Datenschutz: Facebook ändert Freunde-Finden-Verfahren (Friend-Finding)
Gespeichert von Dr. Axel Spies am
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar berichtete heute (24. Januar) von einer Einigung mit Facebook, der zu Folge das umstrittene Verfahren des Freunde-Findens transparenter gestaltet werden soll.
Facebook bietet seinen Nutzern im Rahmen des Freunde-Finden-Verfahrens die Möglichkeit, E-Mail-Kontaktdaten von ihren E-Mail-Accounts oder Smartphones zu importieren, um damit neue Mitglieder für Facebook zu werben; dabei erfolgte bisher keine Information der Inhaber der weitergeleiteten Kontaktdaten, ob und wann Facebook ihre Kontaktdaten erhalten hat und ob dies allein durch die einladende Person oder auch durch weitere Personen geschehen ist. Beschwert hatten sich Emailempfänger, die von Facebook per Email Einladungen zum Beitritt zu Facebook erhalten hatten - teilweise mit Bildern von ihnen evtl. bekannten Personen. Hier einige Einzelheiten der Vereinbarung:
(1) Zukünftig wird jedem Nutzer von Facebook eine transparente Kontrolle der von ihm importierten Daten eingeräumt werden; wozu ihm ein Adressbuch zur engenständigen Verwaltung wie auch zur individuellen Einladung von Nicht-Facebook-Nutzern zur Verfügung stehen soll. Weiterhin soll er auf die besondere Verantwortung beim Importieren von Adressen und dem Versenden von Einladungen hingewiesen werden.
(2) Der eingeladene und durch eine E-Mail benachrichtigte Nicht-Facebook-Nutzer wird über einen Link informiert, weshalb er die E-Mail erhält. Durch ein Opt-out Verfahren wir dem Eingeladenen die Möglichkeit eingeräumt seine E-Mail Adresse zukünftig weiteren Einladungen und dem gesamten Freunde-Finden-Dienst zu widersprechen.
Die E-Mail-Adressen der Widersprechenden werden von Facebook datenschutzkonform nur in Form eines Hash-Wertes, d.h. nicht im Klartext, gespeichert. Facebook soll die Daten nur zum Zwecke des Freunde-Finden-Verfahrens verwenden. Weitere darüber hinausgehende eigene Zwecke von Facebook, sowie die Verwendung der Daten für andere Zwecke der Nutzer bleiben nach der Vereinbarung ausgeschlossen.
Weitergehende Lösungen, wie etwa der gänzliche Verzicht auf das Importieren von Daten Dritter, waren in den Verhandlungen laut Pressemitteilung nicht zu erreichen.
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