Berlin Legal Tech 2017 – die Konferenz
Gespeichert von Prof. Dr. Stephan Breidenbach am
Über 200 Teilnehmer erlebten einen dichten und spannenden Tag mit zahlreichen Beiträgen zu den Leitthemen Industrialisierung von Recht, Blockchain und Künstliche Intelligenz. Mehr als 100 Interessierten blieb nur die Warteliste. Besonders erfreulich war das große Interesse von Studierenden der Rechtswissenschaften und Rechtsreferendaren, die sich lebhaft an den Diskussionen beteiligten. Oft war zu hören, dass sie nach Arbeitgebern Ausschau halten, die gerade Zukunftsthemen wie Legal Tech aktiv verfolgen.
Der Trailer zur Konferenz gibt einen Blick auf die Vielfalt der Themen und Beiträge.
Die beiden Veranstalter Florian Glatz und Stephan Breidenbach vom Legal Tech Center der Europa-Universität Viadrina und Nicole Narewski vom DAV führten in die Thematik ein.
Zur Industrialisierung von Rechtsdienstleistungen und neuen Geschäftsmodellen im Rechtsbereich sprach Stephan Breidenbach und zum Thema Rechtssichere Compliance durch Digitalisierung Alexander Schemmel (Deloitte Legal). Klaus-Lorenz Gebhardt von RBSM beleuchtete erste Erfahrungen mit digitalen Vertragsgeneratoren und Vertragsverwaltung aus der anwaltlichen Praxis.
Der zweite große Themenkomplex der Konferenz wurde mit einem Beitrag von Florian Glatz zur Blockchain-Technologie und ihren disruptiven Potenzialen eingeleitet. Der zweite Beitrag des aus Singapur stammenden und zur Zeit am Berkman Klein Center der Universität Havard forschenden Unternehmers und Angel Investors Meng Wong brachte einen Blick in die Zukunft mit dem Thema "Computational Law, Representing Contracts as Code". Im Anschluss führte Nina Siedler mit „Smart Contracts. Kann das Zivilrecht der Finanzwelt 2.0 einen rechtlichen Rahmen geben?“ wieder zurück in die juristische Normalwelt. Greg McMullen , Mitgründer und Direktor der IPDB Foundation schloss den Themenblock ab mit seinem Beitrag "IP (intellectual property) license management on a public consortium blockchain".
Paul von Bünau ( Idalab) eröffnete den dritten Themenschwerpunkt der Konferenz mit seinem Beitrag zu „Künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen, Datafizierung und mathematischer Modellierung“. Ihm folgte Sven von Aleman (rfrnz) mit „Künstliche Intelligenz in der Vertragsanalyse“. Im dritten und letzten Beitrag zum Themenschwerpunkt beschrieb der Legal Tech Blogger Micha-Manuel Bues von Leverton das Thema „Big Data und Machine Learning für Juristen Heute und Morgen“.
Breakout Sessions ermöglichten dann eine tiefer gehende Diskussion mit den Referenten und Teilnehmern.
Vor der abschließenden Podiumsdiskussion wurden die Gewinner des Hackathons vorgestellt: "Data Protection Buddy" ein Tool zu den Anforderungen im Rahmen der neuen Europäischen Datenschutz-Grundverordnung, und "RENO Jane", eine sprachbasierte digitale Assistentin für Anwältinnen und Anwälte.
Die Podiumsdiskussion führte Markus Hartung (Direktor des Bucerius Center on the Legal Profession an der Bucerius Law School), Tobias Freudenberg (Chefredakteur der NJW), sowie den Gründer von Flightright und myRight, Sven Bode, zusammen. Die wunderbare Moderatorin Andrea Thilo und ein freier Stuhl für weitere Diskussionseilnehmer im fliegenden Wechsel sorgten für eine spannende Diskussion um Kundenzufriedenheit und die Zukunft des Anwalts angesichts von konkurrierenden Geschäftsmodellen im Internet.
Wir sind gespannt auf die Berlin Legal Tech 2018.
Das Foto wurden freundlicherweise von hacking.law zur Verfügung gestellt Copyright by Merav Maroody