"Anklage wegen Mordes gegen George W. Bush"
Gespeichert von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg am
Sie haben richtig gelesen! Hoffentlich aber auch die Anführungsstriche bemerkt: Denn so lautet der deutsche Titel des vor kurzem erschienenen Buchs des amerikanischen Staatsanwalts und mehrfachen Bestsellerautors Vincent Bugliosi. Sein Buch widmet er "den Tausenden und Abertausenden von Männern, Frauen und Kindern, die in dem sinnlosen Krieg im Irak ihr Leben verloren haben, und all ihren Hinterbliebenen, deren Trauer nie enden wird."
Seine Sie vielleicht schockierende Forderung den noch amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten wegen Mordes und Verschwörung zum Mord an über 4.000 im Irak Krieg gefallene amerikanische Soldaten anzuklagen (am besten - wie er schreibt - in Washington, wobei der Justizminister der Vereinigten Staaten, aber auch jede Justizminister eines Bundesstaates oder jeder Staatsanwalt in jeder County als Anklagevertreter auftreten könnte), ist ihm ein ernsthaftes Anliegen (S. 24: "Wenn Amerika jemals wieder eine große Nation sein will, die es einst war, muss es alsbald die Verantwortlichen für den Irak Krieg vor Gericht stellen"). Wie schon der Buchtitel sagt, bemüht sich der Autor die juristischen Grundlagen für eine Anklage gegen George W. Bush zu legen und - wichtiger noch - das Beweismaterial hierfür vorzulegen. Es ist eine bittere Abrechnung mit der Regierungspolitik, die nach Ansicht des Autors mit einer Lüge, zumindest einem tragischen Irrtum in den Krieg führte.
Für eine grundlegende Diskussion über die strafrechtliche Verantwortlichkeit politischer Entscheidungsträger bietet das Werk genügend Stoff.