Mittwochabend im Ersten: Der Fall Harry Wörz
Gespeichert von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg am
Dreizehneinhalb Jahre wurde Harry Wörz der versuchten Tötung an seiner Frau beschuldigt, bis er nach 11 Prozessen endlich den "Freispruch" in Händen hatte. Viereinhalb Jahre saß er in Haft. Gegen den – nach Auffassung der Zivilkammer des LG Mannheim, bei dem der Vater des seit der Tat schwerstbehinderten Opfers Wörz auf ein Schmerzensgeld in Höhe von 300.000 € verklagt hatte – "wahrscheinlichen Täter" wird jetzt ermittelt.
Den Fall Wörz bewertet Thomas Darnstädt in seinem aufrüttelnden Buch "Der Richter und sein Opfer. Wenn die Justiz sich irrt" als einen „Super-GAU in der bundesdeutschen Justizgeschichte".
Spektakuläre Fehlurteile haben die Strafjustiz erheblich in Misskredit gebracht. Ein Fehler liegt in falschen Geständnissen (so auch in den Fällen Wörz und Peggy) und dass sich die Gerichte festlegen, ohne Alternativhypothesen gar nicht oder nur halbherzig nachzugehen.
Am Mittwochabend um 20:15 Uhr sendet das Erste unter dem Titel "Unter Anklage: Der Fall Harry Wörz" den erschütternden Kampf des Justizopfers um Gerechtigkeit.
Anschließend diskutiert Anne Will im Ersten über dasThema „Justizirrtümer“.