Deutschland bei Verfolgung von Auslandskorruption weltweit Spitze
Gespeichert von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg am
Das ist doch mal eine gute Nachricht: Deutschland ist bei der Verfolgung von Bestechung im Ausland weltweit Spitze. Dies geht aus einem internationalen Vergleich hervor, den die Anti-Korruptions-Organisation Transparency International am 28.07.2010 in Berlin veröffentlicht hat. Neben Deutschland wird dem Bericht zufolge nur in sechs weiteren von 36 untersuchten OECD-Ländern Korruption von Menschen, Organisationen und Unternehmen im Ausland aktiv verfolgt.
In Deutschland wurden im vergangenen Jahr sieben neue Gerichtsverfahren zur Auslandsbestechung eröffnet und zwanzig Verfahren abgeschlossen, schreibt Transparency in dem Bericht. In den vergangenen beiden Jahren seien gegen 26 Menschen und vier Unternehmen Strafen verhängt worden. Bis 2007 habe es insgesamt 117 Gerichtsverfahren gegeben.
Der Leiter der Arbeitsgruppe Internationale Konventionen bei Tranparency fordert, dass Korruption in Deutschland künftig nicht mehr als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat geahndet werde. So könnten höhere finanzielle Strafen verhängt werden. Außerdem sollte es in Deutschland künftig auch möglich sein, straffällige Unternehmen bei der Vergabe öffentlicher Aufträge vorübergehend auszuschließen.
Neben Deutschland, Norwegen, der Schweiz, und den USA verfolgten im vergangenen Jahr auch Dänemark, Großbritannien und Italien Korruption im Ausland. In zwanzig der untersuchten OECD-Länder - darunter Griechenland, Irland, Österreich und Portugal - geschehe dies dagegen gar nicht oder kaum.