, die beruflich ein höheres Infektionsrisiko tragen, ganz ohne Symptome.

c) Symptome werden nicht von Überwachungsgeräten, Robotern, Drohnen oder ähnlichem festgestellt, sondern von den betroffenen Menschen selbst. D.h. es hängt sowohl das Meldedatum als auch die Meldung überhaupt davon ab, ob jemand die Symptome bei sich selbst als Corona-verdächtig einschätzt, ob er einen schnellen Draht zu seinem Hausarzt hat, ob er seine Familie und Kollegen damit behelligen möchte etc., insgesamt von vielen Faktoren, die wir aus der Kriminologie als "Anzeigebereitschaft" kennen und die individuell sehr verschieden sein können (und damit meine ich wörtlich SEHR). Ich würde vermuten, dass zumindest zu Beginn die Angst Viele dazu getrieben hat, schon bei leichtem Husten ihren Hausarzt zu nerven mit Testforderung. Mit Symptomen, die früher niemanden überhaupt zum Arztbesuch gebracht hätten. Inzwischen aber mag diese Sorge bei Vielen einer anderen gewichen sein (ich müsste dann in Quarantäne, kann ich mir das leisten, meiner Familie zumuten?).

d) Es werden nicht nur anzeigebereite  Menschen mit Symptomen getestet, sondern auch - in unterschiedlichem Maße - Kontaktpersonen derselben. Und das bedeutet, auch hier hängt es stark davon ab, wie viele solcher Kontaktpersonen jemand hat und an wie viele er sich erinnert. Auch das ist nicht irgendwie vergleichbar mit einer Zufallsstichprobe. Die Rate zwischen symptomatisch Infizierten und ihren Kontaktpersonen kann sogar erheblich von Woche zu Woche verschieden ausfallen.

Soweit meine Einwände. Aus den methodisch unrichtig ermittelten Infektionsdaten kann man mE nicht korrektere Daten errechnen. Es KANN so sein wie Kuhbandner schließt, es kann aber auch ganz ANDERS sein.

2. Noch ein paar Bemerkungen  zur Kritik an den Maßnahmen und  an der politischen Bewältigung der Krisensituation überhaupt:

Dass es keine  Tests an repräsentativen Stichproben gibt, habe ich im obigen Beitrag seit dem 29. März angemahnt. Inzwischen gibt es einige wenige solcher Studien, die nun auch von immer mehr Wissenschaftlern gefordert werden.

Und ich habe hier einige andere wissenschaftliche Kritik zitiert und besprochen, soweit ich meinte, dass diese etwas beitragen können mit ihren Erkenntnissen. Aber ich weiß, ich bin weder Virologe noch Epidemiologe, noch bin ich politischer Entscheidungsträger. 

Zur BILD-Schlagzeile:  Deutschlands "klügste Corona-Experten": Was ich überhaupt nicht ernstnehmen kann, ist die klugscheißerische Art, mit der selbsternannte Experten, die selbst nicht im geringsten in der Position sind, für Tote verantwortlich gemacht zu werden, NACH den Maßnahmen deren Überflüssigkeit konstatieren oder so tun, als hätten sie es immer schon besser gewusst und sich dafür von der BILD-Zeitung oder von Reichsbürger-YouTube-Sendern feiern lassen. Das ist für einen Wissenschaftler (gleich welchen Fachgebiets) unverantwortlich und peinlich.

Update 11.05.2020

Die Regionalisierung der Gegenmaßnahmen und deren Orientierung an 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner ist theoretisch eine gute Idee, doch hinkt die praktische Umsetzung an mehreren Stellen:

a) die gemessenen Infektionszahlen (also "positiv Getestete"), an denen sich die Gegenmaßnahmen orientieren sollen, sind - wie schon oben ausgeführt - keine empirisch zuverlässigen Daten. Zudem ergibt sich insbesondere bei Menschen, die in einem Landkreis wohnen, in einem anderen (oder in einer Stadt) arbeiten, ein Zuordnungsproblem. Eigentlich müsste solch eine positiv getestete Person zweimal gezählt werden.

b) da die Landkreise sicherlich nicht interessiert sind daran, dass gerade ihr Landkreis und die darin befindlichen Firmen/Restaurants/Hotels betroffen sind von erneuten Schließungen, wird niemand dort auf eine häufigere Verdachtstestung achten, eher im Gegenteil: die Leute werden eher nicht ermuntert sich testen zu lassen, quasi ein "nudge" in die falsche Richtung, weil zu viele positiv Getestete im Landkreis "bestraft" werden.
Auch das kennen wir in der Kriminologie: Man braucht es den Bürgern nur ein bisschen schwerer zu machen, ihre Strafanzeige bei der Polizei zu erstatten, schon werden weniger Delikte angezeigt.

c) Der Hauptunterschied (Bevölkerungsdichte) zwischen Stadt und Land bleibt unberücksichtigt. Für Städte mit ihrem sehr beweglichen Bevölkerungen (man denke nur an den öffentl. Nahverkehr) ist daher das Maß 50 pro 100.000 möglicherweise zu hoch angesetzt, um durch Gegenmaßnahmen einen größeren Ausbruch noch zu verhindern.

Allerdings ist auch die Reproduktionszahl (für ganz Deutschland) kein besserer Maßstab, denn damit werden regional sehr hohe Verbreitungszahlen ausgeglichen durch niedrigere anderswo. Und die Reproduktionszahl beruht ebenfalls auf den positiv Getesteten und eben nicht auf den tatsächlichen Infektionszahlen. Immer wieder muss darauf hingewiesen werden: Die Erhebung dieser Daten entspricht NICHT den anerkannten Methoden empirischer Forschung.

Zu den Schlachthöfen: Wie oben schon zitiert: In den USA sind bereits 115 Fleischfabriken von Ausbrüchen betroffen (Quelle). Es ist nicht anzunehmen, dass dort Rumänen und Bulgaren beschäftigt sind. Es spricht mehr dafür, dass es nicht die "Reservearmee" ist, sondern die Arbeitsbedingungen, unter denen die Arbeiter tätig sind, die eine Infektion begünstigen. Man muss hier vorsichtig sein, nicht fremdenfeindlichen Klischees Vorschub zu leisten.

Eine andere Form spezifischer Schutzmaßnahmen anhand des individuellen Risikos schlagen Schrappe et al. vor, hier (researchgate-Link). Ich möchte dies hier verbreiten, weil Schrappe et. al. (u.a. auch der Rechtsmediziner Püschel) vom selben argumentativen Ausgangspunkt wie ich aus einen anderen Weg einschlagen.

Update 19.05.2020

Ich habe die Diagramme zum Vergleich von neun Staaten hinsichtl. ihrer Todesrate wieder aktualisiert.

Mittlerweile ist deutlich, dass Schweden sich bezüglich der Häufigkeit der Todesfolge den französischen Ergebnissen  annähert und UK denen von Spanien. Schweden hat, auf die Bevölkerung berechnet, mittlerweile etwa viermal so viele Sterbefälle zu beklagen wie Deutschland und die Schere geht weiter auseinander. Ob sich dies bis zum Ende der Pandemie in einigen Jahren wieder ausgleicht, wie manche annehmen, halte ich für fragwürdig. Trotz aller Unsicherheit würde ich feststellen, dass sich Schweden im Moment NICHT eignet als Modell, wie mit dem Virus umgegangen werden sollte. Allerdings nähern sich die europäischen Staaten (einschl. Deutschland) ja nun derzeit dem schwedischen Modell an. 

Auch in der Übersicht von Kevin Drum zeigt sich, dass sich Schweden, neben USA und Canada, auch bei der Reduzierung der tägl. Todesfälle bislang deutlich schwerer tut als die anderen sechs Staaten im Vergleich.

Die Frage, ob die verschieden starken Maßnahmen (Schulschließung, Versammlungsverbote, Restaurantschließung, private Quarantäne) Erfolge bringen, steht nun im Mittelpunkt erster Forschungsprojekte. Eine erste Veröffentlichung in den USA besagt, dass vor allem die Restaurantschließungen und die Privatquarantäne ("shelter-in-place") effektiv gewesen seien, Schulschließungen aber nicht! Das sind erste Zahlen, die sicherlich noch mit etlichen Fragezeichen verbunden sind. Aber wenn sich dies bestätigt, könnte das ein gutes Signal geben für Schulöffnungen auch in Europa.

Jetzt erst entdeckt, aber seine Kritik geht in eine ganz ähnliche Richtung wie ich sie oben formuliert habe: David Spiegelhalter (Statistiker, UK) im Interview.

Update 25.05.

Die Kurven von Kevin Drum habe ich neu hochgeladen, die Daten bei shinyapps werden leider seit dem 14. Mai nicht mehr aktualisiert, so dass sie auf diesem Stand verblieben sind.

Alle neun betrachteten Staaten sind bei den täglichen Todesziffern nunmehr weit unter ihrem jeweiligen Höchststand, allerdings mit erheblichen Unterschieden. Von den Gesamtzahlen liegt die Rate in diesem neun-Staaten-Vergleich in DE bei 100 pro Million der Bevölkerungszahl. Aufsteigend von hier aus sind es in CA mittlerweile 170/Million, in CH 224/Million, in den USA 295/Million, in SWE 399/Million, in FRA 421/Million, in Italien 546/Million, in UK 557/Million und in ESP  610 pro Million der Bevölkerung. Während sich in Deutschland wahrscheinlich keine Übersterblichkeit im Vergleich zu vergangenen Jahren ergibt, wird sich COVID-19 ab der dreifachen Todeszahl auch in der Jahresstatistik der Sterbefälle deutlich zeigen.

Der relative bisherige "Erfolg" in Deutschland beim Umgang mit dem Virus kann zu einem guten Teil auf glücklichem Zufall beruhen, aber sehr wahrscheinlich haben auch die Maßnahmen zur Kurvenverflachung gewirkt. Die Gegenargumente, die ich dazu bisher gelesen habe, sind wenig plausibel. Welche von diesen Distanz-Maßnahmen geeigneter waren und welche eher überflüssig oder übertrieben, wird man allerdings - wenn überhaupt - erst später genau ermitteln können. Dass diese Maßnahmen auch Kollateralschäden haben, v.a. wirtschaftliche, aber auch gesundheitliche, kann nicht bestritten werden. Dass diese "tödlicher" seien als das Virus selbst, erscheint mir aber derzeit wenig glaubhaft.

Eine von Epidemiologen/Virologen anfangs als sehr wichtig eingestufte Maßnahme, die Komplettschließung von Schulen und Kindergärten, gerät allerdings zunehmend in die Kritik. Die Infektion selbst ist für Kinder und Jugendliche wenig gefährlich und die Auswirkungen der befürchteten Verbreitung auf andere Familienmitglieder, insbesondere Großeltern, lässt sich möglicherweise mit anderen Maßnahmen verhindern. So jedenfalls die mittlerweile mehrfach publizierte Auffassung, wie - ebenfalls - Kevin Drum zusammenstellt. Leider wurde ausgerechnet in Schweden(!) die Chance versäumt, das Realexperiment (geöffnete Schulen) zu studieren. Wenn man dort geforscht hätte, wüssten wir jetzt alle mehr.

Update 29.05.20

Die neuen Diagramme bei Kevin Drum zeigen, dass hinsichtlich der Todeszahlen die (mglw. nur erste, hoffentlich zugleich letzte) Welle der Pandemie in mehreren der neun Staaten vorüber ist, nämlich in Deutschland, Frankreich und Italien. Spanien und die Schweiz werden von Drum nicht mehr aufgeführt, gehören aber ebenfalls dazu.

Auch wenn die Zahlen zurückgehen, ist die Welle noch nicht "vorbei"  in Schweden, UK, USA und Kanada. Schweden hat nun berechnet auf die Bevölkerungszahl ebenso viele Tote wie Frankreich und wird womöglich noch die italienischen Zahlen erreichen, das ist besonders bitter für den "schwedischen Weg", der von manchen auch für Deutschland vorgeschlagen wurde. Wie schon mehrfach gesagt: Es war sicherlich auch Glück bzw. Pech dabei, aber die in Deutschland (noch gerade rechtzeitig) ergriffenen Maßnahmen haben mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Anteil daran, dass es hierzulande bisher glimpflich ausgegangen ist.

In den beiden neu hinzugenommenen Staaten Brasilien und Kolumbien steht die Welle (bei den Todesfällen) offenbar noch bevor.

Update 05.06.20

1. Dunkelfeldtestung in New York City

Eine Dunkelfeldstudie in New York (Zufallsstichproben von 15.000 Personen an Supermärkten) mit COVID19-Antikörpertests zeigt, dass die Infektionsrate in New York State bei ca. 12% der Bevölkerung liegt, in New York City bei 20 %, d.h.  etwa 10mal so hoch wie die Zahl der positiv Getesteten. Anhand der ebenfalls verfügbaren Exzess-Todesfälle in New York City (23.000) haben die Forscher daraus eine IFR (Infection Fatality Rate) von 1,4 % ermittelt, also ca. 1,4 % der Infizierten erkrankten mit tödlichem Ausgang. Da hinsichtlich der Zahlen eine gewisse Unsicherheit anzunehmen ist (z.B., dass die Exzess-Todesfälle nicht nur COVID19 Infizierte betreffen), wird man für NYC aber wohl von einer tatsächlichen IFR zwischen 1 und 2 % ausgehen können. Berücksichtigt man nur die "offizielle" Todesziffer in NYC (13.000) läge die IFR bei 0,75 %.

2. Stand der "Welle" der Sterbezahlen in den verglichenen Staaten

Anhand der wiederum aktualisierten Grafiken von Kevin Drum lässt sich sagen: Der Eindruck von letzter Woche setzt sich fort:

Die Staaten Italien, Frankreich und Deutschland  haben im Hinblick auf die täglichen Sterbezahlen die Welle der Pandemie "überstanden" (tägl. nur noch 2 oder weniger pro Million der Bevölkerung), bei den absoluten Zahlen steht DE mit 100 pro Million in diesem Vergleich ziemlich gut da, Italien und Frankreich hat es aufgrund der viel höheren Sterbezahlen im März und April mit  560 und 433 pro Million viel härter getroffen, aber auch dort sind die täglichen Sterbezahlen inzwischen auf ziemlich niedrigem Niveau.

Offenkundig noch nicht vorbei ist die Welle in Staaten, die auch aktuell noch relativ hohe tägliche Sterbeziffern aufweisen:

Schweden (ca. 4 pro Million tägl. hat bei den abs. Zahlen mit 450 pro Million inzwischen auch Frankreich überholt)

Kanada (ca. 3 pro Million tägl, liegt absolut inzwischen bei 200 pro Million),

UK (ca. 5 pro Million tägl., inzwischen absolut mit 600 pro Million deutlich mehr als Italien!) und

USA (ca. 3 pro Million tägl., liegt absolut bei 325 pro Million)

Trotz der schwierigeren Ausgangsbedingungen sieht es momentan so aus, als ob es auch in Brasilien und Kolumbien gelingen könnte, die Sterbezahlen gering zu halten.

Update 08.06.2020

1. Dunkelfeld-Panel-Studie in Lübeck

Die Elisa Studie in Lübeck hat nun erste Ergebnisse publik gemacht: 

Von den 3000 Probanden, die sich seit Beginn der Lockerungen immer wieder testen ließen, ist niemand positiv getestet worden, berichtet der NDR. Schlussfolgerung: Lockerungen einschl. Öffnung von Schulen und KiTas seien in Schleswig Holstein nun angezeigt.

2. Ein detaillierter Bericht von Robert Werner im Blog regensburg digital betrachtet die Lage in Alten- und Pflegeheimen. Immerhin die Hälfte (europaweit wohl noch mehr) der Corona-Sterbefälle seien in diesen vorgekommen. Die genauere Untersuchung und der Schutz der Menschen seien hier sträflich vernachlässigt worden.

 

Update 11.06.2020

1. Maskenpflicht sinnvoll oder überflüssig bis schädlich?

Während hierzulande insbesondere der Virologe Streeck die Maskenpflicht kritisiert, weil die Menschen oft falsch und unhygienisch mit der Maske umgingen

Die Leute knüllen die Masken in die Hosentasche, fassen sie ständig an und schnallen sie sich zwei Wochen lang immer wieder vor den Mund, wahrscheinlich ungewaschen. Das ist ein wunderbarer Nährboden für Bakterien und Pilze.

, wird die Maskenpflicht von einer in Jena durchgeführten Studie  und einer anderen auf dem Schiff USS Theodore Roosevelt , als sinnvoll ausgewiesen:

Mask use is the most effective countermeasure by far, followed by social distancing and avoiding common areas.

M.E. ist auch der psychologische Effekt der Maske nicht zu unterschätzen. Sie signalisiert anderen, das Virus ist noch da!

2. Vergleichszahlen von neun Staaten: Immer noch Sorgen in vier Staaten

Die Daten vom 9.6. in den Diagrammen von Kevin Drum. Brasilien hat er durch Argentinien ersetzt, wo aber - angesichts der Todesraten - das Virus offenbar noch ganz am Anfang ist oder durch Distanzmaßnahmen bereits in seiner Gefährlichkeit eingehegt werden konnte. Mexiko hingegen hat bei noch stark steigenden Todeszahlen  Deutschland in den absoluten Zahlen bereits überholt. Immer noch sorgenvoll kann man nach UK, Kanada, Schweden und USA blicken, denn nach wie vor werden von dort höhere Sterbeziffern gemeldet. 

Update 15.06.2020

1. Die Diagramme von Kevin Drum (Datenstand 13.06.) zeigen wenig Neuigkeiten. Nach wie vor registrieren die vier schon oben genannten Staaten (USA, UK, SWE und CAN) täglich einige Tote. Inzwischen ist auch der Datenstand von shinyapps wieder aktualisiert und zeigt die Todesfälle pro 100.000 Bevölkerung der (usprünglichen) neun Staaten im direkten Vergleich. Auch hieran lässt sich an den weiter steigenden Todeszahlen der Unterschied zwischen den fünf Staaten, bei denen kaum noch Todesfälle registriert werden und den o.g., bei denen dies weiterhin der Fall ist, gut erkennen.

2. Die Diskussion darum, ob die Maßnahmen ("Lockdown") übertrieben waren bzw. sind, reißt indessen nicht ab. Ich empfehle dazu folgende (kostenfreie) Lektüren:

a)  Coronavirus: Should We Aim for Herd Immunity Like Sweden?

And What Can Countries like the US or Netherlands Learn from It? von Tomas Pueyo (9. Juni)

b) The Effect of Stay-at-Home Orders on COVID-19 Cases and Fatalities in the United
States von Fowler/Hill/Levin/Obradovich (13. April)

 

Update 19.06.2020

Die Neuinfektionen v.a. in einem Schlachtbetrieb zeigen, dass das Virus auch in Deutschland längst nicht verschwunden ist und soziale Distanz weiterhin sinnvoll ist. Für die Verbreitung gerade dort sind wohl in erster Linie die geringen Temperaturen, die nicht ausreichende Lüftung, die Enge und die wegen der Maschinen notwendig  laute Kommunikation verantwortlich, in zweiter Linie die beengte Wohnsituation der dort arbeitenden Menschen. Da das Virus keine Grenzen oder Nationalitäten kennt, ist die Aussage, dass es deren Herkunft sei, schlicht vorurteilsbehaftete Fremdenfeindlichkeit, die im Falle von Politikern von eigenen Fehlern ablenken soll.

Hinsichtlich der täglichen Todesziffern ist es mit Blick auf die Diagramme insbesondere in Schweden nach wie vor nicht gelungen, diese auf ein Mindestmaß zu verringern; inzwischen sind die Zahlen bezogen auf die Bevölkerung dort etwa fünf Mal so hoch wie in Deutschland und nähern sich den Todesziffern in Italien.

Während sie in USA ebenfalls noch nicht beruhigend niedrig sind, erscheinen die Aussichten jetzt in Kanada und UK etwas besser als vor ein paar Tagen.

Bislang hat sich die Strategie "Hammer and Dance", also mehrwöchige Schließungen ("Lockdown") mit erzwungener Distanz zur Ausbremsung der Infektion mit anschließender Nachverfolgung und Kontrolle konkreter Ausbrüche in den meisten Weltregionen als einigermaßen erfolgreich gezeigt.

Update (22.06.2020):

1. Schweden weiterhin hintendran

Die Diagramme oben habe ich aktualisiert. Inzwischen liegen von den sieben Staaten, die von Anfang an von Kevin Drum beobachtet wurden, beim Tagesdurchschnitt der Sterbezahlen alle unter dem Wert von zwei pro Million, mit einer Ausnahme: Schweden. Das ist eine traurige Nachricht für die nach wie vor betroffene Bevölkerung Schwedens und auch eine bittere Nachricht für diejenigen, die meinten, Schweden könne eine Art Vorbildrolle einnehmen für einen weniger beeinträchtigenden Umgang mit der Pandemie.

2. Warum schneidet Deutschland so gut ab?

Kevin Drum hat vor einigen Tagen in seinem Blog auch diese Frage gestellt:

Does anyone know of a really good article that explains the German miracle? Did they adopt different countermeasures than, say, France and Belgium? Did they adopt them earlier? Did everyone in Germany take them more seriously? Or what? It’s not just that they’ve had the best response to the pandemic; they’ve had the best response by light years among large countries. There are other countries that have also done well (Denmark, Norway, Austria, Greece, Switzerland), but they’re all a fraction of the size of Germany.

In der Kommentarspalte dort finden sich einige interessante Bemerkungen (aus der Außenperspektive auf Deutschland) und auch einige Links auf spannende Einschätzungen, z.B. diese hier. Manche machen die "ruhige Hand" der Bundeskanzlerin verantwortlich, andere das den Deutschen eigentümliche Vertrauen in Autoritäten und allg. Gehorsam (etwa bei der Maskenpflicht). Ich denke, es war  neben der Rechtzeitigkeit der Distanzmaßnahmen das  relativ effektive Tracing von Kontaktpersonen und Glück. Ja, Glück war auch dabei.

 

Update (30.06.2020)

Bei den aktualisierten Diagrammen von Kevin Drum zeigt sich jetzt, dass  Kanada auch nur noch ein Minimum an neuen Todesfällen (pro Million der Bevölkerung) registriert. Weiterhin stagnieren aber die USA, UK und SWE bei ca. zwei Toten pro Tag pro Million der Bevölkerung.

Bayerns Ministerpräsident hat jetzt angekündigt, dass sich demnächst jede/r freiwillig testen lassen kann, also unabhängig von Symptomen. Dass nach wie vor - trotz der vorhandenen Kapazitäten - kein repräsentatives Panel in regelmäßigen Abständen getestet wird, halte ich für sehr fragwürdig.

Von der Münchener Dunkelfeldstudie, die Mitte Juni Ergebnisse vorlegen sollte, ist immer noch nichts zu hören.

Update 2.7.2020

Eine Diskussion in den Kommentaren aufgreifend:

Ich habe oben in meinem Ausgangsbeitrag angeführt, warum sich die Infektionszahlen für Vergleiche nicht eignen. Daran halte ich nach wie vor fest. Bei dem Problem mit diesen Zahlen geht es zwar AUCH um die Anzahl der Tests, aber das ist keineswegs der einzige Grund, warum diese Vergleiche nicht sinnvoll sind, noch weniger natürlich, wenn man sich daran macht, bei diesen Werten auch noch Wachstumsraten auf vier Stellen hinter dem Komma zu berechnen.

Auch wenn man die unterschiedliche Anzahl der Tests kontrolliert, kann das keine sinnvollen Vergleiche ergeben, denn es kommt ebenso sehr darauf an, WER und WO getestet wird, also welche Verdachtsmomente/Symptome im jeweiligen Land einen Test auslösen. Hier gibt es starke Unterschiede sogar innerhalb einer Region oder eines Staates, die zu Verzerrungen der Ergebnisse im Zeitverlauf führen, erst Recht beim Vergleich zwischen Staaten. Dabei ist insbesondere auch die Dynamik zu berücksichtigen, mit der die Testkapazitäten ausgebaut und gesteuert wurden und werden.

Ich habe im obigen Beitrag dann begründet, warum die Anzahl der Todesfälle (pro Bevölkerungseinheit in einem Land) ein besseres Maß für die relative Betroffenheit durch das Virus ist. Auch hier gibt es natürlich einen Einfluss der Tests, aber bei den schwereren Fällen von COVID19 ist die Verzerrung geringer als im Feld insgesamt.

Natürlich kann man jetzt daran gehen und auch die Todeszahlen mit der Anzahl der Tests im jeweiligen Land in Beziehung setzen, die unterschiedliche Anzahl der Tests also "kontrollieren". Das ist zwar insofern nicht zwingend, weil die Anzahl der (positiv getesteten und dann) Verstorbenen weitgehend unabhängig davon ist, wie viele aus der gesunden Bevölkerung man außerdem  gestestet hat, aber sei es drum, hier die Reihe. 

Verglichen werden Deutschland, seine neun Nachbarländer  und sechs weitere westl. Staaten mit vergleichbarer Infrastruktur
geordnet nach Todesfälle pro Million (TpM), die folgende Zahl ist gebildet aus den TpM unter Kontrolle der Testanzahl pro Million, die Zahl in Klammern zeigt die "Rangordnung" nach Berücksichtigung der Testhäufigkeit. Die Rohdaten stammen vom Worldometer heute:

  1. Tschechien 33 TpM, 0,63 (3.)
  2. Polen 39 TpM, 0,95 (4.)
  3. Österreich 78 TpM, 1,11 (5.)
  4. Dänemark 105 TpM, 0,56 (1.)
  5. Deutschland 108 TpM, 1,54 (6.)
  6. Luxemburg 176 TpM, 0,57 (2.)
  7. Schweiz 227 TpM, 3,28 (8.)
  8. Kanada 228 TpM, 3,12 (7.)
  9. Niederlande 357 TpM, 9,91 (14.)
  10. USA 395 TpM, 3,76 (9.)
  11. Frankreich 457 TpM, 21,76 (16.)
  12. Schweden 532 TpM, 10,43 (15.)
  13. Italien 575 TpM, 6,38 (12.)
  14. Spanien 607 TpM, 5,18 (11.)
  15. Großbritannien 647 TpM, 4,55 (10.)
  16. Belgien 842 TpM, 7,79 (13.)

 

Update 6.7.2020

1. Entwicklung der Todeszahlen: Weiterhin Sorge um Schweden und die USA

Ich habe erneut die beiden Diagramme oben aktualisiert. Wie sich aus dem Überblick über die neun von Anfang an beobachteten Staaten ergibt, steigen derzeit  nur noch die Todeszahlen in Schweden und in den USA erheblich an. Schweden schließt dabei zur Gruppe  der europäischen Staaten mit den schwersten Pandemiefolgen auf. Alle anderen beobachteten sieben Staaten haben bei Betrachtung der Todesziffern die Pandemie, zumindest deren erste Welle,  inzwischen hinter sich gelassen.

2. Sind die Kosten der Distanzmaßnahmen in Deutschland höher als die der Pandemie selbst ?

In Deutschland, wo die Pandemie bislang, im Vergleich zu allen andern großen Industriestaaten, relativ glimpflich bewältigt wurde, gibt es inzwischen eine  Diskussion darüber, ob nicht die  Folgen der Anti-Corona-Maßnahmen (wirtschaftlich, aber auch gesundheitlich) ebenso schlimm bzw. sogar noch schlimmer gewesen seien als wenn man keine solche Maßnahmen ergriffen hätte. Ein Kommentator zitiert dazu eine Äußerung von Brinkschulte, der meint, die Folgen der Distanzmaßnahmen würden sogar das mehrfache an Sterbeziffern der Coronapandemie selbst erreichen. Dazu meine Antwort:Selbstverständlich haben auch die Anti-Corona-Maßnahmen "Kosten", auch solche im Gesundheitsbereich. Aber dass diese die drei- bis vierfache Anzahl an Toten mit sich bringen, ist eine höchst unseriöse Spekulation, die keinerlei wissenschaftliche Grundlage hat. Wenn man statistisch Kosten (nicht nur Sterbefälle) vergleichen will, dann muss man zudem auch einbeziehen, welche unbeabsichtigten günstigen Folgen (Kollateralnutzen) die Maßnahmen hatten. Die möglicherweise für die Zeit des Lockdown zu erwartende  Zunahme häuslicher Gewalt hat auf der Gegenseite natürlich eine Abnahme öffentlicher Gewalt zur Folge. Und wenn die Wirtshäuser geschlossen sind, fallen auch Wirtshausschlägereien und Alkoholfahrten aus. Im März und im April 2020 gab es offenbar als Folge von HomeOffice und Kurzarbeit deutlich weniger Verkehrsunfälle als in den Vorjahren, im März auch deutlich weniger Verkehrsunfalltote (destatis). Zur möglicherweise gefährlichen Verschiebung notwendiger Operationen muss man auch benennen, dass viele Operationen, wie immer wieder beklagt wird, unnötigerweise durchgeführt werden und der Zeitplan bzw. -punkt für viele Operationen nicht lebenswichtig ist, etc. pp. 

Hätte Brinkschulte recht, dann müsste sich ja die durch die Distanzmaßnahmen verursachte Todesziffer in der Anzahl der Sterbefälle im Vergleich zu den Vorjahren zeigen. Zwar liegt, soweit mir bekannt, für 2020 noch keine Todesursachen-Statistik  (z.B. zu Suizid) vor, aber die Gesamttodesstatistik zeigt für Deutschland im relevanten Zeitraum keinerlei besondere Ausschläge. Die Distanzmaßnahmen haben also (im Vergleich zu anderen Ländern) in Deutschland im März und April höhere Todeszahlen durch COVID-19 erfolgreich verhindert (diese lassen sich nur in den enstpr. bes. gefährdeten Altersgruppen nachweisen), aber ganz offensichtlich haben die Maßnahmen selbst nicht relevant  höhere Todeszahlen verursacht. Nachzulesen hier: Sterbefallstatistik 2016 bis 2020, wochengenau.

3. Masketragen sinnvoll?

Hier noch ein Hinweis auf eine aktuelle Publikation von Prather et al. in der Zeitschrift Science. zum Sinn des Tragens einer Maske. Die Verpflichtung zum Maskentragen in Läden und im öffentlichen Nahverkehr wird ja derzeit in Deutschland  stark diskutiert. Die Autoren Prather et al. bestätigen, dass Masken sinnvoll sind:

Overall, the probability of becoming infected indoors will depend on the total amount of SARS-CoV-2 inhaled. Ultimately, the amount of ventilation, number of people, how long one visits an indoor facility, and activities that affect airflow will all modulate viral transmission pathways and exposure (10). For these reasons, it is important to wear properly fitted masks indoors even when 6 feet apart. Airborne transmission could account, in part, for the high secondary transmission rates to medical staff, as well as major outbreaks in nursing facilities. The minimum dose of SARS-CoV-2 that leads to infection is unknown, but airborne transmission through aerosols has been documented for other respiratory viruses, including measles, SARS, and chickenpox (4).

4. Internationale Vergleiche sind schwierig bis unmöglich

Unmittelbar zum Thema dieses Beitrags passt ein Artikel von Morris und Reuben (BBC) :Coronavirus: Why are international comparisons difficult? Sie kommen zu einem ernüchternden Fazit hinsichtlich der Vergleiche: Nichts genaues weiß man nicht....

 

Update 9.7.2020

Heute nur ein Hinweis auf einen Blog, der sich v.a. mit den juristischen, insbesondere den verfassungsrechtlichen Auswirkungen und Fragen der Corona-Krise befasst.

Hier: mitdenken! Corona-Diskurs

Und  eine pasende Veranstaltung als Webinar der Friedrich-Ebert-Stiftung am 16. Juli 2020, also heute in einer Woche. Anmeldung hier:

Webkonferenz am 16. Juli 2020: Das Grundgesetz in der Corona-Krise

 

 

Update vom 10.07.2020

1. Sterbezahlen in den USA steigen wieder

Anhand  der aktualisierten Grafik von Kevin Drum zeigt sich: Während alle der ursprünglich beobachteten europäischen und nordamerikanischen Staaten (einschließlich Schweden!) in der Todeszahlentwicklung auf einem beruhigenden Pfad sind, scheint sich in den USA die sehr hohe Infektionszahl nun auch in den Todesraten zu zeigen. Inzwischen ist die Kurve wieder auf den Stand von über 2 pro Tag pro Million gestiegen. Das ist alles andere als beruhigend.

2. Warum steigen die Todeszahlen nicht bzw. wesentlich weniger stark als die Infektionszahlen?

Sie haben sich schon einmal gefragt, warum in diversen Staaten die Infektionszahlen so stark steigen wie Anfang März oder erneut stark steigen, aber die Todeszahlen (bisher) nicht oder nicht in gleichem Maße ansteigen? Dieser Artikel von Derek Thompson erklärt einige Zusammenhänge ziemlich gut. Das meiste bezieht sich auf die Situation in den USA, ist aber übertragbar auf Europa. In Kurzfassung:

1. Der Tod wird wesentlich später registriert als die (immer früheren) positiven Tests, in den USA sind inzw. 3 - 4 Wochen normal.

2. Ausgeweitetes Testen findet mehr Fälle, findet mildere Fälle und  findet die Fälle  in einem früheren Erkrankungsstadium als noch vor einigen Monaten.

3. Der typische COVID19-Patient ist nun jünger als vor einigen Monaten - die Ältere sind weiterhin vorsichtiger, die Jüngeren haben jetzt ihr früheres distanzloses Freizeitverhalten oftmals wieder aufgenommen.

4. Die hospitalisierten Patienten sterben seltener - durch die gewonnene medizinische Erfahrung bei der Behandlung ist die Überlebenschance inzwischen höher.

5. Ein bisschen hilft der Sommer

Der Artikel ist lesenswert, wenn man die Entwicklung der Todesziffern in den westlichen Staaten verstehen will.

Update 20.07.2020

1. Todesraten im Weltvergleich, insbes. USA

Der Vergleich der neun Staaten zeigt, dass es hinsichtlich der Todeszahlen pro Bevölkerungsanzahl derzeit nur noch in drei Staaten besorgniserregende Entwicklungen gibt. In Schweden ist es bislang immer noch nicht gelungen, die Sterberate auf ein verträgliches Maß zu reduzieren, während U.K. immerhin bei etwa 1 pro Tag pro Million stabilisiert liegt. Besonders schwerwiegend sind die Verhältnisse in den USA, wo die Zahlen schon einmal wesentlich niedriger lagen und nun wieder nach oben tendieren. Das ist wohl eindeutig ein Versagen der dortigen Politik.

In einem Intervuew mit Chris Wallace, FOX, hat Trump trotzdem versucht, die USA als Staat darzustellen, der eine der besten ("one of the best")  oder sogar die beste ("the best") Todesrate habe. Der ganze Austausch beruhte auf einer Verwechslung der Todesrate berechnet auf Bevölkerungsanzahl (um die ging es eigentlich) und der Case-Fatality-Rate, die stark abhängig ist von der Anzahl der positiven Tests und deshalb für den Staatenvergleich keine Bedeutung hat. Aber: Bei keinem von beiden Zahlen liegt die USA auch nur nahe der "besten" Werte weltweit. Bei den Todesraten (um die es eigentlich ging) liegt die USA im Weltvergleich sogar mit an der Spitze. 

Klargestellt wird das Ganze hier (Link zum intercept-Artikel), Ausschnitt:

As the U.S. exceeded 140,000 dead on Sunday, Germany, which has about one quarter the population of the U.S. has suffered 9,091 deaths. What this means is that more than 100,000 Americans who have died of Covid-19 this year would still be alive today had the federal government in Washington been as successful as the one in Berlin.

2. Das Wettrennen um Medikamente und Impfstoffe

Hier eine heuet erst entdeckte Internet-Seite mit einem regelmäßig aktualisierten Tracker, welche Medikamente und welche Impfstoffe in der Entwicklung sind.

Update (29.07.2020)

Todesraten im Vergleich

Während sich die nun höheren Neuinfektionszahlen in Europa bislang nicht bei den Sterbezahlen bemerkbar machen und nun auch Schweden (endlich!) relativ niedrige Zahlen aufweist, zeigt sich in den USA deutlich eine neuer dramatischer Anstieg. Da die Kurven von Kevin Drum unterschiedliche Skalen aufweisen, sieht man nicht auf den ersten Blick, dass die täglichen Sterbezahlen (berechnet auf Bevölkerungsgröße) nun in den USA schon wieder den Wert erreicht haben, der in Deutschland als Höchststand Mitte April gemessen wurde, nämlich drei pro Tag pro Million der Bevölkerung.

Die USA weisen nun bei den kumulierten Todeszahlen pro Million der Bevölkerung im Vergleich zu Deutschland ziemlich genau den vierfachen Wert auf, Schweden bleibt mit dem fünffachen Wert (vergl. mit DE) noch knapp unter den italienischen Todesfallzahlen.

Update (30.07.2020)

Anfang des Monats habe ich hier die bis dahin kumulierten Todesfälle in Deutschland, Deutschlands Nachbarländern und den weiteren westl. Staaten, die hier seit März beobachtet werden, zusammengestellt. Das war zu einem Zeitpunkt, indem in den verglichenen Staaten die akuten Sterbefälle überall stark rückläufig waren, man also bei allen (hinsichtlich der Todesfälle) davon ausgehen konnte, dass die schlimmste Pandemie-Welle erst einmal überstanden ist. Da nun auch alle diese Staaten - unabhängig davon, wie sie im März/April mit der Pandemie zurechtgekommen sind - nunmehr in ihren Erkenntnissen, was zu tun ist, gleich viel wissen, ist der Vergleich interessant, welche Staaten denn im Juli wie abgeschntten haben in der Vermeidung von Todesfällen.

Und da ergibt sich folgendes Bild, wenn man die seit Anfang Juli hinzugekommenen Todesfälle pro Million (TpM) vergleicht:

1. Staaten, in denen (im Juli 2020) bis zu 10 TpM hinzugekommen sind:
Tschechien von 33 auf 35 TpM, also plus 2
Polen von 39 auf 45 TpM, also plus 6
Österreich von 78 auf 80 TpM, also plus 2
Dänemark von 105 auf 106 TpM, also plus 1
Deutschland von 108 auf 110 TpM, also plus 2
Luxemburg von 176 auf 186 TpM, also plus 8
Schweiz von 227 auf 229 TpM, also plus 2
'Kanada von 228 auf 236 TpM, also plus 8
Niederlande von 357 auf 359 TpM, also plus 2
Frankreich von 457 auf 463 TpM, also plus 6
Italien von 575 auf 581 TpM, also plus 6
Spanien von 607 auf 608 TpM, also plus 1
Belgien von 842 auf 848 TpM, also plus 6

Auch wenn jede/r Gestorbene eine/r zuviel ist, kann man schon sagen, dass diese Länder die COVID19-Pandemie hinsichtlich der tödlichen Folgen aktuell im Griff haben.

2. Staaten mit (im Juli 2020) deutlich mehr Todesfällen

#Es sind drei Staaten in diesem Vergleich, bei denen das im Juli nicht der Fall ist. Wer regelmäßig auf die obigen Diagramme schaut, weiß schon, welche das sind. Aber wie krass sich dies noch im Juli auswirkt auf die konkreten Sterbezahlen, hat mich selbst überrascht:

USA von 395 auf 465 TpM, also plus 70
Schweden von 532 auf 567 TpM, also plus 35
(Ver. Königreich) UK von 647 auf 677 TpM, also plus 30

Update (03.08.2020)

Die Diagramme sind aktualisiert mit Stand 1. August.

Nur in  den USA macht sich eine zweite Welle bei den Sterbezahlen deutlich bemerkbar, bislang.

In Schweden ist die tägliche Sterberate Ende Juli (endlich) auf das niedrige Niveau der anderen beobachteten europäischen Staaten gesunken.

 

Update (04.08.2020)

Zwei Berichte erregen heute meine Aufmerksamkeit:

1. Dunkelfeldstudie in Italien

In Italien wurde von Mai bis Juli eine für Italien repräsentative Dunkelfeldstudie durchgeführt, darüber berichtet heute die deutsche Presse. Hier ein Auszug (tagesschau.de):

Das Coronavirus könnte in Italien einer Studie zufolge sechs Mal stärker verbreitet sein als bekannt. Das Gesundheitsministerium und das Statistikamt Istat veröffentlichten eine Auswertung, nach der knapp 1,5 Millionen Menschen im Land Antikörper gegen das Virus entwickelt haben, wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtet. Das entspreche rund 2,5 Prozent der Bevölkerung. In Italien leben rund 60 Millionen Menschen.

Das Ergebnis der Studie basiert auf Tests bei 64.660 repräsentativ ausgewählten Menschen vom 15. Mai bis 15. Juli - die Ergebnisse seien bis 27. Juli eingegangen. Laut den Daten der US-Universität Johns Hopkins haben sich in Italien bislang gut 248.000 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 35.000 Infizierte starben.

Der Studie zufolge gibt es jedoch große regionale Unterschiede, wie ANSA weiter berichtet. In der Lombardei wurde bei 7,5 Prozent der Menschen Antikörper festgestellt, in Süditalien bei weniger als einem Prozent.

2. Langzeitfolgen von COVID19

Während die Todesfälle als wichtiger Anhaltspunkt für internationale Vergleiche herausgestellt werden, darf man nicht vergessen, dass COVID19 sich auch dadurch von einer "einfachen Grippe" unterscheidet, dass über relativ gravierende Langzeitfolgen berichtet wird. Hier ein Artikel von Reuters (3.8.20), der sich mit den Kosten der langfristigen Behandlung der Erkrankten befasst. Klingt leider nicht so optimistisch.

Update (08.08.2020)

Ich habe die Diagramme von Kevin Drum und von Shinyapps aktualisiert. In den USA scheint die Todesfallentwicklung in der zweiten Welle glücklicherweise gebremst zu sein, ca. zwei Wochen nachdem auch die Neuinfektionen dort nicht mehr steigen.

Update (18.08.2020)

1. Aus der Aktualisierung der Diagramme ergibt sich, dass die USA sich bei den Todesfällen auf dem vergleichsweise hohen Niveau von 3 pro Tag pro Million der Bevölkerung stabilisiert haben. Bei allen anderen beobachteten Staaten haben die seit zwei bis drei Wochen steigenden Neuinfektionszahlen (bisher) noch keine steigenden Todesfallzahlen nach sich gezogen. Am Ende der Kurve von Italien zeigt sich allerdings ein kleiner Zacken nach oben.

2. Dunkelfeldstudien. Die Seite des RKI, auf der Antikörper-Studien in der Allgemeinbevölkerung dargestellt werden, lohnt gelegentlich einen Blick, um die von mir seit Ende März angemahnten Forschungsergebnisse zur Ausbreitung des Virus zu evaluieren. Bislang allerdings sind dort zwar etliche Studein angekündigt bzw. werden durchgeführt, aber nur wenige haben bereits Ergebnisse publiziert. Wenn hierzu etwas Neues zu berichten ist, werde ich das tun.

3. Zu den vor vier Tagen publizierten Ergebnissen  einer repräsentativen Antikörperstudie in Kupferzell (6000 Einwohner-Gemeinde in Ba-Wü):

  • 7,7 Prozent der Kupferzellerinnen und Kupferzeller hatten positive Antikörper-Nachweise gegen SARS-CoV-2 und haben demnach die Infektion durchgemacht.
  • Im Verlauf der Studie wurden in Kupferzell keine akuten Infektionen festgestellt.
  • Bei Frauen (8,7 Prozent) wurden etwas häufiger als bei Männern (6,7 Prozent) Antikörper nachgewiesen.
  • Asymptomatische Fälle: 16,8 Prozent der Seropositiven (Personen mit positivem Antikörper-Nachweis) waren ohne typische Krankheitssymptome, 83,2 Prozent hatten mindestens eins der Symptome (Fieber über 38°C, Atemnot / Kurzatmigkeit,Lungenentzündung, Schnupfen, Husten, Schmerzen beim Atmen, Halsschmerzen, Geruchs-/ Geschmacksstörung).
  • Dunkelziffer: Durch die Studie wurden 3,9-mal mehr Infektionen nachgewiesen als bislang in Kupferzell bekannt.

Die Tagesschau bezeichnet die zuletzt genannte Dunkelziffer in der Überschrift als "hoch". Dies ist aber nicht der Fall, weil bislang von vielen auch ein Wert von bis zu 10 (also zehnmal so viele Infizierte im Dunkelfeld wie im Hellfeld) für möglich bzw. sogar wahrscheinlich gehalten wurde.

Zum Vergleich: In Gangelt (Streeck-Studie) wurde eine etwa 5fach erhöhte Zahl Infizierter im Dunkelfeld gefunden. Dazu passt auch die Quote von asymptomatischen Fällen - in Kupferzell  unter 17 % (in Gangelt 22 %), teilweise wurden ja bis zu 80% asymptomatische Fälle vermutet, dies ist deshalb so bedeutsam, weil die asymptomatisch Infizierten das Virus möglicherweise stärker verbreiten (sie fühlen sich ja nicht krank und gehen deshalb "normal" zur Arbeit, zur Schule oder ins Restaurant)

Update 20.08.2020

Belegt die geringe Sterblichkeit oder fehlende Übersterblichkeit in Deutschland (bzw. an vielen einzelnen Orten in der Welt) die Harmlosigkeit des Virus und damit die Nutzlosigkeit der Anti-Corona-Maßnahmen?

Ich habe ja schon einmal geschrieben, dass wegen der clustermäßigen Verbreitung des Virus die (fehlende) Sterblichkeit / erhöhte Todesziffer / Übersterblichkeit an einzelnen Orten nicht angeführt kann, um die Harmlosigkeit des Virus darzustellen.

Aber auch insgesamt ist in Deutschland für die erste Jahreshälfte keine Übersterblichkeit messbar, auch das habe ich bereits vor einigen Wochen festgestellt .

Eine Übersterblichkeit zeigt sich aber offenkundig in etlichen anderen Staaten Europas und weltweit (unter anderem auch in Schweden).

Nun kann man sich darüber Gedanken machen, woran es liegt, dass Deutschland von Januar bis Juni 2020 relativ glimpflich (also ohne Übersterblichkeit) davon gekommen ist (siehe schon Update vom 22.06.).

Dass es an der allg. Harmlosigkeit des Virus liegt, dürfte ausgeschlossen sein, denn an einigen Orten auf der Welt hat das Virus zu extrem hoher Sterblichkeit geführt (z.B. New York City, Region Bergamo,etc. etc.). 

Für Deutschland lässt sich anführen:

- die vergleichsweise gute medizinische Intensivversorgung in Deutschland

- die vergleichsweise rechtzeitige Reaktion durch Distanzmaßnahmen bis hin zum (allerdings begrenzten) Lockdown

- die vergleichsweise höhere Befolgungsbereitschaft der Bevölkerung jedenfalls in den ersten Wochen (soziale Distanzmaßnahmen betreffend), gegründet auf relativ hohem Vertrauen in die politische Führung

- ohnehin größere Distanz zwischen alten und jungen Menschen im Wohnbereich/Alltag, auch unabhängig von der Pandemie

- Zufall/Glück, dass es Deutschland am Anfang nicht so "erwischt" hat wie z.B. Italien, und Deutschland dann u.a. von den dortigen Erfahrungen Nutzen ziehen konnte

- hinsichtlich der Sterbeziffern über alle Ursachen hinweg, die hier für Bochum angeführt werden, haben die Anti-Corona-Maßnahmen auch anderweitigen Kollateralnutzen mit sich gebracht: weniger Verbreitung von Grippeviren, weniger Verkehrsunfälle, weniger Arbeitsunfälle

Es erscheint mir als ein (ziemlich durchsichtiges) Manöver von "Coronakritikern", die sich zudem nicht schämen, sich allfällig mit dem Begriff "Widerstand" zu schmücken, die geringe Sterblichkeit in Deutschland (oder gar in einzelnen Städten in Deutschland) als Argument dafür anzuführen, das Virus sei gar nicht gefährlich, die Maßnahmen seien völlig übertrieben gewesen etc. Sie verschweigen, dass das wahre Ausmaß der Gefahr in solchen Fällen erst nachträglich evaluiert werden kann, politische Schutzmaßnahmen vor dem Tod Vieler aber bei einer Pandemie schon frühzeitig in Gang gesetzt werden müssen, damit sie eine Chance haben zu wirken.

Eine bittere Lehre, die Boris Johnson (zunächst Verharmloser, heute hat UK immer noch mit die schärfsten Maßnahmen in Kraft)  und Donald Trump (trotz an die 200.000 Toten immer noch Verharmloser) erst spät feststellen mussten. Wobei es aus dem Januar und Februar auch viele Zitate deutscher (Gesundheits-)Politiker gibt, die das Virus damals als noch relativ harmlos und beherrschbar einschätzten.

Die fehlende Einsicht, dass auf eine potentielle Gefahr eben schon reagiert werden muss, bevor ihr Ausmaß wissenschaftlich korrekt evaluiert werden kann, ist m. E. das bestimmende Merkmal der "Widerständler".  Bei manchen ist dies offenkundig ein Problem des Intellekts, bei anderen möglicherweise politisches Kalkül. 

Zugleich verschweigen diese "Kritiker" bzw. "Widerständler", die auch von "Besorgnisindustrie" faseln, dass die geringere Sterblichkeit (in Deutschland) wahrscheinlich zu einem nicht geringen Anteil ein Erfolg gerade der Maßnahmen ist, die sie bekämpfen.

Update 16.09.2020

Zurückgekehrt aus dem Urlaub mit nur eingeschränktem Internetzugang habe ich soeben die Diagramme aktualisiert.

