Das Oktoberfest-Attentat – Eine Bombe mit Sprengkraft bis zum heutigen Tag
Gespeichert von Prof. Dr. Bernd von Heintschel-Heinegg am
Die Bombenexplosion am 26. September 1980 am Haupteingang zum Münchner Oktoberfest war mit 13 Toten (darunter der Bombenleger Gundolf Köhler) und 211 Verletzten der blutigste Terroranschlag in der Geschichte der Bundesrepublik. Zwischenzeitlich gilt als nahezu gesichert (und damit die offizielle Einzeltäter-Version nachhaltig erschüttert), dass für den Anschlag nicht allein der Bombenleger verantwortlich war. Es ist vor allem das große Verdienst des unermüdlich ermittelnden Journalisten Ulrich Chaussy und des Opferanwalts Werner Dietrich, dass der Generalbundesanwalt vor wenigen Wochen die Ermittlungen wieder aufgenommen hat.
Heute Abend lief in der ARD der aufwühlende Doku-Spielfilm "Der blinde Fleck – Das Oktoberfest Attentat" mit Benno Führmann als Ulrich Chaussy und im Anschluss die sehenswerte Dokumentation "Attentäter – Einzeltäter? – Neues zum Oktoberfest Attentat" (beides eingestellt in der ARD Mediathek). Die Webdokumentation "Das Oktoberfest-Attentat. Spurensuche“ beschäftigt sich u.a. mit historischen Audio- und Videoaufnahmen und Ausschnitten mit dem Fall; man kann auch in den Unterlagen des Journalisten blättern und sich selbst ein Bild von den Ermittlungen machen.
Dass nach fast 35 Jahren im Zusammenhang mit der abgetrennten Hand, die im Zuge der Ermittlungen verloren gegangen ist (und mit der sich die Ermittlungsbehörden zunächst einmal nicht beschäftigen wollten), die Spur zu einem möglichen Mittäter führen könnte, belegt, was ein Film bewirken kann.