Konferenz "Praktika stärken - Missbrauch verhindern"
Gespeichert von Prof. Dr. Markus Stoffels am
Das Thema "Generation Praktikum" bleibt auf der Agenda der politisch Verantwortlichen. Der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz, sieht sich durch die Ergebnisse einer vor kurzem veranstalteten Konferenz in seinem Mitte März dieses Jahres angekündigten Vorhaben (siehe beck-blog vom 20.3.2008) bestärkt, mit arbeitsrechtlichen Regelungen gegen Mißstände bei der Beschäftigung von Praktikanten vorzugehen. Die vom Ministerium und der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) veranstaltete Konferenz stand unter dem Leitthema "Praktika stärken - Missbauch verhindern" und führte zahlreiche Politiker, Wissenschaftler, Personalverantwortliche und Interessenvertreter zusammen. Erörtert wurden Maßnahmen auf Unternehmensebene, die bereits vom Bundesministerium vorgeschlagenen arbeitsrechtlichen Maßnahmen, aber auch weitergehende Lösungsansätze. Aufschlussreich war vor allem die Präsentation einer Vertreterin der Europäischen Kommission, die belegte, dass es sich nicht um ein nationales Problem handelt, sondern bereits europaweit gemeinsame Ansätze diskutiert werden. Der Bundesarbeitsminister will solange jedoch offenbar nicht warten und hält an seinen Plänen fest. Diese sehen eher punktuelle Maßnahmen vor, nämlich insbesondere: Klarstellung im Bürgerlichen Gesetzbuch, dass Praktikanten mit abgeschlossener Berufsausbildung Anspruch auf eine angemessene Vergütung haben; vereinfachte Rechtsdurchsetzung durch Beweiserleichterung; Schriftform für die Begründung eines Praktikumsverhältnisses.