Die europäische Lage hinsichtlich der Todesfälle ist weiterhin entspannt trotz der teilweise massiv steigenden Infektionszahlen.  Letztere sind zumindest teilweise durch die wesentlich stärkere Testaktivität erklärbar. Weiterhin sind sie aufgrund verschiedener Teststrategien international wenig vergleichbar.

Das Vereinigte Königreich hat in den vergangenen Wochen seine Statistik umgestellt (böse Stimmen würden sagen: frisiert), so dass die Zahlen auch rückwirkend geändert wurden und daher nicht mehr ganz so erschreckend erscheinen.

Eine Ausnahme in Europa bildet Spanien, hier sind wieder etwas steigende Todeszahlen zu verzeichnen. Weiterhin erscheint die Lage in den USA sehr beunruhigend. Von allen Staaten, in denen ich die Todesfallentwicklung seit Ende März genauer verfolgt habe, sticht die USA - wie sich am shiny-apps-Diagramm zeigt - durch das am wenigsten erfolgreiche Krisenmanagment hervor.  Inzwischen wurde ja bekannt, dass US-Präsident Trump die Lage in den vergangenen Monaten bewusst lügend falsch dargestellt hat. Die Konsequenzen kann er nun kaum mehr weglügen.

Update 21.09.2020

Die Kommentarspalte wird demnächst vorläufig geschlossen.  Hier ist nicht die Plattform für historischen Steckenpferdthemen. Nutzen Sie dafür Ihre eigenen Internetplattformen. Schon gar nicht wird hier Ewiggestrigen eine Plattform geboten, die meinen, ständig unpassende Beispiele und Vergleiche aus den Jahren 1933-45 unter den hiesigen Beitrag posten zu müssen.

Update 23.09.2020

Zur aktuellen Entwicklung und dem derzeitigen Streit (insbes. in Deutschland) werde ich demnächst einen längeren Beitrag erstellen. Nur soviel zu den jetzt steigenden Infektionszahlen: Es gilt immer noch, sogar erst recht!, mein Kommentar von Ende März (einfach nach oben scrollen): Diese Zahlen sind wegen der unterschiedlichen Teststrategien nicht geeignet für Vergleiche. Das bedeutet, dass wir weder im Vergleich zwischen Bundesländern noch zwischen Stadt und Land, noch zwischen verschiedenen Staaten (Westeuropa, Nordamerika, Asien, Welt) noch im Hinblick auf historische Verhältnisse (Vergleich zwischen März/April und August/September) aus den jetzt wieder steigenden Infektionszahlen relevante Schlüsse ziehen können. Andererseits lässt sich aus den insofern unzuverlässigen Zahlen auch nicht etwa das Gegenteil herauslesen. Nur weil die Anzahl der Personen, die tatsächlich infiziert sind, sich nicht zuverlässig  aus den Messungen herauslesen lässt, bedeutet das selbstverständlich  NICHT, dass es gar keine Infizierten mehr gibt.

Nach wie vor halte ich die Todeszahlen (für Vergleiche!) für relevanter. Aber nur weil jetzt in einigen Weltregionen keine oder nur sehr wenige Tote registriert werden, bedeutet das nicht, dass die Gefahr völlig vorbei ist.

Zu den oben aktualisierten Grafiken:

Deutlich NICHT vorbei ist die Gefahr in den USA. Dort werden nach wie vor täglich mehr als 800, d.h. 2 bis 3 Tote pro Million der Bevölkerung gezählt. In Spanien ist die tägliche Sterberate ebenfalls wieder gestiegen (ca. 200 Tote täglich), ansonsten haben sich - glücklicherweise - die seit 1-2 Monaten gemessenen höheren Infektionszahlen bislang noch nicht in den Sterberaten bemerkbar gemacht. Ich hoffe, dass dies so bleibt. 

Update 29.09.2020

1. Wie kamen die Staaten über den Sommer?

Alle der beobachteten Staaten haben am Ende des Sommers mit (je nach Teststrategie anders ausfallenden/zu bewertenden) wieder steigenden Infektionszahlen/Anzahl positiver Tests zu tun. Aber wie kamen diese Staaten hinsichtlich der Sterbezahlen über den Sommer?

Ich habe die Beobachtung von Ende Juli mit den aktuellen worldometer-Daten weitergeführt (Achtung:Teilweise führen unterschiedl. Bevölkerungszahlen oder nachträgliche Korrekturen zu Abweichungen zw. den Zahlen bei Drum und im worldometer).

a) Staaten, in denen im August und September 2020 bis zu 20 TpM hinzugekommen sind:
Deutschland von 110 auf 114 TpM, also plus 4
Belgien von 842 auf 848 TpM, also plus 6
Dänemark von 106 auf 112 TpM, also plus 6
Österreich von 80 auf 88 TpM, also plus 8
Kanada von 236 auf 245 TpM, also plus 9
Schweiz von 229 auf 239 TpM, also plus 10
Luxemburg von 186 auf 197 TpM, also plus 11
UK (ekl. abw. Datenbasis) von 605 auf 618 TpM, also plus 13
Niederlande von 359 auf 372 TpM, also plus 13
Schweden von 567 auf 581 TpM, also plus 14
Italien von 581 auf 597 TpM, also plus 16
Auch wenn jede/r Gestorbene eine/r zuviel ist, kann man schon sagen, dass diese Länder die COVID19-Pandemie hinsichtlich der tödlichen Folgen im August und September im Griff hatten.

b) Staaten mit (im August und September 2020) deutlich mehr Todesfällen (mehr als 20 TpM zusätzlich)

Polen von 45 auf 66 TpM, also plus 21
Tschechien von 35 auf 58 TpM, also plus 23
Frankreich von 463 auf 487 TpM, also plus 24

Spanien von 608 auf 672 TpM, also plus 64
USA von 465 auf 633 TpM, also plus 168

Drei Nachbarstaaten Deutschlands haben im August und September deutlich mehr COVID19-Tote registriert.
Spanien und (eklatant) die USA haben diese gravierendste Folge der Pandemie auch im Sommer nicht im Griff gehabt.

2. Aktualisierte Diagramme

Während trotz steigender Zahlen positiv Getesteter in dne meisten beobachteten Staaten die Sterbezahlen nicht auffälig erhöht  sind, kann man bei Spanien und Frankreich erneut ansteigende und in den USA stagnierend hohe Sterbezahlen ablesen.

Update 7.10.2020

Aktualisierung der Diagramme und ein neues Diagramm. Während in Deutschland, Schweden und Italien die Sterbezahlstatistik weiterhin beruhigend niedrig erscheint, steigt die Anzahl der tödlichen Verläufe wieder in UK, Frankreich und Kanada (sowie in Südamerika) und bleibt nach wie vor auf (zu) hohem Niveau in den USA.

Ich bin weiterhin der Ansicht, dass die Infektionszahlen nicht viel taugen für überregionale, nationale, internationale und historische Vergleiche und habe deshalb auch wenig Verständnis für die Konkurrenz der Bundesländer um (niedrige) Infektionszahlen.

Um den Effekt der Testhäufigkeit aus der Statistik herauszuhalten, hat Kevin Drum nun einen Blick auf die Prozentsätze der positiven Tests (Anteil an allen Tests) geworfen. Das Ergebnis sehen Sie in dem neuen Diagramm. Kevin Drum kommentiert :

How are the rich countries of Europe and North American doing on the coronavirus? This is surprisingly hard to answer. You can look at cases, but they depend a lot on how much testing you’ve done. What’s more, cases don’t seem to correlate very well with deaths anymore.

So how about deaths? That’s better, but still far from perfect since there’s an increasingly open dispute about what counts as a “COVID-19 death.” Plus, deaths are a lagging indicator, as they’ve always been.

So how about share of positive tests? This is the percentage of all COVID-19 tests that come back positive, and epidemiologists say that it needs to be below 5 percent before you can tentatively say you have things under control. During the initial April outbreak, the positive test rate was as high as 20-25 percent in some countries (it peaked at about 18 percent in the US).

Needless to say, this is not a perfect metric either. If you test only people who are already showing symptoms, you’ll have a high rate. If you test everyone in a city, you’ll probably have a low rate. However, most countries are testing at a rate of 1-2 per thousand people, with a few outliers above and below that, which makes the positive test rate a decent look at how things are shaping up.

The chart shows that a few countries are in terrible shape and should probably be locking down everything in sight. Another group of countries is in OK shape but obviously on the rise. And then there’s good old Germany, with a low positivity rate and a fairly flat curve.

The United States doesn’t look good on this metric. We’ve been on the rise for the past two weeks and we broke the 5 percent barrier a few days ago. Winter is coming.

Ich halte diese Angaben für nur mit großen Vorbehalten für interpretierbar, da bei der jeweiligen Teststrategie in unterschiedlicher Weise auf Anhaltspunkte für eine Infektion Rücksicht genommen wird. Wenn man  beim Testen anstrebt, möglichst die "Richtigen" zu testen, und dabei auf Kontakte, Gefährdete und symptomatische Personengruppen Rücksicht nimmt, dann könnte man auch sagen, eine höhere Prozentzahl spreche nicht unbedingt für eine größere Gefährdung, sondern für eine bessere Teststrategie.  Man kommt nicht drum herum: Nur das Testen von repräsentativen Zufallsstichproben kann über die wirkliche Anzahl der Infektionen Auskunft geben, alle anderen Versuche, die Daten zu deuten, haben erhebliche Einwände gegen sich. Unabhängig davon sind die dargestellten Unterschiede in der positiven Testrate beeindruckend.

Update 12.10.2020

Die mit der steigenden Anzahl positiver Testergebnisse nach einem relativ ruhigen Sommer auch wieder durchgesetzten, geplanten oder diskutierten Maßnahmenpakete stoßen inzwischen in Deutschland auf immer mehr (teilweise gut verständlichen) Überdruss und Skepsis. In der aktuellen Diskussion sagen auch manche Verfassungsrechtsexperten, die Maßnahmen, insbesondere die Art von Geschäfts-Lockdown und Ausgangsbeschränkungen im März/April, seien mit dem Grundgesetz nicht vereinbar (gewesen). Hierbei kommt es m.E. stark auf die Perspektive an: Mit dem heutigen Wissen können wir einige Maßnahmen und ihre Wirksamkeit sowie die Gefährlichkeit des Virus wesentlich besser einschätzen als Mitte März. Das Vorsorgeprinzip hat damals aber geboten, schnell Maßnahmen einzuführen, die sich in der Rückschau möglicherweise als unverhältnismäßig herausstellen. Aber das ist einfach die notwendige Folge einer Politik, die Gefährdungen möglichst effektiv eindämmen will und muss. Sich jetzt hinzustellen und die Regierung(en) allgemein für ihre Entscheidungen Mitte März zu kritisieren, sorgt in Talkshows für billig erworbenen Applaus, ist aber eigentlich unwürdig (ich beziehe mich auf einen im Netz kursierenden Auftritt meines Kollegen Lepsius). Auch mit dem Argument, die Maßnahmen würden allgemein nichts bringen, da dennoch fast alle irgendwann infiziert seien, bevor ein Impfstoff weite Verbreitung finden könne, liegt man m.E. völlig schief.

Die Wahrnehmung, dass "die Maßnahmen nichts bringen", wird doch eindrücklich - gerade in Deutschland! - durch die Diagramme oben und diverse Vergleichsuntersuchungen widerlegt.

Dass gerade in Deutschland so viele Menschen nun auf die Idee kommen, die Maßnahmen seien sinnlos und deshalb sollten sie ganz unterlassen werden, ist angesichts der Beobachtungen etwa in den USA, aber auch in anderen Staaten, in denen zu spät, nicht konsequent genug oder gar keine Maßnahmen ergriffen wurden, völlig unverständlich. Niemand hat behauptet, durch die Maßnahmen werde das Virus aus der Welt geschafft. Es ging immer nur (und auch heute noch) darum, die Infektionszahlen/Weiterverbreitung so gering zu halten,

dass man

1. Zeit gewinnt, um Wissen zu generieren und Medikamente/Impfstoffe/Behandlungserfahrungen zu entwickeln,

2. die "Kurve flach hält", so dass nicht sehr viele Menschen gleichzeitig (schwer) erkranken,

3. im Ergebnis also Menschenleben schützen kann.

Die ersten beiden Ziele wurden (bislang) in Deutschland erreicht und damit auch zu einem Teil das dritte Ziel. Sicherlich mögen einige Maßnahmen übertrieben erscheinen oder bringen weniger als andere, manche sind nach wie vor auch wissenschaftlich umstritten. Aber eine aufkommende Tendenz, die Maßnahmen seien insgesamt nutzlos und daher verzichtbar, ist geradezu wahnwitzig und erinnert stark an das Verhalten von Trump.

Update 15.10.2020

Die Zahl der positiv Getesteten  steigt in Deutschland wie anderswo stark an. Dieser Anstieg ist zwar nicht vergleichbar mit den Zahlen vom Frühjahr, weil diese neuen Zahlen das Ergebnis wesentlich verbreiteter Testung ist, doch lässt sich ein Anstieg der Infektionen - bei in den letzten Wochen gleichbleibend hoher Testanzahl - nicht mehr ignorieren. Das war vorhersehbar, weil das Virus offenkundig v.a. in Innenräumen verbreitet wird, in denen sich in dieser Jahreszeit wieder mehr Menschen aufhalten. Den Blick auf die Diagramme von Kevin Drum habe ich ergänzt um eine "Lupe" auf die vergangenen Wochen/Monate. Es zeigt sich, dass die Sterbezahlen in den USA nahezu gleichbleibend auf erhöhtem Niveau liegen, in UK, Frankreich und  Italien wieder (leicht) nach oben zeigen und in Schweden und Deutschland noch auf beruhigend geringem Niveau geblieben sind. Offenbar hat aber die Infektionswelle noch nicht die besonders gefährdeten Altersgruppen erreicht. Die letzten Tage zeigen jedoch, dass auch in Deutschland die Sterbezahlen wieder leicht steigen (von Zahlen im einstelligen Bereich/Tag auf ca. 30/Tag heute und gestern).

Ein kleiner Seitenblick auf die Nachbarländer: Polen und Tschechien, die bisher (bezgl. der Sterberaten) sehr gut durch die Pandemie gekommen sind, zeigen seit Herbstbeginn ein erhebliches tödliches Risiko: In Tschechien sind in den vergangenen zwei Wochen 51 TpM hinzugekommen, in Polen 21 TpM.

Insbesondere die Entwicklung in Tschechien sollte näher betrachtet werden, damit dort gemachte Fehler nicht hierzulande widerholt werden. Hierzu die Schilderung der tagesschau.

Falls, wie nun berichtet wird, die Zahl der positiv Getesteten auch in DE weiter steigt, wird aber bald eine Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter nicht mehr flächendeckend möglich sein und dann, so die Befürchtung, werden auch Menschen der gefährdeten Altersgruppen wieder vermehrt infiziert werden. Insofern kann ich die Sorge der Politik nachvollziehen, die sich in der derzeitigen erneuten Verschärfung von Maßnahmen niederschlägt.

Update 18.10.2020

Ich habe die Diagramme von Kevin Drum aktualisiert. Eine Steigerung der Sterbefallzahlen ist auch in Schweden (0,6 TpM pro Tag) und Deutschland (0,4 TpM pro Tag) messbar, zeigt sich aber im Diagramm noch nicht so deutlich wie in Italien (knapp 1 TpM pro Tag), Frankreich (1,5 TpM pro Tag) und UK (knapp 2 TpM pro Tag). Geringe Sterberaten (weniger als 1 TpM pro Tag) sind auch in unseren Nachbarländern Österreich, Dänemark, Luxemburg, Schweiz und Niederlande zu beobachten. Wesentlich höhere Sterbezahlen werden aus unseren östlichen Nachbarländern gemeldet: Tschechien (knapp 7 TpM pro Tag), Polen (knapp 4 TpM pro Tag). Beide Staaten waren im Frühjahr von Corona-Toten weitgehend verschont geblieben.

In der jüngsten Zeit wird wieder stark über den erneuten exponentiellen Anstieg der Neu-Infektionszahlen in Deutschland gesprochen und geschrieben. Teilweise werden dabei unangemessene Vergleiche mit den Zahlen aus dem Frühjahr angestellt. Teilweise wird aber auch richtigerweise erwähnt, dass der Anstieg mit der Erhöhung der Testanzahl zusammenhängt. Einige meinen, dass möglicherweise gar kein realer Anstieg zu verzeichnen sei. Das Phänomen ist aus der Kriminologie bekannt: Wird etwa ein existierendes Verbrechensphänomen zunächst jahrelang tabuisiert (wie etwa der sexuelle Kindesmissbrauch) und deshalb kaum angezeigt, bricht aber später das soziale Tabu und es kommen viele Fälle zur Anzeige, kann das in der Hellfeldstatistik den Eindruck erzeugen, als seien plötzlich viel mehr Taten hinzugekommen und es gebe eine enorme Steigerung, obwohl in Wahrheit nur das bisherige Dunkelfeld aufgehellt wird. Vorsicht: Der Vergleich mit der Inzidenz einer Infektion ist nicht ganz treffend, aber er zeigt das Problem auf.

Ein interessanter Versuch, dieses Problem zu umschiffen, ist die Berechnung/Schätzung von Infektionszahlen aufgrund der Todeszahlen, wenn man eine konstante IFR (infection fatality rate) zugrunde legt. Das ist allerdings eine bloße Modellierung, die eben als Konstante die IFR setzt, die vermeintlich sicherer ist, weil man sie aus verschiedenen empirischen Untersuchungen herleiten kann. Das oben wiedergegebene Modell (Dank für die Genehmigung an Otmar Scherer-Gennermann, auf Twitter bekannt unter „Otmar S“,) geht von einer IFR von 0,48 % aus und zeigt, dass die Infektionszahlen im Frühjahr zu einem größeren Teil im Dunkelfeld verblieben sind und die heutigen Infektionszahlen (modelliert an der gleichbleibenden IFR) noch wesentlich geringer sind. Dennoch lässt sich derzeit eine Steigerung der Kurve durchaus ablesen. Es ist kein reiner Dunkelfeldeffekt, sondern eine reale (noch geringe) Steigerung der Infektionen. Die Einwände hat Otmar S. gleich mitgeliefert: Die Kurve ist nicht altersbereinigt und sie sähe anders aus – wesentlich höhere Zahlenwerte –, wenn die IFR geringer wäre. In der Tat besteht über die IFR keine wissenschaftliche Einigkeit und sie wird je nach Altersstruktur der betr. Gruppe, unterschiedlich ausfallen. Die derzeitigen seriöseren Schätzungen liegen zwischen 0,13 % und 1%. Ich betrachte das Modell also mit einer gewissen Skepsis. Ob diese berechtigt ist, wird sich möglicherweise in den nächsten Wochen noch herausstellen.

Update 22.10.2020

Ich habe die Diagramme von Kevin Drum aktualisiert. Nun zeigt sich deutlich der Vorteil des Blicks auf die Sterbezahlen im Unterschied zu den teilweise weit auseinanderlaufenden Zahlen der positiv Getesteten in den einzelnen Staaten. Da die positiv Getesteten vermutlich eine ganz andere Altersstruktur aufweisen als im Frühjahr, ist der Vergleich der Infektionszahlen in zeitlicher Hinsicht zur Beurteilung der Gefährlichkeit weiterhin nicht sinnvoll. Die Fixierung der Medien auf die Infektionszahlen führt aber nun regelmäßig zu genau diesem Vergleich ("mehr als im April", "höchste Zahl von Neuinfektionen überhaupt" etc.).

Dass das Virus aber nicht etwa ungefährlich geworden ist, zeigt sich daran, dass - innerhalb der beobachteten Staaten bislang v.a. in UK, Frankreich und Italien -  auch die Sterbezahlen wieder ansteigen. In den USA sind sie weiter auf relativ hohem Niveau.

Im Nachbarland Tschechien (ich habe einmal das Diagramm von Worldometer hinzugefügt) ist das besonders krass zu sehen. Mittlerweile sterben dort 11 Menschen pro Million der Bevölkerung täglich (!). Ich habe im Länderüberblick auf worldometer kein Land entdeckt, bei dem die Anzahl der Toten stärker steigt als in Tschechien.

Bei exponentieller Verbreitung des Virus wird (vermutlich und hoffentlich in geringerem Umfang) auch die Sterberate  in Deutschland wieder ansteigen. Im Moment liegt diese Zahl noch bei 0,8 TpM täglich.

Bleiben Sie gesund!

 

Update 24.10.2020

Ich habe das aktuelle Diagramm von Kevin Drum übernommen. Das andere Diagramm zeigt die am stärksten betroffenen Staaten (Bevölkerung > 1 Million) nach Toten pro Million mit Peru und Belgien an der Spitze. Aktuell (Mitte/Ende Oktober 2020) am stärksten betroffen ist allerdings Tschechien mit 10-12 TpM am Tag (!).

Update 27.10.2020

1. Wie hoch/niedrig ist die Sterblichkeit?

Sehr viel mediale Relevanz hat die Studie von Ioannidis bekommen, die unter Berücksichtigung vieler Studien zu COVID19 eine geringere IFR ermittelte als bisher angenommen. Hier der Artikel von n-tv dazu.

Ein sehr hilfreicher Artikel zum Verständnis der Sterblichkeits-Zahlen ist m.E. dieser hier (von einem Biologie-Blog)

CFR, IFR, and You: What is the true COVID-19 death rate?

Er wurde schon Ende Juni veröffentlicht, hat aber auch Gewicht zur Beurteilung der neuesten Veröffentlichung von Ioannidis.

Im Grunde  geht es um dieselben Zusammenhänge, die ich schon in meinem ersten Beitrag (ganz oben, also am 29. März) angesprochen habe: Bewegen wir uns in einem bislang unbekannt großem Dunkelfeld, hängen alle Zahlen und Werte, die mit der Anzahl der Fälle zu tun haben, davon ab, wie viele Fälle im Hellfeld erkannt/registriert werden. Sofern aber die Registrierung mit der Schwere der Fälle zu tun hat, werden im Dunkefeld immer viel mehr leichtere Fälle vorhanden sein als im Hellfeld.

Eine Analogie aus der Kriminologie:

Will man herausfinden, wie viele Gewaltdelikte tödliche Folgen haben (nennen wir es "Tödlichkeit der Gewaltdelinquenz"), und wertet dementsprechend die Kriminalstatistik aus und zählt dort alle Gewaltdelikte zusammen, die in einem Jahr registriert wurden (also von Körperverletzung über Sexualdelikte bis hin zu Mord, einschließlich aller registrierten Versuche), dann wird man einen Bruch erhalten (auch als Prozentzahl darstellbar), den man künftig als "Tödlichkeit der Gewaltdelinquenz in Deutschland" verbreiten könnte. Warum tut das niemand in der Kriminologie? Weil wir wissen, dass diese Rate völlig unsinnig ist, solange man von einer viel höheren  Anzahl von Körperverletzungsdelikten ausgehen muss, die gar nicht bekannt werden (Dunkelfeld). Und im Dunkelfeld verbleiben mit viel größerer Wahrscheinlichkeit die leichteren Delikte, die also mehrheitlich von vornherein nicht annähernd lebensgefährlich sind. Da die Gesamtzahl der Delikte im Nenner des Bruchs (unten) steht, hängt der Wert der tatsächlichen Tödlichkeit aber entscheidend davon ab, wie viele Gewaltdelikte überhaupt gezählt werden.

Zurück zur Pandemie: Auch hier wissen wir nicht die tatsächliche Anzahl der Infektionen, und zu Beginn werden wir die eher schlimmeren symptomatischen Fälle registrieren. Je mehr wir aber über das Virus wissen und auch die symptomfreien Infektionen und solche mit leichteren Symptomen erfassen, desto geringer wird die Zahl "Sterblichkeit" (IFR), die ebenfalls ein Bruch ist, bei dem die Anzahl der ermittelten Fälle im Nenner stehen. Daher ist es überhaupt kein Wunder oder nichts besonderes, dass die Sterblichkeit des Virus sich mit Anzahl und Verbreitung der Tests stark verkleinert: Immer mehr und immer auch leichtere Fälle erhöhen jetzt den Nenner. Es kommen im Vergleich zum kriminologischen Beispiel noch einige weitere Punkte hinzu, die die Sache nicht vereinfachen: Bei der Pandemie  liegt auch der Zähler des Bruchs (also die Anzahl der Todesfälle) teilweise im Dunkelfeld, nämlich soweit Todesfälle existieren, die gar nicht als COVID19-Fälle erfasst wurden. Bei der Pandemie ist zudem die Zuverlässigkeit der Tests unterschiedlich, je nachdem, ob ein gerade positiv Infizierter getestet wird oder (nachträglich) getestet wird, ob eine Person früher einmal infiziert war - letztere Tests (auf Antikörper) haben eine höhere falsch-positiv-Rate, sie überschätzen also die Infektionsrate. Letzteres Problem gibt es - analog - übrigens auch in der Kriminologie, da ein gewisser Anteil der polizeilich erfassten Fälle sich später als nicht real herausstellt (Falschanzeigen, falsche Verdächtigungen, polizeiliche Ermittlungsfehler).

Ein Vergleich von COVID19 mit der Influenza ist insofern bislang wenig aussagekräftig als die Influenza-Zahlen nicht auf Tests beruhen, sondern auf nachträglichen Schätzungen.  Nach bisherigem - auch dem reduzierten Stand nach der Ioannidis-Publikation, ist aber nach wie vor eine höhere Gefährlichkeit des COVID19-Virus anzunehmen.

2. Aktualisierungen der Diagramme

Deutschland verzeichnet in der zweiten Welle bisher(!) eine nur gering erhöhte Anzahl an Toten pro Tag, anders v.a. Frankreich und UK. Auch die Zahlen in den USA (bislang stagnierend auf hohem Niveau) steigen wieder. Dass, wie Trump sagte, man in den USA jetzt "die Kurve kriegt" ("rounding the corner") , ist leider eine glatte Lüge. Die letzte Woche schon schlimme Lage in Tschechien hat sich noch einmal verschärft, zuletzt wurden 16 TpM an einem Tag (!) gemessen. Diejenigen, die man im Frühjahr durch harte Maßnahmen retten konnte, sterben jetzt.

Update 29.10.2020

Kurz vor dem sogenannten "Lockdown light", der ab Montag gelten soll und wieder viele kleinere und mittlere Unternehmer (zB Künstler, Gastronomen, Hoteliers) sowie uns allen, die wir diese Angebote gerne nutzen treffen wird, erreichen uns auch wieder etliche widersprüchliche Stellungnahmen.

Zum einen wird von ernstzunehmenden Wissenschaftlern immer noch bzw. nach wie vor beklagt, die steigenden Infektionszahlen seien keineswegs als Indikator für die aktuelle Gefährlichkeit anzusehen. Auch die (bisherige) Intensivbettenbelegung zeige keineswegs, dass ein nationaler Gesundheitsnotstand bevorstehe. Dementsprechend hat sich mein Regensburger Kollege Kuhbandner, mit dessen kritischen bis skeptischen Ausführungen ich mich schon mal im Frühjahr auseinandergesetzt habe (siehe oben) jüngst geäußert (LINK). Seine Darstellung läuft darauf hinaus, dass trotz der hohen Infektionszahlen (die er zu einem großen Teil auf Falsch-Positive Messungen zurückführt) eben in Deutschland derzeit auch keine besonders erhöhte Gefahr für das Gesundheitssystem bestehe, überrollt zu werden. Ein zweiter Lockdown, so wohl sein Resultat, sei unnötig. 

Seine ausschließliche Bezugnahme auf Deutschland ist mein stärkster Einwand gegen diese Darstellung: Kuhbandner schildert die Lage so, als sei Deutschland nicht mitten in Mitteleuropa gelegen, sondern auf einem Inselkontinent. Aber immerhin lässt sich sein Artikel auch positiv lesen (obwohl er dies wohl nicht so beabsichtigt): Es ist noch nicht zu spät für Maßnahmen, wir können sie ergreifen, bevor es auf den Intensivstationen "akut" wird und wir könnten in Deutschland erneut - wie schon im Frühjahr - relativ gut mit der Krise umgehen, so dass sie hierzulande glimpflich verläuft. Ob die angekündigten Maßnahmen die richtigen sind, da bin ich selbst ratlos und froh, nicht entscheiden zu müssen.

Leider gibt es auch bei ausschließlicher Betrachtung der Sterbeziffern eine negative Nachricht:

Erstmals nach vielen Monaten sind in Deutschland gestern wieder mehr als 1 TpM (Tote pro Million) TpM coronabedingte Todesfälle gezählt worden, nämlich 96 an einem Tag. Wegen des 7-Tages-Durchschnitts oben auf dem Diagramm ist das dort noch nicht erkennbar. Aber es ist eine deutliche Steigerung gegenüber der vorherigen Woche, in der nur ca. 0,5 TpM registriert wurden. Nach wie vor am meisten Todesfälle werden derzeit ("akut") in Tschechien gemeldet, nämlich mit 128 Todesfällen weiterhin mehr als 12 TpM (weltweiter Spitzenwert).

Update 1.11.2020

1. Aktualisierungen der Diagramme

Kurz vor der Wahl hat Präsident Trump mehrfach geäußert, man sei nun dabei das Virus in den Griff zu bekommen ("rounding the corner"). Dies stimmt anhand der Zahlen nicht. In den USA ist es insgesamt nicht gelungen, im Sommer die Sterbezahlen auf Null zu reduzieren wie in den meisten westlichen Staaten. Und auch jetzt steigen die Zahlen wieder an. Nun behauptet Trump ohne Beleg, die Ärzte würden fälschlich COVID-Todesfälle registrieren. Nun ja.

2. Wie gut gelang es den beobachteten Staaten im Oktober, Todesfälle zu vermeiden?

Ich habe mich hier einmal auf den "Ausbruch der zweiten Welle"  und - wie zuvor - dafür auf die Sterbezahlen in 16 Staaten im Oktober 2020 konzentriert. Dabei geht es um die Vergleichszahl Tote pro Million der Bevölkerung (TpM), die ich dem Datensatz des worldometers entnommen habe (leicht abweichend von den bei Kevin Drum angegebenen Daten).

Allgemein ist im Oktober neben den eklatant steigenden Zahlen positiv Getesteter auch ein stärkerer Anstieg der registrierten COVID19-bezogenen Sterbezahlen festzustellen, aber letztere Zahlen fallen sehr unterschiedlich aus.

a) Staaten, in denen im Oktober 2020 bis zu 20 TpM hinzugekommen sind:

Schweden von 581 auf 587 TpM, also plus 6
Deutschland von 114 auf 126 TpM, also plus 12
Dänemark von 112 auf 124 TpM, also plus 12

b) Staaten, in denen im Oktober 2020 zw. 21 und 50 TpM hinzugekommen sind:

Kanada von 245 auf 268 TpM, also plus 23
Schweiz von 239 auf 265 TpM, also plus 26
Österreich von 88 auf 123 TpM, also plus 35
Italien von  597 auf 639 TpM, also plus 42

c) Staaten, in denen im Oktober 2020 zw. 51 und 100 TpM hinzugekommen sind:

Luxemburg von 197 auf 249 TpM, also plus 53
Niederlande von 372 auf 431 TpM, also plus 59
UK von 618 auf 685 TpM, also plus 67
Frankreich von 487 auf 563 TpM, also plus 76
USA von 633 auf 712 TpM, also plus 79
Polen von 66 auf 149 TpM, also plus 83
Spanien von 672 auf 767 TpM, also plus 95

d) Staaten, in denen im Oktober mehr als 100 TpM hinzugekommen sind:

Belgien von 848 auf 987 TpM, also plus 139
Tschechien von 58 auf 303 TpM, also plus 242

Feststellungen:

Überraschend gut ist bislang Schweden mit der Herbstwelle zurechtgekommen. Trotz auch hier stark steigenden Infektionszahlen ist es in Schweden diesmal bislang wesentlich besser gelungen, seine Risikogruppen zu schützen.
Deutschland, Dänemark und Österreich schneiden bislang insgesamt am besten ab. Sie hatten relativ niedrige Todesraten sowohl im Frühjahr und nun auch zum Herbstbeginn. Dass sich dies leider sehr schnell ändern kann, zeigt sich an drei anderen Nachbarn Deutschlands.
Krass ist die Entwicklung in Belgien und v.a. Tschechien. Unser östliches Nachbarland hat (eingeschränkt gilt dies auch für Polen) nach einem sehr günstigen Verlauf im Frühjahr nun die weltweit höchsten Sterbezahlen, allein im Oktober sind in Tschechien rund doppelt so viel Tote pro Million zu verzeichnen wie in Deutschland seit Beginn der Pandemie.

 

Update 5.11.2020:

1. Dunkelfeldstudie München, Ergebnisse:

Die Süddeutsche Zeitung berichtet heute über die Ergebnisse der Münchener Dunkelfeldstudie, die die erste Welle im Frühjahr erfasst.

In den Monaten, in denen die Untersuchungsteams in München unterwegs waren, registrierte das Gesundheitsamt der Stadt 6584 Infektionen - ein Anteil von 0,4 Prozent der Stadtbevölkerung. Schon damals wurde vermutet, dass es eine hohe Dunkelziffer geben könnte, denn nicht jeder Infizierte entwickelt auch Symptome. Die LMU-Studie versuchte, Licht in dieses Dunkel zu bringen, indem sie ihre Probanden auf Antikörper untersuchte. Diese zeigen an, ob der Körper versucht hat, sich gegen einen Eindringling zu wehren. Antikörper sind auch nach Abklingen der Infektion noch vorhanden. Durch die Tests und verschiedene statistische Methoden fanden die LMU-Forscher heraus, dass die Zahl der tatsächlich Infizierten wohl bei etwa 1,8 Prozent liegt - das würde also bedeuten, dass rund 25 000 Münchner die Infektion durchgemacht haben, auch wenn viele vielleicht nichts davon bemerkten. (...)

Um die Sterblichkeitsrate zu überprüfen - sie wird immer wieder herangezogen, um die Gefährlichkeit des Virus zu relativieren oder zu leugnen -, haben die Forscher die sogenannte Übersterblichkeit in den Monaten März bis Juni betrachtet, also das Mehr an Toten im Vergleich zu den gleichen Zeiträumen der Vorjahre, und sie mit der Zahl der offiziellen Corona-Toten verglichen. Die beiden Kurven liegen fast deckungsgleich übereinander, beide mit einem Höhepunkt gegen Ende April, Anfang Mai. "Es gibt für diese Übersterblichkeit keine andere vernünftige Erklärung als das Virus", sagt Michael Hölscher, und: "Das zeigt auch, dass die Ärzte in den Kliniken supergut zugeordnet, registriert und gemeldet haben."

(...)

Die Sterblichkeitsrate einigermaßen sinnvoll zu berechnen, war bislang auch schwierig, weil eine grundlegende Zahl, eben die der tatsächlich Infizierten, mehr oder weniger unbekannt war - wenn die Zahl der Todesfälle gleich bleibt, aber die der Infizierten höher ist als angenommen, dann ist die Sterblichkeitsrate niedriger als vermutet. Ausgehend von den Antikörper-Befunden in der Testgruppe und den gemeldeten Todesfällen errechnet die Studie eine Sterblichkeitsrate von 0,76 Prozent - das heißt, dass von 10 000 Infizierten 76 sterben. "Das ist um ein Vielfaches höher als die Rate bei saisonalen Grippe-Infektionen", sagt Michael Hölscher. "Dort bewegt sie sich im Promillebereich."

 

2. Aktualisierte Diagramme

Auf dem Diagramm von Kevin Drum ist inzwischen der Anstieg der Todesfälle in Deutschland deutlich erkennbar,  deutlich über 1 TpM täglich. Im Nationenvergleich ist dies immer noch recht wenig, wie etwa am Nachbarland Österreich zu erkennen ist, das DE inzwischen "überholt" hat. Auch in Schweden steigt mittlerweile die Zahl der Todesfälle. Wenn nun darüber spekuliert wird, wie lange die gemessenen Infektionszahlen noch steigen, nachdem die Beschleunigung des Wachstums offenbar nachlässt: Im Frühjahr dauerte es in fast allen Staaten etwa 12 bis 15 Tage, bis auch die täglichen Sterbezahlen den Höhepunkt erreicht hatten;
in Deutschland gab es am 27. März: 6933 neue Infektionen, am 8. April: 333 Tote, das waren die jeweiligen Höchstzahlen. Derzeit bewegen sich (infolge der wesentlich verbreiteteren Tests) die Zahlen so: 3x so hohe Neuinfektionen, knapp halb so viele Tote täglich.  

Ein Blick noch auf unser Nachbarland Tschechien: Nach wie vor werden hier die höchsten Sterbezahlen weltweit gemessen: Gestern waren es 25 TpM! Tschechien ist auf dem obigen Diagramm der kumulierten Todesfälle in einem Monat von weit unterhalb der Rangfolge auf  mittlerweile Platz 27 der am meisten betroffenen Staaten vorgerückt.

Update 13.11.2020

Ich habe die Diagramme aktualisiert. In Deutschland zeigen nun auch die Todesfälle eine steigende Tendenz auf mittlerweile über 2 TpM täglich. Damit rückt der Höchstwert aus dem Frühjahr auch bei den Todesfällen in bedenklliche Nähe. Im Vergleich mit Italien und Frankreich, wo sich bei den Todesfällen ein ähnlich starker Anstieg wie im Frühjahr zeigt, mag das Geschehen in Deutschland immer noch "beruhigend" erscheinen. Auch in Schweden nimmt die Sterblichkeit zu, wenn auch noch geringer als in Deutschland. Aber die schwedische Hoffnung, durch weniger einschneidende Maßnahmen im Frühjahr das Geschehen im Herbst besser zu gestalten, scheint auch dort nicht unbedingt bestätigt zu werden. In Tschechien ist die Sterberate immer noch sehr hoch, allerdings  niedriger als in der vergangenen Woche. 

Update 18.11.2020

Nach langer Zeit gibt es wieder aktuelle Daten auf shinyapps, so dass ich die Grafik mit der Entwicklung der Corona-Todesfälle, die ich schon im Frühjahr/Sommer regelmäßig eingestellt habe, noch einmal produzieren konnte. Ich habe neben den neun Staaten, die ich seit Ende März beobachte, nun noch drei Nachbarstaaten (Dänemark, Österreich und Polen) ergänzt. Werte von Tschechien (gehört jetzt zu den Staaten, die mehr als 600 TpM aufweisen) sind in shinyapps leider nicht verfügbar.
Von den schon im Frühjahr stark betroffenen Staaten im oberen Drittel der Grafik sind wiederum alle von der zweiten Welle betroffen mit der Ausnahme von Schweden, wo zwar die Todeszahlen auch steigen, aber (bislang) nicht stark. Sorge macht vor allem Italien. Von den Staaten im Mittelfeld sind alle außer Canada ebenfalls von stark steigenden Sterbeziffern betroffen, insbesondere die Schweiz. Von denjenigen Staaten, bei denen es im Frühjahr glimpflich ausging, sind Polen und Österreich nun wesentlich stärker betroffen, während Deutschland und Dänemark (bislang) von stark steigenden Todeszahlen verschont geblieben sind.

Bei der anderen Darstellungsweise (tägliche Sterbezahlen, 7-Tages-Mittelwerte) von Kevin Drum lässt sich dies hinsichtlich sechs der Staaten genauer betrachten: Die Kurve steigen überall an, in Italien und Frankreich sogar mit einer ähnlich starken Steigung wie im Frühjahr, in den anderen Staaten etwas abgemildert im Vergleich zum Frühjahr. Keine distinkten Wellen sind nach wie vor in den USA zu erkennen, hier liegt die tägliche Sterberate (TpM) seit dem Sommer kontinuierlich etwa auf dem Niveau des  Höchststands (April) in Deutschland. Gestern lag lt. Worldometer-Daten in Deutschland die tägliche Todeszahl mit 357 erstmals höher als im April, es steht also zu befürchten, dass Deutschland eine ähnliche Entwicklung durchmacht wie zuvor Österreich.

Update 20.11.2020

Aus den aktualisierten Diagrammen von Kevin Drum lässt sich erkennen:

Italien (bei 10 TpM), Frankreich (bei 9 TpM), UK (bei 6 TpM) zeigen Anzeichen einer Plateaubildung der täglichen Sterbefälle auf hohem Niveau. Schweden und Deutschland liegen derzeit bei 4 TpM, aber eine Abschwächung ist in beiden Ländern noch nicht erkennbar, in den USA zeigt sich jetzt erst ein stärkerer Anstieg. Inzwischen wird aus Schweden berichtet, dass man dort härtere Maßnahmen ergreift, die den in Deutschland derzeit geltenden recht ähnlich sind. An der Grafik mit den kumulierten Todesfällen seit Beginn der Pandemie erkennbar (ebenso beim Diagarmm mit den am stärksten betroffenen größeren Staaten): Österreich hat nun Deutschland bei den kumulierten Todesfällen weit hinter sich gelassen. Das einzige (allerdings kleine) Nachbarland, das bezüglich der Todesfälle besser dasteht als DE, ist Dänemark. 

Update 26.11.2020

Ich habe zwei der Diagramme aktualisiert. Erkennbar ist, dass in Frankreich und UK der "Peak" der Todesfälle offenbar erreicht ist, in den anderen vier Staaten steigen die Todesfälle weiterhin an.
Von Deutschlands Nachbarstaaten ist nach wie vor nur Dänemark weniger von der Herbstwelle betroffen, insbesondere Polen und Tschechien liegen nun in der Todesfallstatistik weit vor Deutschland. Innerhalb der EU macht aktuell Bulgarien eine sehr heftige Entwicklung durch (um 20 TpM pro Tag).

Ich habe noch ein weiteres Diagramm zur Verfügung gestellt. Es stammt von John Burn-Murdoch, dem Datenjournalisten der Financial Times. Hier werden die Wellen von Infektionen/Hospitalisierungen und Todesfällen einander gegenübergestellt. Ein Haken wird angebracht, wenn der Peak der jeweiligen Welle erreicht ist.

Update 29.11.2020

Wie tödlich ist die Herbstwelle?

Wochenendbedingt habe ich schon heute die Zahlen zusammengestellt mit den (bislang) im November aufgetretenen Sterbefällen (Tote pro Million der Bevölkerung, TpM), die Daten stammen vom worldometer. Die nachfolgende Aufstellung beinhaltet wie zuvor die Nachbarstaaten Deutschlands und einige westliche Industriestaaten mit vergleichbarer Infrastruktur. Wie im Frühjahr zeigt sich, dass die Staaten sehr unterschiedlich von der Pandemie betroffen sind, bzw. mit ihr zurecht gekommen sind, wenn man die Todesziffern betrachtet.

a) Staaten, in denen im November 2020 zusätzlich bis zu 90 TpM  registriert wurden, also bis zu 3 TpM täglich

Dänemark von 124 auf 143 TpM, also plus 19 TpM
Kanada von 268 auf 316 TpM, also plus 48 TpM
Deutschland von 126 auf 196 TpM, also plus 70 TpM
Schweden von 587 auf 660 TpM, also plus 73 TpM

b) Staaten, in denen im November 2020 bis zu 180 TpM registriert wurden, also bis zu 6 TpM täglich

USA von 712 auf 821 TpM, also plus 109 TpM
Niederlande von 431 auf 545 TpM, also plus 114 TpM
UK von 685 auf 853 TpM, also plus 168 TpM

c) Staaten, in denen im November 2020 bis zu 270 TpM registriert wurden, also bis zu 9 TpM täglich

Spanien von 767 auf 955 TpM, also plus 188 TpM
Österreich von 123 auf 344 TpM, also plus 221 TpM
Frankreich von 563 auf 798 TpM, also plus 235 TpM
Luxemburg von 249 auf 486 TpM, also plus 237 TpM
Italien von 639 auf 900 TpM, also plus 261 TpM
Schweiz von 265 auf 535 TpM, also plus 270 TpM

d) Staaten, in denen im November 2020 täglich mehr als 9 TpM registriert wurden

Polen von 149 auf 450 TpM, also plus 301 TpM
Belgien von 987 auf 1418 TpM, also plus 431 TpM
Tschechien von 303 auf 752 TpM, also plus 448 TpM

Feststellungen:

Im Ranking steht Dänemark ganz vorn; als einziger der hier einbezogenen Staaten hat Dänemark die zweite Welle bislang mit nur wenigen Todesfällen bewältigt. Dänemark hat allerdinsg gegenüber DEutschland den Vorteil, praktisch ein (Halb-)inselstaat zu sein mit nur einer direkten Landgrenze.
Noch relativ gut stehen Kanada, Deutschland und Schweden da, auch wenn in Deutschland die Anzahl der täglich Verstorbenen jetzt höher ist als im Frühjahr.

Während Belgien in der zweiten Welle wiederum besonders hohe Todeszahlen zu verkraften hat (dem liegt wohl auch eine eigene Zählweise zugrunde!), fallen Polen und Tschechien völlig aus dem Rahmen, denn diese beiden europäischen Staaten hatten als einzige Nachbarländer Deutschlands im Frühjahr sehr niedrige Sterbefallzahlen aufzuweisen, während sie jetzt zur (weltweiten) Spitze gehören.

Update 3.12.2020

Die Diagramme habe ich aktualisiert:

Die Sterbezahlen in Deutschland und Schweden steigen weiter an.  In Frankreich zeigt sich tatsächlich eine "Trendwende" mit allerdings noch immer wesentlich höheren Sterbezahlen als in DE. Auch der Anstieg  in Italien und U.K.  scheint gestoppt. Aus dem  Diagramm mit der (kumulierten) Todesfallentwicklung lässt sich entnehmen, dass unsere Nachbarn Schweiz und Österreich weiterhin eine sehr beunruhigende Todesfallstatistik zeigen.

Update 9.12.2020

Aus den soeben aktualisierten Diagrammen lässt sich entnehmen: Hinsichtlich der Todesfallentwicklung zeigt Deutschland einen stetigen linearen Anstieg, von dessen Verlangsamung oder gar von einem Erreichen des Peak nichts zu erkennen ist. Ich deute dies als Hinweis darauf, dass - anders als im Frühjahr - Deutschland diesmal zu wenig getan hat, um die Pandemie zu beherrschen. Die täglichen Todesfalldaten liegen jetzt erheblich über den Werten im Frühjahr. Die Todesfall-Entwicklung in Deutschland ist  in ihrem Umfang momentan vergleichbar mit Schweden. Wesentlich schlimmer betroffen von der zweiten Welle waren zwar Frankreich, Italien und UK - in diesen Ländern zeigt sich bei den Todesfällen allerdings tatsächlich eine "Trendwende", wenn auch die täglichen Todeszahlen immer noch hoch liegen. Erwartungsgemäß stark steigend sind die Sterbezahlen in den USA nach dem Thanksgivingwochenende. 

Update 13.12.2020

Anders als in Frankreich, Italien und UK lässt sich in Deutschland noch keinerlei Verringerung der Todesfallentwicklung feststellen, inzwischen nähert sich DE 6 TpM täglich an. Im Vergleich vieler der am meisten betroffenen Staaten mit vergleichbaren Bedingungen steht DE damit zwar nach wie vor relativ gut da. Kommt es aber, wie jetzt befürchtet, tatsächlich zu der im Frühjahr vermiedenen Überlastung des Gesundheitssystems, werden die Todesfälle noch stark zunehmen. Zu befürchten ist, dass der jetzt angekündigte härtere Lockdown ab Mittwoch zu spät kommt, um so erfolgreich zu sein wie im Frühjahr. Unser Nachbar Dänemark und auch Kanada bewältigen die zweite Welle bislang wesentlich besser.

Update 19.12.2020

Ich habe drei Diagramme aktualisiert. In Deutschland ist die Todesfallentwicklung in eine exponentielle Steigerung übergegangen. Zusammen mit Schweden und den USA sieht es jetzt hierzulande am dramatischsten aus. Italien hat in der zweiten Welle wiederum mit einer hohen Sterblichkeit zu tun, die jedoch derzeit auf hohem Niveau abgebremst erscheint. In Frankreich und UK sieht es etwas besser aus. Nach wie vor vergleichsweise gut sehen die Kurven von Dänemark und Kanada aus. Nach meiner Beurteilung haben wir in Deutschland in der zweiten Welle zu spät reagiert und sind dabei, die relativ gute Entwicklung aus dem Frühjahr herzuschenken und uns hinsichtlich der Sterberaten einzugliedern in die anderen Industriestaaten der westlichen  Welt, wie dies zuvor auch mit Österreich geschehen ist. Ich habe natürlich nach wie vor die Hoffnung, dass der jetzige Lockdown auch die Zahlen wieder herunterbringt. Meinen örtlichen Kollegen Kuhbandner, der noch vor zwei Wochen die höheren Sterbezahlen bestritten hat und im Oktober die Pandemie praktisch schon für beendet erklärt hat, argumentiert auch angesichts der von ihm offensichtlich nicht erklärbaren stark steigenden Todeszahlen noch damit, die Wirkung eines solchen Lockdowns sei nicht erwiesen, weshalb dieser nicht angeordnet werden dürfe. Nun gut, mein Kollege steht auch nicht in politischer Verantwortung, später für tausende Tote verantwortlich gemacht zu werden.

Inzwischen wurde recherchiert (Link Netzpolitik), dass die Spitze der Querdenker-Bewegung die Verschwörungskasperei möglicherweise zur eigenen Bereicherung nutzt (Einwerbung von "Schenkungen" aufs Privatkonto des Gründers). Ich möchte nicht öffentlich die Contenance verlieren, aber das hielte ich für eine abgrundtief verachtenswerte skrupellose Masche.

