TU Dortmund: Städte weniger gefährlich als ländliche Regionen!
Gespeichert von Carsten Krumm am
Auf den ersten Blick doch eine erstaunliche Meldung, oder?! Thomas Berthold von der Verwaltungsfachhochschule Wiesbaden - Abteilung Gießen - hat mich darauf hingewiesen (Danke, Herr Berthold!). Die Studie der TU Dortmund findet man hier. Ein Auszug daraus:
"....Prof. Christian Holz-Rau und PD Joachim Scheiner vom Fachgebiet Verkehrswesen und Verkehrsplanung der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund haben nachgerechnet. Das überraschende Ergebnis der beiden Verkehrsforscher: In der Stadt lebt es sich deutlich sicherer als auf dem Land oder im in den Vororten. Neue Wege gingen die Wissenschaftler bei der Auswertung der Daten: Für Niedersachsen analysierten sie erstmals Unfalldaten, bei denen der Wohnort der Verunglückten berücksichtigt wurde. „Allein die Betrachtung der Unfallorte lässt nicht unbedingt einen Rückschluss darauf zu, ob die Bevölkerung eines Ortes mehr oder weniger gefährdet ist,“ so Holz-Rau. Schließlich bewegen sich die Bewohner des Umlandes auch in die Städte hinein: „Man denke nur an Pendler und Schüler“.
Die Ergebnisse der Analysen zeigten, dass das Risiko, tödlich zu verunglücken, bereits für die Bevölkerung der dicht besiedelten Umlandkreise großer Städte rund 40% höher liegt als für die Stadtbevölkerung. Bewohner des ländlichen Raums leben sogar in ein doppelt bis dreimal so hohen Risiko im Straßenverkehr zu sterben. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so stark, verhält es sich bei Unfällen mit schweren Verletzungen. Als Schwerverletzte zählen in der Unfallstatistik alle Personen, bei denen eine stationäre Behandlung im Krankenhaus erforderlich war. Das Risiko einer schweren Verletzung ist in ländlichen Kreisen rund 70-100% höher als in Großstädten.
Lediglich das Risiko einer leichten Verletzung ist für Großstadtbewohner etwas höher als für die Bevölkerung kleinerer Gemeinden. Hier vermutet Joachim Scheiner den Grund für das negative Image der Städte, denn Unfälle mit leichten Verletzungen sind um ein vielfaches häufiger als Unfälle mit schweren Verletzungen oder gar Todesfällen. Die hohe Gesamtzahl der städtischen Unfallopfer ergibt sich vor allem aus vielen nur leicht verletzten Menschen...."