Frauen sind weiterhin schlechter bezahlt
Gespeichert von Prof. Dr. Markus Stoffels am
Frauen verdienen in Deutschland fast ein Viertel weniger als Männer. Dies geht aus eine neuen Erhebung des statitischen Bundesamts hervor. Im Durchschitt erhalten Frauen 14,05 Euro brutto die Stunde, Männer hingegen 18,38 Euro brutto. Der Gehaltsunterschied zieht sich quer durch alle Branchen. Im Bereich der unternehmensnahmen Dienstleistungen sowie im Kredit- und Versicherungsgewerbe ist er besonders ausgeprägt. Der Verdienstunterschied zwischen Männern und Frauen nimmt mit steigendem Lebensalter zu. Beträgt die Differenz bei den 25- bis 29-jährigen noch durchschnittlich 10 %, so erhöht sie sich bei den 35- bis 39-jährigen auf 22 %. Bei den 55-59-jährigen erreicht sie sogar 30 %. Dabei nimmt Deutschland im europaweiten Vergleich eine unrühmliche Spitzenstellung ein. Der Verdienstabstand liegt in Deutschland etwa doppelt so hoch wie in Frankreich. Es zeigt sich u.a., dass erziehungsbedingte Erwerbsunterbrechungen für Frauen immer noch unweigerlich mit langfristigen Verdiensteinbußen einhergehen. Das wird die Diskussion um neue gesetzgeberische Vorstöße wieder beleben. Langfristig könnte allerdings auch die demographische Entwicklung zur Schließung der Gehaltslücke beitragen. Wenn gut ausgebildete Fachkräfte und Führungskräfte künftig knapper werden, werden sich Unternehmen auch stärker um weibliche Arbeitnehmer bemühen müssen. Grobe Ungleichbehandlungen können sie sich vor diesem Hintergrund dann kaum noch leisten.