Update 27.12.2020

Ich habe die Diagramme aktualisiert. Hoffnung macht, dass die gemeldeten Todesfälle in Deutschland nun - wie zuvor schon in den anderen verglichenen Staaten rückläufig sind. Ob das nur ein Feiertagseffekt ist, bleibt abzuwarten. Insgesamt hat Deutschland nun Kanada bald eingeholt in den TpM-Werten. Neben Dänemark ist Kanada derjenige der beobachteten Staaten, der die zweite Welle bislang am besten bewältigt hat.

Update 30.12.2020

Wie tödlich ist die Welle im Dezember?

Ich habe - wei zuvor im Oktober und November (siehe Updates oben)  zum Ende des Monats die Zahlen zusammengestellt mit den (bislang) im Dezember gemeldeten Sterbefällen (Tote pro Million der Bevölkerung, TpM), die Daten stammen vom worldometer. Zu berücksichtigen ist, dass infolge der Feiertage eine Meldeverzögerung dazu führen kann, dass die Zahlen etwas zu gering sind. Außerdem gibt es ohenhin oft eine Verzögerung der Meldung zwischen Sterbedatum und Registreirung von mehreren Tagen. Da die Registrierungsbedingungen und diese Verzögerungen in den einzelnen Staaten unterschiedlich sind, gibt der Vergleich auch nur ein ungefähres Bild ab. Die nachfolgende Aufstellung beinhaltet wie zuvor die Nachbarstaaten Deutschlands und einige westliche Industriestaaten mit vergleichbarer Infrastruktur. Wie im Frühjahr zeigt sich, dass die Staaten sehr unterschiedlich von der Pandemie betroffen sind, bzw. mit ihr zurecht gekommen sind, wenn man die Todesziffern betrachtet.

a) Staaten, in denen im Dezember 2020  bis zu 90 TpM  registriert wurden, also bis zu 3 TpM täglich

Dänemark von 143 auf 211 TpM, also plus 68 TpM
Kanada von 316 auf 406 TpM, also plus 90 TpM

b) Staaten, in denen im Dezember 2020  bis zu 180 TpM registriert wurden, also 3 bis 6 TpM täglich

Niederlande von 545 auf 654 TpM, also plus 109 TpM
Spanien von 955 auf 1079 TpM, also plus 124 TpM
Schweden von 660  auf 837 TpM, also plus 177 TpM

c) Staaten, in denen im Dezember 2020 bis zu 270 TpM registriert wurden, also 6 bis 9 TpM täglich

Frankreich von 798 auf 981 TpM, also plus 183 TpM
Deutschland von 196 auf 386 TpM, also plus 190 TpM
UK von  853 auf 1051 TpM, also plus 198 TpM
Polen von 450 auf 771 TpM, also plus 221 TpM
USA von 821 auf 1044 TpM, also plus 223 TpM
Belgien von 1418 auf 1667 TpM, also plus 249 TpM

d) Staaten, in denen im Dezember 2020 insgesamt mehr als 270 TpM, also täglich mehr als 9 TpM registriert wurden

Luxemburg von 486 auf 775 TpM, also plus 289 TpM
Italien von  900 auf 1209 TpM, also plus 309 TpM
Tschechien von 752 auf 1066 TpM, also plus 314 TpM
Österreich von 344 auf 671 TpM, also plus 326 TpM
Schweiz von  535 auf 863 TpM, also plus 328 TpM

Feststellungen: Von den 16 Staaten in dieser Übersicht sind nur noch zwei, die unter der Herbst/Winterwelle vergleichsweise glimpflich davon gekommen sind. Alle anderen wurden im Dezember, was Todesfälle angeht, stark bis sehr stark getroffen. Die Lage in Deutschland hat sich im Vergleich zum Frühjahr stark verschlechtert, so dass sich DE derzeit, was die Bewältigung der Pandemie angeht, nur noch im Mittelfeld der Staaten befindet, zusammen etwa mit Frankreich, UK, USA, Polen. Während Schweden, Spanien und die Niederlande die Welle diesmal bislang noch relativ gut abgewehrt bzw. überstanden haben, sieht es für etliche Nachbarstaaten Deutschlands im Dezember dramatisch aus (vgl. Schweiz, Österreich, Tschechien).  

Update 8.01.2021

Durch die Feiertage sind alle Meldungen mehr oder weniger durcheinandergeraten, so dass selbst der 7-Tage-Mittelwert nicht mehr zuverlässig Auskunft geben konnte. In den Diagrammen von Kevin Drum ist das an den deutlichen "Haken" erkennbar, die die Kurven ausweisen. Ich denke, dass sich die Daten nun "normalisieren" und spätestens Mitte nächster Woche wieder zuverlässiger sein werden. Was  jetzt schon erkennbar ist: In Deutschland, anders als in Frankreich und Italien, zeigt sich bei den Todesfällen noch keine Kurve nach unten und erst recht keine Beruhigung der Lage. Wie in UK und USA steigen die täglichen Sterbezahlen in Deutschland an bzw. verharren auf hohem Niveau. Inzwischen hat Deutschland bei den kumulierten Zahlen Kanada überholt. Auch wenn in Dänemark (bisheriges "Muster"-Nachbarland Deutschlands und bis Herbst auf gleichem Niveau) ebenfalls ansteigende Serbezahlen zu verzeichnen sind, ist Deutschland mittelrweile sehr weit nach vorn gerückt in der Aufstellung der 70 meist betroffenen Staaten.

Update 14.01.2021

Erschreckende Entwicklung In Deutschland, wie auch in UK und den USA: In diesen Ländern werden derzeit neue Rekorde in der (täglichen) Todesfallentwicklung erreicht. Wegen der weiterhin hohen Infektionszahlen ist auch nicht damit zu rechnen, dass diese Sterberate in naher Zukunft entscheidend sinkt. Auch Schweden zeigt weiterhin hohe Werte, während die Lage in Frankreich und Italien derzeit nicht mehr so krass erscheint wie zuvor. In der kumulierten Todesfallzählung holt Deutschland - im Frühjahr noch weitgehend verschont - nun kräftig auf. Mittlerweile sind es bei uns weit über 500 TpM.

Nun kann man sich über die Erklärung dieser Entwicklung streiten:

I. Es kann einerseits sein, dass wir im Frühjahr v.a. vom Glück profitiert haben, das uns dann im Herbst/Winter leider nicht treu geblieben ist. Meine Bewertung, dass die im Frühjahr angeordneten Maßnahmen zumindest zu einem guten Teil erklärt haben, weshalb hier in DE vergleichsweise wenige Menschen sterben mussten, könnte zu optimistisch gewesen sein. Diejenigen, die (auch jetzt noch) behaupten, die Maßnahmen seien ohnehin wirkungslos ("es kommt, wie es kommt"), hätten dann recht behalten.

II. Eine andere Interpretation wäre, dass die Maßnahmen im Frühjahr durchaus wesentlich beigetragen  haben, aber damals besser gewirkt haben. Für die jetzige Situation könnte dann eines oder mehrere der folgednen Argumente gelten
a) Die Maßnahmen kamen im Frühjahr rechtzeitig, im Herbst/Winter aber zu spät.
b) Sie wurden im Frühjahr überobligatorisch befolgt, jetzt nur noch widerwillig.
c) Die Maßnahmen sind unverzichtbar in ihrer Wirkung, ohne sie würden im Winter noch viel mehr Menschen dem Virus zum Opfer fallen.

Es ist noch zu früh, um I. oder II. bzw. a) bis c) endgültig zu beurteilen.

Update 22.01.2021

Aktualisierung

Ich habe die Diagramme aktualisiert. Der erschreckende Anstieg der Todesfälle in Deutschland scheint (auf hohem Niveau) gestoppt, doch sind immer noch täglich knapp 10 TpM zu beklagen. Ähnlich scheint die Entwicklung der Sterbefälle in den USA. Die Lage in UK sieht nach wie vor mit mittlerweile 18 TpM gravierend schlimmer aus, während Italien udn Frankreich momentan vergleichsweise weniger betroffen sind. In Schweden zeigt sich - aufgrund der dortigen offenbar problematischeren Datenerhebung - eine derzeit wenig verlässliche Situation.

Sterblichkeitsrate Schweden 2020

Derzeit wird im Netz verstärkt über die (Über-)Sterblichkeit in Schweden 2020 diskutiert. Mein Eindruck: Ja, die Sterblichkeit in Schweden war mit knapp unter einem Prozent etwas höher als in den vergangenen fünf Jahren, aber nein, sie war im Jahr 2020 nicht exorbitant hoch, der Wert reiht sich wenig auffällig ein in die Zahlenwerte der Dekade seit 2010.  Insofern muss man denjenigen, die den "schwedischen Weg" als richtig ansahen, zugeben: Im Hinblick auf die  Sterberate hat COVID19 dort keine Katastrophe herbeigeführt;  Schweden fügt sich hier ein zwischen andere westeuropäische Staaten, die wesentlich härtere Maßnahmen ergriffen haben und trotzdem sehr viele Sterbefälle hatten. Ob das aber ein Argument für die Übernahme dieses Wegs speziell in Deutschland wäre, wage ich dennoch zu bezweifeln, denn hier geht es auch um das Verhalten der Menschen im Allgemeinen, die Bevölkerungsdichte, die Grenzen.  Die Nachbarstaaten Schwedens (Dänemark, Norwegen, Finnland) haben zudem mit Distanzmaßnahmen noch wesentlich geringere Sterberaten erzielt, ebenso Deutschland.

Update 30. Januar 2021

Wie hat sich die Todesrate in den beobachteten Staaten im Januar entwickelt?

Wie schon in den vergangenen Monaten am Monatsende eine Übersicht über die Nachbarländer Deutschlands sowie UK, Italien, Spanien, Schweden, Kanada und die USA. Frühere Übersichten finden Sie, wenn Sie nach oben scrollen.
(TpM = Tote pro Million der Bevölkerung)

a) Staaten, in denen im Januar 2021  bis zu 186 TpM  registriert wurden, also bis zu 6 TpM täglich

Kanada von 406 auf 522 TpM, also plus 116 TpM
Luxemburg von 775 auf 913 TpM, also plus 138 TpM
Belgien von 1667 auf  1809 TpM, also plus 142 TpM
Dänemark von 211 auf 359 TpM, also plus 148 TpM
Niederlande von 654 auf 809 TpM, also plus 155 TpM
Spanien von 1079 auf 1247 TpM, also plus 168 TpM
Frankreich von 981 auf 1157 TpM, also plus 176 TpM
Österreich von 671 auf 852 TpM, also plus 181 TpM
 

b) Staaten, in denen im Januar 2021  zw 180 bis 310 TpM registriert wurden, also ca. 6 bis 10 TpM täglich

Polen von 771 auf 980 TpM, also plus 209 TpM
Schweiz von 863 auf 1078 TpM, also plus 215 TpM
Italien von  1209 auf 1454 TpM, also plus 247 TpM
Deutschland von 386 auf 680 TpM, also plus 294 TpM
USA von 1044 auf 1347 TpM, also plus 303 TpM
Schweden von 837 auf 1144 TpM, also plus 307 TpM

c) Staaten, in denen im Januar 2021 mehr als 310 TpM registriert wurden, also mehr als 10 TpM täglich

Tschechien von 1066 auf 1512 TpM, also plus 446 TpM
UK von  1051 auf 1533 TpM, also plus 482 TpM

Feststellungen: Alle 16 Staaten in dieser Übersicht sind im Januar wesentlich stärker getroffen von der Pandemie als noch im Dezember. Lediglich Kanada und Dänemark können mit knapp 4 bzw. knapp 5 TpM nach wie vor eine deutlich bessere Gesamtbilanz ziehen, weil sie sowohl im Frühjahr als auch im Herbst/Winter bislang vergleichweise gut davongekommen sind.  Alle anderen wurden auch im Januar, was Todesfälle angeht, stark bis sehr stark getroffen. Die Lage in Deutschland hat sich weiterhin stark verschlechtert, so dass sich DE derzeit, was die Bewältigung der Pandemie angeht, nur noch im unteren Mittelfeld der Staaten befindet, während ehemals stärker betroffene Staaten (Frankreich, Österreich, Polen, Schweiz, Italien) im Januar mit u6 bis 8 TpM deutlich besser davon gekommen sind als Deutschland. Erstaunlich ist, dass sich die Situation in Spanien und sogar Belgien (beide um 5 TpM) im Januar vergleichsweise weniger gravierend darstellte.  Deutschland befand sich im Januar mit 10 TpM etwa gleichauf mit den USA und Schweden. Noch viel besorgniserregender sind derzeit die täglichen Todeszahlen in Tschechien und besonders UK (beide um 15 TpM).

Update 7.2.2021

Ich habe die Diagramme aktualisiert. In allen sechs Staaten gehen die Todesfallzahlen zwar zurück bzw. (Frankreich) stagnieren, zugleich sind die täglichen Todesfälle mit der Ausnahme von Kanada überall häufiger als im Frühjahr 2020. Der krasse Anstieg in UK (der deutlcih gestoppt wurde nach Einführung von landesweietn Lockdowns kurz vor Weihnachten) könnte die infektiösere Wirkung des mutierten Virus durchaus belegen, auch wenn das teilweise weiterhin abgestritten wird. Die anderen Diagramme/Grafiken zeigen wenig Änderungen in der europaweiten bzw. weltweiten Entwicklung gegenüber den Grafiken von vergangener Woche.

Update 15.2.2021

Bei den Diagrammen habe ich jetzt eine chart ergänzt, die die Fortschritte in den 16 beobachteten Staaten bei den Impfungen darstellt (vergebene Impfdosen pro 100 der Bevölkerung). Zur Erinnerung, die 16 Staaten sind Deutschland und seine Nachbarstaaten sowie 6 weitere westliche Industrienationen (Italien, Spanien, Schweden, UK, USA und Kanada). USA und UK sind bei den Impfungen allen anderen weit voraus und haben das Impftempo in den letzten Wochen sogar noch beschleunigen können. Die restlichen europäischen Staaten liegen eng beisammen, wobei von den Nachbarländern Deutschlands Dänemark auch bei den Impfungen besser da steht. Beim Vergleich der Entwicklung der Todesfälle hat Deutschland trotz der schlimmen Entwicklung im Herbst/Winter immer noch einen vergleichbar "ordentlichen" dritten Platz hinter Kanada und Dänemark. In allen beobachteten Staaten im 6-Staaten-Vergleich von Kevin Drum sinken die Sterbezahlen, allerdings haben die USA und UK hier immer noch ca. 10 TpM am Tag zu beklagen, in den anderen Staaten sind es deutlich weniger, wenn auch immer noch zwischen 4 und 6 TpM. Ich will wirklich nicht unken, aber in allen Staaten liegt die tägliche Todesfallanzahl noch DEUTLICH über den Werten, bei denen im Frühjahr das Ende der Lockdownmaßnahmen diskutiert wurde.

Update 17.02.2021

Versuchsweise möchte ich den regelmäßigen Überblicken über die 16 Staaten anhand der bloßen Sterbefallstatistiken einen Index beiseite stellen, der auch den Impfstatus miterfasst, so dass eine Indexzahl beide Werte abbildet und so ein Ranking der 16 Staaten ermöglicht. Zur Erinnerung, die 16 Staaten sind Deutschland und seine Nachbarstaaten sowie sechs weitere westliche Industrienationen (Italien, Spanien, Schweden, UK, USA und Kanada).

Die Frage ist natürlich, wie man die (negativ zu wertenden) Todeszahlen mit den (positiv zu wertenden) Impfquoten in Zusammenhang bringen kann und dabei die Größenordnungen weder völlig unplausibel werden noch einer der beiden Zahlenwerte marginalisiert wird. Ich bin einmal so vorgegangen: Die kumulierten TpM habe ich einfach gezählt. Die Impfquote (gezählt nach Impfdosen pro 100 Einw.) habe ich umgekehrt (von 100 substrahiert) und dann mit 30 multipliziert, d.h. ein Wert von 5 Impfdosen pro hundert (derzeitiger EU-Durchschnitt), ergibt dann 95 x 30 = 2850. Beide Zahlenwerte (kumulierte TpM und 30facher, umgekehrter Impfdosenwert)  werden dann addiert.
Dabei war meine Überlegung, dass jede Impfung potentiell 0,3 % eines Todesfalls verhindert. Die Multiplikation der umgekehrten Impfquote mit 30 ergibt damit einen Wert, der in der Größenordnung der Todesfallzählung pro Million der Bevölkerung entspricht.

Mögliche Einwände: Voller Infektionsschutz besteht meist erst nach zwei Impfdosen und die Durchschnitts-CFR von 0,3 % wird anfangs weit überschritten, da die Älteren/Vorerkrankten zuerst geimpft werden. Da es am Ende ein Ranking sein soll, geht es aber hauptsächlich darum, die Impfquote als Faktor dafür zu berücksichtigen, wie gut der Umgang des jeweiligen Staates mit der Pandemie im Vergleich zu anderen ist. So kann eine gute Impfstrategie zum Teil vorherige Nachlässigkeiten im Umgang mit der Pandemie etwas kompensieren.

Wenig überraschend ist, dass UK und USA mit ihrer weit effektiveren Impfstrategie nun mit diesem Index besser abschneiden als wenn man nur auf die Sterbeziffern schaut. Aber wieviel besser? Hier also mein erster Versuch (Datenstand 14./15. Februar):

Dänemark 3168
Kanada 3460

Deutschland 3636
Niederlande 3757
Österreich 3788
Luxemburg 3855
Polen 3914
Schweiz 3958

UK 4022
USA 4050
Schweden 4088
Frankreich 4123
Spanien 4234
Italien 4400

Tschechien 4590
Belgien 4720

Ich bitte um Ihre Einwände und Anregungen.

Update 23.02.2021

Ich habe die Diagramme oben wieder auf den aktuellen Stand gebracht. Bei Kevin Drum ist erkennbar, dass sich wieder überall in den 6 Staaten eine Stagnation der Todesfälle auf dem bestehenden Niveau bemerkbar macht (kleiner Haken in den Diagrammen). Das wäre der erste Hinweis, dass sich eine überall befürchtete dritte Welle (wohl ausgelöst durch die britische Mutation) auch bei den Todesfällen bemerkbar macht. Aber im Moment könnte es sich auch noch um einen statistischen Artefakt handeln. Bei den Impfraten zeigt sich keine größere Änderung: UK, USA und Dänemark haben ihren Vorsprung beibehalten, auch wenn aus den USA zuletzt gemeldet wurde, dass der weitere Ausbau der Impfkapazitäten wegen der Schlechtwetterperiode ins Stocken geraten sei. Deutschland liegt hier immer noch im Durchschnitt der EU-Staaten.

Ich habe meine INDEX-Aufzeichnung fortgesetzt und komme nun zu folgenden Werten (die Rangfolge bleibt unverändert). In vielen Staaten hat sich die Impfrate inzw. auf den Index positiv ausgewirkt. Gegenüber den Daten vor einer Woche hat sich in 12 von 16 Staaten der Indexwert verringert, in einem (Frankreich) ist er gleich geblieben, in drei Staaten ist der Indexwert gestiegen: Spanien, Italien, Tschechien).

Index Todesrate/Impfrate (Datenstand 21./22.02.2021)

Dänemark 3149
Kanada 3449

Deutschland 3633
Niederlande 3748
Österreich 3762
Luxemburg 3846
Polen 3906
Schweiz 3931
UK 3963
USA 3971

Schweden 4085
Frankreich 4123
Spanien 4248
Italien 4412

Tschechien 4672
Belgien 4712

Update 28.02.2021

Wie hat sich die Todesrate in den beobachteten Staaten im Februar entwickelt?

Wie schon in den vergangenen Monaten am Monatsende eine Übersicht über die Nachbarländer Deutschlands sowie UK, Italien, Spanien, Schweden, Kanada und die USA. Frühere Übersichten finden Sie, wenn Sie nach oben scrollen.
(TpM = Tote pro Million der Bevölkerung)

a) Staaten, in denen im Februar 2021  bis zu 84 TpM  registriert wurden, also bis zu 3 TpM täglich

Dänemark von 359  auf 406 TpM, also plus 47 TpM
Kanada von 522 auf 580 TpM, also plus 58 TpM
Schweiz von 1078 auf 1150 TpM, also plus 72 TpM

b) Staaten, in denen im Februar 2021  bis zu 168 TpM  registriert wurden, also bis zu 6 TpM täglich
Belgien von 1809 auf 1901 TpM, also plus 92 TpM
Österreich von 852 auf 945 TpM, also plus 93 TpM
Niederlande von 809 auf 911 TpM, also plus 102 TpM
Luxemburg von 913 auf 1017 TpM, also plus 104 TpM
Schweden von 1144 auf 1269 TpM, also plus 125 TpM
Deutschland von 680 auf 834 TpM, also plus 154 TpM
Italien von  1454 auf 1608 TpM, also plus 154 TpM
Frankreich von 1157 auf 1313 TpM, also plus 156 TpM
Polen von 980 auf 1145 TpM, also plus 165 TpM

c) Staaten, in denen im Februar 2021  zw 168 und 280 TpM registriert wurden, also ca. 6 bis 10 TpM täglich

USA von 1347 auf 1542 TpM, also plus 195 TpM
Spanien von 1247 auf 1478 TpM, also plus 231 TpM
UK von  1533 auf 1806 TpM, also plus 273 TpM

d) Staaten, in denen im Februar 2021 mehr als 280 TpM registriert wurden, also mehr als 10 TpM täglich

Tschechien von 1512 auf 1867 TpM, also plus 355 TpM
 

Feststellungen: Allgemein sind die Zahlen im Februar etwas niedriger als im Januar. Wie schon an den Diagrammen/Grafiken erkennbar, sind die Sterbezahlen inzwischen weltweit auf dem Rückzug, liegen aber immer noch höher als im April 2020. Es gibt aber erhebliche Unterschiede, gerade bei den Nachbarländern Deutschlands: An den extremen Enden vergleiche man Dänemark und Tschechien. Dänemark hat neben Kanada auch im Februar die günstigsten Werte erreicht, Deutschland blieb mit Italien, Frankreich und Polen im Mittelfeld der Betroffenheit. Relativ die höchsten Todeszahlen wiesen im Februar nach wie vor die USA auf und (in Europa) Spanien, UK und vor allem Tschechien.

Um die Entwicklung in der zweiten großen Pandemiewelle insgesamt vergleichbar zu machen habe ich oben bei den Diagrammen den Stand (kumulierte TpM) vom 1. Oktober und den Stand von heute vergleichbar gemacht. Insbesondere weil Tschechien und Polen so viel stärker betroffen waren, bleibt Deutschland trotz der vielen Todesfälle im Herbst/Winter auf dem schmeichelhaften Rangplatz drei. Belgien ist zwar insgesamt am bitteren oberen Ende der Rangliste geblieben, wird aber inzwischen fast von Tschechien und UK eingeholt, der Abstand hat sich deutlich verkleinert.

Update 8.3.2021

Die Diagramme habe ich aktualisiert und die Indexwerte (Erläuterung im Update zum 17.02. oben) neu berechnet.

Die Entwicklung der vergangenen zwei Wochen setzt sich fort. Die hervorragende Impfstrategie in den USA und UK sorgt im Index dafür, dass diese Staaten aufrücken und einen Gutteil ihrer bislang schlechten COVID19-Bilanz schon kompensieren konnten. Am Indexwert für Deutschland ist hingegen erkennbar, dass der Vorsprung aus der relativ guten Frühjahrsbilanz 2020 fast aufgebraucht ist - andere Staaten im Ranking (Dänemark, Kanada, Niederlande, Österreich) erhöhen den Abstand zu Deutschland bzw. holen auf. Tschechien fällt durch seine eklatante Sterbebilanz immer weiter zurück, jetzt sogar deutlich hinter Belgien.

Anders als bei den Infektionszahlen scheinen die Sterbezahlen immer noch allg. (Ausnahme Tschechien) leicht zu sinken. Hier wird sich demnächst zeigen, ob die Mutation B. 1.1.7., die sich immer mehr verbreitet, sich auch bei den TpM-Werten  bemerkbar macht oder ob bessere Behandlungsmöglichkeiten und die höhere Impfquote bei den am stärksten Betroffenen Personengruppen sich positiv auswirkt und die Tödlichkeit des Virus dadurch insgesamt verringert wird. 

Update 15.03.21

Eine interessante Frage wirft Kevin Drum heute auf. Warum sind die asiatischen Staaten (und Australien/Neuseeland) soviel weniger betroffen von der Pandemie, was sich insbesondere in einer sehr viel (zT um den Faktor 1000!) geringeren Todesrate zeigt? Auch ein Artikel in der New York Times stellte zuletzt diese Frage und gab ein paar Vermutungen als Antworten.

Das Drama in Deutschland wird dadurch auch sichtbar(er), denn vor einigen Monaten hat Drum diese Frage auch bezüglich Deutschland aufgestellt. Viele meinten damals dahinter stecke das besondere Organsiationstalent der Deutschen, aber auch das große Vertrauen in Wissenschaft, Behörden und Politik. Das ist offenbar alles vorbei. Nach dem Versagen in der Impforganisation bewundert niemand mehr "unser" Talent.

Ich habe die Diagramme aktualisiert. Bei meinem 16-Staaten-Vergleich hält Deutschland immer noch den schmeichelhaften dritten Platz, obwohl die anderen aufholen bzw. schneller voranschreiten. Immerhin hat Dänemark jetzt die 3000er Marke unterschritten. Tschechien ist das einzige Land, in dem die Indexzahl noch immer stark ansteigt.

Beim 6-Staaten-Vergleich zeigt sich jetzt eine dritte Welle erstmals in den Todeszahlen Italiens. In allen anderen Staaten geht die tägliche Todesziffer auch bei mittlerweile seit mehreren Wochen steigenden Infektionszahlen nach unten oder stagniert.

Update 19.3.2021

Lauterbachs düstere Prognosen - eher unter- als übertrieben

Manche nennen es "Panikpropaganda", aber es ist einmal interessant wie die als Panikpropagandisten gescholtenen Politiker und Epidemiologen in der Vergangenheit mit ihren Prognosen abgeschnitten haben.

Ein sicherlich besonders Panikmache-Verdächtiger ist Herr Lauterbach. Lauterbach hat viel mehr Expertise als ich, aber natürlich kann auch er sich irren und möglicherweise (was ihm andere vorgeworfen haben) zu "emotional" sein. Schaun wir mal:

Was sagte er am 8. Oktober 2020 lt Frankfurter Rundschau voraus?

Nachdem Merkels düstere Corona-Prognose sogar schon übertroffen wurde, legt nun auch der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach nach. In der ARD-Talkshow „maischberger. die woche“ gibt auch er eine düstere Befürchtung ab. Die Zahl der mit Corona Infizierten verschiebe sich so langsam aber sicher wieder in die höheren Altersklassen, wodurch es in der vergangenen Woche zu einer Verdopplung der Zahl an Corona-Infizierten in der Intensivstation kam. „Geht man nun also von 20.000 Neuinfizierten täglich aus, würden etwa 200 Menschen am Tag sterben“, so der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach.

Faktenlage: Von 10. Dezember bis 13. Januar hatten wir (im 7-Tages-Vergleichswert) täglich mehr als 20.000 Neuinfektionen und vom 18. November bis zum 17. März (also bis vorgestern!) jeweils mehr als 200 Tote täglich (7-Tages-Vergleichswert). Ergebnis der Betrachtung: Herr Lauterbach lag daneben. Aber er hat nicht etwa übertrieben, wie ihm vorgeworfen wurde, sondern untertrieben! Es war aus heutiger Sicht keine Panikmache, sondern der Versuch mit einer realistischen, besorgten Einschätzung die Politik und uns alle schon Anfang Oktober zu warnen und damit die Bundeskanzlerin, die Ende September vor einer solchen Entwicklung bis Weihnachten gewarnt hatte, zu bestätigen. Er wurde damals von Vielen verlacht. Insbesondere Herr Streeck fand damals in einem Interview zu einer anderen Einschätzung:

Statement des Virologen Hendrik Streek, der in einem Interview davon spricht, dass 20.000 tägliche Corona-Neuinfektionen nicht so angsteinflößend wären, wie sie zunächst klingen, da die meisten Erkrankten bislang einen milden Verlauf ohne Symptome hätten.

Ja, die meisten. Auch nach Herrn Lauterbachs Rechnung, nämlich 99%, überleben. Aber bei hohen Zahlen sind auch 1% ziemlich viele Menschen.

Schauen wir auf jüngere Prognosen von Lauterbach. Am 19. Februar (vor einem Monat) hat er Folgendes gesagt:

Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, stehen wir mit Lockerungen ab Anfang März wieder vor steigenden Zahlen. Besonders die britische Variante ist bereits so stark verbreitet, dass es spätestens Anfang März bestenfalls zu einer Stagnation kommt, ehe die Fallzahlen dann wieder steigen würden. Der Lockerungsspielraum liegt eigentlich bei null – auch für Friseure. Was ich mir einzig vorstellen könnte, wäre, bei wirklich guter Vorbereitung, Grundschulen und Kitas zu öffnen – wegen der schlimmen Folgeschäden für Kinder. Grundschullehrer und Erzieher sollten daher vorrangig geimpft werden, die Schüler müssten medizinische Masken tragen und mindestens einmal pro Woche einen Antigen-Schnelltest* machen. Dazu kann dann Wechselunterricht stattfinden. Aber das ist das absolute Maximum an momentanen Lockerungen. Die Mutationen bauen sich ansonsten systematisch und schonungslos zu einer dritten Welle auf. Die höheren Klassen müssen ausschließlich im Homeschooling bleiben, sonst verlieren wir schnell die Kontrolle über die Pandemie. Der aktuelle Lockdown ist erfolgreich, aber nicht erfolgreich genug.

Wir können nun leider feststellen, dass Herr Lauetrbach schon wieder ziemlich richtig lag mit seiner Prognose, schon wieder hat er eher unter- als übertrieben, denn die täglichen Neuinfektionen stiegen schon seit Mitte Februar wieder an.

Ich hoffe trotzdem inständig, dass seine Befürchtung hinsichtlich der Todeszahlen, die bisher auf ca. 1 % der Infizierten bzw. positiv Getesteten beruht, inzwischen wegen der Impfungen der Risikogruppen deutlich gemildert werden kann. Aber auch wenn es 0,5 % oder noch weniger sind: Sollten die Infiziertenzahlen auf 50000 oder gar 100000 steigen, wie Lauterbach es im Januar für den Sommer prognostiziert hat würden wir mit 250 bis 500 Toten täglich rechnen müssen. Was beängistigend ist: Wir  haben uns beinahe an 200 Tote täglich gewöhnt, so dass wir, was früher einmal als Panikmache galt, nun als wenig bedeutsam hinnehmen.

Das gilt natürlich relativ unabhängig davon, welche Entscheidungen zu Lockerungen letztlich getroffen werden. Auch diese haben ja ihre Berechtigung. Aber man sollte nicht den Fehler machen, die Warnungen nicht ernst zu nehmen. Wer jetzt unklug lockert, muss evtl. die Verantwortung für die prognostizierten Ergebnisse übernehmen. Ich bin froh, nicht entscheiden zu müssen.

Update 21.03.2021

Bei den neuen Diagrammen zeigt sich weiterhin eine rückläufige bzw. stagnierende Todesrate in den meisten Ländern, von den 16 Staaten, die hier regelmäßig beobachtet werden, zeigen aber Italien, Luxemburg, Tschechien und Polen immer noch bzw. schon wieder eine besorgniserregende Entwicklung (dritte Welle bei den Sterbezahlen?).   Betrachtet man das Ranking anhand des Indexes, der aus Todesrate (kumulativen TpM) und Impffortschritt (fehlende Impfdosen pro 100 Einw. x 30) gebildet wird, haben USA und UK derzeit stark aufgeholt und werden wohl schon nächste Woche mit Deutschland gleichziehen, d.h. Deutschland wird demnächst vom Rangplatz 3 auf 5 zurückfallen. Dänemark zeigt nach wie vor von den 16 beobachteten Staaten die beste Bilanz.

Update28.03.2021

Ich habe meinen Index aus Impfrate und Todesrate aktualisiert (siehe oben über dem Beitrag). Wie schon letzte Woche zu erwarten war, hat die beschleunigte Impfkampagne in den USA und in UK dazu geführt, dass diese beiden Staaten im Index an Deutschland vorbeigezogen sind. Deutschland ist damit auf den 5. Rang zurückgefallen. Gegenüber UK liegt das auch an der weiterhin stagnierenden täglichen Todesrate von knapp 2 TpM, gegenüber den USA nur an der weit langsameren Impfung der Bevölkerung in Deutschland.

Die Impfgeschwindigkeit in Deutschland stieg zwar im März (bis auf die Woche der AZ-Unterbrechung) stetig an, aber viel zu langsam, um selbst den EU-Nachbarn gegenüber Boden wettzumachen.

In den Nachbarländern Polen und Tschechien, eingeschränkt auch für Italien gilt allerdings: Hier hat die neue Infektionswelle auch schon erhöhte Todeszahlen mit sich gebracht, die durch verstärktes Impfen im Gesamt-Index nicht bzw. kaum mehr ausgeglichen werden können. Tschechien fällt weiter zurück, Polen wird von Schweden "überholt".

Update 5.04.2021

Winterbilanz der Todesraten COVID 19

Wie schon in den vergangenen Monaten am Monatsende eine Übersicht über die Nachbarländer Deutschlands sowie UK, Italien, Spanien, Schweden, Kanada und die USA, diesmal das ganze Winterhalbjahr (1. Oktober bis 31. März) betreffend. Frühere Übersichten finden Sie, wenn Sie nach oben scrollen.

(TpM = Tote pro Million der Bevölkerung)

a) Staaten, in denen im Winterhalbjahr 20/21  bis zu 549 TpM  registriert wurden, also bis zu 3 TpM täglich

Dänemark von 112 auf 418 TpM, also plus 306 TpM
Kanada von 245 auf 608 TpM, also plus 363 TpM

b) Staaten, in denen im Winterhalbjahr 20/21 zwischen 549 und 1098 TpM  registriert wurden,
also zw. 3 und 6 TpM täglich

Niederlande von 372 auf 969 TpM, also plus 597 TpM
Schweden von 581 auf 1330 TpM, also plus 749 TpM
Deutschland von 114 auf 924 TpM, also plus 810 TpM
Spanien von 672 auf 1619 TpM, also plus 947 TpM
Schweiz von 239 auf 1190 TpM, also plus 951 TpM
Österreich von 88 auf 1045 TpM, also plus 957 TpM
Luxemburg von 197 auf 1191 TpM, also plus 994 TpM
Frankreich von 487 auf 1482 TpM, also plus 995 TpM
USA von 633 auf 1711 TpM, also plus 1078 TpM

c) Staaten, in denen im Winterhalbjahr 20/21 zwischen 1098 und 1647 TpM 
registriert wurden, also zw. 6 und 9 TpM täglich

Belgien von 848 auf 1993 TpM, also plus 1145 TpM
UK von  618 auf 1861 TpM, also plus 1243 TpM
Italien von  597 auf 1843 TpM, also plus 1246 TpM
Polen von 66 auf 1455 TpM, also plus 1389 TpM

c) Staaten, in denen im Winterhalbjahr 20/21  mehr als 1647 TpM registriert wurden, also mehr als 9 TpM täglich

Tschechien von 58 auf 2523 TpM, also plus 2465 TpM

Die Bilanz von Tschechien ist im Winterhalbjahr grausam: Von einem der Staaten, die im letzten Frühjar am wenigsten betroffen waren, zur europaweiten Corona-Todeszone. In der Übersicht auch sichtbar: Deutschland ist im Winterhalbjahr in der Bilanz nur noch Mittelmaß, lediglich Dänemark und Kanada können mit der Bilanz einigermaßen zufrieden sein.

Update 15.04.2021
Die Todesraten steigen in der Folge der erhöhten Neuinfektionszahlen insb. in Deutschland wieder an. Das belegt, dass auch die dritte Welle tatsächlich "gefährlich" ist, auch wenn der größte Teil der Risikogruppen bereits geimpft ist. Inzwischen liegt Deutschland wieder bei Werten über 3 TpM. 

Positiv ist immerhin, dass nun die Impfkampagne auch in der EU Fahrt aufnimmt. Das zeigt der Index aus Todesraten/Impfdaten, bei dem sich auch die Zahlen von Tschehcien jetzt stabilisieren. Einzig steigend sind die Werte in Polen.

Update 27.04.2021

Inzidenzzahl für die gesetzliche Notbremse?

Natürlich störe ich mich - ebenso wie viele andere ernstzunehmende Wissenschaftler - an der Nutzung der Inzidenzzahlen  für die direkte gesetzliche "Notbremse", die m.E. darüber hinaus zu spät und zu zögerlich kommt, aber auch nach meiner Einschätzung ungeeignetes enthält wie die nächtliche Ausgangssperre - politische Kompromisse halt. Regelmäßig wird mir geantwortet, man habe nun einmal keinen besseren Indikator für (künftige) Pandemie-Gefahren als eben diese Inzidenzzahl und den R-Wert. Das ist womöglich richtig, ignoriert aber, dass wiederum viele Wissenschaftler seit über einem Jahr repräsentative Stichproben-Tests fordern, um ein realistischeres Bild der Infektionsverbreitung zu gewinnen.

Neuer Index

Ein besseres, allerdings überwiegend rückblickendes, Bild des politischen Erfolgs der Pandemie-Eindämmung soll mein Index geben, in dem die Todesrate (kumulierte COVID-Tote pro Million) und die Impfrate als Vergleichsmaßstab für Deutschland und alle seine Nachbarstaaten sowie USA, UK, Kanada, Italien, Schweden und Spanien erfasst sind. Ich habe die Messung der Impfrate nun verändert. Es werden nun nicht mehr "Impfdosen pro 100 Einwohner" verglichen, sondern "voll geimpfte Personen" einbezogen. Grund war der Hinweis, dass das Ziel einer Immunisierung von mind. 80% der Bevölkerung so besser erfasst werden kann. Die Impfrate wird demnach so berechnet: Prozentanteil der voll geimpften Personen, subtrahiert von 80%. Dieser Wert wird mit 30 multipliziert. Dieser Faktor soll indirekt die (verminderte) Sterblichkeit erfassen, d.h. ich gehe davon  aus, dass mit 0,33 % vollständig Geimpften ein Todesfall pro Million (potentiell) verhindert wird.

Betrachtet man den Index nach dieser Methode, liegt DE wieder auf dem dritten Platz, stagniert aber in der vergangenen Woche - die Todesrate ist derzeit hoch und die Anzahl der vollen Impfungen zu klein, um dies wettzumachen. UK und USA, die im Vergleich zu ihrer hohen Anzahl an Impfungen wenige vollständig geimpfte Personen aufweisen, sind nun wieder im Mittelfeld des Indexes zu finden, haben aber seit der letzten Woche schon wieder viel gut gemacht, werden also bald Deutschland wieder einholen.

Aus den Diagrammen von Kevin Drum geht hervor, dass DE wie auch Italein und Frankreich weiterhin (zu) hohe Sterberaten haben, in den anderen Vergleichsstaaten sieht es derzeit besser (Schweden, USA) oder sogar entscheidend besser aus (UK, Kanada).

 

Update 04.05.2021

Nachdem ich den Index auf "Voll Geimpfte" umgestellt habe, zeigt sich, dass in einigen Ländern die zuvor festgestellten Trends korrigiert werden mussten. Für sieben Staaten zeigt der Tend weiterhin abwärts, d.h. sie impfen schneller (vollständig) als die Zahl der kumulierten Todesfälle steigt: DK, USA, CH, UK, F, ESP, ITA. In ebenfalls sieben Staaten stagniert der Trend: KAN, DE, NL, Ö, LUX, SWE, BEL. Und für zwei Staaten zeigt der Tend weiterhin nach oben (PL, CZ).

Die Gründe für eine Stagnation sind verschieden: Entweder wird zu wenig zweitgeimpft, weil diese Zweitimpfungen aufgeschoben wurden, oder die täglichen Todeszahlen sind immer noch so hoch, dass auch eine schnellere Impfkampagne nicht mithalten kann. Dies ist etwa bei DE der Fall.

Deutschland erreicht soeben die 1000er Grenze: 1000 pro Million der dt. Bevölkerung sind mit/an COVID19 verstorben.

Update vom 12.05.2021

1. Aktualisierung des Indexes und der Diagramme

Ich habe alle Diagramme aktualisiert. In meinem Todeszahlen und Impfraten vereinigenden Index zeigt sich, dass DE nun nicht mehr stagniert, sondern aufgrund der gesteigerten Impfrate nun die leider immer noch erhöhten Todeszahlen (über)kompensiert. Allerdings ist das Impftempo in den USA immer noch wesentlich schneller, insbesondere bei den Zweitimpfungen, so dass DE im Ranking einen Platz hinter die USA zurückfällt. Insgesmat sieht die Lage in den 16 Vergleichsstaaten etwas besser aus als noch letzte Woche: Nur noch in Tschechien steigen die Indexwerte, in den meisten Staaten fallen sie (z.T. erheblich).

2. Der "finale" Schweden-Vergleich

Kevin Drum hat - vielleicht etwas  voreilig - eine "finale" Betrachtung der Werte (Todesrate und Wirtschaftseinbußen)  in Schweden vorgenommen, vgl. die Langform auf seinem Blog und hier die Kurzform: Schweden schneidet hinsichtlich der vergleichbaren Länder des Nordens ziemlich schlecht ab, in Europa liegt Schweden aber im Mittelfeld. Interessant ist, dass - anders als Viele glaubten, die härteren Lockdown-Maßnahmen in den Nachbarländern Schwedens der dortigen Wirtschaft gar nicht so stark geschadet haben: Hier schneidet Schweden schlechter ab als die Nachbarn. Im Vergleich zu Deutschland wissen wir es schon: Die Todeszahlen in Schweden sind wesentlich höher, die Wirtschaftsdaten besser. Interessant ist auch die Diskussion unter dem Beitrag von Kevin Drum: Die Meinung ist verbreitet, dass man sich in Schweden ohnehin strenger an die Empfehlungen halte, während etwa in den Mittelmeerstaaten (Italien, Spanien) die Bevölkerung trotz offiziell harter Maßnahmen weniger daran halte.

Update 20.05.21

Ich habe die Diagramme aktualisiert. Immer noch stagniert in Deutschland die  Todesratenentwicklung auf (zu) hohem Niveau, auch wenn die meisten Anzeichen darauf deuten, dass die Zahlen zum Ende des Monats zurückgehen werden. Der Index ergibt Erfreuliches: In keinem der beobachteten Staaten steigt der Indexwert weiter an. Allerdings wird wohl (demnächst)  unser Nachbar Niederlande Deutschland den Rang vier streitig machen.

Zur Schwedenfrage gibt es jetzt einen ausführlichen Beitrag in der britischen Zeitschrift "Spectator", den ich gern verlinke. Hatte am Ende Schweden doch die bessere Strategie?, das ist die Frage, die jedenfalls im Vergleich zu UK im Beitrag positiv beantwortet wird.

Update 25.05.21

Die Diagramme wurden aktualisiert. Insgesamt zeigt sich ein positives Bild: Nirgends mehr steigende Index-Werte. Auch in Deutschland zeigen nun die Todesraten (endlich!) nach unten - siehe das Diagramm von Kevin Drum. Da in DE in der vergangenen Woche zugleich die Zweitimpfungen wesentlich beschleunigt wurden, zeigt DE im Index nun einen wesentlich besseren Wert. Möglicherweise wird auch demnächst wieder der an die USA verlorene Rangplatz drei wieder "zurückgewonnen".

Update 1.6.2021

Im Index hat die Zweitimpf-Kampagne in Deutschland dazu geführt, dass Deutschland die USA wieder überholt hat. Weil Kanada beim Zweitimpfen weit zurückliegt, könnte auch Kanada demnächst eingeholt werden.

Nach wie vor weist DE den täglichen Wert von ca. 2 TpM (7-Tage-Wert) auf, mittlerweile gegenüber unseren Nachbarländern ein Spitzenwert. Seit Wochen gibt es daran kaum Veränderung, zuletzt stieg der Wert sogar wieder. Die Hauptantwort derjenigen, die darauf antworten, war bislang: Die Todeszahlen gehen eben erst mit 4-wöchiger Verzögerung zurück. Das ist aber jedenfalls international nicht so: Die Sterbezahlen in UK und Polen gingen jeweils mit einer Verzögerung von 14 Tagen zurück, in Tschechien waren es nur 7 Tage. Abgesehen davon ist der Abstand zwischen Absinken der Fallzahlen und der Todeszahlen nicht der einzige Grund zur Besorgnis: Bei den genannten Staaten sind nämlich die Sterbezahlen nicht nur schneller, sondern auch weitaus stärker zurückgegangen, zum Teil weit unter die Rate von 1 TpM. Und ehrlich: Warum wird DARÜBER so wenig berichtet? Was ist bloß die Ursache dafür?

Update 7.6.2021

Deutschland ist im aktualisierten Index durch die starke Zweitimpfungskampagne wieder auf den zweiten Rangplatz hinter Dänemark gerückt, auch wenn Niederlande und Kanada derzeit praktisch gleichauf liegen. Im Mittelfeld macht UK weiter Boden gut. Tschechien nach wie vor abgeschlagen auf em letzten Rang. Allerdings sind in allen 16 Staaten die Todeszahlen inzwischen auf erträglichem Niveau, wnn auch in Deutschland weiterhin höher als in den meisten Nachbarstaaten (derzeit 1,4 hinter Polen mit 1,6 TpM). Insgesamt scheinen aber die Signale in allen 16 Staaten auf Entspannung zu zeigen.

Update 13.6.2021

Endlich sind auch die täglichen Todeszahlen in Deutschland auf unter 1 TpM gesunken. Die starke Zweitimpfungskampagne führt dazu, dass DE im Ranking den zweiten Rangplatz sogar stabilisieren konnte. Die USA sind - nach starkem Beginn zu Jahresanfang bis Mai - im Impftempo jüngst stark zurückgefallen, so dass sie aktuell nur noch den siebten Rang belegen. Die Ränge zwei bis neun liegen eng beieinander. Insgesamt sind die europäischen Staaten zusammengerückt und, wie schon in der vergangenen Woche, stehen die Zeichen hier allg. auf Entspannung.

Update 20.6.2021

Kevin Drum hat den Maßstab seiner Diagramme verändert. Nun erkennt man, dass in UK die Todesfälle momentan wieder (leicht) ansteigen. In Deutschland und in den USA (wie auch in Frankreich und Italien) stagnieren sie bei  etwa 1 TpM, in Schweden sind die Todesfälle stärker rückläufig.

In meinem Index (Todesfälle und Impfrate von 16 Staaten kombiniert) hat Deutschalnd den zweiten Rangplatz wieder an Kanada abgegeben, weil auch dort jetzt die Zweitimpfungsrate stark ansteigt. Im Übrigen sieht die Lage in ganz Europa weit besser aus - überall werden jetzt hohe Impfraten erzielt bei geringen Todesfällen.

Update 27.6.2021

Nach Aktualisierung der Diagramme (oben über dem Beitrag): Überall zeigt der Trend weiterhin nach unten, d.h. es werden Woche für Woche weniger COVID19-Todesfälle registriert und in allen 16 Staaten steigt die Rate der vollständig geimpften Personen, teilweise in erstaunlichem Tempo (gilt auch für DE!).

In UK und den USA zeigen sich jedoch leider Anzeichen einer Impfmüdigkeit bei gleichzeitigem (leichten) Anstieg der Todesfälle. Was diese beiden Staaten im Frühjahr wegen ihrer starken Impfkampagne an Rangplätzen in meinem Index gut gemacht haben, drohen sie deshalb jetzt wieder zu verlieren.

Update 4.7.2021

Erfreulich ist, dass in den meisten Staaten die Impfgeschwindigkeit noch gesteigert wurde bei rückläufigen Todesraten. In den USA zeigen sich jetzt jedoch deutliche Ermüdungserscheinungen, auch in Deutschland sind sie bereits erkennbar. Die Folge ist, dass im Index die USA von UK überholt wurde, während Dänemark und Kanada den Abstand auf Deutschland vergrößert haben. Die Niederlande wird wohl demnächst Deutschland von Indexrang drei verdrängen.

Update 13.7.2021

1. Inzidenzwerte werden infrage gestellt

Wegen des Anstiegs der Inzidenz der Deltavariante, die (wohl wegen der erreichten Impfrate) sich weniger stark bei den Todesfällen bemerkbar macht, wird nun diskutiert, ob man diese Zahl überhaupt noch verwerten sollte. Damit sind wir auch wieder an den Anfang meines Beitrags zurückgeworfen, und meine Einwände (aus dem Frühjahr/Sommer 2020) gegen die Positiv-Testzahlen und die Inzidenzzahlen als einzige bzw. maßgebliche Anhaltspunkte gewinnen in der wissenschaftlichen Diskussion jetzt wieder an Bedeutung. Die Gefährlichkeit der Infektionswelle lässt sich eben nicht primär an der Häufigkeit positiver Tests bestimmen, noch weniger, wenn die Gefahr schwerer Erkrankungen oder Todesfälle durch die Impfungen begrenzt wurde.

Andererseits ist der Eindruck falsch, die Deltavariante sei überhaupt nicht mehr gefährlich. Das zeigen die nun wieder steigenden Todeszahlen in UK. Nach monatelangen Wert von "Null" liegen sie derzeit wieder bei 0,7 TpM und steigen offenbar weiter an.

