DGB-Bildungswerk plant Entlassungen
Gespeichert von Prof. Dr. Markus Stoffels am
Dass Gewerkschaften die besseren Arbeitgeber sind und insbesondere ihre Mitarbeiter von betriebsbedingten Kündigungen verschonen, konnte bislang nicht überzeugend belegt werden. Pünktlich zum Tag der Arbeit berichten nun die Nachrichtenmagazine „Der Spiegel“ und „Focus“, dass das DGB-Bildungswerk beabsichtigt, zum Jahresende zwei seiner vier Häuser in Hamburg und Bayern zu schließen. Der DGB erhofft sich Einspareffekte in Millionenhöhe. Bis zu 60 Mitarbeiter stehen zur Entlassung an. Offenbar soll die für den DGB geltende Betriebsvereinbarung, nach der betriebsbedingte Kündigungen bis 2014 ausgeschlossen sind, im Bereich des Bildungswerks nicht zur Anwendung gebracht werden. Die Fronten sind verhärtet. Angeblich ist dem Bildungswerk-Betriebsrat sogar die Abhaltung einer außerordentlichen Betriebsversammlung untersagt worden. Auch die DGB-Führung ist alarmiert. Das DGB-Vorstandsmitglied, Ingrid Sehrbrock, zugleich Vorsitzende des Bildungswerks, soll Meldungen zufolge kurz vor dem Rücktritt gestanden haben. Auch der DGB-Vorsitzende Michael Sommer hat sich jetzt zu Wort gemeldet: Er habe gebeten, die Möglichkeiten von Ersatzarbeitsplätzen zu prüfen, sagte er dem Nachrichtenmagazin Focus. Aber: „Ich kann niemandem eine Alternative garantieren.“ Ausgleichsstellen im DGB sehe er nicht.