McDonald´s: Übergewichtiger Mitarbeiter erhält Schadensersatz
Gespeichert von Prof. Dr. Markus Stoffels am
Wie die Made im Speck hat offenbar ein McDonald´s-Mitarbeiter in Brasilien gelebt. Nach seiner bislang zwölfjährigen Tätigkeit für die beklagte Schnellimbisskette brachte er 30 Kilo mehr auf die Waage. Der beleibte 32-Jährige machte seinen Arbeitgeber hierfür verantwortlich und erhob Klage auf Schadensersatz. Vor Gericht sagte der Mann, er habe sich verpflichtet gefühlt, täglich von den angebotenen Speisen zu essen - selbstverständlich nur um deren Qualität zu überprüfen. Schließlich sei bekanntgewesen, dass verdeckt arbeitende Qualitätsprüfer die Restaurants besuchten und Berichte über Essen, Service und Sauberkeit anfertigten. Außerdem meinte der Kläger, McDonald´s habe seinen Mitarbeitern gratis Mahlzeiten angeboten. Das habe seine Kalorienaufnahme während der Arbeitszeit erhöht. Das mit dem Fall befasste brasilianische Gerichte musste sich wohl mit vier Fragen auseinandersetzen: Muss man so viel essen, wenn man bei McDonald´s arbeitet? Wird man dadurch dicker? Hätte McDonald´s seine Mitarbeiter auf diese Gefahr hinweisen müssen? Und schließlich: Ist Übergewicht eigentlich ein Schaden? Das Gericht in der brasilianischen Stadt Porto Alegre sah sich offenbar in der Lage, all diese Fragen im positiven Sinne zu beantworten und sprach dem Kläger Schadensersatz in Höhe von umgerechnet rund 12.500 Euro zu.