2. Die Entwicklung der letzten Woche

Aus den Diagrammen und dem kombinierten Index lässt sich darüber hinaus ablesen:

Die USA werden mittlerweile quasi "nach unten durchgereicht". Dort ist die Impfkampagne viel zu früh ins Stocken geraten und auch die Todeszahlen steigen wieder (leicht) an. Kanada legte jedoch einen "Zweitimpfungsspurt" ein und hat  Europa jetzt in der Impfkmapagne eingeholt und teilweise überholt. Kontinental-Westeuropa (einschließlich DE) zeigt weiter allg. sinkende Werte im Index. Daran haben auch die aktuell stark steigenden Infektionszahlen in NL und LUX bislang nichts geändert, da sich diese Zahlen (noch?) nicht bei den Todeszahlen bemerkbar machen.

3. Rangfolge seit April 2021

Schaut man einmal nur darauf, welche Staaten seit Beginn meiner Indexaufzeichnung (April 2021) die Krise am besten bewältigt haben (gemessen an den seitherigen Todesfällen UND der Impfrate, also ohne Berücksichtigung der früheren Todesfälle), dann stehen dort
Kanada, UK und ESP (!) auf den ersten drei Rangplätzen,
NL, DE, DK, Ö, Ch und BEL belegen das vordere,
LUX, SWE, ITA und F das hintere Mittelfeld,
abgeschlagen auf den hinteren Plätzen liegen PL, CZ und -
überraschend auf dem letzten Platz die USA (!).

Update 23.07.2021

Aus den aktualisierten Diagrammen ergibt sich heute Folgendes:
UK zeigt - auf geringem Niveau, nämlich unter 1 TpM - jetzt auch bei den Todeszahlen eine rasante Entwicklung und weist jetzt in meinem 16-Staaten-Vergleich mit 0,85 TpM die aktuell höchste Todesrate auf. Wenn man die Augen fest schließt, ist eine exponentielle Entwicklung natürlich "nicht in Sicht", aber im (6-Staaten-)Vergleich trotzdem schon recht beunruhigend bei der relativ hohen Impfquote. Leider ist die Impfkampagne in UK auch ins Stocken geraten. Im Index, der Impfungen und Todeszahlen kombiniert, wurde nun UK von Spanien überholt.  Ebenfalls beunruhigend - jedenfalls was die Impfungen betrifft, erscheint die Lage in den USA. Nach fulminantem Beginn der Impfkampgane ist diese nahezu zum Halt gekommen. Leider hat sich auch die Impfgeschwindigkeit in DE deutlich verlangsamt. Offenbar ist es auch hierzulande kaum ohne zusätzliche Maßnahmen (Belohnungen?) mögich, die Impfquote deutlich über 55/60 % zu bringen. Das genügt aber nicht, um die Delta-Variante auszubremsen.

Update 30.07.2021

Aus den aktualisierten Diagrammen und der Tabelle ergibt sich, dass die Impfgeschwindigkeit nahezu in allen beobachteten Staaten nachgelassen hat. Obwohl in UK die Sterbezahlen wieder nahe 1 TpM täglich liegen, haben die Impfungen dort nicht wieder an Fahrt aufgenommen, hier liegt es aber möglciherweise (auch) an der stockenden Impfstoffversorgung. In den USA besteht eine verbreitete Anti-Stimmung gegen die Impfung. In der 16-Staaten-Rangfolge sind UK und die USA deshalb abgerutscht. Aber auch Deutschland wurde jetzt in der Rangfolge von den Niederlanden einge- bzw. überholt. Das Impftempo in Spanien und Belgien ist weiterhin gut, so dass diese beiden Staaten trotz hoher Todeszahlen aus 2020  in der Rangfolge jetzt besser dastehen. Unsere östlichen Nachbarn Polen und (weiterhin) Tschechien stehen am Ende der Rangliste.

Update 3.08.2021

Eine israelisch-deutsche Forschungskooperation hat eine Übersterblichkeitssübersicht 2020 über 103 Staaten erstellt. (Karlinsky/Kobak in eLife 2021, 10) Daraus ergibt sich, dass COVID19 tatsächlich pandemisch ist, dass es in vielen Staaten der Welt im Jahr 2020 eine ergebliche Übersterblichkeit gab und dass es in einigen Staaten nur geringe oder sogar eine Untersterblichkeit gab. Über die jeweiliegn Ursachen lässt sich natürlich trefflich streiten.

Die 16 hier beobachteten Staaten in der Rangfolge (niedrig bis hohe Übersterblichkeit, jeweils in Prozent):

1. Dänemark (- 1 %)
2. Deutschland, Luxemburg (jew. 4 %)
4. Kanada (5 %)
5. Schweden (5 %)
6. Frankreich, Niederlande, Österreich (jew. 12 %)
9. Schweiz (13 %)
10. Belgien (14 %)
11. Vereinigtes Königreich / UK (18 %)
12. Italien (19 %)
13. Spanien (20 %)
14. USA (22 %)
15. Polen (28 %)
16. Tschechien (30 %)
Tschechien gehört mit seiner Übersterblichkeit an diesem Maßstab gemessen zu den 10 meist betroffenen Ländern weltweit, am schwersten hat es Peru getroffen (153 %).

Update 6.8.2021

Trotz hoher, teilweise exponentiell steigender Inzidenzwerte: Die Tödlichkeit des Virus hat stark nachgelassen, denn die Sterberate ist auch in den stark von Delta betroffenen Regionen immer noch niedrig. Grund dafür ist, nach allem, was wir wissen, die Impfung. Sorgen macht daher vor allem die in den meisten der 16 beobachteten Staaten stagnierende Impfrate. In USA und UK führt das im Index-Ranking aus Impf- und Sterberate dazu, dass diese beiden Staaten quasi nach hinten "durchgereicht" werden, während Belgien und Spanien mit weiterhin relativ impfbereiter Bevölkerung aufsteigen. Schweden liegt bei den Impfungen weit zurück, Deutschland liegt hier (leider nur) im europäischen Mittelfeld, das genügt im Index-Ranking gerade für den 4. Platz hinter Niederlande und vor Österreich. Dänemark und Kanada stabilisieren sich auf den ersten beiden Plätzen.

Kevin Drum hat seine Diagrammdarstellung aufgegeben, sie kann hier deshalb nicht mehr reproduziert werden.

Update 12.08.2021

Mit den neueren Daten habe ich die Diagramme und Tabellen aktualisiert. Dänemark setzt sich weiter nach oben ab und ist im Moment der einzige Staat, in dem sich noch kaum Impfmüdigkeit zeigt und auch fast niemand mehr an/mit COVID19 stirbt. In Polen und in den USA stagnieren die Indexwerte mittlerweile, da  zur Impfmüdigkeit auch wieder leicht höhere Sterbezahlen hinzutreten. Die Entwicklung der 7-Tages-Werte (Tote pro Million) im letzten Monat habe ich jetzt zusätzlich als Diagramm eingefügt.

Jüngst wurden die Impfzahlen des RKI angezweifelt. Hintergrund: Eine Umfrage einer repräsentativen Stichprobe aus 1000 Personen habe höhere Impf-Werte ergeben (Tagesspiegel-Link).

So fiel in einer RKI-Umfrage namens Covimo von Ende Juni bis Mitte Juli unter rund 1000 Erwachsenen die Quote der mindestens einmal Geimpften „um einiges höher“ aus als im amtlichen digitalen Meldesystem für Impfzentren, Praxen und Betriebsärzte - besonders bei 18- bis 59-Jährigen: Während in der Umfrage 79 Prozent angaben, geimpft zu sein, waren es laut Meldesystem 59 Prozent.

Ich würde trotzdem in der Tendenz eher den RKI-Zahlen trauen als solchen Umfrage-Werten, denn bei Fragen zur Moral wird oft geantwortet wie es "sozial erwünscht " ist. Und die Frage, ob jemand sich hat impfen lassen, ist inzwischen zu einer solchen moralischen Frage geworden.

Update 23.08.2021

Nach Aktualisierung der Diagramme oben über dem Beitrag:

Die Rangfolge im Index hat sich nicht verändert, allerdings haben sich Dänemark und Kanada weiter nach oben abgesetzt, Tschechien bleibt noch weiter zurück. In den USA zeigt sich mittlerweile auch eine wiederum besorgniserregende Entwicklung: Die Impfquote bleibt weit hinter den europäischen Werten zurück, dort ist auch die Todesrate  wieder stark gestiegen, inzwischen auf 3 TpM täglich. Der Indexwert in den USA stagniert seit einigen Wochen um 2780.

In Europa steigt die Todesrate in Spanien, UK und Frankreich wieder auf Werte über 1 TpM täglich.

Update 31.08.2021

In Dänemark, Spanien und Belgien sind jetzt knapp 70% der Bevölkerung (voll) geimpft, d.h. man nähert sich dort tatsächlich dem Zustand der Immunität gegen schwer oder tödlich verlaufende COVID19-Infektionen, den ich nach den Experten-Schätzungen (Anfang April 2021) mit 80% angesetzt habe. Im 16-Staaten-Vergleichs-Index zeigt sich, dass diese drei Länder Boden gut machen konnten, allerdings hat Spanien trotz der höheren Impfrate eine Todesrate von derzeit knapp 2,5 TpM. Dänemark bleibt unangefochten auf Rangplatz eins und hat seinen Vorsprung weiter vergrößern können. Ich hatte einmal vor vielen Monaten  hier geschrieben: Einfach Dänemark zu kopieren bei den Maßnahmen, die wir gegen die Pandemie ergreifen, wäre wahrscheinlich der beste Ratschlag an unsere Politiker.
Aber ganz so schlecht wie die deutsche Pandemie-Politik teilweise dargestellt wird, ist sie nun auch nicht: In Deutschland sind jetzt auch knapp 60 % der Bevölkerung vollständig geimpft. Ein Negativbeispiel sind die USA, und dieser Eindruck hat sich seit letzter Woche noch einmal verfestigt: Die Impfquote stagniert bei 52%, die Todesrate steigt (auf 4 TpM täglich). Um die Impfung und andere Maßnahmen gibt es in den USA inzwischen eine Art Klein-Bürgerkrieg, der das, was "Querdenker" und Impfgegner in Deutschland mit ihrer Propaganda anrichten, in den Schatten stellt.

 

Update 7.9.2021

Wir stehen am Ende des Sommers im Jahr zwei der Pandemie. Anders als erhofft stehen wir noch nicht viel besser da als vergangenes Jahr. Unsere große, zunächst auch erfüllte, Hoffnung auf die Impfung ist durch die infektiösere und auch gefährlichere Delta-Variante etwas ernüchtert worden. Das liegt nicht, wie manche Impfgegner jetzt behaupten mögen, an deren Unwirksamkeit, sondern daran, dass die Impfung bei der Delta-Variante nicht so wirksam ist, wie bei der Variante, für die sie entwickelt wurde. Ich denke, der lesenswerte Artikel von Tomas Pueyo zur Delta-Variante (er stammt aus dem Juli), hat Plausibilität für sich.

Deutschland ist im Index  in der letzten Woche etwas vorangekommen: Bei bislang relativ niedriger Todesrate konnte der Abstand zu NL verkleinert und derjenige zu Österreich vergrößert werden.

In den USA verschlechtert sich der Index-Wert seit drei Wochen, die Todesrate ist dort derzeit mit über 4 TpM täglich mehrfach so hoch wie in Europa, mehr als 10x so hoch wie in DE(!). In einem Beitrag von gestern hat Kevin Drum die Frage aufgeworfen, warum die Sterblichkeit in den USA offenbar so viel höher ausfällt. Neben einigen naheliegenden Faktoren (niedrigere Impfrate, schlechteres Gesundheitssystem, schlechterer Gesundheitszustand der allg. Bevölkerung, weniger Maskenpflicht bzw. Masken-Compliance) ist es – nach einem Kommentar von „rational thought“ - vor allem die ungünstigere Verteilung der Impfung im Vergleich zu Europa, wo man die Älteren gezielt und bevorzugt geimpft hat, Auszug aus dessen Kommentar:

 “But what things might cause the us to have a higher fatality rate per actual infection?

1) as mentioned, the US might be less healthy- more obesity, diabetes, etc. But not much of a difference with UK.
2) vaccination total %. Yes a factor but not a huge one. The differences are not that big.
3) how vaccinations are distributed. This is HUGE and the biggest thing. Young unvaccinated rarely die of covid and same for vaccinated elderly. The bulk of deaths comes from unvaccinated elderly.
And this is where there is a bigger difference in the US as compared to the other countries. And the key is really not total % vaccinated, it is percent unvaccinated. If one place vaccinated 80% of elderly and another 90%, sounds like not a big difference. But it leaves twice the number unvaccinated.
Other countries focused more on elderly than we did (if you count those between 50 and 65 as somewhat old) and we have more vaccine resistance in the old”.

Ich habe ganz oben eine Grafik ergänzt, die den Impfstatus in versch. europäischen Ländern wiedergibt. Vorsicht: Hier sind die Prozentwerte für Geimpfte angegeben (nicht notwendig schon vollständig geimpft), anders als im Index und in den anderen Übersichten/Diagrammen, in denen ich immer die Rate der vollständig Geimpften herangezogen habe.

Update 26.09./30.09.2021

Drei neuere Diagramme habe ich eingefügt, den Index aus Impfraten und Sterberaten in den 16 beobachteten Staaten werde ich im Lauf der Woche ergänzen. Schon jetzt lässt sich aber erkennen, dass sich die Situation in den USA weiter deutlich verschlechtert hat, mittlerweile sind es 6 TpM im 7-Tagesschnitt. Innerhalb Europas ist die Lage deutlich entspannter, nur UK und Spanien zeigen Sterberaten von mehr als 1 TpM, in Spanien sind diese Zahlen rückläufig. Bei den Impfungen hat sich Spanien mit 77% sogar vor Dänemark an die Spitze gesetzt. Deutschland liegt hier im Mittelfeld wurde aber gerade von Schweden eingeholt.

Im Index ist die USA nun der einzige Staat, dessen Werte wieder steigen. Auch UK fällt zurück, da die erhöhte Sterberate nur noch ganz marginal von der Impfrate aufgefangen wird.

Update 5.10.2021

Sommerbilanz der Todesraten in den verglichenen 16 Staaten

Wie schon vor enem halben Jahr (siehe Update vom 5.04.2021) hier eine Übersicht über  Deutschland und seine Nachbarn sowie UK, Italien, Spanien, Schweden, Kanada und die USA, diesmal das ganze Sommerhalbjahr (1. April bis 30. September) betreffend. Frühere Übersichten finden Sie, wenn Sie nach oben scrollen.

(TpM = Tote pro Million der Bevölkerung)

a) Staaten, in denen im Sommerhalbjahr 2021 bis zu 92 TpM  registriert wurden, also bis zu 0,5 TpM täglich

Dänemark von 418 auf 458 TpM, also plus 40 TpM
Schweiz von 1190 auf 1274 TpM, also plus 84 TpM

b) Staaten, in denen im Sommerhalbjahr 2021  zwischen 93 und 183 TpM registriert wurden, also zwischen 0,5 und 1 TpM täglich

Niederlande von 969 auf 1083 TpM, also plus 114 TpM
Luxemburg von 1191 auf 1315 TpM, also plus 124 TpM
Kanada von 608 auf 735 TpM, also plus 127 TpM
Schweden von 1330 auf 1463 TpM, also plus 133 TpM
UK von  1861 auf 2014 TpM, also plus 153 TpM
Österreich von 1045 auf 1220 TpM, also plus 175 TpM

c) Staaten, in denen im Sommerhalbjahr 2021 zwischen 183 und 366 TpM registriert wurden,
also zw. 1 und 2 TpM täglich

Deutschland von 924 auf 1119 TpM, also plus 195 TpM
Belgien von 1993 auf 2204 TpM, also plus 211 TpM
Spanien von  1619 auf 1851 TpM, also plus 232 TpM
Frankreich von 1482 auf 1741 TpM, also plus 259 TpM
Tschechien von 2523 auf 2842 TpM, also plus 319 TpM
Italien von  1843 auf 2171 TpM, also plus 328 TpM

d) Staaten, in denen im Sommerhalbjahr 2021 mehr als 366 TpM 
registriert wurden, also mehr als 2 TpM täglich

USA von 1711 auf 2112 TpM, also plus 401 TpM
Polen von 1455 auf 2003 TpM, also plus 548 TpM

In der Bilanz schneidet Deutschland im vergangenen Halbjahr keineswegs so gut ab, wie dies nach wie vor für die gesamte Krise kumulierten Zahlen es nahelegen. Insgesamt kann man wohl sagen, dass Deutschland sowohl was die Todeszahlen angeht als auch was die Impfkampagne angeht, im Jahr 2021 die Krise eher mittelmäßig bestanden hat. Erschreckend ist die (Todes-)Bilanz in den USA sowie im Nachbarland Polen. weiterhin positiv in der Bilanz sticht Dänemark hervor. Auch die Schweiz steht hinsichtlich der Todeszahlen besser da als es die etwas langsame Impfkampagne befürchten ließ.

 

Update 10.10.21

Nach den aktualisierten Diagrammen zu schließen haben sich die Impfkampagnen in fast allen 16 beobachteten Staaten nun stark verlangsamt. Dem 80%-Ziel am nächsten kommen Spanien, Dänemark, Belgien und Kanada, alle anderen verbleiben unter 70%. Dass, wie jüngst berichtet wurde, in DE schon eine annähernd 80%-Impfquote gegeben sei, die RKI_Meldedaten also unzuverlässig seien, bezweifle ich. Stichprobeneffekte und soziale Erwünschtheit beim Antworten sind bei der Interpretation der Umfrage-Daten zu wenig berücksichtigt worden. Es handelt sich möglicherweise bei den Meldedaten um etwas zu geringe Zahlen, aber eine 5 %ige oder noch stärkere Abweichung scheint mir wenig plausibel.

In den USA geht die Zahl der Todesfälle (7-Tages-Werte) nun zwar zurück, sie liegt aber immer noch gut 3mal so hoch wie in Europa. Und aufgrund der relativ geringen Impfquote ist zu befürchten, dass der Winter in den USA auch wieder höhere Todesziffern mit sich bringt. In keinem anderen der beobachteten Staaten gehen die Indexwerte wieder nach oben, in UK bleiben sie allerdings in etwa auf dem Niveau vom August.

Deutschland hat sich im Index von Österreich deutlich abgesetzt, bleibt aber hinter den Niederlanden (und natürlich Kanada und Dänemerk) zurück.

Update 20.10.2021

I. Trotz hoher Impfrate gibt es wieder viele Neuinfektionen, was heißt das?

Dank an einen Leser für den Link zu einer Studie von Subramanian/Kuman, deren Kernaussagen (Impfraten wirken sich nur eingeschränkt, mglw. gar nicht auf Infektionszahlen aus) das bestätigen, was ich auch schon geschrieben habe. Die Impfung bedeutet (insbesondere bei der Delta-Variante) keinen besonders sicheren Schutz vor Infektion und Weitergabe derselben. Die Schlüsse daraus - am Ende der Studie - werden vielen Querdenkern allerdings auch nicht gefallen: Die (vollständige) Aufhebung der Distanzmaßnahmen für Geimpfte, der "Freedom Day", wenn eine bestimmte Impfquote erreicht ist, wird wieder hohe Neuinfektionsraten auch unter den Geimpften nach sich ziehen. Das ist ganz gut zu beobachten, wenn man den rapiden Anstieg der Fallzahlen nach Öffnung der Diskotheken/Nachtclubs hier in Regensburg betrachtet. Wenn man die erhöhte Impfrate mit weiteren Öffnungen für Geimpfte kombiniert, ist nichts anderes zu erwarten. Insofern irritiert auch, dass die zitierte Studie gar nicht die Variablen "allg. Öffnung" bzw. "Lockerung von Maßnahmen", "Schulöffnung", "Maskenpflicht" etc. einbezogen hat, um diesen Zusammenhang sichtbar zu machen.

Was ich allerdings ärgerlich finde, ist die Annahme im Artikel von Zeyer , die Erkenntnisse der zitierten Havard-Studie seien neu oder würden der herrschenden Expertenmeinung widersprechen, die Forscher müssten sogar damit rechnen, zu den Verschwörungstheoretikern gezählt zu werden etc. Oder, wie aus der Überschrift des Zeyer-Artikels zu erkennen ist, diese Studie sei ein Argument gegen die Impfung.

Das ist alles eben nicht der Fall, wie man etwa in diesem Bericht des SWR - (aus dem August) sieht, in dem auch das RKI zitiert wird:

Mit R0 = 2,8 bis 3,8 ergeben sich so rund 70 Prozent. Für die später dominierende Alpha-Variante B1.1.7 liegt R0 aber etwa 1,5-fach höher. Demnach lag die benötigte Immunitätsquote mit der Alpha-Variante bei über 80 Prozent. Hinzu kommt, dass die Rechnung davon ausgeht, dass die Impfstoffe eine Infektion zu 100 Prozent verhindern könnnen. Weil das aber nicht der Fall ist, müssten noch einmal deutlich mehr Menschen immun sein, damit es zu einer Herdenimmunität kommen kann. 

Das Robert-Koch-Institut geht von einer Zielimpfquote von 85 Prozent für 12- bis 59-Jährige und von 90 Prozent für Personen ab dem Alter von 60 Jahren aus (Stand 28. Juli 2021). Damit könne man die 7-Tage-Inzidenzen unter 100 beziehungsweise 50 Fälle pro 100.000 Personen halten. Inzwischen haben wir es in Deutschland größtenteils aber mit der Delta-Variante zu tun. Sie scheint nochmals ansteckender zu sein als Alpha. Die Zielimpfquote dürfte inzwischen also noch höher als 85 Prozent liegen.Vor diesem Hintergrund rechnet das RKI mit einem erneutem Anstieg der Fallzahlen im Herbst und Winter. Als Grund für diese Einschätzung führt das RKI neben der höheren Übertragbarkeit von Delta auch die etwas verringerte Impfstoff-Wirksamkeit gegen die Variante an. Im schlimmsten Fall käme es mit neuen Mutanten zu einer sogenannten "Immun-Escape". Das würde bedeuten, dass eine neue Variante den Immunschutz, der zum Beispiel durch eine Impfung entsteht, umgehen kann. Die Impfungen wären dann nicht mehr wirksam.

(...)

Das RKI erhebt inzwischen Daten zu solchen Impfdurchbrüchen: Insgesamt rund 14.000 Infektionen bei vollständig Geimpften hat es in Deutschland seit Anfang Februar gegeben. Davon ist zwar nur ein Teil der Menschen wirklich erkrankt, es besteht aber auch die Gefahr, dass die Infizierten das Virus an andere weitergeben.

Zu neuen Infektionsketten könnte die zunehmende Lockerung von Maßnahmen (vor allem in Innenräumen), vermehrte Kontakte, weniger Testungen und das Einschleppen von Covid-19 aus dem Ausland führen. Auch "Immunitätsungleichheiten", also Zellen geringer Immunität in der Bevölkerung (bezogen auf das Alter, den Wohnort oder den sozialen Status), könnten zu Ausbrüchen und damit einem höheren Infektionsgeschehen führen. Und möglicherweise könnten sich auch aus Tieren erneute Infektionen unter Menschen speisen.

Aus all diesen Gründen und nicht zuletzt aufgrund der Saisonalität der Erkrankung geht das RKI von einem erneuten Anstieg der Corona-Fallzahlen im Herbst und Winter aus.

 

Zwei Monate später wollen viele (auch Politiker!) nicht mehr daran glauben, sondern folgen lieber dem Wunsch, dass man sich aus der Pandemie herausimpfen könne oder dies schon (nahezu) der Fall sei.
Leider ist COVID19 kein Gegenüber, mit dem man verhandeln könnte.

II. Zu den aktualisierten Diagramme und Tabellen

Erfreulicherweise hat DE (neben CH) in der vergangenen Woche im Index erheblich an Boden gut gemacht, die Impfkampagne hat wieder - ein bisschen - Fahrt aufgenommen, die Sterberaten sind weiterhin niedrig. Mäßig rückläufig sind die Indexwerte in KAN, NL, SWE und iTA. Bei anderen Staaten geht es nur noch langsam voran im Index (DK, Ö, ESP, F, PL, CZ), es stagniert oder steigt sogar an in BEL, UK und USA. Der Indexwert der USA ist jetzt wieder auf den Wert von Mitte Juni gestiegen, infolge der schleppenden Impfkampagne und der gegenüber Europa vielfach erhöhten Todesrate (derzeit 5 TpM täglich).

III. Neuer Lockdown in Lettland

Noch härter hat es Lettland erwischt, ein Land, das in meinem Index nicht vertreten ist. Zwar liegt die Totenzahl (über die ganze Pandemie hinweg kumuliert) im europäischen Mittelfeld, doch wird Lettland derzeit von einer hohen Neuinfektionswelle erfasst, mit - im weltweiten Vergleich sehr hohen - Sterbeziffern von über 10 TpM täglich. Lettland hat eine Impfquote (vollständig geimpft) von lediglich 50 %. Die Tagesschau berichtet, dass in Lettland deshalb ein harter Lockdown von einem Monat Dauer angeordnet wurde.

Update 2.11.2021

Die aktualisierten Diagramme und Tabellen zeigen einen weitgehenden Stillstand bei den Kerndaten "Impfung" und "Todesfälle". Bei einigen Ländern geht der Index auch wieder nach oben, infolge der erheblich steigenden Sterbezahlen.

Beunruhigend ist, dass auch in Deutschland inzwischen die Todesrate (7-Tages-Wert) wieder deutlich über 1 TpM täglich liegt, was ungefähr dem Wert von Anfang November 2020 (also vor einem Jahr) entspricht. Zwar werden damit längst noch nicht die Werte von UK, Polen, CZ und den USA erreicht, aber dennoch droht auch DE angesichts der um 70% stagnierenden Impfrate wieder eine "harter" Winter. Ob es da so vernünftig ist, alle Maßnahmen aufzuheben, wie es derzeit im Alltag (fast) schon erfolgt, erscheint mir fraglich.

Ein direkter Zusammenhang zwischen geringer Impfquote und hoher Sterberate lässt sich derzeit in Rumänien und Bulgarien beobachten:

Beide Staaten weisen derzeit (weltweite) Spitzenwerte bei den TpM-Werten auf (Bulgarien: 21 TpM täglich; Rumänien: 23 TpM täglich). Bei den  Impfungen (vollst. geimpft) sind beide Länder die Schlusslichter (Bulgarien: 22%, Rumänien: 33%). Es scheint fast so, als würden die Bulgaren und Rumänen jetzt für die dort verbreitete Impfgegnerschaft "bestraft".  Die niedrige Impfquote  liegt wohl an der dort verbreiteten Impfskepsis (Bulgarien, Rumänien), insbesondere den dort besonders aggressiv auftretenden Impfskeptikern und Coronaleugnern, von denen wir in DE glücklicherweise nicht so viele haben.

Update 9.11.2021

Ich habe meinen Index etwas verändert, um die jetzt ebenfalls bei OWD erfassten Booster-Impfungen zu berücksichtigen. Der Index bildet im übrigen NICHT die Neuinfektionsentwicklung ab, die maßgeblich von der Testhäufigkeit abhängig ist, sondern allein die Todesfälle und die durch Impfung zukünftig potentiell verhinderten Todesfälle. Da bislang die Wirkung der Impfung hinsichtlich der Verhinderung von Todesfällen empirisch nicht in Frage gestellt wird, bleibt die Grundlage des Indexes unverändert. Spanien hat als erster Staat in meiner Liste die Impfquote von 80% erreicht, so dass jetzt der Indexwert dem Wert der (kumulierten) TpM-Sterbezahlen entspricht. Wenn die Quote darüber steigt, werden die weiteren Prozentwerte natürlich weiterhin - mit umgekehrtem Vorzeichen - berücksichtigt. In der Index-Tabelle habe ich jetzt nach längerer Zeit in der letzten Spalte wieder den letztwöchigen Trend angegeben. Bei drei (USA, CZ und PL) der 16 beobachteten Staaten zeigt der Trend jetzt wieder nach oben. Bei fünf (KAN, CH, SWE, FRA, ITA) zeigt er noch immer nach unten. In den anderen acht Staaten einschließlich DE stagniert die Lage.
Schaut man auf die letzten sieben Tage zeigt sich, dass DE mittlerweile wieder 1,6 TpM (täglicher 7T-Durchschnittswert) zu beklagen hat, neun Staaten liegen (z.T. weit) unter diesem Wert (derzeit liegen ESP und  SWE mit 0,41 bzw 0,35 TpM am besten), sechs Staaten liegen darüber (am schlechtesten schneiden CZ und USA mit 4,9  bzw 3,6 TpM ab).

Update 15.11.2021

Die Zahlen in Deutschland - und ich schreibe nicht über Neuinfektionen, sondern über die Sterbezahlen,  -  sind alles andere als beruhigend. Vergleicht am sie mit dem letzten Jahr, dann ist es fast ein Deja vu:

14. November 2020: 2,05 TpM (täglicher Wert/7-Tage-Durchschnitt)
14. November 2021: 1,97 TPM (täglicher Wert/7-Tage-Durchschnitt)

2 TpM, das sind 170 Tote am TAG!

Sollte sich der Winter aus dem letzten Jahr wiederholen, dann werden die Sterbezahlen erst Ende März 2022 wieder unter diese Marke von 2 TpM rutschen. Sollten sich die Zahlen wiederholen, werden sie zwischenzeitlich (im Januar) in Deutschland auf über 10 TpM steigen, also auf 840 am TAG.

Der große, noch beunruhigendere Unterschied sind die Zahlen der Nachbarländer: Mitte November 2020 lag Deutschland im vergangenen Jahr noch ziemlich gut, die meisten Industriestaaten lagen weit darüber, weil bei ihnen die Winterwelle schon früher zugeschlagen hatte. Derzeit liegt Deutschland mit 2 TpM aber weit vor Schweden, Frankreich, Spanien etc. 
Was sind die Gründe dafür, dass trotz der Impfung von ca. 70% noch immer so viele sterben?

1. Es sterben weiterhin hauptsächlich diejenigen, die sich trotz aller Warnungen nicht haben impfen lassen. Aber es sterben auch Geimpfte, bei denen die Impfung offenbar Erkrankung und Tod nicht verhindern konnte. Die Todeszahlen der Geimpften entsprechen aber durchaus den Angaben zur begrenzten Impfwirkung. Einen 100%igen Schutz vor Erkrankung/Tod hat niemand versprochen oder versprechen können.  Zudem lässt der Impfschutz nach, und dies betrifft jetzt v.a. diejenigen, die wg ihrer bes. Gefährudng als erstes geimpft wurden (im Februar/März 2021).

2. In der Euphorie des Sommers und wahrscheinlich in der Fehlvorstellung, man könne Impfgegner auf diese Weise zur Impfung treiben, hat man (zu) frühzeitig alles für Geimpfte geöffnet, sogar Großveranstaltungen ohne Abstand und Maske (Stadien, Straßenkarneval, Popkonzerte, Diskotheken, Clubs)

3. Man hat dabei zu wenig bedacht, dass auch Geimpfte sich infizieren können und die Infektion weitertragen können, bis sie dann wieder bei einer gefährdeten Person ankommt, die nicht hinreichend geschützt ist.

Das ist übrigens alles nichts Neues! Es entspricht vielmehr der Erwartung des RKI aus dem Sommer,(siehe diesen Bericht des SWR) dass es bei zu geringer Impfquote (unter 85%) im Herbst/Winter wieder hochgeht mit den Zahlen.

Bleiben Sie gesund!

Update 16.11.21

Die aktualisierten Diagramme bestätigen die gestrigen Feststellungen: Deutschland rutscht in eine düstere Saison. Inzwischen ist die tägliche Todesrate deutlich über 2 TpM gestiegen. Noch stärker gestiegen ist die Sterberate in Tschechien (6,5 TpM täglich) Polen (4,2 TpM) und Österreich (3,65 TpM). Auch in den USA liegt diese Rate mit 3,5 TpM derzeit noch deutlich über dem deutschen Wert, zeigt allerdings fallende Tendenz.

Bei der Indexdarstellung zeigt sich, dass nunmehr in allen (!)  16 Staaten der Index stagniert oder wieder ansteigt, d.h. die Beschleunigung der Sterberate hat die Impfkampagne eingeholt oder übertroffen.

Update 21.11.21

Bei dem Vergleich mit der im Oktober/November 2020 beginnenden "Zweiten Welle" mit der jetzt als "Vierte Welle" bezeichneten Entwicklung fällt auf, dass die täglichen Todeszahlen (7 Tages-Schnitt)  in DE heute (20.11.21: 2,37 TpM) mit denen im vergangenen Jahr am 20.11.20: 2,58 TpM) recht eng beieinanderliegen.

Aber das Bild in den anderen 15 von mir regelmäßig beobachteten Staaten sieht ganz anders aus: Die Summe der täglichen Todeszahlen (7 Tages-Schnitt) in allen 16 Staaten lag am 20.11.2020 bei 120 TpM und damit mehr als dreimal so hoch wie derzeit. Am 20.11.2021 liegt dieser Wert bei 39,6 TpM.

Ich kann nicht anders als diesen doch erheblichen Unterschied auf die Impfwirkung zurückführen.

Update 23.11.2021

Heute macht eine Studie von Steyer/Kappler die Runde, die (angeblich) belegen soll, dass die in den Bundesländern gemessene Übersterblichkeit negativ korreliert mit der Impfquote. Bei näherem Hinsehen ist diese Studie allerdings wenig überzeugend. Hier mal meine ersten Einwände:

- Übersterblichkeit betrifft alle Todesarten aller Krankheiten/Unfälle/Suizide und weil das so ist, wurde es bisher von wissenschaftlicher Seite  als unseriös angesehen, zum Zweck der Gefährlichkeitseinschätzung von COVID19 einzelne Monate (hier: fünf Wochen) einer Übersterblichkeit mit anderen Zeiten zu vergleichen, da es eine Menge an Störvariablen gibt (allein das Wetter). Deshalb wurden bisher solche Studien regelmäßig  auf ganze Jahreszyklen bezogen, um evtl. kurzfristige Störvariablen auszuschließen.

- die Auswahl von lediglich 5 Wochen im Sommer/Anfang Herbst 2021 ist mir nicht klar und auch wenig plausibel: Dass eine Übersterblichkeit vom 6.September bis 10.Oktober 2021 überhaupt mit COVID zusammenhängen soll, ist nämlich sehr spekulativ. Die Todesraten der positiv auf COVID19 getesteten Personen war im September und Oktober in Deutschland recht gering (unter 1 TpM), diese Werte stiegen erst gegen Ende Oktober wieder deutlich an (auf derzeit 2,5 TpM). Selbst dieser Wert von 2,5 TpM, etwa in derselben Höhe wie im April 2020, hat übers Jahr 2020 betrachtet nur eine recht geringe Übersterblichkeit in ganz Deutschland bewirkt. Um den Zusammenhang mit der Impfquote herzustellen, müssten die Wissenschaftler erst einmal erläutern, welche alternativen Todesursachen innerhalb der gemessenen Kalenderwochen in den einzelnen Bundesländern überhaupt für die höhere Sterblichkeit verantwortlich gemacht werden können. Es könnte zB sein, dass in Thüringen und Sachsen außergewöhnlich gutes Wetter dafür sorgte, dass weniger Menschen an anderen wetterbedingten Umständen gestorben sind und dies völlig unabhängig von der Impfquote ist. Um im Bild zu bleiben: Um einen Zusammenhang der Neugeborenen mit den Störchen zu behaupten, müssten erst einmal näherliegende Ursachen für die Geburtenrate - etwa häufigerer Geschlechtsverkehr - "kontrolliert" werden.

- der Bezug zwischen Impfquote und (Über-)Sterblichkeit ist wenig plausibel, wenn nicht erläutert oder geklärt werden kann, wer denn nun (Alter, Impfstatus) gestorben ist an derjenigen Todesursache, die ggf die Übersterblichkeit mitbestimmt.

- Welche Impfquoten wurden eigentlich herangezogen? Da die Todesfälle bei COVID19 der Infektion mehrere Wochen nachhinken und die Impfung erst nach 2 Wochen wirksam ist, müsste man die Impfquote von Anfang August 2021 heranziehen, um überhaupt den Zusammenhang plausibel zu machen.

 - es ist "verdächtig", dass die Forscher nicht etwa die Zahlen der (offiziell) an COVID19 gestorbenen Menschen heranziehen, sondern den (viel indirekteren) Weg über die Übersterblichkeit genommen haben. Hat sich etwa die gemessene Korrelation bei den direkteren Werten nicht gezeigt?

 

Update 24.11.2021

Die aktualisierten Diagramme zeigen: Die Todesrate in Deutschland steigt weiter an, die ebenfalls ansteigende Impfrate (plus Booster) kann dies in Deutschland nicht ausgleichen. Der Indexwert stagniert deshalb.
In anderen Staaten im 16-Staaten-Vergleich sieht es etwas besser aus als in der vergangenen Woche. In Luxemburg, Spanien und UK verbessern sich die Indexwerte, überraschend auch in Österreich (wegen der relativ hohen Booster-Quote von 14%). Nur noch in Polen und Tschechien verschlechtern sie sich, in allen anderen Staaten stagnieren sie.

Tageswerte-Vergleich der Todesrate am 23.11.
I. Deutschland
2020: 2,77 TpM
,
2021: 2,55 TpM.

II.Alle 16 Staaten addiert
2020: 116 TpM,
2021: 41 TpM

 

Update 1.12.2021

Etwas überraschend zeigt der Index in einigen der beobachteten Staaten wieder eine positive Entwicklung (DK, KAN, LUX, Ö, ESP, F, ITA, UK). Dies ist primär zurückzuführen auf die inzwischen dort in Gang gekommene Booster-Impfung. In anderen Staaten zeigt sich jedoch wieder ein beunruhigender Anstieg des Indexwerts (NL, USA, PL, CZ). In DE, wie auch in CH, SWE und BEL stagniert der Index auf dem Stand der Vorwoche.
Die Todesrate in DE ist weiter angestiegen und liegt jetzt bei nahezu 3,5 TpM täglich, nur etwas unter dem Wert von vor einem Jahr und weit höher als die meisten Vergleichsstaaten.
Erfreulich gering ist die tägl. Todesrate in SWE; der TpM-Wert beträgt mit 0,35 derzeit nur ein Zehntel vom deutschen Wert!

Tageswerte-Vergleich der Todesrate am 30.11.
I. Deutschland
2020: 3,8 TpM,
2021: 3,4 TpM.

II. Alle 16 Staaten addiert
2020: 120 TpM,
2021: 51 TpM

Aus aktuellem Grund habe ich auch Südafrika als 17. Vergleichsstaat in den Index aufgenommen. Aktuell hat Südafrika (wegen der geringen Impfquote von nur 25%  bei 1498 kumulierten TpM einen Indexwert von 3823.

 

Update 4.12.2021:

Wie stark waren  die 17 Staaten im Herbst (Oktober/November) 2021 von der Pandemie betroffen, auch im Vergleich zu 2020?

Hier wieder eine Übersicht über die Sterberate in den beobachteten 17-Staaten (Deutschland und seine Nachbarn sowie UK, Italien, Spanien, Schweden, Kanada, Südafrika und die USA), diesmal den Herbst und damit den Beginn der sog. "vierten Welle" betreffend. Frühere Übersichten finden Sie, wenn Sie nach oben scrollen. Als Vergleichs-Anhaltspunkte habe ich
1. die Impfquote (vollständig geimpft) am 31.10., also in der Mitte des Beobachtungszeitraums in runde Klammern dahinter dargestellt

2. die TpM-Zahlen aus dem Vorjahreszeitraum, also ohne Impfung, in eckigen Klammern dahinter

Die Daten stammen von OWD.

(TpM = Tote pro Million der Bevölkerung)

a) Staaten, in denen im Oktober und November 2021 bis zu 61 TpM  registriert wurden, also bis zu 1 TpM täglich

Schweden von 1463  auf 1492 TpM, also plus 29 TpM (68,1 % vollst geimpft am 31.10.) [Vorjahr: 79 TpM]
Südafrika von 1461 auf 1496 TpM, also plus 35 TpM (21,1 %) [Vorjahr: 80 TpM]
Spanien von  1851 auf 1884 TpM, also plus 33 TpM (79,8 %) [Vorjahr: 283 TpM]
Frankreich von 1741 auf 1779 TpM, also plus 38 TpM (68,0 %) [Vorjahr: 311 TpM]
Dänemark von 458 auf 503 TpM, also plus 45 TpM (75,9 %) [Vorjahr: 27 TpM]
Kanada von 735 auf 782 TpM, also plus 47 TpM (74,3 %) [Vorjahr: 71 TpM]
Italien von  2171 auf 2219 TpM, also plus 48 TpM (71,4 %) [Vorjahr: 303 TpM]
Schweiz von 1274 auf 1325 TpM, also plus 51 TpM (63,6 %) [Vorjahr: 296 TpM]

b) Staaten, in denen im Okt/Nov 2021  zwischen 62 und 122 TpM registriert wurden, also zwischen 1 und 2 TpM täglich

Luxemburg von 1315 auf 1385 TpM, also plus 70 TpM (67,7 %) [Vorjahr 290 TpM]
Niederlande von 1083 auf 1163 TpM, also plus 80 TpM (72,9 %) [Vorjahr: 173 TpM]
Deutschland von 1119 auf 1218 TpM, also plus 99 TpM (66,1 %) [Vorjahr: 82 TpM]
UK von  2014 auf 2134 TpM, also plus 120 TpM (67,0 %) [Vorjahr: 235 TpM]

c) Staaten, in denen im Okt/Nov 2021 zwischen 123 und 183 TpM registriert wurden,
also zw. 2 und 3 TpM täglich

Belgien von 2204 auf 2327 TpM, also plus 123 TpM (73,9 %) [Vorjahr: 570 TpM]
Österreich von 1220 auf 1388 TpM, also plus 168 TpM (62,4 %) [Vorjahr: 256 TpM]

d) Staaten, in denen im Okt/Nov 2021 mehr als 183 TpM 
registriert wurden, also mehr als 3 TpM täglich

Polen von 2003 auf 2226 TpM, also plus 223 TpM (52,9 %) [Vorjahr: 384 TpM]
USA von 2112 auf 2349 TpM, also plus 237 TpM (57,8 %) [Vorjahr: 185 TpM]
Tschechien von 2842 auf 3094 TpM, also plus 252 TpM (56,9 %) [Vorjahr: 690 TpM]

Feststellungen:
Die beginnende vierte Welle haben Polen, die USA und Tschechien im Herbst am wenigsten gut abgewehrt. Diese drei haben im 16-Staaten-Vergleich auch die geringsten Quoten an vollständig Geimpften, so dass man hier durchaus einen Zusammenhang erkennen kann.

Am besten schneiden die sieben unter a) genannten Staaten ab, wobei sich darunter mit Spanien, Dänemark und Kanada auch die drei Staaten mit der höchsten Impfquote befinden.

Mit Luxemburg, Deutschland und UK sind Staaten mit mittelhoher Impfquote auch mittelschwer betroffen von Todesfällen.

Überraschend gut (im Vergleich zu ihrer vergleichsweise  geringeren Impfquote) schneiden Schweden und die Schweiz ab, überraschend schlecht (trotz höherer Impfquote) schneidet Belgien ab.

Interessant ist der Vergleich mit den Herbstmonaten im Vorjahr, in denen sich damals die „zweite Welle“ bemerkbar machte:

Fast alle Staaten (13 von 16) haben 2021 eine wesentlich geringere Sterberate als im letzten Jahr, im Schnitt lag die Todesrate im letzten Herbst dreimal so hoch. Es gibt folgende Ausnahmen:
Auch wenn Dänemark jetzt zu den Staaten mit niedriger Sterberate gehört und eine der höchsten Impfraten aufweist waren dort 2020 noch weniger Tote zu beklagen als jetzt.
Damals hatte Deutschland eine etwas geringere Sterberate als heute und lag damit in der Spitzengruppe der verglichenen Staaten, im Okt/Nov 2021 weist Deutschland – trotz Impfung – eine etwas höhere Sterberate auf und liegt nur im Mittelfeld.
Schließlich ist die Sterberate in den USA tatsächlich noch höher als im letzten Jahr, was wohl nicht nur an der geringen Impfquote liegt, sondern auch daran, dass dort etliche Bundesstaaten gar keine Anti-Corona-Maßnahmen mehr treffen.

Update 7.12.2021

Aus den wiederum aktualisierten Diagrammen und Tabellen ergibt sich, dass die Lage sich leicht beruhigt hat.

Im Index macht sich die Booster-Impfkampagne bemerkbar, mit der (fast) alle Staaten jetzt begonnen haben. Da die Todesrate momentan (leider in den meisten Staaten auf zu hohem Niveau) stagniert, steigen die Indexwerte außer in Polen und Tschechien nicht mehr an.

Der Vergleich mit dem letzten Jahr zeigt, dass in DE die Todesrate 2021 jetzt deutlich niedriger ist als 2020, insgesamt war die Todesrate (TpM-Werte) Anfang Dezember 2020 mehr als doppelt so hoch wie derzeit.

Deutschland
6.12.2020 (7-Tages-Wert): 4,57 TpM
6.12.2021 (7-Tages-Wert): 3,22 TpM

Alle 16 beobachteten Staaten
6.12.2020 (addierter 7-Tages-Wert): 115 TpM
6.12.2021 (addierter 7-Tages-Wert): 54 TpM

Update 16.12.2021

Die Infektionslage hat sich etwas abgeschwächt, aber die Todeszahlen steigen - in Deutschland - weiter an. Deutschland rückt mit mehr als 5 TpM an die vierte Stelle der 16 beobachteten Staaten. Bemerkenswert ist, dass Schweden weiterhin nur einen äußerst geringen Anstieg bei der Sterberate zeigt. Im Index hat sich deshalb Schweden hinter Deutschland, Niederlande, Kanada und Dänemark an die fünfte Position vorgearbeitet. Möglicherweise muss die sehr kritische Sicht auf das eher lockere Pandemiemanagement in Schweden im Jahr 2020 jetzt korrigiert werden (?).

DE stagniert im Index trotz stark erhöhter Todesrate, da sich die Booster-Impfkampagne positiv auf den Indexwert auswirkt. Viele andere Staaten im Index haben derzeit wieder rückläufige Gesamtwerte, nur die Niederlande, Tschechien und Polen fallen zurück.

Der Vergleich mit dem letzten Jahr:

Deutschland
15.12.2020 (7-Tages-Wert): 6,03 TpM
15.12.2021 (7-Tages-Wert): 5,12 TpM

Alle 16 beobachteten Staaten
15.12.2020 (addierter 7-Tages-Wert): 117 TpM
15.12.2021 (addierter 7-Tages-Wert): 59 TpM

Blick auf Südafrika

Um einschätzen zu können, wie gefährlich die neue Omikron-Variante ist, lohnt sich ein Blick auf Südafrika. Da dort wegen der Altersstruktur (wesentlich geringerer Bev.-Anteil über 75 Jahre) ein Vergleich mit Europa kaum möglich ist, kann nur ein Vergleich mit der Tödlichkeit früherer Wellen Aufschluss geben. Aus worldometer-Daten lässt sich erkennen, das der Abstand zwischen "Peak" der Neuinfektionen und Peak der täglichen Sterbefälle auch in Südafrika ca. 16 Tage beträgt.

Am 17.11.2020 (2. Welle in SA) wurden ca. 2000 Neuinfektionen gemessen, am 3.12.2020 74 Todesfälle.
Am 12.5.2021 (3. Welle in SA) wurden ca. 2000 Neuinfektionen angegeben, am 28.5 wurden 82 Todesfälle registriert.
Am 28.11.2021 (zu Beginn der Omikron-Welle) wurden ebenfalls ca. 2000 Neuinfektionen angegeben, am 14.12. waren es hingegen (nur) 24 Todesfälle. Das ist ein erster Hinweis darauf, dass die Omikron-Infektion wesentlich weniger tödlich ist und gibt ein wenig Hoffnung.

Update 23.12.2021

Kurz vor Weihnachten - also vor einer erwarteten gewissen "Datenpause" - habe ich den Index und die Diagramme nochmal aktualisiert.
Dabei zeigte sich nachträglich ein Problem mit den älteren Daten aus NL. Entweder verspätete Meldung oder (meine) Fehler bei der Berechnung haben die Indexwerte seit dem Herbst falsch angegeben.  DE hat weiterhin relativ hohe Todeszahlen (dritthöchste tägliche Werte hinter CZ und PL), kann dies aber im Index durch eine starke Booster-Kampagne (derzeit 33 %) ausgleichen.

In keinem der beobachteten Länder zeigt sich bislang eine (tödliche) Auswirkung der befürchteten neuen Omikron-Welle. Aus den Südafrika-Daten (siehe vorheriges Update) lässt sich folgern, dass Omikron möglicherweise weit weniger tödlich wirkt als die bisherigen Varianten des Virus. Da sich Sterbedaten aber erst nach 2-3 Wochen zeigen, kann dies für Europa noch nicht bestätigt werden. Der Index zeigt nur die Todesentwicklung und den Fortschritt der Impfentwicklung VOR Omikron: Hier stagnieren neben DE: NL, LUX, CH, BEL und USA (entweder hohe Todesrate oder schwache Impfquote), während DK, KAN, SWE, Ö, ESP, F, UK, ITA einen positiven Verlauf nehmen (geringe Todesraten bei guter Impfkampagne), und PL und CZ weiter im Indexwert steigen (hohe Todesrate bei geringen Impfquoten).

