Facebook: Streit zwischen den Datenschutzbehörden
Gespeichert von Dr. Axel Spies am
Nachdem die Irische Datenschutzbehörde aufgrund eines umfangreichen Audits Facebook Ireland Ltd mehr oder weniger datenschutzrechtlich "carte blanche" gegeben hat, bekommen die Iren prompt heute Kritik vom ULD in Schleswig Holstein zu hören: Die irische Behörde habe insbesondere keine umfassende Quellcodeanalyse der Datenauswertungen bei Facebook durchgeführt, etwa für die vom ULD kritisierte Funktion „Insights.“. Der Bericht lege nahe, dass nur einzelne Teile der Nutzungsanalyse geprüft wurden. Er stelle unzureichende Regelungen für den Facebook-internen Zugriff auf alle Nutzungsdaten fest. Vielfach verlasse sich die irische Behörde – anscheinend oft ungeprüft – auf die Aussagen und Zusicherungen von Facebook.
Die Iren haben von Facebook, das 2012 an die Börse will, einige moderate Nachbesserungen gefordert, die dem ULD nicht weit genug gehen: Facebook-Nutzer müssen einfacher Einblick in die gespeicherten Profildaten erhalten. Facebook muss Daten, die es über "Social Plugins" wie den Gefällt-mir-Knopf auf externen Seiten sammelt, schneller anonymisieren und löschen: Bei ausgeloggten Mitgliedern und Seitenbesuchern, die nicht angemeldet sind, muss dies innerhalb von zehn Tagen geschehen. Bei Facebook-Mitgliedern nach 90 Tagen. Nutzer sollen künftig die Möglichkeit erhalten, Freundschaftsanfragen, "Pokes", Tags, Statusnachrichten und persönliche Nachrichten zu löschen. Das Portal muss die automatische Gesichtserkennung, die es in diesem Jahr einführte, genauer erklären. Funktionen wie diese dürfen nicht ohne Zustimmung der Nutzer aktiviert werden.
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