Google Street View: Verpixelter Start in die deutsche Datenschutzhölle
Gespeichert von Dr. Michael Karger am
Armes Google: "Street View" ist in Deutschland (und nicht nur hier) mittlerweile zum Reizwort geworden. Dabei soll Street View doch eine weitere "Killer-Applikation" von Google werden und nach aller Voraussicht wird der Erfolg trotz aller Widerstände auch kommen.
Zunächst aber ist die Empörung groß über den angekündigten Deutschland-Start und wieder einmal wird gefordert, jetzt aber schnell die Gesetze zu verschärfen - als ob das Thema nicht schon seit langem bekannt wäre.
Pragmatische Hilfe bietet das Bundesministerium für Verbraucherschutz und bietet besorgten Hauseigentümern und Mietern Musterwiderspruchsschreiben in WORD und als PDF zum Download an. Dem Vernehmen nach wollen mehrere Politiker der Abbildung ihrer Häuser bei Street View widersprechen, allen voran Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner. Auf den Widerspruch hin - so die Zusage von Google - werden die Objekte verpixelt und damit unkenntlich gemacht.
Ganz in der Minderheit sind zur Zeit die Fürsprecher von Google: So hält Thomas Darnstädt in SPIEGEL ONLINE die deutsche Angst vorm bösen Google-Blick für lächerlich und sieht Deutschland gar als "Datenschutzhölle" für Google, das zwar als "Datenmonster" gelte, "ruppige Methoden an den Tag lege", aber auch als "unsympathisches Unternehmen" im Rechtsstaat seine Geschäfte betreiben könne, solange niemandes Rechte verletzt werden.