Der Vergleich mit dem Dezember 2020 (tägl. Tote pro Million/TpM im 7-Tageswert):

Deutschland:
22.12.2020: 7,75 TpM
22.12.2021: 4,33 TpM

Alle 16-Staaten:
22.12.2020: 119 TpM
22.12.2021: 51 TpM

Update 1.1.2022

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein gutes neues Jahr und äußere hier die Hoffnung, dass die neueste "Welle" der COVID19-Pandemie die letzte ist und wir im Laufe des Jahres 2022 wieder zur "Normalität" zurückkehren.
Der aktualisierte Index zeigt für DE, dass hier die Todeszahlen zurückgehen und die Impfungen inkl. Booster-Auffrischungen weiter eine positive Tendenz zeigen, so dass der Index für DE wieder besser aussieht. Weiterhin einer erschreckende Tendenz zeigen Tschechien und Polen - zwei Staaten mit relativ geringer Impfquote und aktuell sehr hohen Sterberaten.

Gute Tendenz zeigen die meisten der beobachteten Staaten. Allerdings lässt sich zum Effekt der Omikron-Variante noch nichts eindeutiges sagen. In UK sind die Infektionszahlen stark angestiegen, es wird nun gemeldet, dass dort die Testkapazitäten demnächst erschöpft seien. Ebenso wie in DE wird also dort von einem hohen Dunkelfeld bei den Infektionszahlen auszugehen sein. Ich hoffe, dass dennoch die Todeszahlen vom Dunkelfeld weniger betroffen sind, so dass der Index noch relativ gute Vergleiche ermöglicht. Bisher hat sich noch nicht gezeigt, dass die Omikron-Variante beihöherer Infektiösität gesundheitsbedrohlicher ist, so dass ich weiter prognostiziere, dass die Todeszahlen nicht entsprechend ansteigen werden. Allerdings wird man dies für  UK erst nächste Woche mit Bestimmtheit sagen können und für DE erst in ca. zwei bis drei Wochen. Dass - leider auch auf dieser Plattform - Propaganda gegen die Impfung und überhaupt gegen die Warnungen vor der nächsten Welle gemacht wird, bedauere ich sehr. Gegen Falschbehauptungen werde ich jeweils ggf. auch deutlich Stellung nehmen.

Vergleich (Tote pro Million/7 Tages-Schnitt) mit dem letzten Jahr
Deutschland:

30.12.2020: 7,44 TpM
30.12.2021: 3,12 TpM

Alle 16-Staaten:
30.12.2020: 105 TpM
30.12.2021: 50 TpM

 

Update 9.1.2022

Mittlerweile sollten die Feiertags-Datenverzögerungen hinter uns liegen. Im aktualisierten Index zeigt sich, dass die meisten beobachteten Staaten trotz wieder leicht steigender Todesraten durch Impfungen, speziell Booster-Impfungen, erfreulicherweise eine stagnierende oder fallende Tendenz aufweisen. Die drei Staaten, in denen die Indexwerte steigen, sind die, in denen weder die Impfkampagne noch die Booster-Impfungen bisher deutliche Fortschritte zeigen (USA, CZ, PL) und zugleich höhere Todesraten auffallen. Kevin Drum hat in einem gestrigen Blogpost aus US-Sicht dargestellt, dass die einzige Erklärung für die relativ hohen Hospitalisierungs- und Todesraten in den USA derzeit die geringe Impfrate zu sein scheint. Insgesamt zeigt sich an den wesentlich geringeren Todesraten sowohl in DE als auch in der Summe der 16 Staaten im Vergleich zum letzten Jahr, dass die Impfung global gesehen trotz stark steigender Infektionszahlen einen signifikanten Effekt hat:

Vergleich (Tote pro Million/7 Tages-Schnitt) mit dem letzten Jahr
Deutschland:

8.1.2021: 10 TpM
8.1.2022: 3,11 TpM

Alle 16-Staaten:
8.1.2021: 120 TpM
30.12.2022: 49 TpM

Update 15.01.2022

Alle Diagramme und Tabellen habe ich aktualisiert. Im Index ergibt sich eine Zweiteilung: Eine Mehrheit der Staaten (einschl. Frankreich) zeigt aufgrund hoher Impfwerte und relativ geringer Sterberaten fallende oder zumindest stagnierende Werte. Die sechs im Index hinten liegenden Staaten rutschen derzeit weiter ab, momentan zeigen  Polen, USA und UK wieder beunruhigende Daten - alle drei Staaten haben geringe Impfquoten und hohe Sterberaten.

Vergleich zum letzten Winter:
(Tote pro Million am jeweiligen Tag, 7-Tages-Durchschnittswert)

Deutschland
am 14.01.2021: 10,59 TpM
am 14.01.2022: 2,85 TpM

Alle beobachteten 16 Staaten (Summe der TpM-Werte)
am 14.01.2021: 111 TpM
am 14.01.2022: 52 TpM

Update 27.01.2022

Die Diagramme und Tabellen habe ich aktualisiert. Die Indexwerte sind in den meisten beobachteten Staaten stabil, Sorgen (wegen relativ hoher Todeszahlen bei teilw. relativ geringer Impf- und Boosterraten) machen derzeit jedoch: Italien, UK, USA und Polen. Erfreulicherweise haben sich die Zahlen von Tschechien stabilisiert - allerdings auf sehr hohem Niveau.
Erfreulich ist auch, dass die Todeszahlen in DE weiter rückläufig sind, d.h. offenbar machen sich die hohen gemessenen Infektionszahlen nicht in höherer Tödlichkeit bemerkbar. So wie von den Experten und Behörden vermittelt ist Omikron jedenfalls bei hoher Impfrate/Boosterrate vergleichsweise "harmlos". Der Vergleich zu "Delta" zeigt das deutlich: Obwohl die gemessenen Infektionszahlen derzeit sehr viel höher liegen, sind die Todeszahlen im Vergleich zum selben Tag im Januar 2021 viel geringer. Eine Ausnahme bilden die USA: Mit 6,91 Toten pro Million (7-Tageswert) liegen dort die Todeszahlen fast auf dem Niveau vom Vorjahr. Das ist erklärbar: Die USA haben mit nur 63% vollständig Geimpften und nur 25 % Booster-Geimpften den niedrigsten Schutz vor dem Virus.

Deutschland
am 26.01.2021: 7,87 TpM
am 26.01.2022: 1,70 TpM

Alle beobachteten 16 Staaten (Summe der TpM-Werte)
am 26.01.2021: 120 TpM (steigend)
am 26.01.2022: 48 TpM (fallend)

Heute ist aber die TOP-Nachricht für mich:

Dänemark hebt alle Corona-Maßnahmen auf, und zwar schon nächste Woche!

Ich will meiner Linie treu bleiben und auch jetzt sage ich:
Das ist eine gute Nachricht und gibt eine Vorlage auch für Deutschland. Denn die dänische Strategie hat im Umgang mit COVID bisher überzeugt und taugte wirklich als Vorbild in Europa:

sehr hohe Testraten, schnelle und hohe Impfquote, schnelle und hohe Boosterrate, sehr geringe Todesrate (weniger als die Hälfte der deutschen Rate, siehe Diagramm oben)

Dass ich für Deutschland etwas zögerlicher bin, hängt mit folgenden Überlegungen zusammen:

1. Die Omikron-Welle ist in Deutschland deutlich später gekommen (Beginn in DE: Anfang Januar, in DK: Mitte Dezember)
2. Deutschland hat eine deutlich geringere Impfquote (DE: 73% DK: 81 %)
3. Deutschland hat eine deutlich geringere Boosterquote (DE: 51 %, DK: 61 %)

Aber die weitere gute Nachricht ist die Zulassung des ersten COVID-Medikaments Paxlovid durch die EMA.

Update 8.2.2022

Im Index (siehe Tabelle und Diagramm oben) ergibt sich eine relativ starke Veränderung zu den Vorwochen. Nur Luxemburg und Deutschland (!) zeigen weiter einen guten Trend, d.h. die Todesrate fällt, die Impfquote steigt.  Das bisherige Musterland Dänemark zeigt (erstmals überhaupt) einen negativen Trend mit - leicht - steigenden Indexwerten; das gleiche gilt für Kanada. Dass dies - schon - an der vollständigen Öffnung liegt, halte ich indes für ausgeschlossen. Am stärksten steigt (weiterhin) der Indexwert für die USA. Betrachtet man die Todesraten allein, dann müssen sich aktuell die Niederlande, die Schweiz und Deutschland am wenigsten Sorgen machen (7-Tageswert unter 2 TpM), während die USA, Italien, Polen und Schweden (!) derzeit die höchsten Werte aufweisen. Allgemein sind die Todesraten aber wesentlich geringer als vor einem Jahr.

Vergleich zum letzten Winter:
(Tote pro Million am jeweiligen Tag, 7-Tages-Durchschnittswert)

Deutschland
am 6.2.2021: 7,57 TpM
am 6.2.2022: 1,67 TpM

Alle beobachteten 16 Staaten (Summe der TpM-Werte)
am 6.2.2021: 103 TpM
am 6.2.2022: 58 TpM

Update 12.2.2022
Entgegen der Hoffnung, wir könnten auch nach der Todesstatitik mit der COVID-Pandemie in dieser Wintersaison weitgehend abschließen (sinkende Zahlen seit dem "Peak" am 16.12.2021 mit 388 Toten/7Tagesmittel), steigen die Zahlen jetzt seit dem 9. Februar wieder. Wie schon (neben anderen)  in Schweden und Dänemark zeigt  Omikron auch in Deutschland, dass es - wenn auch im Vergleich zu den Infektionszahlen statistisch seltener - durchaus tödlich sein kann. Wenn man die (allerdings wegen der geänderten Teststrategie unsichereren) Neuinfektionszahlen betrachtet, können wir annehmen, dass Omikron-Infektionsverbreitung demnächst am "Peak" ist, so dass die Totenzahlen noch ca. 3 bis 4 Wochen steigen können. Hoffentlich nicht auf die Werte, die Herr Lauterbach jüngst wieder für möglich hält (bis zu 500 Tote am Tag), sondern möglichst weit darunter. Auf den "Freedom"-Day muss man vernünftigerweise noch mindestens diese 4 Wochen warten.

Update 15.2.22

Nach dem aktualisierten Index zeigt nun keiner der beobachteten Staaten mehr sorgenfreie Werte. In Deutschland, Kanada und Niederlande stagnieren die Indexwerte, d.h. die (ins Stocken gekommenen, aber immer noch laufenden) Impfkampagnen einschl. Booster fangen noch die (vergleichsweise geringen) aktuellen Todesraten auf. In ALLEN ANDEREN 13 Staaten steigen die Indexwerte an, was meist an der dort steigenden Todesrate liegt. Noch immer ist - im Vergleich mit den gemeldeten Neuinfektionen und mit dem letzten Jahr - diese Todesrate relativ gering, aber trotz hoher Impfrate sterben (zu) viele Menschen auch in Skandinavien.

Ein Wermutstropfen: Im Vergleich zum vergangenen Jahr (2021) sind die Todesraten (Tote pro Million tägl. im 7-Tages-Schnitt) im Allgemeinen trotz Impfung und trotz milderer Virusvariante nicht mehr viel geringer.
Derzeit (14.2.) sind/waren es in Deutschland

14.2.2021: 5,79 TpM
14.2.2022: 2,44 TpM

in allen 16 Staaten (Summe)

14.2.2021: 87 TpM
14.2.2022: 61 TpM

Nach wie vor hielte ich es deshalb für verfrüht, jetzt sofort Schutzmaßnahmen aufzugeben. Aber in vier bis sechs Wochen sieht es voraussichtlich besser aus.

Update 22.2.22

Der aktualisierte Index (s.o.) zeigt DE und F als Länder mit noch weiter sinkender Tendenz; auch im Übrigen hat sich die Lage in einigen der 16 beobachteten Staaten stabilisiert. Durch bes. hohe Todeszahlen (bei stockender Impfkampagne) zeichnen sich weiterhin aus, in Reihenfolge der Stärke des Anstiegs:  CZ, DK, USA, PL, SWE, Ö, ESP. Man kommt kaum umhin, Dänemark doch einen möglicherweise verfrühten Ausstieg aus den Maßnahmen vorzuhalten.  Die Tendenzen von LUX und F beruhen z.T. auf neuen bzw. nachträglich korrigierten Daten.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr (2021) liegen die Todesraten (Tote pro Million tägl. im 7-Tages-Schnitt)  trotz Impfung und trotz milderer Virusvariante inzwischen nicht mehr weit auseinander.

Derzeit (21.2.) waren/sind es in Deutschland

21.2.2021: 4,83 TpM
21.2.2022: 2,35 TpM

in allen 16 Staaten (Summe)

21.2.2021: 74 TpM
21.2.2022: 56 TpM

Zwischenbilanz nach einem Jahr INDEX:

Die Veränderung der Indexwerte, die seit Beginn der Impfkampagne vor einem Jahr aufgezeichnet werden, zeigen die politischen "Erfolge" in der Abwehr des Virus, indem die Zahl der Verstorbenen (belastend) und der Fortschritt der Impfkampagne (erleichternd) verknüpft werden, um einen internationalen Vergleich zu ermöglichen. Die Endziffer des Index (in der Tabelle genannt) enthält auch die kumulierte Todeszahl VOR Februar 2021. Um die Eindämmungspolitik nur währned des vergangenen Jahres zu beurteilen, wird unten nur die Differenz der Indexwerte seit dem 15.2.2021 angegeben. Die einzelnen Staaten können dabei nicht von ihrer evtl. guten Bilanz aus dem ersten Corona-Jahr profitieren. Wie erfolgreich war die Anti-COVID-Politik in den verglichenen 16 Staaten seit Februar 2021 gemessen an den gutgemachten Indexwerten?

DK: 2283
KAN: 2170
ESP: 1940
SWE: 1937
NL: 1928
CH: 1816
BEL: 1797
DE: 1753
F: 1728

UK: 1668
LUX: 1627
Ö: 1626
ITA: 1554
USA: 654
CZ: 149
PL: 19

Hieran lässt sich erkennen, dass die bereits am 15.2.2021 vorn stehenden Staaten DK und KAN mit erheblichem Abstand auch in der Jahresbilanz vorn stehen. DE steht im Mittelfeld mit relativ wenig Abstand zu CH, BEL, F und UK. USA, CZ und PL sind weit abgeschlagen. Die dortigen Impfkampagnen liegen weit zurück hinter anderen Staaten und sie haben es auch nicht gescchafft, die Todeszaheln auf andere Weise in den Griff zu bekommen. Stark verbessert im Vergleich zum ersten Jahr haben sich Spanien und Schweden. Mit dem viertletzten Platz kann Italien nicht zufrieden sein.

 

Update (2.3.2022)

I. Die aktuelle Situation und der Index

Wegen des Kriegs in der Ukraine hat der Blick auf die Corona-Zahlen an Interesse verloren. Insbesondere in Deutschland gehen jetzt auch die Messwerte zurück, das gilt für die Neuinfektionen, aber auch für die wichtigeren Zahlen zur Hospitalisierung und  - glücklicherweise - jetzt auch endlich für die Todeszahlen. In den meisten anderen der 16 beobachteten Staaten gehen die Todeszahlen jedoch noch nicht zurück, was bei gleichzeitig stagnierenden Impfkampagnen bedeutet, dass die Indexwerte fast überall steigen. Allerdings muss berücksichtigt  werden, dass bei der Omikron-Variante die Todeszahlen nicht wie bei früheren Varianten meist (zu 80 bis 90%) die aktuelle Gefährlichkeit des Virus relativ genau anzeigen, sondern dass, wie sich insbesondere aus Studien in Dänemark ergibt, ein weit geringerer Anteil der positiv gestesteten Verstorbenen auch (maßgeblich) AN den Folgen der COVID-Infektion verstorben sind (ca. 40 %).

Aus allen diesen Gründen werde ich heute meinen Index nach gut einem Jahr Beobachtungszeit abschließen.
In den nächsten Tagen werde ich jedoch noch einmal den zweiten Pandemie-Winter in den 16 Staaten bilanzieren, was die Sterbezahlen angeht und dies hier veröffentlichen.

II. Die Diskussion zu diesem Beitrag

In den vergangenen zwei Wochen wird (auch) die Diskussion zu diesem Blogbeitrag von einem Internet-Troll (einem Rechtsanwalt?) massiv belästigt, der immer wieder teilweise sinnlose gleichlautende Kommentare abgibt.

Wirklich neue Kommentare und Diskussionen gehen hingegen kaum noch ein, auch die "treuen" Kommentarschreiber und Mitdiskutanten  sind in jüngerer Zeit deutlich weniger aktiv.

Deshalb werde ich die Diskussion zu diesem Beitrag heute schließen, d.h. neue Kommentare werden nicht mehr angenommen.
Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen, die über zwei Jahre hinweg mitgelesen und mitdiskutiert haben -auch wenn ich durchaus nicht immer einer Meinung mit allen war und es ja auch teilweise "hoch her ging".

Natürlich wird dieser Beitrag mit sämtlichen Updates und der bisherigen Diskussion weiterhin verfügbar bleiben, in der ersten und zweiten Auflage mit insgesamt über 550.000 Aufrufen und über 7000 (!) Kommentaren.

 

Update 8.3.2022

I. Dieser Blogbeitrag
Aus der Leserschaft bin ich gebeten worden, den Index doch noch eine Weile weiter zu aktualisieren. Anlass ist wohl die gerade noch anhaltende Debatte um eine Beendigung aller Anti-Corona-Maßnahmen in DE, gleichzeitig mit einem - zuletzt unerwarteten Anstieg der Inzidenz- und Todeszahlen. Letztere haben nach kurzer Stagnation wieder zugelegt und liegen jetzt über 2,5 Tote pro Million (TpM, täglicher 7-Tagesschnitt).
Ich habe mich deshalb entschlossen, trotz der viel wichtigeren Nachrichten über den Krieg in der Ukraine, zumindest noch bis Ende diesen Monats weiterzumachen mit meinen Aktualisierungen.

Ich werde aus diesem Grund, in der Hoffnung auf eine sachliche Debnatte (zum Thema!), auch die Kommentarspalte wieder geöffnet.
Ich danke den Lesern für das anhaltende Interesse und den Zuspruch!

II. Die Lage
Weiterhin werden relativ hohe Todeszahlen gemeldet, weil die Omikron-Variante doch durch ihre enorme Verbreitungsgeschwindigkeit (insbes. bei älteren, nicht geimpften Personen) auch tödliche Folgen hat. Die Verzerrung dadurch, dass nun nicht mehr 86% der Todesfälle auf COVID direkt zurückzuführen sind, sondern wohl ein weit geringerer Anteil (dänische Studien besagen 40 bis 50%), ist bei der Interpretation der Daten zu berücksichtigen. Obwohl die angegebene Todesrate derjenigen im März 2021 nahe kommt, ist deshalb dennoch Omikron weniger tödlich einzuschätzen.
Dänemark hat derzeit die höchste TpM-Rate, der Indexwert steigt weiter. Schweden fällt wegen seiner hohen Todesrate im Ranking zurück. In den meisten anderen der 16 Staaten stagniert der Indexwert, während er für PL, CZ und die USA weiter stark steigt; ein Zusammenhang mit der geringen Impfquote in diesen drei Staaten kann vermutet werden.

 

Update 10.3.20220

Hier eine neue Darstellungsform für die aktuellen Todesfallzahlen und deren Entwicklung. Zu berücksichtigen ist, dass bei der Omikron-Variante der Anteil derjenigen, bei denen COVID nicht unmittelbar zum Tod geführt hat, sondern nur Begleiterscheinung ist, wohl wesentlich öher liegt als die zuletzt angegebenen 14 %. Ein Vergleich mit den Todesfallzahlen bei anderen Varianten ist deshalb problematisch, aber untereinander im internationalen Vergleich halte ich die aktuellen Todesfall-Zahlen doch für ein gutes Indiz für die derzeitige Pandemie-Situation.

Zwischenstand zur Todesfallzahl (tägl. 7-Tages-Wert, Tote pro Million).
Hinweis: Ab 5 TpM wird die Rate als sehr hoch bezeichnet, ab 2,5 TpM als hoch , unter 1,5 als niedrig, dazwischen als mittel. Trendangabe bezieht sich  jeweils auf die letzten 14 Tage.

Denmark 7.89 (sehr hoch und steigend)
Sweden 4.75 (hoch / stagnierend)
Poland 4.3 (hoch / fallend)
Czechia 3.88 (hoch / fallend)
United States 3.83 (hoch / fallend)
Austria 3.55 (hoch / stagnierend)
Germany 2.92 (hoch / steigend)
Spain 2.92 (hoch / fallend)
Italy 2.71 (hoch / fallend)
France 2.14 (mittel / fallend)
United Kingdom 1.63 (mittel / stagnierend)
Canada 1.62 (mittel / stagnierend)
Luxembourg 1.57 (mittel / stagnierende)
Belgium 1.4 (niedrig / fallend)
Netherlands 0.44 (niedrig / stagnierend)

Die Benelux-Staaten zeigen derzeit die besten Werte. Beunruhigend sind die deutschen Werte (sie liegen im Mittelfeld) v.a. deshalb, weil sie noch immer ansteigen. Dänemark und Schweden zeigen derzeit die höchsten Werte.

Update 11.3.2022

In einem Artikel, der heute von der BBC-Website veröffentlicht wurde wird eine Studie zur Übersterblichkeit weltweit wiedergegeben. Danach soll die tatsächliche Anzahl der Todesfälle aufgrund der COVID-Pandemie bei etwa 18 Millionen liegen, nicht, wie aus offizeillen Registern herbvorgeht, bei 5,9 Millionen.

Auszug aus der Studie:

By Dec 31, 2021, global reported deaths due to COVID-19 reached 5·94 million, but the estimated number of excess deaths was nearly 3·07-times (95% UI 2·88–3·30) greater, reaching 18·2 million (17·1–19·6). The global all-age rate of excess mortality due to the COVID-19 pandemic was 120·3 deaths (113·1–129·3) per 100 000 of the population.

 

Update 21.03.2022

Wie im letzten Update der Tabellen und Grafiken vorletzte Woche zeigt sich in den Grunddaten leider kaum Besserung: In keinem der beobachteten Staaten sinkt der Indexwert, in eingen steigt er sogar stark an - wegen der Totenzahlen. Das Impfen scheint überall zum Erliegen gekommen zu sein. Dänemark hat es besonders stark erwischt, die druchschnittlichen täglichen Todes-Zahlen sinken dort zwar, aber nur langsam. Das gilt auch bei Berücksichtigung, dass wohl nicht mehr 86% der corona-positivenToten aufgrund der COVID-Erkrankung sterben, sondern nur noch ein wesentlich geringerer Anteil, meine Schätzung: etwa die Hälfte. Aber auch das wäre bei Dänemark immer noch ein höherer Wert als er in den letzten zwei Jahren dort aufgetreten ist.

Auch in DE liegt der tägliche Wert aktuell immer noch bei deutlcih über 2 TpM und damit genauso hoch wie Ende März 2021 und Anfang April 2020. Auch hier kann die bittere Enttäuschung bei immerhin fast 76% Impfquote nur damit besänftigt werden, dass Experten davon ausgehen, dass die Todesrate eine Menge von lediglich positiv getesteten Krankenhausaufnahmen, nicht aber tatsächlich tödlich an COVID Erkrankten anzeigt.

Meine Prognose/Empfehlung seit längerer Zeit ist, dass die meisten Maßnahmen Ende März verzichtbar werden. Momentan sieht es so aus, als würden die Zahlen in den nächsten 10 Tagen noch immer zu hoch dafür sein.

Überblick: Wie sind die 16 Staaten über den Winter gekommen (Dez, Jan, Februar)?

Hier wieder eine Übersicht über die Sterberate in den beobachteten 16 Staaten (Deutschland und seine Nachbarn sowie UK, Italien, Spanien, Schweden, Kanada und die USA), diesmal den Winter und damit den Beginn der Omikron-Welle betreffend. Die Besonderheit ist, dass diesmal die weniger tödliche Omikron-Variante in den meisten Staaten aber in unterschiedlich hohem Anteil verbreitet war. Frühere Übersichten finden Sie, wenn Sie nach oben scrollen. Als Vergleichs-Anhaltspunkte habe ich die TpM-Zahlen aus dem Vorjahreszeitraum in eckigen Klammern dahinter gesetzt und den Faktor, um den dieser Wert abweicht vom vergangenen Jahr.

Die Daten stammen von OWD.

(TpM = Tote pro Million der Bevölkerung)

a) Staaten, in denen im Dez bis Feb  bis zu 180 TpM registriert wurden, also bis zu 2 TpM täglich

Niederlande von 1163 auf 1261 TpM, also plus 98 TpM [Vorjahr: 366 TpM, 3,7]
UK von  2014 auf 2134 TpM, also plus 120 TpM [Vorjahr: 953 TpM, 7,9]
Luxemburg von 1385 auf 1561 TpM, also plus 176 TpM  [Vorjahr 531 TpM, 3,0]
Schweiz von 1325 auf 1503 TpM, also plus 178 TpM  [Vorjahr: 615 TpM, 3,5]

b) Staaten, in denen im Dez bis Feb zwischen 181 und 270 TpM registriert wurden,
also zw. 2 und 3 TpM täglich

Kanada von 782 auf 964 TpM, also plus 182 TpM  [Vorjahr: 264 TpM, 1,5]
Schweden von 1492 auf 1687 TpM, also plus 195 TpM  [Vorjahr: 609 TpM, 3,1]
Spanien von 1884 auf 2127 TpM, also plus 243 TpM [Vorjahr: 523 TpM, 2,2]
Deutschland von 1218 auf 1465 TpM, also plus 247 TpM [Vorjahr: 638 TpM, 2,6]
Österreich von 1388 auf 1638 TpM, also plus 250  TpM [Vorjahr: 600 TpM, 2,4]
Belgien von 2327 auf 2594 TpM, also plus 267 TpM [Vorjahr: 483 TpM, 1,8]
 

c) Staaten, in denen im Dez bis Feb zwischen  271 und 360 TpM  
registriert wurden, also zwischen 3 und 4 TpM täglich
Frankreich von 1779 auf 2053 TpM, also plus 274 TpM [Vorjahr: 515 TpM, 1,9]
Dänemark von 503 auf 793 TpM, also plus 290 TpM  [Vorjahr: 281 TpM, 1,0]
Italien von  2219 auf 2564 TpM, also plus 345 TpM [Vorjahr: 710 TpM, 2,1]

d) Staaten, in denen im Dez bis Feb mehr als 360 TpM  
registriert wurden, also mehr als 4 TpM täglich

Tschechien von 3094 auf 3598 TpM, also plus 504 TpM  [Vorjahr: 1115 TpM, 2,2]
USA von 2349 auf 2858 TpM, also plus 509 TpM  [Vorjahr: 721 TpM, 1,4]
Polen von 2226 auf 2945 TpM, also plus 719 TpM  [Vorjahr: 595 TpM, 0,8]

Die meisten Staaten hatten im Winter 20/21 mehrfach so viele Tote, d.h. diese Staaten sind 21/22 wesentlich besser mit der Pandemie zurecht gekommen als im Winter zuvor. Zwei gängige Erklärungen liegen auf der Hand: Die Omikron-Variante ist weniger tödlich und es gibt die Impfung.
Es gibt zwei Ausnahmen von diesem Bild:
Dänemark hatte im vorigen Winter etwa gleich viele Tote
Polen hatte im vorigen Winter sogar 21% weniger Tote

 

Update 30.03.2022

I. Dieser Beitrag

Vor zwei Jahren habe ich diesen Blogbeitrag erstellt, eigentlich nur mit der Absicht, auf ein entscheidendes Manko hinzuweisen, welches eine bloße Orientierung an den positiven Testzahlen in der Anti-Corona-Politik mit sich bringt. Ich wollte zunächst nur erreichen, dass man (auch) Dunkelfeldstudien unternimmt, um die tatsächliche Verbreitung des Virus besser einschätzen zu können. Dies ist nicht (bzw. kaum) gelungen. Trotzdem ergaben sich dann immer wieder neue Fragen zur empirischen Einschätzung und insbesondere zum internationalen Vergleich von Infektionszahlen, Maßnahmen und (später) zu den Impfkampagnen, die hier viel Diskussionsstoff geboten haben. Im Großen und Ganzen verlief diese Diskussion, wenn auch manchmal hart, aber doch noch relativ vernünftig. Ich habe viel gelernt, auch wenn mir in der Hitze der Auseinandersetzung zT vorgeworfen wurde, ich verstünde nicht einmal die "basics".

Ich habe gestern noch einmal den Index erstellt und poste auch die aktuellen COVID-Statistiken von OWD. Die regelmäßige Aktualisierung dieses Beitrages wird hier beendet. Die Kommentare beliben so lange offen, wie es trotz des wahnhaften Trolls (der Münchener Rechtsanwalt, der den gesamten Beck-Blog belästigt) noch möglich erscheint.

Falls im Sommer/Herbst erforderlich, werde ich einen neuen Beitrag erstellen.

II. Zur aktuellen Lage

Nicht mehr Dänemark, sondern Österreich ist jetzt aktuell an die Spitze der Todesfälle (täglicher 7-Tages-Schnitt) gerückt. In DK ist also der Peak offenbar überschritten. In DE ist diese Zahl zuletzt wieder angestiegen, in den meisten Staaten in meinem Index, stagnieren diese Zahlen auf noch (zu) hohem Niveau. Meine Einschätzung ist, dass die Aufhebung (angeblich) ALLER Maßnahmen ein paar Wochen zu früh kommt. Abgesehen davon halte ich es für widersprüchlich, die Maskenpflicht aufzuheben, die viel einschneidendere Isolations- und Quarantänepflicht aber beizubehalten. Das wird jetzt (auch für das Gesundheitssystem) zur Belastung, wenn sich auch das dringend benötigte Krankenhauspersonal auf dem Weg zur Arbeit ansteckt und dann - unabhängig von Symptomen -  in Quarantäne muss.

Update 13.05.2022:
Übersterblichkeitsdaten aus 2020 und 2021 verglichen

Ich wurde durch einen Kommentar von Herrn Schatta auf die jüngst aktualisiert publizierten Übersterblichkeitsdaten der WHO hingewiesen. Hier werden "estimates" der Übersterblichkeit durch COVID 19 für jedes Land (und jeden einzelnen Monat) für jedes Jahr sowie kumuliert für beide Corona-Jahre angegeben. Dies ist eine grds andere Zählung als diejenige, die die verstorbenen Corona-Poisitiven Menschen direkt erfasst. Die Übersterblichkeit kann sogar ein besseres Maß sein, weil sie die Gesamttoten durch die Pandemie berücksichtigt. Darin enthalten sind aber nicht nur Corona-Tote sondern auch solche Todesfälle, die nur indirekt auf die Pandemie zurückzuführen sind (etwa Überlastung des Gesundheitssystems, zusätzl. Suizidtote etc.). Deshalb ist dies auch keine "genauere" Sterblichkeitszählung, sondern stellt eben eine Erweiterung der Perspektive dar.  Ich habe dies für die 16 Länder, die ich seit Mitte 2020 beobachte, oben in einer Tabelle erfasst.

Während sich bei den meisten Ländern eine ähnliche Rangplatzierung zeigt wie bei den direkten Sterbezahlen/Stand kumuliert Ende 2022: DK, KAN, CH, SWE, Ö, ESP, UK, ITA, USA, CZ, PL
weichen andere Länder  zT deutlich davon ab:
DE: Rang 12 statt 4,
NL: Rang 9 statt 3
LUX: Rang 1 statt 6
F: Rang 6 statt 9
BEL: Rang 8 statt 13
Mich hat das verwundert, weil die bisherigen Daten dies hinsichtlich Deutschland nicht zeigten.

Nach den OWD-Daten ist die Rangordnung weniger abweichend, v.a. hinsichtlich den deutschen Daten. Woher die Abweichung stammt, weiß ich nicht.  Ich habe die entsprechenden Grafiken der OWD-Daten oben eingestellt. Hier erscheint DE (wie bei den Sterblichkeitsdaten) auf Rang 4. Die Daten, WHO einerseits, OWD andererseits, weichen so stark voneinander ab, dass ich einen Fehler vermute - entweder bei einem der Datensätze oder sogar bei beiden.

 

Update 08.03.2023

Nach längerer Pause möchte ich hier, anschließend an das vorherige Update, neuere Übersterblichkeitsdaten präsentieren. Zwei Grafiken, die auf verschiedenen Berechnungen beruhen, habe ich dazu  oben eingefügt.

Danach zeigt sich in der Rangfolge ein Bild, das die Beobachtungen zur COVID-Todesrate teilweise bestätigt, teilweise aber auch davon abweicht. Betrachtet man die Länder, die an den extremen Enden der Skala auftauchen, findet sich eigentlich nur eine relative "Überraschung", nämlich das Abschneiden von Schweden als eines der Länder mit geringster Übersterblichkeit. Insofern muss ich auch meine zunächst skeptische Haltung hier im Rückblick korrigieren. Es war in Schweden offenbar möglich mit deutlich weniger eingreifenden Maßnahmen eine COVID-mitverursachte Übersterblichkeit weitgehend zu vermeiden. Dies ist  im Einklang mit anderen skandinavischen Ländern, die wesentlich härter reagierten, etwa das in diesem Ranking bestplatzierte Dänemark. Ob dies bedeutet, dass man auch in DE mit dem schwedischen Modell besser gefahren wäre, bleibt dennoch eine offene Frage. Es ist jedenfalls zu konstatieren, das DE als großes, dichtbesiedeltes Industrieland mit relativ alter Bevölkerrung mit einer Platzierung im unteren Mittelfeld am Ende ganz gut dasteht.

[Update 10.3.2023: Mittlerweile werden die obenverwendeten schwedischen Zahlen als zu gering angezweifelt, weil sie auf wöchentlichen Daten beruhen, bei denen tausende Todesfälle nicht berücksichtigt worden sein sollen.]

Das entbindet nicht von der nachträglichen Betrachtung, welche Maßnahmen besser gewirkt haben und welche man lieber hätte sein lassen. Ein "Lockdown" unter Einschluss von Ausgangssperren wird heute - neben der rechtlichen Problematik - auch tatsächlich überwiegend als unnötig streng angesehen. Bessere und gut platzierte Masken sowie die Vermeidung von größeren Veranstaltungen in Innenräumen bei Viren, deren Verbreitung "airborne" geschieht, wird hingegen auch im Rückblick nach wie vor überwiegend als effektiv angesehen. Heftiger gestritten wird über Schul- und Kindergartenschließungen, insbesondere weil diese besonders eingreifende gegenläufige Effekte hatten.

 

 

   

 

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1457 Kommentare

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Ob der mit seiner Behörde von der Regierung abhängige Herr Wieler zurücktreten müßte ist für Außenstehende wohl kaum zu beurteilen.

Hinsichtlich des Gesundheitsministers Lauterbach kann man dagegen auch als Außenstehender durchaus Schwächen und Fehler erkennen, die eigentlich einen Rücktritt nahelegen müßten.

Der eigentlich wünschenswerte Rücktritt ist jedoch nicht möglich, denn die Bevölkerung könnte so etwas als eine Art Schuldeingeständnis oder als Zeichen von Schwäche interpretieren, und das könnte widerumg dem Ansehen der Regierung und dem Vertrauen der Bevölkerung in die Obrigkeit schaden.

Die Staatsraison spricht also dafür, daß er im Amt bleibt.

Außerdem könnten von einem Prestigeverlust der Regierung möglicherweise die Linkspartei oder gar die AfD profitieren, was man, wenn man die Verfassung vor diesen radikalen Parteien schützen will, ebenfalls wohl nicht zulassen darf.

Diese Überlegungen greifen ja auch nicht nur hinsichtlich der Coronapolitik durch, sondern diese Überlegungen gilt es ja ganz allgemein, also bei allen Themen, zu beachten.

Alles andere wäre unethisch und unmoralisch und verantwortungslos, und würde antidemokratischen Kräften nutzen.

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Folgende Äußerung Lauterbachs in der Bundespressekonferenz am 12.08.2022 verdient eine (nahezu) wörtliche Wiedergabe:


„…dass die Bundesländer sich …..sie dann sich auf irgendwelche Grenzwerte verständigen. Aber ich würde davon abraten. Aber wir haben diesmal, also wir haben sehr, sehr viele Parameter, die beachtet werden müssen. Wir haben erst zum einen tagesgenaue Daten. Das haben wir bisher nie gehabt. Wir haben tagesgenau, wie viel Intensivbetten belegt, wie viele frei, wie viele Peripher-Betten, wie viele frei? Dann haben wir das Abwasser-Monitoring, dann haben wir die sogenannten Sentinel-Praxen. Das sind diese Lungen-Praxen, die wir auswerten. Dann haben wir darüber hinaus die Inzidenz und wir haben die Sterblichkeit und wir haben darüber hinaus, also die hoffentlich wenigstens, aber ich glaube, dass wir uns dem auch nähern können, die Long-Covid-Patientendaten. Aber das letzte ist der neunte Punkt, der ist noch unsicher. Aber wir haben dann acht Daten und ich persönlich kann Ihnen sagen, dass Sie aus acht unterschiedlichen Daten nicht irgendwie einen Score bilden können, der dann sagt, ab da gilt es in dem Sinne. Und daher glaube ich, ist dieser Gedanke, dass wenn man so viele gute Daten hat, dass man dann sich auf ein oder zwei Daten begrenzt, die zu quantitativ, also dann zusammenzufassen, also ich glaube, dass es nicht funktionieren wird. Und wie gesagt, ich warte daher auf die Vorschläge nächste Woche. Ich habe da noch keinen brauchbaren Vorschlag. Das ist immer schnell gesagt. Vieles ist ja plausibel, was man so in der Politik so hört. Vieles ist plausibel, aber bei näherem Nachdenken dann falsch. Und das ist so ein Beispiel. Das erstmal plausibel klingt: Dann lass uns doch mal ein paar Zahlen da nennen, dann machen wir es daran doch fest, und so weiter. Aber dann, wenn man dann anfängt, was sollen denn die Zahlen sein? Dann klingt es schon nicht mehr so schlau.“


https://www.youtube.com/watch?v=VOtxLJgt9QU (ab Minute 56:00)


Es scheint somit, dass es zwar jede Menge zahlenbasierter Kriterien für eine Beurteilung der Lage gibt; dass gerade diese Menge jedoch die Verantwortlichen (oder zumindest den zuständigen Minister) derart zu überfordern scheint, dass man sich nicht in der Lage sieht, aus diesen Erkenntnissen Kriterien für das Verhängen von Maßnahmen zu entwickeln und in das neue IfSG einfließen zu lassen.

Das klingt dann in der Tat „nicht mehr so schlau“ und gibt Anlass, erneut auf den verfassungsrechtlichen Bestimmtheitsgrundsatz hinzuweisen, der besagt, dass nur durch die Regelung konkreter Voraussetzungen und die genaue Beschreibung möglicher Maßnahmen Rechtssicherheit entsteht. Für die hier in Rede stehende Situation muss daher auf Grund der Rechtsvorschriften selbst unmittelbar vorhersehbar sein, welche Maßnahmen in welcher Situation zulässig sind und welche Rechtsfolgen beim Vorliegen welcher Sachverhalte eintreten.

Die zitierte Äußerung zielt allerdings exakt in eine andere Richtung und bestärkt somit Befürchtungen, dass eine Flucht in irgendwelche schwammigen Generalklauseln stattfinden wird, die jeder Art von Willkür Vorschub leistet.

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KF220812: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 204 von 207 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 182 von 207 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 30/207, Schweden 113 von 207, Portugal 159 von 207 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 187 von 207. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 16 von 17: Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate  5.96 nach 6.1, 6.24, 6.53, 6.82, 6.09, 6.42; absolut 4956 nach 5072, 5189, 5430, 5671, 5064, 5339.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 10. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=1244.0 nach 1274.1, 1304.7, 1325.1, 1347.6, 1365.9, 1387.6; absolut 1142 nach 1168, 1277, 1262, 1315, 1267, 1327.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=124.0 nach 124.6, 126, 131.6, 127.1, Missing Data, Missing Data. Tageswerte: 137 nach 167, 153, 210, 170, Missing Data, Missing Data.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (12.08.22)=36.2%, SchutzQuote(die wen9ig besagt)=112.8%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): . Saarland zum 20. Mal wieder über dem rechnerischen Höchstwert (+1.12%).  Hamb -20.4%  unter dem rechnerischen Höchstwert.  Spanne: -20.5%
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +2.65 (drastischer Einbruch) nach +7.94, erneut +10.06, +10.06, +9.06, Missing Data, Missing Data, zum 24. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

Die Sache mit den sogenannten "Querdenkern", die Sie als "Querköpfe" (Querulanten?) bezeichnen, ist nicht so einfach.

Ein Großteil der Bevölkerung folgt stets dem von der Obrigkeit und den Leitmedien vorgegegbenen Mainstream.

Für einen Menschen fühlt es sich meist besser und bequemer an, "auf der sicheren Seite" zu stehen, also auf der Seite der Obrigkeit oder der Mehrheit oder der vermeintlichen Mehrheit oder Zes Zeitgeistes.

Ein Widerspruch zum Mainstream erfordert sowohl mehr geistige Anstrengung als auch mehr selbstbewuptsein und ein dickeres Fell (gegen Kritik und Ausgranzungen und Anfeindungen und Dämonisierungen oder gar Verächtlichmachungen).

Ein Widerspruch zum Zeitgeist und Mainstream kann also schnell in geistigen und sozialen und seelichen Stress übergehen, und kann oder soziale Ausgrenzung oder Stigmatisierung und Herabwürdigung und Entwürdigung nach sich ziehen kann.

Ein anderer Großteil der Bevölkerung orientiert sich zwar an Immanuel Kants Aufforderung "Habe Mut, Dich deines eigenen Verstandes zu bedienen", sowie an Rene Descartes Maxime, nachdem nur dann wirklich von Erkenntnisgewinn und von Denken gesprochen werden kann, wwenn man zunächst einmal nichts glaubt sondern seine Überlegungen mit Zweifeln anfängt, aber insbesondere diejenigen Bürger die etwas zu verlieren haben sprechen ihre Zweifel sowie das was ihr eigener Verstand ihnen nahelegt nicht öffentlich aus, weil es in der heutigen zeit oft vorteilhafter ist dem Zeitgeist und dem Mainstream nicht zu widersprechen.

Daher befindet sich die Gesellschaft in einem Zustand, indem sie zur Produktion von Meinungsvielfalt leider auf vermeintliche "Querköpfe" oder gar "Querulanten" angewiesen ist, auch wenn deren Sachkomepenz oder manchmal sogar auch deren intellektuelle Fähigkeiten oft sehr zu wünschen übrig lassen.

Daher bestanden, historisch betrachtet, viele Bürgerrechts- oder Emanzipationsbewegungen bzw. deren Demonstranten und Aktivisten anfangs überwiegend aus vermeintlichen "Querköpfen" oder "Querulanten", aber auch, wenn diese Leute selbst oft keine ausreichende Sachkompetenz oder keine zufriedenstellenden intellektuellen Fähigkeiten hatten, so haben sie doch zu Meinungsvielfalt beigetragen und auf zu wenig berücksichtgte Anliegen aufmerksam gemacht und der Mehrheits-Gesellschaft oft wichtige Denkanstöße gegeben.

Von daher sollte man nicht chauvinistisch oder narzistisch oder arrogant oder erheblich oder gar etwa verächtlich auf die Querulanten herabblicken, sondern in dem vermeintlich Schwachen oder in dem vermeintlich Schlechten oder in dem vermeintlich Geringwertigen oder in dem vermeintlich Verrückten auch die jeweilig letzentlich auch enthaltenen positiven Aspekte sehen und würdigen.

Schwarz-Weiß.Malereien werden der meist komplexen Wirklichkeit oft nicht gerecht.

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Wie schon erwähnt, hatte sich Lauterbach mit Corona infiziert. Er selbst hielt die Öffentlichkeit über seinen Gesundheitszustand gut informiert: Er berichtete von „sehr starkem Husten und hohem Fieber“, postete auf Twitter ein Foto seiner Schnelltests.

Am 09.08.2022 war der Schnelltest wieder negativ, doch der PCR-Test schlug noch an. Trotzdem nahm Lauterbach am 10.08.2022 an der Kabinettssitzung teil. Das wirft Fragen auf.

Eine Erklärung lieferte Lauterbach selbst im „Tagesschau“-Interview am 09.08.2022: „Der PCR-Wert liegt weit über 30, sodass ich also nicht mehr als ansteckend gelte.“

Sodann verkündete er, er habe sehr starken Husten und starkes Fieber gehabt, habe sich ein paar Tage sehr schwer getan, aber jetzt ginge es „langsam wieder Bergauf.“

https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1071489.html (gleich zu Beginn)

Er meint hier offensichtlich den Ct-Wert.

Hier haben wir es also mit einer Situation zu tun, in der jemand, der am 09.08 noch Symptome hatte, was unmittelbar aus der Bemerkung folgt, dass es „langsam“ wieder Bergauf gehe, am 10.08. an einer Kabinettssitzung teilnimmt und zur Begründung einen relativ hohen Ct-Wert anführt, der zur Folge habe, dass er nicht mehr ansteckend sei. Anders als offenbar bei Bundesministern bleibt dieser Ausweg dem „Rest“ der Bevölkerung nach wie vor verschlossen.

Zur Erinnerung: Dieser PCR-Test, bei dem der jeweilige Ct-Wert nie mitgeteilt wurde und der daher auch nie eine Rolle gespielt hat, führte demnach auch mit Ct-Werten von weit über 30 seit 2020 zur Verhängung von Maßnahmen, insbesondere Quarantäne.

Er wurde eingesetzt, um ein in einem ganzen Land weitreichend Grundrechterechte auszusetzen und mittels darauf basierender Angst- und Panik-Mache das gesellschaftliche Miteinander, viele Familien und die Ökonomie und somit zahlreiche Betriebe und Existenzen zu zerstören, alte Menschen einsam sterben zu lassen und Kinder für ihr Leben traumatisch nachhaltig zu schädigen.

Nunmehr ist allerdings von "höchster Stelle", also aus dem Munde des Herrn Gesundheitsministers höchst selbst, bekannt gegeben worden, dass ab einem bestimmten Ct-Wert nicht nur keine Ansteckungsgefahr vorliegt, sondern man sich auch mit Symptomen unter die Leute begeben kann. Wenn es demnach offenbar in jedem Einzelfall ohne weiteres möglich ist, den CT-Wert zu ermitteln und dem Betroffenen mitzuteilen, muss gefragt werden, warum dies bei der Testung der Bevölkerung nicht erfolgt ist. Diese Frage stellt sich um so dringender, weil der PCR-Test und die allein darauf basierenden Inzidenzwerte sowie zu Beginn auch der R-Wert und natürlich die Fallzahlen die Grundlage für sämtliche Maßnahmen waren. Diese Frage kann nur dahingehend beantwortet werden, dass es – ungeachtet der hier schon erörterten grundsätzlichen Fragwürdigkeit dieses Tests – bei einer nunmehr allerdings nicht mehr bezifferbaren Anzahl Betroffener keine Grundlage für irgendwelche Maßnahmen gab und gibt. Das führt zu dem Schluss, dass bei jeden einzelnen der bislang durchgeführten 136 Mio. Tests die Annahme nicht widerlegbar ist, dass der jeweilige Ct-Wert die daraufhin verhängten Maßnahmen nicht gerechtfertigt hat. Es wurde also nicht einmal der Versuch unternommen, die Berechtigung der Maßnahmen durch Berücksichtigung des Ct-Wertes zumindest mit einem Anschein von Evidenz zu versehen.

Trotz der Tatsache, dass bei dem für alle Maßnahmen maßgebenden PCR-Test der für die Infektiosität entscheidende jeweilige Ct-Wert nie mitgeteilt wurde und nie eine Berücksichtigung gefunden hat, wird weiterhin propagiert, dass auf dieser Basis nach wie vor undifferenzierte Einschränkungen verhängt werden sollen. Die Frage nach rechtssicheren Kriterien für das Wirksamwerden dieser Einschränkungen soll keine Rolle spielen und wird ungeniert als „nicht so schlau“ bezeichnet.

 

Ein weiteres Beispiel ist der – vorsichtig gesprochen - infantile Vergleich mit Winterreifen und Schneeketten bei der Vorstellung der geplanten Maßnahmen. Hier bereiten sich die Verantwortlichen darauf vor, jeden Herbst und Winter alle dazu zu zwingen, u.a. in der Öffentlichkeit medizinisch aussehende Masken zu tragen, und das nicht nur wegen der Erwartung irgendeiner „Killervariante“, sondern auch wegen der normalen Wintergrippe.

Ungeachtet dessen sind Zehntausende von Menschen in Deutschland — mindestens, denn Impfstoff-Nebenwirkungen wurden schon immer deutlich untererfasst — schwer verletzt oder getötet, weil die Risiken der Impfung permanent schlicht unterschlagen wurden, die Medien haben die Behauptung der Nebenwirkungslosigkeit unreflektiert verbreitet, und diejenigen, die dies in Frage gestellt haben, wurden u.a. als „Rechtsextremisten“, „Wissenschaftsleugner“, „Anti-Vaxxer“ und so weiter stigmatisiert. So fabulierte etwa Lauterbach im August 2021 über die „nebenwirkungsfreien Impfstoffe“, also zu der Zeit, als er die Ausgrenzung der „Ungeimpften“ anordnete und die Diskriminierung all jener betrieb, die sich der Kampagne verweigerten.

