Zwei Gruppenvergewaltigungen fordern auf, dieses Phänomen kriminologisch intensiver zu untersuchen
Gespeichert von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg am
Zwei erschütternde aktuelle Berichte über brutale Gruppenvergewaltigungen an einer 18-jährigen Frau nahe Augsburg sowie an einer 17-jährigen Deutschen in der Türkei werfen die Frage auf, warum sich in diesen Situationen keiner findet, der dem Opfer beisteht, sondern dieses ebenfalls missbraucht.
- Die 18 Jahre alte Frau wurde am vergangenen Wochenende von einem jungen Mann aus der Diskothek in einen unbeleuchteten, schlecht einsehbaren Teil des Parkplatzes gelockt und dort zum Sex gezwungen. Dann kamen seine fünf Freunde hinzu und vergewaltigten die Frauen nacheinander in massiver Weise.
- Die 17 Jahre alte Urlauberin aus Deutschland wurde in der Türkei ebenfalls von sechs Männern vergewaltigt.
Leider gibt es bislang nur wenige Untersuchungen zum Phänomen der Gruppenvergewaltigung (engl. gang rape) in Deutschland. Die beiden aktuellen Taten bestätigen, dass es sich bei den Tätern meist um Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 21 Jahren handelt. Die Gruppendynamik wie spezifische Wert- und Normvorstellungen spielen sicher eine Rolle. Aber gerne wüsste man mehr über die Ursachen und Zusammenhänge!