Korruptionsverdacht bei Daimler
Gespeichert von Prof. Dr. Markus Stoffels am
Nach einem Bericht von Spiegel-Online wird gegen mehrere Mitarbeiter des Mercedes-Werks in Sindelfingen wegen - nicht alltäglichen - Korruptionsverdachts ermittelt. Den Mitarbeitern der Abteilung Qualitätssicherung wird vorgeworfen, absichtlich Neuwagen beschädigt zu haben. So sollen sie Oberflächen zerkratzt, Schrauben und Schellen gelockert oder Flüssigkeiten in Bremsleitungen gespritzt haben. Dies soll geschehen sein, um einer Drittfirma Reparaturaufträge zuzuschanzen. Als Gegenleistung für die Aufträge sollen die beschuldigten Mitarbeiter teure Hotelaufenthalte, Reisen, Fußballkarten, günstige Testautos und Potenzmittel erhalten haben. Der Schaden soll im hohen Millionen-Euro-Bereich liegen. Interessanter als die Schadensersatzansprüche gegen die eigenen Mitarbeiter sind hier womöglich solche gegen das externe Reparaturunternehmen. Der Fall zeigt eindringlich, wie wichtig eine systematische Korruptionsprävention ist.