Offensichtlich gefielen den Verantwortlichen die tatsächlichen Daten über die Zahl der ernsten Nebenwirkungen nicht, sodass sie sich entschlossen, die Realität zunächst nach eigenem Gusto zu gestalten. Erst als das dann auffiel, wurde eingeräumt, dass schwerwiegende unerwünschte Wirkungen bei etwa 1 von 5.000 Dosen gemeldet wurden, und nicht etwa – wie zunächst behauptet - bei 1 von 5.000 „geimpften“ Personen. Ebenso erstaunlich war die hier schon früher aufgezeigte Veränderung des PEI in der Beschreibung der Impfwirkung. Von einem Schutz vor Infektion hat man sich über den Schutz vor schweren Verläufen dahingehend „weiterentwickelt“, dass nunmehr von einer kryptisch umschriebenen „Indikation“ die Rede ist.

Trotz der inzwischen unwiderlegbaren Beweise, dass die „Impfstoffe“ die Übertragung des Virus nicht verhindern, werden „Ungeimpfte“ immer noch ausgegrenzt, erhalten z.B. Arbeits- und Schulverbot, dürfen nicht an großen Sportveranstaltungen teilnehmen und so weiter. In Flugzeugen, Zügen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Arztpraxen, Krankenhäusern werden die Menschen immer noch gezwungen, Masken zu tragen. Insbesondere dieses Symbol der Neuen Normalität, das bei seiner Einführung als Reaktion auf einen Ausnahmezustand deklariert wurde, soll jetzt offenbar fest in den Alltag integriert werden.

Das sind nur einige Beispiele. Eine erschöpfende Aufzählung würde hier jeden Rahmen sprengen.

Daraus folgt geradezu zwangsläufig die Frage nach einer – zwangsläufig spekulativen - Erklärung für dieses Vorgehen und insbesondere die Frage, aus welchen Gründen, jedenfalls hierzulande, nach wie vor an den Maßnahmen und der Impfkampagne festgehalten wird.

Es spricht vieles dafür, dass man große Teile der Bevölkerung für einen permanenten Ausnahmezustand - deklariert als die neue Normalität - gefügig machen will. Spätestens jetzt wird deutlich, dass es nicht (mehr) um sinnvollen Gesundheitsschutz geht; in einer Phase, in der der Unsinn von Lockdowns und Impf-Apartheid längst durchschaut ist. Vielmehr scheint es nur mehr um die Durchsetzung von Gehorsam zu gehen. Die Botschaft scheint zu lauten: Wir können im Grunde alles machen, was wir wollen, es wird immer eine Mehrheit geben, die überfällige Rücktritte ablehnt und dem Ansehen der Regierung und dem Vertrauen der Bevölkerung in die Obrigkeit aus Gründen der sog. Staatsraison auch dann noch einen Wert an sich beimisst, wenn dies unter keinem denkbaren Gesichtspunkt noch zu rechtfertigen ist.

Dies belegt Lauterbach mit einer eindrucksvollen Äußerung:

Wir kommen jetzt in eine Phase hinein, wo der Ausnahmezustand die Normalität sein wird. Wir werden ab jetzt immer im Ausnahmezustand sein. Der Klimawandel wird zwangsläufig mehr Pandemien bringen. Mehr Pandemien werden die Wirtschaft belasten, also unterbrechen.“

Dann folgen Spekulationen über einen globalen Wassermangel und „unvermeidbare“ Kriege um Wasser.

https://dpa-factchecking.com/germany/220627-99-815099/

Daraus spricht die Erkenntnis, dass trotz aller gegenläufigen Bemühungen die Möglichkeit eines Abebbens der Corona-Panik besteht, verbunden mit einer sinkenden Akzeptanz des Corona-Regimes. Daher bedarf es einer nahtlosen Überleitung in ein Klima-Regime, das noch wesentlich länger andauernde Restriktionen rechtfertigen soll, nach dem Motto: Klima hat mehr Perspektive als Corona.

Aus dieser Haltung resultiert dann die Bereitschaft, sich aggressiv gegen „Abweichler“, „Querdenker“ etc. zu positionieren und sie jedenfalls dann, wenn sie dem Narrativ nicht folgen, aus der Gesellschaft auszugrenzen. Solange dieses Vorgehen erfolgreich ist, können sich die Architekten dieser neuen Normalität ermutigt fühlen, weitere Schritte zur weiteren Gängelung der Bevölkerung zu gehen. 

Der jeweilige Vorwand - Varianten, Grippe, Husten, Schnupfen, Heiserkeit oder auch Leopardenbisse > (Affen)Pocken1 - und das auch im Evaluationsbericht beklagte Fehlen einer belastbaren Datenbasis scheinen keine Rolle mehr zu spielen, wenn es um die Manifestation ideologieähnlicher Gleichförmigkeit geht. Je öfter bestimmte Rituale wie Maskentragen, Kontaktbeschränkungen, Isolationen, Tests und Impfungen wiederholt werden, desto suggestiver wird die fiktive „Realität“, ungeachtet dessen, wie absurd sie ist. Dies zeigt sich besonders daran, dass immer noch der Eindruck erweckt wird, dass es sich bei COVID-19 um eine für die Gesellschaft insgesamt und damit für jeden Einzelnen äußerst bedrohliche Krankheit handelt, die das Gesundheitssystem zum Einsturz bringen könne. Wenn etwas das Gesundheitssystem zum Einsturz bringen kann, sind das jahrelange Fehlentwicklungen und die nur als schäbig zu bezeichnende Behandlung des Personals.

Diese Methode lässt sich einleuchtend mit dem Bestreben zu erklären, Fakten als für die Entscheidungen und deren Bewertung möglichst keine Bedeutung beizumessen. Die Verantwortlichen neigen zunehmend dazu, die herrschende Ideologie auch in Widerspruch zur Realität immer weiter zu verbreiten und durch ständige Wiederholung im Bewusstsein der Bevölkerung so fest wie möglich zu verankern; in der Hoffnung dass die so geschaffene neue Normalität einem kritischen öffentlichen Diskurs und vor allem der Realität selbst keinen Raum mehr lässt.

1Vgl. nur: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/134391/G7-und-WHO-wollen-Pockenpandemie-in-Uebung-simulieren

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KF220813 Wegen der Wochenend-Nullrunden und den Nachmeldungsexzessen sind erst wieder ab Mi-Do Fallzahlenauswertungen (Summen-, 7-Tage-Mittelwerte) sinnvoll.  Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge: 204 von 207 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 183 von 207 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 33/207, Schweden 112 von 207, Portugal 155 von 207 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 189 von 207. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.
7TM der NeuInf und Todeszahlen wegen Wochenendnullrunden nicht sinnvoll.
Hospitalisierungsrate  5.23 nach 5.96, 6.1, 6.24, 6.53, 6.82, 6.09; absolut 4349 nach 4956, 5072, 5189, 5430, 5671, 5064.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 10. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=1214.6 nach 1244.0, 1274.1, 1304.7, 1325.1, 1347.6, 1365.9; absolut 1124 nach 1142, 1168, 1277, 1262, 1315, 1267.
Genesungsrate 36.2%.

KF220814 Wegen der Wochenend-Nullrunden und den Nachmeldungsexzessen sind erst wieder ab Mi-Do Fallzahlenauswertungen (Summen-, 7-Tage-Mittelwerte) sinnvoll.  Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge: 202 von 205 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 181 von 205 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 36/205, Schweden 110 von 205, Portugal 150 von 205 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 188 von 205. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit über 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.
7TM der NeuInf und Todeszahlen wegen Wochenendnullrunden nicht sinnvoll.
Inzidenznarretei: Obwohl keine Fallzahlen mitgeteilt werden (heute wurden dennoch -3 Neu-Infektionen, also 3 Spontanheilungen mitgeteilt, werden falsche Inzidenzen berichtet, etxrem für den So Thüringen. Dort liegt die mitgeteilte Inzidenz 58% unter dem rechnerischen Wert!
Hospitalisierungsrate 4.93 nach 5.23, 5.96, 6.1, 6.24, 6.53, 6.82; absolut 4100 nach 4349, 4956, 5072, 5189, 5430, 5671.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 14. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=1196.3 nach 1214.6, 1244.0, 1274.1, 1304.7, 1325.1, 1347.6; absolut 1139 nach 1124, 1142, 1168, 1277, 1262, 1315.
Genesungsrate 36.34%.

KF220816: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 201 von 204 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 178 von 204 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 31/204, Schweden 88 von 204, Portugal 153 von 204 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 182 von 204. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 16 von 17: Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate 5.39 nach 5.48, 4.93, 5.23, 5.96, 6.1, 6.24; absolut 4482 nach 4557, 4100, 4349, 4956, 5072, 5189.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 15. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=1148.4 nach 1169.9, 1196.3, 1214.6, 1244.0, 1274.1, 1304.7; absolut 1112 nach 1130, 1139, 1124, 1142, 1168, 1277.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). In Berlin werden für den Di 14 Auferstehungen gemeldet. Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=158.9 nach Missing Data. Tageswerte: 140 nach Missing Data, Missing Data.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (15.08.22)=36.3%, SchutzQuote(die wenig besagt)=112.8%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Saarland wieder über dem rechnerischen Höchstwert. Thür 59% unter dem  rechnerischen Höchstwert. Spanne: -60%
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +4.0 nach +3.12, Missing Data, Missing Data, zum 27. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

Der Medizinstatistiker Gerd Antes äußerte soeben gegenüber Focus-Online, daß er den verdacht habe, daß der Bundesminister für Gesundheit Karl Lauterbach öffentlich Behauptungen aufstellt, ohne sich vorher durch Beweisermittlungen zu vergewissern, ob seine Behauptungen denn zutreffen.

Karl Lauterbach handelt anscheinend zwar in guten Glauben an die Richtigkeit seiner Behauptungen, aber er gibt seine Vermutungen und seine Annahmen wohl in öffentlichen Diskussionen (so, wie es Wissenschaftler nicht tuen dürfen, und wie es Politiker nicht tuen sollten, aber wie es viele Politiker sehr oft und macnhe Politiker beinahe gewohnheitsmäßig machen) als bereits zweifelsfrei bewiesene und von ihm selbst gründlich geprüfte Tasachen aus.

Fans von Karl Lauterbach behaupten er sei ein Wissenschaftler, aber nüchtern betrachtet ist er wohl in erster Linie ein Politiker.

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Das offenbar unbeirrbare Beharren der deutschen Politik auf einer Aufrechterhaltung der Maßnahmen wirft die Frage nach deren Berechtigung auf; insbesondere mit Blick auf die Verfassung und deren aktuellen Zustand.

1) Die zentrale Vorschrift für alle Maßnahmen ist § 5 IfSG. Nach § 5 Abs. 1 Satz 1 kann der Deutsche Bundestag eine epidemische Lage von nationaler Tragweite feststellen, wenn die Voraussetzungen nach Satz 6 vorliegen. 

Nach § 5 Abs. 1 S. 6 IfSG liegt eine epidemische Lage von nationaler Tragweite vor, wenn eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit in der gesamten Bundesrepublik Deutschland besteht, weil

1. die Weltgesundheitsorganisation eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite ausgerufen hat und die Einschleppung einer bedrohlichen übertragbaren Krankheit in die Bundesrepublik Deutschland droht oder 2. eine dynamische Ausbreitung einer bedrohlichen übertragbaren Krankheit über mehrere Länder in der Bundesrepublik Deutschland droht oder stattfindet

Von dieser Möglichkeit hat der Bundestag bekanntlich ausgiebig Gebrauch gemacht, obwohl die Voraussetzungen dafür nicht vorlagen.

- Nach Nr. 1 ist Voraussetzung, dass die WHO eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite ausgerufen hat. Das war und ist der Fall. Zusätzlich („und“!) wird allerdings verlangt, dass die Einschleppung einer bedrohlichen übertragbaren Krankheit in die Bundesrepublik Deutschland droht.

- Nr. 2 setzt die dynamische Ausbreitung einer bedrohlichen übertragbaren Krankheit voraus.

In beiden Alternativen ist somit eine bedrohliche übertragbare Krankheit erforderlich.

In § 2 Nr. 3a InfSG wird eine bedrohliche übertragbare Krankheit definiert als „eine übertragbare Krankheit, die auf Grund klinisch schwerer Verlaufsformen oder ihrer Ausbreitungsweise eine schwerwiegende Gefahr für die Allgemeinheit verursachen kann“. Hier ist zu fragen, ob angesichts der Quoten von Nichtbetroffenen in der Größenordnung um die 99% der Bevölkerung, bei denen auch die asymptomatisch positiv Getesteten als betroffen gezählt werden, und nach einem Blick in die Angaben des DIVI-Intensivregisters eine schwerwiegende Gefahr für die Allgemeinheit ernsthaft angenommen werden kann.

Angesichts der insoweit doch recht klaren Rechtslage in Deutschland ist zusätzlich bemerkenswert, dass die WHO 2009 die Definition einer Pandemie grundlegend geändert hat. Hieß es noch am 29.04.2009:


Eine Grippepandemie tritt auf, wenn ein neues Grippevirus auftritt, gegen das die menschliche Bevölkerung keine Immunität hat, was weltweit zu Epidemien mit einer enormen Zahl von Todesfällen und Erkrankungen führt.“,


http://www.who.int/csr/disease/influenza/pandemic/en/index.html


wird seit dem 09.05.2009 statt dessen folgendes ausgeführt:


Die WHO hat die Phasen einer Pandemie definiert, um einen globalen Rahmen zu schaffen, um den Ländern bei der Vorbereitung auf eine Pandemie und der Reaktionsplanung zu helfen. Pandemien können entweder mild oder schwer in Bezug auf die Krankheit und den Tod sein, die sie verursachen, und die Schwere einer Pandemie kann sich im Verlauf dieser Pandemie ändern.“

http://www.who.int/csr/disease/influenza/pandemic/en/index.html


An Stelle weltweiter Epidemien mit enormen Zahlen von Krankheits- und Todesfällen können Pandemien in Bezug auf diese Kriterien nunmehr „mild oder schwer“ sein. Damit kann die WHO die Ausbreitung jeder auch noch so harmlosen Infektionskrankheit zur Pandemie erklären. Honi soit qui mal y pense.

2) Unberührt von all dem hat der Bundestag ein IfSG beschlossen, worin im Rahmen der §§ 28 bis 30 und 32 des IfSG der folgende Katalog im Ergebnis inhaltlich nicht begrenzter Grundrechtseinschränkungen enthalten ist:

- Art. 2 Abs. 2 Satz 1, (Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.)

- Art. 2 Abs. 2 Satz 2, (Freiheit der Person)

- Art. 8, (Versammlungsfreiheit)

- Art. 10, (Briefgeheimnis, Post- und Fernmeldegeheimnis)

- Art. 11 Abs. 1, (Freizügigkeit)

- Art. 13 Absatz 1. (Unverletzlichkeit der Wohnung)

Hinzu kommen Einschränkungen der Rechte aus Art. 12 (freie Wahl von Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte) und aus Art.14 (Eigentum), die von Art. 19 Abs. 1 S. 2 GG (Zitiergebot) nicht erfasst sind, daher im IfSG daher nicht ausdrücklich zitiert, aber im Ergebnis wesentlich eingeschränkt werden.

In diesem Zusammenhang ist von zentraler Bedeutung, dass der überwiegende Teil der Grundrechte als Abwehrrechte gegenüber dem Staat angelegt sind. Prägnant zusammengefasst wird dies in der Abhandlung „Grundrechte“ der Bundeszentrale für politische Bildung vom 15.12.2009:

Viele betrachten die Grundrechte als etwas Selbstverständliches, das ihre persönliche Sphäre kaum berührt. Wie die geschichtliche Erfahrung zeigt, sind sie keineswegs selbstverständlich gewährleistet, und sie beeinflussen den Alltag des Einzelnen und das Zusammenleben aller in Staat und Gesellschaft. Grundrechte schützen den Freiheitsraum des Einzelnen vor Übergriffen der öffentlichen Gewalt, es sind Abwehrrechte des Bürgers gegen den Staat. Zugleich sind sie Grundlage der Wertordnung der Bundesrepublik Deutschland, sie gehören zum Kern der freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes.“

https://www.bpb.de/themen/politisches-system/deutsche-demokratie/39294/grundrechte/

Damit wird nicht anderes ausgesagt, als dass die Selbstbestimmtheit aller Bürger das tragende Moment des Grundgesetzes ist.

Dessen sollte man sich schon angesichts der obigen Listung der durch das IfSG beschränkten Grundrechte bewusst sein. Dabei handelt es sich allerdings nur um die vom Gesetzgeber offiziell eingestandenen Grundrechtseinschränkungen.

3) Doch es ist noch mehr vorgefallen:

- Mit der Einführung der sog. einrichtungsbezogenen Impfpflicht, die durch die Drohung mit der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz (auch der mit betroffenen Familienmitglieder) wurde ein Druck aufgebaut, der den Tatbestand der Nötigung erfüllt (Drohung mit einem empfindlichen Übel). Durch eine gesetzliche Impfpflicht mit zwischenzeitlich nicht mehr bestrittenen drohenden Todesfolgen werden die Betroffenen zum bloßen Objekt staatlichen Handelns. In ihnen wird ausschließlich eine Gefahr für andere gesehen, die es auszuschalten oder zu reduzieren gilt. Eine Impfpflicht mit den gegenwärtig nach wie vor nur bedingt zugelassenen COVID-19- Impfstoffen ist daher mit der Menschenwürdegarantie des Art. 1 Abs. 1 GG unvereinbar. Die drohenden Todesfälle und der noch immer experimentelle Charakter der neuen Impfstoffe führen auch zur Verletzung von Art. 2, 3, 8 der EMRK und Art. 6, 7, 17 des UN-Zivilpaktes.

- Mit der auch und insbesondere von Vertretern der Exekutive betriebenen Ächtung der Ungeimpften wurde gegen des verfassungsrechtliche Diskriminierungsverbot verstoßen. Gemäß Art. 3 Abs. 3 GG darf niemand u.a. wegen seiner politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Angesichts des propagandistischen Aufwands, der von Politik und sonstigen staatlichen Stellen zu Gunsten der Impfung betrieben wurde und wird, kann nicht geleugnet werden, dass es sich hier um eine politische Angelegenheit handelt und die Entscheidung für oder gegen eine Impfung somit jeweils die diesbezügliche politische Anschauung dokumentiert. Die Benachteiligungen der Ungeimpften korrespondieren hier unmittelbar mit der Bevorzugung der Geimpften z.b. hinsichtlich des Zugangs zu bestimmten Einrichtungen.

- Die verbalen Entgleisungen von staatlicher Seite (z.B. „Pandemie der Ungeimpften“;„Sozialschädlinge“, „Asoziale“, „Covidioten“) fallen zwar nicht unmittelbar darunter, üben allerdings einen immensen psychischen Druck aus, sich wie gewünscht zu verhalten. Im Bereich der Masken haben wir es darüber hinaus mit einer unmittelbaren rechtlichen Anordnung zu tun. Damit wird für einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit (Art. 2 Abs. 1 GG) massiv beeinträchtigt. Dieses Persönlichkeitsrecht ist durch das GG abschließend nur dahingehend eingeschränkt, dass nicht die Rechte anderer verletzt werden dürfen. Die dort ebenfalls genannten Grenzen, nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz zu verstoßen, sind hier erkennbar nicht einschlägig. Relevant könnte die Begrenzung des Verbots der Verletzung von Rechten anderer sein; also der vielzitierte Drittschutz. Angesichts der Tatsache, dass der Evaluationsbericht feststellt, dass die Evidenz der Maskenpflicht nicht erwiesen ist und dass Erkenntnisse über die Wirksamkeit der Impfung, insbesondere nicht zu Gunsten Dritter, nicht vorliegen, kann von einer Verletzung der Rechte anderer nicht ausgegangen werden. Somit ist auch dieses Grundrecht eingeschränkt.

Gemäß Art. 4 Abs. 2 ist die ungestörte Religionsausübung gewährleistet. Obwohl eine Einschränkbarkeit im GG nicht vorgesehen ist, wurden Gottesdienste verboten. https://www.deutschlandfunk.de/corona-krise-gottesdienste-verboten-100.html

- Gemäß Art. 5 Abs. 1 GG ist die Meinungsfreiheit geschützt. Formal wird sie durch das IfSG nicht eingeschränkt. Faktisch allerdings findet eine solche Einschränkung insbesondere zum Thema Corona im Bereich der sozialen Medien statt, motiviert durch das Netzwerkdurchsetzungsgesetz. Das geht so weit, dass selbst Zitate von Heinrich Heine gelöscht wurden. https://www.bild.de/regional/mecklenburg-vorpommern/mecklenburg-vorpommern-news/klage-stralsund-facebook-loescht-heinrich-heine-76037616.bild.html

Kritische Beiträge werden bei youtube gesperrt. Hier nur ein Beispiel anhand einer Meldung des Deutschlandfunks vom 29.09.2021:

Youtube-Sperre gegen RT wirft Grundsatzfragen auf

Youtube hat die deutschen Kanäle des russischen Staatsmediums RT entfernt. Die Plattform wirft dem Sender vor, Desinformationen über Corona verbreitet zu haben.“

Man mag nun von diesem Sender halten, was man will. Wenn aber gemäß Art. 5 GG „Jeder (!) … das Recht (hat), seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten“, so wird dieses Recht durch Aktionen der Sperrung oder Löschung jedenfalls eingeschränkt, wenn nicht gar final entzogen; und das auf eine dergestalt perfide Weise, dass staatliche Stellen behaupten können, hierfür nicht, jedenfalls nicht unmittelbar, verantwortlich zu sein.

Gemäß Art. 6 GG Abs. 2 sind Pflege und Erziehung der Kinder das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft. Hinsichtlich dieses Wächteramtes lassen sich drei Aspekte definieren: Erstens muss der Staat sicherstellen, dass Eltern ihre Erziehungs- und Pflegeaufgabe erfüllen (sog. Erziehungsreserve). Zweitens muss der Staat bei streitenden Eltern als Mediator tätig werden (Schlichtungsfunktion). Drittens muss der Staat sicherstellen, dass das Kind vor einem Missbrauch des Elternrechts geschützt ist (Schutzfunktion). Hoheitsträger dürfen daher das elterliche Erziehungsrecht durch oder auf Grundlage eines Gesetzes beschränken. Hierbei müssen sie jedoch den Willen der Eltern in angemessener Weise berücksichtigen. Eine Beschränkung des Elternrechts erfordert daher, dass dieses in einer Weise ausgeübt wird, die das Kindeswohl gefährdet. Damit Art. 6 Absatz 2 GG entspricht damit einem qualifizierten Gesetzesvorbehalt.

Die hier genannten staatlichen Eingriffsbefugnisse dienen somit ausschließlich dem Kindeswohl. Staatliche Eingriffe in das Elternrecht setzen voraus, dass eine entsprechende Gefährdung entweder im Bereich Pflege oder im Bereich Erziehung droht oder vorliegt, die durch die Eltern verursacht ist. Nicht gerechtfertigt sind daher Eingriffe aus anderen Gründen, wie etwa denen des Infektionsschutzes. Eben das aber geschieht. So erhielten die Eltern z.B. von den Schulen in Niedersachsen gegen Empfangsbekenntnis ein Blatt mit dem Titel „Informationen für Eltern“, in dem es u.a. hieß, dass sich alle Schülerinnen und Schüler im Präsenzunterricht oder in der Notbetreuung in der Regel zweimal pro Woche vor Unterrichtsbeginn zu Hause testen müssen, verbunden mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass die Tests sind nicht freiwillig sind.

Die Eltern mussten unterschreiben, dass der Test durchgeführt wurde und dass das Ergebnis negativ war.“

Bei Google nachzulesen unter dem Suchbegriff:

Selbsttests zu Hause – Informationen für Eltern

Wenn also von staatlicher Stelle ein im Elternhaus durchzuführender Corona-Test als zwingende Verpflichtung vorgeschrieben wird, kann man durchaus die Frage der Verfassungsmäßigkeit dieses Vorgehens stellen. Unstreitig liegt jedenfalls ein Eingriff in die Ausübung des Elternrechts vor.


4) Dementsprechend ließe sich die eingangs aufgestellte Liste der Grundrechtseinschränkungen erweitern, ungeachtet der Frage, ob und in welchem Umfang gegen das Zitiergebot oder den Gesetzesvorbehalt verstoßen wurde. Kürzer ist allerdings eine Auflistung der Grundrechte, die (vielleicht sollte man sagen: noch) im Zuge des Corona-Komplexes unberührt geblieben sind, also eine Aufzählung der Aktivitäten, die man noch ohne coronabedingte Einschränkungen an den Tag legen darf:

- Noch haben die Erziehungsberechtigten das Recht, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen (Art 7 Abs. 2 GG)

- Noch haben alle Deutschen das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden (Art. 9 Abs. 1 GG).

- Noch darf die deutsche Staatsangehörigkeit nicht entzogen werden (Art. 16 Abs. 1 GG).

- Noch darf ein Deutscher nur unter strengsten Voraussetzungen an das Ausland ausgeliefert werden (Art. 16 Abs. 2 GG).

- Noch genießen politisch Verfolgte Asylrecht (Art. 16a Abs. 1 GG)

- Noch besteht das Petitionsrecht (Art. 17 GG).

- Noch steht jemand, der durch die öffentliche Gewalt in seinen Rechten verletzt wird, der Rechtsweg offen (Art. 19 Abs. 4 GG).

Es steht somit seit nunmehr schon ca. zwei Jahren 14 zu 7 (eigentlich 14 zu 6, da Art. 16a nicht für Deutsche gelten kann) und vor dem Hintergrund der jüngsten Äußerungen von Lauterbach und Buschmann steht keine wesentliche Änderung zu erwarten. Die sog. Neue Normalität lässt nicht nur grüßen; sie ist schon da, wenn man ohne vom Corona-Regime behelligt zu werden, gerade noch die über die Teilnahme seiner Kinder am Religionsunterricht bestimmen, Vereine gründen, Petitionen einreichen und vor Gericht ziehen kann sowie weitgehend vor Abschiebung geschützt ist.

Im Bereich der Grundrechte belegt schon die soeben erfolgte Gegenüberstellung, dass die Mehrzahl der Grundrechte durch die Maßnahmen eingeschränkt wurden. Differenziert man die verbleibenden Grundrechte nach ihrer praktischen Relevanz, so stößt man zunächst eine Gruppe von sehr geringer Relevanz. Hierzu gehört – wie dargelegt – das Asylrecht. Gleiches gilt für das Petitionsrecht; eine relevante Auswirkung von Petitionen auf politische Entscheidungen ist nicht feststellbar, es ist im engeren Sinne auch kein eigentliches Abwehrrecht gegen den Staat, sondern ein Teilhaberecht. Gleiches gilt für das Elternrecht in Art. 7 Abs. 2, das einen extrem begrenzten Lebensbereich betrifft. Der Schutz vor dem Entzug der Staatsangehörigkeit erfolgte vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit der nationalsozialistischen Gesetzgebung zu rassistisch und politisch motivierten Ausbürgerungen.

Etwas gewichtiger sind schon das Auslieferungsverbot und das Recht, Vereine – insbesondere Gewerkschaften – zu bilden. Hier handelt es sich im Kern um Abwehrrechte, die allerdings für den Einzelnen im täglichen Leben von überschaubarer Relevanz sind. Von erheblicher Relevanz für den Einzelnen ist in diesem arg geschrumpften Kreis noch uneingeschränkt geltender Grundrechte die Rechtsweggarantie aus Art. 19 Abs. 4 GG, die formal unangetastet geblieben ist. Die Effektivität dieses Grundrechts hängt allerdings entscheidend von dem Verhalten der Judikative ab, auf deren fragwürdige Rolle – insbesondere seitens des BVerfG – hier schon ausführlich eingegangen wurde.

Damit bleibt festzuhalten, dass mit einem Infektionsschutzgesetz, das seiner Systematik nach auf Einzelfälle zugeschnitten war und im Kern immer noch ist, nahezu sämtliche Abwehrrechte des Einzelnen gegen staatliche Übergriffe suspendiert wurden. Damit nicht genug, wurden und werden kritische Auseinandersetzungen mit dieser Praxis von staatlicher Seite so weit wie möglich unterbunden, wo das nicht möglich ist, findet Ausgrenzung bis hin zur Diffamierung statt. Die in diesem Zusammenhang immer wieder auch staatlicherseits verwendeten Begriffe wie „verschwörerisch“, „querdenkerisch“ und „schwurblerisch“, „Covidioten“, „Sozialschädlinge“ zeugen nicht eben von Respekt gegenüber abweichenden Ansichten.


5) Das führt zu der eingangs ebenfalls gestellten Frage nach dem derzeitigen Zustand der Verfassung insbesondere im Hinblick auf deren primäres Ziel der Gewährleistung der Selbstbestimmtheit aller Grundrechtsträger.

Die Antwort liegt angesichts folgender Zusammenstellung nahe:

Wer

- ohne medizinischen Eingriff öffentlich zugängliche Orte aufsuchen will, bedarf bzw. bedurfte einer staatlichen Erlaubnis.

- sein Haus verlassen will, bedarf bzw. bedurfte einer staatlichen Erlaubnis,

- sich mit anderen zu Hause treffen will, bedarf bzw. bedurfte einer staatlichen Erlaubnis,

- sich mit anderen in der Öffentlichkeit treffen will, bedarf bzw. bedurfte einer staatlichen Erlaubnis,

- sich vertraulich mir anderen austauschen will, kann bzw. konnte auf die Vertraulichkeit nicht vertrauen,

- verreisen will, bedarf bzw. bedurfte einer staatlichen Erlaubnis

- sich unbehelligt in seiner Wohnung aufhalten will, bedarf bzw. bedurfte staatlicher Zurückhaltung,

- seinen Beruf ausüben will, bedarf bzw. bedurfte einer staatlichen Erlaubnis

- nicht schlechter als andere Angehörige seiner Berufsgruppe behandelt werden will, bedarf bzw. bedurfte einer staatlichen Erlaubnis

- mit seinem Eigentum nach seinem Willen verfahren will, bedarf bzw. bedurfte einer staatlichen Erlaubnis

- Gottesdienste besuchen will, bedarf bzw. bedurfte einer staatlichen Erlaubnis

- seine Kinder nach seinen Vorstellungen aufwachsen lassen will, bedarf bzw. bedurfte staatlicher Billigung,

- seine Rechte und Bedenken vor Gericht geltend machen will, kann/konnte nur in Ausnahmefällen mit einer sachgerechten und umfassenden Prüfung der Rechtslage rechnen.


Wer

- seine Meinung äußern will, muss mit staatlicher Diskriminierung rechnen,

- einen rechtlich nicht vorgeschriebenen medizinischen Eingriff nicht vornehmen lassen will, muss mit staatlicher Diskriminierung rechnen,

- als Arzt nach bestem Wissen Atteste ausstellt, muss mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen,

- von diesen Attesten Gebrauch macht, muss mit strafrechtlicher Verfolgung rechnen.


Dass insbesondere hinsichtlich der Meinungsfreiheit nicht nur keine keine Tendenz zur Besserung, sondern zu einer zunehmenden Repression besteht, zeigt der Blick auf den Verfassungsschutzbericht 2021, in dem mit dem neu geschaffenen „Phänomenbereich Verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ gezielt bestimmte Meinungsäußerungen durch geheimdienstliche Beobachtung sanktioniert werden.

Der Bericht definiert diesen neuen Phänomenbereich wie folgt:

Es werde darauf abgezielt, wesentliche Verfassungsgrundsätze außer Geltung zu setzen, die Funktionsfähigkeit des Staates oder seiner Einrichtungen erheblich zu beeinträchtigen, demokratische Entscheidungsprozesse und Institutionen von Legislative, Exekutive und Judikative verächtlich zu machen und ihnen öffentlich die Legitimität abzusprechen. Dies geschehe durch eine ständige Agitation gegen und Verächtlichmachung von demokratisch legitimierten Repräsentanten sowie Institutionen des Staates und ihrer Entscheidungen. Hierdurch könne das Vertrauen in das staatliche System insgesamt erschüttert und dessen Funktionsfähigkeit beeinträchtigt werden. Eine derartige Agitation stünde im Widerspruch zu elementaren Verfassungsgrundsätzen wie dem Demokratieprinzip oder dem Rechtsstaatsprinzip.

Wenn infolge dessen nunmehr eine „ständige Agitation gegen [...] demokratisch legitimiert[e] Repräsentanten sowie Institutionen des Staates und ihrer Entscheidungen,“ beklagt wird, werden die Entscheidungen sämtlicher staatlichen Stellen letztlich als gleichrangig mit der Verfassung eingestuft. Kritik soll in einer freiheitlichen Demokratie demnach nicht mehr erlaubt oder gar essenziell sein, sondern einen Angriff auf Demokratie und Rechtsstaat darstellen.

Die Neueinführung dieses „Phänomenbereichsschafft damit ein neues Feindbild, das ausdrücklich Kritik am politischen Personal und bestimmten politischen Entscheidungen mit Verfassungsfeindschaft gleichsetzt. Seinen Beobachtungsobjekten wird im Wesentlichen verschwörungstheoretisches Denken vorgeworfen, um eine Opposition, die die zumindest beschädigte freiheitlich-demokratischen Grundordnung bewahren bzw. wieder herstellen will, als ein Feindbild außerhalb eben dieser Ordnung darzustellen und damit die Grundlage für deren Verfolgung zu schaffen. Dass sich der Staat damit - um das harte Wort entlarvt zu vermeiden - weitgehend selbst delegitimiert, wird entweder übersehen oder ignoriert.

6) Das zeugt nicht gerade von Einsicht in die Tatsache, dass man wesentliche Grundrechte weitgehend aus einem letztlich immer banaler werdenden Grund außer Kraft gesetzt hat. Auch scheint keinerlei Unrechtsbewusstsein dahingehend zu bestehen, dass zentrale Werte der Verfassung (Freiheit; Selbstbestimmung, Willkürverbot, Bestimmtheitsgrundsatz) beiseite gewischt wurden. Es besteht offensichtlich auch keinerlei Gespür dafür, dass die Prognose eines solchen Vorgehens noch vor drei Jahren für völlig absurd gehalten worden wäre.

Besonders auffällig ist, dass die in dem Evaluierungsbericht unter der Überschrift „Rechtliche Bewertung“ ab S. 138 insbesondere unter verfassungsrechtlichen Aspekten geradezu vernichtende Einordnung der getroffenen Rechtssetzungsakte offenbar keinerlei Auswirkung auf die bislang erkennbaren Planungen zeigte oder auch nur in anderer Form Beachtung gefunden hat. Dies belegt – bei vorsichtiger Formulierung - eine eklatante Gleichgültigkeit gegenüber unserer Verfassungs- und Rechtsordnung.

Ebenso ist eine schon verbissene Verweigerungshaltung gegenüber den Erkenntnissen und dem darauf fußenden Verhalten anderer Länder – insbesondere unserer Nachbarländer - nicht mehr zu übersehen. Wenn nun offenbar beabsichtigt wird, auf diesem Weg fortzuschreiten, nach dem Motto: „Wir werden ab jetzt immer im Ausnahmezustand sein.“, so ist das nur mit der Annahme zu erklären, dass das politische und mediale Überleben der verantwortlichen Akteure nach deren Einschätzung untrennbar mit dem Pandemienarrativ verbunden ist. Ohne dessen Aufrechterhaltung wähnt sich der Staatsapparat offenbar delegitimiert und jedes Vertrauens beraubt. Es entsteht der Eindruck, dass die Notstandsfiktion gebraucht wird, und sei es zur Rechtfertigung der immensen Schäden, die man verursacht hat, auch wenn man dadurch weitere Schäden meint in Kauf nehmen zu müssen. Wenn schon das in vielen unserer Nachbarländer vollzogene Eingeständnis, dass eine Kurskorrektur geboten ist, augenscheinlich als Super-GAU angesehen wird, liegt die Annahme mehr als nahe, dass nicht die Bevölkerung vor irgendeiner Krankheit, sondern eine vermeintliche Elite auf Kosten der Bevölkerung vor den Konsequenzen dieses Fehlverhaltens geschützt werden soll.

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Ziemlich viel Phantasie haben Sie ja schon, Herr Schatta. Die allermeisten der geschilderten Maßnahmen sind seit Monaten, teilweise schon seit mehr als 1,5 Jahren wieder außer Kraft gesetzt. Sie kaschieren das propagandistisch geschickt, indem Sie jeweils formulieren "bedarf bzw. bedurfte", also Vergangenheit mit Gegenwart ununterscheidbar vermischen, damit man Sie nicht wortwörtlich der Lüge überführen kann. Sie machen dabei dasselbe wie der von Ihnen positiv erwähnte russische Propagandasender einer faschistoiden Diktatur, die gerade einnen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Europa vom Zaun gebrochen hat.

Ich bitte Sie um eine faire unideologische Einschätzung der "aktuellen" Lage, nicht um ein Phantasieprodukt. Sonst tun Sie Ihrer Sache, der durchaus berechtigten Kritik an einigen der (v.a. der früheren) Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, einen Bärendienst.

Es ist gelinde gesagt erstaunlich, wenn ein Vorwurf darin besteht, nicht gelogen zu haben.

Richtig ist, dass (derzeit!) die meisten der geschilderten Maßnahmen nicht mehr in Kraft sind. Das ändert allerdings weder etwas an deren Ausmaß und Schwere, noch lassen die hier bereits behandelten Äußerungen der Verantwortlichen erwarten, dass das politische Geschehen im Herbst wesentlich anders abläuft als in den Jahren zuvor. Wie stets zuvor ist auch jetzt geplant, das Wechselspiel zwischen Verschärfungen und „Lockerungen“ weiterhin zu betreiben. Insbesondere diese Wechsel vermitteln mit jeder zusätzlichen Wiederholung den Eindruck, dass die Möglichkeit des Gebrauchmachens der betroffenen Grundrechte trotz es insoweit eindeutigen Willens des Verfassungsgebers keine Selbstverständlichkeit („Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.“; Art 1 Abs. 3 GG) darstellt. Vielmehr wird bei den jeweiligen Lockerungen das Bild einer dankenswerten Großzügigkeit der Exekutive vermitteltdie man sich nur durch bedingungslosen Gehorsam verdienen könne.

Da dieses permanente Wechselspiel inzwischen offenkundig und möglicherweise Teil einer verfolgten Taktik ist, erschließt sich nicht, worin eine ununterscheidbare Vermischung liegen könnte. Das wäre nur denkbar, wenn irgend jemand diesen ständigen Wechsel zwischen Lockerungen und Verschärfungen wirklich nicht mitbekommen haben sollte. Wenn das Darstellen von Fakten in einem bestimmten und signifikanten Zusammenhang schon Propaganda im Stile eines Senders „einer faschistoiden Diktatur“ sein soll, dann stellt sich die Frage, ab welchem Geisteszustand der Exekutive eine solche Darstellung als „Delegitimierung“ von was auch immer eingestuft werden könnte. Die „positive“ Erwähnung dieses Senders bestand in der Feststellung, dass dessen Verbreitung unterbunden wurde. Es mag zutreffen, dass der Sender Propaganda verbreitet hat. Allerdings ist auch Propaganda von der Meinungsfreiheit gedeckt, anderenfalls könnten alle Wahlveranstaltungen verboten werden.

Hinzu kommt, dass schon der erste Lockdown durch die damalige Datenlage nicht zu rechtfertigen war. Dieser wurde am 22. März 2020 verhängt und war offiziell zunächst für zwei Wochen ausgelegt. Er dauerte dann bis Anfang Mai 2020. Schon damals fiel Folgendes auf:

Der seinerzeit als maßgeblich angesehene R-Wert war bereits vor dem 23.03.2020, dem Beginn des ersten Lockdowns, unter den Wert von 1 gefallen.

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/17_20.pdf?__blob=publicationFile

Dieser deutliche Rückgang der Reproduktionszahl hatte also ausgehend von einem Wert um 3 Anfang März bereits vor den Restriktionsmaßnahmen stattgefunden. Weiter ist bemerkenswert, dass die Reproduktionszahl nach Beginn der Maßnahmen nicht weiter zurückging, sondern auf einem stabilen Niveau mit leichten Schwankungen verharrte, obwohl angesichts von Art und Ausmaß der Maßnahmen und insbesondere der kommunizierten Zielsetzung ein deutlicher Rückgang des Infektionsgeschehens beabsichtigt war. Daher war schon vor, spätestens aber während des ersten Lockdowns erkennbar, dass eine Verursachung dieses Rückgangs durch die Maßnahmen ausgeschlossen werden konnte.

Vor diesem Hintergrund erscheint die auf einschlägige Äußerungen gestützte Annahme/Befürchtung, dass weitere Einschränkungen zu erwarten sind, gerade nicht als ein ideologisches Phantasieprodukt; vielmehr trifft dieser Begriff eher auf die Gründe zu, die – soweit derzeit erkennbar – für die geplanten Maßnahmen herbeigezogen werden. Eine Beschränkung der Einschätzung auf die „aktuelle“ Lage wäre vor dem Hintergrund der nach wie vor demonstrierten Lernunwilligkeit der Verantwortlichen eher naiv.Es ist gelinde gesagt erstaunlich, wenn ein Vorwurf darin besteht, nicht gelogen zu haben.

Richtig ist, dass (derzeit!) die meisten der geschilderten Maßnahmen nicht mehr in Kraft sind. Das ändert allerdings weder etwas an deren Ausmaß und Schwere, noch lassen die hier bereits behandelten Äußerungen der Verantwortlichen erwarten, dass das politische Geschehen im Herbst wesentlich anders abläuft als in den Jahren zuvor. Wie stets zuvor ist auch jetzt geplant, das Wechselspiel zwischen Verschärfungen und „Lockerungen“ weiterhin zu betreiben. Insbesondere diese Wechsel vermitteln mit jeder zusätzlichen Wiederholung den Eindruck, dass die Möglichkeit des Gebrauchmachens der betroffenen Grundrechte trotz es insoweit eindeutigen Willens des Verfassungsgebers keine Selbstverständlichkeit („Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.“; Art 1 Abs. 3 GG) darstellt. Vielmehr wird bei den jeweiligen Lockerungen das Bild einer dankenswerten Großzügigkeit der Exekutive vermitteltdie man sich nur durch bedingungslosen Gehorsam verdienen könne.

Da dieses permanente Wechselspiel inzwischen offenkundig und möglicherweise Teil einer verfolgten Taktik ist, erschließt sich nicht, worin eine ununterscheidbare Vermischung liegen könnte. Das wäre nur denkbar, wenn irgend jemand diesen ständigen Wechsel zwischen Lockerungen und Verschärfungen wirklich nicht mitbekommen haben sollte. Wenn das Darstellen von Fakten in einem bestimmten und signifikanten Zusammenhang schon Propaganda im Stile eines Senders „einer faschistoiden Diktatur“ sein soll, dann stellt sich die Frage, ab welchem Geisteszustand der Exekutive eine solche Darstellung als „Delegitimierung“ von was auch immer eingestuft werden könnte. Die „positive“ Erwähnung dieses Senders bestand in der Feststellung, dass dessen Verbreitung unterbunden wurde. Es mag zutreffen, dass der Sender Propaganda verbreitet hat. Allerdings ist auch Propaganda von der Meinungsfreiheit gedeckt, anderenfalls könnten alle Wahlveranstaltungen verboten werden.

Hinzu kommt, dass schon der erste Lockdown durch die damalige Datenlage nicht zu rechtfertigen war. Dieser wurde am 22. März 2020 verhängt und war offiziell zunächst für zwei Wochen ausgelegt. Er dauerte dann bis Anfang Mai 2020. Schon damals fiel Folgendes auf:

Der seinerzeit als maßgeblich angesehene R-Wert war bereits vor dem 23.03.2020, dem Beginn des ersten Lockdowns, unter den Wert von 1 gefallen.

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/17_20.pdf?__blob=publicationFile

Dieser deutliche Rückgang der Reproduktionszahl hatte also ausgehend von einem Wert um 3 Anfang März bereits vor den Restriktionsmaßnahmen stattgefunden. Weiter ist bemerkenswert, dass die Reproduktionszahl nach Beginn der Maßnahmen nicht weiter zurückging, sondern auf einem stabilen Niveau mit leichten Schwankungen verharrte, obwohl angesichts von Art und Ausmaß der Maßnahmen und insbesondere der kommunizierten Zielsetzung ein deutlicher Rückgang des Infektionsgeschehens beabsichtigt war. Daher war schon vor, spätestens aber während des ersten Lockdowns erkennbar, dass eine Verursachung dieses Rückgangs durch die Maßnahmen ausgeschlossen werden konnte.

Vor diesem Hintergrund erscheint die auf einschlägige Äußerungen gestützte Annahme/Befürchtung, dass weitere Einschränkungen zu erwarten sind, gerade nicht als ein ideologisches Phantasieprodukt; vielmehr trifft dieser Begriff eher auf die Gründe zu, die – soweit derzeit erkennbar – für die geplanten Maßnahmen herbeigezogen werden. Eine Beschränkung der Einschätzung auf die „aktuelle“ Lage wäre vor dem Hintergrund der nach wie vor demonstrierten Lernunwilligkeit der Verantwortlichen eher naiv.

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Auch glaube eine Gefahr befürchten zu müssen, daß nicht nur Herr Lauterbauch, sondern auch andere Politiker, sich während der Corona-Pandemie daran gewöhnt haben, sehr mittels Gesetzen und Verordnungen durch Gebote und Verbote weitgehend sowohl in das Privat-Leben der Bürger als auch in denen soziale Aktivitäten (einschließlich grundgesetzlich geschützter Aktivitäten wie etwa Meinungskundgebungen und die Wahrnehmung des Demonstrationsrecht) beschränkend einzugreifen.

Vielleicht wird man sich im Herbst und Winter, wenn man von seiten der Obrigkeit die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger einschränkt, sich auch nicht allein auf Corona berufen, sondern zusätzlich noch auf Gasmangel, Benzinmangel, Strommangel, Inflationsprobleme, Versorgungsprobleme, die Sicherung eines gedeihlichen friedlichen Zusammenlebens und des sozialen Friedens, den Kampf gegen vermeintlich verfasungsrechtlich relevante "Delegitimierungen" von Vertretern der Regierung oder der Staatsgewalt, sowie auf den sogenannten Kampf gegen "rechts" (wozu viele Grünen wohl nicht nur Gruppierungen wie NPD, DVU, Pro-Deutschland, und Republikaner und die Partei-der-Vernunft zählen, sondern auch die AfD und dieBasis, und manche Grüne zählen sogar auch die CSU und den CDU-Landesverband Sachsen sowie die freien Wähler und die Werteunion und das TeamTodenhöfer und die ÖDP und das Zentrum, sowie Friedrich Merz und Wolfgang Schäuble sowie Wolfgang Kubicki und Hans-Olaf Henkel und Julian Reichelt und Axel Weber und Jens Weismann und Werner Sinn und Oskar Lafontaine und Sarah Wagenknecht und Hans-Georg Maaßen sowie Hendryk Broder und Thilo Sarrazin und Gerhard Schröder und Gabriele Krone-Schmalz und sogar Alice Schwartzer zu den vermeintlichen sogenannten "Rechten", die es ihrer Meinung nach zu bekämpfen gilt).

 

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KF220818: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 200 von 203 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 176 von 203 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 35/203, Schweden 128 von 203, Portugal 158 von 203 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 183 von 203. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 16 von 17: Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate 5.75 nach 5.57, 5.39, 5.48, 4.93, 5.23, 5.96; absolut 4781 nach 4632, 4482, 4557, 4100, 4349, 4956.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 17. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=1111.7 nach 1123.6, 1148.4, 1169.9, 1196.3, 1214.6, 1244.0; absolut 1085 nach 1053, 1112, 1130, 1139, 1124, 1142.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=156.6 nach 156.3, 151.9 nach 158.9,  Missing Data. Tageswerte: 169 nach 184, 192, 140 nach Missing Data, Missing Data.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (18.08.22)=36.8%, SchutzQuote(die wenig besagt)=112.8%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Saarland wieder über dem rechnerischen Höchstwert. Unter dem rechnerisch richtigen Wert: Thür 63%, Hamb 28.1% unter dem  rechnerischen Höchstwert. Spanne: -64%
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +2.53 nach +1.24, +4.0 nach +3.12, Missing Data, Missing Data zum 29. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

KF220819: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 197 von 200 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 178 von 200 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 36/200, Schweden 112 von 200, Portugal 157 von 200 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 180 von 200. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 16 von 17: Seit 19.7.22 Trendwende der 7-Tage-Mittelwerte für De. Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate 5.74 nach 5.75, 5.57, 5.39, 5.48, 4.93, 5.23; absolut 4773 nach 4781, 4632, 4482, 4557, 4100, 4349.
Intensivbettenbelegungen  fallen zum 18. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=1095.0 nach 1111.7, 1123.6, 1148.4, 1169.9, 1196.3, 1214.6; absolut 1025 nach 1085, 1053, 1112, 1130, 1139, 1124.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=154.3 nach 156.6, 156.3, 151.9, 158.9, Missing Data. Tageswerte: 121 nach 169, 184, 192, 140 nach Missing Data, Missing Data.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (19.08.22)=36.8%, SchutzQuote(die wenig besagt)=114.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Saarland wieder über dem rechnerischen Höchstwert, auch Bremen. Unter dem rechnerisch richtigen Wert: Thür 57.1% (!) unter dem  rechnerischen Höchstwert. Spanne: -58%
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +4.06 nach +2.53,  +1.24, +4.0, +3.12, Missing Data, Missing Data zum 30. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

KF220821 Wegen der Wochenend-Nullrunden und den Nachmeldungsexzessen sind erst wieder ab Mi-Do Fallzahlenauswertungen (Summen-, 7-Tage-Mittelwerte) sinnvoll.  Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge: 196 von 199 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 178 von 199 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 38/199, Schweden 111 von 199, Portugal 149 von 199 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 179 von 199. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit über 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.
7TM der NeuInf und Todeszahlen wegen Wochenendnullrunden nicht sinnvoll.
Inzidenznarreteien: Obwohl keine Fallzahlen mitgeteilt werden, werden durchweg falsche Inzidenzen berichtet.
Hospitalisierungsrate 4.84 nach 5.04, 5.74, 5.75, 5.57, 5.39, 5.48; absolut 4025 nach 4208, 4773, 4781, 4632, 4482, 4557.
Intensivbettenbelegungen  Daten heute nicht ablesbar, daher erneut vom 19.8.2022: fallen zum 18. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=1051.0 nach 1095.0, 1111.7, 1123.6, 1148.4, 1169.9, 1196.3; absolut 978 nach 974, 1025,  1085, 1053, 1112, 1130.
Genesungsrate 37%.

