2010: 187.000 Scheidungen mit 145.146 betroffenen Kindern
Gespeichert von Hans-Otto Burschel am
Im Jahr 2010 wurden in Deutschland rund 187.000 Ehen geschieden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, wurden damit elf von 1.000 bestehenden Ehen geschieden.
Bei der Mehrzahl aller Ehescheidungen in 2010 waren die Ehepartner seit einem Jahr getrennt: 151.100 Ehen (80,8 %) wurden 2010 nach einjähriger Trennung geschieden.
Bei 3.100 Scheidungen hatten die Partner noch kein Jahr in Trennung gelebt.
Die Zahl der Scheidungen nach dreijähriger Trennung lag bei 31.600.
2010 betrug die durchschnittliche Ehedauer bei der Scheidung 14 Jahre und 2 Monate.
1992 waren es lediglich 11 Jahre und 6 Monate gewesen. 2010 setzte sich somit der Trend der vergangenen Jahre zu einer längeren Ehedauer bis zur Scheidung weiter fort.
Von den 2010 geschiedenen Ehepaaren hatten knapp die Hälfte Kinder unter 18 Jahren. Betroffen von der Scheidung ihrer Eltern waren 145.146 Kinder
Bei den im Jahr 2010 geschiedenen Ehen wurde der Scheidungsantrag meist von der Frau gestellt, und zwar in 52,9 % der Fälle. 38,9 % der Anträge reichte der Mann ein. In den übrigen Fällen beantragten beide Ehegatten die Scheidung gemeinsam.
Ob - wie hier und anderswo geschrieben - tatsächlich mehrheitlich die Frau die Initiative zur Scheidung ergreift, kann bezweifelt werden. Möglicherweise hängt der Frauenantragsüberschuss mit dem Umstand zusammen, dass diese als im Regelfall geringer Verdienende eher die Voraussetzungen für die Bewilligung von VKH erfüllt und deshalb als Antragstellerin im beiderseitigen Einvernehmen nach vorn geschickt wird.
Karikatur von Christian Habicht