Nach den hinreichend bekannten Äußerungen von Entscheidungsträgern soll neben den anderen geplanten Maßnahmen auch die Maskenpflicht eine – u.U. erweiterte – Renaissance erleben:

Dabei soll diese Pflicht den FFP2-Masken den absoluten Vorrang einräumen. Das war für den Tagesspiegel Anlass für einen Artikel mit dem Titel: „Keimschleuder-Alarm: So selten wechseln wir unsere Masken wirklich“, worin es heisst:

Nicht umsonst erfordern FFP2 Masken arbeitsmedizinisch eine Unterweisung, denn falsch eingesetzt, sind diese nicht nur nutzlos, sondern als auf Mundhöhe getragene Sammelstelle für Viren, Bakterien und Pilze sogar gesundheitsgefährdend für den Träger und seine Mitbürger. Die Zahlen zeigen, dass der falsche Einsatz der absolute Regelfall ist und eine „Einmalmaskenpflicht“ entweder wirklich kontrolliert werden muss – inklusive des Wiederverwendungsverbots – oder allgemein aufgehoben werden muss, um Hygiene zu wahren und Gesundheit zu schützen.“

Das damit aufgezeigte Fehlen der Wirksamkeit der Maskenmandate wurde kürzlich mit Daten der amerikanischen Gesundheitsbehörde CDC bestätigt, indem Bundesstaaten mit und ohne Maskenpflicht miteinander verglichen wurden.

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.05.18.21257385v1.full

Dabei traten keine signifikanten Unterschiede auf und auch die Übertragungsraten nahmen nicht ab, wie häufig behauptet wird. Es zeigt sich hierbei immer wieder der Kontrast zu idealisierenden Studien unter Laborbedingungen. Auch der Blick auf unsere Nachbarländer, die Skandinavier oder Osteuropäer zeigt, dass der Maskenzwang im Alltag zu keiner Zeit notwendig und sinnvoll, geschweige denn verhältnismäßig war. Das Abstandhalten und eine erhöhte Händehygiene könnte – sofern erforderlich - möglicherweise effektiver sein, da man sich nicht in falscher Sicherheit wiegt. Bereits eine Studie von April 2020 weist auf folgendes hin: „Die Evidenz ist nicht stark genug, um die weit verbreitete Verwendung von Gesichtsmasken als Schutzmaßnahme gegen Covid-19 zu unterstzen.“

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.04.01.20049528v1

Auch eine spanische Studie belegt,dass die Maskenpflicht an Schulen nicht zu einer geringeren SARS-CoV-2-Inzidenz oder -Übertragung führt.

https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=4046809

Diese Hinweis lassen den Schluss zu, dass diese Maßnahme nicht geeignet war und auch nie sein wird.

Doch nicht nur die Verpflichtung zum Tragen einer Maske ist in Frage zu stellen, sondern auch das anlasslose Testen. Wie schon für den PCR-Test dargelegt, erzeugt dieses Vorgehen falsch positive Ergebnisse in erheblichem Ausmaß. Die Frage ist auch, wie relevant solch ein Ergebnis ist und welche Bedeutung es für das Infektionsgeschehen hat, wenn man auf dieser Grundlage Schüler und Arbeitnehmer mit leichten oder gar keinen Symptomen in Quarantäne schicken muss.

In jüngerer Zeit hat selbst der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung die Sinnlosigkeit anlassloser Massentests erkannt: Deren epidemiologische Aussagekraft sei Null.

https://web.de/magazine/news/coronavirus/kassenaerzte-chef-gassen-platzt-corona-tests-kragen-37068534

Das britische "Office for National Statistics" ermittelte in einer Untersuchung in England (Stand: 27.07.2022), dass bei bis zu 97 % der Bevölkerung Antikörper gegen das SARS-COv-2 nachgewiesen wurden.

https://www.ons.gov.uk/peoplepopulationandcommunity/healthandsocialcare/conditionsanddiseases/bulletins/coronaviruscovid19infectionsurveyantibodyandvaccinationdatafortheuk/27july2022

Da die Impfquote „vollständig Geimpfter“ in Großbritannien mit 75,2 % etwas niedriger als in Deutschland (76,3 %, Stand: 22.08.2022) liegt, könnte die gefürchtete "Immunlücke" in Deutschland ähnlich oder sogar kleiner sein. Bisher liegen jedoch selbst nach fast zwei Jahren Pandemie immer noch keine vergleichenden Studien für Deutschland vor. Hier liegt die Frage nach dem Grund mehr als nahe. Darüber hinaus bleiben Antikörpertests sogar 14 Monate nach einer Infektion mit dem SARS-Cov-2 Virus positiv und damit ausreichend.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/131193/SARS-CoV-2-Antikoerpertests-bleiben-auch-14-Monate-nach-einer-Infektion-positiv

Nun wird wenigstens am 19.08.2022 unter dem Titel: „SARS-CoV-2-Immunitätslücke bei “Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften im Sommer 2022“ im Ärzteblatt auf eine Studie hingewiesen, die wie folgt zusammengefasst wird:

Im Frühsommer 2022, im dritten Jahr der SARS-CoV-2 Pandemie, betrug die Immunitätslücke in Ostsachsen – einem Bundesland mit einer im bundesweiten Vergleich geringen Impfquote – bei Schülern und Lehrern lediglich wenige Prozent. Die noch im Herbst 2021 nachweisbaren Unterschiede zwischen den untersuchten Erwachsenen und Jugendlichen glichen sich im Verlauf der Omikron-Welle an, die Immunisierung entsprechend den jeweils geltenden STIKO-Empfehlung nahm zu, und die große Mehrheit der verbleibenden Ungeimpften hatte sich in diesem Zeitraum natürlich immunisiert. Dieser Prozess wird annehmbar auch über die kommenden Sommermonate anhalten und noch vorhandene Immunitätslücken weiter reduzieren. Die im Herbst mutmaßlich ansteigenden Infektionszahlen werden daher auf eine in hohem Maße immunisierte Population treffen. Dies lässt erwarten, dass die Wahrscheinlichkeit einer raschen unkontrollierten Ausbreitung und die damit verbundene Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems eher gering sein dürfte, sofern sich nicht Varianten mit einem starken Immunflucht-Potenzial durchsetzen werden.

https://www.aerzteblatt.de/archiv/226765/SARS-CoV-2-Immunitaetsluecke-bei-Schuelerinnen-und-Schuelern-und-Lehrkraeften-im-Sommer-2022

Zwei Aussagen sind hervorzuheben. Zum einen haben sich die Ungeimpften überwiegend auf natürliche Weise immunisiert; zum anderen besteht die Erwartung einer in hohem Maße immunisierte Population. Dieses Ergebnis führt zu der Frage sowohl nach der Berechtigung weiterer Impfkampagnen als auch nach der Berechtigung der aktuellen sowie erst recht der für den Herbst/Winter vorgesehenen Maßnahmen.

Hier schließt sich sogleich die Frage an, aus welchen Gründen Antikörpertests bei der Anordnung der Maßnahmen nicht berücksichtigt wurden und werden; die nächste Frage geht dann zwangsläufig dahin, warum nicht vor jeder – wie bekannt nicht ganz risikofreien – Impfung ein Antikörpertest durchgeführt wurde/wird, um die Erforderlichkeit der Impfung – diese sei hier einmal unterstellt – zu überprüfen.

Auch die Impflicht der Pflegekräfte hat nur bewirkt , dass die "überlasteten Kliniken" (das Dauerargument und die Rechtfertigung aller Maßnahmen) noch überlasteter sind. Nach Angaben der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage meldeten sich im Zeitraum von Dezember 2021 bis Februar 2022, also unmittelbar vor Inkrafttreten der einrichtungsbezogenen Impfpflicht, insgesamt rund 96 000 Personen aus einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Wirtschaftsabschnitt Q „Gesundheits- und Sozialwesen“ der WZ 2008 arbeitsuchend.

https://dserver.bundestag.de/btd/20/011/2001119.pdf

Selbst wenn der Grund der Arbeitsuchendmeldung „dabei jeweils nicht bekannt“ ist, handelt es sich um eine frappierende Entwicklung. Auch so kann man ein Gesundheitssystem recht effektiv schwächen, um dann mit dieser Schwächung erneute Maßnahmen zu begründen.

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KF220822: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 195 von 198 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 178 von 198 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 38/198, Schweden 102 von 198, Portugal 145 von 198 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 182 von 198. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 16 von 17: Seit 19.7.22 Trendwende der 7-Tage-Mittelwerte für De. Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Trendwende Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate 5.54 nach 4.84 nach 5.04, 5.74, 5.75, 5.57, 5.39; absolut 4607 nach 4025, 4208, 4773, 4781, 4632, 4482.
Intensivbettenbelegungen  Daten heute nicht ablesbar, daher erneut vom 19.8.2022: fallen zum 18. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=1028.9 nach 1051.0, 1095.0, 1111.7, 1123.6, 1148.4, 1169.9; absolut 975 nach 978, 974, 1025,  1085, 1053, 1112.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=150.6 nach MD, MD, 154.3, 156.6, 156.3, 151.9, Missing Data. Tageswerte: 146 nach MD, MD, 121, 169, 184, 192.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (22.08.22)=37.1%, SchutzQuote(die wenig besagt)=114.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Saarland unter rechnerischen Inzidenz. Hamburg -20.2% unter dem rechnerisch richtigen Wert. Spanne: -20%.
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +4.06 nach +2.53,  +1.24, +4.0, +3.12, Missing Data, Missing Data zum 30. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

Das Thema Maskenpflicht bedarf noch eines Nachschlags.

Im Handelsblatt erschien am 23.08.2022 ein Artikel mit dem Titel:

Widersprüchlichkeit der Corona-Politik“: Regierungsflug ohne Maskenpflicht löst Debatte aus“

Darin heißt es u.a.:

„Während der Kanadareise von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sorgen Aufnahmen von Bord des Regierungsflugzeugs für Kritik. Habeck sowie zahlreiche Journalisten und Journalistinnen sind darauf ohne Maske zu sehen.

An Bord des Airbus A340 der Luftwaffe waren auf dem Flug von Berlin ins kanadische Montreal am Sonntag mehr als 80 Passagiere, darunter 25 Medienvertreter. Fotos und ein ARD-Video zeigen Wirtschaftsminister Habeck und Journalisten dicht beieinander ohne Mund-Nasen-Schutz. Voraussetzung für die Mitreise war ein negativer PCR-Test, der bei Abflug höchstens 24 Stunden alt sein durfte. Hinweise, Maske tragen zu müssen, hatte es auch nicht gegeben.

Nach Angaben der Bundesregierung verstößt das aber nicht gegen die Regeln für den Flug mit der Bundeswehr-Luftwaffe: „Auf den Flügen der Luftwaffe gibt es keine Maskenpflicht. Alle Teilnehmer der Reise müssen vor Antritt einen aktuellen negativen PCR-Test vorlegen. Damit ist ein hohes Schutzniveau gewährleistet“, erklärte ein Regierungssprecher auf dpa-Anfrage.“

https://amp2.handelsblatt.com/politik/deutschland/kanada-reise-widerspruechlichkeit-der-corona-politik-regierungsflug-ohne-maskenpflicht-loest-debatte-aus/28618872.html

Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums präzisierte gegenüber der „Welt“, Paragraf 28b des Infektionsschutzgesetzes gelte für kommerzielle Anbieter im Luftverkehr, treffe auf die Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums allerdings nicht zu. Die Flugbereitschaft habe „im Rahmen der Eigenvollzugskompetenz“ Vorgaben für ihr Personal getroffen, darunter etwa eine Maskenpflicht für die Besatzung „während des Aufenthaltes in der Kabine und bei der Durchführung des Services“. Für Passagiere gelte aktuell, dass sie „über einen gültigen 3G-Status verfügen müssen“. Das Tragen einer Maske werde empfohlen.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article240625283/Maskenpflicht-Ohne-Maske-im-Regierungsflieger-FDP-Vize-kritisiert-Regel.html

Hier der Wortlaut des aktuell geltenden §28b IfSG:

(1) Die Verkehrsmittel des Luftverkehrs und des öffentlichen Personenfernverkehrs dürfen von Fahr- oder Fluggästen sowie dem Kontroll- und Servicepersonal und Fahr- und Steuerpersonal, soweit tätigkeitsbedingt physische Kontakte zu anderen Personen bestehen, nur benutzt werden, wenn diese Personen während der Beförderung eine Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) oder eine medizinische Gesichtsmaske (Mund-Nasen-Schutz) tragen. Die Bundesregierung wird ermächtigt, durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates eine Aussetzung der Verpflichtungen nach Satz 1 zu beschließen. Solange ein Land von der Ermächtigung in § 28a Absatz 7 Satz 1 Nummer 1 Buchstabe b keinen Gebrauch gemacht hat, gelten die Verpflichtungen nach Satz 1 auch in diesem Land für Verkehrsmittel des öffentlichen Personennahverkehrs, längstens bis zum Ablauf des 2. April 2022. Eine Atemschutzmaske oder eine medizinische Gesichtsmaske muss nicht getragen werden von

1. Kindern, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben,2. Personen, die ärztlich bescheinigt auf Grund einer gesundheitlichen Beeinträchtigung, einer ärztlich bescheinigten chronischen Erkrankung oder einer Behinderung keine Atemschutzmaske oder medizinische Gesichtsmaske tragen können, und3. gehörlosen und schwerhörigen Menschen und Personen, die mit ihnen kommunizieren, sowie ihren Begleitpersonen. Beförderer sind verpflichtet, die Einhaltung der Verpflichtungen nach Satz 1 durch stichprobenhafte Kontrollen zu überwachen.

(2) Diese Vorschrift gilt bis zum Ablauf des 23. September 2022.“

Eine Ausnahmeregelung für Luftfahrzeuge der Bundeswehr sucht man hier vergebens. Dem kann auch nicht die in Abs. 1 Satz 2 enthaltene Möglichkeit der Aussetzung dieser Regelung entgegengehalten werden. Von dieser Ermächtigung hat die Bundesregierung keinen Gebrauch gemacht. Hinzu kommt, dass eine Aussetzung bedeuten würde, dass die Regelung insgesamt nicht mehr wirksam wäre. Eine Ausnahme im Rahmen einer wirksamen Regelung ist etwas völlig anderes und von dieser Möglichkeit nicht erfasst.
 

Soweit mit der „Eigenvollzugskompetenz“ der Flugbereitschaft, also einer Bundeswehrdienststelle, argumentiert wird, handelt es sich um einen Bezug auf § 54a IfSG, der den Vollzug des Gesetzes durch die Bundeswehr regelt. In diese Richtung geht dann auch die vom Handelsblatt am 23.08.2022 vermittelte Begründung, die da lautet:

Verwiesen wird auf die sogenannte Eigenvollzugskompetenz der Bundeswehr bei Vorschriften. … Im Infektionsschutzgesetz (Paragraf 54a) heißt es, „der Bundeswehr obliegt der Vollzug dieses Gesetzes” soweit es Personen betreffe, „während sie sich in Liegenschaften der Bundeswehr oder in ortsfesten oder mobilen Einrichtungen aufhalten, die von der Bundeswehr oder im Auftrag der Bundeswehr betrieben werden”.

https://www.handelsblatt.com/dpa/fragen-und-antworten-flug-ohne-masken-kritik-an-scholz-habeck-und-medien/28618922.html

Dabei handelt es sich allerdings um eine reine Kompetenzzuweisung an Dienststellen der Bundeswehr für bestimmte Bereiche, denen der „Vollzug dieses Gesetzes“ obliegt. Diese Dienststellen haben somit die dort genannten Zuständigkeiten, aber eben beim „Vollzug“ des IfSG. Das begründet gerade keine Befugnis, von diesen Regeln abzuweichen. Ein solche Befugnis ist an keiner Stelle dieses Gesetzes erkennbar. Die Behauptung: „Auf den Flügen der Luftwaffe gibt es keine Maskenpflicht.“ ist also schlicht unzutreffend; um eine ebenfalls zutreffende, aber durchaus mögliche und deutlich härtere Formulierung zu vermeiden.

Nun könnte man auf die Idee kommen, hier liege eine Regelungslücke vor, von der in großzügiger Weise Gebrauch gemacht worden sei. Das ist allerdings nicht der Fall. Gibt es doch Rechtsvorschriften, die Sonderrechte der Bundeswehr (und anderer Hoheitsträger) explizit und abschließend regeln. Hier nur zwei Beispiele:

So bestimmt etwa § 35 Abs.1 StVO folgendes:

Von den Vorschriften dieser Verordnung sind die Bundeswehr, die Bundespolizei, die Feuerwehr, der Katastrophenschutz, die Polizei und der Zolldienst befreit, soweit das zur Erfüllung hoheitlicher Aufgaben dringend geboten ist.“

§ 30 Abs. 1 des Luftverkehrsgesetzes (LuftVG) lautet:

Die Bundeswehr und die Truppen der NATO-Vertragsstaaten sowie Truppen, die auf Grund einer gesonderten Vereinbarung in Deutschland üben, dürfen von den Vorschriften des Ersten Abschnitts dieses Gesetzes, ausgenommen die §§ 12, 13 und 15 bis 19, und von den zu seiner Durchführung erlassenen Vorschriften unter Berücksichtigung der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung abweichen, soweit dies zur Erfüllung ihrer besonderen Aufgaben erforderlich ist. Das in § 8 vorgesehene Planfeststellungsverfahren entfällt, wenn militärische Flugplätze angelegt oder geändert werden sollen. Von den Vorschriften über das Verhalten im Luftraum darf nur abgewichen werden, soweit dies zur Erfüllung hoheitlicher Aufgaben zwingend notwendig ist.“

Beiden Vorschriften ist gemein, dass sie ausdrückliche Befreiungen bzw. Möglichkeiten zur Abweichung von Regelungen enthalten. Diese Abweichungsmöglichkeiten gelten ausschließlich für Bestimmungen der jeweiligen Gesetze bzw. der zu ihrer Durchführung bestimmten Vorschriften. Zusätzlich setzen sie die Erforderlichkeit dieser Abweichungen zur Erfüllung der Aufgaben der betroffenen Hoheitsträger voraus. Bezogen auf die hier in Rede stehenden Bestimmungen für die Bundeswehr bedeutet dies, dass evtl. Befugnisse zu Abweichungen von den Bestimmungen des IfSG in diesem Gesetz und nicht im LuftVG enthalten sein müssten, was aber nicht der Fall ist. Auch ist nicht ersichtlich, dass eine Abweichung von der Maskenpflicht für die Erfüllung der Aufgaben der Bundeswehr erforderlich sein könnte. Hinzu kommt, dass diese Ausnahme nur für die Bundeswehr und die anderen genannten Organisationen und damit nur für deren Angehörige gilt. Da schon dies zumindest für den überwiegenden Anteil der Passagiere dieser denkwürdigen Flüge auszuschließen ist, liegt auch diese Voraussetzung nicht vor.

Wenn sich somit der Gesetzgeber vorbehalten hat, Abweichungen von Rechtsvorschriften durch Hoheitsträger ausschließlich selbst und abschließend zu regeln, ist ein Verhalten, das nicht durch eine solche Regelung sanktioniert ist, schlicht rechtswidrig.

Dem kann auch nicht entgegen gehalten werden, dass § 30 Abs. 1 Satz 3 die Möglichkeit einräumt, von den „Vorschriften über das Verhalten im Luftraum“ abzuweichen. Davon sind ausschließlich solche Vorschriften betroffen, die sich an die Luftfahrzeugführer richten und die etwa Flughöhen, Geschwindigkeiten,  Flugverfahren einschließlich der Flugwege, Flughöhen und Meldepunkte etc. betreffen. Eine Ausnahme hinsichtlich der Befolgung anderer Gesetze, insbesondere solcher, die wie hier das Verhalten von Passagieren regeln, ist damit keinesfalls gerechtfertigt.
 

Dass sich hier in eklatanter Weise bereits ein Zwei-Klassen-Gesellschaft etabliert hat, zeigt exemplarisch eine Meldung der Ostsee-Zeitung vom

Bei Wismar: Kinder wegen nicht ordentlich getragener Masken aus Schulbus geworfen."

https://www.ostsee-zeitung.de/lokales/nordwestmecklenburg/wismar/bei-wismar-kinder-wegen-nicht-ordentlich-getragener-masken-aus-schulbus-geworfen-AXLCRXXAML5GEIWHB7TDZDTDAY.html
 

Dennoch berichtet das Handelsblatt am 24-08.2022 unter der Überschrift: „Scholz und Habeck aus Kanada zurück: Maske auf Rückflug nur empfohlen“ u.a. wie folgt:

Ob Scholz und Habeck eine Maske trugen, blieb zunächst unklar. Beide zeigten sich auf den Flügen von Toronto nach Neufundland und von dort weiter nach Berlin am Dienstag und Mittwoch nicht vor Journalisten.

Sollte der letzte Satz – unabhängig von der Frage, wie das möglich war, wenn eine beträchtliche Zahl von Journalisten im selben Flugzeug saßen - zu denken geben?

Weiter heißt es:

Der Kanzler wird nur wenige Stunden nach seiner Rückkehr die Kabinettssitzung leiten, in der schärfere Corona-Schutzauflagen mit neuen Maskenpflichten in Deutschland beschlossen werden sollen. Zum Schutz vor einer Corona-Herbstwelle soll es den Ländern ab Oktober wieder möglich werden, etwa in Geschäften Maskenpflicht zu verhängen. In Fernzügen und Flugzeugen sollen FFP2-Masken vorgeschrieben sein.“

https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-scholz-und-habeck-aus-kanada-zurueck-maske-auf-rueckflug-nur-empfohlen/28621718.html

Auch hier verdient der letzte Satz besondere Beachtung. Viel widersprüchlicher geht es nun wirklich nicht mehr. Während man es auf den sog. Regierungsflügen nicht für nötig hält, sich an bestehende gesetzliche Regeln – seien diese nun sinnlos oder nicht – zu halten, will man eben diese Regeln künftig nicht nur fortschreiben, sondern noch verschärfen (FFP2-Masken). Wenn man allerdings, wie hier geschehen, mehr als deutlich demonstriert, dass man das Maskentragen nicht für erforderlich oder auch nur sinnvoll hält, gleichwohl trotz aller Kritik an diesem Verhalten die entsprechenden Vorschriften noch verschärfen will, darf man sich nicht wundern, wenn man jegliche Glaubwürdigkeit verliert.

Da nicht davon ausgegangen werden kann, dass man das öffentliche Aufsehen um diese Posse nicht mitbekommen hat, stellt sich die Frage nach einer Erklärung für ein derartiges Gebaren. Diese kann mangels Alternativen nur entweder im Bereich der Dummheit oder der Arroganz zu finden sein. Es ist zwar naheliegender davon auszugehen, dass man im Vertrauen auf die Duldsamkeit der Bevölkerung glaubt, auch dieses Mal mit einem neuen Maßnahmenbündel durchzukommen. Da soll es dann auch offenbar keine Rolle spielen, dass man gerade jetzt maskenfrei ertappt wurde und die massiven Nebenwirkungen der Impfungen auch die Leitmedien erreicht haben. Allerdings schließen sich die oben genannten Begriffe nicht zwingend gegenseitig aus, so dass angesichts des im europäischen Vergleich einem Geisterfahrer ähnlichen Verhaltens die Frage gestellt werden könnte, was denn nun eigentlich an Dummheit und Arroganz grenzt. Nun, es handelt sich um Österreich, die Schweiz, Dänemark, Polen, Tschechien, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande.

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KF220823: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 197 von 200 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 178 von 200 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 43/200, Schweden 97 von 200, Portugal 170 von 200 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 179 von 200. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 16 von 17: Seit 19.7.22 Trendwende der 7-Tage-Mittelwerte für De. Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Trendwende Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate 5.45 nach 5.54, 4.84 nach 5.04, 5.74, 5.75, 5.57; absolut 4532 nach 4607, 4025, 4208, 4773, 4781, 4632.
Intensivbettenbelegungen  Daten heute nicht ablesbar, daher erneut vom 19.8.2022: fallen zum 18. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=1005.1 nach 1028.9, 1051.0, 1095.0, 1111.7, 1123.6, 1148.4, 1169.9; absolut 946 nach 975, 978, 974, 1025,  1085, 1053.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=144.1 nach 150.6,  MD, MD, 154.3, 156.6, 156.3, Missing Data. Tageswerte: 147 nach 146,  MD, MD, 121, 169, 184.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (23.08.22)=37.2%, SchutzQuote(die wenig besagt)=114.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Saarland wieder über dem rechnerischen Inzidenzwert. Hamburg -38.2% unter dem rechnerisch richtigen Wert. Spanne: -20%.
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +5.53 nach +4.06, +2.53,  +1.24, +4.0, +3.12, Missing Data zum 34. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

KF220824: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 197 von 201 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 182 von 201 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 43/201, Schweden 128 von 201, Portugal 170 von 201 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 174 von 201. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 16 von 17: Seit 19.7.22 Trendwende der 7-Tage-Mittelwerte für De. Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Trendwende Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate 5.16 nach 5.45, 5.54, 4.84 nach 5.04, 5.74, 5.75, 5.57; absolut 4291 nach 4532, 4607, 4025, 4208, 4773, 4781.
Intensivbettenbelegungen  Daten heute nicht ablesbar, daher erneut vom 19.8.2022: fallen zum 18. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=981.6 nach 1005.1, 1028.9, 1051.0, 1095.0, 1111.7, 1123.6; absolut 888 nach 946, 975, 978, 974, 1025,  1085.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=134.4 nach 144.1, 150.6,  MD, MD, 154.3, 156.6, Missing Data. Tageswerte: 116 nach 147, 146,  MD, MD, 121, 169.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (24.08.22)=37.3%, SchutzQuote(die wenig besagt)=114.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Saarland wieder über dem rechnerischen Inzidenzwert. Hamburg -33.1% unter dem rechnerisch richtigen Wert. Spanne: -34%.
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +5.65 nach +5.53, +4.06, +2.53,  +1.24, +4.0, +3.12 zum 35. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

Zum Wochenabschluss noch etwas Lustiges. Dies verdanken wir in erster Linie unserem hochwohllöblichen Gesundheitsminister, geäußert in der Bundespressekonferenz bei der Vorstellung der neuen Corona-Bestimmungen für den Herbst am 24.08.2022:


Es ist ja insbesondere bei Geimpften so, also bei Geimpften ist es so, dass man oft schon Symptome hat, bevor man überhaupt ansteckend ist, weil die Impfung führt dazu, dass sozusagen der Körper sehr schnell reagiert, noch wenig Viruslast, und dann erst kommen die Viren und dann steigt die Viruslast. Das ist übrigens auch einer der Gründe, weshalb quasi die Impfungen die Pandemie begrenzen, weil sehr häufig sind die Leute schon mit Symptomen unterwegs und bleiben dann auch zu Hause, noch bevor sie wirklich ansteckend sind, weil bei demjenigen, der geimpft ist, Symptome oft beginnen, bevor die Viruslast sehr hoch ist. Das ist bei Ungeimpften ganz anders. Bei Ungeimpften ist zuerst die Viruslast sehr hoch, und dann kommen die Symptome.“


https://www.ardmediathek.de/video/phoenix-vor-ort/bundespressekonferenz-mit-karl-lauterbach-und-marco-buschmann/phoenix/Y3JpZDovL3Bob2VuaXguZGUvMjkwMTUyMw (ab Min. 37:20)


Nachdem schon seinerzeit der unvergessliche Dieter Hildebrandt über die Bild-Zeitung sagte: „Vorlesen hilft.“, gilt gleiches auch für die schriftliche Wiedergabe des gesprochenen Wortes.


Aber auch unser Justizminister hat während dieser Pressekonferenz (ab Min. 32:50) bei der Frage nach der gesetzlichen Grundlage für die Sonderregelungen bei Regierungsflügen(!) einen netten Beitrag geleistet:


Es gibt Gedanken, die es plausibel machen lassen, dass für Flüge der Luftwaffe natürlich auch etwas anderes gelten kann, wenn sie in so einem Kampfjet sitzen und ohnehin eine Maske aufhaben.“

0

Hatte Lauterbach sich vielleicht erst am Nachmittag das 4. Mal impfen lassen und war daher weniger gut geschützt?

Klingt zwar auch lustig, hat aber einen realen Hintergrund, siehe hier:

https://www.vital.de/gesundheit/corona-impfung-wann-die-beste-zeit-ist-4664.html

Tja, polemisieren gegen Lauterbach und die Suche nach Widersprüchlichkeiten in der föderalen BRD bei der Corona-Politik reicht doch nicht aus.

0

Nach eigenen Angaben hat L. seine 4. Dosis bereits im März erhalten. Angesichts dieses zeitlichen Abstandes erscheint die Frage nach der Tageszeit eher nachrangig. Auch bleibt im Dunkeln, was der Zeitpunkt der Impfung mit dem Inhalt seiner Äußerungen zu tun haben könnte, es sei denn, man ginge davon aus, dass sich die Impfung negativ auf die Fähigkeit zu klarer und widerspruchsfreier Ausdrucksweise auswirkt. 

0

Widerspruchsfreiheit zu erwarten ist naiv / abwegig außerhalb der Mathematik.

Lauterbach selber tendierte ja zu 3 Monaten einer relativ guten Schutzwirkung einer Boosterung mit den bisherigen Impfstoffen, das würde also ungefähr passen, auch zu den Werten aus Israel, wie bereits ausgeführt.

0

Ich kann Ihnen jedenfalls dahingehend zustimmen, dass es - allerdings nicht nur außerhalb der Mathematik - naiv wäre, seitens der für die Corona-Posse Verantwortlichen Widerspruchsfreiheit zu erwarten.

0

"nicht nur außerhalb der Mathematik"

Doppelte Verneinung bedeutet: innerhalb der Mathematik, da ist Widerspruchsfreiheit erwartbar.

Aber auch noch ein Zitat aus dem Evaluationsbericht auf Seite 86:

"Die grundsätzliche Wirksamkeit von medizinischen Gesichts- und partikelfiltrierenden Halbmasken zur Verhütung und Bekämpfung der SARS-CoV-2- Infektion kann als weitgehend gesichert gelten."

0

KF220825: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 194 von 198 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 178 von 198 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 33/198, Schweden 117 von 198, Portugal 166 von 198 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 169 von 198. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 16 von 17: Seit 19.7.22 Trendwende der 7-Tage-Mittelwerte für De. Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Trendwende Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate  5.15 nach 5.16, 5.45, 5.54, 4.84, 5.04, 5.74; absolut 4282 nach 4291, 4532, 4607, 4025, 4208, 4773.
Intensivbettenbelegungen  Daten heute nicht ablesbar, daher erneut vom 19.8.2022: fallen zum 18. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=951.9 nach 981.6, 1005.1, 1028.9, 1051.0, 1095.0, 1111.7; absolut 877 nach 888, 946, 975, 978, 974, 1025.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=123.1 nach 134.4, 144.1, 150.6,  MD, MD, 154.3. Tageswerte: 90 nach 116, 147, 146,  MD, MD, 121.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (25.08.22)=37.3%, SchutzQuote(die wenig besagt)=114.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Saarland wieder über dem rechnerischen Inzidenzwert. Hamburg -26.5% unter dem rechnerisch richtigen Wert. Spanne: -28%.
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +6.59 nach +5.65, +5.53, +4.06, +2.53,  +1.24, +4.0 zum 36. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

KF220826: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 195 von 199 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 177 von 199 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 33/199, Schweden 111 von 199, Portugal 165 von 199 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 167 von 199. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 16 von 17: Seit 19.7.22 Trendwende der 7-Tage-Mittelwerte für De. Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Trendwende Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate  4.96 nach 5.15, 5.16, 5.45, 5.54, 4.84, 5.04; absolut 4125 nach 4282, 4291, 4532, 4607, 4025, 4208
Intensivbettenbelegungen  Daten heute nicht ablesbar, daher erneut vom 19.8.2022: fallen zum 18. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=928.9 nach 951.9, 981.6, 1005.1, 1028.9, 1051.0, 1095.0; absolut 864 nach 877, 888, 946, 975, 978, 974.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=120.3 nach 123.1, 134.4, 144.1, 150.6,  MD, MD. Tageswerte: 101 nach 90, 116, 147, 146,  MD, MD.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (26.08.22)=37.3%, SchutzQuote(die wenig besagt)=114.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Saarland wieder 2.3% über dem rechnerischen Inzidenzwert. Hamburg -29.1% unter dem rechnerisch richtigen Wert. Spanne: -32%.
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +6.82 nach +6.59, +5.65, +5.53, +4.06, +2.53,  +1.24 zum 37. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

In der hier bereits angesprochenen Pressekonferenz am 24.08.2022 hat unser Justizminister – ungeachtet seines faszinierenden Szenarios einer von Kampfpiloten in voller Montur bevölkerten Passagierkabine – eine weitere bemerkenswerte Äußerung getätigt (ab Min. 14:50):

Die immer wieder gehörte Behauptung, Deutschland sei hier also als Geisterfahrer unterwegsoder niemand würde das tun, das entspricht nicht der Tatsache, viele Länder haben entweder noch permanente Regelungen, die teilweise sehr viel schärfere Grundrechtseingriffe ermöglichen und viele europäische Länder bereiten jetzt auch gesetzliche Grundlagen für den Herbst, Winter vor. Niederlande, Frankreich, Finnland, also viele Länder sind genau in der Debatte, in der wir uns jetzt befinden und wir haben im Vergleich zu diesen Entwürfen ja ein sehr moderates und grundrechtsschonendes Konzept vorgelegt.“


Demgegenüber vermeldete das Reaktionsnetzwerk Deutschland am 25.08.2022 zu den verkündeten Maßnahmen folgendes:

https://archive.ph/2022.08.25-072439/https://www.rnd.de/gesundheit/corona-massnahmen-fuer-den-herbst-das-planen-andere-laender-in-europa-eine-uebersicht-SUAAXEUBBBGKRKUD5U4J4DAYMQ.html#selection-753.0-766.0

Die Einschränkungen gehen über das hinaus, was in den meisten anderen europäischen Ländern geplant ist. Dort ist auch für den Herbst vielfach keine Rückkehr zu härteren Maßnahmen vorgesehen.

- In Frankreich gelten praktisch keine Corona-Beschränkungen mehr. Seit August wurde als eine der letzten Maßnahmen die Maskenpflicht im Gesundheitswesen aufgehoben. Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Altenheime können aber selbst noch eine Maskenpflicht verhängen. Das Ende der Impfpflicht für Personal im Gesundheitswesen wurde laut einem Bericht der „Tagesschau“ ebenfalls beschlossen, aber noch nicht umgesetzt. In Frankreich wurde zum 1. August das Ende des Gesundheitsnotstandes beschlossen.

(Buschmann: viele Länder haben entweder noch permanente Regelungen, die teilweise sehr viel schärfere Grundrechtseingriffe ermöglichen“)

Die Regierung kann nun keine drastischen Maßnahmen wie Lockdowns mehr beschließen, ohne das Parlament einzubinden. Eine Wiedereinführung von 2G- oder 3G-Regeln ist für den Herbst nicht geplant und auch nicht zu erwarten. Auch andere Maßnahmen sind bislang nicht vorgesehen.
 

(Buschmann: „viele Länder sind genau in der Debatte, in der wir uns jetzt befinden und wir haben im Vergleich zu diesen Entwürfen ja ein sehr moderates und grundrechtsschonendes Konzept vorgelegt.“)


- In Großbritannien gelten keine staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus mehr. Die Regierung empfiehlt auf einer Internetseite, sich zu impfen, in Innenräumen zu lüften und gegebenenfalls bei größeren Zusammenkünften in Innenräumen Masken zu tragen. In Krankenhäusern können Masken in Großbritannien in bestimmten Bereichen noch vorgeschrieben werden.

(Buschmann: viele Länder haben entweder noch permanente Regelungen, die teilweise sehr viel schärfere Grundrechtseingriffe ermöglichen“)

Für den Herbst sind keine neuen Einschränkungen geplant.
 

(Buschmann: „viele Länder sind genau in der Debatte, in der wir uns jetzt befinden und wir haben im Vergleich zu diesen Entwürfen ja ein sehr moderates und grundrechtsschonendes Konzept vorgelegt.“)

 

- In Dänemark gelten schon seit Beginn des Jahres keine Corona-Beschränkungen mehr.

(Buschmann: viele Länder haben entweder noch permanente Regelungen, die teilweise sehr viel schärfere Grundrechtseingriffe ermöglichen“)

Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen hatte Ende Juni auf einer Pressekonferenz über die Pläne der Regierung für die kommenden Monate gesprochen. Neue Einschränkungen sind demnach bisher nicht geplant. Schulen, Institutionen, Restaurants und andere Gewerbetreibende brauchten sich nicht auf neue Schließungen und Restriktionen vorbereiten, sagte Frederiksen. Die dänische Regierung plant stattdessen, mehr PCR-Tests anzubieten, falls im Herbst wieder mehr Infektionen auftreten.
 

(Buschmann: „viele Länder sind genau in der Debatte, in der wir uns jetzt befinden und wir haben im Vergleich zu diesen Entwürfen ja ein sehr moderates und grundrechtsschonendes Konzept vorgelegt.“)

 


I- n den Niederlanden wurden schon im Frühjahr sämtliche Corona-Maßnahmen aufgehoben.

(Buschmann: viele Länder haben entweder noch permanente Regelungen, die teilweise sehr viel schärfere Grundrechtseingriffe ermöglichen“)
 

Die Regierung hat bislang nur eine weitere Impfrunde ab September angekündigt. Außerdem wurden Vertreter und Vertreterinnen von Kultur, Sport und Bildung aufgefordert, Vorschläge zu machen, wie ihre Einrichtungen auch bei einer neuen Infektionswelle weiterhin geöffnet bleiben können. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht.

(Buschmann: „viele Länder sind genau in der Debatte, in der wir uns jetzt befinden und wir haben im Vergleich zu diesen Entwürfen ja ein sehr moderates und grundrechtsschonendes Konzept vorgelegt.“)
 

- Griechenland hat schon im Mai die meisten Corona-Maßnahmen abgeschafft. Es besteht aber noch eine Maskenpflicht in Krankenhäusern, Pflegeheimen und anderen Gesundheitseinrichtungen und im öffentlichen Nahverkehr.

(Buschmann: viele Länder haben entweder noch permanente Regelungen, die teilweise sehr viel schärfere Grundrechtseingriffe ermöglichen“)

Bisher sind für den Herbst noch keine neuen Maßnahmen vorgesehen. Ob und in welchem Ausmaß neue Einschränkungen gelten sollen, darüber wird erst im September entschieden.

(Buschmann: „viele Länder sind genau in der Debatte, in der wir uns jetzt befinden und wir haben im Vergleich zu diesen Entwürfen ja ein sehr moderates und grundrechtsschonendes Konzept vorgelegt.“)

- Als eine der letzten Corona-Maßnahmen gilt in Italien derzeit noch eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Gesundheitseinrichtungen. In Pflegeheimen und Krankenhäusern werden zudem noch Tests, Genesenen- und Impfnachweise verlangt.

(Buschmann: viele Länder haben entweder noch permanente Regelungen, die teilweise sehr viel schärfere Grundrechtseingriffe ermöglichen“)

 

Weiterreichende Einschränkungen für den Herbst sind bisher nicht geplant.
 

(Buschmann: „viele Länder sind genau in der Debatte, in der wir uns jetzt befinden und wir haben im Vergleich zu diesen Entwürfen ja ein sehr moderates und grundrechtsschonendes Konzept vorgelegt.“)

- Die Schweiz hat im Frühjahr sämtliche Corona-Regeln inklusive Quarantäne- oder Isolationsvorschriften für Infizierte im Frühjahr aufgehoben.
 

(Buschmann: viele Länder haben entweder noch permanente Regelungen, die teilweise sehr viel schärfere Grundrechtseingriffe ermöglichen“)
 

Auch für den Herbst sind derzeit keine neuen Maßnahmen geplant. Saisonal sei zwar wieder mit steigenden Fallzahlen zu rechnen, so das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG). Sofern keine neuen Virusmutationen auftauchen, sei die Situation aber nicht vergleichbar mit jener im Herbst 2020 und 2021, weil inzwischen weniger Menschen schwer erkranken.

Im Fall einer deutlichen Verschlechterung der Lage, bei der eine Überlastung der Gesundheitssysteme droht, könnten die Kantone neue Maßnahmen empfehlen oder vorschreiben. Nach Angaben der Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) käme wohl zunächst die Empfehlung von Hygiene- und Abstandsregeln oder das Maskentragen in bestimmten Situationen infrage. Bundesweite Maßnahmen könnten in der Schweiz nur dann erneut verhängt werden, wenn aufgrund einer extrem heftigen Pandemiewelle wieder eine „besondere Lage“ ausgerufen würde.

(Buschmann: „viele Länder sind genau in der Debatte, in der wir uns jetzt befinden und wir haben im Vergleich zu diesen Entwürfen ja ein sehr moderates und grundrechtsschonendes Konzept vorgelegt.“)


- In Spanien gilt derzeit noch eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, andere Maßnahmen wurden aufgehoben.

(Buschmann: viele Länder haben entweder noch permanente Regelungen, die teilweise sehr viel schärfere Grundrechtseingriffe ermöglichen“)


Spanien hatte im Frühjahr beschlossen, die Corona-Inzidenzen nur noch bei über 60-Jährigen nachzuverfolgen, die Inzidenz in der Gesamtbevölkerung gilt nicht mehr als relevant. Die spanische Regierung plant für den Herbst und Winter keine neuen Einschränkungen des öffentlichen Lebens oder andere Auflagen zur Eindämmung von Corona. Voraussichtlich soll es ab dem Herbst lediglich eine neue Impfkampagne geben.“

 

(Buschmann: „viele Länder sind genau in der Debatte, in der wir uns jetzt befinden und wir haben im Vergleich zu diesen Entwürfen ja ein sehr moderates und grundrechtsschonendes Konzept vorgelegt.“)

 

Hier fragt sich zunächst, wie Herr Buschmann zu seinen Behauptungen über die von ihm expressis verbis benannten Niederlande und Frankreich kommt. Angesichts der übrigen Regeln bzw. Pläne der vom RND genannten Länder erscheint sowohl die Behauptung hinsichtlich der aktuellen Regelungen „vieler“ anderer Länder als auch in Bezug auf deren Pläne zumindest gewagt, wenn nicht gar – zurückhaltend ausgedrückt – geprägt von einem getrübten Blick auf die Realität. Es fragt sich, wie er zu diesen Aussagen kommt. Aber vielleicht erzählen ihm die Leute in seinem Ministerium auch nicht alles.

Den deutschen Plänen noch am nächsten kommt gemäß der Meldung von RND die Planung für Österreich:

Die österreichische Regierung hat einen sogenannten Variantenmanagementplan (VMP) beschlossen. Darin sind vier mögliche Szenarien für den Herbst geschildert und welche Maßnahmen bei jedem davon infrage kommen.

Szenario eins besagt, dass die Pandemie ausläuft, weil die Covid-19-Auswirkungen auf einzelne Menschen nicht mehr schlimmer als die anderer milder respiratorischer Infektionserkrankungen sind. Für diesen Fall sind keine Einschränkungen vorgesehen.

Szenario zwei besagt, dass die Pandemie zwar langsam ausläuft, es aber noch einmal zu einer Infektionswelle ähnlich der vergangenen Omikron-Infektionswelle kommt. Mögliche Maßnahmen wie eine FFP2-Maskenpflicht könnten dann in „Hochrisikosettings“ wie Alten- und Pflegeheimen verordnet werden.

Bei Szenario drei kommt es immer wieder zum unvorhersehbaren Auftreten von Varianten, gegen die die Bevölkerung nicht immun ist und die leichter übertragen werden als Omikron. In diesem Szenario wären Maßnahmen „möglicherweise wieder verstärkt nötig“, heißt es im Plan der Regierung.

Szenario vier schließlich wäre eine Verschlimmerung der Pandemie durch neue Varianten, die nicht nur so ansteckend wie Omikron, sondern auch gefährlicher als Delta sind und deshalb zu einer Zunahme schwerer Erkrankungen in weiten Teilen der Bevölkerung führen. Nur in diesem Fall sollen in Österreich wieder harte Maßnahmen bis hin zu Lockdowns möglich sein.“

Das scheint schon eher der hierzulande geplanten Regelung vergleichbar zu sein; allerdings verbunden mit der ebenfalls vergleichbaren Wahrscheinlichkeit eines erneuten unübersichtlichen und dem Bestimmtheitsgebot Hohn sprechenden Gewurschtels.

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KF220827 Wegen der Wochenend-Nullrunden und den Nachmeldungsexzessen sind erst wieder ab Mi-Do Fallzahlenauswertungen (Summen-, 7-Tage-Mittelwerte) sinnvoll.  Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge: 196 von 200 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 178 von 200 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 35/200, Schweden 111 von 200, Portugal 162 von 200 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 172 von 200. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.
7TM der NeuInf und Todeszahlen wegen Wochenendnullrunden nicht sinnvoll.
Hospitalisierungsrate  4.34 nach 4.96, 5.15, 5.16, 5.45, 5.54, 4.84; absolut 3609 nach 4125, 4282, 4291, 4532, 4607, 4025
Intensivbettenbelegungen   vom 19.8.2022: fallen zum 19. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=910 nach 928.9, 951.9, 981.6, 1005.1, 1028.9, 1051.0; absolut 842 nach 864, 877, 888, 946, 975, 978.
Genesungsrate 37.3%.

KF220828 Wegen der Wochenend-Nullrunden und den Nachmeldungsexzessen sind erst wieder ab Mi-Do Fallzahlenauswertungen (Summen-, 7-Tage-Mittelwerte) sinnvoll.  Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge: 196 von 200 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 180 von 200 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 36/200, Schweden 112 von 200, Portugal 162 von 200 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 172 von 200. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.
7TM der NeuInf und Todeszahlen wegen Wochenendnullrunden nicht sinnvoll.
Hospitalisierungsrate  4.08 nach 4.34, 4.96, 5.15, 5.16, 5.45, 5.54; absolut 3393 nach 3609, 4125, 4282, 4291, 4532, 4607.
Intensivbettenbelegungen   vom 19.8.2022: fallen zum 19. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=889.0 nach 910, 928.9, 951.9, 981.6, 1005.1, 1028.9; absolut 831 nach 842, 864, 877, 888, 946, 975.
Genesungsrate 37.44%.

KF220829: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 196 von 200 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 180 von 200 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 36/200, Schweden 104 von 200, Portugal 166 von 200 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 171 von 200.. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 16 von 17: Seit 19.7.22 Trendwende der 7-Tage-Mittelwerte für De. Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Trendwende Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate  4.59 nach 4.08, 4.34, 4.96, 5.15, 5.16, 5.45 absolut 3817 nach 3393, 3609, 4125, 4282, 4291, 4532.
Intensivbettenbelegungen   vom 19.8.2022: fallen zum 19. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=868.7 nach 889.0, 910, 928.9, 951.9, 981.6, 1005.1; absolut 833 nach 831, 842, 864, 877, 888, 946.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=110.7 nach 120.3, 123.1, 134.4, 144.1, 150.6,  MD. Tageswerte: 119 nach 101, 90, 116, 147, 146,  MD.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (29.08.22)=37.4%, SchutzQuote(die wenig besagt)=114.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Saarland wieder 1.87% über dem rechnerischen Inzidenzwert. Hamburg -25.4% unter dem rechnerisch richtigen Wert. Spanne: -27%.
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +6.71 nach +6.82, +6.59, +5.65, +5.53, +4.06, +2.53 zum 40. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

KF220830: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 195 von 200 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 165 von 200 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 27/200, Schweden 83 von 200, Portugal 161 von 200 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 194 von 200. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 16 von 17: Seit 19.7.22 Trendwende der 7-Tage-Mittelwerte für De. Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Trendwende Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate  4.47 nach 4.59, 4.08, 4.34, 4.96, 5.15, 5.16 absolut 3717 nach 3817, 3393, 3609, 4125, 4282, 4291.
Intensivbettenbelegungen   vom 19.8.2022: fallen zum 19. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=849.1 nach 868.7, 889.0, 910, 928.9, 951.9, 981.6; absolut 809 nach  833, 831, 842, 864, 877, 888.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=1156 nach 110.7, 120.3, 123.1, 134.4, 144.1, 150.6. Tageswerte: 181 nach 119, 101, 90, 116, 147, 146.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (30.08.22)=37.6%, SchutzQuote(die wenig besagt)=114.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Saarland wieder 2.13% über dem rechnerischen Inzidenzwert. Hamburg -44.5% unter dem rechnerisch richtigen Wert. Spanne: -46.6%.
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +6.41 nach +6.71, +6.82, +6.59, +5.65, +5.53, +4.06, +2.53 zum 41. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

KF220831: Mi Inzidenzfehlerfetival! Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 195 von 199 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 176 von 199 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 30/199, Schweden 121 von 199, Portugal 163 von 199 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 170 von 199. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 17 von 17: Seit 31.08.22 Trendwende auch in Hamburg.  Seit 19.7.22 Trendwende der 7-Tage-Mittelwerte für De. Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Trendwende Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate  4.27 nach 4.47, 4.59, 4.08, 4.34, 4.96, 5.15; absolut 3551 nach 3717, 3817, 3393, 3609, 4125, 4282.
Intensivbettenbelegungen   vom 19.8.2022: fallen zum 19. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=833.7 nach 849.1, 868.7, 889.0, 910, 928.9, 951.9; absolut 780 nach 809, 833, 831, 842, 864, 877.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=111.9 nach 115.6, 110.7, 120.3, 123.1, 134.4, 144.1. Tageswerte: 90 nach 181, 119, 101, 90, 116, 147.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (30.08.22)=37.6%, SchutzQuote(die wenig besagt)=114.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Bremen 21.6%, Hessen 8%, Saarland 3.13% über dem rechnerischen Inzidenzwert. Hamburg -48.1% unter dem rechnerisch richtigen Wert. Spanne: -49.2%.
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +7.88% nach +6.41, +6.71, +6.82, +6.59, +5.65, +5.53 zum 42. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

Mittwoch: Inzidenzfehlerfestival!

KF220831: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 195 von 199 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 176 von 199 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 30/199, Schweden 121 von 199, Portugal 163 von 199 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 170 von 199. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 17 von 17: Seit 31.08.22 Trendwende auch in Hamburg.  Seit 19.7.22 Trendwende der 7-Tage-Mittelwerte für De. Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Trendwende Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate  4.27 nach 4.47, 4.59, 4.08, 4.34, 4.96, 5.15; absolut 3551 nach 3717, 3817, 3393, 3609, 4125, 4282.
Intensivbettenbelegungen   vom 19.8.2022: fallen zum 19. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=833.7 nach 849.1, 868.7, 889.0, 910, 928.9, 951.9; absolut 780 nach 809, 833, 831, 842, 864, 877.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=111.9 nach 115.6, 110.7, 120.3, 123.1, 134.4, 144.1. Tageswerte: 90 nach 181, 119, 101, 90, 116, 147.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (30.08.22)=37.6%, SchutzQuote(die wenig besagt)=114.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Bremen 21.6%, Hessen 8%, Saarland 3.13% über dem rechnerischen Inzidenzwert. Hamburg -48.1% unter dem rechnerisch richtigen Wert. Spanne: -49.2%.
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +7.88% nach +6.41, +6.71, +6.82, +6.59, +5.65, +5.53 zum 42. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

Inzidenzwirren setzen sich fort!

KF220901: Trendwende nach unten seit 20.7.22 intakt (siehe aber) > Graph 05.08.22. Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge 195 von 199 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 175 von 199 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 30/199, Schweden 121 von 199, Portugal 160 von 199 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 172 von 199. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Lauterbach, RKI, Behörden, Juristokratie: Die Dokumentations- und Informationspolitik ist eine immerwährende Katastrophe. Ein Land mit solchen Behörden und so einer Justiz braucht keine Feinde mehr: es richtet sich von selbst zu Grunde.
Zahlenchaos und Datenfehler bis auf die Hospitalisierungsraten und Intensivbettenbelegungen bei den Tageswertzahlen sind durch die Unfähigkeit der Bundesländer und ihrer Behörden nicht verwertbar, sozusagen statistische fake news der Behörden. Die Tageswertzahlen sind fast immer falsch und an Wochenend- und Feiertagen völlig daneben, so auch zuletzt wieder um Fronleichnam. Zur Fehlerbegrenzung arbeitet man daher am besten  mit  Wochensummen oder 7-Tage-Mittelwerten.
Expertenrat: Bericht 30.06.2020, grundlegende Mängel wegen fehlender Evaluation der Fallzahlen. Auswertung wird unregelmäßig aktualisiert.
7-Tage-Mittelwerte der NeuInf (letzter Graph 05.08.22, nächster bei Bedarf): 14. Welle seit 31.05.2022.
Trendwende wieder 17 von 17: Seit 31.08.22 Trendwende auch in Hamburg.  Seit 19.7.22 Trendwende der 7-Tage-Mittelwerte für De. Hess 09.08.22; Brem, NRW 04.08.22; Brandb, Rh-Pf, Sa-Anh 03.08.22. Sachs 01.08.22.  B-W, Bay, Meck-Vor 01.08.22. Thür 29.07.22; De 28.07.22; Saarl 27.7.22; NiedS 26.07.22 (kor), Schleswig 13.7.22), Berlin 12.04.22 (kor). Es fehlt nur noch Hamburg.
    Trendwende Rücknahmen: Am 05.07.22 Bay. Am 28.06.22 zurückgenommen wegen k= -7: Meck-Vor. Thür. Für den 27.06.22 waren wegen k=-7 zurückzunehmen: Brandb, Hamb, Schleswig, Sa-Anh. Am 24.06.22 musste NRW mit k= -7 zurückgenommen werden. 23.06.22:  Bad-Württ und Sachsen. 15.06.22: Hes., Rh-Pf, NiedS, Saarl. 14.06.22: De. 01.04.22: Bremen.
Hospitalisierungsrate  4.15 nach 4.27, 4.47, 4.59, 4.08, 4.34, 4.96; absolut 3451 nach 3551, 3717, 3817, 3393, 3609, 4125.
Intensivbettenbelegungen   vom 19.8.2022: fallen zum 19. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=816.1 nach 833.7, 849.1, 868.7, 889.0, 910, 928.9; absolut 754 nach 780, 809, 833, 831, 842, 864, 877.
Todeszahlen (Graph 31.5.-11.8.22) werden meist unterschiedlich und damit  falsch gezählt (dokumentiert hier). Ungeachtet dessen sind die 7-Tage-Mittelwerte immer noch viel zu hoch für die angeblich "milde" Omikronvariante und die Jahreszeit:  7TM-NeuTot=120.1 nach 111.9, 115.6, 110.7, 120.3, 123.1, 134.4. Tageswerte: 148 nach 90, 181, 119, 101, 90, 116.
Geimpft (RKI 10.08.22.): 2Geim=77.9%  AlleAuff=61.9% Auff>60=85.6% Genesene (01.09.22)=37.7%, SchutzQuote(die wenig besagt)=114.7%. Die hohen Neu-Infektions- und Todeszahlen versteht kein Mensch bei dieser Schutzquote. Beim Impfen tut sich nur noch wenig. Kritische Impfnebenwirkungsrecherche von plusminus.
Inzidenzlotterie (Abweichungsstudie, Grundproblem, RKI-Inzidenzen-Schätztabelle, Inzidenzen allgemein, Ereignis- und Mitteilungsdatumfehler): Bremen 27.6%, Hessen 9.6%, Saarland 3.8% über dem rechnerischen Inzidenzwert. Hamburg -27.2% unter dem rechnerisch richtigen Wert. Spanne: -30.4%.
Durchschnittliches Fallen/Steigen der 7TM der NeuInf  +6.41 nach +7.88%, +6.41, +6.71, +6.82, +6.59, +5.65 zum 43. Mal im positiven nach 41 Folgen im negativen Bereich. Seit 31.05.22 ist die 14. Welle belegt (Graph vom 29.07.22). Die Zahlen passen nicht zur Jahreszeit, aber zum Chaosmanagement Lauterbach, RKI, Bundesländer & Behörden.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.

Nun ist die Katze aus dem Sack. Gegenstand der Sitzung des Gesundheitsausschusses des BT am 29.08.2022 waren die Änderungsanträge 1 bis 13 der Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP zum Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung des Schutzes der Bevölkerung und insbesondere vulnerabler Personengruppen vor COVID-19 (BT-Drucksache 20/2573)

https://www.bundestag.de/resource/blob/907088/2ce29f3426aef3044eec2de864863edc/20_14_0050_AeA-COVID-19-SchG-data.pdf

Es handelt sich um den Entwurf (eigentlich mehrere Entwürfe) zur gesetzgeberischen Umsetzung der kürzlich verkündeten Koaltionsbeschlüsse.

Der Gesetzgeber gäbe mit den geplanten Änderungen die bestehende Systematik von §§ 28a und 28b IfSG auf. Während bislang § 28b IfSG bundesweit unmittelbar durch Gesetz geltende Maßnahmen enthielt und § 28a IfSG Ermächtigungsgrundlagen für die Länder bereitstellte, soll in Zukunft § 28b IfSG-E die alleinige Rolle in der Ergreifung von Schutzmaßnahmen spielen. Die bundesweit unmittelbar geltenden Maßnahmen sollen weiterhin in Abs. 1 enthalten sein, die Ermächtigungsgrundlagen für die Länder sollen in Abs. 2–4 geregelt werden. § 28a IfSG wird aber nicht aufgehoben. Es ist also nach wie vor jederzeit möglich, dass ein durch die jeweiligen Partei- und Fraktionsspitzen eingeschworener Bundestag erneut die epidemische Lage von nationaler Tragweite gem. § 5 Abs. 1 IfSG feststellt und die Länder auf den umfangreichen Katalog des § 28a Abs. 1 IfSG zurückgreifen können.

Dies vorausgeschickt, ist eine Konzentration auf die geplante Fassung von § 28b angezeigt:

Nach Abs. 1 gilt unabhängig von einer durch den Deutschen Bundestag festgestellten epidemischen Lage von nationaler Tragweite „zur Verhinderung der Verbreitung der CoronavirusKrankheit-2019 (COVID-19) und zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder der sonstigen kritischen Infrastrukturen“ in der Zeit vom 1. Oktober 2022 bis zum 7. April 2023:

1. Flug- und Fahrgäste in Verkehrsmitteln des Luftverkehrs und des öffentlichen Personenfernverkehrs, die das 14. Lebensjahr vollendet haben, müssen eine Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) tragen, gleiches gilt für das Kontroll- und Servicepersonal und das Fahr- und Steuerpersonal in Verkehrsmitteln des Luftverkehrs und des öffentlichen Personenfernverkehrs, soweit tätigkeitsbedingt physische Kontakte zu anderen Personen bestehen ,

2. Krankenhäuser und vergleichbare Rehabilitationseinrichtungen, Einrichtungen zur Betreuung und Unterbringung älterer, behinderter oder pflegebedürftiger Menschen und vergleichbare Einrichtungen dürfen nur von Personen betreten werden, die eine Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) tragen sowie einen Testnachweis vorlegen:

3. in bestimmten Einrichtungen oder Unternehmen dürfen in der Pflege nur Personen tätig werden, die eine Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) tragen sowie einen Testnachweis vorlegen. Die Ausnahmen von der Maskenpflicht entsprechen im Wesentlichen den bereits bestehenden.

Nach Abs. 2 sind folgende Verschärfungen möglich, „soweit dies zur Verhinderung der Verbreitung der Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) und zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder der sonstigen kritischen Infrastrukturen erforderlich ist“:

1. die Verpflichtung zum Tragen einer medizinischen Gesichtsmaske (Mund-Nasen-Schutz) oder einer Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar)

- in öffentlich zugänglichen Innenräumen, in denen sich mehrere Personen aufhalten,

- in Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennahverkehrs für Fahrgäste,

- in bestimmten Einrichtungen zur gemeinschaftlichen Unterbringung,

2. die Verpflichtung zur Testung auf das Vorliegen einer Infektion mit dem Coronavirus SARSCoV-2

- in Einrichtungen zur gemeinschaftlichen Unterbringung,

- Schulen, Kindertageseinrichtungen und Justizvollzugsanstalten, sowie

- Abteilungen oder Einrichtungen, wenn und soweit dort dauerhaft freiheitsentziehende Unterbringungen erfolgen.

In bestimmten Bereichen der Freizeitgestaltung ist vorgesehen, dass Personen mit Testnachweis von der Verpflichtung zum Tragen einer Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) oder einer medizinischen Gesichtsmaske (Mund-Nasen-Schutz) ausgenommen sind. Diesen können Personen gleichgestellt werden, die über einen Impfnachweis verfügen und bei denen die letzte Einzelimpfung höchstens drei Monate zurückliegt, und Personen, die über einen Genesenennachweis verfügen.

Abs. 3 enthält eine Sonderregelung für Schulen und KITAS, nach der die Anordnung einer Verpflichtung zum Tragen einer medizinischen Gesichtsmaske (Mund-Nasen-Schutz) ermöglicht wird, „soweit dies zur Verhinderung der Verbreitung der Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) und zur Aufrechterhaltung eines geregelten Präsenz-Unterrichtsbetriebs erforderlich ist.“

Abs. 4 gibt den Ländern die Möglichkeit, zusätzlich nach einer entsprechenden Feststellung des Landesparlaments u.a. folgende Maßnahmen zu ergreifen, „sofern in dem Land oder in konkret zu benennenden Gebietskörperschaften eine konkrete Gefahr für die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder der sonstigen kritischen Infrastrukturen besteht.“:

- die Verpflichtung zum Tragen einer medizinischen Gesichtsmaske (Mund-Nasen-Schutz) oder einer Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) bei Veranstaltungen im Außenbereich, soweit ein Abstand von 1,5 Metern regelmäßig nicht eingehalten werden kann,

- die Verpflichtung zum Tragen einer medizinischen Gesichtsmaske (Mund-Nasen-Schutz) oder einer Atemschutzmaske (FFP2 oder vergleichbar) für Veranstaltungen in öffentlich zugänglichen Innenräumen,

- die Anordnung eines Abstandsgebots mit einem Abstand von 1,5 Metern (Mindestabstand) im öffentlichen Raum, insbesondere in öffentlich zugänglichen Innenräumen,

- die Festlegung von Personenobergrenzen für Veranstaltungen in öffentlich zugänglichen Innenräumen.


§ 28b Abs. 2 fordert in Zukunft, dass die Maßnahmen „zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder der sonstigen kritischen Infrastrukturen erforderlich“ sind. § 28b Abs. 4 soll fordern, dass „eine konkrete Gefahr für die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder der sonstigen kritischen Infrastrukturen besteht“. § 28b Abs. 4 fordert also eine konkrete Gefahr, während dies bei § 28b Abs. 2 nicht der Fall ist. Da sich beide allerdings auf die selben Schutzgüter beziehen, folgt aus dieser Systematik beider Absätze, dass die Schwelle des Abs. 4 höher anzusetzen ist als die des Abs. 2. Daraus würde folgen, dass Maßnahmen zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder der sonstigen kritischen Infrastrukturen bereits unterhalb der Schwelle der konkreten Gefahr erforderlich sind. Rein denkgesetzlich müsste dann schon eine abstrakte Gefahr ausreichen. Ein entsprechender Maßstab fehlt allerdings in dem Entwurf.

Durch das 3. BevSchG v. 18.11.2020 wurde nicht nur die Ergreifung von CoronaSchutzmaßnahmen nach dem 5. Abschnitt des IfSG an die Feststellung der epidemischen Lage von nationaler Tragweite durch den Bundestag gem. § 5 Abs. 1 S. 1 IfSG geknüpft, indem in § 28a Abs. 1 IfSG diese Voraussetzung aufgenommen wurde. Auch Einreisebeschränkungen nach § 36 Abs. 8 und 10 IfSG sowie die Regelung von Ansprüchen auf Corona-Impfungen, Tests und Schutzmasken wurden an dieses Erfordernis geknüpft. Mit diesem Parlamentsvorbehalt wurde dokumentiert, dass es sich um Ausnahmetatbestände handelt, die der Bundestag durch einen Beschluss nach § 5 Abs. 1 IfSG freischaltet, der alle drei Monate verlängert werden musste. Die Ausnahmeregelungen wurden vom Erfordernis des Bundestagsbeschlusses entkoppelt, ihre Anwendbarkeit wurde im Gesetz für ein weiteres Jahr erklärt (vgl. nur den jetzigen § 36 Abs. 12 IfSG).

Im November 2021 ist der Gesetzgeber von dieser Konstruktion abgerückt. Der Gesetzgeber versäumte allerdings die Schaffung nachhaltiger Nachfolgeregelungen: Die Ausnahmeregelungen wurden bloß vom Erfordernis des Bundestagsbeschlusses entkoppelt, ihre Anwendbarkeit wurde im Gesetz für ein weiteres Jahr erklärt Eigene Voraussetzungen, die vor der Anwendung der Rechtsgrundlagen geprüft werden müssten, wurden nicht aufgenommen. Die Fristen will der Gesetzgeber nun erneut verlängern (bis 7.4.2023). In der Sache bedeutet das, dass Regelungen, die ursprünglich als Ausnahmeregelungen konzipiert wurden, auch über 3 Jahre nach Beginn der Pandemie weiter Ausnahmeregelungen darstellen werden. Die hier bereits zitierte Äußerung von Lauterbach: „Wir werden ab jetzt immer im Ausnahmezustand sein.“, zeigt in diesem Zusammenhang, dass auch er einmal zutreffende Prognosen abgeben kann, jedenfalls dann, wenn er entsprechenden Einfluss auf die Ergebnisse nehmen kann.

Die Verpflichtung zum Tragen einer Atemschutzmaske in Verkehrsmitteln des Luft- und des Personenfernverkehrs soll der Abwehr von Gefahren für das Funktionieren des Gesundheitssystems und anderer kritischer Infrastrukturen durch die Verbreitung von COVID-19 dienen, was im Wortlaut der Vorschrift durch die Verknüpfung des Satzteils "Verbreitung der Coronavirus-Krankheit-2019" und des weiteren Satzteils "Gewährleistung der Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder der sonstigen kritischen Infrastrukturen" mit dem Wort "und" zum Ausdruck kommt. Die verfassungsrechtlichen Erfordernisse an die Darlegung des tatsächlichen Vorliegens der vom Gesetzgeber angenommenen Gefahr, sind hoch, weil er auch in das allgemeine Persönlichkeitsrecht der Betroffenen eingreift. Sie gehen daher über eine bloße Evidenz- bzw. Vertretbarkeitskontrolle hinaus. Diesen Anforderungen genügen derzeit weder die Gesetzesbegründung, noch die von ihr in Bezug genommene 11. Stellungnahme des Corona-Expertenrats der Bundesregierung und der Bericht des Sachverständigenausschusses nach § 5 Abs. 9 IfSG. Ausgehend von der Annahme einer erhöhten Zahl von Infektionen mit dem SARS-CoV-2- Virus und anderer die Atemwege betreffender Krankheitserreger (Influenza, RSV) erwartet die Gesetzesbegründung (nur) eine „deutliche“ Belastung des Gesundheitssystems und der sonstigen Infrastrukturen im Zeitraum 1. Oktober 2022 bis 7. April 2023. (S. 58; vgl. insoweit auch die Stellungnahme des Sachverständigen Seegmüller; https://www.bundestag.de/resource/blob/906986/b691e783856413ba3ca073a8d38d9119/20_14_0048-31-_ESV-Dr-Robert-Seegmueller_Stellungnahme-zur-oeffentlichen-Anhoerung-COVID-19-SchG_nicht-barrierefrei-data.pdf)

Unmittelbar im Anschluss daran findet sich die Aussage: „Um eine Überlastung zu verhindern, werden in § 28b verschiedene Schutzmaßnahmen vorgesehen.“ Hinsichtlich dieser Begriffe dürfte unstreitig sein, dass eine Belastung, auch wenn sie „deutlich“ ist, jedenfalls nicht so schwerwiegend ist wie eine Überlastung. Wenn somit in zwei unmittelbar aufeinander folgenden Sätzen der Gesetzesbegründung lediglich eine „deutliche“ Belastung des Gesundheitssystems (was immer das aktuell angesichts der dort bereits seit vielen Jahren vor Corona bestehenden prekären Lage heißen soll) und nicht etwa eine „Überlastung“erwartet“ wird, ist damit den Maßnahmen, die eine Überlastung verhindern sollen, die prognostische Grundlage entzogen. Die in Abs. 4 verwendete Begrifflichkeit einerkonkrete(n) Gefahr für die Funktionsfähigkeit“ wäre zur Not geeignet, eine Überlastungssituation wenigstens zu umschreiben. Wenn allerdings ein Gesetzgeber, der – im Übrigen völlig zu Recht – nicht mit einer Überlastung rechnet, mit diesem Merkmal einen weitreichenden Maßnahmenkatalog verknüpft, der darüber hinaus keine bestimmten oder auch nur bestimmbaren Voraussetzungen aufweist, muss er sich fragen lassen, warum er dies zur Verhinderung einer von ihm selbst nicht angenommenen Gefahr für erforderlich hält.

Hinzu kommt, dass der Gesetzgeber selbst offenbar die „Bedrohung“ durch Corona allein nicht mehr für tragfähig hält. Durch die Einführung von Influenza und RSV in die Begründung der Maßnahmen wird deutlich, dass nach zusätzlichen Faktoren gesucht wurde, um das (gesundheits-?) politische Ziel einer ausgeprägten Verbots- und Gebotspolitik fortzuschreiben. Diese Fortschreibung kristallisiert sich zunehmend als der primäre Zweck heraus, für dessen Erreichung jedes Mittel recht zu sein scheint.

Auch enthalten die in der Begründung zitierten Berichte keine Anhaltspunkte dafür, dass die den Maßnahmen zugrundeliegende Gefahr der Überlastung des Gesundheitswesens oder sonstiger kritischer Infrastrukturen im Herbst / Winter 2022 / 2023 droht. Auch dort wird allenfalls im ungünstigsten Szenario eine regionale Überlastung des Gesundheitswesens für möglich gehalten. Dass der Eintritt dieses Szenarios mehr als nur möglich ist, wird nicht behauptet und schon gar nicht, wie es erforderlich wäre, näher begründet.

Angesichts dessen überrascht es nicht, wenn dem Entwurf weder zu entnehmen ist, wann die Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens "gefährdet" ist, noch was unter "kritischer Infrastruktur" zu verstehen sein soll. Insoweit helfen auch allgemein anerkannte Begriffsverständnisse nicht weiter.

Der Begriff des Gesundheitswesens ist im normalen Sprachgebrauch ohne klare Kontur. Damit könnten evtl. nur die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gemeint sein. Allerdings wäre ein Ausklammern der niedergelassenen Ärzte und der ambulanten Versorgung nicht zu rechtfertigen. Hier wäre eine Konkretisierung unerlässlich. Unter kritische Infrastruktur werden üblicherweise Organisationen und Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen verstanden, bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere dramatische Folgen eintreten würden.Welche Organisationen und Einrichtungen im einzelnen dazu zu zählen sind, ist bisher nicht geklärt. Zu dieser Klärung trägt der Entwurf gerade nichts bei.

Mit seinem demnach durch Auslegung nur begrenzt ermittelbaren Inhalt begegnet § 28b daher erheblichen verfassungsrechtlichen Bedenken im Hinblick auf das rechtsstaatliche Bestimmtheitsgebot (Art. 20 Abs. 3 GG). Rechtsstaatsprinzip und Demokratiegebot verpflichten den Gesetzgeber, die für die Grundrechtsverwirklichung maßgeblichen Regelungen selbst zu treffen. Die Voraussetzungen für die Zulässigkeit des Eingriffs müssen hinreichend klar und bestimmt geregelt sein. Der Gesetzgeber ist gehalten, seine Vorschriften so bestimmt zu fassen, wie dies nach der Eigenart der zu ordnenden Lebenssachverhalte mit Rücksicht auf den Normzweck möglich ist. Die Betroffenen müssen die Rechtslage erkennen und ihr Verhalten daran ausrichten können und die gesetzesausführende Verwaltung muss für ihr Verhalten steuernde und begrenzende Handlungsmaßstäbe vorfinden (BVerfG, Beschluss vom 17. September 2013 - 2 BvE 6/08, 2 BvR 2436 - juris Rn. 126 f. MwN).

Weder in den Abs. 2 bis 4 selbst noch in der Begründung wird auch nur der Versuch einer Definition dahingehend unternommen, unter welchen Voraussetzungen die dortigen Maßnahmen „zur Verhinderung der Verbreitung der Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) und zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder der sonstigen kritischen Infrastrukturen erforderlich“ sind.

Auch der Zweck der „Verhinderung der Verbreitung“ geht bei genauer Betrachtung ins Leere. Es ist – jedenfalls aus Sicht der Verantwortlichen – unstreitig, dass sich die Krankheit bereits verbreitet hat. Damit kann ein gesetzgeberischer Zweck, dies zu verhindern, wegen der offenkundigen Unmöglichkeit der Zielerreichung keinesfalls als legitim im Sinne des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes angesehen werden. Sollte damit entgegen dem eindeutigen Wortlaut eine weitere oder verstärkte Verbreitung gemeint sein, wäre die Definition der hierfür als ausschlaggebend angesehenen Schwellenwerte zur Erfüllung des Bestimmtheitsgebots unerlässlich.

Der Zweck der „Gewährleistung der Funktionsfähigkeit“ scheint demgegenüber zumindest legitim. Wenn allerdings ein Ziel durch erhebliche Grundrechtseinschränkungen gewährleistet werden soll, ist dieses Ziel durch die Darlegung zu konkretisieren, dass es gesetzgeberischer Schritte bedarf, um dieses Ziel zu erreichen. Das wiederum setzt denkgesetzlich voraus, dass die Funktionsfähigkeit ohne diese Schritte nicht gewährleistet wäre. Dazu verhalten sich allerdings weder der Gesetzestext noch die Begründung. Letztere enthält im Wesentlichen lediglich seitenlange Ausführungen hinsichtlich der betroffenen Einrichtungen, der möglichen Verbreitung des Virus und der Sinnhaftigkeit von Impfungen. Eventuell für möglich oder gar wahrscheinlich erachtete Auswirkungen dieser bestenfalls als Betrachtungen zu bezeichnenden Textpassagen für das Gesundheitswesen oder die kritische Infrastruktur werden nicht dargelegt. Somit fehlt in der Begründung jegliche Darlegungen dahingehend, dass die Funktionsfähigkeit ohne diese Maßnahmen auch nur beeinträchtigt wäre. Damit allerdings fehlt jede Begründung für die Erforderlichkeit der Maßnahmen; es handelt sich auch insoweit nicht um ein legitimes Ziel.

Dies gilt in besonderem Maße für die in Abs. 4 enthaltenen Möglichkeiten zur Verhängung der dort genannten verschärften Maßnahmen. Diese setzen voraus, dass „eine konkrete Gefahr für die Funktionsfähigkeit des Gesundheitssystems oder der sonstigen kritischen Infrastrukturen besteht.“

Abs. 7 versucht sich an einer Definition dieser „konkreten Gefahr“. Diese soll bestehen, wenn aufgrund eines besonders starken Anstiegs von Indikatoren nach Satz 2 erster Halbsatz oder deren Stagnation auf einem sehr hohen Niveau oder bei einem versorgungsrelevanten Rückgang der stationären Kapazitäten davon auszugehen ist, dass es im Gesundheitssystem oder den sonstigen kritischen Infrastrukturen zu einem schwerwiegenden Sach- oder Personalmangel oder einer Überlastung der Kapazitäten kommt. Indikatoren hierfür seien „das Abwassermonitoring, die Anzahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen, die Surveillance-Systeme des Robert Koch-Instituts für respiratorische Atemwegserkrankungen, die Anzahl der in Bezug auf die Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) in ein Krankenhaus aufgenommenen Personen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen“ (also die Hospitalisierungsrate); ebenso seien die verfügbaren stationären Versorgungskapazitäten und „absehbare Änderungen des Infektionsgeschehens durch ansteckendere, das Gesundheitssystem stärker belastende Virusvarianten“ zu berücksichtigen. Die Landesregierungen können Schwellenwerte für die Indikatoren nach Satz 2 festsetzen.

Auch hier fehlt die Begründung dafür, dass ohne diese Maßnahmen auch nur eine Wahrscheinlichkeit für das Eintreten der genannten Gefahren bestünde.

Als erster dieser „Indikatoren“ (m.a.W.: Indizien) wird das Abwassermonitoring genannt. Die Begründung hierzu meint, dass es sich, ungeachtet der noch ausbaufähigen Struktur hierfür, „bereits jetzt für eine Trendanalyse im Sinne eines qualitativen, nicht quantitativen Aussagewertes eigne – vor allem in Kombination mit der Inzidenz der Neuinfektionen.“ Hier soll also die Analyse eines nicht quantifizierbaren, aber dennoch mit einem „qualitativen Aussagewert“ versehenen „Trends“ ein Indiz – und nicht etwa ein Beweis - für eine Überlastung sein. Hier fragt sich, wie eine Analyse, die sich noch nicht einmal auf quantitative Werte stützen kann, einen qualitativen Aussagewert haben soll; und das auch noch und „vor allem“ in Kombination mit dem leidigen – und hier ebenfalls nicht zahlenmäßig ausgewiesenen - Inzidenzwert, dessen Wertlosigkeit inzwischen unstreitig sein dürfte.

Die ebenfalls benannten und schon seit langem praktizierten Surveillance-Systeme des Robert Koch-Instituts für respiratorische Atemwegserkrankungen sind da schon von größerer Aussagekraft. Sie sind als Kriterium allerdings so lange ungeeignet, wie nicht evidenzbasierte (Schwellen-) Werte existieren, bei deren Überschreitung eine Gefahr für die genannten Rechtsgüter besteht. Solche Schwellenwerte sucht man allerdings im gesamten Text des § 28b vergeblich.

Bezeichnend ist die Formulierung zur Hospitalisierungsrate, wenn dort die Anzahl der „in Bezug auf die Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) in ein Krankenhaus aufgenommenen Personen“ genannt wird. Was immer mit einer Krankenhausaufnahme „in Bezug“ auf Corona gemeint sein könnte (u.U. noch nicht einmal ein positiver PCR-Test, sondern schon ein bloßer Verdacht?), eine Aufnahme „wegen“ Corona als Hauptdiagnose wird jedenfalls nicht vorausgesetzt.

Die „verfügbaren stationären Versorgungskapazitäten“ sind zum einen frei manipulierbar, was schon der hier bereits besprochene Bericht des Bundesrechnungshofs aufzeigt. Zum anderen weisen die Daten des Intensivregisters seit seiner Einführung für keinen Zeitpunkt einen Zusammenhang zwischen den Zahlen der positiven Tests und der Intensivbelegung auf. Es handelt sich somit hinsichtlich der Versorgungskapazitäten um ein ungeeignetes, weil nicht objektivierbares Kriterium. Die verfügbaren Kapazitäten sind darüber hinaus schon deshalb als Kriterium schlicht irrelevant, weil ein Einfluss der „Infektionszahlen“ auf diese Kapazitäten nicht stattgefunden hat.

Soweit schlussendlich „absehbare Änderungen des Infektionsgeschehens durch ansteckendere, das Gesundheitssystem stärker belastende Virusvarianten“ angeführt werden, so bedeutet, wie Omikron eindrucksvoll bewiesen hat, eine erhöhte Infektiosität alles andere als eine stärkere Belastung des Gesundheitssystems. Insofern ist schon diese Verknüpfung einer erhöhten Ansteckungsfähigkeit mit den Kapazitäten des Gesundheitssystems schlicht abwegig.

Gerade wegen dieses Mangels an konkreten und vor allem quantifizierbaren Maßstäben und des daraus resultierenden Fehlens nachvollziehbarer Kriterien wäre dies allerdings – einen entsprechenden politischen Willen vorausgesetzt – ein mögliches Vehikel zur im Ergebnis willkürlichen Einführung der in Abs. 4 vorgehaltenen Verschärfungen. Angesichts des nahezu sicher zu erwartenden Auftretens neuer Varianten, verbunden mit der Veröffentlichung erhöhter positiver Testraten und der Behauptung, dies könnte(!) eine „stärkere Belastung“ (und nicht etwa eine Überlastung) des Gesundheitssystems zur Folge haben, wäre - frei von jeder Evidenz – der gesamte Maßnahmenkatalog des Abs. 4 frei zugänglich. Der Gesetzgeber entzöge sich auf diesem Wege seiner verfassungsrechtlichen Verpflichtung zum Erlass eindeutiger und verbindlicher Regelungen, indem er schlicht gar nichts regelt und insoweit den Ländern den schwarzen Peter zuschiebt.

Dabei ist noch nicht einmal sicher, dass die Länder dieses Zuschieben von Verantwortung uneingeschränkt als Belastung sähen. Wenn es die – wie dargelegt voraussetzungslose – Möglichkeit gibt, z.B. das Maskentragen bei Veranstaltungen im Außenbereich anzuordnen, soweit ein Abstand von 1,5 Metern regelmäßig nicht eingehalten werden kann, verbunden mit der zusätzlichen Anordnung eben dieses Abstandsgebots im öffentlichen Raum, kann mit diesen Mitteln z.B. jede missliebige Demonstration verboten werden. Als Begründung könnte – je nach Charakter der Demonstration und wie in der Vergangenheit schon praktiziert- angeführt werden, dass mit Verstößen gegen diese Anordnungen zu rechnen sei.

Würde das IfSG in der Fassung dieses Entwurfs geändert, ließe sich das Ergebnis wie folgt zusammenfassen:

§ 28b ermöglicht ohne die Festschreibung tatbestandlicher Voraussetzungen und daher unter Verstoß gegen den Bestimmtheitsgrundsatz unter zusätzlicher Berufung auf längst bekannte Krankheiten, die bislang in den Begründungen keine Rolle gespielt haben, weitgehende und erhebliche Grundrechtseingriffe. Da § 28a und § 5 Abs. 1 nicht aufgehoben werden sollen, bleibt die Möglichkeit einer erneuten Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite und damit einer erneuten Anwendung sämtlicher in § 28a enthaltenen Maßnahmen uneingeschränkt erhalten.

Einen Hinweis auf die denkbare Antwort auf die Frage, welchen Zweck die Verantwortlichen im nunmehr dritten Jahr des Corona-Phänomens damit verfolgen, könnte Lauterbachs Äußerung : „Wir werden ab jetzt immer im Ausnahmezustand sein.“ enthalten. Wenn schon das IfSG ausreichen würde, um das jederzeitige und im Ergebnis beliebig wiederholbare Verhängen eines Ausnahmezustandes zu ermöglichen, wäre ein Rückgriff auf andere/zusätzliche Szenarien wie z.B. den Klimawandel entbehrlich.

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" ..... Verhängen eines Ausnahmezustandes zu ermöglichen ....."

Da Sie hier ja weitgehend selber politisch sich äußern, Herr Schatta, empfehle ich mal dazu diesen DLF-Hörbeitrag, der die größeren Linien derzeit, die eine Regierung im Auge haben muß, auch noch aufzeigt:

https://www.deutschlandfunk.de/weltordnung-im-wandel-herfried-muenkler-ueber-das-konfliktfeld-ukraine-krieg-dlf-9dcdc231-100.html

Herfried Münklers Schwerpunkte: Politische Theorie und Ideengeschichte

Auch Goethe könnte zitiert werden: „Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus“

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Versuchte nur nur die Wortwahl Lauterbachs vom "Ausnahmezustand" Ihnen etwas näher zu bringen.

Auch eine Pandemie bedeutet ja einen "Ausnahmezustand", wie ein Angriffskrieg in Europa nach 1945 zur Eroberung eines fremden staatlichen Territoriums.

Münkler sieht sogar eine andere Weltordnung sich nun heraus zu bilden, in der die Macht über das Recht siegt.

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Die Wortwahl des Herrn L. ist mir näher als mir lieb ist. Wenn Sie allerdings einen Angriffskrieg in Europa ernsthaft mit einer "Pandemie" vergleichen, die nur ausgerufen werden konnte, weil die WHO deren Definition 2009 passend geändert hat, haben Sie den Bereich eben dieser Ernsthaftigkeit definitiv verlassen.

Wenn eine mir nicht bekannte Person namens Münkler eine (Welt-)Ordnung befürchtet, inn der die Macht über das Recht siegt, hat er die in Deutschland bereits aktuelle Situation recht treffend beschrieben.

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"Wenn eine mir nicht bekannte Person namens Münkler eine (Welt-)Ordnung befürchtet, inn der die Macht über das Recht siegt, hat er die in Deutschland bereits aktuelle Situation recht treffend beschrieben."

Diesen Satz hatte ich erwartet, er zeigt aber ebenfalls eine von Ihnen bemängelte Verzerrung / Übertreibung.

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Warum scheuen Regierungen und auch Abgeordnete im dritten Pandemie-Jahr nun verbindliche Schwellenwerte?

Ich kann nur vermuten, weil diese fürchten, es würde dafür nur kurze Verfallszeiten geben durch die mögliche Dynamik des Geschehens und des Wissens.

Die bekannten juristischen Schwellenwerte des Lebensalters von 14, 18, 21, 25 Jahren, sowie von 12 Wochen beim Embryo, sind zwar stabiler, aber auch nicht in Stein für immer gemeißelt.

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Kurze "Verfallszeiten" für Schwellenwerte kann es nur geben, wenn für diese Werte keinerlei Evidenz besteht, die ihnen eine gewisse Dauerhaftigkeit verleihen. Sind aber solche Evidenzen nicht vorhanden, kann logischerweise mit solchen Werten nicht operiert werden. Ist eine Bestimmung evidenzbasierter Werte nicht möglich, ist jede Maßnahme, die in Ermangelung solcher Werte dennoch verhängt wird, schlicht willkürlich.

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"Kurze "Verfallszeiten" für Schwellenwerte kann es nur geben, wenn für diese Werte keinerlei Evidenz besteht, die ihnen eine gewisse Dauerhaftigkeit verleihen."

Leider haben diese Corona-Viren mit ihrer Gefährlichkeit durch Infektiösität (Verbreitung) und auch dadurch bedingten Krankheitsverläufen und weiter noch mit den induzierten Personalengpässen in Kliniken usw. auch keine genau vorab (prognostizierbar) quantifizierte Dauerhaftigkei, das bedeutet doch die Dynamik dabei.

So hat das Fehlen von vorab festgelegten Schwellenwerten schon einen Sinn.

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Zur „Gefährlichkeit“ sei hier auf die Angabe bei https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/deutschland/ verwiesen. Danach beträgt Letatlitätsrate 0,46 %: Dabei handelt es sich um den Quotienten aus gemeldeten Todesfällen und den Meldungen der vom RKI als „Infektionen“ bezeichneten Fällen. Hier bietet sich ein Vergleich mit anderen Viruserkrankungen an. So weist statista die u.a. die folgenden weltweiten Werte der „Letalitätsrate ausgewählter Virusausbrüche im Zeitraum von 1967 bis 2022(Stand: 3. Juni 2022)“ aus:

Vogelgrippe 1997: 52,8 %

SARS 2002: 9,6 %

Schweinegrippe 2009: 0,02 %

MERS 2012: 34,4 %

Vogelgrippe 2013: 39,3 %

Sars-Cov-2 2019: 1,24 %

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1101352/umfrage/fallzahl-und-todesopfer-ausgewaehlter-virusausbrueche-weltweit/

Schon weltweit fällt also SARS-CoV-19 gegen vergleichbare Viren überwiegend deutlich ab.


Für Deutschland meldet das RKI meldet für Deutschland eine Gesamtzahl von 32.344.032 „Fällen“.

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Fallzahlen.html

Die Anzahl der Todesfälle wird im RKI-Dashboard mit - aufgerundet – 148.000 angegeben. Das ergibt einen Wert von 0,45 %; der o.a. Wert von 0,46 ist also plausibel. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ergibt sich für die o.a. Todesfallzahl ein Wert von 0,18 % (148.000 von 83 Mio.), bewegt sich also im Promillebereich. Dabei ist die leidige „an oder mit“- Problematik noch gar nicht berücksichtigt.


Die „Dynamik ist derzeit jedenfalls nicht größer als in den Jahren zuvor, als man – auf welcher Basis auch immer - Schwellenwerte festgesetzt hat. Das Fehlen von Schwellenwerten macht allenfalls dahingehend Sinn, dass es das Gesetz jetzt ermöglichen soll, ohne jeden Bezug auf irgendwelche verbindlichen Zahlen zum „Schutz“ nie gefährdeter Rechtsgüter Zwangsmaßnahmen zu verhängen; besser kann man den Begriff der Willkürlichkeit nicht illustrieren.

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KF220903 Wegen der Wochenend-Nullrunden und den Nachmeldungsexzessen sind erst wieder ab Mi-Do Fallzahlenauswertungen (Summen-, 7-Tage-Mittelwerte) sinnvoll.  Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge: 195 von 200 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 177 von 200 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 32/200, Schweden 112 von 200, Portugal 162 von 200 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 175 von 200. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.
7TM der NeuInf und Todeszahlen wegen Wochenendnullrunden nicht sinnvoll.
Hospitalisierungsrate  3.63 nach 4.07, 4.15, 4.27, 4.47, 4.59, 4.08; absolut 3019 nach 3384, 3451, 3551, 3717, 3817, 3393.
Intensivbettenbelegungen   vom 19.8.2022: fallen zum 19. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=784.7 nach 800.0, 816.1, 833.7, 849.1, 868.7, 889.0; absolut 735 nach 751, 754, 780, 809, 833, 831.
Genesungsrate 37.8%.

KF220904 Wegen der Wochenend-Nullrunden und den Nachmeldungsexzessen sind erst wieder ab Mi-Do Fallzahlenauswertungen (Summen-, 7-Tage-Mittelwerte) sinnvoll.  Wegen der extremen Unzuverlässigkeit der Tageswerte, wird in der Präsentation auf  Kalenderwochen  bzw. auf 7-Tage-Mittelwerte umgestellt. Stand nach Worldometers: Deutschland grottenschlechte Ränge: 195 von 200 nach absoluten Wochensummenzahlen, Rang 177 von 200 nach Inzidenzen der Wochensummenzahlen; China Rang 36/200, Schweden 113 von 200, Portugal 160 von 200 nach Wochensummeninzidenzen. USA nicht mehr erfasst wegen ständig falscher Daten bei WD (Einwohner 0). De Rang 7T-Tote 175 von 200. Lauterbach, Wieler, RKI & Co und die Länderchefs sollten angesichts ihrer Unfähigkeit ihren Hut nehmen. Das ist in Deutschland aber nicht üblich, vielmehr gilt das kruppstählerne Prinzip der Deutschland AG: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.
Die meisten Tageswerte sind meistens falsch und damit statistisch-wissenschaftlich völlig sinnlos: BGM, RKI und Länder seit 2 Jahren völlig unfähig, zuverlässige Tageswerte und Lagebeurteilungen zu liefern: sie haben ihre Glaubwürdigkeit längst eingebüßt - wie übrigens auch die sog. "Querdenker", die man besser "Querköpfe" nennen sollte, denn richtig denken können davon nur die wenigsten.
7TM der NeuInf und Todeszahlen wegen Wochenendnullrunden nicht sinnvoll.
Hospitalisierungsrate  3.41 nach 3.63, 4.07, 4.15, 4.27, 4.47, 4.59; absolut 2836 nach 3019, 3384, 3451, 3551, 3717, 3817.
Intensivbettenbelegungen   vom 19.8.2022: fallen zum 35. Mal nach 50 Anstiegen. 7TM=770.7 nach 784.7, 800.0, 816.1, 833.7, 849.1, 868.7; absolut 733 nach 735, 751, 754, 780, 809, 833.
Genesungsrate 37.8%.

In der Frage der Maskenpflicht scheint sich ein wenig Bewegung abzuzeichnen. So meldet die Tagesschau unter der Überschrift: Maskenpflicht in Flugzeugen soll wegfallen“ folgendes:

Bei den parlamentarischen Beratungen über die Corona-Regeln für den Herbst zeichnen sich noch Änderungen ab. Die zunächst weiterhin bundesweit im Infektionsschutzgesetz vorgesehene Maskenpflicht in Flugzeugen soll offenbar gestrichen werden. Das erfuhr das ARD-Hauptstadtstudio aus Regierungskreisen.

Zugleich soll demnach im Gesetz bundesweit festgelegt werden, dass außer in Fernzügen, Kliniken und Pflegeheimen auch in Arztpraxen FFP2-Masken zu tragen sind. ….

Vorgesehen sei nun, dass das Bundesgesundheitsministerium eine Ermächtigungsgrundlage bekommen soll, um eine Maskenpflicht in Flugzeugen noch per Verordnung erlassen zu können, so das RND.“

https://www.tagesschau.de/inland/maskenpflicht-flugzeug-aufhebung-101.html Stand: 05.09.2022 19:31 Uhr

Hier drängt sich der Eindruck auf, dass der Verzicht auf die Maskenpflicht in Flugzeugen weniger auf irgendwelchen neuen Erkenntnissen beruht, sondern im Wege eines Kuhhandels mit der Maskenpflicht in Arztpraxen erkauft werden soll. Auch der im wahrsten Sinne des Wortes entlarvende Regierungsflug nach Kanada könnte eine Rolle gespielt haben. Allerdings wären die Verantwortlichen nicht sie selbst, wenn sie nicht die Möglichkeit schaffen würden, die Maskenpflicht in Flugzeugen doch noch, und zwar unter Ausschluss des Gesetzgebers per Verordnung einzuführen.

Der grundsätzlichen Problematik wird allerdings weiterhin konsequent ausgewichen. Dies gilt insbesondere für die Feststellungen des bereits zitierten Evaluationsberichts:

Neben der allgemeinen und im Labor bestätigten Wirksamkeit von Masken ist nicht abschließend geklärt, wie groß der Schutzeffekt von Masken in der täglichen Praxis sind, denn randomisierte, klinische Studien zur Wirksamkeit von Masken fehlen. Es ist zu beachten, dass das Tragen von Masken auch einen psychologischen Effekt hat, da durch Masken im Alltag allgegenwärtig auf die potentielle Gefahr des Virus hingewiesen wird. Die Maske ist daher zum immer sichtbaren Symbol der Infektionsprophylaxe und stiftete damit Vigilanz bei den Menschen. Die daraus resultierenden Effekte können nicht gemessen werden.“ (S.99)

Zu der „allgemeinen“(?) und im Labor bestätigten Wirksamkeit von Masken ist ein bereits am 12.01.2021(!) gesendeter Bericht des MagazinsNDR Visite“ äußerst aufschlussreich.

https://www.youtube.com/watch?v=oWwBv9k3qYo&t=565s ab Min. 07:30

Dort heißt es:

Der Haken: Auch eine FFP2-Maske funktioniert nur, wenn sie richtig sitzt. Was sonst passiert, konnten jetzt Forscher an der TU Berlin zeigen. Das Ergebnis ist ernüchternd. Bis zu 75 % der Atemluft strömten durch die Lücken an den Rändern, wenn die Maske nicht fest anlag. Prof. Martin Kriegel: „Die Luft, die sucht sich immer den geringsten Widerstand, das heißt, es ist nicht der schwere Gang durch diesen Stoff, der ja filtert, sondern der leichte Gang über diese Leckagen, über diese kleinen Öffnungen und damit ungefiltert in die Raumluft hineingeht.“

Neben der Qualität des Filters kommt es also vor allem auf den Sitz der Maske an. Ein Aspekt, der bei den Testungen in den Prüflaboren keine Rolle spielt. Dort werden die Masken auf einen Standardpuppenkopf gezogen und die Ränder zusätzlich mit Knetmasse abgedichtet. Bei menschlichen Köpfen sieht das anders aus. Prof. Kriegel: „Jedes Ohr sitzt an einer anderen Stelle, mal in bisschen weiter vorn, mal ein bisschen weiter nach hinten, dann habe ich ein schmales Gesicht oder ein breiteres Gesicht, dann habe ich ein speckiges oder ein kantiges Gesicht. In der Normprüfung mag ein sehr hoher Wert dann nachgewiesen werden, aber in der Realität hängt es dann davon ab, wie tatsächlich die Kopfform ist.“

Es war also bereits Anfang 2021 bekannt, dass die nunmehr im Evaluationsbericht angeführte „im Labor bestätigte Wirksamkeit von Masken“ mit deren „Wirksamkeit in der Praxisrein gar nichts zu tun hat, wenn es in der täglichen Praxis möglich ist, dass bis zu 75 % der Atemluft durch die Lücken an den Rändern gelangt. Wie lebensfern diese Laborbedingungen sind, zeigt der Bericht besonders eindrucksvoll, wenn man dabei zusehen kann, wie die Ränder der - auf dem Puppenkopf eigentlich schon perfekt sitzenden – FFP2-Maske anschließend fingerdick mit Knetmasse zugekleistert werden.

Befremdlich an dem Beitrag des NDR ist, dass er vor und nach dem zitierten Passus unbeeindruckt für die Masken plädiert, und dabei nicht vergisst, die Bartträger zu stigmatisieren, wenn der Dreitagebart als „illegale Abschaltvorrichtung der FFP2-Maske“ bezeichnet wird.

Jedenfalls müsste sich unter normalen Umständen (wenn auch nicht in einem von L. propagierten „Ausnahmezustand“) die Frage einer Maskenpflicht schon seit Anfang 2021 final erledigt haben.

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